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Kabelreserve in Oberösterreich - Institut für Elektrische Anlagen

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Ausbaugrenzen gelöscht betriebener Netze<br />

wesentlich größerer Netzausdehnung von selbst erlischt (im Vergleich zur isolierten<br />

Sternpunktbehandlung).<br />

Durch den im Vergleich zum isolierten Netz wesentlich langsameren Anstieg der<br />

wiederkehrenden Spannung im gelöschten Netz lässt sich der höhere Wert der Löschgrenze<br />

erklären. Das gelöschte Netz kann längere Zeit unter E<strong>in</strong>haltung der technischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen mit e<strong>in</strong>em bestehenden Erdschluss weiter betrieben werden, wenn sofort nach<br />

Erdschlusse<strong>in</strong>tritt E<strong>in</strong>grenzungsmaßnahmen getroffen werden [33]. Bei e<strong>in</strong>em<br />

Dauererdschluss steigt die Spannung <strong>in</strong> den fehlerfreien Leitern (Phasen) wie beim isolierten<br />

Netz auf den 3 -fachen Wert. Es ist möglich, dass <strong>in</strong> der Folge durch die<br />

Spannungsanhebung der gesunden Leiter und e<strong>in</strong>e allfällige Überbeanspruchung von<br />

Isolationsstellen e<strong>in</strong> stromstarker Doppelerdschluss entsteht.<br />

Verwendung:<br />

- bei Mittel- und Hochspannungsnetzen (10 kV bis 110 kV) größerer Ausdehnung<br />

Vorteile:<br />

- trotz 1-poligem Fehler kann das Netz vorübergehend weiter betrieben werden (dies<br />

bedeutet e<strong>in</strong>e Erhöhung der Versorgungssicherheit)<br />

- Erdschlüsse verlöschen meist von selbst<br />

- kle<strong>in</strong>e Erdschlussrestströme<br />

- ger<strong>in</strong>ge Anforderungen an die Erdungsanlagen<br />

- ger<strong>in</strong>ge Zahl von Abschaltungen beim Auftreten von Erdschlüssen<br />

- wiederkehrende Spannung steigt wesentlich langsamer als bei isoliertem Netz<br />

Nachteile:<br />

- erhöhte Spannungsbeanspruchung der fehlerfreien Phasen und Leitungen im<br />

Erdschlussfall<br />

- Begrenzung der Netzausdehnung durch den Erdschlussreststrom<br />

- Dauererdschlüsse s<strong>in</strong>d möglich und damit die Gefahr von Mehrfacherdschlüssen<br />

- oft unsichere selektive Erdschlusserfassung<br />

- Mehraufwand durch E<strong>in</strong>bau und Regelung der Petersenspulen<br />

- Isolation der Betriebsmittel gegen Erde muss der verketteten Nennspannung entsprechen<br />

Gelöschte Netze werden derzeit bei Mittel- und Hochspannungsnetzen vorwiegend <strong>in</strong><br />

Europa e<strong>in</strong>gesetzt (im angloamerikanischen Raum wird e<strong>in</strong>e starre oder mittelohmige<br />

Erdung bevorzugt). Gelöschte Netze s<strong>in</strong>d u.a. vorteilhaft, weil hier im e<strong>in</strong>poligen Fehlerfall<br />

(dem Erdschluss) kle<strong>in</strong>e Fehlerströme fließen, e<strong>in</strong> Erdschlusslichtbogen von selbst erlischt,<br />

die wiederkehrende Spannung langsam ansteigt und dann nur kle<strong>in</strong>e Berühr- und<br />

Bee<strong>in</strong>flussungsspannungen auftreten. Der bedeutendste Vorteil gelöschter Netze unter dem<br />

Aspekt der Energieversorgung ist die große Versorgungssicherheit aufgrund weniger<br />

Abschaltungen, da hier die meisten Leiter-Erde-Fehler (Erdschlüsse) von selbst verlöschen.<br />

Der maximale Erdschlussreststrom bestimmt dabei im Wesentlichen die möglichen<br />

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