16.11.2012 Aufrufe

Verhaltensorientierte/ Behaviorale Methoden - Berliner Fortbildungs ...

Verhaltensorientierte/ Behaviorale Methoden - Berliner Fortbildungs ...

Verhaltensorientierte/ Behaviorale Methoden - Berliner Fortbildungs ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schematherapie III<br />

Fallkonzeption<br />

PD Dr. rer. nat. Michelle Brehm<br />

Juni 2011<br />

mbrehm@zedat.fu-berlin.de<br />

Modi<br />

• Modi sind Affektzustände oder „Selbstanteile“,<br />

die vorübergehend Gedanken, Gefühle und<br />

verhalten dominieren.<br />

• Erlebenszustände, die ausgelöst werden, wenn<br />

frühe Maladaptives Schemata Aktiviert werden<br />

• Kombination von Schemata, die gerade aktiviert<br />

sind.<br />

• Seiten von „einem Selbst“


Schematherapie ist besonders<br />

geeignet für:<br />

• Borderline-Persönlichkeitsstörungen (Giesen-Bloo, 2006, Nordahl &<br />

Nysaeter, 2005)<br />

• Narzisstische- Persönlichkeitsstörungen (Behary, 2007)<br />

• Cluster C-Persönlichkeitsstörungen (Arntz, 2007, Barmelis& Antz, 2009)<br />

• Behandlung von chronischen, charakterologischen Aspekten psychischer<br />

Störungen und bei chronischen Erkrankungen.<br />

– Depression Angststörungen ( Morrisen, 2000, Hoffart et al 2002),<br />

– Essstörungen,<br />

– Substanzmittelmissbrauch ( Ball et al, 2000, 2005, 2007)<br />

– langjährigen Beziehungsstörungen<br />

• Patienten mit schwierigen interpersonellen Mustern<br />

4


Fallkonzeptualisierung im<br />

Modus-Modell<br />

• entspricht der Fallkonzeption in der VT<br />

• beschreibt ein individuelles Störungsmodell des<br />

Patienten<br />

• beinhaltet alle wichtigen mit schemataassoziierten<br />

Erlebens- und Verhaltensweisen (Symptome, Probleme,<br />

Emotionen)<br />

Grundstruktur:<br />

• schemaassoziierte Emotionen werden den Kindmodi<br />

(Vulnerabilität, Ärger, intensive Gefühle, Scham)<br />

zugeordnet<br />

• Schema-„Ursachen“/Introjekte: internalisierte<br />

„Elternmodi“ (äußern sich in Druck, Selbsthass,<br />

Schuldgefühlen)<br />

• Bewältigungsmuster bei Schemaaktivierung:<br />

„Bewältigungsmodi“ (typisches Verhalten und<br />

dysfunktionale Verhaltensmuster)<br />

Moduskonzept- Grundstruktur<br />

Dysf.<br />

Elternmodi<br />

Kindmodi<br />

Erdulden<br />

Vermeiden<br />

Überkompensation


Einsatz des Modus-Modells in der<br />

Therapie<br />

• Leitfaden der Therapie<br />

• störungsübergreifendes und störungsspezifisches<br />

Arbeiten<br />

• Interventionen angepasst an den momentanen Zustand<br />

(Modus) des Patienten<br />

• erklärt in Konflikt stehende Motive und Gefühle<br />

• Überwinden von Blockaden, Bewältigungsstilen<br />

(Vermeiden und Überkompensation) in der Behandlung<br />

• Bilden typische Bewältigungsmuster ab (Achse II)<br />

• Konzeptualisieren chronische Störungen (Achse I)<br />

• bilden die Verbindung zu dysfunktionalem Verhalten<br />

(Selbstverletzung, Suizidalität, Impulsivität)<br />

Persönlichkeitsstörungen<br />

1. Narzisstische Persönlichkeitsstörung ( DEM 14,F60.8)<br />

2. Borderline Persönlichkeitsstörung (DSM IV) oder Borderline Typus,<br />

Emotional instabil, Impulsiver Typus ( F60.3,)<br />

3. Histrionische Persönlichkeitsstörung (F60.4)<br />

4. Abhängige Persönlichkeitsstörung (F 60.7)<br />

5. Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung (DSM IV)<br />

6. Zwanghafte Persönlichkeitsstörung (F 60.5)<br />

7. Chronische Achse I -Störung<br />

(Zwangsstörung)


Bspw. Extrem leistungs-und<br />

erfolgsorientierte<br />

Eltern<br />

Narzisstische<br />

Persönlichkeitsstörung<br />

Extrem<br />

fordernder<br />

Elternmodus<br />

Einsames<br />

und<br />

gedemütigtes<br />

Kind<br />

Stark<br />

strafender<br />

Elternmodus<br />

verlassenes oder<br />

missbrauchtes Kind<br />

&<br />

Ärgerliches oder<br />

wütender<br />

Kindmodus<br />

1. Vermeiden<br />

Distanzierter Selbstberuhiger<br />

(Selbststimulationsmodus,<br />

Glücksspiel, Sucht, Sex,<br />

Arbeiten)<br />

2.Überkompensation<br />

Narzisstische<br />

Selbstüberhöhungsmodus<br />

(Größenfantasien,<br />

Abwertung, um Versagens-<br />

/Unwichtigkeitserleben<br />

abzuwehren/ zu besänftigen<br />

Borderline Persönlichkeitsstörung (DSM IV) oder<br />

Borderline Typus, Emotional instabil, Impulsiver<br />

Typus (ICD-10)<br />

Distanzierter Beschützer<br />

Hat die Funktion, den<br />

Patienten vor Emotionen der<br />

Kind- und Elternmodi zu<br />

schützen,<br />

Beinhaltet Verhaltensweisen,<br />

wie Rückzug, Vermeidung,<br />

Substanzgebrauch,<br />

Medikamentengebrauch,<br />

Essanfälle


Histrionische Persönlichkeitsstörung<br />

?<br />

Elternmodus<br />

verlassenes oder<br />

missbrauchtes Kind<br />

&<br />

Impulsiver und<br />

undisziplinierter<br />

Kindmodus<br />

Fordernd/ strafender<br />

Elternmodus; vermittelt<br />

Schuldgefühle, wenn<br />

der Pat. seine eigenen<br />

Bedürfnisse in den<br />

Mittelpunkt stellt.<br />

Bestraft Autonomie<br />

verlassenes oder<br />

missbrauchtes<br />

Kind, abhängiges<br />

Kind<br />

Das Gefühl tägliche<br />

Herausforderungen<br />

nicht bewältigen zu<br />

können.<br />

Suche nach Bestätigung und<br />

Aufmerksamkeit, der die<br />

typischen histrionischen<br />

Persönlichkeitsverhaltensmuster<br />

umfasst, wie<br />

dramatisierendes Auftreten,<br />

übertriebenes sexualisiertes<br />

Verhalten, laute<br />

Selbstdarstellung.<br />

Abhängige Persönlichkeitsstörung<br />

(F 60.7, ICD-10)<br />

Angepasster Erduldermodus,<br />

Sich-unterwerfen


Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung (DSM IV)<br />

oder Ängstliche Persönlichkeitsstörung (ICD-10)<br />

Bspw. emotional missbrauchende<br />

Eltern, erheblich negative Kritik<br />

In der Kindheit<br />

Bestrafender<br />

Elternmodus<br />

Einsames und<br />

unterlegenes Kind<br />

& verlassenes oder<br />

missbrauchtes Kind<br />

Fordernder<br />

Elternmodus;<br />

Internalisierung der<br />

hohen Erwartungen in<br />

der Kindheit<br />

vulnerables Kind,;<br />

typischerweise<br />

ausgeprägt einsam<br />

und ein<br />

verleugnetes,<br />

unzugängliches<br />

Kind<br />

1. Erdulden<br />

Angepasstes Sich-<br />

Unterwerfen (sich den<br />

Vorstellungen der anderen<br />

Unterwerfen)<br />

2. Vermeidendend-<br />

Distanzierter Beschützer mit<br />

dem der Pat. Sich von<br />

inneren Bedürfnissen,<br />

Gefühlen und Gedanken<br />

distanziert.<br />

Zwanghafte Persönlichkeitsstörung<br />

(F 60.5, ICD-10)<br />

Übermäßig perfektionistische<br />

Kontrolle (Perfektionismus<br />

und exzessive<br />

Kontrollausübung als<br />

Überlebensstrategie)<br />

Fehler, schuldhaftes<br />

Verhalten werden vermieden.<br />

Oft narzisstische<br />

Selbsterhöhung (Andere sind<br />

weniger zuverlässig und<br />

gründlich als man selbst)<br />

Distanzierende<br />

Selbsstimulation<br />

(zwanghaftes Arbeiten,<br />

Computerspielen, ständiges<br />

Fernsehen)


Fordernder /strafender<br />

Elternmodus;<br />

Aggressiver Vater,<br />

bedürftige Mutter<br />

vulnerables Kind,;<br />

hilflos, bedroht<br />

Chronische Achse I -Störung<br />

(Zwangsstörung)<br />

Angepasster Erdulder<br />

(Unterordnung)<br />

Orientiert sich an anderen<br />

Distanzierter Beschützer<br />

Übersicht<br />

Veränderungstechniken<br />

4. Beziehungsorientierte<br />

Techniken<br />

1. Kognitive<br />

Techniken (KVT)<br />

3. <strong>Verhaltensorientierte</strong><br />

Techniken<br />

2. Emotionale<br />

Techniken (ET)


Übersicht<br />

Veränderungsstrategien<br />

1. Kognitive Techniken<br />

Umstrukturierung bezogen auf Schemata,<br />

Stärkung der gesunden inneren Stimme<br />

2. Emotionsorientiert: Übung zum<br />

Ausdruck von Traurigkeit, Wut, etc., um<br />

den Pat. zu stärken<br />

3. Verhaltensorientiert: Unterbrechung<br />

dysfunktionaler Verhaltensweisen<br />

4. Therapiebezogen: Begrenztes<br />

Nachbeeltern, Grenzen setzen<br />

4. Beziehungsorientierte<br />

Techniken<br />

1. Kognitive<br />

Techniken (KVT)<br />

3. <strong>Verhaltensorientierte</strong><br />

Techniken<br />

2. Emotionale<br />

Techniken (ET)<br />

Übersicht über die Behandlung<br />

3. Beziehungsorientierte Techniken<br />

1. Kognitive Techniken (KVT)<br />

3. <strong>Verhaltensorientierte</strong> Techniken<br />

4. Beziehungsorientierte<br />

Techniken<br />

2. Emotionale Techniken (ET)<br />

1. Kognitive<br />

Techniken (KVT)<br />

3. <strong>Verhaltensorientierte</strong><br />

Techniken<br />

2. Emotionale<br />

Techniken (ET)


Überwinden von Bewältigungsmodi<br />

Therapeutische Beziehung<br />

• Fürsorge vermitteln, um Bewältigungsmodi zu beruhigen<br />

• Distanzierenden Beschützer beruhigen und reduzieren.<br />

• Überkompensationsmodi begrenzen und reduzieren<br />

Kognitive <strong>Methoden</strong>:<br />

• Bewältigungsmodi benennen, Pat. bei der Identifikation des Modus<br />

unterstützen<br />

� Welche Seite ist jetzt da? Ist das jetzt die Überengagierte Seite?<br />

(BWmodus)<br />

• Entwicklung des Modus erklären und seine Funktion validieren (Modelle,<br />

Funktionalität in der Kindheit)<br />

� Damals brauchten Sie diese überengagierte Seite, um zu überleben.<br />

� Das... wurde damals in Gang gesetzt.<br />

• Pro und Contra der Bewältigungsmodi als Erwachsener diskutieren<br />

� Als Erwachsener war das dann aber anders, die Kosten nahmen immer<br />

mehr zu<br />

Überwinden von Bewältigungsmodi<br />

Emotionsorientierte <strong>Methoden</strong>:<br />

• Zweistuhltechnik zur Exploration des Modus<br />

• Mehr-Stuhltechnik (z. B. Bewältigungsmodus,<br />

vulnerabler KM, dysfunktionaler Elternmodus,<br />

gesunder Erwachsener)<br />

• "Direct bypassing" Imaginationsübungen mit<br />

dem vulnerablen Kindmodus.


Überwinden von Bewältigungsmodi<br />

<strong>Verhaltensorientierte</strong>/ <strong>Behaviorale</strong><br />

<strong>Methoden</strong><br />

• Zunehmend Zeit in anderen Modi<br />

verbringen<br />

• Bedürfnisse direkter ausdrücken<br />

(innerhalb und außerhalb der Therapie)<br />

Übung: Überwinden des<br />

Bewältigungsmodus<br />

1. Überwinden des Bewältigungsmodus<br />

Möchte Sie bitten ganz die Perspektive des BW modus einzunehmen und nur<br />

aus dieser Perspektive heraus mit mir zu sprechen...<br />

Am Ende einen kleinen Stuhl neben den BW Stuhl zu stellen:<br />

Der Stuhl für die kleine S. ist frei. Wie fühlt sich das für die kleine S. an?<br />

Wäre es möglich, dass wir in der Therapie zwischen uns den … Beschützer<br />

/Mauer zur Seite zu lassen?<br />

•Arbeit in 3-er Gruppen,<br />

•Durchführung der Sühlearbeit,<br />

•Sammeln der Erfahrungen (positive und negative)<br />

•Nachbesprechung im Plenum


Umgang mit vulnerablen Kindmodi<br />

Intensive, negative Gefühle<br />

Typischer Weise durch BW vermieden oder auf<br />

eine andere Art abgewehrt.<br />

Therapeutische Beziehung<br />

• Validieren von Gefühlen und Bedürfnissen<br />

• Fürsorgliche, stabile Beziehung<br />

• Lob, Unterstützung, elterliche Zuwendung ggf.<br />

extra parenting<br />

Umgang mit vulnerablen Kindmodi<br />

Kognitive <strong>Methoden</strong>:<br />

• Edukation zu Bedürfnissen und Rechten<br />

von Kindern<br />

• Redukion von Hoffnungslosigkeit)<br />

Emotionsorientierte <strong>Methoden</strong>:<br />

• Imagery Rescripting and Reprocessing


Exkurs: Einsatz von imaginativen<br />

Techniken in der Verhaltenstherapie<br />

1. Bei stark ausgeprägten emotionalen Problemen (z. B. Ekel, Scham,<br />

Angst, Bedrohung), soweit diese nicht durch eine aktuelle problematische<br />

Situation bedingt sind.<br />

2. Bei Vermeidung von Emotionen - (Emotonal Avoidance (EA) oder<br />

anderen Strategien zur Vermeidung von Emotionen gesprochen.<br />

Phänomenbereiche:<br />

1.Vermeidung im engeren Sinne, z. B. durch Nichterleben von Emotionen,<br />

Substanzgebrauch etc.,<br />

2. „Feststecken“ in einem stereotypen emotionalen Erleben, z. B.<br />

Sorgenschleifen, Grübelprozessen oder Verbitterung.<br />

Welche Ziele können mit emotionsfokussierenden Techniken verfolgt<br />

werden?<br />

1. Erleben und Klären von Emotionen,<br />

2. Konfrontation mit dem Ziel der Habituation und Neubewertung,<br />

3. Aufbau von positiven Emotionen (Sicherheit, Geborgenheit, Freude)<br />

Kontraindikationen: imaginative<br />

Techniken<br />

1. Psychotische Symptomatik<br />

2. Aktuell bestehende Traumatisierung<br />

durch Missbrauch oder Gewalt<br />

(Partnerschaft, Stalking)


„Heilen“ des vulnerablen Kindes<br />

1. Schemaheilung geschieht durch Erfüllung von<br />

Kernbedürfnisse, und durch Zu wenden zu Menschen<br />

(hier der Therapeut), die die Bedürfnisse erfüllen.<br />

2. Durch verändertes Umgehen mit Menschen, die bisher<br />

die Bedürfnisse nicht erfüllen<br />

3. Schemaheilung geschieht durch überprüfen und<br />

experimentieren mit eigenen Möglichkeiten der<br />

Befriedigung von Kernbedürfnissen<br />

Berbalk 2006<br />

Umgang mit vulnerablen Kindmodi<br />

<strong>Verhaltensorientierte</strong>/ <strong>Behaviorale</strong> <strong>Methoden</strong><br />

• schädigende Beziehungen unterbrechen oder beenden<br />

• Mehr eigene Bedürftigkeit zulassen und zeigen<br />

(gegenüber sich selbst und anderen, Innerhalb und<br />

außerhalb der Therapie<br />

Leitfrage:<br />

Was würde dem inneren Kind gut tun?<br />

Woran würde es Spaß und Freude haben?<br />

Unter welchen Umständen würde es sich mit anderen<br />

Mensche Wohl fühlen?


Umgang mit dysfunktionalern<br />

Elternmodi<br />

• Zentrales Ziel: Anteil reduzieren/ bzw. bekämpfen<br />

-> damit der Pat. zu einer angemessenen Selbstbewertung<br />

kommt.<br />

Therapeutische Beziehung<br />

• Pat. vor strafendem Elternmodus schützen, Sicherheit und<br />

Unterstützung zeigen<br />

• Therapeut als "gutes" (nicht perfektes) Elternteil<br />

Kognitive <strong>Methoden</strong>:<br />

• Betonung von Erfolgen und positiven Eigenschaften<br />

• Realitätstests, Protokolle, Entwicklung gesunder Werte<br />

• Reframing: schlechte Behandlung war nicht die Schuld des Kindes,<br />

sondern der Eltern, Schemata und Probleme der Eltern<br />

Umgang mit dysfunktionalern Elternmodi<br />

Emotionsorientierte <strong>Methoden</strong>:<br />

• Strafendes Elternteil in Imagination bekämpfen<br />

• Dieser negative Aspekt ihrer Mutter, an den Sie sich<br />

gerade erinnern, ,<br />

Gibt es an diesem Teil ihres Elternbildes irgend etwas was<br />

Ihnen hilft?.., dann wird dieser Teil eliminiert.<br />

Ist das etwas was gute Eltern sagen würden?<br />

• Stuhldialoge zum Begrenzen des fordernden Elternteils<br />

• bzw. Bekämpfen des strafenden Elternteils


Umgang mit dysfunktionalern Elternmodi<br />

<strong>Verhaltensorientierte</strong>/ <strong>Behaviorale</strong> <strong>Methoden</strong><br />

• Außerhalb der Therapie Modus-Memos<br />

einsetzten<br />

• Aufbau angenehmer Aktivitäten<br />

• Aktivitäten unternehmen, die Erfolg versprechen<br />

• Ansprüche reduzieren und Perfektionismus<br />

abbauen<br />

• sich selbst beruhigen, für sich sorgen<br />

Vailidieren und Begrenzen von wütenden<br />

oder ärgerlichen Kindmodi<br />

Therapeutische Beziehung<br />

• Gefühle von Ärger und Traurigkeit validieren<br />

• Gefühle von Wut und Ärger willkommen heißen und fördern<br />

• Grenzen setzen bei destruktiver Wut<br />

• Ärger vollständig ventilieren lassen<br />

• Persönliche Reaktion auf Ärger mitteilen<br />

Kognitive <strong>Methoden</strong>:<br />

• Realitätstests: realistisch versus übertrieben<br />

• Bei unterdrückter Wut: Allmähliche Annäherung, Exploration, kognitive<br />

Techniken<br />

Emotionsorientierte <strong>Methoden</strong>:<br />

• in Stuhldialogen Ausdruck von Ärger unterstützen<br />

• Stuhldialoge mit dysfunktionalem Elternmodus und G E<br />

• <strong>Verhaltensorientierte</strong>/ <strong>Behaviorale</strong> <strong>Methoden</strong><br />

• Angemessenen Ausdruck von Ärger und eigenen Bedürfnissen üben<br />

• Innerhalb und außerhalb der Therapie


Vailidieren und Begrenzen von wütenden<br />

oder ärgerlichen Kindmodi<br />

Emotionsorientierte <strong>Methoden</strong>:<br />

• in Stuhldialogen Ausdruck von Ärger unterstützen<br />

• Stuhldialoge mit dysfunktionalem Elternmodus und G E<br />

• <strong>Verhaltensorientierte</strong>/ <strong>Behaviorale</strong> <strong>Methoden</strong><br />

• Angemessenen Ausdruck von Ärger und eigenen<br />

Bedürfnissen üben<br />

• Innerhalb und außerhalb der Therapie<br />

Behandlungsverlauf Vermeidende<br />

Persönlichkeitsstörung (nach Arntz, 2011)<br />

Start-Phase (Sitzung 1-5)<br />

- Kennenlernen, Anamneseerhebung,<br />

Gründe, Hoffnungen erfragen<br />

- Besprechung des SMI, YSQ, und SKID<br />

- Biografie und YPI besprechen<br />

- Imaginationsübungen mit dem Vater (allein)<br />

- Imaginationsübungen mit dem Mutter (allein)<br />

- Fallkonzeption erstellen<br />

- Behandlungsziele und <strong>Methoden</strong> besprechen<br />

1-5 Sitzung 6-25 Sitzung 26-40 Sitzung 41-50<br />

Fokus auf der Kindheit<br />

- Die Stunde beginnt mit Rückfragen der<br />

letzen Sitzungen und der Ergebnisse der<br />

letzten Woche<br />

- Erkennen, welche Modi aktiv waren:<br />

�� üblicherweise Beschützer oder Überkompensator-Modus<br />

- Der Therapeut äußert Verständnis für den<br />

Bewältigungsmodus und erklärt erneut,<br />

warum er nicht hilfreich ist und welche<br />

Techniken besser helfen<br />

�Fokus �Fokus auf den Modus Vulnerables Kind<br />

lenken<br />

Manchmal ist direkte Ansprache mgl.,<br />

manchmal erst nach Bearbeitung der<br />

Bewältigungsmodi oder Strafender/<br />

Fordernder-Elternmodi<br />

- Bekämpfen des Strafender-/Fordernder-<br />

Elternmodus<br />

- Mindestens jede zweite Stunde sollten<br />

eine Imaginationsübung oder biografische<br />

Rollenspiele durchgeführt werden<br />

Fokus auf die Gegenwart<br />

- Beginn der Stunde mit Fragen über<br />

Erlebnisse der letzen Woche, dabei den<br />

Fokus auf Verhaltensveränderungen<br />

legen<br />

- Erkennen, welche Modi aktiv waren<br />

- Den Fokus auf die Gegenwart lenken.<br />

Fokus auf die therapeutische Beziehung<br />

- Besprechen von dysfunktionalen Modi, die in<br />

der therapeutischen Beziehung aktiviert werden<br />

- Wechsel in eine Gesunder Erwachsener-<br />

Perspektive, erwachsnes Verhalten in der Therapie<br />

fördern<br />

� Wie können gegenwärtige Probleme<br />

angegangen werden?<br />

Unterstützung durch modusbezogene<br />

Techniken und Memokarten<br />

Boostersitzungen<br />

- Fokus auf den Verlauf der letzten Monate,<br />

besonders unter dem Aspekt der Verhaltensveränderungen<br />

� Erkennen welche Modi aktiv waren?<br />

Gesunde Einstellungen und Verhaltensweisen<br />

loben<br />

Probleme als Herausforderungen sehen<br />

Verhaltensrückfälle nicht katastrophisieren,<br />

den Patienten die Wahl lassen<br />

- Psychoedukativer Hinweis, dass die alten<br />

Modi nicht völlig verschwinden, aber in<br />

ihrem Einfluss abnehmen, wenn gesunde<br />

Verhaltensweisen eingeübt werden<br />

- Zur Autonomie gesunden Verhaltens<br />

Alternativen motivieren<br />

- Auf das Behandlungsende vorbereiten


Phasenmodell (Zarbock, 2008)<br />

Aufgabe: Schwierige Beziehungssituationen<br />

Überlegen Sie für sich, welche schwierigen<br />

Therapiesituationen Sie kennen, wann Sie sich in<br />

einer therapeutischen Beziehung unwohl, hilflos,<br />

ärgerlich, etc. gefühlt haben.<br />

Diskutieren Sie diese Situation und überlegen<br />

Sie gemeinsam, was Sie anders hätten machen<br />

können resp. was Ihnen in dieser Situation<br />

geholfen hat.<br />

36


Therapeutenschema<br />

Schema<br />

• Emotionale Entbehrung „sich von Pat. missverstanden fühlen“<br />

• Verlassenheit /“Im Stich gelassen“<br />

• Unzulänglichkeit /Scham (Defecteness) „sich inadädquat, fühlen“<br />

Bewältigungsschema<br />

• Aufopferung<br />

• Überhöhte Standards/Unerbittliche Ansprüche<br />

Weitere die häufig vorkommen<br />

• Emotionaler Missbrauch<br />

• Unterwerfung „Vielleicht haben Sie recht, ich könnte Sie zu einem Kollegen<br />

überweisen“.<br />

• Versagen<br />

Modi von Therapeuten


Literatur<br />

Arntz A, van Genderen H. (2009).Schema Therapy for Borderline<br />

Personality Disorder. Wiley.<br />

Jacob, G., Bernstein, D., Lieb, K. & Arntz, A. (2009). Schematherapie mit dem<br />

Moduskonzept bei Persönlichkeitsstörungen. up2date, 3, 105-119.<br />

Jacob, G., Arntz, A. (2011). Schematherapie. Pschotherapeut 56, 247-258.<br />

Jacob, G., Tuschen-Caffier, B. (2011). Imaginative Techniken in der<br />

Verhaltenstherapie. Psychotherapeutenjournal 2/11 , 139-145<br />

Jacob, G., Arntz, A. (2011). Praxis der Schematherapie. Beltz Verlag,<br />

Weinheim, Basel. Schattauer<br />

Giesen−Bloo J, van Dyck R, Spinhoven P et al. Outpatient psy−<br />

chotherapy for borderline personality disorder. Randomized trial of<br />

Schema−Focused Therapy versus Transference−Focused Psychotherapy.<br />

Arch Gen Psychiatry 2006; 63: 649±658<br />

Roediger E. (2011). Praxis der Schematherapie – Grundlagen, Anwendung,<br />

Perspektiven.Stuttgart: Schattauer<br />

Young, J. E., Klosko, J. S. & Weishaar, M. E. (2005). Schematherapie - ein<br />

praxisorientiertes Handbuch. Paderborn: Junfermann.<br />

Zarbock, G. (2008). Praxisbuch Verhaltenstherapie. Pabst Verlag, Lengerich,<br />

Berlin.<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!