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Braunvieh Tirol

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28<br />

<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />

<strong>Braunvieh</strong> international<br />

Bericht von Willy Schmid, <strong>Braunvieh</strong> Ch<br />

Was würden sich Kühe wünschen,<br />

wenn sie reden könnten?<br />

Wir verlangen von einer Kuh<br />

eine optimale Nutzung. Bieten<br />

wir ihr auch optimale Voraussetzungen?<br />

Die Kühe geben Signale.<br />

Können wir sie auch deuten? Die<br />

Kuhsignale aufnehmen und den<br />

entsprechenden Komfort bieten,<br />

bringt einer Kuh die notwendigen<br />

Voraussetzungen für eine<br />

optimale Nutzung. Mit wenig<br />

Aufwand kann ein angepasster<br />

Komfort geboten werden.<br />

Am Weiterbildungskurs der<br />

LBE-Experten im August 2012<br />

wurde das Thema Kuhsignale<br />

– Kuhkomfort eingehend diskutiert.<br />

Zudem gab es eine lehrreiche<br />

Demonstration mit einer<br />

praktischen Übung. Marcel<br />

Wipfli, Landwirtschaftslehrer<br />

am Plantahof, leitete diesen<br />

Kurs. In einem theoretischen Teil<br />

wurde eindrücklich aufgezeigt,<br />

wie man Kuhsignale erkennen<br />

und verstehen kann. Es gibt verschiedene<br />

Punkte, die mit wenig<br />

Aufwand erkannt werden können.<br />

Mit wenig Aufwand kann<br />

entsprechend reagiert werden.<br />

Körperkondition<br />

Der Body Condition Score (BCS),<br />

welcher auch bei der Linearen<br />

Beschreibung erhoben wird,<br />

ist ein sehr wichtiger Hinweis<br />

für das Management. Er zeigt<br />

den Konditionszustand der<br />

Kuh auf. Dieser weist darauf<br />

hin, ob die Kuh dem Bedarf<br />

entsprechend gefüttert wird.<br />

Gesundheitsprobleme können<br />

durch zu fette Tiere (vor allem<br />

gegen Ende der Laktation) oder<br />

auch zu abgemagerte Tiere<br />

hervorgerufen werden. Wenn<br />

die Körperkondition nicht optimal<br />

ist, kann kein optimaler<br />

Nutzen erreicht werden.<br />

Körpertemperatur<br />

Im Normalfall liegt die Temperatur<br />

bei rund 38. Kalte Ohren<br />

und/oder ein kalter Rücken<br />

können ein Anzeichen<br />

von Milchfieber oder anderen<br />

Stoffwechselproblemen<br />

sein. Im Zweifelsfall lohnt sich<br />

sicher eine Temperaturmessung.<br />

Aufmerksamkeit,<br />

Augen, Nase<br />

Gesunde Kühe machen einen<br />

wachsamen Eindruck. Sie zeigen<br />

auch Energie und Aufmerksamkeit.<br />

Die Ohren sind<br />

in Bewegung, die Augen sind<br />

klar und trocken. Die Nase soll<br />

feucht und sauber sein.<br />

Wiederkäuen<br />

Gesunde Kühe käuen während<br />

rund 30 bis 40% des Tages wieder.<br />

Jeder hochgewürgte Bissen<br />

soll 55 bis 70 Mal wiedergekäut<br />

werden. Ist die Zahl tiefer,<br />

lässt sich dar<br />

aus schliessen, dass zu wenig<br />

strukturierte Rohfaser im Futter<br />

ist. Liegt sie darüber, ist zu<br />

viel vorhanden.<br />

Atmung<br />

Gesunde Kühe atmen rund 10<br />

bis 30 Mal pro Minute tief ein<br />

und aus. Eine höhere Atemfrequenz<br />

kann auf Hitzestress,<br />

Fieber oder Schmerzen hindeuten.<br />

Pansenfüllung<br />

Die Pansenfüllung gibt Auskunft<br />

über das Tagesbefinden<br />

der Kuh. Beim Blick von hinten<br />

muss der Pansen auf der<br />

linken Seite ausbauchen. Die<br />

Funktion des Pansens kann<br />

überprüft werden, indem mit<br />

der Faust gegen den Pansen<br />

gedrückt wird. Alle fünf Minuten<br />

sollen 10 bis 12 starke<br />

Pansenkontraktionen stattfinden.<br />

Auch mit Abhören<br />

(Donnergrollen) lässt sich das<br />

feststellen.<br />

Mist<br />

Mit der Bewertung des Mistes<br />

auf Festigkeit und Verdauungsgrad<br />

kann auf den Gesundheitsstatus<br />

des Vortages<br />

geschlossen werden. Im Mist<br />

sollten keine grossen, unverdauten<br />

Futterbestandteile zu<br />

finden sein.<br />

Widerrist<br />

Ein zu niedriges Fressgitter<br />

oder Nackenrohr können Quet-

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