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Braunvieh Tirol

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24<br />

<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />

<strong>Braunvieh</strong> international<br />

Bericht von DI Michael Wöckinger<br />

Milchquotenkauf – zukünftig<br />

noch sinnvoll oder notwendig?<br />

Der Zeitraum der Handelbarkeit und Leasing von Quoten für den Lieferzeitraum<br />

1. April 2012 bis 31. März 2013 hat mit 31. Dezember 2012 geendet.<br />

Dennoch stellt sich für einige<br />

Betriebe auch weiterhin<br />

die Frage ob für die letzten<br />

2 verbleibenden Jahre im EU-<br />

Quotensystem ein Zukauf von<br />

Quote noch Sinn macht oder<br />

notwendig ist. Die Handelbarkeit<br />

besteht weiterhin für die<br />

nächsten (letzten) beiden Quotenjahre.<br />

Dazu muss klar sein, dass es<br />

nach dem 31. März 2015 das<br />

EU-Quotensystem in dieser<br />

Form nicht mehr geben wird.<br />

Auch der Zwischenbericht der<br />

Kommission von Mitten Dezember<br />

2012 zum Quotenauslauf<br />

bekräftigt dies zum wiederholten<br />

Mal.<br />

Österreich ist eines der wenigen<br />

Mitgliedsstaaten, die<br />

in den letzten Jahren nahezu<br />

immer die Quote überlie-<br />

Milchquotenkauf – einige Aussichten.<br />

fert haben und entsprechend<br />

Überschussabgabe zahlen<br />

mussten. Auf Basis der geltenden<br />

EU-Milchmarktordnung<br />

musste Österreich im<br />

Zeitraum 2011/12 eine Überschussabgabe<br />

von in Summe<br />

rd. 33 Mio. Euro nach Brüssel<br />

abführen. Auch für den Zeitraum<br />

2012/13 deuten letzte<br />

Schätzungen (Stand Mitte<br />

Februar 2013) auf eine ähnliche<br />

Größenordnung (eventuell<br />

etwas darunter) wie im Vorjahr<br />

hin. Wo der Zuweisungsprozentsatz<br />

(Grenze zwischen<br />

„niedriger“ und erhöhter Überschussabgabe)<br />

liegen wird, ist<br />

schwer zu sagen, da dies maßgeblich<br />

von der Menge der Unterlieferungen<br />

(=nicht ausgenutzte<br />

Quoten) abhängt. Dies<br />

hatte und hat für die überliefernden<br />

Betriebe eine nicht unerhebliche<br />

Zusatzabgabe zur<br />

Folge. Daher stellen sich viele<br />

Milcherzeuger, welche ihre<br />

Quote überliefern, die Frage<br />

nach der Sinnhaftigkeit bzw.<br />

Notwendigkeit eines Quotenkaufes.<br />

Die Preisgestaltung<br />

der Quote hängt vor allem mit<br />

der möglichen An- bzw. Überlieferung<br />

zusammen. Geld ist<br />

sowohl bei Überlieferung als<br />

auch bei Quotenkauf in die<br />

Hand zu nehmen.<br />

Es ist aus derzeitiger Sicht davon<br />

auszugehen, dass in Österreich<br />

auch in den nächsten Jahren<br />

bis zum Auslauf der Quotenregelung<br />

am 31. März 2015<br />

diese überliefert wird und damit<br />

Überschussabgabe zu bezahlen<br />

ist. Wie hoch diese jedoch<br />

ausfallen wird, ist nicht<br />

prognostizierbar.<br />

Das hängt klarerweise von der<br />

Anlieferung ab und diese wiederum<br />

von Erzeugerpreisen,<br />

Grundfuttermengen und –<br />

qualitäten, Kraftfutterpreisen<br />

etc. Für Österreich steht für<br />

den Lieferzeitraum 2013/14<br />

eine weitere 1%ige Quotenzuteilung<br />

zur Verfügung. Diese<br />

Quotenerhöhung wird die<br />

Überlieferungen etwas dämpfen.<br />

Das bedeutet, dass die Kosten<br />

für Quotenkauf bis 2015<br />

abgeschrieben werden müssen.<br />

Aus heutiger Sicht müssten<br />

also die Quotenpreise ab<br />

dem nächsten Jahr theoretisch<br />

um 50 % zurückgehen (2 Jahre<br />

Nutzungsdauer bis 2015). Den<br />

Kosten für die Quote ist eine<br />

mögliche Überschussabgabe<br />

gegenüber zu stellen.<br />

Wie hoch die Überschussabgabe<br />

für die nächsten Jahre<br />

ausfallen wird, lässt sich nicht<br />

vorhersehen. Liegt die Überschussabgabe<br />

über den jährlichen<br />

Quotenkosten, war der<br />

Quotenkauf günstiger. Liegt<br />

sie darunter, wäre die Überlieferung<br />

vorteilhafter gewesen.<br />

Leider weiß man erst nach<br />

der Abrechnung des jeweiligen<br />

Lieferjahres, was besser war.<br />

Eine drohende höhere Überschussabgabe<br />

und die Verringerung<br />

des Quotenwertes sollten<br />

sich allerdings zumindest<br />

aufheben.<br />

Keine Quote mehr zu kaufen<br />

und die Überschussabgabe zu<br />

bezahlen, ist eine Variante. Die<br />

gesamte erwartete Überlieferung<br />

mit Quotenkauf abzudecken,<br />

eine Zweite. Ein risikominimierter<br />

Weg liegt in der<br />

Mitte in Form von Kauf und<br />

Überlieferung.<br />

Quotenkauf Ja?, Nein?,<br />

zu welchem Preis?<br />

Dies ist betriebsindividuell<br />

zu sehen und von folgenden<br />

Überlegungen abhängig:<br />

● Ist eine Überlieferung nur<br />

für das laufende Jahr oder

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