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Ostern ist nicht Friede, Freude, Eierkuchen, auch wenn Ostereier ...

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2<br />

Wähnten sich Gewalt und Tod vorher noch als Sieger, so hat Gott ihnen gezeigt, wer der eigentliche<br />

Sieger <strong>ist</strong>, wer recht hat und wer <strong>nicht</strong>, wer die Deutungshoheit hat und wer zuletzt<br />

lacht.<br />

Denn echte Liebe <strong>ist</strong> <strong>nicht</strong> billig. Sie kann <strong>auch</strong> streng sein. Sie le<strong>ist</strong>et dem Bösen Widerstand,<br />

um dem Menschen das wirklich Gute zu bringen.<br />

Wir werfen Gott oft vor, dass er zu allem schweigt, dass er mit einer viel zu großen Geduld<br />

dem Bösen freien Lauf lässt. An diesem Punkt aber hat er endlich einmal radikal eingegriffen<br />

und ein Stück Welt und Schöpfung saniert. Er hat den, den sie zermürben und zermartern<br />

wollten, auferstehen lassen.<br />

Und ab da hat sie begonnen, die fortwährende Verwandlung. Die Welt wird saniert bis in die<br />

kleinste Ritze hinein. Gewalt wird in Liebe transformiert, Stück für Stück, Und so wird still<br />

und manchmal unmerklich Tod in Leben verwandelt.<br />

Das <strong>ist</strong> so, wie <strong>wenn</strong> sich ein Teelicht sanft aber sicher und bestimmt in der Dunkelheit<br />

durchsetzt und sie besiegt. Oder wie <strong>wenn</strong> beim Dominospiel der erste Stein fällt und eine<br />

Kettenreaktion auslöst, die <strong>nicht</strong> mehr aufzuhalten <strong>ist</strong>. Die Welt wird geduldig, aber sicher<br />

umgeformt.<br />

Der Tod mag uns noch für eine kurze Zeit fesseln und in seinen Vorstufen quälen. Und er<br />

mag uns einreden wollen, alles sei so geblieben, wie es war, dunkel und düst. Und doch <strong>ist</strong><br />

seit diesen Tagen in Jerusalem eben <strong>nicht</strong>s mehr wie es war. Da <strong>ist</strong> etwas auf den Punkt gekommen.<br />

Der überwältigende, <strong>nicht</strong> mehr endende Sonnenaufgang hat begonnen, der mit<br />

seinem Licht alles in ein neues Licht t<strong>auch</strong>t und verwandelt.<br />

Und <strong>auch</strong>, <strong>wenn</strong> wir uns mitsamt der ganzen Schöpfung immer noch quälen müssen, wie ein<br />

Küken sich aus dem Ei quälen muss, der Domino-Effekt <strong>ist</strong> eingetreten, der Stein, der Grabstein<br />

<strong>ist</strong> ins Rollen gekommen. Das Grab <strong>ist</strong> leer. Die Liebe lässt sich <strong>nicht</strong> töten. Auf Dauer<br />

kann uns der Tod <strong>nicht</strong> mehr festhalten.<br />

Zu <strong>Ostern</strong> darf sich das Leben also selbst übermütig feiern. Gott <strong>ist</strong> Sieger. Halleluja.<br />

Amen.

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