Theatercourier 14
Kunst- und Kulturzeitung für Dresden und Umland
Kunst- und Kulturzeitung für Dresden und Umland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SEITE 16<br />
GEFEIERT<br />
Musiktheater der Extraklasse! Carl<br />
Maria von Webers „Freischütz“ wird<br />
zurecht umjubelt. Regisseur Axel Köhler<br />
hat zum 30. Geburtstag der wiederaufgebauten<br />
Semperoper traditionell<br />
inszeniert und dennoch auf moderne<br />
Akzente nicht verzichtet. Jäger dürfen<br />
in grünen Uniformen Jäger sein und die<br />
Bühne (Arne Walther) zeigt dörfisches<br />
Milieu zwischen Marktplatz und schlichter<br />
Kammer über hölzernem Schuppen.<br />
Die Wolfsschlucht ist im Hintergrund<br />
immer präsente Drohung, aber nur auf<br />
dem Höhepunkt der Gefahr zerreißt die<br />
Bühne und gibt den Blick auf das magische<br />
Inferno frei. Doch Liebe, Glaube<br />
und Vernunft besiegen in dieser romantischen<br />
Volksoper alle Schrecken. Die<br />
stimmgewaltigen Solisten überzeugen<br />
einzeln in jeder Partie, vor allem aber<br />
im Ensemble mit dem prächtigen Chor.<br />
Meisterhaft in jeder Nuance musiziert<br />
eine Sächsische Staatskapelle, der Christian<br />
Thielemann feinste Klänge entlockt.<br />
Vor allem die Blechbläser verzaubern,<br />
wenn Oper wie hier über die Jäger erzählt,<br />
müssen die Hörner Akzente setzen<br />
- Perfektion pur!<br />
Dieses Jubiläum wird aber auch in Erinnerung<br />
bleiben, weil hier die ganze<br />
Stadt mitfeiern konnte. Die Übertragung<br />
per Videowand auf den Theaterplatz<br />
war ebenso umjubelt wie die Premiere<br />
im Innern des Hauses. Die Solisten demonstrierten<br />
nach Stimmgewalt auf der<br />
Bühne in der Oper gemeinsam mit den<br />
Protagonisten gewitzten Esprit in Worten<br />
auf dem Theaterplatz. Gleichsam<br />
Oper zum Anfassen für alle. Auch das<br />
war ein Ereignis der Extraklasse.<br />
Impressum<br />
TheaterCourier<br />
Freiberger Straße 39, 01067 Dresden<br />
Verlag: Theater Courier Verlag UG<br />
(haftungsbeschränkt)<br />
Geschäftsführer: Olaf Maatz<br />
Freiberger Straße 39, 01067 Dresden<br />
Telefon: 0351 - 79995982<br />
info@theatercourier.de<br />
Redaktion: Susanne Adelt (verantw.)<br />
Redaktionsschluss: 02.05.2015<br />
Anzeigenvertrieb:<br />
Format Media GmbH<br />
Freiberger Straße 39, 01067 Dresden<br />
Erscheinungsweise: alle 2 Monate<br />
Nächste Ausgabe erscheint am 04.07.2015<br />
Auflage: 100.000<br />
Redaktion: redaktion@theatercourier.de<br />
Anzeigen: anzeigen@theatercourier.de<br />
Druck: Dresdner Druck- und Verlagshaus<br />
GmbH & Co. KG<br />
Für alle in diesem Heft aufgeführten Termine<br />
übernimmt der TheaterCourier keine Gewähr.<br />
SCHON GEHÖRT?<br />
Foto: Landeshauptstadt Dresden<br />
Der neue Chef am Staatsschauspiel Dresden<br />
Das Staatsschauspiel Dresden bekommt<br />
mit Joachim Klement ab der Spielzeit<br />
2017/18 einen neuen Intdendanten. Ihn<br />
treibe vor allem seine Neugierde und<br />
Offenheit nach Dresden. „Ich finde,<br />
dass die Theater Kraftzentren sind, in<br />
denen man sich spielerisch darüber verständigt,<br />
was das Gemeinsame und die<br />
Grenzen des Einzelnen betrifft. Sie sind<br />
Orte, in denen auf diese Art und Weise<br />
Identität gebildet wird. Die Menschen<br />
WWW.THEATERCOURIER.DE<br />
LEUTE, LEUTE<br />
müssen wissen, dass wir ein zentraler<br />
Ort sind, der sie alle meint“, so Klement.<br />
Der 54-Jährige tritt die Nachfolge von<br />
Wilfried Schulz an, der ab der Spielzeit<br />
2016/17 als Intendant an das Schauspielhaus<br />
nach Düsseldorf wechselt.<br />
Im Interimsjahr wollen Schulz und<br />
Klement gemeinsam mit einem Interimsintendanten<br />
das Haus leiten. Aktuell<br />
ist Klement noch Generalintendant am<br />
Staatstheater Braunschweig.<br />
Nicht abwarten, aktiv werden!<br />
Viola Klein (re.) übergibt Urkunden an Teilnehmer eines<br />
Deutschkurses, organisiert von der Saxonia Systems AG.<br />
Von Dresdnern organisierte Stadtrundfahrten<br />
für Asylbewerber, Flüchtlingsunterbringung<br />
in Künstlerwohnungen des<br />
Festspielhauses Hellerau oder Tauschpartys,<br />
bei denen Kleidung für Bedürftige<br />
gesammelt wird – die Zahl der Aktionen<br />
zur Unterstützung Asylsuchender<br />
in Dresden steigt. Auch die Saxonia Systems<br />
AG bringt sich ein. Sie organisierte<br />
einen achtwöchigen Deutschkurs für<br />
Asylsuchende, den die 15 Teilnehmer<br />
Ende April erfolgreich abschlossen. Viola<br />
Klein ist Geschäftsführerin der IT-<br />
Firma und ruft andere Unternehmen<br />
dazu auf, ein Netzwerk zu knüpfen, das<br />
den Asylbewerbern Hilfe zur Selbsthilfe<br />
gibt und alle voran bringt. „Wir wollten<br />
nicht tatenlos zuschauen, wie das Image<br />
von Dresden immer mehr Schaden<br />
nimmt“, so Klein.<br />
Gerade Deutschkurse auf Anfängerniveau<br />
werden dringend gebraucht, denn<br />
Kenntnisse der Stufe 1 sind die Voraussetzung<br />
für viele weitere Schritte.<br />
Jan Vogler bleibt Intendant der Dresdner Musikfestspiele<br />
Der Cellist Jan Vogler hat seinen Vertrag<br />
als Intendant der Dresdner Musikfestspiele<br />
um weitere fünf Jahre bis 2021<br />
verlängert. 2009 hatte er die Intendanz<br />
der 1978 gegründeten Festspiele übernommen.<br />
Unter seiner Leitung erfuhren<br />
die Festspiele ein rasantes Wachstum.<br />
Die Karteneinnahmen konnten<br />
von 2009 bis 20<strong>14</strong> mehr als verdoppelt<br />
werden. „Unsere Vision ist es, durch die<br />
wachsende Strahlkraft der Musikfestspiele<br />
Dresdens Attraktivität als weltoffene,<br />
vielfältige und lebendige Kulturstadt<br />
nachhaltig zu stärken und das<br />
Festival unter den allerersten Adressen<br />
in der internationalen Festivallandschaft<br />
zu verankern“, so Jan Vogler. Die diesjährigen<br />
Dresdner Musikfestspiele finden<br />
unter dem Motto „Feuereis“ vom<br />
13. Mai bis 07. Juni statt.