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Theatercourier 14

Kunst- und Kulturzeitung für Dresden und Umland

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SEITE <strong>14</strong><br />

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WWW.THEATERCOURIER.DE<br />

AUS KUNST & KULTUR<br />

Bisher unveröffentlichte Texte von Günter Grass erschienen<br />

„Das immerhin leistet die Literatur:<br />

Sie schaut nicht weg, sie vergisst nicht,<br />

sie bricht das Schweigen.“<br />

Günter Grass<br />

Am 13. April dieses Jahres ist Günter<br />

Grass im Alter von 87 Jahren in<br />

Lübeck gestorben. Mit dem Ableben<br />

des Literatur-Nobelpreisträgers hat die<br />

deutsche Literatur einen großen Verlust<br />

erlitten. Im März besuchte Grass ein<br />

letztes Mal die Leipziger Buchmesse.<br />

Dort präsentierte er das im Ch. Links<br />

Verlag erschienene Periodikum „Freipass“,<br />

in dem regelmäßig Themen aus<br />

Kultur und Literatur behandelt und diskutiert<br />

werden sollen. Die Günter und<br />

Ute Grass Stiftung startet damit ein<br />

fortlaufendes Sammelwerk, das Raum<br />

bieten soll für wichtige Fragen der<br />

Literatur und Kultur des 20. und 21.<br />

Jahrhunderts. Es werden wechselnde<br />

Themenschwerpunkte ins Zentrum gerückt<br />

– im ersten Band zur Schriftstellerin<br />

Irmtraud Morgner (1933–1990), die<br />

sich in der DDR wortwörtlich Freipässe<br />

erkämpft hat.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt der neuen<br />

Reihe bildet das Lebenswerk von<br />

Günter Grass. Vorgestellt werden unveröffentlichte<br />

Originaltexte „aus der<br />

Werkstatt“, Fundsachen aus den Archiven<br />

und Untersuchungen zum Dichter,<br />

Günter Grass bei seinem letzten Besuch auf der Leipziger Buchmesse im März. Foto: Ch. LinksVerlag<br />

Schriftsteller, Bildhauer und politisch<br />

aktiven Bürger. Auf diese Weise will<br />

die Reihe zum Forum für die internationale<br />

Grass- Forschung werden. Auch<br />

»aus der Werkstatt« anderer herausragender<br />

Autoren werden Texte zu lesen<br />

sein - im ersten Band von Sasa Stanisic.<br />

Politischen und gesellschaftlichen<br />

Streitfragen, die über den Tag hinausweisen,<br />

ist die Rubrik »Zunge zeigen«<br />

gewidmet, so geht es in diesem Band<br />

um den NSA-Überwachungsskandal<br />

mit seinen Folgen für die Literatur. Alle<br />

Bände zeichnen sich durch eine bunte<br />

Stimmenvielfalt aus, wozu auch produktiv<br />

irritierende Perspektiven gehören.<br />

Nicht zuletzt soll »Freipass« dem<br />

Überschreiten von Grenzen dienen:<br />

zwischen den Künsten, den Medien,<br />

den Kulturen, den Grenzen zwischen<br />

Autor und Öffentlichkeit.<br />

Das letzte literarische Werk von Günter<br />

Grass kommt im Sommer 2015 auf<br />

den Markt. Der Literatur-Nobelpreisträger<br />

habe bis wenige Tage vor seinem<br />

Tod an dem Buch mit dem Titel<br />

Das ewig Närrische<br />

Christine Schlegel in der Kunstausstellung Kühl<br />

„Vonne Endlichkait“ gearbeitet, so Verleger<br />

Gerhard Steidl.<br />

Günter und Ute Grass Stiftung: Die<br />

Stiftung mit Sitz in Lübeck wurde 2011<br />

gegründet. Sie verfolgt den Zweck,<br />

Kunst, Kultur und Bildung sowie Wissenschaft<br />

und Forschung zu fördern.<br />

Zudem übernimmt sie die Betreuung<br />

des künstlerischen und schriftstellerischen<br />

Werks von Günter Grass und<br />

unterstützt dessen wissenschaftliche<br />

Aufarbeitung.<br />

Historische Dokumente und<br />

Kunst von Iven Zwanzig<br />

www.dresdeneins.tv<br />

Vor 65 Jahren wurde Christine Schlegel<br />

in Crossen geboren, seit 1965 malt sie.<br />

Nach dem Studium der Malerei in Dresden<br />

und einer ersten Berufstätigkeit als<br />

Künstlerin ging sie 1986 - nicht ohne<br />

Grund - nach West-Berlin, dort wirkte<br />

sie als Malerin und Filmemacherin.<br />

Nach dem Mauerfall kam sie zurück ins<br />

Elbtal und schuf sich in dem ehemaligen<br />

Wochenendhaus der Eltern in Hosterwitz<br />

ein künstlerisches Refugium.<br />

Ihr Vater, der in Weimar, Buxtehude<br />

und Dresden studierte, wäre 2015 100<br />

Jahre alt geworden. Ein guter Zeitpunkt<br />

also, um Werke der beiden öffentlich zu<br />

zeigen.<br />

Die Kunstausstellung Kühl präsentiert<br />

bis 4. Juli eine repräsentative Werkschau<br />

von Christine Schlegel unter dem<br />

Titel „Das ewig Närrische“, im Kabinett<br />

sind Arbeiten von Werner-Hans<br />

Schlegel zu sehen. Der Kunstkritiker<br />

Christoph Tannert sagt über Christine<br />

Schlegel: „Die Künstlerin fächert ein<br />

Tableau voller literarischer, kunsthistorischer<br />

und untergründig erotischer<br />

Anspielungen auf, in dem auch scheue<br />

Kreaturen prachtvolle Auftritte oder<br />

verbotene Rendezvous haben dürfen“.<br />

Christine Schlegel „Versteinerung - Hommage à<br />

C. D. Friedrich“ 2015, Öl auf Leinwand<br />

Ein Gespräch zwischen Hans-Peter<br />

Lühr, Vorstand des Dresdner Geschichtsvereins,<br />

und Christine Schlegel<br />

über ihre Sicht auf den Kunstbetrieb<br />

sehen Sie auf www.dresdeneins.tv.<br />

Galerie Kunstausstellung Kühl<br />

Nordstraße 5 | 01099 Dresden<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag – Donnerstag 11 – 18 Uhr<br />

Freitag 11 – 19 Uhr<br />

Sonnabend 10 – <strong>14</strong> Uhr<br />

www.kunstausstellung-kuehl.de<br />

Anlässlich des zehnjährigen Weihejubiläums<br />

der Frauenkirche zeigt das<br />

Stadtarchiv Dresden ab 11. Mai eine<br />

Ausstellung mit dem Titel: „Frauenkirche<br />

aus Archiv und Atelier. Historische<br />

Dokumente treffen auf Kunst von Iven<br />

Zwanzig“.<br />

Der Dresdner Künstler Iven Zwanzig<br />

zeigt großformatige Ölgemälde<br />

zum Thema Frauenkirche. In seiner<br />

Bildsprache werden Trümmer- und<br />

Ruinenlandschaften neben Zeugnissen<br />

des sozialistischen Wiederaufbaus sowie<br />

Motive gegenwärtiger Stadträume<br />

gestellt. An dieser Stelle treffen historische<br />

Dokumente aus dem Stadtarchiv<br />

Dresden auf die Kunst von Zwanzig.<br />

Zur kostenfreien Ausstellung, die bis<br />

30. September zu sehen ist, wird ein<br />

Begleitprogramm angeboten.

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