Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati
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5 Korrektionsmöglichkeiten 64<br />
zu blicken. Anschließend werden diese Augenbewegungen mit geöffneten Augen wiederholt.<br />
Während der Übungen sollte das Kind nicht aufgefordert werden, den Kopf ruhig zu halten<br />
(Lahme, 1997, S. 43).<br />
5.4.3 Weitere Korrektionen bei LRS<br />
5.4.3.1 Farbkorrektion<br />
Voraussetzung für die Anwendung von Farbkorrektion ist in jedem Fall die optimale Korrektion<br />
einer vorhandenen Fehlsichtigkeit. Als erstes wird mit dem im Kapitel 4.4.5 beschriebenen Test<br />
ermittelt, ob sich das Lesen durch eine Farbfolie verbessern lässt. Wurde eine Farbe ermittelt,<br />
welche die optische Wahrnehmung verbessert, erfolgt die Farbkorrektion in zwei Stufen. In der<br />
ersten Stufe wird die Farbfolie vier Wochen lang freiwillig verwendet. Ist diese Anwendung<br />
erfolgreich, kann auf Wunsch mit der zweiten Stufe begonnen werden, welche darin besteht, den<br />
Effekt der Folien mit farbigen Brillengläsern zu realisieren. Verschiedene Studien (Lightstone<br />
u.a., 1999, S. 279; Wilkins u.a., 1994, S.365-370; Menacker u.a., 1993, S. 213-218) konnten eine<br />
Verbesserung der Lesegeschwindigkeit bei der Verwendung von Farbfolien oder farbigen<br />
Brillengläsern nachweisen. Bei der Anwendung farbiger Brillengläser konnte eine Verbesserung<br />
der Lesegeschwindigkeit nur nachgewiesen werden, wenn deren Farbauswahl nach einer<br />
farbigen Lichtquelle ausgewählt wurde (Lightstone u.a., 1999, S. 279). Die Farbe der Folie kann<br />
nicht auf die Farbe der Brillengläser übertragen werden, da erstere eine farbige Oberfläche<br />
erzeugen, während farbige Brillengläser eine Veränderung der Lichtquellenfarbe nachahmen. Ob<br />
eine Farbfolie oder Brillengläser verwendet werden , muss jeder für sich entscheiden. Farbfolien<br />
sind eine einfache und preiswerte Möglichkeit. Sie sind aber beim Wechsel von Lesen und<br />
Schreiben umständlicher anzuwenden als eine Brille (Höpfner, 2000, S. 49ff.).<br />
5.4.3.2 Training der Blicksteuerung<br />
Im Blicklabor Freiburg wurde ein kleines handliches Gerät, FixTrain, entwickelt, welches ein<br />
tägliches Üben der Blicksteuerung, stationäre Fixation, gezielte Blicksprünge und willentliche<br />
Blicksprünge ermöglicht. Es soll dabei helfen, eventuelle Entwicklungsrückstände zu beheben<br />
und bessere Vorraussetzungen für flüssiges und fehlerfreies Lesen zu schaffen (Fischer; Biscaldi,<br />
2000).