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Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati

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5 Korrektionsmöglichkeiten 60<br />

5.1.3 Anisometropie und Aniseikonie<br />

Eine Anisometropie wird im Allgemeinen immer dann korrigiert, wenn ein Strabismus oder<br />

Amblyopie vorliegt. Des Weiteren empfiehlt Borsting (Borsting, 1999, S. 24) eine Korrektion<br />

bis zum Kleinkindalter (3,5 Jahre) ab 3dpt Anisometropie und bei Vor- und Schulkindern bei<br />

einer Anisometropie >1,0dpt sowie einem Asigmatismus >1,5dpt.<br />

Bei einer Korrektion der Anisometropie ist zwischen einer Brillenglas- oder<br />

Kontaktlinsenkorrektion abzuwägen. Bei Blickbewegungen hinter einem Brillenglas werden je<br />

nach Fixationsrichtung wegen der unterschiedlichen prismatischen Nebenwirkungen<br />

unterschiedliche fusionale Vergenzen notwendig. Dies kann zu Sehbeschwerden führen. Haben<br />

jüngere Anisometrope Beschwerden im Nahbereich, ist zu bedenken, dass eine Anisometropie<br />

bei Korrektion mit Brillengläsern zu unterschiedlichen Akkommodationserfolgen beider Augen<br />

führen kann (Methling, 1996, S. 101). Durch eine Anpassung von Kontaktlinsen können die<br />

beschriebenen Auswirkungen von Anisometropie-Korrektionen durch Brillengläser vermieden<br />

werden.<br />

Bei der Korrektion einer Aniseikonie ist die Qualität des Binokularsehens zu beachten (Rosner,<br />

1982, S. 343). Liegt eine Orthophorie oder eine rein motorisch kompensierte assoziierte Phorie =<br />

Winkelfehlsichtigkeit (AP=WF) vor, kann ein Bildgrößenunterschied bis zu 4% fusioniert<br />

werden. Bei Orthophorie wird in Einzelfällen auch ein Bildgrößenunterschied von 7% fusioniert.<br />

Liegt hingegen eine AP=WF mit sensorisch kompensierter Fixationsdisparation vor, so ist sehr<br />

oft nur ein Bildgrößenunterschied bis zu 1% fusionierbar. In diesem Fall lassen sich bestehende<br />

Fusionsprobleme oft schon durch eine binokulare Vollkorrektion beheben (<strong>Cagnolati</strong>, 1984, S.<br />

12ff.; Ringleb, 1999).<br />

5.1.4 Astigmatismus<br />

W. Haase und A. Hohmann (Haase; Hohmann, 1987, S. 233) erachten einen Astigmatismus im<br />

ersten Lebensjahr sowie Marsh-Tootle (Marsh-Tootle, 1999, S. 24) in den meisten Fällen bis<br />

zum dritten Lebensjahr ohne zusätzliche sphärische Refraktionsfehler als nicht<br />

korrektionsbedürftig. Eine regelmäßige Überprüfung würde ausreichen. Marsh-Tootle empfiehlt<br />

im Alter von 2 - 3,5 Jahren die Korrektion des halben Messwertes bei Astigmatismus > 2,5dpt<br />

oder in Verbindung mit einem anomalen sphärischen Refraktionsfehler. Ab 3,5 Jahren wird der<br />

volle Messwert gegeben bei Astigmatismus > 2dpt und bei Astigmatismus in Verbindung mit<br />

einem anomalen sphärischen Refraktionsfehler.

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