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Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati

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4 Untersuchungsmethoden 53<br />

Strabismus = Heterotropie und einer assoziierten Phorie = Winkelfehlsichtigkeit. Wird beim<br />

Abdecktest eine gleichsinnige Einstellung beider Augen beobachtet, liegt Strabismus vor. Bei<br />

einer Orthophorie oder assoziierten Phorie = Winkelfehlsichtigkeit erfolgt keine<br />

Einstellbewegungen. Eine langsame Bewegung des freien Auges beim Aufdecktest lässt auf eine<br />

assoziierte Phorie = Winkelfehlsichtigkeit schließen (Rüßmann, 1995a, S. 422-425; Lahme,<br />

1997, S. 14).<br />

Die Durchführung des Abdecktest erfordert einige Übung, da bei zu langsamen Abdecken eine<br />

Blickfolgebewegung auf die Kelle erfolgt. Des Weiteren lassen sich sehr kleine Abweichungen<br />

nur bei sehr genauer Beobachtung erkennen (Ringleb, 1999). Die Augenbewegung beim<br />

Aufdecktest lässt sich sehr viel schlechter beurteilen, da nach dem Aufdecken das abweichende<br />

Auge sehr viel langsamer in die Arbeitsstellung geht, als es das beim Abdecken zur<br />

Wiederfindung der Fixation tut.<br />

4.4.3.4 Gesichtsfeld<br />

Einer jeden Gesichtsfeldprüfung geht eine korrekte Refraktionsbestimmung und –korrektion<br />

voraus, da bestehende Refraktionsfehler das Ergebnis beeinflussen können. Die Prüfung, ob das<br />

Gesichtsfeld normal ist oder nicht, wird bei Erwachsenen meist mit automatischen Perimetern<br />

durchgeführt. Die Durchführung der Gesichtsfeldmessung an solchen Geräten setzt eine gewisse<br />

Reife des Kindes und eine konstante Fixation des Objektpunktes voraus. Diese<br />

Vorraussetzungen dürften frühestens mit dem Eintritt in das Schulalter gegeben sein. Für<br />

Vorschulkinder werden im folgenden einige einfache Verfahren, die Konfrontationsteste,<br />

erläutert, welche ohne technischen Aufwand eine Überprüfung des Gesichtsfeldes ermöglichen<br />

(nach Berke; Münschke, 1996, S. 296ff., Rouse; Ryan, 1990, S. 183f., <strong>Cagnolati</strong>, 2000). Eine<br />

Gesichtsfeldüberprüfung mit den Konfrontationstesten kann in Abhängigkeit von der<br />

Entwicklung ab 3-3,5 Jahren durchgeführt werden, mit dem modifizierten Konfrontationstest bei<br />

Säuglingen und kleineren Kindern.<br />

Ab dem sechsten Monat entspricht das Gesichtsfeld des Kindes dem eines Erwachsenen, beide<br />

können miteinander verglichen werden. Dabei sitzen sich Untersucher und Kind (ein Säugling<br />

auf dem Schoß der Mutter) in gleicher Kopfhöhe gegenüber. In Abhängigkeit, ob das periphere<br />

oder das zentrale Gesichtfeld überprüft werden soll, fixiert das Kind die Nase oder das Auge des<br />

Untersuchers.<br />

Wird das periphere Gesichtsfelds überprüft, fixiert das Kind das gegenüberliegende Auge des<br />

Untersuchers. Dieser führt in einer Entfernung von einem Meter in verschiedenen Meridianen

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