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Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati

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4 Untersuchungsmethoden 52<br />

4.4.3.1 Hirschbergtest<br />

Der Hirschbergtest ermöglicht eine aufschlussreiche Prüfung der binokularen Fixation. Dabei<br />

kann die Augenstellung anhand der Hornhautreflexbilder, die man bei einer Beleuchtung beider<br />

Augen mit einer kleinen Stablampe aus 50 cm Entfernung erhält, beurteilt werden. Bei normalem<br />

Binokularsehen liegen die Hornhautreflexbilder in beiden Augen symmetrisch. Ein dezentriertes<br />

Reflexbild ist ein Hinweis auf Strabismus (Barnard; Edgar, 1996, S. 124). Das Kind sollte in<br />

diesem Fall an einen Augenarzt empfohlen werden. Um während des Tests die Aufmerksamkeit<br />

des Kindes zu erreichen, kann die Lampe mit einem Stofftier festgehalten werden (Lahme, 1997,<br />

S. 13).<br />

4.4.3.2 Brückner Test<br />

Der Brücknertest ist leicht durchzuführen und gut geeignet, bei kleinen Kindern einen<br />

Strabismus festzustellen. Die Augen werden aus einer Entfernung von einem Meter mit einem<br />

gleichzeitig als Fixationsobjekt dienendem Ophthalmoskop beleuchtet. Das vom<br />

Augenhintergrund reflektierende Licht wird nach seiner Symmetrie und Helligkeit beurteilt. Ist<br />

normales Binokularsehen vorhanden, ist das Pupillenleuchten beider Augen von gleicher<br />

Helligkeit. Liegt ein Strabismus vor, ist der Reflex des fixierenden Auges stärker als der des<br />

nicht fixierenden Auges (Barnard; Edgar, S. 124).<br />

4.4.3.3 Covertest<br />

Der objektive Covertest (Auf- und Abdecktest) ist ein wichtiges Mittel zur Untersuchung der<br />

Augenmotorik bei Kindern. Er kann ab 3-6 Monaten angewendet werden. Bei Kindern wird der<br />

Test nicht wie bei Erwachsenen in der Ferne sondern vorwiegend in der Nähe durchgeführt. Zur<br />

Fixation eignet sich eine Spielfigur oder besser noch kleine Optotypen und Bilder. Das Licht<br />

einer Stablampe als Fixationsreiz sollte nur bei Säuglingen oder bei sehr geringer Sehschärfe<br />

angewendet werden (Barnard; Edgar, 1996, S. 125). Die Abdeckung eines Auges erfolgt mit<br />

einer Abdeckkelle, auf welche sehr kleine Kinder oft mit ängstlicher Abwehr reagieren. In<br />

diesem Falle bietet sich die Hand oder der Daumen der Mutter oder des Prüfers als Abdeckung<br />

an.<br />

Beim Covertest (Auf- und Abdecktest) wird die Einstellbewegung = Abweichung der Augen<br />

beobachtet. Er ermöglicht eine sehr schnelle Qualifizierung und grobe Quantifizierung der<br />

Fehlstellung der Augen. Der Test dient unter anderem zur Differenzierung zwischen einem

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