Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati
Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati
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4 Untersuchungsmethoden 49<br />
4.4 Binokularprüfung<br />
An eine erfolgte objektive und/oder subjektive monokulare Augenüberprüfung schließen sich<br />
Tests zur Qualifizierung eines frühkindlichen Binokularsehens an. Die Binokularprüfung wird<br />
bei Kindern wie auch bei Erwachsenen mit der Erfassung der binokularen Situation, deren<br />
Kompensation und der Qualität der Stereopsis durchgeführt. Bei Kindern kann die<br />
Binokularprüfung oft schon früher als die subjektive monokulare Prüfung durchgeführt werden<br />
(Selmeier, 1997, S. 18).<br />
4.4.1 Binokularprüfung am Zeiss Polatest Sehprüfgerät<br />
Die Prüfung sollte so früh wie möglich für die Ferne und Nähe am Zeiss Polatest Sehprüfgerät<br />
nach der Mess- und Korrektionsmethode von H.-J. Haase (Haase, 1995) erfolgen. Die<br />
MKH-Methodik ermöglicht eine präzise Binokularuntersuchung unter Berücksichtigung aller<br />
motorischen und sensorischen Teile der Fusion.<br />
Zur einfacheren Verständigung ist es gerade bei den Binokulartesten Kreuztest, Zeigertest und<br />
Hakentest sehr angebracht, dem Kind Magnettafeln oder Testfiguren aus Pappe in die Hand zu<br />
geben. Es kann beispielsweise mit zwei Magnet- oder Pappbalken gut die Lage der Balken am<br />
Kreuztest demonstrieren. Für die Beurteilung der weiteren visuellen Entwicklung des Kindes ist<br />
es angebracht, die Ergebnisse, vor allem auch der Stereoteste, zu dokumentieren.<br />
4.4.2 Stereoteste<br />
Zu jeder Binokularprüfung gehört auch bei Kindern wegen der hohen binokularen<br />
Störanfälligkeit in den ersten Lebensjahren eine genaue Prüfung des Stereosehens. Eine gut<br />
ausgebildete Stereopsis lässt auf eine gute binokulare Entwicklung des Sehens schließen<br />
(Duschner, 19975, S. 86). Ist hingegen die Qualität des räumlichen Sehens eingeschränkt, kann<br />
eine unkorrigierte oder unterkorrigierte assoziierte Phorie = Winkelfehlsichtigkeit vorliegen<br />
(Köhler, 1994, S. 58). Auch hier ist die Wahl des Testverfahrens abhängig vom Alter und vom<br />
Verständnis des Kindes.