Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati
Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati
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4 Untersuchungsmethoden 47<br />
locken. Während dessen wird der Neutralisationspunkt in den zwei Hauptschnittrichtungen<br />
bestimmt. Von den ermittelten Hauptschnittwerten wird ein konstanter Einstellfaktor von<br />
1,25dpt abgezogen. Der cylindrische Wert und dessen Achse bleibt davon unberührt. Der<br />
Einstellungsfaktor von 1,25dpt ist auf empirische Untersuchungen zurückzuführen. Er wurde<br />
von Owens et al. mit dem Ergebnis analysiert, dass sich der Wert aus einem Betrag von 2dpt für<br />
die Messentfernung von 50cm und einem Betrag von –0,75dpt, entsprechend der Dunkelruhelage<br />
der Akkommodation, zusammensetzt. Durch ihn wird eine gute Korrelation zur Skiaskopie in<br />
Cycloplegie erreicht.<br />
4.2.3.2 Statisch stabile Skiaskopie<br />
(nach <strong>Cagnolati</strong>, 1994, S.35; Rouse, 1990, S. 163-164)<br />
Die Durchführung der statisch stabilen Skiaskopie erfolgt in einer stabilen Entfernung bei meist<br />
50cm oder in Armeslänge des Skiaskopierers. Der Prüfraum ist weitestgehend abgedunkelt. Das<br />
Kind sitzt auch hier auf dem Schoß der Mutter, welche ein Auge des Kindes mit der Hand<br />
abdeckt. Die Benutzung von einzelnen Messgläsern oder einer Skiaskopierleiste ist bei kleineren<br />
Kindern dem Phoropter vorzuziehen. Sie wirken weniger einschüchternd und erlauben dem<br />
Refraktionisten eine größere Kontrolle des Kindes. Zwei signifikante Probleme treffen bei der<br />
statischen Skiaskopie zusammen. Das ist die akkurate Fernfixation und eine damit verbundene<br />
entspannte Akkommodation. Um dieses zu erreichen, hat es sich in der Praxis bewährt, in einer<br />
Entfernung von 5-6 Metern eine Kindergeschichte zu projizieren, um die Aufmerksamkeit des<br />
Kindes zu gewinnen. Ebenso erfolgreich ist es, wenn eine Hilfsperson in gleicher Entfernung<br />
große Handpuppen, die vielleicht sogar akustische Signale von sich geben können, vorführt. Das<br />
Kind kann zur Fixationsanregung aufgefordert werden, zu erzählen, was sich vorne ereignet. An<br />
der Intensität des Reflexbildes kann die Aufmerksamkeit des Kindes erkannt werden. Einige<br />
Kinder, besonders Säuglinge und Kleinkinder, sind mehr an dem Skiaskopierlicht interessiert.<br />
Der Optometrist kann sich diesen Vorteil für die Nahskiaskopie zu nutze machen.<br />
Monocular Estimate Method (MEM)<br />
(nach <strong>Cagnolati</strong>, 1994, S.35; Rosner, 1982, S. 154-157)<br />
Die Monocular Estimate Method (MEM) ist eine sehr zuverlässige Variante der standardisierten<br />
dynamischen Skiaskopie. Hierbei ist die Testentfernung bestimmt durch die Körpergröße des<br />
Kindes oder seiner bevorzugten Leseentfernung. Häufig wird in der sogenannten „Harmon-