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Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati

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4 Untersuchungsmethoden 37<br />

4.1.1.3 Preferential Looking (PL)<br />

Das Preferential Looking (PL) ist ein psychophysisches Verfahren zur Bestimmung der<br />

Sehschärfe bei Säuglingen. Diese Untersuchungsmethodik stützt sich auf Beobachtungen von<br />

Berlyne (1958) und Fantz (1978), wonach Säuglinge bei Darbietung eines gemusterten und<br />

ungemusterten Reizes gleicher mittlerer Leuchtdichte den gemusterten bevorzugt anschauen,<br />

sofern das Muster als solches erkannt werden kann. Aus dieser Überlegung heraus wurden<br />

verschiedene Prüfmethoden entwickelt.<br />

Bei dem Constant–stimulus-Verfahren werden alle Ortsfrequenzen zufällig verteilt angeboten.<br />

Ein für den Säugling nicht sichtbarer Beobachter registriert, ob das Streifenmuster richtig<br />

lokalisiert wurde.<br />

Bei einem erweiterten Verfahren, dem Forced–choice-Verfahren, weiß der Beobachter nicht,<br />

auf welcher Seite das Streifenmuster erscheint. Er muss dies aus dem Verhalten des Säuglings<br />

schließen. Dieses Verfahren ist relativ zeitaufwendig.<br />

Eine Variante mit wesentlich geringerem Zeitaufwand stellt das Stair–case-Verfahren dar.<br />

Beginnend mit niedriger Ortsfrequenz wird diese bei richtigem Erkennen stufenweise erhöht.<br />

Mit der Ortsfrequenz, bei welcher das<br />

Streifenmuster nicht mehr erkannt werden kann,<br />

hat man die Auflösungsgrenze erreicht.<br />

Die PL - Methode ist vorwiegend für Kinder im<br />

Alter von 6 –16 Monaten gedacht, denn für ältere<br />

Kinder sind die Streifenmuster vermutlich von zu<br />

geringem Interesse. Dieses kann jedoch, wie bei<br />

dem operant – PL (PL mit zusätzlicher<br />

Abbildung 7: Preferential Looking<br />

Motivationsunterstützung), durch Ergänzung der<br />

(Rouse; Ryan, 1990, S. 168)<br />

Untersuchungseinheit mit Kontrastverstärkern<br />

erhöht werden. Damit lässt sich der Untersuchungszeitraum bis zum 2. und 3. Lebensalter<br />

erweitern (Boergen, K.-P. u.a., 1985, S. 73-75).

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