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Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati

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2 Entwicklung des Sehens beim Kind 16<br />

2.3.2 Visumotorische Entwicklung<br />

2.3.2.1 Augenbewegungen<br />

Augenbewegungen lassen sich mit Hilfe von Ultraschallaufnahmen bereits ab dem fünften<br />

Schwangerschaftsmonat nachweisen.<br />

2.3.2.2 Blick-Folgebewegung<br />

Die Blick-Folgebewegung gewährleistet eine gleichbleibende zentrale Abbildung bei der<br />

Beobachtung eines sich bewegenden Objektes. Über die Folgebewegungen gibt es bisher nur<br />

wenige quantitative Studien. Einige Autoren fanden glatte Folgebewegungen erst während der<br />

7. – 8. Lebenswoche, andere Autoren konnten diese bereits kurz nach der Geburt nachweisen.<br />

Kommerell schreibt dazu, dass sich gleitende Folgebewegungen bei manchen Säuglingen schon<br />

kurz nach der Geburt feststellen lassen, jedoch nur, wenn das führende Objekt sehr langsam<br />

bewegt wird (Kommerell, 1995, S. 80).<br />

2.3.2.3 Sakkaden<br />

Peripher auftauchende Objekte werden von einem Säugling meist nicht in einem Zug angeblickt,<br />

sondern mit einer Serie kleiner Sakkaden (Kommerell, 1995, S. 79-80). Sakkaden werden auch<br />

als Blickzielbewegungen bezeichnet. Es sind schnelle Augenbewegungen, die der zentralen<br />

Abbildung eines ursprünglich peripher gesehenen Objektes dienen. Bei einem Erwachsenen<br />

setzen sie nach einer Latenzzeit von 180 – 200 ms ein (Lexikon der Optik, 1999). Bei Kindern<br />

setzt eine Sakkade erst nach einer Latenzzeit von 800 – 1500 ms ein.<br />

Eine Blickzielbewegung wird unter natürlichen Bedingungen zum Teil auch als kombinierte<br />

Augen-Kopf-Bewegung ausgeführt. Bei einem Säugling ist der Anteil der Kopfbewegung größer<br />

als bei einem Erwachsenen. Bei einem Erwachsenen beginnt die Blickzielbewegung meist mit<br />

den Augen, gefolgt von der Kopfbewegung. Bei Säuglingen hingegen ist die Abfolge häufig<br />

umgekehrt. Dies sollte bis zum fünften Lebensjahr überwunden sein (Kommerell, 1995,<br />

S. 79-80).

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