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Diplomarbeit - Optometrie Cagnolati

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7 Optometrisches Verordnungsverhalten am Beispiel von 247 Fragebögen 112<br />

Auch in anderen Studien wurden ähnliche Zusammenhänge untersucht. So konnten Lie und<br />

Mitarbeiter (Lie, 1993, S. 7f.) in einer Anzahl von Studien einen ursächlichen Zusammenhang<br />

zwischen sekundären Sehfehlern (Vergenz- und akkommodationsbeeinträchtigungen,<br />

Fixationsdisparation und Amblyopie) und subjektiven Beschwerden (Anstrengungsbeschwerden)<br />

bestätigen. Jedoch lies sich auch in diesen Studien kein signifikanter quantitativer<br />

Zusammenhang zwischen primären Sehfehlern (Refraktionsfehler und AP=WF) einerseits und<br />

sekundären Sehfehlern, subjektiven Symptomen und Lesefähigkeit andererseits aufzeigen, was<br />

jedoch eine funktionale Beziehungen noch nicht wiederlegt. Diese kann erst nachgewiesen<br />

werden, wenn die Auswirkung optischer Vollkorrektionen auf symptomatisch zurückgebliebene<br />

Leser untersucht werden.<br />

Eine solche Untersuchung war innerhalb dieser Studie leider nicht möglich, wurde aber von Lie<br />

und Mitarbeitern (Lie, 1993, S. 7f.) durchgeführt. In dieser Untersuchung konnte nachgewiesen<br />

werden, dass durch optische Vollkorrektionen von vermutlich signifikanten refraktiven<br />

Sehfehlern und AP=WF subjektive Symptome verschwinden und subnormale Sehfunktionen<br />

normalisiert wurden. Hauptsächlich konnte eine Verbesserung des Leseverständnisses<br />

nachgewiesen werden, was darauf hinweist, dass sich die Kinder nach der Vollkorrektion<br />

leichter auf den Text konzentrieren können.<br />

7.3.12 Verbesserungen durch optometrische Verordnungen<br />

Eine Prüfung, ob und in welchem Maße die in dieser Studie untersuchten Korrektionen geholfen<br />

haben, die Sehbeschwerden und Sehstörungen zu mildern oder zu beheben, kann innerhalb des<br />

beschränkten Zeitrahmens dieser Arbeit nicht durchgeführt werden. Allerdings kann an einigen<br />

spontanen Rückmeldungen der Eltern über die Auswirkungen der Verordnungen gezeigt werden,<br />

dass eine Korrektion aller Sehfehler schon nach kurzer Zeit zu einer Verbesserung des<br />

Leseverhaltens und einem Rückgang von Sehbeschwerden führen kann. Einzelfälle werden im<br />

folgendem beschrieben. Die bei diesen Kindern erfolgten Verordnungen sind in der Tabelle 14<br />

zusammengefasst. Es ist ersichtlich, dass es sich bis auf einen Fall um prismatische<br />

Verordnungen handelt. Das aber liegt daran, dass alle Eltern deren Kinder eine prismatische<br />

Korrektion erhalten haben, gebeten werden, auf jeden Fall innerhalb der ersten sechs Wochen im<br />

Institut anzurufen und über die Trageergebnisse zu berichten.

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