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Pronationswinkel des Rückfußes in Abhängigkeit der - Currex

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Laufanalyse<br />

fikanten Unterschiede zu den Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

erkennbar.<br />

Ke<strong>in</strong> signifikanter Unterschied im AS<br />

ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Sup<strong>in</strong>ierer (Sup)<br />

nachweisbar.<br />

Der Fersen-Bodenw<strong>in</strong>kel<br />

Die Abbildung 8 zeigt den Verlauf <strong>der</strong><br />

Mittelwerte <strong>des</strong> FB <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>zelvergleichen<br />

<strong>der</strong> Subkollektive.<br />

Zu den ermittelten Zeitpunkten zeigten<br />

die Mittelwerte <strong>des</strong> FB <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Gruppen signifikante beziehungsweise<br />

hoch signifikante Kontraste.<br />

Signifikante Differenzen <strong>des</strong> FB <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Gruppe zeigten die Mittelwerte<br />

<strong>der</strong> Sup<strong>in</strong>ierer und Neutralfußläufer<br />

beim Vergleich <strong>der</strong> Statik zum<br />

Lauf. Zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Laufgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

zeigen sich bei diesen<br />

Gruppen ke<strong>in</strong>e Unterschiede.<br />

Die Gruppe <strong>der</strong> Pronierer wies ke<strong>in</strong>e<br />

statistischen Unterschiede im FB bei<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit auf.<br />

Plantare Fußdruckmessung<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> k<strong>in</strong>etischen Messung<br />

<strong>des</strong> Gesamtimpulses <strong>der</strong> Fußdruckmessung<br />

(LAMFII) liegen mit e<strong>in</strong>em<br />

p-Wert von 0,0569 über dem statistischen<br />

Ablehnungsbereich von 5 Prozent.<br />

Somit waren statisch ke<strong>in</strong>e signifikanten<br />

Unterschiede zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Versuchsgruppen nachweisbar.<br />

Es ist jedoch e<strong>in</strong> deutlicher Trend zwischen<br />

<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Sup<strong>in</strong>ierer im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>er höheren lateralen Belastung<br />

<strong>des</strong> Fußes im Vergleich zu den Gruppen<br />

<strong>der</strong> Neutralfußläufer und Pronierer erkennbar.<br />

E<strong>in</strong>e nahezu identische Belastungsverteilung<br />

(medial zu lateral)<br />

f<strong>in</strong>det sich zwischen den Neutralfußläufer<br />

und Pronierer (Abb 9).<br />

Korrelation <strong>der</strong> Messverfahren<br />

Bei <strong>der</strong> abschließenden Korrelationsprüfung<br />

wurde geprüft, ob die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Fußdruckmessung mit den auf<br />

dem Laufband gewonnenen Daten <strong>in</strong><br />

Beziehung zu setzen s<strong>in</strong>d. Hier zeigte<br />

sich nur zu e<strong>in</strong>em (FB W<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Sup.<br />

bei 2,2 m/s) von 18 Messzeitpunkten<br />

e<strong>in</strong> statistisch signifikanter Zusammenhang<br />

<strong>der</strong> Messverfahren.<br />

Diskussion<br />

Akute Verletzungen und chronische<br />

Schäden durch laufbed<strong>in</strong>gte Überlastungsschäden<br />

s<strong>in</strong>d nach wie vor e<strong>in</strong> zentrales<br />

Thema <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sportmediz<strong>in</strong>. Ist die<br />

Diagnose bei Verletzungen dieser Art<br />

relativ schnell e<strong>in</strong>zugrenzen, so stellt die<br />

Suche <strong>der</strong> Ursachen für Läuferverletzungen<br />

wie Schienbe<strong>in</strong>kantenreizungen,<br />

Achillodynie, Insertionstendionsen o<strong>der</strong><br />

dem „Runner‘s Knee“ den behandelnden<br />

Arzt oft vor schwierige Fragen. Für e<strong>in</strong>e<br />

umfangreiche Untersuchung mit Analyse<br />

<strong>der</strong> pathomechanischen Komponenten<br />

fehlt im Praxisbetrieb oft die Zeit o<strong>der</strong><br />

sogar das funktionelle Verständnis <strong>der</strong><br />

Muskelzüge beziehungsweise <strong>der</strong> biomechanischen<br />

Gesetzmäßigkeiten. So verwun<strong>der</strong>t<br />

es kaum, dass <strong>der</strong> Patient <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er kurzen, beschwerdefreien<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszeit oft mit rezidiven Beschwerden<br />

zu kämpfen hat. Die Sportverletzung<br />

wird zum Sportschaden.<br />

Ohne Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsvariablen,<br />

wie Umfang, Belastung o<strong>der</strong><br />

Technik sowie gegebenenfalls Bee<strong>in</strong>flussung<br />

von anatomischen Bed<strong>in</strong>gungen,<br />

wie Fußdeformitäten o<strong>der</strong> Laufschuhfunktion<br />

kann dieser pathologische<br />

Kreislauf nicht durchbrochen werden.<br />

In diesem Zusammenhang muss<br />

gerade <strong>der</strong> Interaktion von Fuß und Boden<br />

große Beachtung geschenkt werden.<br />

Diese gilt als zentraler E<strong>in</strong>flussfaktor<br />

<strong>der</strong> Schadensentstehung.<br />

Der normalen Pronation wird e<strong>in</strong>e<br />

funktionell wichtige Bedeutung zur<br />

Stoßdämpfung <strong>des</strong> Bewegungsapparates<br />

zugemessen. Im übertragenen S<strong>in</strong>ne<br />

dient die Pronation im unteren Sprunggelenk<br />

nach dem Fersenauftritt als sehr<br />

zweckmäßige E<strong>in</strong>richtung, da <strong>der</strong><br />

Bremsweg, auf dem die dynamischen<br />

Kräfte beim Fersenauftritt aufgefangen<br />

werden, dadurch verlängert wird. Damit<br />

wird die Bremskraft verr<strong>in</strong>gert und die<br />

Belastung <strong>der</strong> Gelenke kle<strong>in</strong>er.<br />

Die exzessive Pronation kann, oft<br />

auch mit dem Synonym Über- o<strong>der</strong> Hyperpronation<br />

bezeichnet, gleichsam als<br />

häufige Ursache für Beschwerden betrachtet<br />

werden.<br />

Verschiedene Autoren haben auf<br />

diese Zusammenhänge zwischen sh<strong>in</strong><br />

spl<strong>in</strong>ts, Achillodynien, Insertionstend<strong>in</strong>osen<br />

und Bursitiden an Knie und Fuß sowie<br />

<strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> <strong>in</strong>itialen und<br />

totalen Pronation h<strong>in</strong>gewiesen [Komi et<br />

al., 1993; Segesser und Nigg, 1980].<br />

Nach Komi (1993) produziert e<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche Pronation e<strong>in</strong>e Reduktion<br />

<strong>der</strong> Kraftentwicklung – reduzierte Pronation<br />

bewirke gegensätzliche Effekte.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus kann die Zunahme <strong>der</strong><br />

Pronation im Muskel e<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong><br />

EMG-Aktivität bedeuten, während sie im<br />

Antagonistensystem gehemmt ist. Die<br />

[MEDIZIN & TECHNIK<br />

Gründe für e<strong>in</strong>e Überpronation s<strong>in</strong>d<br />

mannigfaltig: Muskuläre Dysbalancen,<br />

Vorfußvarusstellung, schwache Ligamente,<br />

ger<strong>in</strong>ge Stabilität im Sprunggelenk<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong>suffiziente Fußgewölbe<br />

können pronationsbegünstigend wirken.<br />

E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Beachtung hat <strong>der</strong><br />

überpronierende Läufer dem Laufschuh<br />

zu schenken. Dieser kann bei falscher<br />

Funktion – zu weiches Material im medialen<br />

Bereich <strong>der</strong> Zwischensohle - als<br />

Hebel wirken und somit großen E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die subtalare Fußstellung nehmen<br />

[Bork et al., 1998].<br />

Entgegen bisheriger Forschungsergebnisse<br />

zum Pronationsverhalten<br />

konnte <strong>in</strong> dieser Arbeit ke<strong>in</strong>e Pronationszunahme<br />

beim Barfußlauf <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em<br />

<strong>der</strong> untersuchten Parameter unter Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Laufgeschw<strong>in</strong>digkeit nachgewiesen<br />

werden.<br />

Diese Ergebnisse decken sich mit denen<br />

<strong>der</strong> Untersuchergruppe von Bates<br />

et al. (1978). Bates konnte ebenfalls<br />

ke<strong>in</strong>e signifikante Än<strong>der</strong>ung von<br />

Schlüsselparametern <strong>der</strong> Pronation bei<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Laufgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von 3,3 auf 4,5 Meter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sekunde<br />

feststellen.<br />

Fraglos lässt sich jedoch e<strong>in</strong>e signifikante<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Achillessehnenw<strong>in</strong>kels,<br />

als Maß für Bewegungen im<br />

Sprunggelenk, und <strong>des</strong> Fersen-Bodenw<strong>in</strong>kels,<br />

von <strong>der</strong> Statik zur Dynamik <strong>in</strong><br />

<strong>Abhängigkeit</strong> <strong>der</strong> Probandenkollektive<br />

ermitteln.<br />

Analysen von Nigg (1986) und Smith<br />

et al. (1986) zeigten allerd<strong>in</strong>gs signifikante<br />

Pronationszunahmen bei Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Laufgeschw<strong>in</strong>digkeit.<br />

Fromme et al. (1997) ermittelten e<strong>in</strong>e<br />

signifikante Zunahme <strong>der</strong> Pronation unter<br />

Berücksichtigung <strong>des</strong> Faktors <strong>der</strong> Ermüdung<br />

<strong>in</strong> Gegenüberstellung von untra<strong>in</strong>ierten<br />

zu tra<strong>in</strong>ierten Sportlern. An<strong>der</strong>e<br />

Autoren [Ed<strong>in</strong>gton et al., 1990; Bersch<strong>in</strong>,<br />

1999] vertreten die Me<strong>in</strong>ung, dass<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Ermüdung auf die Stabilität<br />

im Sprunggelenk noch ungeklärt<br />

sei, da spezielle „Ermüdungs-Parameter“<br />

bisher noch nicht gefunden wurden.<br />

Betrachtet man die Ergebnisse <strong>des</strong><br />

Achillessehnew<strong>in</strong>kels und <strong>des</strong> Fersen-Bodenw<strong>in</strong>kels<br />

geme<strong>in</strong>schaftlich <strong>in</strong> <strong>Abhängigkeit</strong><br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kollektive, so lassen<br />

sich folgende Feststellungen machen:<br />

– Die Gruppe <strong>der</strong> Sup<strong>in</strong>ierer birgt <strong>in</strong> dieser<br />

Untersuchung die meisten Neuigkeiten:<br />

Der Achillessehnenw<strong>in</strong>kel weist zwar<br />

<strong>in</strong> dieser Gruppe zu ke<strong>in</strong>em Zeitpunkt<br />

Orthopädieschuhtechnik 7/8/2000<br />

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