OMLT - Der Anfang, Besuch General Kreuzinger-Janik
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<strong>Der</strong> Beobachter<br />
Stabsoffizier klebt in fremdem Revier<br />
oder: Das "geht-nie-wieder-ab-Tape"<br />
einem Mannschaftsdienstgrad oder Unteroffizier der Technik braucht man wohl nicht<br />
mehr erzählen, dass das sogenannte "Panzer-Tape" seinem Ruf alle ehre machen<br />
kann. es kann dabei nicht nur sprichwörtlich einen Panzer zusammenhalten, nein, es<br />
kann dieses auch für eine sehr, seehhr lange Zeit.<br />
Daher war es bis jetzt nur zu verständlich, dass dieses grüne Wunder-Tape beinahe<br />
in jeder militärischen - und zugegeben auch manch privaten - Lebenslage Anwendung<br />
fand. Die einsatzmöglichkeiten begannen beim Aufhängen von Befehlen und Übersichtsplänen<br />
an der Plexiglaswand in den Kabinen, gingen über das Befestigen von<br />
Tarnnetzen in Wartungshallen und endeten bei der großflächigen Reparatur der Dachplanen<br />
und Rückfenster der GDs.<br />
Das diese Gebrauchsweisen sicherlich nicht im Sinne des erfinders sind, sei mal dahin<br />
gestellt. Und da der Verbrauch des nicht gerade billigen Tapes durch diese nicht<br />
vorgesehenen einsätze immer mehr in die höhe schnellte, wurde er kurzerhand eingeschränkt,<br />
indem nun bei einer Bestellung genauer angegeben werden muss, wofür es<br />
verwendet wird. ein einfaches "Ersatz für Verbrauch" reicht jetzt leider nicht mehr aus.<br />
nun hat aber ein Offizier aus dem Stab sicherlich weniger Kontakt zu dem Technikbereich<br />
und somit auch nicht die erfahrung mit dem Wunder-Tape.<br />
Dieser hatte nun kürzlich die missliche Situation zu überstehen, dass auf der FAST<br />
Schwesing die neue einbahnstraßenregelung zwar noch nicht in Kraft getreten, die Beschilderung<br />
aber bereits aufgestellt war.<br />
Da ein Offizier bekanntlich immer analytisch und mit klarer entscheidungskraft an die<br />
Lösung eines Problems herangeht (wie auf der Schule gelernt), wurde auch hier schnell<br />
Abhilfe geschaffen.<br />
DARAn hatte bis jetzt noch nicht einmal der Techniker<br />
gedacht: Warum nicht einfach die Schilder durch<br />
ein paar gekreuzte Tape-Streifen ungültig machen.<br />
Mal davon abgesehen, dass in dieser Stellung die<br />
StVO gelten soll und diese Art der Ungültigmachung<br />
sicherlicht nicht in dessen Sinne ist, hat dieser Offizier<br />
scheinbar auch noch nie von der einfachen<br />
Lösung der übergestülpten Mülltüten (wäre dem<br />
Techniker eingefallen) sowie der Standfestigkeit des<br />
Panzer-Tapes gehört.<br />
Oder er hat davon gewusst und bereits bei der Anbringung<br />
daran gedacht, die entfernung der Tapestreifen<br />
anderen Akteuren zu überlassen. Zum Glück war er<br />
ja in einer Position, in der er solche handlungen auch<br />
mal eben delegieren konnte.<br />
So sah man ein paar Wochen später einen fluchenden Mitarbeiter des Bundeswehrdienstleistungszentrums<br />
husum dabei zu, wie er mit steigender Verzweiflung und antiproportional<br />
dazu abnehmender Motivation versuchte, das Tape wieder von den Schildern<br />
zu entfernen. Was dabei rauskam, kann man auf dem Foto unschwer erkennen.<br />
Das Tape machte seinem namen wieder einmal alle ehre und wehrte sich mit jeder<br />
Klebefaser gegen die unfreiwillige entfernung.<br />
30 Tinchen 8/10