das Magazin aus Freising - Supershit
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Stadtgeschichten<br />
Hallenbad<br />
Damit <strong>Freising</strong> baden gehen<br />
kann: Sieben Standorte -<br />
eine Entscheidung<br />
Es ist noch nicht ganz fünf vor Zwölf,<br />
aber der Countdown läuft, die Zeit wird<br />
allmählich knapp. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
kann <strong>das</strong> Hallenbad an der<br />
Jochamstraße nur noch in dieser und in der<br />
kommenden Wintersaison genutzt werden.<br />
Im Frühjahr 2013 ist wohl Schluss. Und<br />
bis dahin sollte eigentlich, so der Plan, ein<br />
neues Hallenbad stehen. Aber wo? Und was<br />
darf und wird es kosten? Noch hängt alles<br />
in der Luft.<br />
Im Jahr 2007 war man schon mal recht weit<br />
bei der Suche nach möglichen Standorten.<br />
Das Areal des bestehenden Freibades in Lerchenfeld<br />
schied allerdings <strong>aus</strong> Lärmschutzgründen<br />
<strong>aus</strong>, man hätte die gesamte Anlage<br />
eines Kombibades mit einer Wagenburgähnlichen<br />
Bebauung umgeben müssen. Es<br />
blieben die Standorte Nusserareal (für ein<br />
separates Hallenbad) und Seilerbrückl (mit<br />
der Chance, viele, viele Jahre später auch <strong>das</strong><br />
Freibad dorthin zu verlagern). Im Stadtrat<br />
wurde heftig gestritten, es gab sogar Unterschriftenaktionen<br />
zum Erhalt des (damals<br />
gar nicht bedrohten) Freibades an Ort und<br />
Stelle, <strong>das</strong> dann auch teilweise saniert wurde.<br />
Fazit in Sachen neues Hallenbad: Passiert<br />
ist nichts.<br />
Im Frühjahr 2010 hat man dann ebenfalls<br />
nach einigem Hickhack beschlossen, dem<br />
JoHo-Hallenbad an der Jochamstraße wenigstens<br />
eine Notsanierung zukommen zu<br />
lassen. Für drei Jahre sollte diese Maßnahme<br />
halten und der Stadt und vor allem den<br />
Stadtwerken, die ein neues Hallenbad ja bezahlen<br />
müssten, Luft verschaffen. Jetzt geht<br />
<strong>das</strong> notsanierte Hallenbad bereits in <strong>das</strong><br />
zweite Jahr. Und: In Sachen neues Hallenbad<br />
ist noch immer nichts passiert.<br />
Jetzt ein neuer Anlauf: Sieben Standorte, so<br />
ist her<strong>aus</strong>gekommen, wurden untersucht:<br />
1. Das südwestliche Eck des Freibad-Geländes<br />
am Rabenweg<br />
24 Von hier von dort und anderen guten Dingen<br />
2. der Hochschulsportplatz an der Erdinger<br />
Straße nördlich des Freibades<br />
3. <strong>das</strong> Nusserareal, wo sich jetzt der Fußball-<br />
Trainingsplatz befindet<br />
4. die Fläche zwischen P+R-Platz und Isar<br />
in der Nähe des Seilerbrückl<br />
5. im Kleingarten-Areal neben der Luitpoldanlage<br />
6. auf dem Areal der früheren Firma Andelfinger<br />
direkt im Seilerbrückl, und<br />
7. in der Savoyer Au neben den Parkplätzen.<br />
Das Gutachten der Firma Kannewischer<br />
präferiert eine Kombibad-Lösung (also<br />
Standort 1 und 2), weil dadurch Synergieeffekte<br />
genutzt und Kosten minimiert werden<br />
können. Noch aber sind andere Untersuchungen<br />
(zum Beispiel zum Lärmschutz)<br />
offenbar nicht <strong>aus</strong>gewertet und mit der<br />
Standortuntersuchung kombiniert worden.<br />
Auch die Verfügbarkeit der Grundstücke<br />
(der Hochschulsportplatz gehört beispielsweise<br />
der Heiliggeistspital-Stiftung, zwischen<br />
P+R-Platz und Isar haben die Bahn,<br />
der Freistaat und die Kirche ihre Hände im<br />
Spiel) scheint noch nicht eingeflossen zu<br />
sein. Und so wartet man im Stadtrat (und<br />
in der Öffentlichkeit) auf ein <strong>aus</strong>sagekräftiges<br />
und belastbares Gutachten, <strong>das</strong> alle Faktoren<br />
berücksichtigt und eine endgültige<br />
Entscheidung ermöglicht. So lange passiert<br />
nichts.<br />
Zur Kostenschätzung wurde bisher nur so<br />
viel bekannt: 12,7 Millionen Euro dürfte<br />
ein Hallenbad kosten. Immerhin: Die<br />
Stadtwerke sparen, wenn es geht, fleißig,<br />
immer wieder wird bei der Vorstellung der<br />
Jahresbilanzen betont, ein Großteil der<br />
Gewinne werde den Rücklagen zugeführt,<br />
um einmal ein Hallenbad zu errichten. Das<br />
soll – so wird stets von allen Seiten betont<br />
– kein Super-Hyper-Erlebnis-, sondern<br />
ein Familienbad mit erschwinglichen Ein-<br />
trittspreisen werden. Allein: Es sollte eben<br />
möglichst schnell werden, wenn man mit<br />
diesem Projekt nicht Baden gehen will. Das<br />
Gutachten geht zumindest von einer neunmonatigen<br />
Planungs- und einer 18-monatigen<br />
Bauzeit <strong>aus</strong>. Fragt sich also, wie lange<br />
die politische Willensbildung dauert und<br />
wann man denn nun den Standort festlegt<br />
und <strong>das</strong> Projekt beschließt. So gesehen,<br />
steht den zuständigen Personen <strong>das</strong> Wasser<br />
bereits jetzt bis zum Hals. Denn sonst<br />
stehen <strong>Freising</strong>s „Wasserratten“ im Herbst<br />
2013 ohne Hallenbad da und sitzen auf<br />
dem Trockenen. Aber vielleicht hält <strong>das</strong> Jo-<br />
Ho-Bad ja auch dann noch eine Saison <strong>aus</strong>.<br />
(AB)<br />
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fink Das <strong>Freising</strong>er Stadtmagazin Dezember 2011<br />
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