WEST SIDE STORY DIE GANZE WELT IST ... - Theater Koblenz

WEST SIDE STORY DIE GANZE WELT IST ... - Theater Koblenz WEST SIDE STORY DIE GANZE WELT IST ... - Theater Koblenz

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01.05.2015 Aufrufe

8 Im Fokus: WEST SIDE STORY Musical von Leonard Bernstein In der New Yorker Westside liefern sich zwei rivalisierende Jugendbanden erbitterte Straßenkämpfe. Bernardo, Anführer der puertoricanischen Sharks, hat seine Schwester Maria gerade erst aus San Juan zu sich nach New York geholt. Schon bei ihrem ersten Tanzfest verliebt sie sich – ausgerechnet in Tony, den Kopf der amerikanischen Jets. Diese Liebe ist, wie schon die Romeos und Julias, „unsternbedroht“. folgsgeschichte der WEST SIDE STORY. Die Idee zu einer zeitgenössischen Adaption von „Romeo und Julia“ hatten Leonard Bernstein und Jerome Robbins, und die Arbeit des Komponisten mit Arthur Laurents und Stephen Sondheim brachte ein mitreißendes Stück modernen Musiktheaters hervor, in dem Drama, Gesang und Ballett eine neuartige künstlerische Verbindung eingingen. Tony tötet Bernado in blinder Wut Und die Situation der Liebenden spitzt sich dramatisch zu, als in einem Kampf Tonys bester Freund Riff durch Bernardos Messer stirbt und Tony, der eigentlich die Gewalt hatte beenden wollen, in blinder Wut Bernardo tötet. Er flieht und erwartet in einem Versteck Maria. Doch eine falsche Nachricht meldet ihm den Tod der Geliebten durch Chino, den sie nach Bernardos Wunsch hatte heiraten sollen. Rasend vor Schmerz läuft Tony auf die Straße und fordert Chino auf, ihn zu erschießen. Da sieht er plötzlich Maria, die doch auf dem Weg zum verabredeten Treffpunkt ist. Die Liebenden stürzen aufeinander zu, da schießt Chino auf Tony, der tödlich getroffen wird. Tony stirbt in Marias Armen, doch sein Tod führt zur Versöhnung der verfeindeten Banden. Mit der Uraufführung im Jahre 1952 begann die beispiellose Er- Impressum Musikalische Leitung: Enrico Delamboye Inszenierung: Philipp Kochheim Choreografie: Alonso Barros Bühne: Thomas Gruber Kostüme: Bernhard Hülfenhaus Dramaturgie: Juliane Wulfgramm Bericht Bernsteins über die Entstehung der WEST SIDE STORY ... Aus seinem Logbuch ... New York, 6. Januar 1949. Jerry R. [Jerome Robbins] hat angerufen. Er hat eine prachtvolle Idee: eine moderne Version von „Romeo und Julia“, die in den Elendsvierteln einer großen Stadt spielt, während gleichzeitig sowohl das Oster-, wie das (jüdische) Pessach-Fest gefeiert wird. Hassausbrüche zwischen Juden und Christen. Die einen stellen die Capulets Shakespeares dar, die anderen die Montagues. Straßenkämpfe, zwei Tote – alles passt zueinander. Aber das alles ist viel weniger wichtig als die Grundidee: ein Musical zu schrei- Herausgeber: Theater Koblenz Clemensstraße 5 56068 Koblenz V.i.S.d.P.: Markus Dietze (Intendant) Fotos: Matthias Baus Redaktion: Juliane Wulfgramm Anzeigen: rz-Media GmbH August-Horch-Str. 28 56070 Koblenz Geschäftsführer: Jens Trabusch Verkaufsleiter: Günther Breuer Druck: Industriedienstleistungsgesellschaft mbH, 56055 Koblenz Choreografische Proben mit Alonso Barros und Ensemble. Leseprobe: Martin Shalita, Doris Schumacher, Philipp Kochheim, Christof Maria Kaiser. ben, das mit den Stilmitteln des Musicals arbeitet, aber nie Gefahr laufen darf, der Oper zu nahe zu kommen. Lässt sich das machen? In unserem Land, den USA, hat das noch niemand zustande gebracht. Ich finde schon die Idee sehr aufregend. Beverly Hills, 25. August 1955. Wir sind noch immer von der „Romeo“-ldee begeistert. Nur haben wir das ganze christlichjüdische Problem aufgegeben: Es erscheint uns plötzlich altmodisch. Stattdessen ist uns etwas eingefallen, das meinem Gefühl nach den Nagel auf den Kopf trifft: zwei Jugend-Banden, die eine kämpferische Puertoricaner, die andere selbst ernannte „echte“ Amerikaner ..., auf einmal habe ich alles sehr lebendig vor Augen. Ich spüre Rhythmen und ahne sogar schon die Form. New York, 14. November 1955. Ein junger Dichter namens Stephen Sondheim hat mir heute eine Reihe seiner Lieder vorgesungen. Ein Riesentalent! Ich glaube – und wir alle glauben – er ist ideal für unser Projekt. Die Zusammenarbeit gedeiht. Washington, D. C., 20. August 1957. Die Vor-Premiere gestern Abend war so, wie wir sie uns erträumt hatten. Ein Werk ist entstanden – ob es nun nach Broadway-Maßstäben einschlagen wird oder nicht. Alle Gefahren des Theaters wie Tod, Rassenfragen, jugendliche Darsteller, „ernste“ (?) Musik, komplizierte Tanzszenen: Alles dies brach über Publikum und Kritiker herein. Ich lachte und weinte, als hätte ich von diesem Stück nie etwas gesehen oder gehört. Ich glaube, dies ist die Folge davon, dass wir alle wirklich gemeinsam schufen und das gleiche Ziel vor Augen hatten. Sogar die Produzenten, die keinen Augenblick lang an ein kassenförderndes Happyend dachten – im Unterhaltungstheater des Broadway eine seltene Ausnahme. Ich bin stolz und glücklich darüber, mitgewirkt zu haben ...

9 Die ganze WELT ist BÜHNE Das träumt Jacques in WIE ES EUCH GEFÄLLT. Aber hinter der BÜHNE existiert auch eine ganz eigene WELT, die wir hier etappenweise vorstellen. Nachdem wir uns in der letzten Ausgabe mit einem Kaffee bei Moni in der Kantine gestärkt haben, wird es langsam Zeit, Richtung Bühne zu gehen, denn in einer Stunde beginnt die Abendvorstellung. Wir heften uns dafür an die Fersen des Inspizienten Thomas Gruber. Durch zwei schwere Brandschutztüren betreten wir mit ihm die Bühne, um erst einmal die Techniker und Beleuchter zu begrüßen, die mit den Vorbereitungen der Vorstellung unter Hochdruck arbeiten. Thomas nimmt unterdessen an seinem ca. einen Quadratmeter großen Arbeitsplatz auf der rechten Bühnenseite Platz. Wahrscheinlich der kleinste Arbeitsplatz des Theaters – und zugleich der größte, denn eigentlich umfasst er die ganze Bühne samt Ober-, Hinter- und Seitenbühne plus Beleuchtung und Tonanlage. Auch sämtliche Durchrufanlagen verzweigen sich von diesem Ort aus ins ganze Haus. Das Inspizientenpult selbst wollen wir uns heute mal ganz genau ansehen: ein Tisch, ein Drehstuhl, zwei Monitore, ein Mikrofon und gefühlte hundert Knöpfe. Wofür die wohl alle da sind? Und was macht denn so ein Inspizient überhaupt am Vorstellungsabend? Um das zu erfahren, folgen wir der Chronologie einer Vorstellung. 18:30 – noch 60 Minuten bis Vorstellungsbeginn. Der Inspizient hat die Bühne begutachtet und nimmt am Inspizientenpult Platz. 19:00 – noch 30 Minuten. Die Feuerwehr trifft ein und prüft den Eisernen Vorhang – die schwere fahrbare Brandschutzwand, die Bühne und Zuschauerraum voneinander trennt. Der Inspizient sagt die erste Zeitansage durch: „Noch 30 Minuten bis zum Beginn der Vorstellung.“ 19:15 – noch 15 Minuten. Zweite Zeitansage: „Noch 15 Minuten bis zum Beginn der Vorstellung.“ Der Inspizient gibt ein Zeichen ins Vorderhaus, die Türen werden geöffnet und das Publikum darf Platz nehmen. Ist der Vorhang beim Einlass geöffnet, darf niemand mehr die Bühne betreten. 19:20 – noch 10 Minuten. Erstes Klingelzeichen im Foyer – die Zuschauer wissen, dass die Vorstellung nun bald beginnt. 19:25 – noch 5 Minuten. Zweites Klingelzeichen im Foyer für die Zuschauer. Gleichzeitig Einruf im gesamten Haus: „Noch 5 Minuten bis Vorstellungsbeginn.“ Alle Beteiligten werden zur Bühne gebeten: Technik für den Vorhang, die Drehscheibe, fahrbare Züge und Umbauten, Ton und Licht an ihre Arbeitsplätze weit oberhalb des zweiten Rangs, die Feuerwehr und die Souffleuse nehmen ihre Plätze ein, und die Darsteller, die von Beginn an spielen, betreten die Bühne. 19:27 – noch 3 Minuten. Drittes Klingelzeichen im Vorderhaus. Die Zuschauer nehmen nun alle ihre Plätze ein und das Einlasspersonal meldet per Lichtzeichen, wenn die Türen geschlossen sind. 19:30 – Der Inspizient gibt dem Techniker ein Zeichen und der Vorhang wird geöffnet. Die Vorstellung beginnt, was per Durchsage im Haus bekannt gegeben wird. Vor dem Inspizienten liegt ein Textbuch, in dem sämtliche Lichtstimmungen, Toneinsätze, szenischen Verwandlungen, technische Umbauten, Einrufe für Schauspieler, Requisite, Technik, Maske, Garderobe für schnelle Umzüge etc., also alle Koordinaten für den Ablauf der Vorstellung, eingetragen sind. Per Durchruf und per Lichtzeichen mit den vielen Knöpfen an seinem Pult gibt er die Kommandos. Es können je nach Stück weit über hundert Eintragungen sein, die jeweils an bestimmte Stichwörter im Text gebunden sind und die während der Proben und der technischen Einrichtung kurz vor der Premiere festgelegt wurden. 20:45 – Es ist Pause. Der Inspizient hat durch einen Techniker den Vorhang schließen lassen, das Saallicht geht an, das Publikum und die Darsteller genießen ihre Pause. 21:00 – Der Inspizient ruft wieder durch Klingelzeichen und Durchsagen das Publikum und die auf der Bühne beschäftigten Kolleginnen und Kollegen zur Fortsetzung der Vorstellung zusammen. 22:00 – Wieder hat sich der Vorhang geschlossen, die Vorstellung ist beendet, was der Inspizient per Durchsage verkündet. Nun wird noch der Vorstellungsbericht in Abstimmung mit der Abendspielleitung (die vertretend für die Regie die Vorstellung begleitet hat) geschrieben. Damit ist der abendliche Einsatz des Inspizienten beendet. Aber bevor Thomas Gruber nun nach Hause gehen darf, habe ich doch noch einmal eine persönliche Frage: Wie wird man eigentlich Inspizient? Das ist doch kein Ausbildungsberuf, oder? „Nein“, lacht er, „das stimmt. Ich bin über die Bühne zum Inspizientenpult gekommen. Ich war lange Zeit Sänger und Schauspieler und habe etliche Stücke selbst inszeniert. Ich kenne das Theater und die Abläufe von der Pike auf. Mein Wunsch war es immer, am Theater zu bleiben, speziell am Koblenzer Theater, so dass ich gerne Inspizient wurde, als ich meine Karriere auf der Bühne beendete. Ich bin Österreicher, in München geboren und im Theater aufgewachsen. Mein Vater war Kammersänger an der Bayerischen Staatsoper, meine Mutter Balletttänzerin. Ich habe in München als Buffo begonnen, bin später nach Regensburg gegangen und dann nach Koblenz. Seit 19 Jahren lebe ich nun hier mit meiner Familie – ich habe zwei Söhne – und möchte eigentlich nicht mehr hier weg.“ Dem kann ich mich nur anschließen – er soll auf jeden Fall hier bleiben, der Thomas Gruber, denn er ist nicht nur ein umsichtiger Inspizient, den nichts so schnell aus der Ruhe bringt und noch dazu engagierter Personalrat, sondern er ist obendrein ein überaus sympathischer Kollege. Juliane Wulfgramm

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Im Fokus: <strong>WEST</strong> <strong>SIDE</strong> <strong>STORY</strong><br />

Musical von Leonard Bernstein<br />

In der New Yorker Westside liefern<br />

sich zwei rivalisierende Jugendbanden<br />

erbitterte Straßenkämpfe.<br />

Bernardo, Anführer der<br />

puertoricanischen Sharks, hat<br />

seine Schwester Maria gerade<br />

erst aus San Juan zu sich nach<br />

New York geholt. Schon bei ihrem<br />

ersten Tanzfest verliebt sie sich<br />

– ausgerechnet in Tony, den Kopf<br />

der amerikanischen Jets. Diese<br />

Liebe ist, wie schon die Romeos<br />

und Julias, „unsternbedroht“.<br />

folgsgeschichte der <strong>WEST</strong> <strong>SIDE</strong><br />

<strong>STORY</strong>.<br />

Die Idee zu einer zeitgenössischen<br />

Adaption von „Romeo und<br />

Julia“ hatten Leonard Bernstein<br />

und Jerome Robbins, und die Arbeit<br />

des Komponisten mit Arthur<br />

Laurents und Stephen Sondheim<br />

brachte ein mitreißendes Stück<br />

modernen Musiktheaters hervor,<br />

in dem Drama, Gesang und Ballett<br />

eine neuartige künstlerische<br />

Verbindung eingingen.<br />

Tony tötet Bernado<br />

in blinder Wut<br />

Und die Situation der Liebenden<br />

spitzt sich dramatisch zu,<br />

als in einem Kampf Tonys bester<br />

Freund Riff durch Bernardos<br />

Messer stirbt und Tony, der eigentlich<br />

die Gewalt hatte beenden<br />

wollen, in blinder Wut Bernardo<br />

tötet. Er flieht und erwartet in einem<br />

Versteck Maria. Doch eine<br />

falsche Nachricht meldet ihm den<br />

Tod der Geliebten durch Chino,<br />

den sie nach Bernardos Wunsch<br />

hatte heiraten sollen. Rasend vor<br />

Schmerz läuft Tony auf die Straße<br />

und fordert Chino auf, ihn zu<br />

erschießen. Da sieht er plötzlich<br />

Maria, die doch auf dem Weg zum<br />

verabredeten Treffpunkt ist.<br />

Die Liebenden stürzen aufeinander<br />

zu, da schießt Chino auf Tony,<br />

der tödlich getroffen wird. Tony<br />

stirbt in Marias Armen, doch sein<br />

Tod führt zur Versöhnung der verfeindeten<br />

Banden.<br />

Mit der Uraufführung im Jahre<br />

1952 begann die beispiellose Er-<br />

Impressum<br />

Musikalische Leitung: Enrico Delamboye<br />

Inszenierung: Philipp Kochheim<br />

Choreografie: Alonso Barros<br />

Bühne: Thomas Gruber<br />

Kostüme: Bernhard Hülfenhaus<br />

Dramaturgie: Juliane Wulfgramm<br />

Bericht Bernsteins über die Entstehung<br />

der <strong>WEST</strong> <strong>SIDE</strong> <strong>STORY</strong> ... Aus seinem Logbuch ...<br />

New York, 6. Januar 1949.<br />

Jerry R. [Jerome Robbins] hat<br />

angerufen. Er hat eine prachtvolle<br />

Idee: eine moderne Version<br />

von „Romeo und Julia“, die in<br />

den Elendsvierteln einer großen<br />

Stadt spielt, während gleichzeitig<br />

sowohl das Oster-, wie das (jüdische)<br />

Pessach-Fest gefeiert wird.<br />

Hassausbrüche zwischen Juden<br />

und Christen. Die einen stellen<br />

die Capulets Shakespeares dar,<br />

die anderen die Montagues. Straßenkämpfe,<br />

zwei Tote – alles<br />

passt zueinander. Aber das alles<br />

ist viel weniger wichtig als die<br />

Grundidee: ein Musical zu schrei-<br />

Herausgeber: <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong><br />

Clemensstraße 5<br />

56068 <strong>Koblenz</strong><br />

V.i.S.d.P.: Markus Dietze (Intendant)<br />

Fotos:<br />

Matthias Baus<br />

Redaktion: Juliane Wulfgramm<br />

Anzeigen: rz-Media GmbH<br />

August-Horch-Str. 28<br />

56070 <strong>Koblenz</strong><br />

Geschäftsführer: Jens Trabusch<br />

Verkaufsleiter: Günther Breuer<br />

Druck:<br />

Industriedienstleistungsgesellschaft<br />

mbH, 56055 <strong>Koblenz</strong><br />

Choreografische Proben mit Alonso Barros und Ensemble.<br />

Leseprobe: Martin Shalita, Doris Schumacher, Philipp<br />

Kochheim, Christof Maria Kaiser.<br />

ben, das mit den Stilmitteln des<br />

Musicals arbeitet, aber nie Gefahr<br />

laufen darf, der Oper zu nahe zu<br />

kommen. Lässt sich das machen?<br />

In unserem Land, den USA, hat<br />

das noch niemand zustande gebracht.<br />

Ich finde schon die Idee<br />

sehr aufregend.<br />

Beverly Hills, 25. August 1955.<br />

Wir sind noch immer von der<br />

„Romeo“-ldee begeistert. Nur<br />

haben wir das ganze christlichjüdische<br />

Problem aufgegeben:<br />

Es erscheint uns plötzlich altmodisch.<br />

Stattdessen ist uns etwas<br />

eingefallen, das meinem Gefühl<br />

nach den Nagel auf den Kopf<br />

trifft: zwei Jugend-Banden, die<br />

eine kämpferische Puertoricaner,<br />

die andere selbst ernannte „echte“<br />

Amerikaner ..., auf einmal<br />

habe ich alles sehr lebendig vor<br />

Augen. Ich spüre Rhythmen und<br />

ahne sogar schon die Form.<br />

New York, 14. November 1955.<br />

Ein junger Dichter namens<br />

Stephen Sondheim hat mir<br />

heute eine Reihe seiner Lieder<br />

vorgesungen. Ein Riesentalent!<br />

Ich glaube – und<br />

wir alle glauben – er ist ideal<br />

für unser Projekt. Die Zusammenarbeit<br />

gedeiht.<br />

Washington, D. C., 20. August 1957.<br />

Die Vor-Premiere gestern Abend<br />

war so, wie wir sie uns erträumt<br />

hatten. Ein Werk ist entstanden<br />

– ob es nun nach Broadway-Maßstäben<br />

einschlagen wird oder<br />

nicht. Alle Gefahren des <strong>Theater</strong>s<br />

wie Tod, Rassenfragen, jugendliche<br />

Darsteller, „ernste“ (?) Musik,<br />

komplizierte Tanzszenen: Alles<br />

dies brach über Publikum und<br />

Kritiker herein.<br />

Ich lachte und weinte, als hätte<br />

ich von diesem Stück nie etwas<br />

gesehen oder gehört. Ich glaube,<br />

dies ist die Folge davon, dass wir<br />

alle wirklich gemeinsam schufen<br />

und das gleiche Ziel vor Augen<br />

hatten. Sogar die Produzenten,<br />

die keinen Augenblick lang an<br />

ein kassenförderndes Happyend<br />

dachten – im Unterhaltungstheater<br />

des Broadway eine seltene<br />

Ausnahme. Ich bin stolz und<br />

glücklich darüber, mitgewirkt zu<br />

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