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Lindner: UV Religion - Evangelische Religionspädagogik

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Zur Anfangsituation ist anzumerken, dass die <strong>Religion</strong>sstunde häufig mit einem Gebet, Lied oder<br />

mit einer kurzen Besinnung begonnen wird, um sie aus der Alltagssituation des Unterrichts<br />

herauszuheben. Dies ist in vielen Fällen angemessen, erfordert aber auch pädagogischen Takt des<br />

<strong>Religion</strong>slehrers, da solcher Anfang von Schülern und vom Lehrer innerlich mitgetragen werden<br />

muss.<br />

Bei der Planung einer Unterrichtseinheit ist auf den inneren Zusammenhang, die Sachlogik, zu<br />

achten. Ebenso wichtig ist die Berücksichtigung des Fragehorizonts der Schüler, dem die<br />

methodische Struktur entsprechen muss.<br />

In der „Vorbereitung des Unterrichts” wird an dieser Stelle besonders der Gestaltungsgedanke<br />

betont. „Es geht dabei darum, dass der Unterricht eine für den Schüler bedeutsame ‘Sinnmitte’<br />

erhält, einen sachlich und persönlich wichtigen ‘Kern’, der ihn alle Unterrichtsschritte als<br />

notwendige Teile eines konzentriert miterlebten Unterrichtsgeschehens verstehen lässt. Eine gute<br />

Gestaltungsidee kann erreichen, dass sachlich wesentliches auch persönlich wichtig wird, zugleich<br />

klar erfassbar und besser verständlich;...der Gestaltungsmöglichkeiten gibt es viele: Verwandlung<br />

der neutralen Aufgabe in ein persönliches Anliegen oder ein spannendes Problem; Rückführung<br />

komplexer Sachverhalte auf ihren Entstehungsprozess ...” 52<br />

Gerade in der Situation der 45-Minutenstunde gilt es, einen methodischen Schwerpunkt zu wählen,<br />

hinter dem andere Aspekte zurücktreten.<br />

4.2. Zu den Unterrichtsformen<br />

Hier sind die Arbeitsformen und Sozialformen, die für die Unterrichtsgestaltung notwendig sind zu<br />

begründen. Da Änderungen der Unterrichtsformen Tätigkeitswechsel bedeuten und sich so auf den<br />

Unterricht insgesamt auswirken, sind sie in ihren Konsequenzen zu bedenken.<br />

Arbeitsformen: 53<br />

Erzählung, Lehrervortrag (darbietend und aufnehmend);<br />

Gespräch, Spiel, Diskussion (zusammenwirkend);<br />

Gruppenarbeit, selbständige Schülerarbeit (aufgebend und ausführend)<br />

Sozialformen:<br />

Klasse (Plenum), Gruppe, Partnergruppe, Einzelner.<br />

Bei der Planung ist auch auf die entsprechende räumliche Anordnung zu achten: Sitzkreis,<br />

Stehkreis, Hörblock, Gruppenanordnung je nach Notwendigkeit.<br />

Hausaufgaben sind, gerade im <strong>Religion</strong>sunterricht, sehr bedacht einzusetzen. Sie sollten das<br />

Interesse am Unterricht verstärken, nicht beeinträchtigen.<br />

52<br />

53<br />

Glöckel, S.46<br />

nach Glöckel, S.47<br />

39<br />

4.3. Zu den Unterrichtsmitteln<br />

Auf die Unterscheidung von Hilfsmitteln (v.a. technische Geräte) und Medien sei hingewiesen.<br />

Medien sind „Mittler” in dem Sinn, dass sie als Lehr-, Lern- und Arbeitsmittel ein eigenes Gewicht<br />

haben, das zu beachten ist. Dias, Bilder, Filme, Folien, Modelle, Zeichnungen,... sind meistens<br />

polyvalent, vieldeutig. Sie repräsentieren Inhalte, aber auf eine je eigene Weise, die genau zu<br />

reflektieren ist. Deswegen ist ihre Funktion und ihr didaktischer Ort gründlich zu bedenken.<br />

Mögliche Schülerreaktionen sind in die Überlegungen mit einzubeziehen. Auch ist zu erwägen, ob<br />

anstelle des Medieneinsatzes eine originale Begegnung möglich und angemessen ist. Ein Gespräch<br />

mit der Gemeindeschwester ist zumeist besser als ein Film über ihre Tätigkeit. Immer sollte<br />

entsprechend Zeit eingeplant werden, um das Medium – gerade, wenn es sich um eine eindrückliche<br />

Darstellung handelt – zur Wirkung kommen zu lassen. Nicht zuletzt sind alle technischen<br />

Voraussetzungen genau zu überprüfen. 54<br />

4.4. Zu den Unterrichtstechniken<br />

Es ist zu klären, ob Lehrtechniken von Seiten des Lehrers und Arbeitstechniken von Seiten der<br />

Schüler in notwendigem Maße vorhanden sind.<br />

Lehrtechniken:<br />

Erzählen, Unterrichtsgespräch führen,...<br />

Arbeitstechniken:<br />

mit dem Partner, in der Gruppe arbeiten, Lesen, Schreiben, mit Büchern arbeiten, ...<br />

Gerade in Klassen, die dem Unterrichtenden nicht gut bekannt sind, ist hier genau nachzufragen.<br />

Schriftliche Darlegung dieser Überlegungen ist nur in Problemfällen nötig.<br />

4.5. Zur Unterrichtsorganisation<br />

„Äußere” Organisation ist Voraussetzung eines erfolgreichen Unterrichts. Deshalb ist es nötig,<br />

genauestens vorauszuplanen,<br />

welche Bücher, Hefte, Arbeitsgeräte benötigen die Schüler?<br />

wann wird die Sitzordnung geändert?<br />

wann muss etwas verteilt werden, wer macht das?<br />

sind die „technischen” Geräte parat?...<br />

hat der Lehrer alles zur Hand – einschließlich seines „Spickzettels”?<br />

5. „Innere Vorbereitung”<br />

Hier geht es darum, sich den Unterricht in Form der Verlaufsplanung, die ja die Konzentration aller<br />

Vorbereitungsschritte ist, sich noch einmal zu vergegenwärtigen. Der Lehrer sollte in seiner<br />

Unterrichtsstunde stehen und sie gedanklich vorwegnehmen, und überblicken können. Dann steht er<br />

bei der Realisierung über ihr und kann in der Situation für die Klasse präsent sein.<br />

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