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Lindner: UV Religion - Evangelische Religionspädagogik

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Das Bearbeitungsschema schlägt zwei alternative Möglichkeiten der Darstellung vor.<br />

Das erste Schema ermöglicht dem Lehrer, in der Hauptspalte den Aufbau des Unterrichts nach<br />

den ihm wichtigsten Kriterien vorzunehmen. Die Artikulation der Stunde gehört sicherlich dazu,<br />

ebenso die zentralen inhaltlichen Gesichtspunkte, Denkanstöße, Fragen und<br />

Zusammenfassungen, Arbeitsanweisungen und Schüleraktivitäten... In der Organisationsspalte<br />

finden sich die Hinweise zum äußeren Rahmen der Unterrichtseinheit.<br />

Das zweite Schema ermöglicht und fordert eine genauere Aufteilung von Inhalten und<br />

Methoden. Es ist so rasch zu erkennen, ob der Inhaltsaufbau sachgemäß und logisch durchdacht<br />

ist. Ebenso kann auf einen Blick übersehen werden, ob die Methodenwahl der Situation der<br />

Klasse entspricht, ob genügend Variationsmöglichkeiten vorgesehen und Impulse und<br />

Einstiegshilfen rasch zu finden sind.<br />

In den folgenden Unterrichtsbeispielen werden je eigene Notationsformen der einzelnen Autoren<br />

sichtbar, die von deren Erfahrungen her bestimmt sind und verschiedene Möglichkeiten aufzeigen,<br />

das Grundschema zu variieren.<br />

4. Begründung der methodischen Entscheidung<br />

4.1 Zum Unterrichtsaufbau<br />

In der methodischen Grundstruktur, die den Aufbau des Unterrichts bestimmt, wird die Planung<br />

konkret. Lernpsychologische Überlegungen haben hier ebenso ihr Gewicht wie sachlogische<br />

Anforderungen. Die Erkenntnis, dass Lernen sich in Stufen vollzieht, berücksichtigt die Situation<br />

der Schüler, die Struktur des Unterrichtsgegenstandes und die Zielsetzung, die sich ja nicht<br />

selbstverständlich aus der Sache ergibt. Die Verschränkung der verschiedenen Faktoren macht<br />

jeweils andere methodische Grundansätze im Unterricht notwenig, auch im <strong>Religion</strong>sunterricht. Die<br />

Erarbeitung eines Liedes im ersten Jahrgang erfordert andere Methoden, als ein Gespräch über die<br />

Partnerschaft von Frau und Mann im neunten Jahrgang oder die Behandlung von Davids Kampf<br />

gegen Goliath bei Elfjährigen. Ein Blick auf andere Fächer macht die Notwendigkeit differenzierter<br />

methodischer Ansätze noch deutlicher. Die Geschichte der Pädagogik hat zudem einsichtig<br />

gemacht, dass es die Methode nicht gibt.<br />

Glöckel schlägt deshalb zwölf methodische Grundstrukturen vor, von denen einige auch für den<br />

<strong>Religion</strong>sunterricht möglich sind. Diese Grundstrukturen zeigen die Stufen auf, die bei bestimmten<br />

Unterrichtsaufgaben sachgemäß zu durchschreiten sind. Kombinationen der verschiedenen<br />

Stufenfolgen, die allerdings in sich schlüssig sein müssen, lassen eine Fülle von möglichen<br />

Unterrichtsartikulationen erkennen.<br />

Als Beispiel sei ein Schema vorgestellt:<br />

„5. Förderung der Wertempfänglichkeit, Vermittlung von Erlebniseindrücken bzw. Betroffenheit.<br />

– Einstimmung als sachliche Vorwegnahme verständnisfördernder Informationen und als<br />

emotionale Vorbereitung<br />

– Begegnung mit dem Gegenstand als Ganzem in eindrucksvoller Darbietung<br />

– Besinnung auf Sinngehalt und Wertbezug<br />

37<br />

– Klärung einzelner Momente<br />

– Ausdruck des Erlebten im eigenen Tun und Gestalten.” 50<br />

Glöckels Vorschläge aufnehmend seien für den <strong>Religion</strong>sunterricht zwei methodische Strukturen<br />

vorgestellt. Die eine spricht stärker die Erlebnisfähigkeit, Emotionalität und die gestalterischen<br />

Fähigkeiten der Schüler an, weswegen sie sich vornehmlich für biblische Texte eignet. Die zweite<br />

zielt mehr auf Erkenntnisgewinn, aber auch auf geistige Auseinandersetzung mit Wert- und<br />

Sinnfragen ab. 51 I II<br />

50<br />

51<br />

38<br />

Begegnung<br />

mit dem Text/Inhalt<br />

Erzählen, (Vor)lesen<br />

Gestaltung<br />

sprachlich,<br />

bildnerisch,<br />

musikalisch,<br />

in darstellendem Spiel<br />

Anfangssituation<br />

Lied, Gebet<br />

Wiederholung<br />

vorbereitende Schritte<br />

Begegnung<br />

mit dem Thema/Problem<br />

Text, Bild, Erzählung<br />

Erarbeitung,<br />

Lösungsversuch<br />

Unterrichtsgespräch,<br />

Diskussion,<br />

Textarbeit,<br />

Abschließende Phase<br />

Ergebnisvorstellung<br />

Zusammenfassung<br />

Vertiefung<br />

Ergebnissicherung<br />

Weiterarbeit<br />

Glöckel, S.42.<br />

Nach einem Papier des Katechetischen Amtes Heilsbronn.<br />

Rollenspiel

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