30.04.2015 Aufrufe

2010 08 - DLRG Ortsgruppe Durlach eV

2010 08 - DLRG Ortsgruppe Durlach eV

2010 08 - DLRG Ortsgruppe Durlach eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>2010</strong> / <strong>08</strong><br />

1. Mai <strong>2010</strong><br />

Sechsfache Lebensrettung am 1. Mai<br />

Wie auch in den vergangenen Jahren stand am 1. Mai-Wochenende wieder eine<br />

Bootstour auf dem Programm der Wasserretter der <strong>Ortsgruppe</strong> <strong>Durlach</strong>.<br />

Dieses Jahr sollte diese Ausfahrt aber für die Ausbildung genutzt werden. So<br />

trafen sich der techn. Leiter Wasserrettungsdienst Jens Pickenhahn und die<br />

beiden Bootsführeranwärter Jost Jäger und Pascal Hetzel am Pionierhafen bei<br />

Maxau am Rhein, um an diesem Tag die „Anker-“ und „Mann-über-Bord-<br />

Manöver“ zu erlernen.<br />

Nach ca. 1,5 Stunden Ausbildung entschied man sich, noch einen kleinen<br />

Abstecher nach Neuburgweiher zu unternehmen. Im dortigen ehemaligem<br />

Zollhaus stärkten sich unserer Wasserretter und machten sich dann am späten<br />

Nachmittag dran zurück zum Pionierhafen zu fahren. Am Steg angekommen<br />

fiel den Wasserrettern ein Sportboot auf dem Rhein auf das quer zur<br />

Strömung mit allen Fendern am Rumpf stromabwärts trieb. Nach kurzem<br />

Kopfschütteln machten sich die Drei daran das Boot für die Heimfahrt klar zu<br />

machen, als der Bootsführer des Sportbootes wild gestikulierend aus dem<br />

Steuerstand des Bootes gestürzt kam.<br />

In diesem Moment wurde unseren Wasserrettern klar, hier stimmt etwas<br />

nicht. In Windeseile wurde das Boot vom Steg gelöst, noch immer im Unklaren,<br />

was die Aufregung des Sportbootführers auslöste, zumal drei weitere<br />

Besatzungsmitglieder scheinbar regungslos auf Deck standen. Noch während<br />

der Ausfahrt aus dem Jachthafen von Neuburgweiher wurde unseren<br />

Wasserrettern schlagartig klar, worum es ging: Das Sportboot trieb antrieblos<br />

quer zur Strömung unaufhaltsam auf ein über 100m langes Schubschiff zu.<br />

Dieses kann aber aufgrund seiner Größe und des geringen Platzes im<br />

Fahrwasser nicht einfach Ausweichen, Sondern nur die Motoren stoppen.<br />

Unsere Wasserretter fuhren also zwischen Schubschiff und Sportboot, um<br />

diesem zu helfen. Am Sportboot angekommen, berichtete die Besatzung, sie<br />

seien stromaufwärts über eine Buhne gefahren und hätten sich dabei den<br />

Unterwasserteil der Maschine abgerissen und alle Selbstrettungsversuche mit<br />

Anker hätten nicht funktioniert. Da nur noch wenige Sekunden bis zur Kollision<br />

mit dem Schubschiff waren und keine Möglichkeit bestand die 6<br />

Besatzungsmitglieder auf unser Boot zu nehmen, wurde eine Schlepptrosse des<br />

76229 KARLSRUHE<br />

TELEFON: (07 21) 46 37 91<br />

VOLKSBANK KARLSRUHE<br />

(BLZ 661 900 00) KTO-NR. 622 702<br />

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. ist Spitzenverband im Deutschen Sportbund (dsb),<br />

Mitglied der International Life Saving Federation (ILS) und der ILS-Europe


Seite<br />

2<br />

76229 KARLSRUHE<br />

Sportbootes an unser Boot übergeben und im absolut letzten Moment das<br />

Sportboot aus der Fahrspur des Schubschiffes gezogen.<br />

Nach dem das Sportboot aus dem Gefahrenbereich gebracht war, stellte sich<br />

heraus, dass mehrere Personen der Besatzung nicht schwimmen konnten und<br />

deshalb eine frühzeitige Selbstrettung der Besatzung nicht möglich war. Der<br />

Sportbootführer teilte dann unseren Wasserrettern mit, er komme aus dem<br />

Motorbootclub Karlsruhe (kurz MBC-Karlsruhe). Da ein Schleppmanöver eines<br />

fast 8-mal so schweren Bootes für unser Boot nur stromabwärts möglich war,<br />

konnte unsere Mannschaft das Boot abschleppen. Noch während der Fahrt<br />

aber wurde unserem Bootsführer klar, eine Einfahrt mit diesem großem Boot<br />

in den Jachthafen in Maxau ist für unser Boot nicht möglich. Noch während<br />

der Beratung über das weitere Vorgehen fuhr unser Boot an Rappenwörth<br />

vorbei. Dabei stellten die Wasserretter fest das die <strong>DLRG</strong>-Stadtgruppe<br />

Karlsruhe mit ihrem Boot ebenfalls auf dem Rhein unterwegs ist, aber im<br />

Moment der Vorbeifahrt an Rappenwörth nicht über Funk erreichbar war.<br />

Unserer Bootsführer entschied sich dann den ersten Vorsitzenden der<br />

Stadtgruppe per Telefon zu informieren und er solle seine Bootsbesatzung per<br />

Telefon zu Hilfe zu rufen.<br />

Unser Boot fuhr derweilen weiter stromabwärts Richtung Rheinhafen<br />

Karlsruhe. Kurz vor der Einfahrt zum Rheinhafen lief uns die<br />

Wasserschutzpolizei (kurz WaPo), die vom Kapitän der Fähre in<br />

Neuburgweiher alarmiert wurde, entgegen. Gleichzeitig trafen die alarmierten<br />

Kameraden der Stadtgruppe ein. Nach kurzer Rücksprache mit dem Kapitän<br />

der WaPo und dem Bootsführer der Stadtgruppe wurde entschieden, dass die<br />

WaPo das Boot ab Rheinhafen bis zum MBC-Karlsruhe schleppen würde. Es<br />

bestand aber immer noch das Problem, das unser Boot wesentlich leichter und<br />

kleiner war als das Sportboot und eine Einfahrt in den Rheinhafen auch nicht<br />

gerade einfach sein würde. Durch Zuhilfenahme der Strömung und all seines<br />

können, konnte unser Bootsführer das Sportboot wie an einem Pendel hinter<br />

unserem Boot in den Rheinhafen schwingen lassen und so die Gefahr des Reißen<br />

der Schlepptrosse minimieren.<br />

Nach Übergabe des Sportbootes an die WaPo wurde der Schleppverband von<br />

beiden <strong>DLRG</strong> Booten noch bis zum MBC-Karlsruhe begleitet und im Hafen<br />

angekommen die nötigen Formalitäten geregelt. Erst hier wurde der Besatzung<br />

des Sportbootes klar in welcher Gefahr sie sich befunden haben.<br />

Jens Pickenhahn<br />

Techn. Leiter Wasserrettungsdienst<br />

TELEFON: (07 21) 46 37 91<br />

VOLKSBANK KARLSRUHE<br />

(BLZ 661 900 00) KTO-NR. 622 702<br />

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. ist Spitzenverband im Deutschen Sportbund (dsb),<br />

Mitglied der International Life Saving Federation (ILS) und der ILS-Europe

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!