genieÃen! - Theater Koblenz
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2<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Seit 225 Jahren bietet das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
seinen Besucherinnen und Besuchern aus<br />
<strong>Koblenz</strong> und der Region Mittelrhein wie auch<br />
weit gereisten Gästen ein hochwertiges Programm<br />
in allen <strong>Theater</strong>sparten: Musiktheater,<br />
Schauspiel und Ballett. „Musis Moribus<br />
Et Publicae Laetitiae Erectum MDCCLXXXVII<br />
– Den Musen, der Sittlichkeit und zur Freude<br />
der Öffentlichkeit errichtet 1787“, so steht es<br />
über dem Eingang und so hat es auch heute<br />
noch seine Gültigkeit – wie sicherlich auch<br />
Foto: Heike Rost<br />
der schöne Spruch über der Bühne: „Ridendo<br />
Corrigo Mores – Durch Lachen verbessere ich die Sitten.“ Das<br />
Haus im Zentrum der Stadt ist mitten in der Gesellschaft intellektueller,<br />
musischer und sozialkritischer Unterhalter, Querdenker<br />
und Impulsgeber.<br />
Zum aktuellen Jubiläum knüpft das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> ganz bewusst<br />
an seine Geburtsstunde an: Mit der Oper DIE ENTFÜH-<br />
RUNG AUS DEM SERAIL wurde die laufende Spielzeit eröffnet,<br />
mit Schillers DIE RÄUBER wird auch im Schauspiel der Faden<br />
zur Eröffnung des Hauses aufgenommen und fortgesetzt. Den<br />
Besucherinnen und Besuchern wünsche ich eine anregende,<br />
unterhaltsame und inspirierende Spielzeit im <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong>,<br />
dem ich zu seinem Jubiläum ganz herzlich gratuliere.<br />
Doris Ahnen<br />
Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur<br />
des Landes Rheinland-Pfalz<br />
Auch baugeschichtlich ist das ehemals Kurfürstliche Komödienund<br />
Ballhaus des Trierer Kurfürsten und Erzbischofs Clemens<br />
Wenzeslaus etwas Besonderes: In nur sieben Monaten Bauzeit<br />
als Vielzweckgebäude errichtet und nach der Privatisierung im<br />
19. Jahrhundert von der Stadt <strong>Koblenz</strong> ersteigert, ist es heute<br />
der einzige erhaltene klassizistische <strong>Theater</strong>bau am Mittelrhein<br />
und das früheste erhaltene Beispiel eines Rangtheaters<br />
in Deutschland.<br />
Das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> hat mit seinen 225 Jahren eine junge <strong>Theater</strong>gemeinde<br />
und einen breiten Zuspruch durch das Publikum.<br />
Dies unterstreicht deutlich den Wunsch der Bürgerinnen und<br />
Bürger nach ihrem <strong>Theater</strong> in der Stadt. Umso erfreulicher, dass<br />
genau im Jubiläumsjahr der Erweiterungsbau des <strong>Theater</strong>s bezogen<br />
werden konnte, der vor allem dem Ballett und der <strong>Theater</strong>pädagogik<br />
neue Flächen bietet. Eine solche Unterstützung<br />
wie auch den ausgewogenen Spielplan braucht das <strong>Theater</strong>, um<br />
auch in Zukunft <strong>Theater</strong>geschichte schreiben zu können.<br />
Telefonische Reservierung<br />
(0261) 129 2840<br />
(0261) 129 2841<br />
montags bis freitags<br />
10:00 Uhr - 12:00 Uhr<br />
14:00 Uhr - 17:00 Uhr<br />
Karten im Vorverkauf<br />
<strong>Theater</strong>kasse<br />
Clemensstraße 5<br />
56068 <strong>Koblenz</strong><br />
montags bis freitags 10:00 - 18:00 Uhr<br />
Kartenbestellung per Fax<br />
(0261) 129 2850<br />
Kartenbestellung per E-Mail<br />
theaterkasse@theater-koblenz.de<br />
Abendkasse<br />
eine Stunde vor Vorstellungsbeginn<br />
Großes Haus<br />
Haupteingang Deinhardplatz<br />
(0261) 129 2843<br />
Kammerspiele am Florinsmarkt<br />
Foyer der Kammerspiele<br />
www.theater-koblenz.de<br />
Besuchen Sie das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
auch auf twitter und facebook.<br />
Kartenreservierung im Internet<br />
www.theater-koblenz.de
3<br />
Wenn alle auf einen Punkt starren,<br />
ist das auch interessant<br />
Zu Gast bei einer Probe der ENTHUSIASTEN<br />
Ab dem 15. Februar 2013 zeigen<br />
die ENTHUSIASTEN ihre sechste<br />
Eigenproduktion. Der Titel diesmal:<br />
SCHILLERN..... Nach Stücken<br />
zu Parzival, den Themen<br />
Glück und Arbeit, den Märchen<br />
aus 1001 Nacht und den Masken<br />
und Massen der Macht widmen<br />
sich die zwölf Erwachsenen jetzt<br />
Friedrich Schiller und der Interpretation<br />
von Figuren ausgewählter<br />
Stücke.<br />
Kann das gut gehen? Zwölf Akteure<br />
sind gleichzeitig als Solisten<br />
auf der Bühne. Sie haben<br />
zwölf Minuten Zeit, die von ihnen<br />
gewählten Personen assoziativ<br />
darzustellen – und zwar folgende<br />
Aspekte: Wer ich bin? / Was wäre<br />
oder könnte ich gern? / Was empfinde<br />
ich als ideal?<br />
Ich höre:<br />
Die Gedanken sind frei. Es wird<br />
Nacht, Señorita. Wenn ich ein<br />
Vöglein wär … Das höchste Glück<br />
einer Frau ist es, Sklavin des<br />
Mannes zu sein, den sie liebt.<br />
Et muss sich wat ännere für die<br />
Leit. Und dann kommt ein Gewitter<br />
und schlägt in den Baum.<br />
Vater unser, der du bist im Himmel<br />
… Vater? Bist du da, Vater?<br />
Ich möchte, dass Ordnung ist um<br />
mich herum. Ich wollte gern eine<br />
Frau sein. Die andere Seite von<br />
Schiller ist kränklich und lebensverneinend.<br />
Da-da-da … ich lieb<br />
dich nicht.<br />
Ich sehe:<br />
Ein bewegtes Tableau. Die Spieler<br />
agieren in nicht zu durchschauender<br />
Reihenfolge mal einzeln,<br />
mal in Gruppierungen, mal alle<br />
zusammen, dann ist wieder Stille.<br />
Ich brauche keinen Solisten<br />
herauszupicken oder einem Akteur<br />
zu folgen. Die Konzentration<br />
der Gruppe überträgt sich ohne<br />
Anstrengung. Und ich verstehe<br />
einen Schiller-Satz aus der ästhetischen<br />
Erziehung neu: „Ist<br />
der innere Mensch mit sich einig,<br />
so wird er auch bei der höchsten<br />
Universalisierung seines Betragens<br />
seine Eigentümlichkeit retten.“<br />
Sie fragen, welches Stück von<br />
Schiller gegeben wird? Keins.<br />
Viele. Freuen Sie sich auf Karl,<br />
Lady Milford, Herrn oder Frau<br />
Elizabeth, Fiesco, Maria Stuart,<br />
den Mohren und Schiller höchstselbst.<br />
Oder auch nicht. Denn:<br />
„Der Wille des Menschen steht<br />
aber vollkommen frei zwischen<br />
Pflicht und Neigung...“<br />
Susanne Beckenkamp<br />
THEATER IM KLASSENZIMMER – Das neue Stück ist da!<br />
BILGE NATHAN<br />
Auftragswerk für das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> von Thilo Reffert<br />
Ben hat eine Fassung von<br />
NATHAN DER WEISE für das Klassenzimmer<br />
geschrieben. Er hat<br />
Fördermittel aufgetan, um dieses<br />
Hochamt der Toleranz und Völkerverständigung<br />
in einer Zwei-<br />
Personen-Fassung in deutsche<br />
Klassenzimmer, zu deutschen und<br />
nicht-deutschen Schülern zu tragen.<br />
Die Fördermittelgeber sehen<br />
in dem Projekt einen Beitrag zum<br />
interkulturellen Dialog und sind<br />
begeistert. Sie wissen nichts von<br />
den Konflikten, die sich während<br />
der Proben ergeben haben.<br />
Thilo Reffert hat mit BILGE<br />
NATHAN ein neues Klassenzimmerstück<br />
für das <strong>Theater</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> geschrieben. Nachdem<br />
sein bereits aus dem Jahr 2001<br />
stammender Monolog FLASCHE<br />
LEER inzwischen seiner 100.<br />
Vorstellung entgegensieht, und<br />
seine Märchenversion von KÖNIG<br />
DROSSELBART vor zwei Jahren<br />
Kinderherzen höher schlagen<br />
ließ, sieht jetzt sein drittes Stück<br />
für das <strong>Koblenz</strong>er Publikum seiner<br />
Uraufführung entgegen.<br />
Unaufdringlich wird in diesem<br />
<strong>Theater</strong>stück der interkulturelle<br />
Dialog zum Thema. Was ist Toleranz?<br />
Beginnt sie wirklich schon<br />
bei unterschiedlichen Auffassungen<br />
von Pünktlichkeit und endet<br />
erst, wenn es um Menschenleben<br />
geht? Reffert zieht alle Register,<br />
spannt den Bogen von Lessings<br />
NATHAN bis zu den Mohammed-<br />
Karrikaturen. Die Jugendlichen<br />
werden aufgefordert, sich ein<br />
Bild zu machen – über „einen<br />
deutschen Christen und einen<br />
türkischen Muslim“, die „Völkerverständigung“<br />
spielen.<br />
Das neue Projekt vom <strong>Theater</strong><br />
im Klassenzimmer geht ab dem<br />
7. Januar 2013 auf Reisen durch<br />
Schulen in <strong>Koblenz</strong> und Umgebung.<br />
Es wendet sich an Schüler<br />
ab der 9. Klasse und ist auch für<br />
die Oberstufe sehr gut geeignet.<br />
Die Kenntnis des NATHAN-Textes<br />
wird dabei nicht vorausgesetzt.<br />
An die 45 Minuten dauernde<br />
Vorstellung schließt sich ein<br />
Nachgespräch an, so dass zwei<br />
Unterrichtsstunden für diesen<br />
<strong>Theater</strong>besuch einzuplanen sind.<br />
Wir spielen in jeweils einer Klasse<br />
mit maximal 32 Schülern in einem<br />
ganz normalen Klassenraum, reisen<br />
etwa 30 Minuten vorher an und<br />
benötigen für den Schauspieler<br />
einen separaten Raum zum Umziehen.<br />
Die Inszenierung ist über<br />
die <strong>Theater</strong>kasse (0261/1292840)<br />
buchbar, in der Uhrzeit richten wir<br />
uns gern nach dem Stundenplan.<br />
Pro Aufführung erheben wir einen<br />
Unkostenbeitrag von 150 Euro.<br />
Anne Riecke<br />
Konzerte 2012/13<br />
mit der Rheinischen<br />
Philharmonie<br />
So 09.12.2012, 11:00 Uhr<br />
Görreshaus, <strong>Koblenz</strong><br />
Sondermatinee im Rahmen der<br />
Reihe Stunde der Philharmonie<br />
Mozart-Ensemble<br />
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Fr 14.12.2012, 09:30 Uhr<br />
Görreshaus, <strong>Koblenz</strong><br />
r(h)ein:geblickt -<br />
Ein Besuch beim Orchester<br />
für Senioren und Interessierte<br />
So 16.12.2012, 15:30 Uhr<br />
Herz-Jesu-Kirche, <strong>Koblenz</strong><br />
Benefizkonzert<br />
Manfred Faig, Musikalische Leitung<br />
„Jauchzet und Frohlocket“ - Weihnachtliche<br />
Musik für Soli, Chor und Orchester<br />
Di 01.01.2013, 17:00 Uhr<br />
Rhein-Mosel-Halle, <strong>Koblenz</strong><br />
Neujahrskonzert<br />
„Alles 13, oder was?“<br />
Solisten des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong><br />
Markus Dietze, Moderation<br />
Enrico Delamboye, Musikalische Leitung<br />
So 13.01.2013, 16:00 Uhr<br />
Görreshaus, <strong>Koblenz</strong><br />
2. Orchesterkonzert im Görreshaus<br />
„4x Bach“<br />
Sebastian Knauer, Klavier &<br />
Musikalische Leitung<br />
Werke von Johann Sebastian Bach,<br />
Johann Christian Bach und Carl Philipp<br />
Emanuel Bach<br />
Görreshaus | Eltzerhofstr. 6 a | 56068 <strong>Koblenz</strong><br />
Tel.: 0261/30 12-272<br />
www.rheinische-philharmonie.de<br />
www.ticket-regional.de
4<br />
DAS DSCHUNGELBUCH<br />
Familienstück mit Musik nach Rudyard Kipling für Kinder ab 4 Jahren<br />
Musik von Marc Schubring • Text von Andreas Lachnit und Juliane Wulfgramm<br />
Zehn Jahre ist es her, dass das<br />
neugeborene Menschenkind<br />
Mogli um ein Haar Beute des Tigers<br />
Shir Khan wurde. Die Wölfe<br />
retteten ihn damals und seither<br />
lebt er als einer der Ihren im<br />
Dschungel. In den Gesetzen des<br />
Dschungels wird er unterrichtet<br />
von dem Panther Baghira und<br />
dem Bären Balou. Einzig der<br />
Tiger Shir Khan gefährdet das<br />
friedliche Zusammenleben der<br />
Dschungelbewohner mit Mogli,<br />
denn er hasst die Menschen,<br />
weil sie das Feuer erfunden haben<br />
– seinen einzigen Feind.<br />
Weil sie fürchten, den nun zehnjährigen<br />
Mogli nicht mehr vor<br />
Shir Khan beschützen zu können,<br />
beschließen Balou und<br />
Baghira schweren Herzens,<br />
Mogli in die sichere Obhut der<br />
Menschensiedlung zurück zu<br />
bringen. Auf ihrem Weg begegnen<br />
sie der Schlange Kaa,<br />
die hypnotische Kräfte besitzt,<br />
außerdem treffen sie eine Elefantenkompanie,<br />
deren Oberst<br />
Hathi ein strenges Regiment<br />
führt. Der quirlige Mogli hat<br />
es zu Baghiras Leidwesen gar<br />
nicht eilig, den Dschungel zu<br />
verlassen. So passiert es, dass<br />
die Affen Mogli entführen, weil<br />
deren Anführer von Mogli das<br />
Geheimnis des Feuers erfahren<br />
möchte. Kaum haben Baghira<br />
und Balou den Jungen befreit,<br />
freundet dieser sich mit einer<br />
lustigen Geier-Truppe an. Doch<br />
Musikalische Leitung: Marc Schubring<br />
Inszenierung: Andreas Lachnit<br />
Choreografie: Steffen Fuchs<br />
Bühne und Kostüme: Laurentiu Ţuţuruga<br />
Dramaturgie: Juliane Wulfgramm<br />
auch diese können nicht helfen,<br />
als Mogli doch noch in die Fän-<br />
Mit: Lariassa Aimée Breidbach / Monika Staszak, Ks. Claudia Felke, Arkadiusz Głębocki, Irina<br />
Golovatskaia, Lisa Gottwik, Jana Gwosdek, Tatjana Hölbing, Asuka Inoue, Jan Käfer, Kaho<br />
Kishinami, Neven Noethig, Christof Paul, Klaus Philipp, Rory Stead, Iskra Stoyanova<br />
Premiere: 17. November 2012, Großes Haus<br />
ge von Shir Khan gerät und nur<br />
um ein Haar entkommen kann.<br />
Schließlich sieht Mogli die Notwendigkeit<br />
seiner Rückkehr in<br />
die Menschensiedlung ein und<br />
am Ende gibt es dann doch noch<br />
ein fröhliches Happy-End. Alle<br />
drei künstlerischen Sparten<br />
des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong> wirken im<br />
DSCHUNGELBUCH mit und sorgen<br />
so für ein turbulentes und<br />
unvergessliches <strong>Theater</strong>erlebnis<br />
für die ganze Familie.<br />
Juliane Wulfgramm<br />
Was den Wüstling wüst macht<br />
THE RAKE´S PROGRESS: Gedanken zu Tom Rakewells Stationen<br />
Je mehr ich mich dieses Jahr<br />
mit THE RAKE´S PROGRESS<br />
beschäftigt habe, desto stärker<br />
rückten meine Fragen an das<br />
Stück in den Vordergrund. Allen<br />
voran die Frage, was den Helden<br />
„wüst“ sein lässt sowie die Frage,<br />
ob das Ende für unseren Helden<br />
„gut“ oder „schlecht“ ist.<br />
Während der Arbeit klebte die<br />
ganze Zeit ein Zitat von Strawinsky<br />
in meinem Notizbuch. Es<br />
stammt aus der Zeit, kurz be-<br />
vor er in die USA emigriert ist.<br />
Strawinsky spricht davon, dass<br />
die Menschen das „Gefühl für<br />
Proportionen“ verloren haben<br />
und deshalb verleitet sind, die<br />
„grundlegenden Gesetze des<br />
menschlichen Gleichgewichts zu<br />
verletzen“.<br />
Es ist dieser Zusammenhang von<br />
Proportion und Gleichgewicht,<br />
der mich in Bezug auf diese Oper<br />
nicht losgelassen hat. Denn:<br />
Toms Wunsch nach persönlicher<br />
Freiheit und die Sehnsucht<br />
nach Anne machen ihn nicht zum<br />
Wüstling. Auch das Jobangebot<br />
von Annes Vater auszuschlagen<br />
nicht. Und wer hat sich nicht<br />
schon mal einen Lottogewinn gewünscht?<br />
„Wüst“ wird es laut Libretto erst,<br />
als Nick Shadow Tom mit nach<br />
London nimmt, um ihm eine Erbschaft<br />
eines verstorbenen Onkels<br />
auszuzahlen. Der Zuschauer<br />
ahnt, dass es die Erbschaft nicht<br />
gibt, und dass auf diese erste<br />
noch weitere Lügen folgen werden.<br />
Lügen, die, zugespitzt formuliert,<br />
Tom sich selbst auftischt.<br />
Denn Nick Shadow, der teuflische<br />
Schatten, ist für uns ein Teil<br />
von Tom, der zum ersten Mal die<br />
Führung übernimmt und dessen<br />
Rat Tom noch zwei weitere<br />
Male befolgt.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 6
6<br />
So heiratet er Baba, die als Zirkusattraktion<br />
gilt, mit der er<br />
aber vorher nie etwas zu tun<br />
hatte.<br />
Nick sagt: Durch diese Tat würde<br />
Tom die Unabhängigkeit von<br />
all seinen Wünschen erreichen<br />
und wäre endlich frei. Doch Tom<br />
plagen seine Schuldgefühle<br />
gegenüber Anne. Erst als Tom<br />
alles verloren hat und auch der<br />
Traum von der Erlösung seiner<br />
Schuld durch die Erfindung einer<br />
„Brotmaschine“ geplatzt<br />
ist, dringt Annes Liebe noch<br />
mal zu ihm durch und rettet<br />
ihm schließlich das Leben. Das<br />
klingt moralisch, christlich,<br />
existenzialistisch und das ist<br />
es auch. Doch in der Abrechnung<br />
zwischen Nick und Tom<br />
geht es noch weiter. Denn Nick<br />
sagt: „Deine Sünden geben mir<br />
Macht, ich nehme deinen Verstand<br />
mit in den Tod.“<br />
Der Zuschauer begegnet am<br />
Schluss einem Adonis-Tom, der<br />
von seiner Venus-Anne in den<br />
Schlaf gesungen wird.<br />
Ist Tom nicht vielleicht doch<br />
am Ziel seiner Wünsche angekommen?<br />
Oder hat ihn seine<br />
dunkle Seite besiegt? Verhalten<br />
sich das Gefühl von Zusammenhanglosigkeit<br />
und „wüste“<br />
Reaktionen proportional zueinander?<br />
Und was ist eigentlich<br />
Glück?<br />
Lauter Fragen …<br />
Judith Pielsticker<br />
THE RAKE’S PROGRESS<br />
Oper in drei Akten von Igor Strawinsky<br />
Musikalische Leitung: Enrico Delamboye<br />
Inszenierung: Gabriele Wiesmüller<br />
Bühne: Volker Thiele<br />
Kostüme: Lisa Kentner<br />
Dramaturgie: Judith Pielsticker<br />
Mit: Junho Lee, Jongmin Lim, Sylwia<br />
Kosmala-Balatsas, Irina Marinaş,<br />
Monica Mascus, Michael Mrosek, Roger<br />
Padullés, Christoph Plessers<br />
Opernchor des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong>,<br />
Statisterie des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong><br />
Staatsorchester Rheinische Philharmonie<br />
Premiere: 10. November 2012<br />
Werkeinführung vor jeder Vorstellung<br />
Ein genialer Kopist des 18. Jahrhunderts!?<br />
Oder: DIE RÄUBER – eine „Experimentalanordnung für philosophische Ideen<br />
und extreme Charaktere“<br />
Der da um das Jahr 1777 damit<br />
beginnt, DIE RÄUBER auf Papier<br />
zu bannen, hat keine Erfahrung<br />
mit dem Verfassen von Dramen.<br />
Der da die Seiten füllt, ist ein philosophierender<br />
Mediziner. Zeitgleich<br />
entsteht seine Dissertation<br />
und in beiden Werken widmet<br />
sich der Verfasser sehr intensiv<br />
dem „Audiienzsaal des Geistes“<br />
Während der erste und zweite Dissertationsversuch<br />
zurückgewiesen<br />
werden (wegen des Vorwurfs<br />
einer „allzu bildhaften Sprache<br />
und Ungehörigkeiten gegenüber<br />
anerkannten Forschungsmeinungen<br />
und geistreichen Anwandlungen“),<br />
tritt der angehende Mediziner<br />
mit den RÄUBERN seinen<br />
Siegeszug als großer Dramatiker<br />
an. Als philosophischer Arzt ist<br />
Schiller nicht zu Weltruhm gelangt,<br />
sein literarisches Werk<br />
wirkt bis heute nach.<br />
In dem Stück stehen sich zwei<br />
Brüder gegenüber, wie sie unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten:<br />
Während sich der eine an der<br />
Welt rächt, von der er zuviel erwartet<br />
hat, wütet der andere in<br />
einer Welt, von der er nicht viel<br />
hält. Entfesselter Idealismus und<br />
hemmungsloser Materialismus<br />
stehen sich in Schillers RÄUBERN<br />
in Gestalt zweier Brüder gegenüber.<br />
Sie sind die „grandiose Kopf-<br />
geburt eines Mediziners, der mit<br />
philosophischen Ideen literarisch<br />
experimentiert.“ Was Schiller hinter<br />
streng verschlossenen Türen,<br />
von der Welt abgeschlossen als<br />
Zögling der Karlsschule, gerade<br />
mal 23 Jahre alt, zu Papier brachte,<br />
konnte und wollte kein Abbild<br />
von Realität sein. Die mangelnde<br />
Wirklichkeitsnähe seiner Figuren<br />
beklagte Schiller bereits in seiner<br />
Selbstrezension, verfasst kurz<br />
nach der Uraufführung. Geschuldet<br />
war sie auch den Lektüreeindrücken<br />
Schillers: Er hat, wie so<br />
manch anderer nach ihm, seine<br />
Vorbilder kopiert: bei Shakespeare<br />
Anleihen genommen, Klopstock<br />
mehr als nur über die Schulter<br />
geschaut. Herausgekommen ist<br />
dabei ein in der Anlage geniales<br />
Drama mit einigen Tücken. Die<br />
Uraufführung dieses Werkes im<br />
Mannheimer <strong>Theater</strong> sorgte für<br />
einen <strong>Theater</strong>skandal. Bald darauf<br />
wurde es an vielen weiteren<br />
deutschen Bühnen gespielt, so<br />
auch am <strong>Koblenz</strong>er <strong>Theater</strong> vor<br />
225 Jahren. Überlieferungen über<br />
die Aufnahme des <strong>Koblenz</strong>er Publikums<br />
von damals gibt es keine.<br />
Wie die Zuschauer im Jahr<br />
2012 auf die Inszenierung Christian<br />
Schlüters reagieren werden,<br />
wird die Premiere am 30.11.2012<br />
zeigen.<br />
Anne Riecke<br />
DIE RÄUBER<br />
Schauspiel von Friedrich Schiller<br />
Inszenierung: Christian Schlüter<br />
Bühne: Jochen Schmitt<br />
Kostüme: Lena Thelen<br />
Musik: Dirk Raulf<br />
Dramaturgie: Anne Riecke<br />
Mit: Matthias Brüggenolte, Philipp<br />
Engelhardt, Felix Meyer, Jonas Müller-<br />
Liljeström, Jona Mues, David Prosenc,<br />
Reinhard Riecke, Marcel Rodriguez, Olaf<br />
Schaffer, Katja Thiele<br />
Premiere: 30. November 2012<br />
Werkeinführung vor jeder Vorstellung
7<br />
Rhine Phillis Orchestra beschreitet neue Wege<br />
Konzert im Görreshaus unter Leitung der<br />
Jazz-Größe Dave Horler<br />
Nach vier erfolgreichen Entwicklungsjahren<br />
und zahlreichen<br />
vom Publikum begeistert<br />
aufgenommenen Konzerten<br />
unter Leitung von Jörg Engels<br />
tritt das Rhine Phillis Orchestra<br />
mit der Spielzeit 2012/2013 in<br />
eine neue Phase ein: Das Jazzorchester<br />
der Rheinischen Philharmonie<br />
sucht nun verstärkt<br />
die Zusammenarbeit mit wechselnden<br />
Bandleadern der nationalen<br />
und internationalen<br />
Jazz-Szene. Die <strong>Koblenz</strong>er Musiker<br />
wollen auch andere, unterschiedliche<br />
Arbeitsweisen und<br />
Stile kennenlernen, ihre musikalischen<br />
Ausdrucksmöglich-<br />
Dave Horler<br />
keiten im Jazz-Fach verbreitern<br />
und vertiefen und so ihrem Publikum<br />
ein aufs Neue erweitertes<br />
Repertoire bieten.<br />
Am 8. Januar 2013 nimmt sich<br />
Dave Horler der rund zehn Philharmoniker<br />
und sieben Gäste<br />
an, aus denen das Rhine Phillis<br />
Orchestra besteht. Mit bald 70<br />
Jahren gehört der gebürtige Brite<br />
zur Riege der großen, reifen<br />
Altmeister des Jazz. Sein Instrument,<br />
das er seit dem 14. Lebensjahr<br />
spielt, ist die Posaune<br />
(speziell Ventilposaune). In den<br />
1960-/70ern beim BBC Radio<br />
Orchester und anderen namhaften,<br />
vor allem Londoner Formationen<br />
aktiv, kam Horler 1980<br />
nach Köln. Dort ist mit der WDR<br />
Bigband eine der wichtigsten<br />
deutschen Jazz-Formationen<br />
zur musikalischen Heimat für<br />
ihn geworden und bis heute geblieben,<br />
sowohl als Instrumentalist<br />
wie auch als Komponist<br />
und Arrangeur.<br />
Für die Arbeitsphase in <strong>Koblenz</strong><br />
und das sie abschließende Konzert<br />
am 8. Januar (19:30 Uhr)<br />
im Görreshaus will Horler gemeinsam<br />
mit den Rhine Phillis<br />
Stücke aus seinem eigenen opulenten<br />
Oeuvre aussuchen. Dazu<br />
hat der Altmeister die <strong>Koblenz</strong>er<br />
Musiker in sein Bonner Domizil<br />
eingeladen. Weiteres Bonbon für<br />
Jazz-Liebhaber: Im zweiten Teil<br />
gesellt sich Aniko Kanthak als<br />
Solosängerin zum Rhine Phillis<br />
Orchestra – und Dave Horler<br />
wird eigens für diesen Anlass<br />
Titel aus dem Repertoire der<br />
Sängerin neu für Jazzorchester<br />
arrangieren.<br />
Julia Korst<br />
Karten sind im Orchesterbüro im Görreshaus<br />
erhältlich (0261/3012-272) und bei<br />
www.ticket-regional.de, weitere Informationen<br />
finden Sie unter www.rheinischephilharmonie.de.<br />
So, 08.01.2013, 19:30 Uhr<br />
s c h m u c k f ü r s i c h<br />
SchlossStraße 14 <strong>Koblenz</strong><br />
Porta-Nigra-Platz 7 Trier
8<br />
Die ganze WELT ist BÜHNE<br />
Das träumt Jacques in WIE ES<br />
EUCH GEFÄLLT. Ja, stimmt. Aber<br />
wahr ist auch: Hinter der BÜHNE<br />
existiert eine ganz eigene WELT.<br />
Die soll Ihnen diese Serie vorstellen.<br />
Heute gilt dabei das Interesse<br />
dem Künstlerischen Betriebsbüro,<br />
kurz KBB. Wer wirklich wissen<br />
will, was sich hinter diesem<br />
rätselhaften Namen verbirgt, der<br />
sollte es sich bequem machen<br />
und eine kleine Stärkung bereithalten,<br />
denn die Antwort fällt umfangreich<br />
aus.<br />
Juliane Wulfgramm: Diese Frage hört Ihr<br />
bestimmt oft: Was um alles in der Welt ist<br />
denn ein KBB?<br />
Katharina Berger: Das ist natürlich<br />
kein Geheimdienst, sondern es<br />
handelt sich dabei im Prinzip um<br />
die Schaltzentrale des <strong>Theater</strong>s,<br />
also die Organisation der künstlerischen<br />
Abläufe – und das sowohl<br />
langfristig, also über Wochen und<br />
Monate, als auch kurzfristig von<br />
Tag zu Tag.<br />
J.W. Eure Abteilung besteht aus zwei Personen.<br />
Beschreibt doch mal zur Veranschaulichung,<br />
wie Euer Tagesablauf normalerweise<br />
aussieht.<br />
Matthias Koch: Das KBB ist von 9 Uhr<br />
an bis zum Beginn der Abendproben<br />
oder der Vorstellung, also<br />
bis spätestens 19:30 Uhr besetzt.<br />
Um diese Betriebszeiten zu gewährleisten,<br />
arbeiten wir in einem<br />
Schichtdienst. Einer von uns<br />
kommt also um 9 Uhr ins <strong>Theater</strong><br />
– über den Bühneneingang,<br />
wo externe und hausinterne Post<br />
(Honorarzettel, Vorstellungsberichte,<br />
Krankmeldungen etc.) für<br />
uns bereit liegen. Im Büro angekommen<br />
nimmt man erste E-<br />
Mails oder Telefonate entgegen,<br />
beispielsweise Krankmeldungen<br />
oder Änderungen im tagesaktuellen<br />
Probenplan. Habe ich mich<br />
darum gekümmert, bereite ich<br />
anschließend den Tagesplan vor,<br />
der jeweils mittags gegen 14 Uhr<br />
erscheinen muss und auf dem alles<br />
Relevante für den Proben- und<br />
Vorstellungsbetrieb des nächsten<br />
Tages steht. Jeden Vormittag informieren<br />
z.B. Regieassistenten,<br />
Ballettassistentin, Chordirektor<br />
und Studienleiter über die Planungen<br />
für den folgenden Tag. Auf<br />
dem Tagesplan wird dann angegeben,<br />
welche Vorstellung in welcher<br />
Besetzung gespielt wird, wer<br />
Bühnen- oder Direktionsdienst<br />
hat, wer als Inspizient und Souffleuse<br />
Dienst hat etc. Des Weiteren<br />
stehen alle musikalischen, szenischen<br />
und choreografischen Proben<br />
auf dem Tagesplan, darüber<br />
hinaus auch Anproben in der Kostümabteilung.<br />
Alle Inszenierungen,<br />
die aktuell geprobt werden,<br />
sind auf die diversen Probebühnen<br />
eingeteilt. Außerdem steht<br />
auf dem Tagesplan, wer durch<br />
Urlaub oder Krankheit abwesend<br />
ist und es werden Zusatztermine<br />
wie <strong>Theater</strong>führungen, Pressegespräche,<br />
Fototermine, Sitzungen<br />
etc. bekannt gegeben. Jedes<br />
Ensemblemitglied ist verpflichtet,<br />
selbstständig auf dem Tagesplan<br />
nach seinem Dienst zu schauen.<br />
Daher wird der Plan im Hause<br />
verteilt und ausgehängt und per<br />
E-Mail versandt.<br />
Einspringer suchen<br />
Über diese tägliche Arbeit hinaus<br />
bin ich z.B. zuständig, wenn kurzfristig<br />
wegen Erkrankung ein Gast<br />
für eine Vorstellung, vor allem im<br />
Musiktheater, gesucht werden<br />
muss. Ich suche dann, z.B. über<br />
Künstleragenturen, nach dem so<br />
genannten Einspringer und organisiere<br />
dann die szenischen und<br />
musikalischen Proben, eine Kostümanprobe<br />
und die Übernachtung<br />
für den Gast, wenn dies erforderlich<br />
ist. Bei Erkrankung im<br />
Schauspielensemble funktioniert<br />
eigentlich nur eine hausinterne<br />
Lösung: eine schnelle Umstudierung,<br />
sofern das noch möglich ist,<br />
oder eben ein Vorstellungstausch<br />
oder –ausfall. Wenn im <strong>Theater</strong><br />
Vorsprechen, Vorsingen oder Vortanzen<br />
stattfinden, kümmere ich<br />
mich um die Bewerber. Zudem<br />
habe ich ein Telefonregister mit<br />
den Kontakten aller Hausmitglieder<br />
und Gäste und mit allen<br />
wichtigen Notruf-, Ärzte-, Hotelnummern.<br />
K.B.: Anders als Matthias, der für<br />
das Tagesgeschehen zuständig<br />
ist, befasse ich mich mit den Wochen,<br />
Monaten und Jahren. Das<br />
heißt: Ich disponiere die Spielzeit,<br />
plane die Vorstellungstermine<br />
für die Abonnements und<br />
den Freiverkauf – in <strong>Koblenz</strong> ist<br />
dabei die Koordination mit der<br />
Philharmonie notwendig, weil wir<br />
unsere Terminkalender aufeinander<br />
abstimmen müssen. Mit der<br />
Planung der Vorstellungen geht<br />
natürlich auch die Einteilung der<br />
Bühnenproben in den Endprobenphasen<br />
jeder Inszenierung einher.<br />
Für die Organisation der jeweils<br />
nächsten drei Wochen leite ich<br />
wöchentlich eine Regiesitzung,<br />
an der alle für die Probenplanung<br />
zuständigen Personen und<br />
Abteilungen teilnehmen. Dort<br />
wird dann Tag für Tag besprochen,<br />
was wann wo und mit wem<br />
stattfinden kann, darf oder muss.<br />
Daran orientiert sich letztlich die<br />
Vorlage für den Tagesplan. Wichtig<br />
ist, dass wir über alle Abläufe<br />
im künstlerischen Bereich informiert<br />
sind, denn oft sind Proben,<br />
Vorstellungstermine etc. so verknüpft,<br />
dass eine kleine Änderung<br />
große Konsequenzen hat. Die Informationspflicht<br />
an uns bedeutet<br />
ganz konkret, dass unsere Telefone<br />
kaum einmal länger als eine<br />
Viertelstunde still stehen.<br />
J.W. Und wie kommt man zu einem Beruf wie<br />
dem Euren? Man kann das ja nun nicht studieren<br />
oder lernen...<br />
M.K. Natürlich muss man dafür<br />
eine große Affinität zum <strong>Theater</strong><br />
haben – und wie immer eine Portion<br />
Vitamin B. Ich bin gebürtig<br />
aus Bremen und habe Musik studiert.<br />
15 Jahre lang habe ich als<br />
Countertenor auf der Bühne gestanden,<br />
1996 habe ich übrigens<br />
am <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> in der Oper<br />
„Alcina“ debütiert. Counter sind in<br />
der Regel freischaffende Künstler.<br />
Meine Bühnenauftritte wurden<br />
irgendwann seltener und ich<br />
habe nach einer Alternative gesucht,<br />
indem ich mich an mehreren<br />
<strong>Theater</strong>n direkt für eine Stelle<br />
im KBB beworben habe. Durch<br />
meine langjährige Bekanntschaft<br />
zum <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> durch mein<br />
früheres Engagement hat es dann<br />
hier geklappt. Ich mache diese<br />
Arbeit sehr gerne, gerade weil ich<br />
meine Erfahrungen einbringen<br />
kann und ich mag auch das Haus<br />
sehr.<br />
Dadurch, dass ich selbst lange auf<br />
der Bühne stand, habe ich noch<br />
viele wertvolle Kontakte, die z.B.<br />
hilfreich sind bei der Suche nach<br />
einem Gast. Außerdem weiß ich<br />
sehr genau, wie sich z.B. Künstler<br />
fühlen, wenn sie ganz neu oder<br />
fremd an einem <strong>Theater</strong> sind und<br />
einen Ansprechpartner brauchen,<br />
das habe ich selbst oft erlebt. Ich<br />
kann mich gut in die Künstler hinein<br />
versetzen und ihnen helfen,<br />
sich bei uns wohl zu fühlen.<br />
K.B. Ich komme eigentlich aus<br />
Eppstein und habe in Passau<br />
Kulturwirtschaft studiert und anschließend<br />
bei der Rheinischen<br />
Philharmonie in <strong>Koblenz</strong> ein Volontariat<br />
im Orchestermanagement<br />
gemacht, wo ich schon viel<br />
Einblick in die Disposition erhalten<br />
habe. Dann habe ich etwas<br />
über ein Jahr als Mitarbeiterin im<br />
KBB an der Oper Köln gearbeitet,<br />
damals aber noch in <strong>Koblenz</strong> gewohnt.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 9
9<br />
So war es eine glückliche Fügung,<br />
als im vergangenen Frühjahr am<br />
<strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> – als Elternzeitvertretung<br />
– die Stelle der Leiterin<br />
des KBB und Disponentin zu<br />
besetzen war, die ich zu meiner<br />
großen Freude dann erhielt.<br />
J.W. So, jetzt ist es 9:50 Uhr und ihr müsst<br />
langsam mal durchstarten. Was steht denn<br />
als erstes an?<br />
M.K. Wir haben ja heute das Gastspiel<br />
der „Prinzen“. Ich werde<br />
jetzt schauen, ob die Garderoben<br />
bereit und sauber sind und<br />
schreibe dann den Abendaushang.<br />
Anschließend widme ich<br />
mich dem Tagesplan.<br />
K.B. Ich muss ein wenig umplanen<br />
im Zusammenhang mit den Proben<br />
für DAS DSCHUNGELBUCH.<br />
Denn das Ballett hat – wie z.B.<br />
auch der Chor oder die Regieassistenten<br />
– einen festgelegten<br />
freien Tag in der Woche, der bei<br />
der wöchentlichen Regiesitzung<br />
besprochen wird. Den müssen<br />
wir für die kommende Woche verschieben,<br />
um eine Bühnenprobe<br />
zu gewährleisten. Danach muss<br />
ich in die Planung für die nächste<br />
Saison abtauchen und einige<br />
Termine für das Musiktheater mit<br />
der Philharmonie besprechen.<br />
Ich bemerke in diesem Gespräch<br />
übrigens, wie schwierig es ist,<br />
unser komplexes Arbeitsfeld zu<br />
umschreiben. Müsste ich das<br />
mit einem Wort sagen: Das KBB<br />
ist das Rote Kreuz des <strong>Theater</strong>s.<br />
Wann immer im künstlerischen<br />
Bereich etwas Unvorhergesehenes<br />
passiert – wir sind immer<br />
die ersten, die angerufen werden,<br />
die reagieren und helfen<br />
– natürlich in allen wichtigen<br />
Belangen immer in Absprache<br />
mit dem Intendanten und dem<br />
Verwaltungsdirektor. Gerade bei<br />
kurzfristigen Krankheitsausfällen<br />
ist Matthias einer, der sich<br />
nicht so schnell aus der Ruhe<br />
bringen lässt, was sehr wichtig<br />
ist. Ein echter Power-Mann.<br />
Und verfügt über die notwendige<br />
Sensibilität im Umgang mit<br />
den Künstlern und Kollegen.<br />
M.K. Das künstlerische Personal<br />
umfasst immerhin – ohne<br />
Gäste – um die 70 Personen,<br />
alle natürlich sehr individuelle<br />
Künstler. Da kann man, bei allen<br />
Notfällen und Freuden, bei<br />
allen strikt durchgeplanten und<br />
bei allen unvorhergesehenen<br />
Ereignissen, schon sagen, dass<br />
kein Tag wie der andere ist.<br />
Juliane Wulfgramm<br />
Adventsmatinee am 9.Dezember 2012<br />
Die Zeit ist hektisch, der Kalender<br />
voll, die Feiertage stehen vor der<br />
Türe. Wie jedes Jahr ist die Liste<br />
der unerledigten Dinge noch lang,<br />
es beschleicht einen das mulmige<br />
Gefühl, dieses Mal vielleicht doch<br />
nicht mehr alles rechtzeitig erledigen<br />
zu können – und trotzdem<br />
erleben wir einen der schönsten<br />
Abschnitte des Jahres: die Adventszeit.<br />
In inzwischen liebgewonnener<br />
Tradition lädt das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
Sie, unser Publikum, genau<br />
in dieser Zeit für die Dauer einer<br />
sonntäglichen Stunde zu einer<br />
weihnachtlichen und besinnlichen<br />
Matinee in das Große Haus<br />
ein. Acht Instrumentalisten des<br />
Staatsorchesters Rheinische<br />
Philharmonie sowie Solisten aus<br />
Opernchor und Ensemble des<br />
<strong>Theater</strong>s unter der Leitung von<br />
Musikdirektor Enrico Delamboye<br />
führen sie gemeinsam durch ein<br />
stimmungsvolles wie fröhliches<br />
Konzertprogramm, das uns allen<br />
eine Ahnung auf die nahenden<br />
Feiertage geben möchte. Solistisch,<br />
im Chor, im Duett oder Quartett,<br />
a cappella oder mit Orchester:<br />
Dieses Mal folgen wir neben<br />
traditionsreichen Adventsliedern<br />
wie „Maria durch ein Dornwald<br />
ging“, Regers „Wiegenlied Mariaes“<br />
oder Friedemann Winklhofers<br />
„Still, Still“ auch Weihnachtsklassikern<br />
unserer europäischen<br />
und atlantischen Nachbarn,<br />
denn: Weihnachten ist fröhlich<br />
und mindestens international. So<br />
kann sich dann bei Piedro A. Yons<br />
„Gesu Bambino“, Stephen Adams<br />
„The holy city“ oder „I’m dreaming<br />
of a white christmas“ durchaus<br />
auch mal ein Schmunzeln um den<br />
Mund einstellen. Und wenn Enrico<br />
Delamboye am Flügel dann<br />
noch eine kleine, fast vergessene<br />
Überraschung aus dem Nikolaus-<br />
Rucksack hervorzaubert, hoffen<br />
wir alle auf Ihre tatkräftige Unterstützung...<br />
Gabriele Wiesmüller<br />
Wohnheim<br />
für<br />
ältere<br />
Adventsmatinee<br />
mit Solisten und Opernchor des<br />
<strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong> und Instrumentalisten<br />
des Staatsorchesters Rheinische<br />
Philharmonie<br />
Musikalische Leitung: Enrico Delamboye<br />
9. Dezember 2012, 11:00 Uhr<br />
Großes Haus<br />
Menschen<br />
Arenberger Caritasvereinigung e.V.<br />
Pfarrer-Kraus-Straße 150 · 56077 KO-Arenberg<br />
Tel. 0261/6507-0 · Fax 0261/6507-40<br />
info@caritashaus.de · www.caritashaus.de<br />
Impressum des <strong>Theater</strong>magazins vom 23.11.2012<br />
Herausgeber:<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Fotos:<br />
Redaktion:<br />
Anzeigen:<br />
Druck:<br />
<strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
Clemensstraße 5<br />
56068 <strong>Koblenz</strong><br />
Markus Dietze (Intendant)<br />
Matthias Baus<br />
Juliane Wulfgramm<br />
rz-Media GmbH<br />
August-Horch-Str. 28<br />
56070 <strong>Koblenz</strong><br />
Geschäftsführer: Jens Trabusch<br />
Verkaufsleiter: Günther Breuer<br />
Industriedienstleistungsgesellschaft<br />
mbH, Mittelrheinstraße 2,<br />
56072 <strong>Koblenz</strong>
10<br />
DIE MICH JAGEN<br />
Jugendstück von Eva Rottman<br />
In der Jubiläumsspielzeit<br />
2012/2013 zeigen wir das Jugendtheaterstück<br />
DIE MICH JA-<br />
GEN von der jungen Erfolgsautorin<br />
Eva Rottmann. Dieses Stück<br />
wurde 2011 in Baden-Baden<br />
uraufgeführt und jüngst für den<br />
Deutschen Jugendtheaterpreis<br />
nominiert.<br />
Fünf Fragen von Andreas C. Junglas<br />
zum Stück an die ebenfalls<br />
junge Regisseurin Nina Buzalka,<br />
die ab Dezember DIE MICH JA-<br />
DIE MICH JAGEN<br />
Jugendstück von Eva Rottmann<br />
Inszenierung: Nina Buzalka<br />
Bühne: Olga Engelmann<br />
Dramaturgie: Andrea C. Junglas<br />
Mit: Dorothee Lochner, David Prosenc,<br />
Olaf Schaeffer<br />
Premiere: 18. Januar 2013<br />
Kammerspiele am Florinsmarkt<br />
GEN für die Kammerspiele inszeniert.<br />
Was waren deine Gedanken, als du DIE<br />
MICH JAGEN erstmals gelesen hast?<br />
Ja, genau so ein Stück will ich<br />
inszenieren! Es geht um zeitlose<br />
Konflikte, mit denen man sich<br />
als Jugendlicher ernsthaft auseinanderzusetzen<br />
beginnt. Themen<br />
wie Identität, Einsamkeit<br />
oder Armut/Reichtum. Themen,<br />
die als Erwachsener immer noch<br />
elementar sind.<br />
Von wem handelt das Stück?<br />
Wir erleben die 17-jährige Charlotte,<br />
welche neu in der Stadt ist<br />
und schon zum sechsten Mal<br />
umgezogen ist. Sie lernt ihren<br />
alten Nachbarn Adam sowie den<br />
Schulkameraden Jannik kennen,<br />
den alle „Prinz“ nennen. Alle drei<br />
haben ihre eigenen Konflikte mit<br />
der Gesellschaft. Durch einen<br />
Zufall treffen sie an einem Abend<br />
aufeinander und es kommt zu<br />
Verwicklungen, die man vielleicht<br />
erwartet hätte, aber auch<br />
zu einer Wendung, die man keinesfalls<br />
erwarten würde. Das<br />
Aufeinandertreffen läuft sozusagen<br />
aus dem Ruder...<br />
Nach Regiearbeiten wie BIER FÜR FRAUEN,<br />
NIPPLEJESUS und ANNA SAGT WAS ist dies<br />
deine erste Arbeit im Bereich Jugendtheater.<br />
Ich freue mich sehr darauf, ein<br />
Jugendstück zu inszenieren, da<br />
ich viel mit Jugendlichen gearbeitet<br />
habe. Ich möchte das<br />
Stück mit einer realistischen Figurenführung<br />
in einem abstrakten<br />
Bühnenraum erzählen. Mir<br />
geht es um die puren Figuren<br />
mit ihren Konflikten und Handlungen.<br />
Worauf kann sich das Publikum bei deiner<br />
Inszenierung besonders freuen?<br />
Musik ist ein Mittel, das einen<br />
guten Zugang zu Emotionen ermöglicht,<br />
daher plane ich mit<br />
aussagekräftigen deutschen<br />
Songs zu arbeiten. Bei der Recherche<br />
bin ich auf <strong>Koblenz</strong>er<br />
Künstler gestoßen, deren Musik<br />
gut zum Stück passen können<br />
und mit denen ich gerade im<br />
Austausch stehe.<br />
Wem kannst du einen <strong>Theater</strong>besuch<br />
empfehlen?<br />
DIE MICH JAGEN ist primär ein<br />
Stück für Jugendliche ab 14 Jahren<br />
aufwärts, aber es wird auch<br />
für Erwachsene ein spannender<br />
<strong>Theater</strong>abend.<br />
„Wo ist SCHAF denn?“<br />
In den Kammerspielen am Florinsmarkt für Menschen ab 5 Jahren!<br />
Es wird weiter geblökt, gesungen<br />
und gespielt! Denn das<br />
Kinderstück SCHAF wird, nach<br />
seiner Premiere am 31. Oktober<br />
2012, ab Januar 2013 wieder<br />
in den Kammerspielen zu<br />
sehen sein. Das Musiktheaterstück<br />
von Sophie Kassies und<br />
Flora Verbrugge richtet sich<br />
an alle Menschen ab 5 Jahren,<br />
an Schulklassen und Familien,<br />
die die Reise von Schaf, auf<br />
der Suche nach seinem Platz<br />
im Leben, begleiten wollen. Auf<br />
spielerische und liebenswerte<br />
Weise spürt die Geschichte<br />
der Frage nach, welche Bedeutung<br />
ein Name hat. Ist es überhaupt<br />
einen Namen zu haben?<br />
Braucht man denn einen? Und<br />
ist man nur ein guter Freund,<br />
wenn man einen Namen hat?<br />
Eines Tages im Sommer versteckt<br />
sich Prinz Lorenzo auf<br />
der Weide von Schaf. Er will<br />
kein König werden, da er es<br />
nicht erträgt, von allen Leuten<br />
angeschaut zu werden. Schaf<br />
versteht Lorenzo und gemeinsam<br />
vergraben sie seine Krone.<br />
Die beiden schließen sofort<br />
Freundschaft, doch gibt es ein<br />
Problem: Wie soll der Prinz<br />
das Schaf unter all den Schafen<br />
wiederfinden, wenn es keinen<br />
Namen hat. „Du brauchst<br />
einen Namen, nur für dich allein“.<br />
Und so begibt sich Schaf<br />
auf die Suche. Doch die Welt der<br />
Menschen ist schon so sehr an<br />
Namen gewöhnt, dass es ein<br />
namenloses Schaf nicht leicht<br />
hat. So landet Schaf nicht nur<br />
auf einer spektakulären Kostümparty,<br />
sondern auch fast im<br />
Gefängnis. Am Ende der Reise<br />
sind sowohl Schaf als auch der<br />
Prinz um viele Erfahrungen reicher<br />
und jeder muss für sich zu<br />
einer Entscheidung kommen.<br />
Das Musiktheater für Kinder<br />
wird mit der barocken Musik<br />
von Händel, Monteverdi, Purcell<br />
und Vivaldi zu einem heiteren<br />
und einzigartigen Zusammenspiel<br />
von Schauspielern,<br />
Sängern und Musikern, die das<br />
Abenteuer von Schaf zum Leben<br />
erwecken, es begleiten und<br />
kommentieren.<br />
Isabelle Becker<br />
Musikalische Leitung: Kristina Ruge<br />
Inszenierung: Judith Pielsticker<br />
Ausstattung: Annette Haunschild<br />
Dramaturgie: Isabelle Becker<br />
Mit: Marcel Hoffmann, Malwina Makała,<br />
Isabel Mascarenhas, Haruna Yamazaki<br />
Violoncello: Marlis Höhn<br />
Cembalo: Kristina Ruge<br />
Kammerspiele am Florinsmarkt
11<br />
Eine kleine<br />
Frage<br />
bitteschön ...<br />
„Wie bitte?“<br />
war gestern!<br />
RIDENDO CORRIGO MORES steht seit 225<br />
Jahren über dem Bühnenportal des <strong>Theater</strong>s<br />
<strong>Koblenz</strong> geschrieben. Mit diesem Motto<br />
zitierte der Kurfürst Clemens Wenzeslaus<br />
keinen Geringeren als den römischen Komödiendichter<br />
und Philosophen Horaz. Nun<br />
sind die Lateiner gefordert: Was heißt dieses<br />
Motto auf Deutsch?<br />
Nennen Sie uns bis zum 15. Dezember die<br />
richtige Lösung und gewinnen Sie mit ein<br />
wenig Glück zwei Eintrittskarten für eine<br />
Aufführung Ihrer Wahl – Kartenverfügbarkeit<br />
vorausgesetzt.<br />
Antworten an die Magazin-Redaktion per E-Mail an:<br />
theatermagazin@theater-koblenz.de oder postalisch<br />
an: <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong>, Redaktion <strong>Theater</strong>magazin,<br />
Clemensstraße 5, 56068 <strong>Koblenz</strong><br />
Foto: hear the world, Phonak<br />
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Bernkastel-Kues<br />
Simmern<br />
Bad Ems<br />
Lahnstein<br />
Oberwesel<br />
Nastätten<br />
Bingen
12<br />
Heilige oder skrupellose Intrigantin?<br />
Die vielen Gesichter der Eva Perón – Das Musical EVITA von Andrew Lloyd Webber<br />
„Don’t cry for me Argentina“ ist<br />
das über die Grenzen des Musiktheaters<br />
hinaus bekannte<br />
Motiv der Rockoper EVITA von<br />
Andrew Lloyd Webber, die am 29.<br />
Dezember 2012 im <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
ihre Premiere feiert. Aber<br />
wer war Evita eigentlich? Jung,<br />
schön und elegant lächelt sie<br />
uns von den Bildern entgegen.<br />
Ihr Mythos lebt weiter in Biographien,<br />
in <strong>Theater</strong> und Film.<br />
So mögen viele mit Evita vor allem<br />
die Popsängerin Madonna<br />
assoziieren, die in Alan Parkers<br />
Musical-Verfilmung die Hauptrolle<br />
übernahm. Die „wahre“ Eva<br />
Duarte de Perón – noch heute<br />
in Argentinien als Volksheldin<br />
gefeiert – war eine Person der<br />
argentinischen Öffentlichkeit<br />
der 40er Jahre, die stark polarisierte:<br />
Auf Grund ihrer nicht zu<br />
unterschätzenden politischen<br />
Macht an der Seite ihres Mannes,<br />
dem argentinischen Präsidenten<br />
Juan Perón, war sie in der Opposition<br />
verhasst. Im Volk erhielt<br />
sie wegen ihres Engagements<br />
für die Bedürfnisse der Armen<br />
den Status einer Heiligen. Selbst<br />
in der ärmlichen Pampa Argentiniens<br />
aufgewachsen, kam die<br />
erst 15-jährige Eva – blass und<br />
unscheinbar – nach Buenos<br />
Aires, um Schauspielerin zu<br />
werden. Nur etwa zehn Jahre<br />
später wird sie als Präsidentengattin<br />
und aktive Propagandistin<br />
des Regimes auf dem Balkon der<br />
Casa Rosada, mit rauer Stimme<br />
und selbstsicherem Auftreten<br />
ihre fanatischen Reden schwingen.<br />
Ihre Herkunft hat sie nie<br />
verleugnet, machte gerade das<br />
zu ihrer Stärke. Sie gründete<br />
die Eva Perón Stiftung für Mittellose,<br />
baute Kinderdörfer und<br />
setzte sich für das Frauenwahlrecht<br />
ein. Die Taten einer Heiligen?<br />
Zugleich erschuf sie mit<br />
ihrem stilisierten Äußeren, ihren<br />
Dior-Kleidern und ihrem teuren<br />
Schmuck das Bild einer „Modepuppe“.<br />
Indem sie den Armen<br />
den Luxus vorführte, wollte sie<br />
deren Sehnsüchte nach Reichtum<br />
und Schönheit wecken. Zu<br />
ihrem Symbol wurde der doppelte<br />
Haarknoten, der auch ihre<br />
politische Strenge widerspiegelte.<br />
Denn die Ära Perón/Evita<br />
Mit: Martina Angioloni, Yolanda Bretones Borra, Raphaela Crossey, Dirk Eicher, Ks. Claudia<br />
Felke, Marcel Hoffmann, Yao-Yi Hsu, Michael Jeske, Marco Kilian, Elena Lucas, Alexey<br />
Lukashevich, Malwina Makała, Isabel Mascarenhas, Christof Paul, Christoph Plessers, Tobias<br />
Rathgeber, Martin Shalita, Christiaan Snyman, Julia Steingaß, Campbell Watt, Nathaniel Yelton<br />
Chor und Extrachor des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong>, Staatsorchester Rheinische Philharmonie<br />
Musikalische Leitung: Christopher Bruckman<br />
Inszenierung: Markus Dietze<br />
Choreographie: Steffen Fuchs<br />
Bühnenbild: Dirk Steffen Göpfert<br />
Kostüme: Bernhard Hülfenhaus<br />
Video: Thomas Wolter<br />
Dramaturgie: Isabelle Becker<br />
brachte auch den Schrecken in<br />
das Land: Verstaatlichung der<br />
Presse, sowie Folterung und<br />
Haft für politische Gegner. Letztlich<br />
spielte Evita vor allem in den<br />
letzten Jahren vor ihrem Tod<br />
zwei entscheidende Rollen: die<br />
der „Frau hinter dem Thron“ und<br />
die der „Santa Evita“. Und doch<br />
war sie in Wirklichkeit viel mehr.<br />
Premiere: 29. Dezember 2012<br />
Matinee zur Inszenierung am 16. Dezember um 11:00 Uhr auf der Probebühne 4<br />
Isabelle Becker<br />
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Telefon: 02 61/1 00 60<br />
E-Mail: info@triererhof.de<br />
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- Einzelzimmer<br />
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01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />
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Juli 2013<br />
Für das Jahr 2013 gibt der Freundeskreis <strong>Theater</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> e.V. einen hochwertigen Kalender im DIN A3-<br />
Format mit Fotografien von Matthias Baus aus den<br />
vergangenen vier Spielzeiten heraus. Der Kalender<br />
ist ab Dezember an der <strong>Theater</strong>kasse erhältlich. Der<br />
Erlös aus dem Kalenderverkauf kommt den Förderaktivitäten<br />
des Freundeskreises zu Gute. Stilvoller<br />
kann man das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> nicht unterstützen.
13<br />
Das Neujahrskonzert 2013 – wieder in der<br />
Rhein-Mosel-Halle<br />
Alles 13, oder was?<br />
Eine musikalische Jubiläumsreise<br />
In diesem Jahr dreht sich im<br />
Neujahrskonzert der Rheinischen<br />
Philharmonie unter der<br />
musikalischen Leitung von Enri-<br />
Musikalische Leitung: Enrico Delamboye<br />
Moderation: Markus Dietze<br />
Mit:<br />
Simone Lamsma (Violine)<br />
Michael Mrosek (Bariton)<br />
Staatsorchester Rheinische Philharmonie<br />
1. Januar 2013, 17:00 Uhr<br />
Rhein- Mosel-Halle<br />
co Delamboye alles um die symbolische<br />
Zahl 13. Ob Jubiläumsund<br />
Uraufführungsjahr oder die<br />
Zahl der Instrumente, in gewohnter<br />
Weise spannt das Programm<br />
des Neujahrskonzerts<br />
einen schillernden Bogen. Neben<br />
Werken von Richard Wagner<br />
und Giuseppe Verdi ertönt in der<br />
Rhein-Mosel-Halle auch Musik<br />
von Frederik Loewes, ein „Danza<br />
española“ von Manuel de Falla<br />
sowie ein Satz aus Hindemiths<br />
„Symphonischen Metamorphosen“.<br />
Auch Ennio Morricones<br />
spannende Filmmusik zu “The<br />
good, the bad and the ugly“ ist<br />
Die Bretter, ein Jahr und Ich<br />
eine Station der musikalischen<br />
Jubiläumsreise. Mit gleichermaßen<br />
bekannten wie selten gehörten<br />
Melodien, der stimmlichen<br />
Darbietung des Baritons Michael<br />
<strong>Theater</strong>, <strong>Theater</strong>, <strong>Theater</strong> von Miriam Leuther, FSJ Kultur<br />
Mrosek und den virtuosen Klängen<br />
der Solo-Violinistin Simone<br />
Lamsma wird das Jahr 2013<br />
musikalisch temperamentvoll<br />
eingeläutet.<br />
FSJ Kultur öffnet Türen. Manchmal<br />
sogar im wahrsten Sinne<br />
des Wortes... Doch meine Aufgaben<br />
liegen zwei Monate später<br />
glücklicherweise nicht nur<br />
im Türöffner-Management. Zwei<br />
Monate später heißt: viele Proben<br />
später, ein paar Stunden Dialektunterricht<br />
für Nichtschwaben<br />
später, vier Programmhefte<br />
später, vier Künstlerbiografien-<br />
Einleger später, vier Premieren<br />
später, neue Leporellos später,<br />
unzählige Kopien später... und<br />
noch immer bleibt es spannend!<br />
Mittlerweile konnte ich mir einige<br />
Namen merken und miterleben,<br />
was deren Träger Tag für<br />
Tag vollbringen. Auch ich gebe<br />
als Rädchen im Getriebe mein<br />
Bestes, damit das <strong>Koblenz</strong>er<br />
Publikum bei den Vorstellungen<br />
das sehen kann – und auch<br />
noch lange sehen können soll –,<br />
was berührt, was die Lachmuskeln<br />
beansprucht und was zum<br />
Nachdenken anregt. Auch wenn<br />
das Jahr 2012 langsam dem<br />
Ende zugeht, mein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr in der Kultur hat<br />
erst so richtig angefangen. Seien<br />
es weitere Grafikarbeiten, eine<br />
Regiehospitanz bei den PHYSI-<br />
KERN oder mein eigenständiges<br />
Projekt, das ich auf die Beine<br />
stellen soll – ich freue mich enthusiastisch<br />
auf das Kommende!<br />
Denn auch der Ausgleich zur Arbeit<br />
kommt durch den Jugendclub<br />
nicht zu kurz. Loslassen,<br />
in andere Rollen schlüpfen und<br />
weiteren interessanten Menschen<br />
begegnen – da vergisst<br />
man auch schnell das <strong>Theater</strong>,<br />
das jetzt in der Vorweihnachtszeit<br />
die Straßen und Läden füllt.<br />
Moment mal. <strong>Theater</strong>, <strong>Theater</strong>,<br />
<strong>Theater</strong>, immer und überall <strong>Theater</strong>?<br />
Da dreht man doch automatisch<br />
durch?!<br />
„Und wenn du den Eindruck<br />
hast, dass das Leben <strong>Theater</strong> ist,<br />
dann such dir eine Rolle aus, die<br />
dir so richtig Spaß macht.“ Danke<br />
Shakespeare, das habe ich<br />
getan!<br />
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Görlitz
14<br />
Vom „Concerthaus mit Billard und<br />
Caffee-Schenk“ zum <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
Zur Geschichte des <strong>Theater</strong>s <strong>Koblenz</strong><br />
Das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> unweit des<br />
Kurfürstlichen Schlosses ist der<br />
einzige erhaltene klassizistische<br />
<strong>Theater</strong>bau am Mittelrhein. 1787<br />
wurde das <strong>Theater</strong> im Auftrag<br />
des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten<br />
Clemens Wenzeslaus<br />
von Sachsen in nur siebenmonatiger<br />
Bauzeit nach Plänen des<br />
jungen Düsseldorfer Architekten<br />
Peter Joseph Krahé in frühklassizistischem<br />
Stil errichtet.<br />
Ein „Concerthaus“ für die Stadt<br />
Clemens Wenzeslaus war als<br />
Kind seiner Zeit dem Geist der<br />
Aufklärung sehr zugetan, und<br />
von daher verwundert es nicht,<br />
dass er sich 1786 entschloss,<br />
zusammen mit dem Bau des<br />
Schlosses die damals etwa 8000<br />
Einwohner zählende Stadt <strong>Koblenz</strong><br />
um ein „Concerthaus mit<br />
Billard und Caffe-Schenk“ zu<br />
erweitern. Anders als der Versailler<br />
Hof zeigte sich der Kurfürst<br />
bürgernah und wünschte<br />
ausdrücklich kulturelle Bildung<br />
und eine Anhebung des geistigen<br />
und sittlichen Standards der<br />
gesamten Bevölkerung sowie<br />
die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung<br />
– wenngleich<br />
in angemessenem Rahmen.<br />
Auf dem Portal über der Bühne<br />
verewigte er durch ein Zitat des<br />
römischen Dichters und Philosophen<br />
Horaz sein Ziel: „Ridendo<br />
corrigo mores“ ist dort zu lesen,<br />
zu deutsch: „Durch Lachen verbessere<br />
ich die Sitten“.<br />
Da allerdings – nicht anders als<br />
in heutiger Zeit – die Mittel für<br />
den Bau des <strong>Theater</strong>s knapp<br />
waren (zumal auch das Schloss<br />
gerade erst kostenintensiv fertig<br />
gestellt war), musste ein privater<br />
Finanzier für das <strong>Theater</strong><br />
gesucht werden. Gefunden hat<br />
der Kurfürst ihn im Finanzberater<br />
seiner Schwester Kunigunde,<br />
Hofrat Franz Joseph Schmitz,<br />
der als Gegenleistung den Titel<br />
des ersten Direktors des „Comoedien-,<br />
Opern-, Ball-, und<br />
Assembléehauses“ erhielt. Auch<br />
wurde Schmitz ein Exklusivrecht<br />
– ein privilegium exclusivum –<br />
für <strong>Theater</strong>aufführungen in <strong>Koblenz</strong><br />
sowie eine Befreiung von<br />
Steuerzahlungen zugesichert.<br />
Der frisch gebackene <strong>Theater</strong>direktor<br />
Schmitz gab als Eröffnungsstück<br />
am 23. November<br />
1787 Mozarts noch neues Singspiel<br />
DIE ENTFÜHRUNG AUS<br />
DEM SERAIL. Als erstes Schauspiel<br />
ging sieben Tage später<br />
Schillers DIE RÄUBER über die<br />
Bühne – man zeigte sich also in<br />
<strong>Koblenz</strong> durchaus modern und<br />
der Zeitströmung zugewandt,<br />
denn sowohl Wolfgang Amadeus<br />
Mozart als auch Friedrich<br />
Schiller waren junge, vehement<br />
diskutierte und hoch gelobte,<br />
ausgesprochen aktuelle Künstler.<br />
Zunächst gab es in <strong>Koblenz</strong><br />
kein fest engagiertes Ensemble,<br />
und so gastierten fahrende <strong>Theater</strong>truppen,<br />
eine frühe Form<br />
der Tourneetheater, in <strong>Koblenz</strong><br />
und sicherten ein gewisses Repertoire.<br />
1867 ging das Gebäude in das<br />
Eigentum der Stadt über, die es<br />
1869 renovieren ließ, wobei das<br />
Innere im Stil des Historismus<br />
umgebaut wurde. Nach weiteren<br />
Umbauten 1937 und 1952,<br />
die das Aussehen des Gebäudes<br />
weiter modernisierten und<br />
nach den Schäden des Krieges<br />
saniert, wurde das <strong>Theater</strong> 1984<br />
bis 1985 umfassend mit dem Ziel<br />
rekonstruiert, dem Originalzustand<br />
von 1787 möglichst nahe<br />
zu kommen.<br />
<strong>Theater</strong> in drei Sparten<br />
Heute ist das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
ein Dreispartentheater mit eigenem<br />
Ensemble für Schauspiel,<br />
Musiktheater und Ballett.<br />
Das Repertoire umfasst Oper,<br />
Operette, Musical, Schauspiel,<br />
Ballett, Kinder- und Jugendtheater<br />
aus allen Epochen und<br />
Genres. Der Spielplan mit 12<br />
Premieren im Großen Haus in<br />
der Spielzeit 2012/13 bietet einen<br />
weit gefassten Streifzug<br />
durch die <strong>Theater</strong>geschichte:<br />
von der Klassik bis zum modernen<br />
Musical, von der großen<br />
Wagner-Oper bis zum dreiteiligen<br />
Ballettabend mit Live-Orchester,<br />
vom Familienstück zu<br />
Weihnachten bis zur Uraufführung<br />
eines Schauspiels aus der<br />
Feder des renommierten <strong>Theater</strong>autors<br />
John von Düffel.<br />
Daneben bietet das <strong>Theater</strong><br />
Lesungen, Matineen, eine<br />
Latenight-Reihe, Werkeinführungen,<br />
Publikumsgespräche,<br />
theaterpädagogische Angebote<br />
und Führungen hinter die Kulissen.<br />
Der Jugendclub sowie<br />
eine Gruppe spielbegeisterter<br />
erwachsener Amateurspieler<br />
sowie Tanzprojekte für Jugendliche<br />
und Erwachsene ergänzen<br />
das Programm.<br />
Spielorte sind neben dem Stadttheater<br />
die Kammerspiele am<br />
Florinsmarkt sowie die Probebühne<br />
4. Mehrere mobile Produktionen<br />
ermöglichen <strong>Theater</strong>aufführungen<br />
im Kindergarten,<br />
der Grundschule und für Schüler<br />
der Mittelstufe. Damit wird das<br />
Spielplanangebot des <strong>Theater</strong>s<br />
<strong>Koblenz</strong> dem Anspruch an ein<br />
Stadttheater gerecht und bereichert<br />
maßgeblich das kulturelle<br />
Leben der umliegenden Regionen<br />
an Rhein und Mosel, in<br />
Hunsrück, Eifel und Westerwald.<br />
Das Neujahrskonzert kann 2013<br />
wieder in der frisch renovierten<br />
Rhein-Mosel-Halle stattfinden.<br />
Das <strong>Theater</strong> <strong>Koblenz</strong> hat fast 200<br />
fest angestellte Mitarbeiter aus<br />
21 Nationen, die 27 verschiedene<br />
Berufe ausüben. Intendant<br />
Markus Dietze hat in der Spielzeit<br />
2009/10 mit einem neu zusammen<br />
gestellten Team seine<br />
künstlerische Arbeit in <strong>Koblenz</strong><br />
mit einem 24-stündigen <strong>Theater</strong>fest<br />
gestartet. Zu Beginn der<br />
Spielzeit 2012/2013 konnte ein<br />
<strong>Theater</strong>anbau mit neuem Ballettsaal,<br />
der Probebühne 4, neuen<br />
Werkstätten und Räumen für<br />
die <strong>Theater</strong>pädagogik bezogen<br />
werden.<br />
Auch heute, 225 Jahre nach der<br />
ersten Premiere am Deinhardplatz,<br />
sind der Wille und die Lust<br />
ungebrochen, <strong>Theater</strong> in und für<br />
<strong>Koblenz</strong> und die Region zu spielen.<br />
Schließlich beweist schon<br />
ein kurzer Blick in die eigene<br />
Geschichte, dass es zwar nicht<br />
immer einfach war, Kunst zu bieten,<br />
aber niemals unmöglich.<br />
Markus Scherer / Juliane Wulfgramm
15<br />
Neu im Ensemble<br />
Christof Paul (Balletttänzer)<br />
wurde in Dresden geboren.<br />
Bereits im Alter<br />
von 7 Jahren begann er<br />
zu tanzen. Die zehnjährige<br />
Ausbildung an der<br />
Palucca Hochschule<br />
für Tanz schloss er mit<br />
dem Diplom als Bühnentänzer<br />
ab. Ein erstes<br />
Engagement führte den damals<br />
21jährigen Tänzer nach Seoul<br />
(Südkorea). Weitere tänzerische<br />
Erfahrungen sammelte er als<br />
Gasttänzer am Mainfranken <strong>Theater</strong><br />
in Würzburg. Während dieser<br />
Zeit kontaktierte er den <strong>Koblenz</strong>er<br />
Ballettdirektor Steffen Fuchs,<br />
den er schon von der Dresdner<br />
Palucca Schule her kannte. So<br />
kam es, dass er im Februar 2012<br />
vortanzte und sich über seine erste<br />
Festanstellung als Tänzer sehr<br />
freute.<br />
Christof liebt die Mischung aus<br />
klassischem und modernem<br />
Tanz. Deshalb gestaltet<br />
sich für ihn der erste<br />
Ballettabend AN STELLE<br />
VON HEIMAT sehr interessant.<br />
Tanz und Musik<br />
sind zwei ganz eigene<br />
Sprachen. Bei der Musical-<br />
Produktion EVITA<br />
verbindet er beides, Tanzen<br />
und Singen, denn er steht bei<br />
diesem Stück mit seinen Kollegen<br />
und Freunden aus allen Sparten<br />
gemeinsam auf der Bühne.<br />
In <strong>Koblenz</strong> hat er sich mittlerweile<br />
gut eingelebt, wohnt direkt<br />
am Rhein, genießt den Fluss und<br />
so manche gute Kneipe in der<br />
Schängelstadt. Mit dem Rad hat<br />
er schon so viele schöne Fleckchen<br />
in seiner Wahlheimat entdeckt.<br />
Christof ist Tänzer aus Leidenschaft:<br />
„Wenn jede Note in der<br />
Musik durch Bewegung erfüllt<br />
wird, dann ist Tanz für mich vollkommen.“<br />
Markus Scherer<br />
Kristina Ruge (Solorepetitorin)<br />
wurde 1981 in Ludwigshafen geboren,<br />
ist in Böhl-Iggelheim aufgewachsen<br />
und erhielt im Alter<br />
von sechs Jahren ihren ersten<br />
Klavierunterricht. Nach dem Abitur<br />
in Schifferstadt studierte sie<br />
Klavier in Freiburg und ging nach<br />
zwei Jahren an die Musikhochschule<br />
nach Frankfurt. Dort absolvierte<br />
sie 2006 ihren Abschluss<br />
in Instrumentalpädagogik Klavier<br />
und arbeitete anschließend als<br />
Klavierlehrerin im Taunus.<br />
Kristina wollte aber nicht nur<br />
unterrichten, sondern selbst<br />
Klavier spielen, mit unterschiedlichen<br />
Musikern zusammenarbeiten<br />
und so hängte sie noch<br />
ein Studium der Solorepetition in<br />
Frankfurt an. Danach<br />
zog es sie in ihr Lieblingsland<br />
Italien, wo<br />
sie ein Jahr studierte,<br />
am Meer lebte und<br />
mit Begeisterung die<br />
Sprache lernte. In der<br />
Spielzeit 20011/2012<br />
kam sie als Schwangerschaftsvertretung<br />
ans <strong>Theater</strong> Bremen und zur<br />
neuen Spielzeit wurde sie dann<br />
Ensemblemitglied am <strong>Theater</strong><br />
<strong>Koblenz</strong>. Gleich zu Beginn der<br />
Spielzeit durfte sie die musikalische<br />
Leitung der Kammerspiel-<br />
Produktion SCHAF übernehmen<br />
und probte parallel für die Strawinsky-Oper<br />
THE RAKE’S PRO-<br />
GRESS, wo sie ebenfalls wie bei<br />
SCHAF am Cembalo sitzt.<br />
Kristina ist ganz begeistert von<br />
der Arbeitsatmosphäre in unserem<br />
<strong>Theater</strong> und ihre Aufgabe als<br />
Solorepetitorin, die den SängerkollegenInnen<br />
beim Einstudieren<br />
ihrer Partien hilft, macht ihr sehr<br />
viel Freude. In <strong>Koblenz</strong> fühlt sich<br />
Kristina pudelwohl, endlich weg<br />
von dem „Sauwetter“<br />
im Norden und zwei<br />
Flüsse vor der Haustür,<br />
die sie an das Meer in<br />
Italien erinnern. Überhaupt<br />
findet sie, dass<br />
die <strong>Koblenz</strong>er Gegend<br />
dazu einlädt, die Natur<br />
zu entdecken.<br />
Markus Scherer<br />
Das<br />
ideale Weihnachtsgeschenk:<br />
Für Abonnenten<br />
49 Euro.<br />
Exklusiv: Die privaten Aufnahmen der Abonnenten aus dem RZ-Land<br />
Filmschätze unserer Heimat<br />
Eine bewegende Zeitreise in die 20er- bis 80er- Jahre<br />
Mehr als 1000 Einsendungen und mehr als 45000 Meter Film – Leserinnen und Leser<br />
aus dem gesamten Verbreitungsgebiet der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben<br />
haben die Pforte ihrer privaten Filmarchive für dieses Projekt geöffnet. Aufwendig digitalisiert<br />
und gesichtet, ist das Ergebnis eine zweieinhalbstündige Zeitreise in bewegenden<br />
Bildern mit Einblicken in das Leben der Menschen im RZ-Land früherer Jahrzehnte.<br />
Diese DVD-Box bestehend aus 4 DVDs ist zum Preis von 49 Euro für Abonnenten<br />
(59 Euro für Nichtabonnenten) in allen Servicepunkten der Rhein-Zeitung und in<br />
ausgewählten Buchhandlungen, sowie online auf www.rz-shop.de oder telefonisch<br />
unter (0261)9743517 (jeweils versandkostenfrei) erhältlich.<br />
Alle Infos unter<br />
www.rhein-zeitung.de/filmschaetze
15<br />
Neu im Ensemble<br />
Christof Paul (Balletttänzer)<br />
wurde in Dresden geboren.<br />
Bereits im Alter<br />
von 7 Jahren begann er<br />
zu tanzen. Die zehnjährige<br />
Ausbildung an der<br />
Palucca Hochschule<br />
für Tanz schloss er mit<br />
dem Diplom als Bühnentänzer<br />
ab. Ein erstes<br />
Engagement führte den damals<br />
21jährigen Tänzer nach Seoul<br />
(Südkorea). Weitere tänzerische<br />
Erfahrungen sammelte er als<br />
Gasttänzer am Mainfranken <strong>Theater</strong><br />
in Würzburg. Während dieser<br />
Zeit kontaktierte er den <strong>Koblenz</strong>er<br />
Ballettdirektor Steffen Fuchs,<br />
den er schon von der Dresdner<br />
Palucca Schule her kannte. So<br />
kam es, dass er im Februar 2012<br />
vortanzte und sich über seine erste<br />
Festanstellung als Tänzer sehr<br />
freute.<br />
Christof liebt die Mischung aus<br />
klassischem und modernem<br />
Tanz. Deshalb gestaltet<br />
sich für ihn der erste<br />
Ballettabend AN STELLE<br />
VON HEIMAT sehr interessant.<br />
Tanz und Musik<br />
sind zwei ganz eigene<br />
Sprachen. Bei der Musical-<br />
Produktion EVITA<br />
verbindet er beides, Tanzen<br />
und Singen, denn er steht bei<br />
diesem Stück mit seinen Kollegen<br />
und Freunden aus allen Sparten<br />
gemeinsam auf der Bühne.<br />
In <strong>Koblenz</strong> hat er sich mittlerweile<br />
gut eingelebt, wohnt direkt<br />
am Rhein, genießt den Fluss und<br />
so manche gute Kneipe in der<br />
Schängelstadt. Mit dem Rad hat<br />
er schon so viele schöne Fleckchen<br />
in seiner Wahlheimat entdeckt.<br />
Christof ist Tänzer aus Leidenschaft:<br />
„Wenn jede Note in der<br />
Musik durch Bewegung erfüllt<br />
wird, dann ist Tanz für mich vollkommen.“<br />
Markus Scherer<br />
Kristina Ruge (Solorepetitorin)<br />
wurde 1981 in Ludwigshafen geboren,<br />
ist in Böhl-Iggelheim aufgewachsen<br />
und erhielt im Alter<br />
von sechs Jahren ihren ersten<br />
Klavierunterricht. Nach dem Abitur<br />
in Schifferstadt studierte sie<br />
Klavier in Freiburg und ging nach<br />
zwei Jahren an die Musikhochschule<br />
nach Frankfurt. Dort absolvierte<br />
sie 2006 ihren Abschluss<br />
in Instrumentalpädagogik Klavier<br />
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Kristina wollte aber nicht nur<br />
unterrichten, sondern selbst<br />
Klavier spielen, mit unterschiedlichen<br />
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und so hängte sie noch<br />
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Frankfurt an. Danach<br />
zog es sie in ihr Lieblingsland<br />
Italien, wo<br />
sie ein Jahr studierte,<br />
am Meer lebte und<br />
mit Begeisterung die<br />
Sprache lernte. In der<br />
Spielzeit 20011/2012<br />
kam sie als Schwangerschaftsvertretung<br />
ans <strong>Theater</strong> Bremen und zur<br />
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Spielzeit durfte sie die musikalische<br />
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Kristina ist ganz begeistert von<br />
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<strong>Theater</strong> und ihre Aufgabe als<br />
Solorepetitorin, die den SängerkollegenInnen<br />
beim Einstudieren<br />
ihrer Partien hilft, macht ihr sehr<br />
viel Freude. In <strong>Koblenz</strong> fühlt sich<br />
Kristina pudelwohl, endlich weg<br />
von dem „Sauwetter“<br />
im Norden und zwei<br />
Flüsse vor der Haustür,<br />
die sie an das Meer in<br />
Italien erinnern. Überhaupt<br />
findet sie, dass<br />
die <strong>Koblenz</strong>er Gegend<br />
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Markus Scherer<br />
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