ansehen - Deutschlehrerverband Rumäniens
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Deutsch als Fremdsprache im rumänischen Schulwesen.<br />
Statistiken und Aktivitäten<br />
In Rumänien sind Fortbildungen auch für die Ausbildung<br />
notwendig, denn die ursprüngliche Lehrerausbildung<br />
ist gerade im wichtigen didaktischen Bereich nicht gut<br />
ausgebaut. Ohne ein reflektierendes Praktikum und eine auf<br />
Grund des Praktikums verstandene Didaktik und Methodik<br />
können aus Studenten keine echten Lehrer werden. Darum<br />
gilt ein Deutschlehrer erst dann als „Profi“, wenn er/sie hinter<br />
sich ein Junglehrerseminar und/oder ein „Grünes Diplom“,<br />
eine Multis-Ausbildung und viele Seminarstunden hat.<br />
Die Lehrer, die immer wieder an Deutschlehrertagungen<br />
teilnehmen, können es verstehen, warum eine gemeinsame<br />
Basis für professionelle Deutschlehrer nötig ist.<br />
Die Fortbildung ist auch ein wichtiger Motivationsfaktor.<br />
Erst durch Fortbildung steigt in den Lehrern das<br />
Selbstbewusstsein als „Profi“ und sie entdecken, wie viele<br />
andere „Gleichgesinnten“ es im Lande gibt. „Zu Hause“, in<br />
den eigenen Schulen, sind Deutschlehrer oft von blasierten<br />
Kolleginnen und Kollegen umkreist, die nichts mit ihrem<br />
Beruf anfangen können. In Fortbildungsseminaren ist der<br />
Erfahrungsaustausch stark und deshalb ist es sinnvoll,<br />
immer wieder neue Konstellationen von Teilnehmern zu<br />
haben, aus dem ganzen Land, (das ist ein Schwachpunkt<br />
der regelmäßigen regionalen Fortbildungen).<br />
Die Olympiade für DaF ist auch ein Motivationsfaktor für<br />
Lehrer und Schüler und wurde eine wesentliche Stütze für<br />
Fortbildung. Die Zentralkommission der DaF-Olympiade hat<br />
die Struktur immer wieder entwickelt, viele sehen „von außen“<br />
zuerst die Nachteile, aber langsam wird allen bewusst, wie<br />
sich das Ganze auf die Qualität des Unterrichtes auswirkt.<br />
Seit 2000 gibt es die Projektprobe, die einen riesigen<br />
Schwung für den handlungsorientierten Unterricht brachte .<br />
Seit 2007 haben wir ein Literaturprojekt für diese Probe, was<br />
noch mehr Vorteile mit sich bringt (Förderung der Lektüre<br />
und des Spracherwerbs, intensivere Arbeit und dadurch<br />
Arbeitsdisziplin). Die „neutrale Bewertung“ wird zu einer<br />
Schulung der Evaluation für alle Lehrer, was sich positiv auf<br />
die Gesamtqualität des Deutschunterrichts auswirken wird.<br />
Aus diesen Bedingungen ergeben sich, m.E., einige<br />
Prioritäten für die Zukunft, wie:<br />
• Fortbildung und Gewinnung von mehr jungen<br />
Deutschlehrern, intensivierte Unterstützung der jüngeren<br />
Deutschlehrer (weil die mittlere Generation schwach<br />
vertreten ist und die jüngeren „früher“ als sonst wichtigere<br />
Rollen, z.B. als Fortbildner, übernehmen sollen),<br />
• EU-Projekte zur Motivation der Deutschlehrer,<br />
um über Deutsch und die gute Organisierung der<br />
Deutschlehreraktivitäten auf den Rest der Lehrkräfte und<br />
der Gesellschaft positiv einzuwirken, was sich indirekt auf<br />
den Ruf der Deutschlehrer und Deutsch positiv auswirkt.<br />
Es wäre natürlich wünschenswert, dass die ganze<br />
Gesellschaft auf die Bedeutung des Lehrerberufs früher<br />
aufmerksam wird und angemessen darauf reagiert, durch<br />
attraktive Gehälter und qualitative Ausbildungsprogramme,<br />
die momentan wegen des mangelnden Interesses<br />
schwierig sind. Inzwischen machen wir, Deutschlehrer,<br />
unsere Arbeit immer besser und professioneller und<br />
tun unser Bestes in der Hoffnung, dass immer mehr<br />
Mitglieder der Gesellschaft dasselbe an ihren Stellen tun.<br />
Sorin Giurumescu<br />
Rumänisches Bildungsministerium, Generalinspektor für<br />
Deutsch als Fremdsprache<br />
Deutsch mit Spaß, Eforie 2013<br />
Junglehrerseminar in Eforie, September 2013<br />
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