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05/15 Klosterbrief

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<strong>05</strong>/<strong>15</strong><br />

<strong>Klosterbrief</strong><br />

Cella Sankt Benedikt, Voßstr. 36, 30161 Hannover<br />

Foto: http://pixabay.com/


Inhalt<br />

Einladung…………………………….…...4<br />

Gottesdienste……………………………..10<br />

Veranstaltungen…………………………14<br />

Leitartikel……...………………….…...…16<br />

aus dem Kloster………………….………22<br />

Kultur….…….…………………….…….…24<br />

Klöster Orte…..………………….……….28<br />

Mensch? Mensch!.………………….…...32<br />

Fundstücke………………………………..36<br />

Weisheit……………………………….…..40<br />

Impressum………………….………….....42<br />

2


„Mache deine Wohnräume zu einem Ort, an dem andere<br />

immer willkommen sind, zu einem Haus des Friedens<br />

und gegenseitigen Verzeihens. “<br />

Frère Roger<br />

3<br />

Foto: http://pixabay.com/


Einladung<br />

4<br />

Foto: www.pixabay.com


Liebe Freunde!<br />

die griechische Sprache hat es in sich, vor allem das Altgriechische.<br />

Es hilft uns offenbar, Dinge besser auszudrücken.<br />

Unsere Sprache ist voll davon. Oder wussten<br />

Sie, dass Museum oder Kino aus dem Altgriechischen<br />

kommen?<br />

In den letzten Tagen ist ein anderes griechisches Wort<br />

immer wieder gefallen: Katastrophe. Dabei geht es um<br />

das schreckliche Erdbeben in Nepal.<br />

Katastrophe heißt übersetzt: Umwendung, etwas wendet<br />

sich zum Schlechten oder Schlimmen. Wahrlich, so war<br />

es in Nepal und ist es noch. Die Medien berichten vom<br />

Chaos (auch ein altgriechisches Wirt) in diesem Himalayastaat.<br />

Chaos ist ein Zustand völliger Unordnung<br />

5


Und in diesem Zusammenhang passt auch das Wort<br />

Skandal, dass auch gerne genommen und in Zeitungsartikeln<br />

verwendet wird. Ein Skandal ist nach Wikipedia<br />

ein wichtiger Begriff des Alten Testamentes (in der hebräischen<br />

Sprache heißt es: Schoah) und bezeichnet<br />

“alles, was von Gott wegführt.” Man kann sich nicht sicher<br />

sein, ob diese Bedeutung allen klar ist, die einen<br />

Skandal propagieren. Wenn man aber dieses Wort in<br />

dieser Bedeutung ernst nimmt, dann gibt es doch sehr<br />

viele Skandale, und nicht nur die politisch hochgekochten.<br />

Ein anderes, ganz furchtbares Wort soll nicht unerwähnt<br />

bleiben: Holocaust. Die Bedeutung ist noch<br />

schlimmer als das Wort: vollständig verbrannt.<br />

Das Schlimme und Unerträgliche scheint mit dem Altgriechischen<br />

gut auszudrücken zu sein. Vielleicht weil<br />

einem einfach die Worte fehlen und man gerne woanders<br />

schaut, wo etwas passender ausgedrückt wird. Das<br />

Unerklärliche und Schreckliche kann nicht mit den gewohnten<br />

Wörtern ausgedrückt werden, es braucht eine<br />

andere Sprache.<br />

6


Nun soll das Altgriechische natürlich nicht allein darauf<br />

reduziert werden. Auch ganz andere Worte finden sich<br />

in unserem Sprachgebrauch, die eine weit bessere Bedeutung<br />

haben.<br />

Musik ist solch ein Wort - was wäre das Leben ohne<br />

sie?<br />

Die Komödie muss unbedingt genannt werden - Humor<br />

hilft fast immer.<br />

Phantasie - was ist dazu noch zu sagen?<br />

Ein letztes Wort soll noch erwähnt werden, es ist das<br />

wundersame Wort: Utopie. Übersetzt bedeutet es<br />

“Nicht-Ort”. Dahinter verbirgt sich eine Vorstellung o-<br />

der Idee von einer idealen Welt- und Gesellschaftsordnung.<br />

Diese neue Ordnung liegt in einer fernen Weltgegend,<br />

an einem Nicht-Ort.<br />

Utopien haben es nicht leicht in einer Welt der Sachlichkeit<br />

und des Realismus. Man kann es manchmal hören:<br />

Bleib doch realistisch, mach Dir nichts vor, das sind<br />

doch Märchen, das ist doch nur Phantasie…<br />

7


Aber es gibt kein Christsein ohne Utopie, weil Christsein<br />

völlige Utopie ist. Gott ist utopisch, ist ort-los.<br />

Und ohne Utopie lohnt sich keine Zukunft.<br />

In Zeiten von Katastrophen und Skandalen ist es wichtig<br />

Utopien zu haben und diese hochzuhalten. Im Großen<br />

wie im Kleinen, für die Welt, für die Cella und für mich<br />

ganz persönlich!<br />

Es grüßen<br />

die Brüder der Cella<br />

8


„Lieben, geliebt werden und auf die Erde wiederkommen,<br />

um zu bewirken, daß die Liebe gelebt werde. “<br />

Thérèse von Lisieux (1873 - 1897)<br />

9<br />

Foto: http://pixabay.com/


Gottesdienste<br />

10


Gottesdienstzeiten<br />

Sonntag<br />

08:00 Uhr Laudes<br />

12:30 Uhr Mittagsgebet<br />

18:00 Uhr Vesper<br />

Dienstag<br />

07:00 Uhr Laudes<br />

12:30 Uhr Mittagsgebet<br />

18:00 Uhr Vesper und<br />

Eucharistiefeier<br />

19:30 Uhr Stille Meditation<br />

Donnerstag<br />

07:00 Uhr Laudes<br />

12:30 Uhr Mittagsgebet<br />

18:00 Uhr Vesper und<br />

Eucharistiefeier<br />

Freitag<br />

07:00 Uhr Laudes<br />

12:30 Uhr Mittagsgebet<br />

18:00 Uhr Vesper<br />

Mittwoch<br />

07:00 Uhr Laudes<br />

12:30 Uhr Mittagsgebet<br />

18:00 Uhr Vesper<br />

Samstag<br />

07:30 Uhr Laudes<br />

12:30 Uhr Mittagsgebet<br />

18:00 Uhr Vesper<br />

11


Eucharistiefeiern an den Sonntagen<br />

Abweichung vom Wochenrhythmus<br />

1.5.20<strong>15</strong><br />

08.00 Uhr Laudes<br />

3.5.20<strong>15</strong><br />

18.00 Uhr Eucharistiefeier<br />

mit<br />

Stefan Adam, Bariton<br />

10.5.20<strong>15</strong><br />

20.00 Uhr Eucharistiefeier<br />

(mit meditativen Gesängen)<br />

14.5.20<strong>15</strong> - Christie Himmelfahrt<br />

18.00 Uhr Eucharistiefeier<br />

(zusammen mit der Vesper)<br />

12


17.5.20<strong>15</strong><br />

12.00 Uhr Eucharistiefeier<br />

(mit gregorianischen Gesängen)<br />

24.5.20<strong>15</strong> - Pfingsten<br />

18.00 Uhr Eucharistiefeier<br />

31.5.20<strong>15</strong><br />

08.00 Uhr Eucharistiefeier<br />

(zusammen mit den Laudes)<br />

13


Veranstaltungen<br />

14<br />

Foto: www.pixabay.com


22. Mai 20<strong>15</strong><br />

19.30 Uhr - Hauskirche<br />

Vivo!<br />

Credo!<br />

Spero!<br />

Lieder von Brahms, Strauss, Telemann u.a. begleitet von<br />

Texten aus dem Judentum, dem Christentum und dem<br />

Islam<br />

Athanasia Zöhrer, Sopran<br />

Corinna Große, Alt<br />

Götz Phillip Körner, Tenor<br />

Stefan Adam, Bariton<br />

Siegmund Weinmeister, Klavier<br />

Eintritt: 20 Euro<br />

Vorverkauf über den Klosterladen<br />

Der Erlös geht an die Niedergerkenstiftung zur medizinischen<br />

Versorgung Obdachloser in Hannover.<br />

<strong>15</strong><br />

Foto: www.pixabay.com


Monatsthema:<br />

Ich gehe ein Stück<br />

mit Dir!<br />

16<br />

Foto: www.pixabay.com


Sieben Werke der Barmherzigkeit<br />

Bis zum Monat September (ausgenommen ist der August)<br />

möchten wir gerne die sieben Werke der Barmherzigkeit<br />

als Monatsthema meditieren. In einer neuen<br />

und aktualisierten Fassung des ehemaligen Bischofs<br />

von Erfurt, Dr. Joachim Wanke, klingen diese Werke<br />

der Barmherzigkeit jeweils wie ein Angesprochensein<br />

und Zuspruch. Sie können uns so neu den Reichtum<br />

und die Tiefe dieser traditionellen Reihung eröffnen.<br />

"Ich gehe ein Stück mit dir"<br />

Unwillkürlich muss ich bei diesem Satz an eine kleine<br />

Begegnung in den Tagen nach Ostern denken. Mit der<br />

knapp dreijährigen Josephine bin ich auf den Spielplätzen<br />

in unserem Stadtteil unterwegs. Ich gehe ein Stück<br />

mit ihr und das ist für uns beide schön. Trotzdem ist ihr<br />

wichtigstes Wort an diesem Tag: „alleine“ – „kann ich<br />

alleine“.<br />

17<br />

Foto: pixabay.com


Alles, was sie schon irgendwie alleine kann, will sie<br />

auch alleine tun. Ich übe mich bei diesem Spaziergang<br />

ein, gut zu entscheiden, wann sie alleine darf<br />

und wann ich es wichtig finde, sie an die Hand zu<br />

nehmen. Das tue ich zum Beispiel immer dann, wenn<br />

wir eine Straße überqueren. Allerdings passierte unterwegs<br />

auch das Umgekehrte. Da blieb sie einfach<br />

stehen und sagte zu mir: „hoch“. Und jetzt wusste ich:<br />

sie wollte getragen werden. Es wird nur noch wenige<br />

Jahre dauern, dann wird für sie das „Allein“ das Normale<br />

sein. Und vielleicht wächst dann der Wunsch<br />

danach, manchmal nicht alleine zu sein, manchmal<br />

nicht alleine gehen zu müssen.<br />

Ich denke natürlich auch an meine Arbeit in der Praxis.<br />

Menschen kommen mit einem stimmlichen Problem<br />

zu mir, üblicherweise kommen sie über mehrere<br />

Monate einmal in der Woche für eine Stunde zu mir.<br />

Foto: pixabay.com<br />

18


Dabei lerne ich viele Alltagssituationen aus der Erzählung<br />

kennen, kann Anteil nehmen an Sorgen,<br />

Problemen und freudigen Momenten. Ich darf ein<br />

Stück Lebensweg mitgehen, manchmal etwas näher,<br />

manchmal mit sicherem Abstand.<br />

Auch Jesus, so berichtet uns das Lukasevangelium,<br />

geht ein Stück Lebensweg mit. Er wandert mit zwei<br />

seiner Jünger nach Emmaus. Die Jünger sind in einer<br />

existenziellen Krise, gerade ist der ganze Lebensplan<br />

zusammen gestürzt. Da reicht ihnen nicht nur ein gut<br />

gemeinter Rat, nicht nur eine präzise Erklärung und<br />

Analyse der Situation. Die Jünger brauchen mehr, um<br />

aus ihrer Hoffnungslosigkeit herausfinden zu können.<br />

Weil er bei Ihnen bleibt und mit ihnen Mahl hält, erkennen<br />

die Jünger ihn und finden neuen Mut.<br />

19<br />

Foto: pixabay.com


„Ich gehe ein Stück mit Dir.“ Dieses Werk der Barmherzigkeit<br />

lebt vom guten Gespür, wie lange man bei<br />

dem anderen bleibt, und wann er wieder „alleine“<br />

auf den Weg gehen kann. Wenn ich mit Josephine<br />

unterwegs bin, habe ich es leicht: Unmittelbar und<br />

freimütig kommen ihr die Worte: „alleine“, „komm<br />

mit“ oder „hoch“ über die Lippen, und ich weiß, was<br />

sie sich wünscht. Kinder können so wunderbar direkt<br />

sein. Aber viel wichtiger wäre es wohl, ich könnte die<br />

unausgesprochenen Worte der Erwachsenen verstehen,<br />

wenn in ihrem Herzen die Worte aufsteigen:<br />

„komm mit“ oder „hoch“ und dann auch wieder<br />

„allein“ - und ich wäre im richtigen Moment ein<br />

Stück mit ihnen gegangen.<br />

Bruder Karl-Leo heller<br />

Foto: pixabay.com<br />

20


„Wartet nicht auf die Zeit,<br />

denn die Zeit wartet nicht auf euch.“<br />

Katharina von Siena (1347 - 1380)<br />

21<br />

Foto: http://pixabay.com/


aus<br />

dem<br />

Kloster<br />

22


25.4.20<strong>15</strong><br />

Ordenstag in Hildesheim<br />

Im Rahmen des Bistumsjubiläums haben wir uns an dem<br />

Ordenstag in Hildesheim beteiligt. Ein inspirierender Vortrag,<br />

gemeinsame Gespräche und Begegnungen sowie<br />

ein Gottesdienst zusammen mit unserem Bischof haben<br />

uns einen eindrucksvollen Tag beschert. Wir haben gemerkt,<br />

wie viele Ordensleute es doch im Bistum gibt!<br />

23


Kultur<br />

24<br />

Foto: www.pixabay.com


Veni sance spiritus - Reple cordis intima<br />

Komm herab, heiliger Geist - mit diesen Worten beginnt<br />

die Pfingst-Sequenz. Für mich ist diese Pfingst-Sequenz<br />

eine der geistlichen Perlen der Liturgie in den Ostertagen.<br />

Text und Melodie stammen aus dem zwölften Jahrhundert,<br />

und doch brauchte es bis ins 16. Jahrhundert,<br />

damit sich dieser Text wirklich in der allgemeinen Liturgie<br />

durchsetzt. Seit dieser Zeit bis heute wird der Gesang am<br />

Pfingstfest vor dem Evangelium gesungen. Im Gotteslob<br />

finden Sie den Text unter Nummer 343 und 344. Es ist<br />

ein heiliger Geist, der bewegt und gleichzeitig die Gegensätze<br />

verbindet: Kommen der alle Armen liebt, der<br />

gute Gaben gibt – in der Unrast schenkst Du Ruh,<br />

hauchst in Hitze Kühlung zu, spendest Trost in Leid und<br />

Tod. Ich kenne ihn auch als Gesang in meinen Exerzitien.<br />

Dort singe ich ihn dann jeden Morgen. Reple cordis<br />

intima tuorum fidelium. Diese Bitte steht in der Mitte der<br />

Sequenz.<br />

25


Fülle Herz und Angesicht, dringend bis auf der Seele<br />

Grund -so singen wir im der deutschen Übertragung.<br />

Dabei können die Worte der offiziellen deutschen Übersetzung<br />

die anrührende Intimität der lateinischen Worte<br />

fast nicht fassen…<br />

Bruder Karl-Leo Heller<br />

26


Klöster<br />

Orte<br />

28<br />

Foto: twinlili/pixelio.de


Abtei St. Martin, Gerleve<br />

Hoch aufragend inmitten der so genannten<br />

“Baumberge” im Coesfelder-Land ragen die Türme der<br />

Abtei Gerleve empor. Abgeschieden von Stadt und Dorf<br />

wohnen auf dem Areal gut 40 Mönche.<br />

1899 gründeten die Mönche der Abtei Beuron das Kloster<br />

St. Martin in der Bauernschaft Gerleve. Ländereien<br />

und Hofanlage wurde vom Hof Werrmelt geschenkt.<br />

1904 wurde das Kloster bereits zur Abtei erhoben. Das<br />

zeigt schon, welchen personellen Aufschwung das Kloster<br />

erlebt haben muss. 1936 lebten in dem Kloster bereits<br />

100 Mönche.<br />

Der Klostersturm der Nationalsozialisten machte auch<br />

vor Gerleve nicht halt. Das Kloster wurde aufgelöst, die<br />

Mönche duften sich weder in Westfalen noch im Rheinland<br />

aufhalten. Zum Ende des Krieges wurden die Gebäude<br />

als Lazarett genutzt.<br />

29<br />

Foto: privat


1946 konnten die Mönche zurückkehren. Schon 1951<br />

gründete die Abtei St Martin in Gerleve, wie es offiziell<br />

heißt, ein Kloster bei Bad Oldesloe, das Kloster Nütschau.<br />

Später wurde ein Gästehaus für Erwachsene (Haus Ludgerirast)<br />

sowie ein Jugendhaus gebaut (Haus St. Benedikt).<br />

Letzteres ist inzwischen abgerissen worden und<br />

wird neu errichtet.<br />

Daneben gibt es ein kleines Cafe sowie eine Klosterbuchhandlung.<br />

Sehenswert ist gewiss die Abteikirche, die 2003 - 2004<br />

komplett renoviert wurde. Der Kirchraum ist sparsam<br />

eingerichtet und lenkt den Blick auf den Altar, der aus<br />

Elbsandstein besteht - ebenso wie der Ambo.<br />

In der Apsis befindet sich vor einer transluzenten Wand<br />

eine spätromanische Kreuzigungsgruppe. Die Kirche ist<br />

sehenswert und lohnt einen Besuch.<br />

Die Brüder leben ansonsten eher zurückgezogen, haben<br />

sich der wissenschaftlichen Arbeit sowie der Feier<br />

der Liturgie verschrieben.<br />

Foto: privat<br />

30


Hier ein Film des Bistums Münster über die Abtei Gerleve:<br />

Hier ein kleiner Film, der vom Bistum Münster über die Abtei Gerleve<br />

gedreht wurde.<br />

31<br />

Foto: privat


Mensch?<br />

Mensch!<br />

32<br />

Foto: www.pixabay.com


Matthew Fox<br />

* 21. Dezember 1941 in Madison, Wisconsin<br />

Geboren als Timothy Fox, trat er dem Dominikanerorden<br />

bei und erhielt 1967 die Priesterweihe.<br />

Er studierte Philosophie und Theologie, machten den<br />

Master und erhielt den Doktortitel mit dem Prädikat<br />

“summa cum laude”.<br />

Bekannt wurde Matthew Fox durch seine Bücher zur<br />

Schöpfungsspiritualität. Dabei geht es um die Wiederentdeckung<br />

der von Gott geschenkten, im Menschen<br />

ruhenden Schöpfungskraft, um eine neue Beziehung zu<br />

mir selbst, zu meinen Mitmenschen und natürlich zu allen<br />

Lebewesen. Diese Schöpfungskraft, die im Hebräischen<br />

Ruach und im Lateinischen Spiritus heißt, ruht in<br />

allem, was existiert.<br />

Demnach ist Spiritualität die Erfahrung von tiefer Lebendigkeit<br />

und Verbundenheit mit allem Leben.<br />

Wegen umstrittener Lehraussagen wurde Matthew Fox<br />

1988 die Lehrerlaubnis entzogen. 1992 wurde er aus<br />

dem Dominikanerorden entlassen und schloss sich später<br />

der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von<br />

Amerika an. .<br />

33


Auch in der Episkopalkirche eckte Fox mit seinen Thesen<br />

an, was ihn dazu veranlasste, seine eigene Universität<br />

in Oakland, die »University of Creation Spirituality«<br />

(Universität der Schöpfungsspiritualität), zu gründen.<br />

Er hat eigene liturgische Formen entwickelt, die so genannte<br />

“kosmische Messe”, die verschiedene Traditionen<br />

miteinander verbindet.<br />

Im Jahre 20<strong>05</strong> hat er in Wittenberg seine eigenen 95<br />

Thesen an die Tür der Schlosskirche geschlagen und<br />

wirbt darin für eine neue Reformation des Chistentums.<br />

Auch wenn manche Thesen aus theologischer Sicht<br />

fragwürdig sind, Matthew Fox ist gewiss einer der kreativsten<br />

Theologen, der neue Zugänge und ein neues<br />

Bild einer christlichen Spiritualität geschaffen hat.<br />

Bruder David Damberg<br />

34


„Sag ja zu den Überraschungen,<br />

die deine Pläne durchkreuzen,<br />

deine Träume zunichtemachen,<br />

deinem Tag eine ganz andere Richtung geben –<br />

ja vielleicht deinem Leben.<br />

Sie sind nicht Zufall.<br />

Lass dem himmlischen Vater die Freiheit, deine Tage<br />

zu bestimmen.“<br />

aus: Helder Camara, Mach aus mir einen Regenbogen,<br />

Zürich 1981, 44<br />

35


Fundstücke<br />

36<br />

Foto: www.pixabay.com


Versöhnt zu leben ist nicht immer leicht. Alte Vorwürfe,<br />

unverarbeitete Konflikte, Schuldgefühle von früher machen<br />

uns das Leben nicht selten schwer und behindern<br />

einen Weg der Aussöhnung zu gehen. Da helfen auch<br />

keine Aufforderungen sich endlich die Hand zu reichen,<br />

es endlich gut sein zu lassen oder Frieden zu schließen.<br />

Denn so einfach ist es leider nicht.<br />

Naikan ist ein ganz anderer Weg, der aus Japan zu uns<br />

gekommen ist. Das Ziel ist Vergebung und Dankbarkeit.<br />

In einem Retrait werden in ansonsten völligem<br />

Schweigen dem Teilnehmer lediglich drei Fragen gestellt,<br />

mit denen er allein gelassen wird. Später kann er<br />

seine Antwort dazu berichten - egal wie sie heißt. Dieser<br />

so einfach und schlicht klingende Weg aber hat es<br />

in sich und vermag Menschen zu verwandeln. Auf der<br />

Homepage kann man mehr dazu lesen und wer weiß,<br />

vielleicht ist das ja auch etwas für Sie?<br />

Bruder David Damberg<br />

37


Jeder Boden ist heiliger Boden,<br />

denn jeder Ort<br />

kann Stätte der Begegnung werden,<br />

der Begegnung mit göttlicher Gegenwart.<br />

Sobald wir die Schuhe des Daran-Gewöhnt<br />

-Seins ausziehen<br />

und zum Leben erwachen,<br />

erkennen wir:<br />

Wenn nicht hier, wo sonst?<br />

Wann, wenn nicht jetzt?<br />

Jetzt,<br />

hier oder nie und nirgends<br />

stehen wir vor der letzten Wirklichkeit.<br />

David Steindl-Rast<br />

39


Weisheit<br />

40<br />

Foto: Hans-Jürgen Spengemann/pixelio.de


Gott ist das, wovon etwas Größeres nicht gedacht<br />

werden kann.<br />

Anselm von Canterbury<br />

41<br />

Foto: Hans-Jürgen Spengemann/pixelio.de


Impressum<br />

42<br />

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de


Cella Sankt Benedikt<br />

Voßstraße 36<br />

30161 Hannover<br />

Telefon (<strong>05</strong>11) 962 88-0<br />

Telefax (<strong>05</strong>11) 962 88-11<br />

Email cella@t-online.de<br />

Träger der Cella Sankt Benedikt ist die<br />

Vereinigung der Benediktiner<br />

zu Meschede e.V.<br />

Abtei Königsmünster<br />

Klosterberg 11<br />

59872 Meschede<br />

Tel. 0291 / 2995 - 0<br />

Vertretungsberechtigter:<br />

Abt Aloysius Althaus OSB<br />

Email abt@koenigsmuenster.de<br />

Eingetragen im Vereinsregister:<br />

Amtsgericht Arnsberg VR 5<strong>05</strong>36<br />

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de<br />

43


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