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SFT 9/84 - Science Fiction Times

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<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 9/ 19<strong>84</strong><br />

33<br />

Mittwoch, 5. September<br />

20. 15, ARD: Fernsehspiel DAS LEISE<br />

GIFT, BRD 19<strong>84</strong><br />

Buch und R egie: Erwin Keusch, frei<br />

nach dem gleichnamigen Roman von<br />

Marcus P. Nester.<br />

Martin Vogel, Werksfotograf im Chemie­<br />

Konzern GALAG hat eine Erkältung<br />

und ist außerdem sauer: Seit drei Jahren<br />

fotografiert er flir die Betriebszeitschrift<br />

"GALAG-News" immer nur<br />

" neue Direktoren, Musterpackungen<br />

und gedopte Mäuse".<br />

Viktor Nanzer, sein Vorgesetzter und<br />

Konkurrent um die Gunst von Barbara,<br />

der Sekretärin der "News", ist mit Martins<br />

Arbeitsmoral nicht zufrieden und<br />

schikaniert ihn offensichtlich: Martin<br />

darf nicht als Kamera-Assistent mit dem<br />

GALAG-Filmteam nach Obervolta fliegen<br />

, wie er es sich sehnliehst gewünscht<br />

hatte.<br />

Wütend beschließt Martin, der Firma<br />

den Rücken zu kehren. Doch er hat keine<br />

Zeit zum Nachdenken: In der Nacht<br />

haben zwei schwere Explosionen den<br />

Laborkomplex 71 der GALAG erschüttert.<br />

Martin soll eilig Aufnahmen<br />

flir die Versicherung machen. Aus Neugier<br />

dringt er trotz des Verbots in das<br />

schwer beschädigte Gebäude ein. Beißender<br />

Qualm aus einem Labor treibt<br />

ihn in eine Toilette.<br />

Dort findet er einen völlig starr daliegenden<br />

Chemiker. Wie automatisch<br />

fotografiert Martin den Mann, schleift<br />

ihn raus und steckt dabei hastig eine mit<br />

einer gelblichen Flüssigkeit gefli.llte Ampulle<br />

und ein Kompressions-Diagramm<br />

ein, das der Chemiker in den steifen<br />

Fingern· hält.<br />

Erst zu Hause bemerkt Martin mit<br />

Erstaunen, daß sein an sich weißes Auto<br />

ganz mit flüssig-blauer Farbe überzogen<br />

ist. Und am nächsten Morgen<br />

kommt es ans Tageslicht: Die nähere<br />

Umgebung der GALAG ist blau: Straßen,<br />

Parkplätze, Autos, Gärten und<br />

Häuser.<br />

Und Dr. Goll, der von Martin gerettete<br />

Chemiker, ist im Krankenhaus gestorben<br />

- an den Folgen eines Schädelbruchs,<br />

wie der GALAG-Pressechef Dr.<br />

Fäsch auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz<br />

erklärt.<br />

Bei der Explosion, über deren Ursache<br />

man leider nichts Gerraues sagen<br />

könne, sei lediglich eine harmlose Textilfarbe<br />

ausgetreten, die sich leicht abwaschen<br />

lasse.<br />

Da dringt eine militante Gruppe von<br />

Umweltschiltzero ins Werksgelände ein<br />

PHANTASTISCHE FILME<br />

IM SEPTEMBER '<strong>84</strong><br />

und sprengt die Versammlung mit der<br />

Behauptung, bei der Explosion sei<br />

Dioxin in die Umwelt gelangt.<br />

Der Werkschutz vertreibt die Demonstranten,<br />

und die Firmenleitung fahndet<br />

nach dem Informanten der Umweltschützer.<br />

Martin, von Fäsch und Viktor<br />

in die Zange genommen, macht sich verdächtig.<br />

Er glaubt nicht, daß der äußerlich<br />

unverletzte Chemiker Goll an einem<br />

Schädelbruch gestorben ist. Er faßt den<br />

Plan, mit Hilfe der Unterlagen, die er<br />

Goll ohne Absicht abgenommen hat,<br />

den tatsächlichen Hergang des Störfalles<br />

zu beweisen. Langsam wächst aber<br />

auch seine Angst, sich bei seiner Rettungsaktion<br />

selbst vergiftet zu haben.<br />

Seine Erkältung wird immer schlimmer<br />

...<br />

Martin findet heraus, daß der ökologisch<br />

engagierte Chemiker Gabor Kutbay<br />

die Umweltschützer-Gruppe alarmiert<br />

hat. Er verbündet sich mit ihm,<br />

um mit Hilfe seiner "Beweisstücke",<br />

die er als Laie nicht beurteilen kann,<br />

den Konzern zur Offenheit zu zwingen.<br />

Doch Martin kann sich bald nur noch<br />

mit Hilfe unzähliger Tabletten auf den<br />

Beinen halten. Und eines Morgens<br />

macht er eine ungeheuerliche Entdeckung:<br />

Seine Haare fallen aus, seine<br />

Fingernägel haben sich gewellt, seine<br />

Haut hat sich mit .einem häßlichen Ausschlag<br />

überzogen - und seine Augen<br />

sind blau.<br />

Zu Martins Panik kommt bald noch<br />

ein Verfolgungswahn: Gabor ist bei einem<br />

mysteriösen Verkehrsunfall ums<br />

Leben gekommen. Ein Teil der "Beweisstücke"<br />

ist verschwunden.<br />

Mit letzter Verzweiflung versucht<br />

Martin mit der Drohung, das Kantinenessen<br />

der GALAG zu vergiften, die<br />

Wahrheit über den Störfall und die<br />

Emission herauszubringen. Doch er hat<br />

keine Chance gegen den in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

routinierten Konzern.<br />

Als Erpresser gejagt, flieht Martin<br />

mit dem Rest seiner Beweise in ein Wochenendhaus,<br />

wo ihn schließlich Viktor<br />

und Barbara überraschen - und den<br />

hysterisch um sich Schlagenden retten.<br />

Martins Blut wird ausgetauscht. Aber<br />

bleibende Schäden sind nicht auszuschließen.<br />

Man hat Derivate des TCDD<br />

in seinem Blut gefunden. Gleichsam als<br />

lebender Leichnam wird Martin befördert.<br />

Zusammen mit seiner Freundin<br />

Ida darf er nach Obervolta, wo er in<br />

einer Tochterfirma der GALAG einen<br />

leitenden Posten bekleiden wird.<br />

Niemand wird je erfahren, was an<br />

jenem "blauen Montag" tatsächlich<br />

geschehen ist.<br />

Der Schweizer Regisseur Erwin<br />

Keusch hat DAS LEISE GIFT Anfang<br />

19<strong>84</strong> in München und Umgebung mit<br />

Peter Sattmann in der Hauptrolle gedreht.<br />

Keusch schrieb das Drehbuch<br />

frei nach dem gleichnamigen Roman<br />

von Markus P. Nester. Es ist keine Utopie,<br />

die irgendwann in ferner Zukunft<br />

spielt, sondern hier in der Gegenwart.<br />

Man kann nur hoffen, daß diese Utopie<br />

auch Utopie bleibt.<br />

Freitag, 14. September<br />

22.45, ZDF: Der phantastische Film<br />

WAS IST DENN BLOSS MIT HELEN<br />

LOS? ( What's The Matter"with Helen?),<br />

USA 1971.<br />

R egie: Curtis Harrington; Mit: Debbie<br />

R eynolds, Shelley Winters, Dennis<br />

Waever, Agnes Moorehead.<br />

Zwei Frauen eröffnen im Hollywood<br />

der dreißiger Jahre ein Tanzstudio. Beide<br />

versuchen, unliebsame Erinnerungen<br />

aus ihrer kleinstädtischen Vergangenheit<br />

zu verdrängen. Adelle (Debbie Reynolds)<br />

scheint das auch zu gelingen, Helen<br />

(Shelley Winters) jedoch wird zunehmend<br />

sonderbarer und ihre Ängste und

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