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Sozialethik. Mit internationaler Bibliographie, V. Teil - stiftung-utz.de

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II. Die Ethik <strong>de</strong>r Partei 119<br />

gramm auf absolut gültigen Werten aufbaut. Und das müßten alle Parteien<br />

sein, die sich christlich nennen. Sie können sich nicht mit <strong>de</strong>r Definition <strong>de</strong>r<br />

Politik als <strong>de</strong>r Kunst <strong>de</strong>s Möglichen begnügen. Kompromiß um je<strong>de</strong>n Preis<br />

darf es für sie nicht geben.<br />

In einer Gesellschaft, die <strong>de</strong>m dauern<strong>de</strong>n Wertwan<strong>de</strong>l huldigt, hat allerdings<br />

das Ethos wenig Chancen mehr. Hinsichtlich dieser fast aussichtslosen Lage<br />

muß man sich fragen, wie es einer vom christlichen Ethos inspirierten Partei<br />

noch gelingen kann, wenigstens jene Zahl von Wählern zu gewinnen, die zur<br />

effektiven politischen Aktion notwendig ist.<br />

Eine solche Partei muß sich in beson<strong>de</strong>rem Maß mit <strong>de</strong>r Kleinarbeit an <strong>de</strong>r<br />

Basis befassen. Vor allem gilt es, die sogenannte schweigen<strong>de</strong> Mehrheit<br />

aufzurütteln. Je<strong>de</strong>s einzelne <strong>Mit</strong>glied einer solchen Partei ist aufgefor<strong>de</strong>rt, in<br />

seinem privaten Umkreis zu werben. Hier liegt ein noch unbearbeitetes Feld,<br />

in das die bestehen<strong>de</strong>n Parteien, die sich meistens nur über die Medien mel<strong>de</strong>n,<br />

noch nicht vorgedrungen sind. Die Demokratie kann nun einmal nur mit<br />

<strong>de</strong>m politischen Einsatz <strong>de</strong>r Großzahl <strong>de</strong>r Bürger erhalten wer<strong>de</strong>n. Die Kirche<br />

als Ganzes hat auf <strong>de</strong>m Feld <strong>de</strong>r politischen Handlungen keinen Platz<br />

mehr. Das hin<strong>de</strong>rt aber nicht, daß sie ihre <strong>Mit</strong>glie<strong>de</strong>r über die in <strong>de</strong>r Politik<br />

anstehen<strong>de</strong>n ethischen Fragen aufklärt und sie auf ihre Verantwortung als<br />

Bürger hinweist und sie auffor<strong>de</strong>rt, die Pflicht zum moralischen Aufbau <strong>de</strong>r<br />

Staatsgesellschaft ernstzunehmen.

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