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6 Charismatischer Führungsstil - Connexia

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6 <strong>Charismatischer</strong> <strong>Führungsstil</strong><br />

6.4 Welche positiven und negativen Effekte ergeben sich beim<br />

charismatischem <strong>Führungsstil</strong><br />

Die charismatische Führungsperson wird zur Lichtgestalt verklärt, die Mitarbeiter<br />

unterwerfen sich ihr. Es wird die tiefe menschliche Sehnsucht nach dem starken<br />

sorgenden Vater, dem strahlenden Helden und dem erlösenden Heiland versucht<br />

zu erreichen (vgl. Preißler 1992 S 30).<br />

Positive Effekte sind, dass diese Persönlichkeiten es verstehen in schwierigen<br />

politischen und wirtschaftlichen Krisenzeiten das Unternehmen durch Mut und Zu-<br />

versicht durch die schwierige Zeit zu lenken, und gleichzeitig dadurch einen Auf-<br />

schwung einzuleiten, z.B. Winston Churchill oder Heinz Nixdorf. Die Begeisterung<br />

und Überzeugung des charismatischen Führers führt bei den Geführten zu einer<br />

emotionalen Gebundenheit, das Auswirkungen auf die Leistung hat. Sie können<br />

ein größeres Selbstbewusstsein aufbauen indem sie sich mit dem Führenden<br />

identifizieren, allerdings besteht auch die Gefahr und die Tendenz zur Abhängig-<br />

keit und zu geringerer Eigeninitiative (vgl. Walenta, 2011, S 80).<br />

Neben den positiven Auswirkungen gibt es auch negative Effekte. Charismatische<br />

Führungskräfte sind nicht bereit sich selbst zu beurteilen oder hinterfragen zu las-<br />

sen. Durch die Personenbezogenheit des <strong>Führungsstil</strong>s erhöht sich das Risiko,<br />

dass bei einem Ausfall ein Unternehmen in eine große Krisensituation geraten<br />

kann. Damit verbunden besteht auch die Gefahr einer Überbetonung der Ein-<br />

flussmöglichkeiten durch die Führungskraft (vgl. Walenta, 2011, S 80).<br />

Für Peter Drucker hängt Charisma und Führung nicht immer zwangsläufig zu-<br />

sammen, er meint, wenn eine Führungskraft zugleich eine charismatische Persön-<br />

lichkeit ist, ist es zwar gut, doch das eine hat mit dem anderen nicht automatisch<br />

zu tun. Die Geschichte so Drucker kennt keine charismatischeren Führer als die<br />

drei großen Despoten des vergangenen Jahrhunderts, wie Stalin, Hitler und Mao.<br />

Diese zeichnen sich nicht durch einen nachahmenswerten <strong>Führungsstil</strong> aus. Er<br />

meint, dass Charisma sogar Schaden anrichten kann, weil dadurch eine Unfehl-<br />

barkeit entstehen kann und Flexibilität und Veränderungswille beeinträchtigt wer-<br />

den (vgl. Drucker, 1967).<br />

Auch Max Weber hat sich am Anfang des 20. Jahrhunderts intensiv mit dem Phä-<br />

nomen der charismatischen Führung beschäftigt. Er sagt charismatisches, legiti-<br />

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