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6 Charismatischer Führungsstil - Connexia

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5.1 Ethik<br />

5 Ethik und Moral<br />

Das Wort Ethos und die daraus abgeleitete Wissenschaft, die Ethik, haben eine<br />

lange Geschichte. Aus der Ursprungsbedeutung als dem Ort, an dem man zu<br />

Hause ist, wird Ethos zum zusammenfassenden Begriff für Sitten und Gebräuche.<br />

Ethik ist ein Verhaltenskodex der durch Schritte und Denkweisen des einzelnen<br />

geprägt wird (vgl. Dannowski 1993, S 13).<br />

Sie ist die Theorie der Moral, welche das menschliche Handeln anhand der Beur-<br />

teilungsalternativen von Gut und Böse bzw. Gut und Schlecht auf seine Sittlichkeit<br />

hin überprüft (vgl. Körtner 2004, S 16 ).<br />

Ethik wird auch als Wissenschaft vom moralischen Handeln bezeichnet. Als eine<br />

praktische Disziplin beruft sie sich weder auf Tradition noch auf Autoritäten, son-<br />

dern auf die praktische Vernunft. Der Ethik als praktischer Wissenschaft ist es ein<br />

Anliegen, zu Erkenntnissen zu gelangen, die allgemein und intersubjektiv verbind-<br />

lich sind(vgl. Hiemetzberger, 2007, S 16).<br />

Wir können uns an der goldenen Regel orientieren: „ Was du nicht willst, das man<br />

dir tu, das füge auch keinen anderen zu“, oder von Emanuel Kant, „Handle so,<br />

dass die Maxime deines Willens jederzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzge-<br />

bung gelten könnte.“ (vgl. Fournir, 2006, S 48).<br />

Laut Rohrhirsch ist die Ethik das Nachdenken über die Moral. Sie geht über eine<br />

Beschreibung hinaus und beschäftigt sich mit menschlichen Handlungen unter<br />

dem Anspruch unbedingter Richtigkeit. In der Ethik hat es der Mensch in besonde-<br />

rer Weise mit sich selbst zu tun. In der Ethik macht sich der Mensch als Person<br />

zum Thema (vgl. Rohrhirsch, 2011, S 129).<br />

Es ist eine moralische Grundintuition, dass die Menschen ihr Handeln vor sich<br />

selbst und anderen rechtfertigen müssen. Warum hast du dies oder jenes getan<br />

fragen wir einander und erwarten, dass jeder sein Tun begründen kann. Daher<br />

sehen wir uns immer wieder vor die ethische Grundfrage gestellt, wie soll ich han-<br />

deln. Der erste, der die Bezeichnung Ethik für eine bestimmte Art philosophischen<br />

Denkens verwendete war Aristoteles, Schüler von Platon im vierten vorchristlichen<br />

Jahrhundert. Er meint, dass Ethik so viel wie Brauch, Sitte oder Gewohnheit ist. Es<br />

ist ein Handeln gemäß den im antiken Stadtstaat allgemein anerkannten Normen,<br />

das heißt vorschreibenden Handlungsregeln. Im engen und eigentlichen Sinn<br />

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