thema - Lebenshilfe Wien
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am Arm halten. Er fühlte<br />
sich an wie ein Teddybär,<br />
nur lebendig. Bei einer Krokodilfütterung<br />
sah ich, wie<br />
gefährlich diese Tiere sein<br />
können: sie schlagen mit ihrem<br />
Schwanz in das Wasser<br />
und stellen sich dabei auf.<br />
Ist das Krokodil 8 m lang,<br />
kommt es 6 m senkrecht<br />
aus dem Wasser und kann<br />
einen Vogel im Flug fangen.<br />
Brr, ich fahre in Australien<br />
sicher nie mit einem Boot!<br />
Zum Abschluss hing mir ein<br />
Pfleger eine Riesenschlange<br />
um den Hals und ließ mich<br />
alleine stehen. Er fand es<br />
komisch. Ich weniger.<br />
In einer Ausstellung über<br />
die Ureinwohner Australiens,<br />
den Aborigines, sah<br />
ich, wie sie leben. Einer<br />
lernte mir, wie man einen<br />
Bumerang so wirft, dass er<br />
wieder zurückkommt. Hilli<br />
stellte sich sehr patschert<br />
an. Ich war besser. Was<br />
sahen wir noch alles? Mysteriöse<br />
Krater, wo niemand<br />
weiß, wie sie entstanden<br />
sind; eine Unterwasserwelt,<br />
wo ich eine Seegurke<br />
und einen Seestern in die<br />
Hand nehmen und einen<br />
Rochen streicheln durfte.<br />
Am Schluss gab mir eine<br />
Robbe einen Kuss. Er war<br />
sehr feucht und roch nach<br />
Fisch. Weiters haben wir in<br />
einem U-Boot die Korallenriffe<br />
vor der Küste besucht,<br />
sind mit einem Amphibienbus<br />
(ein Auto, das an Land<br />
und im Wasser fahren kann)<br />
in der Nacht in einer Bucht<br />
umhergefahren, haben einen<br />
alten Holzfällerort samt<br />
Waldeisenbahn besucht<br />
und erreichten schließlich<br />
pünktlich Sydney.<br />
Am Kongress traf ich, wie in<br />
Madrid, viele Leute, nur waren<br />
die meistens aus Asien<br />
und aus Nord- und Südamerika.<br />
Wir „Menschen<br />
mit besonderen Bedürfnissen“,<br />
wie die Engländer sagen,<br />
hatten unsere eigenen<br />
Veranstaltungen, wo Begleiter<br />
nicht hinein durften.<br />
Ich habe vor den Kollegen<br />
eine kleine Rede gehalten.<br />
Sie verstanden zwar nicht<br />
Deutsch, aber der Applaus<br />
war sehr lange.<br />
Wir trafen Patrick und seine<br />
Mutter aus Florida, die<br />
sofort eine Einladung für<br />
Florida aussprachen und<br />
Frau Holdsworth aus Neuseeland<br />
mit Sohn Mike, die<br />
wir in zwei Wochen besuchen<br />
werden. Am Galaabend<br />
– wir hatten wieder<br />
eigene Tische, wo kein Betreuer<br />
erlaubt war – habe<br />
ich es irgendwie geschafft,<br />
den Leuten zu sagen, dass<br />
heute mein 31. Geburtstag<br />
ist. Der Kollege aus Japan,<br />
der gerade auf der Bühne<br />
klassische Geigenstücke<br />
spielte, wurde unterbrochen<br />
und ein Mädchen gratulierte<br />
mir am Mikrofon<br />
zum Geburtstag. Darauf hin<br />
mitmachen 5/10 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
intern<br />
Typisch australische<br />
Tiere aus nächster Nähe<br />
stimmte der Geiger „Happy<br />
Birthday To You“ an. Ich lief<br />
auf die Bühne und umarmte<br />
ihn. Wieder einmal befand<br />
ich mich, ohne es zu wollen,<br />
im Mittelpunkt. Und weil ich<br />
so gut drauf war, blieb ich<br />
gleich auf der Tanzfläche<br />
und plötzlich war rund um<br />
mich alles bummvoll mit<br />
Tanzpaaren. Nachher bedankten<br />
sich die Organisatoren,<br />
dass ich den Anfang<br />
gemacht habe. Jetzt kennen<br />
mich wirklich alle nicht<br />
nur als Geburtstagskind<br />
sondern als einer, der sich<br />
was traut.<br />
Natürlich haben wir viele<br />
Attraktionen in Sydney aufgesucht<br />
wie das Schiffsmuseum<br />
mit Kriegsschiffen<br />
und einem alten Segler, ein<br />
Technikmuseum mit alten<br />
Quelle: Wodi Hill