thema - Lebenshilfe Wien
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<strong>thema</strong><br />
Arbeitsgruppe der <strong>Wien</strong>er<br />
Behindertenorganisationen<br />
Der Dachverband <strong>Wien</strong>er Sozialeinrichtungen beschäftigt sich über eine eigene<br />
Arbeitsgruppe seit 00 mit der „medizinischen Versorgung für Menschen<br />
mit intellektueller Behinderung“. Grundlage dafür ist das Europäische Manifest<br />
„Mindeststandards für die medizinische Versorgung“ aus dem Jahr 00 .<br />
Der Dachverband <strong>Wien</strong>er Sozialeinrichtungen<br />
zählt derzeit rund 70 Organisationen<br />
aus den Bereichen Behindertenarbeit<br />
(darunter auch die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>), ambulante<br />
Pflege und Betreuung sowie Wohn-<br />
und Pflegeeinrichtungen zu seinen Mitgliedern.<br />
Ziel des Dachverbands ist es, <strong>Wien</strong>er<br />
Dienstleistungsangebote abzustimmen, gemeinsam<br />
weiterzuentwickeln und an der Lösung<br />
übergreifender Probleme zu arbeiten.<br />
Die 2007 eingesetzte Arbeitsgruppe hat<br />
auf Basis des Europäischen Manifests (siehe<br />
Box) ein eigenes „Positionspapier zur<br />
medizinischen Versorgung von PatientInnen<br />
mit Behinderungen in <strong>Wien</strong>“ erarbeitet,<br />
welches gleich zu Beginn die derzeitige<br />
Situation in <strong>Wien</strong> kritisch festhält:<br />
Die Gesundheitspflege von Menschen mit<br />
Behinderung funktioniert in vielen Bereichen<br />
nach wie vor zweitklassig, minderwertig<br />
und unter Missachtung von Rechtsansprüchen.<br />
Es ist Menschen mit Behinderung und (Dualdiagnose)<br />
/ oder psychischer Krankheit<br />
kaum möglich, die der Gesamtbevölkerung<br />
angebotenen medizinischen Leistungen im<br />
gleichen Ausmaß und in gleicher Qualität in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
In ihrem Positionspapier kommen die <strong>Wien</strong>er<br />
Organisationen im Behindertenbereich<br />
zu ähnlichen Erkenntnissen wie im Euro-<br />
päischen Manifest, wobei im Folgenden auf<br />
einige <strong>Wien</strong>-Spezifika exemplarisch eingegangen<br />
wird.<br />
Empfehlungsliste<br />
Es wird die Erstellung und laufende Erweiterung<br />
einer Liste von empfehlenswerten<br />
Arztpraxen, Ambulanzen und Spitälern gefordert,<br />
die bereits Erfahrung mit Patien-<br />
Das Europäische Manifest<br />
(in Auszügen)<br />
1. Optimales Vorhandensein und Zugänglichkeit<br />
zum allgemeinen Gesundheitswesen<br />
– wobei Ärzte für Allgemeinmedizin /<br />
Hausärzte eine zentrale Rolle spielen sollen.<br />
Das bedeutet, dass<br />
� Menschen mit geistiger Behinderung<br />
das allgemeine Gesundheitswesen<br />
nutzen können<br />
� mehr Zeit für ihre Konsultation in der<br />
Arztpraxis oder bei Hausbesuchen<br />
erhalten<br />
� Information über ihre Gesundheit in für<br />
sie verständliche Form erhalten<br />
� in einer gesunden Lebensführung unterstützt<br />
werden.<br />
. Alle medizinischen Berufsgruppen (besonders<br />
Internisten, Psychiater, Zahnärzte)<br />
und nicht ärztliche Gesundheitsberufe besitzen<br />
Kompetenz in der Versorgung geistig<br />
behinderter Menschen und in den spe-<br />
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