„neuen“ Dufay Zum 70. Geburtstag: die neue Aribert Reimann - Note 1
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GLOBE<br />
Graf: Aus dem Schatten der<br />
Meister – Kammermusik für<br />
Flöte<br />
Ensemble Schönbrunn<br />
GLO 5212 (T01)<br />
DDD, 2004<br />
Lustlos???<br />
Angesichts der Beliebtheit und der Schönheit der Konzerte für und mit Flöte von<br />
Mozart wird <strong>die</strong> viel zitierte, selbst geäußerte Abneigung Mozarts gegen <strong>die</strong> Flöte,<br />
schnell als faule Ausrede für den nur halb ausgeführten<br />
Auftrag eines niederländischen Musikliebhabers mehrere<br />
Konzerte und Quartette zu komponieren, entlarvt.<br />
Für seine Einspielung mit dem erweiterten Ensemble<br />
Schönbrunn hat sich der niederländische Flötist Marten<br />
Root ausführliche Gedanken zu aufführungspraktischen<br />
Aspekten und den verwendeten Instrumenten gemacht.<br />
Ergebnis ist eine Aufnahme, <strong>die</strong> auch, oder besser gerade<br />
im Mozart-Jahr Sinn macht.<br />
6<br />
Aus dem Schatten<br />
Friedrich Hartmann Graf (1727-1795) gehört zu den Zeitgenossen Haydns und<br />
Mozarts, der zu seinen Lebzeiten alles andere als in deren Schatten stand. Seine musikalische<br />
Karriere spielte sich hauptsächlich zur Zeit der so genannten Frühklassik ab,<br />
W.A. Mozart: Flötenkonzerte<br />
KV 313 & KV 314/Konzert für<br />
Flöte und Harfe KV 299<br />
Root/Nagasawa/Ensemble<br />
Schönbrunn<br />
GLO 5213 (T01)<br />
DDD, 2005<br />
Deutsche Consort Musik des<br />
17. Jahrhunderts<br />
Werke von Schein & Scheidt<br />
Brisk Recorder Quartet Amsterdam<br />
GLO 5214 (T01)<br />
DDD, 2005<br />
als feststehende musikalische Werte verschwanden und<br />
<strong>neue</strong> Normen entstanden. Als Flötist hatte er es leicht,<br />
denn gerade sein Instrument wird zu einem Träger des<br />
<strong>neue</strong>n galanten und empfindsamen Stils. Seine Musik<br />
ist auch heute noch ansprechend und interessant, weil<br />
er es nicht nur versteht, <strong>die</strong> Flöte geschickt mit anderen<br />
Instrumenten zu kombinieren, sondern auch den<br />
musikalischen Geschmack der Kenner und Liebhaber<br />
zu be<strong>die</strong>nen. Für seine hörenswerte Musik machen sich<br />
Marten Root und das Ensemble Schönbrunn stark.<br />
Venuskränzlein der Blockflöte<br />
Die drei großen „Sch“, Johann Herrmann Schein (1586-1630), Samuel Scheidt<br />
(1587-1654) und Heinrich Schütz (1585-1672) waren bestimmend für das deutsche<br />
Musikleben in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Doch nur Schein und Scheidt<br />
beschäftigten sich neben der geistlichen Vokalmusik<br />
auch intensiv mit rein instrumentalen Genres. Auf<br />
der CD des Brisk Recorder Quartet Amsterdam<br />
erklingt eine reizvolle Auswahl aus verschiedenen<br />
Instrumentalsammlungen (z.B. aus Scheins Venuskränzlein<br />
und Scheidts Ludi Musici), einerseits Bearbeitungen,<br />
aber auch einige Werke, <strong>die</strong> alle möglichen<br />
Besetzungen erlauben. Die Spielfreude der<br />
Niederländer nimmt auch den skeptischsten Verächter<br />
der Blockflöte für das Instrument ein.