„Lieben – Laufen – Lernen“ - Wiener Seniorenbund
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Kopf Aktuelles<br />
Liebe Seniorinnen und<br />
Senioren!<br />
Der „heiße“ Herbst steht uns<br />
allen nun ins Haus:<br />
1. Im Herbst entscheidet der Verfassungsgerichtshof<br />
darüber, ob<br />
die Abschaffung des Alleinverdienerabsetzbetrages<br />
(AVAB) im Falle<br />
der Pensionisten verfassungswidrig<br />
war. Wir verlangen die rückwirkende<br />
Wiedereinführung und Nachzahlung<br />
der Gelder!<br />
2. Die Teuerung ist so hoch wie seit<br />
2008 nicht mehr. Der Durchschnitt<br />
der für uns zutreffenden Teuerungsraten<br />
liegt mittlerweile schon bei ca.<br />
2,6%. So viel wurde nicht budgetiert.<br />
Aber genau so viel verlangen<br />
wir. Und zwar für ALLE Pensionen!<br />
Da werden wir auch bereit sein, in<br />
der Öffentlichkeit gemeinsam zu<br />
kämpfen.<br />
3. Im Pflegebereich wurde zwar<br />
eine Übergangslösung – der Pflegefonds<br />
bis 2014 – geschaffen. Was<br />
aber nach 2014 kommen soll, muss<br />
bis Ende 2012 verhandelt werden.<br />
Wenig Zeit für viele Fragen, Kampf<br />
der Wiedereinführung des Kinder-<br />
Regress und Kampf der Umstellung<br />
von Geld- auf Sachleistungen!<br />
Anlässlich der Pressekonferenz<br />
der Bundesobmannstellvertreterin<br />
LAbg. Ingrid Korosec am 9. August<br />
zum Thema Pflegedebatte mit der<br />
nochmaligen Forderung zur Einberufung<br />
einer Arbeitsgruppe wurde<br />
nun endlich seitens des BMASK ein<br />
Termin am 23. September fixiert.<br />
Spätestens ab Mitte Oktober werden<br />
wir Ihre aktive Unterstützung<br />
dringend benötigen, um die ich Sie<br />
schon heute bitte. Ein Budget wie<br />
2010 darf und wird sich nicht wiederholen!!!<br />
Ihr<br />
Dr. Andreas Khol<br />
Bundesobmann<br />
4 | 6/11<br />
„Lieben – <strong>Laufen</strong> – Lernen“<br />
Von dr. irmgard bayer<br />
Alternsforscher Univ. Prof. Dr. Georg Wick<br />
über die Möglichkeit, sich in späteren<br />
Jahren möglichst lange gesund und fit zu<br />
erhalten<br />
– <strong>Laufen</strong> – Lernen“<br />
– so hat der bekannte Arzt<br />
„lieben<br />
und Universitätsprofessor Dr.<br />
Georg Wick seine Ratschläge für ein<br />
gutes und möglichst langes gesundes<br />
Alter zusammengefasst. Wick ist Jahrgang<br />
1939, Pathologe und Immunologe<br />
und damit für die Erforschung von<br />
Krankheiten zuständig. Auf diesem<br />
Wege hat er in seinen Arbeiten viele<br />
Einflüsse herausgefunden, die den<br />
Körper schädigen. Umgekehrt konnte<br />
er damit belegen, was dem Körper gut<br />
tut. Seine Ratschläge beruhen daher<br />
auf wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
und sind mit Daten untermauert. Wick<br />
ist emeritierter Universitätsprofessor<br />
und nach wie vor an der Universität<br />
Innsbruck in der Forschung tätig. Er<br />
verbrachte auch Jahre in den USA.<br />
Mit seinem Slogan vom Lieben, <strong>Laufen</strong><br />
und Lernen wurde er bekannt und<br />
nahezu populär.<br />
Wir alle haben seit Kindheitstagen<br />
quasi eine innere Uhr für das Arbeitsjahr<br />
eingebaut. Die Zeit des Neubeginns<br />
und der guten Vorsätze ist für die meisten<br />
von uns die Zeit des Schulbeginns<br />
im September, also gerade jetzt. Sport<br />
und Bewegung gehören bei den Vorsätzen<br />
meist dazu, außerdem hoffentlich<br />
Freude mit anderen Menschen und der<br />
Wunsch, Neues kennen zu lernen. Zum<br />
Thema Sport und Bewegung empfehlen<br />
wir daher auch unseren Wandertag am<br />
14. Oktober auf den Bisamberg – siehe<br />
Bericht in diesem Heft auf Seite 9.<br />
Die mittlere Lebenserwartung<br />
einer Frau in Österreich betrug zuletzt<br />
81,5 Jahre, die des Mannes 75,5 Jahre.<br />
„Mittlere“ Lebenserwartung heißt, dass<br />
50 Prozent der heute geborenen Menschen<br />
dieses Alter erreichen. Manche<br />
leben kürzer, viele aber um viele Jahre<br />
länger. Wenn man in die Geschichte<br />
der Menschheit zurückblickt, ist der<br />
heutige Wert sensationell. Man geht<br />
davon aus, dass in der Bronzezeit – in<br />
Mitteleuropa etwa von 2000 bis 800<br />
v. Christi – die mittlere Lebenserwartung<br />
der Menschen nur 18 Jahre betrug,<br />
im Römischen Reich dürften es<br />
rund 22 Jahre gewesen sein. Erst in<br />
jüngster Zeit ist die Lebenserwartung<br />
zumindest in Europa dramatisch gestiegen.<br />
Um das Jahr 1900 betrug sie<br />
in Österreich noch rund 49 Jahre, danach<br />
ging es steil bergauf. Hygiene, der<br />
erfolgreiche Kampf gegen Infektionskrankheiten<br />
und bessere Ernährung<br />
waren der Hauptgrund dafür. Dass die<br />
Kurve nicht immer automatisch weiter<br />
aufwärts weisen muss, beweist heute<br />
tragischerweise Russland: Dort ist die<br />
Lebenserwartung in den vergangenen<br />
Jahren gesunken. Ungünstige Lebensweise,<br />
allen voran Alkoholmissbrauch<br />
und ungesunde Ernährung gelten als<br />
Ursache.<br />
Warum leben Frauen länger als<br />
Männer?<br />
Trotz gestiegener Lebenserwartung<br />
ist die für Menschen absolut erreichbare<br />
Lebensspanne aber nicht gestiegen.<br />
Maximal 120 Jahre, in ganz wenigen<br />
Fällen 130 Jahre sind unserer<br />
Spezies gegeben. Das, so der Forscher<br />
Georg Wick, scheint nach heutigem<br />
Wissenstand in unseren Genen zu liegen.<br />
Aber Medizin und Gesellschaft<br />
können dazu beitragen, dass immer<br />
mehr Menschen ein hohes Alter erreichen<br />
und ihre letzten Jahre möglichst<br />
gesund verbringen können. Warum<br />
leben Frauen aber in der Regel<br />
länger als Männer? Wissenschaftlich,<br />
so meint Wick, ist diese Frage heute<br />
noch nicht zu beantworten. Zwei der<br />
sechs Jahre „Vorteil“ für die Frauen<br />
dürften auf biologische, d.h. auf genetische<br />
Faktoren zurückzuführen sein.<br />
Die restlichen vier Jahre scheinen<br />
durch Lebensstil und Verhalten beeinflusst.<br />
Frauen, so Wick, sagten zu<br />
Foto: Ilona Atzinger