BEEF! GRILLEN - Meisterstücke für Männer
Glühende Kohle oder lodernde Gasflamme? Indirekte oder direkte Hitze? 10 Stunden im Smoker oder wenige Sekunden in der Infrarotzone? „GRILLEN – MEISTERSTÜCKE FÜR MÄNNER“ widmet sich auf 260 Seiten allen relevanten Grillgeräten und -methoden.
Glühende Kohle oder lodernde Gasflamme? Indirekte oder direkte Hitze? 10 Stunden im Smoker oder wenige Sekunden in der Infrarotzone? „GRILLEN – MEISTERSTÜCKE FÜR MÄNNER“ widmet sich auf 260 Seiten allen relevanten Grillgeräten und -methoden.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2 3
Was Sie in den Händen halten, ist ein Beweisstück.<br />
Jedenfalls dann, wenn uns dieses Buch gut gelungen<br />
ist. Ein Beweis da<strong>für</strong>, dass Grillen viel mehr sein kann<br />
als Kochen. Hier ein paar Indizien vorab: 1. Beim Grillen<br />
entstehen viel höhere Temperaturen als auf dem Herd. 2. Beim Grillen raucht es manchmal<br />
gewaltig. 3. Beim Grillen stehen die Menschen im Freien, und nicht selten lächeln<br />
sie dabei glücklich. 4. Beim Grillen werden aus hochwertigen Fleischstücken einzigartige<br />
Delikatessen, aus Fischen und Meeresfrüchten werden Kurzurlaube und aus Gemüse<br />
wird feinste Kost. Das reicht Ihnen noch nicht? Dann sollten Sie tiefer in dieses Buch<br />
einsteigen. Lesen Sie das Kapitel über die lange Tradition des Grillens, das die Menschheit<br />
und ihre Ernährung von Anbeginn begleitet. Beschäftigen Sie sich mit den unterschiedlichen<br />
Methoden des Grillens, die so vielfältige kulinarische Ergebnisse erzielen<br />
können. Oder suchen Sie sich eines aus unseren exklusiven Grillrezepten aus und<br />
versuchen Sie sich daran. Wenn Sie das Ergebnis erst einmal auf Ihrem Teller haben,<br />
und Sie es mit Ihren Freunden teilen und diese ganz einzigartige Atmosphäre entsteht,<br />
die so typisch ist <strong>für</strong> einen gelungenen Grillabend, dann geben Sie mir vielleicht recht.<br />
Dieses Buch ist ein Beweisstück.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
JAN SPIELHAGEN / CHEFREDAKTEUR MAGAZIN <strong>BEEF</strong>!<br />
4<br />
5
INHALT<br />
GRILLGESCHICHTE(N)<br />
VON FEUER UND FLEISCH<br />
10 – 25<br />
KÜCHENPRAXIS<br />
VOM HOLZFEUER ZUM<br />
INFRAROTBRENNER<br />
26 – 41<br />
GRILLPRAXIS<br />
ANLEITUNG ZUM<br />
ANFEUERN<br />
42 – 53<br />
EINKAUF<br />
VOR- UND ZUBEREITUNG<br />
54 – 57<br />
INNEREIEN<br />
ALLES VOM KALB<br />
58 – 61<br />
90 °C BIS 130 °C<br />
BBQ-REZEPTE<br />
64 – 95<br />
130 °C BIS 200 °C<br />
REZEPTE FÜR<br />
INDIREKTES <strong>GRILLEN</strong><br />
100 – 149<br />
SPRACHE DER<br />
GRILLMEISTER<br />
PITMASTER-SLANG<br />
150 – 151<br />
175 °C BIS 300 °C<br />
REZEPTE FÜR<br />
DIREKTES <strong>GRILLEN</strong><br />
152 – 197<br />
ÜBER 300 °C<br />
REZEPTE FÜR INFRAROT-<br />
GRILL UND <strong>BEEF</strong>ER<br />
198 – 231<br />
MARMORIERUNG –<br />
MERKMAL DER<br />
FLEISCHQUALITÄT<br />
200 – 203<br />
FEUERTOPF<br />
REZEPTE FÜR DEN<br />
DUTCH OVEN<br />
236 – 251<br />
6 7
<strong>Männer</strong> haben Spaß am Grillen. So weit,<br />
so gut. Und: Nur <strong>Männer</strong> haben diese<br />
Form der Nahrungszubereitung perfekt<br />
im Griff! Tatsächlich? Oder sind die Vertreter<br />
des männlichen Geschlechts vielleicht doch eher<br />
Opfer des „Laborrattenphänomens“? Wäre ja schließlich<br />
durchaus möglich, dass sich die Tierchen jede Nacht<br />
krumm und buckelig kichern, weil sie die Menschen<br />
in ihren weißen Kitteln vor dem Käfig so perfekt dressiert<br />
haben, dass sie ihnen einfach das Futter zuschieben.<br />
Übertragen auf die testosterongesteuerten Hüter der Glut<br />
hieße das: Stellen sich Frauen an Rost, Grillzange und<br />
Anzündkamin vielleicht absichtlich so ungeschickt an<br />
oder behaupten mit den Wimpern klimpernd, <strong>Männer</strong><br />
am Grill seien sexy, damit ihnen diese wenigstens einen<br />
Teil an Arbeit freiwillig abnehmen? Abgesehen davon –<br />
was heißt das schon? <strong>Männer</strong>domäne. In Südostasien,<br />
Mexiko und Serbien beispielsweise stehen Frauen am<br />
Grill – und zwar nur Frauen (sorry, Jungs!). Sie sind Tag<br />
<strong>für</strong> Tag in der Lage, Feuer, Grill und das, was darauf zubereitet<br />
werden soll, absolut mühelos zu beherrschen.<br />
Aber die geneigte Leserin respektive der interessierte<br />
Leser darf zu recht mehr von diesem Buch erwarten als<br />
schlichte Verbreitung altbekannter Klischees. Schließlich<br />
geht es hierbei um so viel mehr. Nämlich um die große<br />
Kunst des RICHTIGEN Grillens. Darüber hinaus auch um<br />
Hintergründe zur Jahrtausende währenden Geschichte<br />
von Fleisch über Feuer, um aktuelle Grill-Eigenarten auf<br />
den verschiedenen Kontinenten oder um die zahlreichen<br />
anderen Zubereitungstechniken, bei denen Glut oder Gas<br />
im Spiel ist. Was ist zu beachten beim Langzeitgaren in<br />
Smokern oder auf normalen Grills, wo liegen die feinen<br />
Unterschiede zwischen BBQ und herkömmlichem Grillen?<br />
Oder aber welches der Garsysteme ist <strong>für</strong> wen das richtige?<br />
Hier<strong>für</strong> gibt es leicht verständlich erklärt die technischen<br />
Hintergründe vom einfachen Camping-Holzkohlegrill<br />
über Kugel-, Elektro-, Gas- oder Infrarot-Grill bis hin zum<br />
kernigen Barbecue richtig großer Fleischteile in gigantischen,<br />
wie Dampflokomotiven aussehenden Smokern.<br />
Jedes dieser Geräte ist in seiner Funktionsweise erläutert,<br />
Schaubilder ermöglichen ein tieferes Verständnis ebenso<br />
wie die Direktvergleiche der verschiedenen Grillrost-<br />
Versionen.<br />
Die Rezepte <strong>für</strong> Fleisch, Fisch und Gemüse sind überraschend,<br />
gut nachvollziehbar und genialerweise nach<br />
der Grilltemperatur sortiert – von 90 °C im Smoker bis<br />
zu fauchenden 800 °C unter dem High-End-Infrarotgrill.<br />
Denn genau darum geht es beim Grillen der Profis: wie<br />
heiß und wie lange bei direkter oder indirekter Hitze?<br />
Wie geht Brot, Flammkuchen oder sogar Kuchen auf dem<br />
Grill? Und es gibt in diesem Buch sogar eine Antwort auf<br />
die ewige Frauen-/<strong>Männer</strong>frage: „Wie kriege ich das Gerät<br />
am Ende des Grillabends wieder vernünftig sauber?“<br />
Grillen mit Freunden und Familie ist nicht nur einer<br />
der schönsten und geselligsten sozial-gustatorischen<br />
Events, die wir kennen. Es ist auch die nachhaltigste<br />
und direkteste Form der Energienutzung zum Zubereiten<br />
unserer Speisen. In diesem Sinne, liebe Grill-Aficionados:<br />
Lasst uns nicht die Asche anbeten. Lasst uns die Glut<br />
weitertragen. Vor allem aber, lasst uns einfach Spaß<br />
haben am Grillen!<br />
Lasst uns<br />
die Glut<br />
weitertragen<br />
8 9
K01<br />
VON<br />
FEUER<br />
UND<br />
FLEISCH<br />
GRILLGESCHICHTE(N)<br />
10 11
Als der<br />
Nachbar noch<br />
auf dem<br />
Speiseplan<br />
stand<br />
Schon immer liebten wir<br />
Menschen, besonders wir<br />
<strong>Männer</strong>, von allen Speisen<br />
am innigsten diejenigen<br />
mit viel krossem, saftigen Fleisch und<br />
einem Knochen in der Mitte. Unser<br />
bisweilen von wohligen Schmatzlauten<br />
untermaltes, selbstvergessenes<br />
Abkauen eines großen, über Feuer<br />
gebrutzelten Stück Fleisches weckt<br />
archaische und im Zeitalter des cleanen<br />
Elektrogrills längst verschüttet<br />
geglaubte Ur-Instinkte des Jagens: das<br />
Bison, von den <strong>Männer</strong>n erlegt und<br />
als monumentale Beute zu den Frauen<br />
in die Höhlen gezerrt. Da war der<br />
Mann noch ein Mann. Auch wenn<br />
er gelegentlich nur einen quiekenden<br />
Wildschweinfrischling anschleppte.<br />
Doch spaßig war das vermutlich nur<br />
am Rande. Viel eher könnte das Garen<br />
von Fleisch und anderer Nahrung dem<br />
Ur-Menschen erst ermöglicht haben<br />
sich weiterzuentwickeln. Denn das<br />
Gehirn des Homo erectus hätte niemals<br />
durch ausschließlichen Rohnahrungsverzehr<br />
mit so viel Brennstoff<br />
versorgt werden können, wie es <strong>für</strong><br />
seine aufkeimenden Leistungen<br />
(Kommunikation, Einsatz von Werkzeugen,<br />
Entwicklung komplexer Jagdstrategien<br />
etc.) benötigte – so eine<br />
Theorie, die von dem Anthropologen<br />
Richard Wrangham an der Harvard<br />
University entwickelt wurde. Das Garen<br />
von Fleisch verkürzte die Zersetzung<br />
der Nahrungsbestandteile auf<br />
eine vergleichsweise kurze Verdauungszeit.<br />
Dadurch konnten unsere<br />
Vorfahren die Energie aus der Nahrung<br />
besser nutzen. Gekocht, so wie<br />
wir das heute kennen, wurde natürlich<br />
noch nicht, denn es gab eine<br />
Million Jahre v. Chr. noch keine feuerfesten<br />
Behältnisse – und noch nicht<br />
einmal eine Idee, wie man jenseits<br />
von natürlichen Phänomenen (zum<br />
Beispiel Blitzeinschlag) an Feuer kommen<br />
könne. Gleichwohl entwickelten<br />
die Ur-Menschen Methoden, natürliche<br />
Feuer zu kontrollieren. Die Folge:<br />
Man aß häufiger gemeinsam, musste<br />
kooperieren (zum Beispiel damit das<br />
Feuer nicht ausging) und die Geduld<br />
haben zu warten, bis die Nahrung<br />
gegart war. Über einer Feuerstelle<br />
aus dieser Zeit, die Archäologen unlängst<br />
in einer Höhle in Südafrika<br />
entdeckten, ließ sich ein Antilopenschenkel<br />
auf jeden Fall schon recht<br />
knusprig braten. Oder ein Nebenbuhler.<br />
In Ur-Zeiten stand der Nachbar<br />
sogar recht häufig auf dem Speiseplan.<br />
Das Opferritual, bei dem ohnehin eher<br />
der Rauch des verbrannten Opferfleisches<br />
die eigentliche Gabe an die<br />
Götter darstellte, markiert dann vielleicht<br />
auch den Übergang von flächendeckendem<br />
Kannibalismus zu sehr<br />
frühen Formen der Zivilisation.<br />
Athenaios berichtete in seinen Anfang<br />
des 3. Jahrhunderts n. Chr. veröffentlichten<br />
Deipnosophistai („Athenaei<br />
Naucratitae Dipnosophistarum libri“ –<br />
„Das Gastmahl der Gelehrten“) von<br />
einer Jahrtausend alten Überlieferung:<br />
„Als man sich noch gegenseitig auffraß,<br />
trat ein alles andere als törichter<br />
Mann auf den Plan, der als erster das<br />
Opferfleisch von gerösteten Tieren aß.<br />
Und weil es um so viel besser als rohes<br />
Menschenfleisch schmeckte, verzehrten<br />
sie sich nicht mehr gegenseitig.“<br />
12<br />
13
K02<br />
NICHTS<br />
F R<br />
HITZ-<br />
K PFE<br />
KÜCHENPRAXIS<br />
26 27
Holz<br />
und Kohle<br />
Laut der Studie eines Grillgeräteherstellers<br />
sagen<br />
78 % der Bundesbürger,<br />
sie würden am liebsten mit<br />
Holzkohle grillen. Das ist nach dem<br />
Lagerfeuer ja auch die rudimentärste,<br />
unmittelbarste und elementarste<br />
Möglichkeit, rohes Fleisch mithilfe<br />
von verkoksten Bäumen in pure<br />
Gaumenfreuden zu transformieren.<br />
Und es ist nicht sonderlich kompliziert.<br />
Man braucht keinen Stromanschluss,<br />
hat nur einen kleinen Kugelgrill<br />
in der einen, ein Säckchen Kohle<br />
und Bratwürste in der anderen Hand.<br />
Schon die Ur-Menschen haben an<br />
den Höhleneingängen gegrillt.<br />
Seltsam, dass trotz dieses „Erbes“<br />
jedes Jahr zehntausende Nackensteaks,<br />
Bauchlappen oder Thüringer<br />
auf den Rosten der Nation zu schwarzen<br />
Klumpen verbrennen. Denn<br />
Grillen mit Glut ist an sich einfach.<br />
Aber zugleich auch kompliziert. Erst<br />
das geschickte Bedienen der Lüftungsschieber<br />
an modernen Grillsystemen<br />
ermöglicht das gezielte Steuern der<br />
Gluthitze. Allerdings immer mit<br />
ziemlicher Verzögerung, weshalb<br />
am besten schon vor dem vermuteten<br />
Abfall der Temperatur die Luftschieber<br />
wieder etwas weiter geöffnet<br />
werden müssen.<br />
Wie immer im Leben hilft hier Erfahrung,<br />
aber auch Grundwissen. Der<br />
größte Teil der durch die aufsteigende<br />
Luft transportierten Wärmeenergie,<br />
die beim Verbrennen und Verglühen<br />
von Holz, Holzkohle oder Grillbriketts<br />
entsteht, heizt bei offenen Grills einzig<br />
den Nachthimmel. Nur ein kleiner<br />
Teil das Grillgut. Das ist erstaunlich,<br />
wenn man bedenkt, dass unten in der<br />
Grillwanne oder im Kohlekorb hohe<br />
Temperaturen herrschen, angefacht<br />
von dem Kamineffekt der Luft, der<br />
durch den im unteren Teil des Grills<br />
entstehenden Unterdruck immer<br />
wieder neue Luft durch die Lüftungsschlitze<br />
„ansaugt“. Wenn die Kohlen<br />
glühen, sind sie so heiß, dass sie sogar<br />
sichtbare Wärmestrahlung erzeugen:<br />
Ab etwa 700 °C ist ein schwaches<br />
Glimmen zu sehen, und leuchtend<br />
orangefarbene Glut hat sogar über<br />
1.100 °C. Dadurch ist auch verständlich,<br />
dass man mit dem Auflegen des<br />
Grillguts warten sollte, bis sich eine<br />
graue Ascheschicht über der Kohle<br />
gebildet hat. Die Schicht dämpft die<br />
Glut und lässt weniger Wärmestrahlung<br />
nach oben durch. Im Vergleich<br />
zu Gas- und Elektrogrill werden hier<br />
aber dennoch weitaus höhere Temperaturen<br />
erreicht. So funktioniert das<br />
vor allem in Deutschland beliebte<br />
direkte Grillen mit Kohle.<br />
Und nach diesem Prinzip „arbeiten“<br />
auch sämtliche herkömmlichen<br />
holzbasierten Grillsysteme – egal ob<br />
mit Deckel oder „Oben Ohne“. Ausnahmen<br />
gibt es bei den Smokern mit<br />
automatischen Holzbrikettsystemen<br />
sowie bei der recht jungen und mit<br />
knapp 3.000 Euro auch noch ziemlich<br />
teuren Technik des Pelletgrills, bei<br />
dem die Zündung und der Nachschub<br />
der Holzteilchen unterschiedlicher<br />
Bäume (zum Beispiel Apfel, Hickory,<br />
Buche oder Eiche) regelbar ist. Damit<br />
ist die Grilltemperatur vergleichsweise<br />
genau im Bereich von 80 bis<br />
430 °C steuerbar. Am Kugelgrill oder<br />
an den großen rechteckigen Holzkohlesystemen<br />
bleibt trotz eventuell im<br />
Deckel eingebauter Thermometer<br />
immer nur die individuelle Einschätzung<br />
und Erfahrung des Grillenden,<br />
ob die Kiste schon heiß genug da<strong>für</strong><br />
ist, endlich das Fleisch auf den Rost<br />
zu legen. Unerschrockene Grillrecken<br />
bevorzugen zur Abschätzung der<br />
Gluttemperatur nach wie vor den<br />
„Gelsenkirchen-Test“. Hier<strong>für</strong> hält<br />
man die ungeschützte Hand eine<br />
Handbreit über die glühende Kohle<br />
und zählt nach diesem Muster:<br />
„Gelsenkirchen eins, Gelsenkirchen<br />
zwei, Gelsenkirchen drei...“. Die Gesamtzahl<br />
der „Gelsenkirchens“ bis<br />
zum schmerzhaften Wegziehen der<br />
Hand steht <strong>für</strong> den Temperaturbereich<br />
des Grills:<br />
2 – 3 Gelsenkirchens: hohe Temperatur.<br />
4 – 5 Gelsenkirchens: mittelhohe<br />
Temperatur. 6 – 7 Gelsenkirchens:<br />
mittlere Temperatur. 8 – 10 Gelsenkirchens:<br />
niedrige Temperatur.<br />
Über 20 Gelsenkirchens: Sie haben<br />
vergessen, die Kohlen anzuzünden!<br />
28<br />
29
Und jetzt<br />
80 ganz<br />
besondere<br />
Grillrezepte<br />
<strong>für</strong> die vier<br />
Temperaturzonen!<br />
BBQ<br />
90 °C – 130 °C<br />
INDIREKTES <strong>GRILLEN</strong><br />
130 °C – 200 °C<br />
DIREKTES <strong>GRILLEN</strong><br />
175 °C – 300 °C<br />
INFRAROTGRILL UND <strong>BEEF</strong>ER<br />
800 °C<br />
62 63
K03<br />
NUR<br />
HEISSER<br />
RAUCH<br />
BBQ-REZEPTE FÜR 90 °C – 130 °C<br />
64 65
GRUNDZUBEREITUNG<br />
<strong>BEEF</strong> BRISKET<br />
FLEISCHZUBEREITUNG: INDIREKT (110 – 120 °C)<br />
REZEPT FÜR 2,7 KG RINDERBRUST<br />
SMOKERTIPP: BUCHENHOLZ<br />
<strong>BEEF</strong> BRISKET<br />
2,7 kg Rinderbrust<br />
4 EL schwarze Pfefferkörner<br />
2 EL Meersalz<br />
2 EL rosenscharfes Paprikapulver<br />
2 EL Knoblauchpulver<br />
3 TL Zwiebelpulver<br />
Die Rinderbrust parieren, dabei<br />
die aufliegende Fettschicht nicht<br />
vollständig entfernen, so bleibt<br />
das Fleisch beim Garen saftig.<br />
Das Fleisch mit einem Küchenpapier<br />
trocken tupfen. Die Pfefferkörner<br />
im Mörser zerdrücken, mit den<br />
restlichen Gewürzen vermischen,<br />
auf dem Fleisch gleichmäßig verteilen<br />
und andrücken. Das Fleisch<br />
abgedeckt, am besten über Nacht,<br />
in den Kühlschrank stellen.<br />
Den Smoker oder Grill vorbereiten.<br />
Das Fleisch in Alufolie wickeln und<br />
in den Smoker oder Grill geben.<br />
Sobald eine Kerntemperatur von<br />
etwa 75 °C erreicht ist, das Fleisch<br />
aus der Alufolie nehmen, den Saft<br />
auffangen und das Brisket bis auf<br />
eine Kerntemperatur von 85 °C<br />
weitergaren. Danach noch etwa<br />
1 Stunde ruhen lassen, dünn aufschneiden<br />
und mit dem Bratensaft<br />
servieren, oder den Bratensaft mit<br />
einer BBQ-Sauce vermischen (siehe<br />
Basisrezepte) und als Sauce zum<br />
Fleisch servieren.<br />
Das Fleisch lässt sich natürlich auch<br />
ohne Alufolie garen, nimmt dann aber<br />
etwa 1 bis 2 Stunden mehr Garzeit in<br />
Anspruch.<br />
66 67
SMOKED BABYBACKRIBS<br />
MIT BBQ-SAUCE<br />
FLEISCHZUBEREITUNG: INDIREKT (110 – 120 °C)<br />
REZEPT FÜR 4 PERSONEN<br />
SMOKERTIPP: 200 G WHISKYCHIPS<br />
BBQ-SAUCE<br />
2 TL Cayennepfeffer<br />
1 TL gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
1 TL Meersalz<br />
200 g Rohrohrzucker<br />
300 g Tomatenmark<br />
100 g Senf<br />
100 ml dunkler Balsamico<br />
80 ml Worcestershiresauce<br />
50 ml Limettensaft<br />
50 ml Melasse<br />
70 g Honig<br />
1 TL Chilisauce<br />
3 TL Speiseöl<br />
1 rote Zwiebel<br />
2 Knoblauchzehen<br />
In einer Schüssel alle trockenen<br />
Zutaten miteinander vermischen,<br />
in einer zweiten Schüssel die restlichen<br />
Zutaten bis auf Öl, Zwiebel und<br />
Knoblauch verrühren. Die Zwiebel<br />
schälen und in kleine Würfel schneiden.<br />
Die Knoblauchzehen schälen<br />
und mit dem Messerrücken andrücken.<br />
In einer Pfanne das Öl erhitzen,<br />
die Zwiebelwürfel glasig dünsten,<br />
die Knoblauchzehen zugeben und<br />
anbraten. Dann Trockengewürze<br />
zugeben und kurz anrösten. Zum<br />
Schluss die restlichen Zutaten zugeben<br />
und bei geringer Hitze etwa<br />
20 Minuten köcheln lassen, dabei<br />
gelegentlich umrühren. Die Sauce<br />
über Nacht im Kühlschrank ziehen<br />
lassen, luftdicht verschlossen hält<br />
sie sich auch mindestens eine Woche<br />
im Kühlschrank.<br />
BABYBACK-RUB<br />
160 g Rohrohrzucker<br />
1 EL rosenscharfes Paprikapulver<br />
1 EL Knoblauchpulver<br />
2 TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
2 TL Ingwerpulver<br />
2 TL Zwiebelpulver<br />
2 TL getrockneter Rosmarin<br />
Alle Gewürze gut miteinander vermischen<br />
und in einem sauberen Gefäß<br />
luftdicht verschließen.<br />
BABYBACKRIBS<br />
1,5 kg Schälrippchen<br />
½ TL Salz<br />
4 TL Babyback-Rub pro Rippchen<br />
300 ml Apfelwein<br />
Die Rippchen mit einem Küchenpapier<br />
trocken tupfen und die Silberhaut<br />
entfernen. Das Fleisch salzen,<br />
den Rub gleichmäßig auf den Rippchen<br />
verteilen und andrücken. Der<br />
Rub muss hier nicht dick auf der<br />
Oberfläche liegen, da die Rippchen<br />
noch mit BBQ-Sauce bepinselt werden.<br />
Einige Zeit abgedeckt ziehen<br />
lassen.<br />
In der Zwischenzeit den Smoker oder<br />
Grill vorbereiten. Die Rippchen auf<br />
den Smoker geben und etwa 3 Stunden<br />
bei gleichbleibender Temperatur<br />
smoken. Die Rippchen mit Apfelwein<br />
in Alufolie wickeln und weitere<br />
2 Stunden garen. Danach die Rippchen<br />
auspacken und <strong>für</strong> 1 weitere<br />
Stunde garen. Kurz vor Ende der<br />
Garzeit mit der BBQ-Sauce bepinseln<br />
und nochmals wenige Minuten über<br />
direkter Hitze karamellisieren lassen.<br />
Mehr zur 3-2-1-Methode im<br />
Pitmaster-Slang.<br />
76<br />
77
PITMASTER-SLANG<br />
DIE SPRACHE DER<br />
GRILLMEISTER<br />
3-2-1-METHODE<br />
Eine Zubereitungsart <strong>für</strong> beispielsweise Ribs im Smoker<br />
oder auf dem Grill: 3 Stunden bei niedrigen Temperaturen<br />
im Rauch, 2 Stunden mit Flüssigkeit (z. B. Whisky oder<br />
Apfelsaft) in Alufolie und schließlich noch mit Marinade<br />
glasiert 1 Stunde bei höheren Temperaturen. Die auch<br />
als „Texaskrücke“ bezeichnete Methode wird oft <strong>für</strong><br />
Barbecue-Einsteiger empfohlen.<br />
5-0-0-METHODE<br />
Die klassische Ribs-Strategie im Smoker: 5 bis 6 (6-0-0-<br />
Methode) Stunden das zuvor mit /”Rub” massierte Fleisch<br />
im Rauch garen. Danach lassen sich im Gegensatz zu<br />
„3-2-1“ die Knochen nicht einfach herausziehen, und<br />
das Fleisch hat noch einen festeren Biss.<br />
BARK<br />
Die berühmte schmackhafte Kruste von „Long-Job“-<br />
Grillgut. Sie besteht meist aus einer dünnen äußeren<br />
„Spice Crust“ und der darunter liegenden, noch dünneren<br />
Schicht („Pellicle“) der verbundenen Fleischproteine.<br />
BEAR PAWS/<br />
BEAR CLAWS<br />
Spezielle Fleischgabeln zum Zerrupfen von großen<br />
Fleischstücken wie zum Beispiel Pulled Pork. Die Zinken<br />
gibt es in allen vorstellbaren Varianten und lohnen sich<br />
insbesondere <strong>für</strong> größere Mengen an Fleisch.<br />
BLACK & BLUE<br />
Ein in den USA sehr beliebter Gargrad (auch „Pittsburgh<br />
rare“ genannt) insbesondere <strong>für</strong> dicke Steaks, die bei<br />
extremen Temperaturen sehr kurz so gegrillt werden, dass<br />
sie außen schwarz und innen blue – also noch fast roh –<br />
sind. Das funktioniert sehr gut mit einem Beefer® oder aber<br />
direkt auf den Kohlen wie beim Steak „Caveman-Style“.<br />
FOB (FALL OF BONE)<br />
Rippchen, die so lange gesmoked wurden, dass das<br />
Fleisch sprichwörtlich vom Knochen fällt.<br />
HOLY TRINITY<br />
Die „Heilige Dreifaltigkeit“ des Smokens und die Herausforderung<br />
<strong>für</strong> jeden wahren Barbecue-Jünger: Rippchen,<br />
Pulled Pork und Brisket.<br />
HOT SPOT<br />
Stellen im Grill, die deutlich heißer als der Rest sind. Kann<br />
unkontrolliert sein und gleichmäßiges Garen des Grillguts<br />
erschweren oder zum Beispiel mittels einer „Bullaugen“-<br />
Anordnung der Grillkohlen bewusst erreicht werden.<br />
KONDUKTION<br />
Sie kommt bei der Wärmeübertragung durch direkten<br />
Kontakt zwischen Grillgut und Wärmequelle zum Einsatz.<br />
Die Wärme fließt dabei immer in Richtung der geringeren<br />
Temperatur, beispielsweise vom heißen Gusseisenrost zum<br />
Fleisch und von der gegrillten Fleischoberfläche ins Innere.<br />
KONVEKTION<br />
Wärmeleitung über ein strömendes Medium wie Wasser,<br />
Luft und Öl. Die Weiterleitung erfolgt wesentlich langsamer<br />
als bei Konduktionswärme und wird bestimmt<br />
durch die Dichte des Mediums (Luft < Wasser < Öl).<br />
LONG JOB<br />
Extrem lange dauerndes Garen auf dem Grill und im<br />
Smoker, bei dem Zeiten von 10 Stunden und mehr locker<br />
überschritten werden. Die nicht nur beim Garen ganzer<br />
Tiere im Rauch zu erwartenden Marathonsitzungen<br />
fordern auch schon bei Pulled Pork & Co. die Geduld heraus.<br />
MINION-RING<br />
Benannt nach dem Autohändler Jim Minion aus Seattle,<br />
der es erstmals schaffte, mithilfe eines dichten Rings von<br />
Grillbriketts und einer gefüllten Wasserschale in der Mitte<br />
einen Kugelgrill bis zu 20 Stunden lang auf konstanten<br />
110-120 °C zu halten, ohne Brennstoff nachlegen zu<br />
müssen.<br />
MOP<br />
Eigentlich die Bezeichnung <strong>für</strong> einen Pinsel, dessen<br />
Form an einen Wischmopp erinnert. Er dient zum<br />
Bestreichen des Grillguts mit einer Marinade. Umgangssprachlich<br />
auch die Marinade selbst sowie der Vorgang<br />
des Einpinselns.<br />
PLATEAUPHASE<br />
Bis zu dieser (im englischen „Stall“ genannte) Phase erhitzt<br />
sich das Grillgut bei 90-110 °C Grilltemperatur gleichmäßig,<br />
doch ab einer Kerntemperatur von ca. 74 °C stagniert diese<br />
über einige Stunden hinweg („Plateau“) und kann durch<br />
die Verdunstungskühlung an der Fleischoberfläche sogar<br />
leicht zurückgehen. Die „Texaskrücke“ ist ein Mittel, um<br />
diese Phase zu umgehen und das Garen damit deutlich zu<br />
beschleunigen.<br />
RUB<br />
Gewürzmischung, mit der das Grillgut vor dem Garen<br />
eingerieben wird. Sorgt <strong>für</strong> pikanten Geschmack und<br />
eine schöne Kruste („Bark“).<br />
RÜCKWÄRTS<strong>GRILLEN</strong><br />
Zubereitungsmethode, bei der das Fleisch zunächst bei<br />
niedrigen Temperaturen auf die gewünschte Kerntemperatur<br />
gegart wird, um dann zum Schluss bei hoher direkter<br />
Hitze eine gleichmäßige Kruste zu erhalten.<br />
SPATCHCOCK CHICKEN<br />
Hierbei wird das Hühnchen vor dem Grillen mit zwei<br />
Schnitten (oder einer Geflügelschere) von der Wirbelsäule<br />
befreit und aufgeklappt gegrillt. Beim jamaikanischen<br />
Jerk Chicken wird das Huhn sogar auf diese Weise<br />
serviert – in Stücke gehackt, mit Knochen und der<br />
knusprig-würzigen Haut. Wegen der optischen Ähnlichkeit<br />
zu von Autos überfahrenen Hühnern wird das<br />
Huhn auch „roadkill chicken“ genannt.<br />
SWEET SPOT<br />
Der Bereich auf dem Grill mit der maximalen Wärmeintensität,<br />
in dem Grillen unter gleichmäßiger Temperatureinwirkung<br />
möglich ist. Der „Sweet Spot“ wird einerseits<br />
durch den Durchmesser der Wärmequelle bestimmt, aber<br />
auch die Entfernung des Grillguts zu glimmender Kohle<br />
oder zum Gasbrenner sowie die Innenauskleidung des<br />
Grills bestimmen die Ausmaße. Reflektierende Innenwände<br />
können bei Holzkohlegrills den „Sweet Spot“ auf<br />
bis zu 90 % der Rostfläche vergrößern.<br />
TEXASKRÜCKE<br />
Die „Texas Crutch“ ist ein Trick, die „Plateauphase“ zu<br />
überspringen: Zu Beginn dieser Phase wird das Fleisch bei<br />
etwa 74 °C Kerntemperatur in Alufolie eingewickelt, die<br />
Verdunstungskühlung kann nicht einsetzen, und die<br />
Kerntemperatur des Fleisches steigt stetig an. Resultat<br />
ist butterweiches Fleisch, das vom Knochen rutscht,<br />
allerdings auch eine an Geschmack und Textur weniger<br />
ausgeprägte Kruste.<br />
150 151
K05<br />
IST DAS<br />
EINE<br />
GLUT-<br />
HITZE<br />
REZEPTE FÜR DIREKTES <strong>GRILLEN</strong><br />
175 °C – 300 °C<br />
152 153
KACHELFLEISCH-BURGER<br />
MIT SPECKKONFITÜRE UND GRILLGEMÜSE<br />
FLEISCHZUBEREITUNG: DIREKT (ETWA 230 – 300 °C)<br />
REZEPT FÜR 4 PERSONEN<br />
HOT FIRE RUB<br />
1 EL Kreuzkümmelsamen<br />
1 EL weiße Senfkörner<br />
1 EL schwarze Pfefferkörner<br />
1 EL weiße Pfefferkörner<br />
2 EL Chiliflakes<br />
1 EL gemahlener Knoblauch<br />
2 EL rosenscharfes Paprikapulver<br />
1 EL Rohrohrzucker<br />
Die Kreuzkümmelsamen, Senf- und<br />
Pfefferkörner in einer Pfanne ohne<br />
Fett rösten, bis sie anfangen zu<br />
duften. Anschließend im Mörser<br />
zerstoßen und mit den restlichen<br />
Zutaten vermischen. Die Gewürzmischung<br />
in einem sauberen Gefäß<br />
luftdicht verschließen.<br />
SPECKKONFITÜRE<br />
200 g Speck<br />
1 rote Zwiebel<br />
1 TL Hot Fire Rub<br />
3 EL Rohrohrzucker<br />
2 EL Ahornsirup<br />
2 EL dunkler Balsamicoessig<br />
Den Speck in Würfel schneiden,<br />
in einer heißen Pfanne auslassen<br />
und in einem Sieb abtropfen lassen.<br />
Zwiebel schälen, in Würfel schneiden<br />
und glasig dünsten. Mit Rub und<br />
Zucker bestreuen und karamellisieren.<br />
Ahornsirup zugeben und mit<br />
Essig ablöschen. Zum Schluss den<br />
Speck zugeben und alles zu einer<br />
Masse einkochen. Anschließend in<br />
einem Mixer glatt pürieren. Speckkonfitüre<br />
in ein Gefäß mit Schraubverschluss<br />
füllen. Kühl gelagert ist<br />
sie mindestens eine Woche haltbar.<br />
GRILLGEMÜSE<br />
1 Zucchini<br />
1 Aubergine<br />
2 TL Meersalz<br />
1 rote Zwiebel<br />
3 Zweige Thymian<br />
3 Zweige Rosmarin<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 EL Rapsöl<br />
Zucchini und Aubergine putzen,<br />
in Scheiben schneiden und salzen.<br />
Zwiebel schälen, Strunk abschneiden<br />
und die Zwiebel in grobe Stücke<br />
schneiden. Abgezupfte Thymianblätter<br />
und Rosmarinnadeln in eine<br />
Schüssel geben. Knoblauch mit dem<br />
Messerrücken andrücken, schälen<br />
und mit dem Gemüse und den<br />
Kräutern vermengen. Auf einer<br />
Grillplatte das Öl erhitzen, das<br />
Gemüse einige Minuten grillen und<br />
auf Küchenpapier abtropfen lassen.<br />
KACHELFLEISCH-BURGER<br />
1 kg Kachelfleisch vom Schwein<br />
Meersalz<br />
Hot Fire Rub<br />
4 Burger-Brötchen<br />
Speckkonfitüre zum Bestreichen<br />
Grillgemüse zum Belegen<br />
Den Grill auf direkte Hitze vorbereiten.<br />
Das Fleisch salzen, mit dem Rub<br />
bestreuen und von beiden Seiten<br />
grillen. Anschließend einige Minuten<br />
ruhen lassen und in Streifen schneiden.<br />
Die Brötchen halbieren, die<br />
Schnittflächen auf dem Grill rösten<br />
und mit der Speckkonfitüre bestreichen.<br />
Grillgemüse und Fleisch auf<br />
die untere Hälfte legen, mit der<br />
oberen abdecken und servieren.<br />
164 165
PORTERHOUSE MIT<br />
PASSIONSFRUCHT-GIN-BUTTER<br />
UND SALZ-POPKORN<br />
FLEISCHZUBEREITUNG: DIREKT (ETWA 230 – 300 °C)<br />
REZEPT FÜR 4 PERSONEN<br />
PASSIONSFRUCHT-<br />
GIN-BUTTER<br />
4 Passionsfrüchte<br />
15 g roter Kampotpfeffer<br />
2 Blatt Gelatine<br />
12 g Gin<br />
250 g weiche Butter<br />
20 g Fleur de Sel<br />
4 Porterhouse-Steaks<br />
Passionsfrüchte halbieren, mit<br />
einem Löffel Kerne und Fruchtfleisch<br />
herausnehmen und durch ein Sieb<br />
streichen. Pfeffer in einem Mörser<br />
grob zerstoßen. Gelatine in kaltem<br />
Wasser einweichen. Gin und<br />
Passionsfruchtmark erwärmen<br />
und die Gelatine darin auflösen.<br />
Butter in einer Küchenmaschine<br />
aufschlagen, die Gelatine unterrühren<br />
und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Die Butter auf Pergamentpapier<br />
streichen, zu einer Rolle formen<br />
und <strong>für</strong> etwa 6 Stunden im Kühlschrank<br />
festwerden lassen.<br />
PORTERHOUSE<br />
MIT SALZ-POPKORN<br />
4 Porterhouse-Steaks<br />
Meersalz<br />
Sonnenblumenöl<br />
200 g Popcornmais<br />
Grünes Hawaiisalz<br />
Den Grill auf direkte Hitze vorbereiten.<br />
Die Steaks etwa 30 Minuten<br />
vor dem Grillen aus der Kühlung<br />
nehmen und salzen. Einen Topf<br />
aufstellen, den Topfboden mit Öl<br />
bedecken, erhitzen, die Maiskörner<br />
zugeben und den Deckel aufsetzen.<br />
Nachdem die Hälfte der Körner aufgepoppt<br />
sind, den Topf mit Deckel<br />
vom Grill nehmen und kurz stehen<br />
lassen. Die Steaks bei direkter Hitze<br />
von beiden Seiten grillen und kurz<br />
ruhen lassen. Das Popcorn mit dem<br />
Hawaiisalz würzen und mit den<br />
Steaks und der Butter servieren.<br />
188<br />
189
Was mögen Sie gedacht haben, als Sie dieses Buch das<br />
erste Mal in der Hand hatten? „Noch so ein Grillbuch?“<br />
Wissen Sie, ich nehme Ihnen das gar nicht übel.<br />
Immerhin: Sie haben es ja schon bis zu den letzten<br />
Seiten geschafft. Ich hingegen sage: „Endlich – ein richtiges Grillbuch!“.<br />
Der Anspruch ans Büchermachen ist seit jeher ein besonderer in unserem Verlagshaus.<br />
Tre Torri Bücher, ganz gleich ob unsere Titel der Spitzen- und Sternegastronomie, unsere<br />
gehobenen Küchenstandards, unsere Marken- oder TV-Kochbücher, müssen Bestand<br />
haben. Sie sollen in Jahren noch die gleiche Relevanz haben wie am Tag ihrer Veröffentlichung.<br />
Da<strong>für</strong> geben wir alles. Wir diskutieren – zum Teil heftig und kontrovers – mit<br />
den geeigneten Experten, suchen uns die besten Partner. Wir lassen nicht locker, bis<br />
wir den richtigen Dreh gefunden haben, um Ihnen ein Thema schmackhaft zu machen.<br />
So auch bei diesem Buchprojekt. Mit <strong>BEEF</strong>! haben wir den besten Partner <strong>für</strong> das Thema<br />
Grillen an unserer Seite, die Experten fanden sich ebenfalls. Die größte Herausforderung<br />
bestand jedoch darin, die ganze Bandbreite des Grillens abzudecken. Anfänger- oder<br />
Profi-Griller, Hobbykoch und Kohle-, Gas-, Infrarot-, Schwenkgrill- oder Smokerfan –<br />
alle sollten am Tisch Platz finden. Eigentlich ist das unmöglich. Dann hatten wir die<br />
zündende Idee mit den Temperatur bereichen, eine extrem methodische Herangehensweise,<br />
mit der wir den ganzen Grillkosmos logisch abdecken. Entstanden ist ein Buch,<br />
auf das wir stolz sind, das aus der Masse heraussticht und Profis ebenso wie Anfänger<br />
inspiriert. Es ist ein Buch, das Lust aufs Experimentieren macht. Ein Buch mit Hand<br />
und Fuß, ein Tre Torri Produkt.<br />
Eben endlich das richtige Grillbuch, findet Ihr<br />
RALF FRENZEL / VERLEGER TRE TORRI VERLAG<br />
254<br />
255
REGISTER<br />
Apfelsenf 116<br />
Aschebraten, hunsrücker 134<br />
Asiatischer Buchweizennudelsalat 123<br />
Babyback-Rub 77<br />
Babybackribs 77<br />
Basilikum-Senf-Sauce 120<br />
BBQ-Rub 78<br />
BBQ-Sauce 77<br />
Beef Brisket 66<br />
Beef Brisket mit Räucherkartoffeln und Kräuter-Aioli 69<br />
Beschwipste Poffertjes mit Schokosahne 141<br />
Birnen-Flammkuchen, süßer 142<br />
Bratkartoffelsalat 168<br />
Brezelknödelsalat 183<br />
Brotteig 111<br />
Buchweizennudelsalat, asiatischer 123<br />
Burgunder-Gugelhupf 145<br />
Café-de-Paris-Butter 132<br />
Chili-Kakao-Rub 160<br />
Chipotle-Ketchup 197<br />
Cowboysteak „Black & Blue“ vom Anzündkamin mit<br />
Kräuterbutter 228<br />
Cranberry-Jus 215<br />
Dinkel-Pancakes 216<br />
Dippekuchen 245<br />
Drumsticks mit Himbeerketchup 104<br />
Dry Aged Beef Burger mit Hummerbutter 204<br />
Ente vom Grill mit chinesischem Weißkohlsalat 132<br />
Entenbrustsatay mit Kumquat-Sherry-Salsa 159<br />
Entrecôtes mit Cranberry-Jus und überbackenen<br />
Tomaten 215<br />
Entrecôtes mit gefüllten Zucchiniblüten 212<br />
Filetsteaks mit Frühlingsgemüse und<br />
Schalottenconfit 224<br />
Fischkebap mit Mango-Passionsfrucht-Mayonnaise 107<br />
Flammkuchen, herzhafter 112<br />
Flanksteakfinger mit Salbei-Zitronenbutter 207<br />
Flanksteaks mit Gemüse-Chips und Limettensalz 192<br />
Forelle in Zeitungspapier mit Kartoffelchips 127<br />
Frühlingsgemüse 224<br />
Garnelenburger mit Wasabi-Mayonnaise 167<br />
Geflügelherzenspieße mit Radicchio-Birnen-Salat 155<br />
Gefüllte Rohrnudeln 149<br />
Gefüllte Weinblätter 227<br />
Gefüllte Zucchiniblüten 212<br />
Gegrillte Paprika 84<br />
Gegrillte Wassermelone und gehackte Salzmandeln 219<br />
Gegrillter Hummer mit Rouille 211<br />
Gegrilltes Kalbsbries mit Thaispargel und<br />
Tomatenvinaigrette 187<br />
Gemüse-Chips 192<br />
Gewürzte Wildschweinkeule mit Anis, Kardamom und<br />
Kubebenpfeffer 95<br />
Gratinierte Rindermarkknochen 119<br />
Grillfackeln mit Speck-Mais-Dip 163<br />
Grillgemüse 164<br />
Grünkern-Minzesalat 179<br />
Guacamole 216<br />
Gurken-Koriandersalat 223<br />
Herzhafter Flammkuchen 112<br />
Himbeer-Paprikakonfitüre 146<br />
Himbeerketchup 104<br />
Hochrippe im Ganzen mit Quinoasalat 138<br />
Hot Fire Rub 164<br />
Huhn von der Bierdose 128<br />
Hummer vom Grill mit Kräuteröl und geröstetem<br />
Brot 174<br />
Hummer, gegrillter mit Rouille 211<br />
Hummus 184<br />
Hunsrücker Aschebraten 134<br />
Im eigenen Fett gebratene Kalbsniere mit Basilikum-<br />
Senf-Sauce 120<br />
In Apfelwein geschmorte Weißwürste mit Apfelsenf und<br />
Laugenbrezeln 116<br />
In Limoncello eingelegte Lammkeule 91<br />
Jakobsmuscheln auf der Salzkachel gegrillt mit Papaya<br />
und Cashewkerne 172<br />
Jerk Chicken mit Kochbananenchips 131<br />
Jerk-Gewürzmischung 197<br />
Kachelfleisch-Burger mit Speckkonfitüre und<br />
Grillgemüse 164<br />
Kalbsbries, gegrilltes mit Thaispargel und<br />
Tomatenvinaigrette 187<br />
Kalbshaxen mit Malzsirupmarinade 92<br />
Kalbskoteletts mit Rucola-Avocado-Orangensalat 180<br />
Kalbsleberspieße mit Kartoffel-Apfel-Rösti und<br />
Kräuterbutter 156<br />
Kalbsniere, im eigenen Fett gebratene mit Basilikum-<br />
Senf-Sauce 120<br />
Kalbstafelspitz mit grüner Currypaste und<br />
Buchweizennudelsalat 123<br />
Karamellisiertes Obst mit Sabayon 231<br />
Karotten-Kräuter-Quiche 137<br />
Kartoffel-Apfel-Rösti 156<br />
Kartoffel-Tomatenragout 191<br />
Kartoffelchips 127<br />
Kohlekartoffeln 195<br />
Kräuter-Aioli 69<br />
Kräuterbutter 196<br />
Kräuteröl 174<br />
Kräuterquark 195<br />
Kumquat-Sherry-Salsa 159<br />
Lammkarree mit Tomatensalat und Hummus 184<br />
Lammkeule, in Limoncello eingelegt 91<br />
Lammkoteletts mit gefüllten Weinblättern 227<br />
Lammspieße und Datteln im Speckmantel mit<br />
Linsensalat 160<br />
Limettensalz 192<br />
Linsensalat, roter 160<br />
Maisbrot 84<br />
Malzsirupmarinade 92<br />
Mango-Passionsfrucht-Mayonnaise 107<br />
Mayonnaise 196<br />
Meerrettichschmand 115<br />
Mixed Pickles 171<br />
Moink Balls mit Pflaumensauce 103<br />
Ossobucco mit Gremolata 246<br />
Outdoor-Käsefondue 249<br />
Passionsfrucht-Gin-Butter 188<br />
Pastrami-Gewürzmischung 197<br />
Pastrami-Pökellake 80<br />
Pastrami-Rösti mit Sour Cream und Mixed Pickles 171<br />
Pastrami-Rub 80<br />
Pastrami-Sandwich mit gegrillter Paprika 84<br />
Pfeffermischung 183<br />
Pflaumensauce 103<br />
Pichelsteiner 241<br />
Poffertjes, beschwipste mit Schokosahne 141<br />
Polentaschnitten 220<br />
Porterhouse mit Passionsfrucht-Gin-Butter und Salz-<br />
Popkorn 188<br />
Pulled Chicken 74<br />
Pulled Chicken Tacos 74<br />
Pulled Pork Burger mit Krautsalat rot-weiß 111<br />
Pulled Pork mit Senfsauce, Rosmarinkartoffeln und<br />
Röstzwiebeln 73<br />
Pulled Pork Pasties 108<br />
Pulled Pork Rub 70<br />
Pulpo in Piment d’Espelette-Öl 208<br />
Quinoasalat 138<br />
Radicchio-Birnen-Salat 155<br />
Räucherkartoffeln 69<br />
Rindermarkknochen mit Zwiebelbrot 119<br />
Rohrnudeln, gefüllte 149<br />
Rosmarinkartoffeln 73<br />
Röstzwiebeln 73<br />
Rote-Bete-Salat 115<br />
Roter Linsensalat 160<br />
Rouille 211<br />
Rucola-Avocado-Orangensalat 180<br />
Rumpsteak mit Algensalz und Gurken-<br />
Koriandersalat 223<br />
Rumpsteaks mit New-Orleans-Jus und<br />
Polentaschnitten 220<br />
Sabayon 231<br />
Salbei-Zitronenbutter 207<br />
Salz-Popkorn 188<br />
Salzlake 70<br />
Sauerkrautsalat 87<br />
Schalottenconfit 224<br />
Schaschlikspieße mit Rote-Bete-Salat und<br />
Meerrettichschmand 115<br />
Schmortopf Mount Ventoux 242<br />
Schokosahne 141<br />
Schweinebauchrollbraten mit Chorizo und<br />
Sauerkrautsalat 87<br />
Schweinekarree mit Orangenpfeffer und Kräuter-<br />
Quiche 137<br />
Schweinekoteletts mit Brezelknödelsalat 183<br />
Schweinenackensteaks mit gegrillter Wassermelone,<br />
Ziegenkäsecreme und gehackten Salzmandeln 219<br />
Schweinenackensteaks mit Guacamole und Dinkel-<br />
Pancakes 216<br />
Schweinenackensteaks vom Schwenkgrill mit<br />
Bratkartoffelsalat 168<br />
Scones mit Himbeer-Paprikakonfitüre 146<br />
Seeteufel in grünem Speck von der Salzkachel 124<br />
Senfsauce 73<br />
Smoked Babybackribs mit BBQ-Sauce 77<br />
Smoky Spareribs 78<br />
Sour Cream 171<br />
Spanferkelrollbraten mit eingelegter Paprika und<br />
Feta 88<br />
Spareribs 78<br />
Speck-Mais-Dip 163<br />
Speckkonfitüre 164<br />
Strammes Pastrami 83<br />
Süßer Birnen-Flammkuchen 142<br />
Sweet BBQ-Sauce 197<br />
Tabouleh 91<br />
T-Bone-Steaks „Caveman-Style“ mit Kohlekartoffeln 195<br />
Thunfischsteak mit Grünkern-Minzesalat 179<br />
Tomahawksteaks mit Kartoffel-Tomatenragout 191<br />
Tomatenbrot 250<br />
Tomatensalat 184<br />
Überbackene Tomaten 215<br />
Waldorfsalat 92<br />
Wasabi-Mayonnaise 167<br />
Wassermelone, gegrillte 219<br />
Weinblätter, gefüllte 227<br />
Weißkohlsalat, chinesischer 132<br />
Weißwürste, in Apfelwein geschmorte 116<br />
Wildkräutersalat 124<br />
Wildschweinkeule, gewürzt mit Anis, Kardamom und<br />
Kubebenpfeffer 95<br />
Wolfsbarsch mit Kräuter-Aioli 176<br />
Ziegenkäsecreme 219<br />
Zucchiniblüten, gefüllte 212<br />
Zwiebelbrote aus dem Tontopf 119<br />
Grundzubereitungen<br />
Beef Brisket 66<br />
Chipotle-Ketchup 197<br />
Jerk-Gewürzmischung 197<br />
Kräuterbutter 196<br />
Mayonnaise 196<br />
Pastrami 80<br />
Pastrami-Gewürzmischung 197<br />
Pulled Pork 70<br />
Sweet BBQ-Sauce 197<br />
256 257
Glühende Kohle oder lodernde Gasflamme? Indirekte oder direkte Hitze? 10 Stunden im Smoker oder<br />
wenige Sekunden in der Infrarotzone? „<strong>GRILLEN</strong> – MEISTERSTÜCKE FÜR MÄNNER“ widmet sich auf<br />
260 Seiten allen relevanten Grillgeräten und -methoden.<br />
Mit einer ebenso innovativen wie praktischen Unterteilung in Temperaturbereiche präsentiert das<br />
zweite Buch aus der <strong>BEEF</strong>!-Reihe über 80 Rezepte, die die Herzen aller Grill-Afficionados auf Temperatur<br />
bringen. Angefangen bei großartigen BBQ-Klassikern wie Pulled Pork, Brisket und Ribs über direkt<br />
auf den Kohlen gegrilltem Steak hin zu auf dem Rost zubereiteten Meeresfrüchten, dieses Buch bietet<br />
alles, was ein Mann zum Grillen braucht. Mehr geht nicht.