22.04.2015 Aufrufe

BZ 2010-05.pdf - Luxemburger Landesverband für Bienenzucht

BZ 2010-05.pdf - Luxemburger Landesverband für Bienenzucht

BZ 2010-05.pdf - Luxemburger Landesverband für Bienenzucht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mai <strong>2010</strong><br />

D'Lëtzebuerger<br />

Beien-Zeitung<br />

5


140<br />

<strong>Luxemburger</strong> <strong>Landesverband</strong> für <strong>Bienenzucht</strong><br />

Fédération des Unions d’Apiculteurs<br />

du Grand-Duché de Luxembourg<br />

CODE BIC : CCPLLULL - IBAN LU 41 1111 0089 8965 0000<br />

Internet: http://www.apis.lu<br />

Verwaltungsrat:<br />

Präsident: DAMME Roger, L-4951 BASCHARAGE - Tél. 23 65 03 91- E-mail: roger_damme@yahoo.com<br />

Vize-Präsident: BOUR Robert, L-5407 BOUS - Tél. 23 69 99 18 - E-mail: robert.bour@education.lu<br />

Sekretär: HENCKES Robert, L-9907 TROISVIERGES - Tél. 99 70 42 - Fax 99 70 47 - E-mail: henckesr@pt.lu<br />

Kassierer: STROTZ Cathy, L-9648 Erpeldange - Tél. 95 81 58 - E-mail: cathy_strotz@yahoo.de<br />

Mitglieder: GIDT Georges, L-7423 DONDELANGE - Tél. 30 72 76 - E-mail: gidtraus@internet.lu<br />

KRAUS Lex, L-3672 Kayl - Tél. 56 52 84<br />

KUTTEN Fränz, L-5443 ROLLING - Tél. 23 69 95 10<br />

KEISER Carlo, L-9678 NOTHUM - Tél. 69 1 63 55 26 - E-mail: keeser@pt.lu<br />

Aufsichtsrat:<br />

Präsident: BECK Jean-Paul, L-5690 ELLANGE - Tél. 23 66 70 42 - E-mail: jean-paul.beck@pt.lu<br />

Mitglieder: MATHIAS Arsène, L-3673 KAYL - Tél. 56 45 42 - E-mail: amathias@laposte.net<br />

Redaktionsschluss ist der 1. des Vormonats.<br />

Zuschriften und Anzeigen sind zu senden an: Hamen Albert, 5A, montée de l'école, L-9908 TROISVIERGES<br />

Tél. 99 89 01 - E-mail: albert.hamen@gmail.com<br />

Die abgedruckten Artikel stehen unter der Verantwortung des jeweiligen Autors.<br />

An das Personal der Postämter: Sollten nicht genügend Bienenzeitungen zugesandt<br />

worden sein, möge man Herrn Robert Bour telefonisch & 23 69 99 18 benachrichtigen.<br />

An-, Um- und Abmeldungen sind ebenfalls an Herrn Robert Bour zu senden!<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Leitartikel des Präsidenten .............................................................................................................. 141<br />

Agenda Mai - Juni......................................................................................................................... 142<br />

Cours 4: am 8. Mai und Cours 5: am 5. Juni .................................................................................... 143<br />

Verwaltungsratssitzung - 23. Februar ............................................................................................... 108<br />

Delegiertenversammlung - 21. März ................................................................................................ 110<br />

Verwaltungsratssitzung - 23. März ................................................................................................. 111<br />

Iddien fir de Mee ........................................................................................................................... 115<br />

Europäische Imker Koordination...................................................................................................... 119<br />

Züchtertagung: Vortrag J. Brauße..................................................................................................... 121<br />

Rezept ......................................................................................................................................... 129<br />

Generalversammlung Kv Wiltz iltz........................................................................................................ 131<br />

1. Imkerkursus <strong>2010</strong> Kv Clerf ......................................................................................................... 134<br />

Bauernregeln Kv Clerf .................................................................................................................... 135<br />

Sammelbestellung Kv Capellen........................................................................................................ 136<br />

Titelbild : Op de Pissblummen - Foto: © FUAL<br />

Lëtzebuerger<br />

Beien-Zeitung<br />

Organ vum Lëtzebuerger <strong>Landesverband</strong> fir Beienzuucht.<br />

D’Lëtzebuerger Beien-Zeitung kënnt 12 mol am Joër.<br />

121. Joergank<br />

Januar<br />

Nummer: 5<br />

Liebe Imkerkollegen,<br />

Redaktiounskomitee:<br />

R. Dammé, R. Henckes, A. Hamen<br />

5A, montée de l’école, L-9908 Troisvierges<br />

Tél.: 99 89 01 E-mail: albert.hamen@gmail.com<br />

Aufgeschreckt hat mich vor kurzem die Meldung, dass mit Ausnahme vom Stausee an<br />

der Sauer, dem See von Weiswampach und den Baggerweihern in Remerschen, das Baden<br />

in allen <strong>Luxemburger</strong> Gewässern verboten ist! Als eines der „reichsten“ Länder der Erde<br />

bringen wir es nicht fertig unsere Gewässer, Basis allen Lebens, sauber zu halten.<br />

Die Meldung hat auf den ersten Blick nicht direkt etwas mit unseren Bienen zu tun. Aber<br />

eben nur auf den ersten Blick! Mit unserer Wasserqualität verhält es sich ähnlich wie mit<br />

der Biodiversität im Wasser, zu Lande und in der Luft: Der Verlust an Biodiversität, d.h. das<br />

langsame Verschwinden von Arten schreitet unaufhaltsam weiter, ohne das die Mehrheit der<br />

Bevölkerung es merkt oder sich daran stört. So wie eine schlechte Wasserqualität mit bloßem<br />

Auge selten zu erkennen ist, so verhält es sich auch mit dem Schwund der Artenvielfalt: Nur<br />

das geschulte Auge vermag die Veränderungen wahrzunehmen.<br />

Imker sind in der Regel gute Beobachter und die Bienen ein guter Umweltindikator. In<br />

einer arten- und blütenreichen Umwelt fühlen Bienen sich wohl und wir Imker wissen (wahrscheinlich<br />

mehr als viele unsere Mitmenschen) heckenreiche Landschaften und blühende<br />

Wiesen zu schätzen. Auch deswegen ist es so wichtig, dass die Ausbildung junger Imkerinnen<br />

und Imker höchste Priorität genießt: Imker sind aktive Naturschützer!<br />

Das Interesse an der Bienenhaltung ist augenblicklich so hoch wie seit langem nicht<br />

mehr. Dies sieht man auch an den steigenden Teilnehmerzahlen an den von den Vereinen<br />

und dem Verband angebotenen Aktivitäten.<br />

Jeder einzelne unserer Vereine kann mit Stolz auf eine reiche Geschichte, mit Höhen<br />

und Tiefen, zurückblicken. Die Teilnahme an den Generalversammlungen der verschiedenen<br />

Vereine ist in diesem Sinne sehr lehrreich. Aber so interessant es auch ist, vergangene<br />

Höhepunkte Revue passieren zu lassen, wir dürfen nicht vergessen, dass wir nur über die<br />

Ausbildung junger Imker auch das Vereins(über)leben von morgen sichern können. Die<br />

Anstrengungen, welche verschiedene Vereine im Bereich der Ausbildung junger Imker unternehmen,<br />

werden sich also langfristig auszahlen.<br />

R. Dammé, Präsident<br />

141


KALENDER<br />

Kalender<br />

<strong>2010</strong><br />

Mai<br />

SO 2. Beienapero Kv Capellen, Dondelange, 9.30 Auer<br />

MO 3. Kurse für Jungimker Kv Diekirch, Centre Holdaer ab 17.00<br />

FR 7.<br />

Sa 5. Kurs 5: ökologische Bienenhaltung Beiestand Eecherfeld (Biergerkräiz)<br />

sa 5. Imkerpraxis Kv Clerf, Eselborn, vereinseigener Bienenstand<br />

so 6. Beienapero Kv Capellen, Naturschoul Lasauvage<br />

MO 7. Kurse für Jungimker Kv Diekirch, Centre Holdaer ab 17.00<br />

FR 11.<br />

Schwarmkontrolle/Verhinderung,<br />

Infoline Tel.: 26 81 19 99<br />

Bis mat de Knéien an de Bléien‘ Konferenz von H.<br />

Loritz<br />

Kv Wiltz Anfängerstand Heiderscheid, 18.00<br />

SA 8. Kurs 4: Betriebsweise, Umgang mit Bienen Wiltz, Beieschoul 14.30 FUAL<br />

SA 8.<br />

Teilnahme am Kräutermarkt in Ulflingen mit der<br />

Initiative: „E gescheit Blummendëppen.“<br />

Kv Clerf<br />

SA 8. Imkerpraxis Kv Clerf, Eselborn, vereinseigener Bienenstand<br />

MO 10. Kurse für Jungimker Kv Diekirch Centre Holdaer ab 17.00<br />

FR 14. Ablegerbildung, Infoline Tel: 26 81 19 99 Kv Wiltz Anfängerstand Heiderscheid, 18.00<br />

SA 15. Imkerpraxis Kv Clerf, Eselborn, vereinseigener Bienenstand<br />

SO 16. Beienapero Kv Capellen, Linger, 9.30 Auer<br />

MO 17 Kurse für Jungimker Kv Diekirch, Centre Holdaer ab 17.000<br />

SA 22 Imkerpraxis Kv Clerf, Eselborn, vereinseigener Bienenstand<br />

FR 28 Hongernte, Infoline Tel: 26 81 19 99 Kv Wiltz Anfängerstand Heiderscheid, 18.00<br />

MO 31 Kurse für Jungimker Kv Diekirch, Centre Holdaer ab 17.00<br />

Juni<br />

Kv Clerf, Hosingen, Centre Culturel 14.00<br />

FR 11. Königinnenzucht, Infoline Tel: 26 81 19 99 Kv Wiltz Anfängerstand Heiderscheid, 18.00<br />

Kursus 4<br />

Samstag, 8. Mai <strong>2010</strong> – 14.30<br />

Beieschoul Woltz - Org. FUAL<br />

Betriebsweise, Umgang mit Bienen<br />

Kursusleiter: GUTH Jos<br />

Anmeldung : Henckes Robert<br />

Tel.: 99 70 42 – Fax: 99 70 47<br />

• Der Kursus ist gratis •<br />

Kursus 5<br />

Samstag, 5. Juni <strong>2010</strong> – 14.30<br />

Beiestand Eecherfeld / Biergerkräiz - Org. FUAL<br />

Einführung in die ökologische Bienenhaltung<br />

• Beuten, Wabenbau, Betriebsweise, Zucht und Vermehrung,<br />

• Fütterung und Varroabehandlung.<br />

• Erläuterungen zu den Richtlinien und Kontrollen.<br />

• Standbesichtigung.<br />

Kursusleiter: DAMME Roger, KALMES Nico<br />

Anmeldung : Henckes Robert<br />

Tel.: 99 70 42 – Fax: 99 70 47<br />

• Der Kursus ist gratis •<br />

142<br />

143


Verwaltungsratssitzung<br />

vom 23. Februar <strong>2010</strong><br />

Die Verwaltungsratssitzung fand in Beringen „A GUDDESCH“ statt.<br />

Hauptthema war die Delegiertentagung.<br />

Der wichtigste Punkt war der Kassenbericht. Hier waren noch einige Details zu klären,<br />

aber im Großen und Ganzen kann man im Gegensatz zu anderen Jahren mit der<br />

aktuellen finanziellen Lage zufrieden sein. Somit kann der Bericht in der vorgesehenen<br />

Zeit den Delegierten zugeschickt werden.<br />

Da ein großer Teil unserer Einnahmen aus Subsidien besteht, müssen wir uns bewusst<br />

sein, wie diese Gelder sinnvoll eingesetzt werden, denn wie die Zukunft aussieht, ist<br />

schwer zu sagen. Die Subsidien werden ja zum Teil durch die Völkerzahl berechnet,<br />

welche rückläufig ist und die Staatskassen sind auch nicht mehr das, was sie einmal<br />

waren. Jedenfalls müssen wir aufpassen, dass wir nicht total abhängig von den staatlichen<br />

Beihilfen werden. Im letzten Jahr wurde die „Beienzeitung“ teilweise über die<br />

EU finanziert.<br />

Sonstige Einnahmen der FUAL sind recht bescheiden. Nämlich: Die Beiträge der<br />

Imker, welche von den Kantonalvereinen weitergeleitet werden, sowie der finanzielle<br />

Beitrag zur Werbekampagne, alljährlich im Herbst. Auch kommen durch die Werbung<br />

in der „Beienzeitung“ ein paar E zusammen.<br />

Bis jetzt wurde die Kasse über das “Exel“-Programm geführt. Zur Vereinfachung<br />

dieser Prozedur wurde ein Spezialprogramm vorgeschlagen, welches die Arbeit der<br />

Kassiererin bedeutend erleichtert.<br />

„Projet Gabriel Lippmann“<br />

Schon seit 2007 bestehen Kontakte mit dem Forschungszentrum Gabriel Lippmann.<br />

Jetzt ist ein Projekt über Bienen vorgesehen. Im Budget ist eine gewisse Summe zur<br />

Finanzierung dieses Vorhabens vorgesehen. Die Vorbereitungen dazu beginnen dieses<br />

Jahr. 2011 wird versucht flächendeckend über das ganze Land von 15 bis 20 Bienenstöcken<br />

Pollen zu sammeln. Dazu müssen Imker bereit sein mitzuhelfen. Die Pollen<br />

werden analysiert und von der Firma Lippmann ausgewertet.<br />

In nächster Zeit ist eine Zusammenkunft mit allen Beteiligten vorgesehen zwecks<br />

Planung dieses Projektes.<br />

Expogast<br />

Die FUAL wird sich dieses Jahr mit einem Stand an der Expogast beteiligen. Die<br />

Finanzierung soll über das EU-Programm laufen. Über die Höhe des finanziellen Zuschusses<br />

steht aber noch nichts fest.<br />

„Beiendag“ <strong>2010</strong><br />

Bekanntlich wird der „Beiendag <strong>2010</strong> vom Kv. Redingen organisiert. Eine Zusammenkunft<br />

mit dem Kv. Redingen ist in nächster Zeit vorgesehen.<br />

„Foire agricole.“<br />

Die Landwirtschaftliche Messe findet vom 1. bis 4. Juli in den Deichwiesen in Ettelbrück<br />

statt. Der Kantonalverein Diekirch wird sich mit einem Stand daran beteiligen.<br />

HB<br />

Nationalmarke<br />

Bei einer Zusammenkunft am 9. Februar mit der Ackerbauverwaltung war noch<br />

kein Fortschritt in Sachen Etikett zu verzeichnen.<br />

EU-Programm<br />

Zu dem bestehenden Programm wurde vorgeschlagen, diejenigen Vereine, welche<br />

irgendetwas für die Vermarktung im Sinn haben, über das EU-Programm zu unterstützen<br />

(Beispiel Clerf).<br />

Für das neue EU-Programm wurden folgende Finanzierungsvorschläge eingereicht:<br />

Honiganalysen, Varroaprogramm, technischer Beistand und Wiederbevölkerung besonders<br />

für Jungimker.<br />

Für angehende Imker wird eine Broschüre herausgegeben, welche die Adressen<br />

der Imkervereine, sowie anderer, in der Bienenhaltung tätigen Organisationen mit<br />

einer Beschreibung ihrer Aktivitäten und Angebote enthält. 5000 Stück werden bei der<br />

Druckerei EXE in Ulflingen bestellt und an die jeweiligen Organisationen verteilt.<br />

144<br />

145


Sitzungsberichte<br />

Ordentliche Delegiertenversammlung<br />

vom 21. März <strong>2010</strong><br />

Begrüßung durch den Präsidenten des <strong>Landesverband</strong>es<br />

Pünktlich um 8.30 Uhr eröffnete der Präsident des <strong>Landesverband</strong>es Roger Dammé<br />

die diesjährige Delegiertenversammlung im Versammlungsraum des Restaurants a<br />

Guddesch in Beringen (Mersch).<br />

Er begrüßte die Vereinsdelegierten, sowie Herrn François Kraus von der Ackerbauverwaltung.<br />

In einer kurzen Gedenkminute wurde allen verstorbenen Imkern und ganz besonders<br />

Herrn Jean-Pierre Huss, Ehrenpräsident des <strong>Landesverband</strong>es gedacht.<br />

In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr ging der Präsident kurz auf die<br />

Arbeit der Zuchtgruppe, auf die, mit der Wallonie organisierte Werbekampagne,<br />

auf die Problematik der Gentechnik, sowie auf die europäische Zusammenarbeit der<br />

Imkerverbände ein.<br />

Roger Dammé stellte auch einen neuen Flyer vor, der neben allgemeinen Informationen<br />

zur <strong>Bienenzucht</strong> ins besonders auch alle, für die Imkerei in Luxemburg wichtigen<br />

Anschriften und Kontakte enthält und sich vor allem an potentielle Neuimker richtet. Der<br />

Flyer wird den Vereinen und anderen Organisationen in Kürze zur Verfügung stehen.<br />

Kurz ging der Präsident auch auf die Änderungen im Verwaltungsrat, wo er im<br />

Juni den vakanten Präsidentenposten von Herrn Johny Bertemes übernahm und in der<br />

Redaktion der Beienzeitung, wo Herr Albert Hamen Frau Milly Hoss auf dem Posten<br />

des Redakteurs folgte, ein.<br />

Bei seinem Ausblick auf das Jahr <strong>2010</strong> erwähnte Roger Dammé den Beiendag<br />

in Redingen, die Fortführung der Werbekampagne, die Beteiligung am Kongress der<br />

deutschsprachigen Imker in Bruneck (Südtirol), sowie eine eventuelle Beteiligung an der<br />

im Herbst stattfindenden Expogast.<br />

Im Jahr 2011 feiert der <strong>Landesverband</strong> sein 125-jähriges Jubiläum, wo die Mitarbeit<br />

aller Vereine erfordert sein wird.<br />

Feststellung der Anwesenheiten<br />

Durch namentlichen Aufruf stellte Robert Henckes, Sekretär des <strong>Landesverband</strong>es,<br />

dann die Anwesenheit der Vereinsdelegierten fest. 11 Kantonalvereine waren jeweils<br />

durch 2 Delegierte vertreten. Der Kantonalverein Wiltz war zu diesem Zeitpunkt nur<br />

durch einen Delegierten vertreten. Der zweite Delegierte traf erst nach der Abstimmung<br />

zum Tätigkeitsbericht des Verwaltungsrates ein.<br />

Tätigkeitsbericht 2009<br />

Der Tätigkeitsbericht des <strong>Landesverband</strong>es lag den Delegierten schriftlich vor.<br />

Es gab keine Nachfragen seitens der anwesenden Delegierten.<br />

Mit 23 Ja-Stimmen wurde der Tätigkeitsbericht 2009 einstimmig angenommen.<br />

Kassenbericht 2009<br />

Neben dem Kassenbericht lag den Delegierten auch der Rapport de révision der<br />

ASTA vor.<br />

In der obligaten Stellungnahme des Aufsichtsrates, lobte dessen Vorsitzender Jean-<br />

Paul Beck die vorbildliche Arbeit der Kassiererin Cathy Strotz.<br />

Um die Aufstellung der Jahresbilanz zu vereinfachen, wird man in Zukunft trotz<br />

der guten Kassenführung nicht daran vorbeikommen, auf ein professionelles Komptabilitätsprogramm<br />

zurückzugreifen.<br />

J.-P. Beck gab zu bedenken, dass 75% der Einnahmen des Verbandes aus Subsidien<br />

des <strong>Luxemburger</strong> Staates sowie der EU stammen. Die beim Staat und bei der<br />

EU angedachten Sparmaßnahmen verlangen eine vorsichtige Ausgabenpolitik, die<br />

eventuellen Kürzungen bei den Subsidien Rechnung trägt.<br />

Es gilt die in den vergangenen Jahren stetig gewachsenen Serviceleistungen des<br />

Verbandes an die Imker in Einklang mit den finanziellen Ressourcen zu halten.<br />

Zum Schluss bedankte sich der Präsident des Aufsichtsrates bei allen Imkern, die<br />

durch ihren finanziellen Beitrag zum Gelingen der Werbekampagne beigetragen<br />

haben.<br />

Der Kassenbericht wurde alsdann mit 22 Ja-Stimmen, bei 2 Enthaltungen von den<br />

Delegierten angenommen.<br />

Entlastung des Verwaltungsrates<br />

Mit 24 Ja-Stimmen erteilten die anwesenden Delegierten dem Vorstand bei der<br />

darauffolgenden Abstimmung Entlastung.<br />

146 147


Bestätigung eines neuen Mitgliedes im Aufsichtsrat<br />

Für den immer noch vakanten Posten im Aufsichtsrat lag die Kandidatur von Herrn<br />

Nico Schott aus Everlingen vor.<br />

Per Akklamation wurde er von den Delegierten als neues Mitglied dieses Gremiums<br />

bestätigt.<br />

Präsident R. Dammé informierte die Delegierten in diesem Zusammenhang auch<br />

darüber, dass Herr Michel Koch aus Winseler dem Verband seine Hilfe bei der Instandhaltung<br />

der verbandseigenen Internetseite www.apis.lu angeboten hat. Ein Angebot,<br />

was man natürlich nicht ausschlagen konnte.<br />

Antrag 1 des <strong>Landesverband</strong>es<br />

Vom 13.-16. September 2012 wird in Echternach der 87. Kongress der deutschsprachigen<br />

Imker stattfinden. Da mit der Ausrichtung dieses Ereignisses sehr viel Arbeit<br />

verbunden sein wird, schlug der Verwaltungsrat vor 2012, wie auch schon 2002 keinen<br />

Beiendag zu organisieren.<br />

Dieser Antrag wurde einstimmig mit 24 Stimmen angenommen.<br />

Antrag 2 des Kantonalvereins Clerf<br />

Dieser Antrag betrifft die, den Imkern von der ASTA zur Verfügung gestellten Bienenpflanzen.<br />

Um das im Sommer und Herbst immer geringer werdende Pollenangebot für unsere<br />

Bienen zu verbessern, schlägt der Clerfer Verein die immerblühende Mandelweide neu<br />

und die bis in den November blühende Korallenbeere wieder in das Pflanzenangebot<br />

der ASTA aufzunehmen.<br />

Die Mandelweide ist laut Naturhistorischem Museum als einheimische Pflanze<br />

einzustufen und die mit der Schneebeere verwandte Korallenbeere ist nicht invasiv d.h.<br />

sie ufert nicht aus und verdrängt keine einheimischen Pflanzen.<br />

22 Delegierte stimmten für diesen Antrag. 2 Delegierte stimmten dagegen.<br />

Der Antrag war somit angenommen.<br />

Antrag 3 des Kantonalvereins Clerf<br />

Die Weiterbildung im Kantonalverein stellt laut Clerfer Kantonalverein eine wertvolle<br />

Bereicherung für das Vereinsleben dar.<br />

Wertvolle Initiativen sind in den letzten Jahren dadurch entstanden. Initiativen, die<br />

neben dem uneigennützigen Einsatz der Vorstandsmitglieder aber auch erhebliche<br />

Geldmittel erfordern.<br />

Der Clerfer Verein schlägt vor Kantonalimkervereinen, die hier tätig sind eine Aufwandsentschädigung<br />

zukommen zu lassen.<br />

Diese Fördergelder sollen über das EU-Programm finanziert werden und den Kantonalvereinen<br />

nach der Offenlegung eines detaillierten Aktivitätsberichtes zugesprochen<br />

werden.<br />

Dieser Antrag gab Anlass zu angeregten Diskussionen.<br />

F. Kraus von der ASTA meinte, prinzipiell seien solche Fördermaßnahmen mit dem<br />

EU-Programm vereinbar.<br />

Im aktuellen Programm ist laut FUAL auch schon eine bestimmte Summe für solche<br />

und ähnliche Fördermaßnahmen vorgesehen.<br />

Was die Kriterien zur Verteilung anbelangt, bestand allerdings noch Diskussionsbedarf,<br />

so dass beschlossen wurde in einer Versammlung der FUAL mit den Kantonalvereinen<br />

die Fragen, welche die genaue Verteilung dieser Gelder betreffen, zu klären.<br />

In diesem Sinne kam es dann zur Abstimmung über den Antrag.<br />

Mit 20 Ja-Stimmen und 4 Nein-Stimmen wurde der Antrag mehrheitlich von den<br />

Delegierten angenommen.<br />

Antrag 4 des Kantonalvereins Clerf<br />

Dieser Antrag des Kantonalvereins Clerf beschäftigte sich mit der Förderung der<br />

Imkernachwuchsarbeit. Die von verschiedenen Vereinen initiierten Initiativen zur Nachswuchsförderung<br />

benötigen laut Imkerverein Clerf nicht nur viel menschlichen Einsatz,<br />

sondern auch ein gewisses Maß an Geldmitteln.<br />

Kantonalvereine sollten einen Zuschuss von pauschal 120 Euro pro Jahr für maximal<br />

2 Jahre pro Patenimkerschaft erhalten. Nach dem ersten Jahr der Patenimkerschaft stellt<br />

der Verein dem Anfänger den in gemeinsamer Arbeit aufgebauten Ableger mitsamt<br />

Beute zur Verfügung.<br />

Auch diese Fördergelder sollen aus dem EU-Programm finanziert werden.<br />

Nach eingehender Diskussion wurde beschlossen, den Betrag von 120 Euro aus<br />

dem Antrag zu streichen, und die Zuwendung von den jeweils herrschenden finanziellen<br />

Rahmenbedingungen abhängig zu machen.<br />

Da eine gewisse Überschneidung mit dem vorigen Antrag nicht von der Hand zu<br />

weisen ist, sollen weitere Detailfragen in einer Zusammenkunft der FUAL mit den Kantonalvereinen<br />

diskutiert werden.<br />

Mit 20 Ja-Stimmen und 4 Nein-Stimmen wurde der Antrag schließlich von der<br />

Versammlung angenommen.<br />

Antrag 5 des Kantonalvereins Grevenmacher<br />

2011 soll der Imkertag turnusgemäß im Kanton Grevenmacher stattfinden.<br />

Wegen seiner geringen Mitgliederzahl beantragt der Kantonalverein Grevenmacher<br />

nicht von sich aus die Ausrichtung dieser Veranstaltung, erklärt sich jedoch bereit, auf<br />

Anfrage hin, die in seinem Vermögen stehenden Arbeiten nach vorheriger Absprache<br />

mit der FUAL zu übernehmen.<br />

Die Delegierten schlugen dem Grevenmacher Verein vor, den Imkertag wenn möglich<br />

in Zusammenarbeit mit einem Nachbarverein auszurichten.<br />

Nach kurzer Diskussion wurde, im Einvernehmen mit den Delegierten des Kantonalvereins<br />

Grevenmacher, beschlossen über den Antrag abzustimmen.<br />

Mit 24 Ja-Stimmen beschlossen die Delegierten alsdann, den Kantonalverein Grevenmacher<br />

mit der Ausrichtung des Beiendags 2011 zu beauftragen.<br />

148 149


Antrag 6 des Kantonalvereins Wiltz<br />

Verständlicherweise zogen daraufhin die Delegierten des Kantonalvereins Wiltz<br />

ihren Antrag zur Ausrichtung des Beiendags 2011 zurück.<br />

Budget <strong>2010</strong><br />

Nach ausführlicher Diskussion wurde der Budgetvoranschlag für <strong>2010</strong> mit 22 Ja-<br />

Stimmen bei 2 Enthaltungen von der Versammlung genehmigt.<br />

Verschiedenes<br />

François Kraus von der Nationalmarke des luxemburgischen Honigs stellte den<br />

Entwurf einer neuen Etikette, sowie einer Zusatzetikette in zwei verschiedenen Größen<br />

vor.<br />

Die Delegierten sprachen sich dafür aus, die kleine Zusatzetikette schon dieses<br />

Jahr einzuführen und sich mit der Einführung der neuen Etikette sowie der großen<br />

Zusatzetikette noch bis 2011 Zeit zu lassen.<br />

Pierre Meyer, Präsident des Kantonalvereins Diekirch teilte der Versammlung, die<br />

Gründung der Carnicasfrënn mit. Die sei eine Initiative der Kantonalvereine Clerf,<br />

Diekirch, Remich und Wiltz, die zum Zweck die Förderung der Zucht der Carnicabiene<br />

habe. Da man sich noch in einer sehr frühen Phase befindet, konnte Pierre Meyer noch<br />

nicht mehr Einzelheiten hierzu mitteilen.<br />

Gegen 11.15 Uhr hob Landespräsident Roger Dammé die diesjährige Delegiertenversammlung<br />

auf.<br />

RB<br />

Pflanzen etwas früher zu bekommen (etwa Ende Oktober), denn die letzten Jahre war<br />

der Boden schon gefroren und die Stecklinge konnten nicht mehr gepflanzt werden.<br />

„Beienzeitung“<br />

Am 9. April ist eine Zusammenkunft mit allen Interessierten vorgesehen, die etwas<br />

zur Gestaltung der Zeitung beitragen wollen. Eine Anzeige erscheint in der nächsten<br />

Ausgabe.<br />

Werbekampagne<br />

Aus der Sicht vieler Imker war es schon positiv, dass überhaupt eine solche Kampagne<br />

stattfand. Negativ war: Die Broschüren wurden zu spät geliefert. Die Reklame<br />

in der Tele lief zu früh (vor 19.00 Uhr).<br />

Da noch hinreichend Broschüren zur Verfügung stehen, werden keine mehr bestellt<br />

und das eingesparte Geld wird verwendet um eine bessere Sendezeit zu erhalten.<br />

Bevorzugt wird die Zeit gegen 19.30 Uhr. Die FUAL wird dieses Jahr mit einem Stand<br />

an der Expogast (vom 20. bis 24. November) teilnehmen. Voraussichtlich wird die<br />

„Honigwoche“ auch in diese Zeit fallen. Eine Pressekonferenz dazu ist vorgesehen.<br />

Auffallend ist, dass bei dem freiwilligen Beitrag zur Werbekampagne die „kleinen“<br />

Imker sich an die Vorschläge über die Höhe des Beitrags hielten, während einige „große“<br />

mit vielen Völkern sich als etwas knauserig erwiesen.<br />

Einfangen von Bienenschwärmen<br />

Jetzt kommt die Schwarmzeit so langsam auf uns zu und die Imker werden wieder<br />

gefordert. Aber das Einfangen gehört schließlich zu unseren Aufgaben. So werden die<br />

Kv. angeschrieben, Mitglieder anzugeben, welche bereit sind Schwärme einzufangen.<br />

Sollten einige Vereine, wie jedes Jahr keine Angaben machen, werden die Präsidenten,<br />

resp. Sekretäre als Bezugsperson angegeben.<br />

Die Verwaltungsratssitzung fand in Beringen „A GUDDESCH“ statt.<br />

Delegiertentagung<br />

Die Delegiertentagung ist zufriedenstellend verlaufen. Es bleibt zu bemerken, dass<br />

die Kontrolle der Kasse durch den Aufsichtsrat sich als schwierig und langwierig erweist.<br />

Abhilfe würde ein Spezialprogramm schaffen (Ciel Compta-Programm). Ein solches<br />

Programm kann man günstig erwerben. Damit wären viele Probleme vom Tisch.<br />

ASTA<br />

Verwaltungsratssitzung<br />

vom 23. März <strong>2010</strong><br />

Die FUAL wird die Anträge vom Kv. Clerf betr. die Bienenweidepflanzen an die<br />

Ackerbauverwaltung weiterleiten. Desweiteren wird der Vorschlag eingereicht, um die<br />

Kongress Bruneck<br />

16 <strong>Luxemburger</strong> und 12 Belgier nehmen an dem Kongress teil. Die Zimmer wurden<br />

im Hotel Olympia in Reischach reserviert. Das günstigste Angebot für den Reisebus kam<br />

von der Firma Stephany aus Ulflingen. Durch die Mehrausgaben für einen größeren Bus<br />

gegenüber einem solchen von nur 18 Plätzen, wurde beschlossen, dass die Belgier sich<br />

finanziell an der Fahrt beteiligen sollten.<br />

Varroatoleranz<br />

In einem Einschreiben an den Präsidenten fragten 2 Imker, im Rahmen der „Varroatoleranz“<br />

einen finanziellen Beitrag um 80 Königinnen auf eine Inselbelegstelle zu<br />

schicken. Die FUAL hat im Prinzip nichts dagegen, mit Vorbehalt, die Finanzierung<br />

muss von Staat und EU abgesichert sein. Dieser Versuch soll nur für <strong>2010</strong> gelten. Die<br />

Transportunkosten werden nicht berücksichtigt.<br />

Subsidien<br />

Am 15. April ist eine Versammlung mit den Kv. geplant. Thema: Subsidien an die<br />

Kantonalvereine.<br />

150 151<br />

HB


Iddien fir de Mee<br />

Der Wonnemonat Mai zählt zum arbeitsaufwändigsten<br />

Monat des Bienenjahres:<br />

FLOREAL = BLUMENMONAT<br />

1. Trachtpflanzen<br />

Der Mai wird nicht ohne Grund als Blumenmonat betitelt. Im Französischen bezeichnet<br />

der Begriff «Floréal» den 8. Monat des republikanischen Kalenders, der nach<br />

der Revolution von 1789 in Frankreich eingeführt wurde. Der «Floréal» dauert je nach<br />

Jahr vom 20. oder 21. April bis zum 19. oder 20. Mai.<br />

Die Vegetation bietet ein reichliches Angebot an Frühtracht. Überall blühen Pflanzen,<br />

die mit ihrem Nektar und Pollen die Insekten anlocken.<br />

Steinobst: Pflaumen, Kirschen, Schwarzdorn (= Schlehe) werden bei günstigen<br />

Temperaturen angeflogen, und die wertvollen eingebrachten Pollen und Nektar dienen<br />

als Grundlage für das Wachstum der Bruttraube. Die Honigwaben füllen sich erst beim<br />

Anflug auf Löwenzahn, Apfelblüte, Weißdorn und Raps, der in der Landwirtschaft über<br />

das ganze Land angebaut wird.<br />

Zwischen der Frühtracht und dem Einsetzen des Frühsommerangebotes entsteht<br />

Anfang Juni eine Pollen-Nektar-Flaute von 14 Tagen. Diese sollte jeder Imker mit Überbrückungstrachten<br />

zu kompensieren versuchen nach dem Motto: „Hilf dir selbst, so hilft<br />

dir Gott!“.<br />

Seit drei Jahren fräsen wir auf allen Standorten jede zur Verfügung stehende<br />

Ecke und säen um den 15. April auf die nackte Erde Samen, wie Phazelie, Borretsch,<br />

Esparsette und weitere Mischungen von Blumen, die gerne von Bienen aufgesucht<br />

werden. Nach Ende der Blütezeit, also nach ungefähr 3 Wochen, werden die Stängel<br />

abgemäht und die Parzellen neu eingesät. So versuchen wir, das Angebot des Pollens<br />

im Spätsommer zu unterstützen.<br />

Das Lockern des Bodens<br />

kann mit kleinerem Gerät von<br />

Hand oder mit Maschinen<br />

eines befreundeten Landwirts<br />

erfolgen.<br />

• Völkererweiterung<br />

• Schwarmlenkung<br />

• Königinnenaufzucht<br />

• Ablegerbildung von nicht<br />

entwicklungsfreudigen Völkern<br />

• Ende des Monats: Schleudern des<br />

Honigs aus der Frühtracht<br />

Nicht nur ein Tropfen Wasser auf den heißen Stein !<br />

2. Erweiterung<br />

Anfangs der Weidenblüte wird die Zahl der Waben an die Völkerstärke angepasst,<br />

ja sogar begrenzt. Später werden die Waben seitlich der letzten Brutwabe um je eine<br />

Mittelwand erweitert. So kann das Volk die Waben je nach Bedarf und Wetterbedingungen<br />

ausbauen: Die Königin kann ihr Brutnest erweitern.<br />

Die Brutnesterweiterung sollte nicht erzwungen werden!<br />

Wenn das Brutnest leicht begrenzt gehalten wird, tragen die Bienen notgedrungen<br />

den Nektar in die Honigzargen. Dies bewirkt bessere Brutpflege und eine harmonische<br />

Entwicklung der Völker.<br />

Frischer Wabenbau bringt Schwung in<br />

die Völker!<br />

Ohne<br />

Ausnahme<br />

sollte sofort<br />

die Honigzarge<br />

aufgesetzt<br />

werden.<br />

Der Imker sollte Ende April seinen starken Völkern eine ausgebaute unbebrütete<br />

Honigzarge über das Absperrgitter aufsetzen. Hat er es versäumt, so erfolgt dies unbedingt<br />

Anfang Mai!<br />

Zu diesem Zeitpunkt fehlt es im Volk an wachserzeugenden Jungbienen. Das wiederum<br />

bringt ein Verzögern des Ausbaus und bei Dickwaben eventuell auch Wirrbau mit sich.<br />

Starke Völker füllen bei Tracht und günstigem Wetter die Honigzargen in weniger<br />

als 5 Tagen. Günstiges Wetter heißt allerdings: Ein dominanter Wind weht schwach aus<br />

Süden oder Westen.<br />

Sobald die Bienen tief ins Bodenbrett durchhängen ist es Zeit, die zweite Honigzarge<br />

aufzusetzen. Nur die beiden Randwaben sollten ausgebaute Waben sein! Der Zwischenraum<br />

wird nur mit Mittelwänden bestückt.<br />

Bei Bedarf kann ein Volk über Nacht alle Waben perfekt ausbauen! Wichtig ist die<br />

Raumgabe, denn die Bienen brauchen reichlich Ablagezellen für den eingetragenen<br />

wasserhaltigen Nektar.<br />

152 153


3. Drohnenwabe<br />

Die Harmonie eines Volkes ist ebenfalls abhängig von der Aufzucht von Drohnen<br />

und deren Anwesenheit. Eine spezielle Drohnenwabe mit verbreiteten Hoffmannschenkeln<br />

von 40 mm (wegen der größeren Zellen der Drohnenzellen) erlaubt den Bienen die<br />

Weiterpflege der Arbeiterinnenbrut auf den angrenzenden Arbeiterinnenwaben.<br />

Im Naturbau bevorzugen die Bienen die Randwaben für die Erstellung von Drohnenzellen.<br />

Deshalb also sollte diese Wabe als angrenzende letzte Brutwabe positioniert sein.<br />

Der Unterteil von 1/3 einer Dadantwabe reicht zur Befriedigung des Drohnenaufzuchttriebes<br />

eines Volkes. Bei Deutschnormalmaß kann ein ganzes Rähmchen mittelwandfrei<br />

seitlich der Arbeiterinnenbrut eingehängt werden.<br />

4. Schwarmkontrolle<br />

Die Völker erreichen ihren Entwicklungshöhepunkt, und das kann naturgemäß<br />

zur Vermehrung führen. Der honigproduzierende Imker aber bevorzugt, seine Völker<br />

schwarmfrei zu halten und sie ohne Schröpfung über diese kritischen Wochen zu führen.<br />

Bei schwarmträgen Bienenrassen genügt es, 1 bis 2 mal im Abstand von 8 Tagen<br />

die Nachschaffungszellen zu vernichten. Mit dem Abschleudern der Frühtracht kommt<br />

erneut Ruhe in die Völker.<br />

5. Honigernte<br />

Sehr wichtig: Nach der Rapsblüte soll man unbedingt sofort den Blütenhonig<br />

schleudern!<br />

Es besteht die Gefahr einer Auskristallisierung in den Waben, und der Honig kann<br />

nicht mehr geerntet werden. Jedoch unbedingt auf den Wassergehalt achten! Er sollte<br />

deutlich unter 18 % liegen!<br />

Nicht immer sind alle Waben einheitlich verdeckelt, und in bestimmten Jahren<br />

zieht sich der Eintrag von Nektar dahin. Empfohlen wird, 1 bis 2 Tage Schlechtwetter<br />

abzuwarten.<br />

Niemals mit dem Abernten am Abend eines Trachttages beginnen! Der frisch<br />

eingetragene Nektar würde das Schleudergut unhaltbar machen. Das Abfegen der<br />

Honigwaben oder das Einlegen der Bienenfluchten am Morgen!! ist eine ratsame<br />

Vorgehensweise!<br />

Somit haben die Bienen Zeit, den frischen Nektar zu „entwässern“ und zu verarbeiten.<br />

Die „Europäische Imker Koordination“ -<br />

Kleiner Rückblick und Positionierung<br />

(Übersetzt aus dem Französischen von Roger Dammé)<br />

Wie ist die Europäische Imker Koordination<br />

entstanden?<br />

Anfang der 90 er Jahre sind in Europa Phänomene von<br />

hoher Bienensterblichkeit und Schwächen der Bienenvölker vermehrt aufgetaucht. Es handelt<br />

sich dabei oft um Verschwinden von Bienen aus angeblichen gesunden Völkern. Futtervorräte<br />

sind vorhanden und die Bienenbrut wird verlassen. Für dieses Phänomen gibt es bis heute<br />

keine von allen Seiten anerkannte Erklärung. Für einige könnte es sich um ein neurologisches<br />

Problem handeln, eventuell im Zusammenhang mit einer (z.B. viralen) Krankheit, welche<br />

die das Nervengewebe befallen würde. Für andere wiederum, und das ist die von vielen<br />

Imkern vertretene Hypothese, handelt es sich um eine Kontamination der Bienenvölker mit<br />

einer neurotoxischen Substanz.<br />

Diese Hypothese wird umso stärker von den Imkern vertreten, weil das Auftauchen der<br />

Probleme zeitlich mit der Markteinführung in Europa von neurotoxischen Insektiziden, in<br />

Form von Saatgutbeizen, übereinander stimmt. Diese Insektizide, welche als Rückstände<br />

in Nektar und Pollen gefunden werden, gehören hauptsächlich zur Klasse der Neonikotinoiden.<br />

Die nationalen und europäischen Gesetzgebungen verlangen, dass in der Landwirtschaft<br />

eingesetzte Pestizide nur dann zugelassen werden, wenn eine wissenschaftliche<br />

Bewertung der Wirkungen nachgewiesen hat, dass diese Substanzen weder einen schädlichen<br />

Einfluss auf die tierische und menschliche Gesundheit, noch unannehmbare Folgen<br />

für die Umwelt haben. Beim Durchforsten der Zulassungsakten verschiedener Wirkstoffe<br />

wurde aber festgestellt, dass:<br />

• Die Testverfahren für die Risikoeinschätzung der Pestizide für Bienen wurden für Spritzmittel<br />

konzipiert und sind nicht geeignet die Auswirkungen von kontaminiertem Nektar<br />

und Pollen zu bewerten.<br />

• Die Studien sind aus imkerlicher Sicht oft unglaubwürdig.<br />

• Die Bewertung ist nicht unabhängig<br />

Aus Sicht der Imker geht auf jeden Fall aus den beiden ersten Punkten hervor, dass es keinen<br />

Nachweis für die Ungefährlichkeit der Substanzen für die Bienen gibt.<br />

Als Konsequenz daraus wurden Schritte unternommen um angepasste Testverfahren und<br />

glaubwürdige Studien zu erhalten. Diese Schritte haben die Imkerverbände aus verschiedenen<br />

europäischen Ländern dazu bewogen sich regelmässig zu treffen (4 Treffen seit Mitte<br />

2008). Daraus ist die Europäische Imker Koordination entstanden, dessen primäres Ziel<br />

darin besteht eine Änderung der Testverfahren und eine Neubewertung der im Verdacht<br />

stehenden Substanzen, mittels glaubwürdiger Studien, zu erwirken.<br />

Weiterhin viel Freude an den Bienen!<br />

154 155


Wie geht Koordination vor?<br />

Die Vertretung der Imkerorganisationen auf europäischer Ebene beschränkt sich heute<br />

auf die „Arbeitsgruppe Honig“ der COPA-COGECA. Die Entsendung in diese Arbeitsgruppe<br />

geschieht über nationale, landwirtschaftliche Verbände. Bei spezifischen Themen, wie<br />

den Pestiziden und der Gentechnik, vertreten Imkerei und Landwirtschaft (hauptsächlich<br />

die „grossen“ landwirtschaftlichen Verbände) aber oft unterschiedliche Positionen. Diese<br />

Unterschiede gipfelten darin, dass kürzlich die grösste französische landwirtschaftliche<br />

Organisation FNSEA die beiden französischen Imkerverbände UNAF und SNA, welche in<br />

der Sache der Pestizide am kritischsten waren, aus der „Arbeitsgruppe Honig“ der COPA-<br />

COGECA streichen lies.<br />

Die Europäische Imker Koordination ist aus diesem Widerspruch geboren. Seine Mitglieder<br />

sind keine Verfechter einer Spaltung mit der Landwirtschaft: Auch die Imker sind seit<br />

jeher Landwirte und Züchter und leben seit immer in Symbiose mit der Landwirtschaft.<br />

Zumindest in der aktuellen Form, erhebt die Koordination nicht den Anspruch dauerhaft<br />

zu existieren, sondern will dass die Stimmer der Imker zu spezifischen Themen gehört wird,<br />

dies zumindest solange diese unterschiedlichen Interessen bestehen.<br />

Die Koordination, mit mehreren Imkerverbänden, sowie einer landwirtschaftlichen Organisation,<br />

fühlt sich in der Frage der Pestizide nicht dazu berufen gegen den Einsatz von<br />

Pestiziden in der Landwirtschaft vorzugehen, sondern will die Bienen gegenüber schädlichen<br />

Praktiken schützen. Der systematische und präventive Einsatz von Pestiziden, besonders<br />

wenn es sich um Substanzen handelt, welche sich in der Umwelt anreichern, kann für die<br />

Bienen nur schädlich sein. Imker und Wissenschaftler haben genügend Indizien gesammelt,<br />

welche darauf hinweisen, dass die systemisch wirkenden Insektizide hauptverantwortlich für<br />

die Schwächung der Bienenvölker sind. Als Mindestziel verteidigen die Imker also zumindest<br />

die Optik einer integrierten Landwirtschaft, d.h. Praktiken, welche zum Ziel haben, den<br />

Einsatz von Pestiziden zu beschränken.<br />

Neben den Problemen der Pestizide sind die Imker auch von der Problematik der<br />

Gentechnik betroffen, und dies auf drei Ebenen:<br />

• Die Bienen sind potentielle Verbreiter, über aktuelle Sicherheitsabstände hinweg.<br />

• Die Bienenprodukte werden durch gentechnisch veränderten Pollen verunreinigt, während<br />

der Imker im Ungewissen über die entsprechenden Parzellen ist. Darüber hinaus<br />

muss der Imker für die Analysen seiner Produkte aufkommen und die Etikettierung ggf.<br />

anpassen, obschon er weder Verursacher, noch Nutznießer der GMO Kulturen ist.<br />

• Schädliche Auswirkungen auf die Bienen sind zwar noch keine nachgewiesen, können<br />

aber auch nicht ausgeschlossen werden.<br />

Es ist jetzt schon sicher, dass das Phänomen der Bienensterblichkeit auch einen Einfluss<br />

auf die Umwelt hat. Die Praktik der landwirtschaftlichen Monokulturen und das damit einhergehende<br />

Verschwinden der Biodiversität wirken sich negativ auf die Bienen aus. Diese<br />

würden ein landwirtschaftliches Modell vorziehen, welche das Ausbringen von Pestiziden<br />

durch Kulturrotation oder Behandlungen ab einer gewissen Schadschwelle, einschränkt<br />

und in dem die Notwendigkeit der Ertragsteigerung nicht mehr durch maßlose Investitionen<br />

gefördert wird (betrifft u.a. den Biodiversitätsverlust von immer öfter abgemähte Wiesen).<br />

Die Ziele der Koordination sind also präzise (korrekte Risikoeinschätzung der Pestizide<br />

für Bienen und in Folge dessen Neubewertung der betroffenen Moleküle), und die unternommenen<br />

Schritte sind technischer Natur. Dennoch reihen sich unsere Sorgen ein in einen<br />

breiteren Rahmen des europäischen landwirtschaftlichen Modells, welches heute, nach den<br />

mehreren Krisen (Sanitärem Krisen, Preisverfall …) zur Debatte steht.<br />

Was hat die Koordination bisher unternommen?<br />

Bis vor Kurzem hat die Koordination ohne Eigenmittel gehandelt, Briefe an die zuständigen<br />

Verwaltungen verschickt und Kontakte geknüpft um unsere Sorgen zu übermitteln. Wir<br />

haben mehrfach Vertreter der EU Kommission getroffen (DG SANCO und ENVI).<br />

Insbesondere haben wir am 19. Januar 2007 Frau Patricia Brunko, damals Leiter der<br />

zuständigen Abteilung bei SANCO, um zu verlangen dass die Testverfahren bei Saatgutbeizen<br />

angepasst werden sollen. Frau Brunko hat uns bestätigt, dass seine Abteilung dafür<br />

zuständig sei, hat uns aber nach einer Stellungnahme eines Experten gefragt.<br />

Der übliche Experte für die EU Kommission, was die Aufstellung von Regeln für Risikoeinschätzung<br />

für Bienen anbelangt, ist die EPPO (Europäische und mediterrane Organisation<br />

für Pflanzenschutz). Diese ist der Autor der Richtlinien für die Testverfahren, welche im<br />

Anhang der Direktive 91/414/EG über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln<br />

stehen. Wir haben dann auch Kontakt aufgenommen mit der EPPO, welche uns gegenüber<br />

gesagt hat, keinen Bienenexperten mehr in Ihren Reihen zu haben.<br />

Im Mai 2008 hat die EPPO die Ausarbeitung von Vorschlägen zu neuen Testverfahren<br />

an die ICPBR (Internationale Kommission für das Verhältnis Pflanze-Bienen) weitergegeben.<br />

Diese wissenschaftliche Organisation, welche die Unabhängigkeit gegenüber privaten<br />

Interessen keinesfalls garantiert (viele Mitglieder arbeiten für die Pflanzenschutzindustrie), hat<br />

drei Arbeitsgruppen zusammengestellt für (1) Risikobewertung, (2) Tunnel- und Freilandtests<br />

und (3) Testverfahren für Bienenbrut.<br />

Die Vorschläge dieser Arbeitsgruppen wurden anlässlich einer Sitzung der ICPBR in<br />

Bukarest (8-10. Oktober 2008) vorgestellt. Vertreter der Koordination haben daran teilgenommen<br />

und ihrerseits Vorschläge unterbreitet. Unsere Vertreter haben sich gegen die<br />

Vorschläge der Arbeitsgruppen ausgesprochen.<br />

Für die Vertreter der Imker waren die Vorschläge der Arbeitsgruppen gänzlich unannehmbar<br />

(z.B. keine Tests auf chronische Toxizität, obschon die Bienen diesen Substanzen<br />

permanent ausgesetzt sind). Nach dieser Ablehnung erhielten die Imker eine Frist um ihre<br />

Bewertung der Vorschläge der Arbeitsgruppen darzulegen. Diese Bewertungen wurden im<br />

Juni 2009 (Risikobewertung) und Juni 2009 (Tunnel- und Freilandtests) eingereicht. Zu den<br />

Tests auf Bienenlarven haben wir nie Vorschläge erhalten.<br />

Unsere Vorschläge sollten an die EPPO weitergereicht werden. Von der EPPO sollten<br />

wir die endgültigen Vorschläge an die EU Kommission erhalten, zuerst im Januar <strong>2010</strong>,<br />

dann Februar, dann März… Bisher haben wir noch nichts erhalten.<br />

Parallel dazu wurde die Koordination aktiv anlässlich des Votums im Europaparlament<br />

der neuen Verordnung 1107/2009 über das Inverkehrbringen der Pflanzenschutzmittel.<br />

Mit Hilfe von Mitarbeitern einzelner EU Parlamentarier haben wir es fertig gebracht die EU<br />

156 157


Kommission zu einer Erklärung zu bewegen, in der sie sich dazu verpflichtet ein besonderes<br />

Augenmerk auf die Testverfahren zu richten, um sicher zu gehen, dass diese den wirklichen<br />

Auswirkungen der Substanzen auf die Bienen Rechnung tragen, insbesondere was Nektar<br />

und Pollen angeht.<br />

Die Koordination und Via Campesina<br />

Noa Simon und Janine Kievits von der Koordination haben am 16. Februar <strong>2010</strong> Gérard<br />

Choplin getroffen, um eine Annäherung der beiden Organisationen zu analysieren.<br />

Die Koordination hat als eine der ersten Organisationen die „Europäische Erklärung<br />

zu den Nahrungsmitteln“ unterschrieben. Weiter wäre es von Vorteil wenn in absehbarer<br />

Zeit die Imker eigenständig in Via Campesina vertreten wären.<br />

Die „Arbeitsgruppe Honig“ leistet eine wichtige Arbeit innerhalb der COPA-COGECA,<br />

aber:<br />

Es ist heute nicht ohne weiteres möglich in diesem Gremium Themen wie Bienenschutz<br />

gegenüber Pestiziden und Gentechnik zu thematisieren<br />

Die Imker stehen der aktuellen Ausrichtung der europäischen Landwirtschaft skeptisch<br />

gegenüber und fühlen sich den Positionen von Via Campesina nahe; eine Mitgliedschaft<br />

wäre in unserem Sinne komplementär zur Arbeit in der „Arbeitsgruppe Honig“ der<br />

COPA.<br />

Wir wollen also die Kontakte in diesem Sinne vertiefen.<br />

SMR bedeutet, dass sich die Varroamilben in Völkern mit dieser Anlage nicht ungebremst<br />

vermehren können. Die Gründe hierfür sind bis heute nicht einwandfrei erforscht. Eine genetisch<br />

bedingte Anlage beschreibt die Fähigkeit der Bienen, Mehrfachbefall einer Brutzelle, also erfolgreiche<br />

Vermehrung der Milben, zu erkennen und auszuräumen. Marla Spivak, University of<br />

Minnesota, USA, machte 2006 den Vorschlag, diesen nun gut erforschten Teil der SMR durch<br />

den Begriff VSH, Varroa Sensitive Hygienic zu ersetzen. In Deutschland bemüht sich Jürgen<br />

Brauße aus Blankensee seit einigen Jahren um den Aufbau eigener SMR /VSH Linien. Hier sein<br />

Referat der Züchtertagung <strong>2010</strong> in Berschbach.<br />

SMR, Suppressed Mite Reproduction, Gebremste Fortpflanzung<br />

der Varroa Milbe<br />

Im Frühjahr 2007 habe ich den Vortrag von Renaud Lavend ´Homme, Jean-Marie van<br />

Dyck und Paul Jungels gehört. Hier wurde mir das 1. Mal etwas von SMR/VSH bekannt.<br />

Nach Recherchen im Internet stellte ich fest, dass Harris und Harbo (USA) schon 2000 dieses<br />

Phänomen beschrieben haben. Auch in Deutschland ist schon original SMR Material vorhanden<br />

gewesen. Leider wurde dieses Material nicht weiter genutzt. Auch die beschriebenen<br />

Untersuchungsmethoden wurden nicht auf unsere heimische Biene angewandt.<br />

Im August 2007 versuchte ich das Alter der Bienenbrut, durch Einsperren von 6 Königinnen<br />

in Wabentaschen, exakt zu bestimmen. Dies schlug fehl und es stellte sich als zu<br />

aufwändig für uns Imker dar. Ich entschied mich Brutwaben die ein Alter von17 Tagen und<br />

älter hatten zu entnehmen und zu untersuchen.<br />

Das Problem war nur, wie sieht die Brut an den einzelnen Entwicklungstagen aus.<br />

Hier half wieder das Internet (http://www.bienenfreunde.ch/default.php?sn=VarroaDev).<br />

Am Ende des 17. Tages ist<br />

die Puppe dunkler geworden<br />

und hat eine graue Farbe.<br />

17 - 18. Tag Milbenfamilie<br />

1 Muttermilbe<br />

2 Jung Milben<br />

2 Deutonymphen<br />

158<br />

Es hat ordentlich gestürmt – doch diese Bienen haben Glück gehabt!<br />

Weiterhin stellte sich heraus, dass die Untersuchungen zeitaufwändig sind und von uns<br />

Praktikern nur außerhalb der Saison im Winter durchgeführt werden können. Die Brutwaben<br />

wurden also entnommen und eingefroren. Harbo und Harris sprechen davon, dass man<br />

von 1000 Völkern ein Volk finden kann, das die SMR/VSH Fähigkeit hat. Dies bedeutet<br />

eine gute Zusammenarbeit von vielen Imkern. 2008 konnte ich schon 31 Waben auch<br />

von anderen Imkern untersuchen. Bienenvölker, die erkennen, dass sich eine Varroamilbe<br />

in einer Brutzelle vermehrt, räumen diese Brutzelle aus. Sie unterbrechen damit den Fort-<br />

159


160<br />

pflanzungszyklus der Varroa. Brutzellen in denen sich die Varroen nicht vermehren, bleiben<br />

unangetastet. Bei Brutwabenuntersuchungen werden pro Brutwabe 100 Zellen geöffnet und<br />

untersucht. Das Verhältnis von vermehrungsfähigen und nicht vermehrungsfähigen Varroen<br />

wird als Grundlage für die erkennbare Fähigkeit des Bienenvolkes genommen.<br />

Zum Beispiel:<br />

100 Zellen werden untersucht<br />

13 Zellen wurden gefunden in denen nur 1 Milbe ist, haben sich nicht vermehrt.<br />

17 Zellen wurden gefunden in denen sich alle Stadien befanden, sie haben sich vermehrt.<br />

30 befallene Zellen.<br />

X = 13 x 100 : 30<br />

X = 43,3%<br />

Harbo und Harris sehen 12% als normal in den Völkern an und sprechen Bienenvölkern<br />

ab 40% eine gute Chance zu, die Veranlagung von SMR weiterzugeben. Voraussetzungen<br />

für solche Untersuchungen sind Völker, die einen guten Befall mit Varroen haben. Es ist<br />

wichtig, dass die Königin, die im zu untersuchenden Volk ist, ihre eigenen Bienen hat. Ich<br />

gehe davon aus, dass eine Königin mindestens 8 Wochen im Volk sein sollte.<br />

Hier beginnt die Schwierigkeit.<br />

Königinnen die im Untersuchungsjahr geboren sind, sind oft nicht lange genug im<br />

Volk, bis zur Brutentnahme. Damit kann es zu Verfälschungen der Ergebnisse, kommen.<br />

Dies bedeutet, wollen wir Völker untersuchen, deren Königinnen, im Untersuchungsjahr<br />

geboren sind, müssen wir dementsprechend imkern.<br />

1. Schnelle und frühzeitige Einweiselung in Vollvölkern die im Untersuchungsjahr nicht<br />

behandelt wurden.<br />

2. Herauszögern der Behandlung gegen Varroa, bis die Kriterien der Untersuchung<br />

erfüllt sind.<br />

In meiner Praxis stellte sich das wie folgt dar:<br />

Einweiselung der Königinnen in Ablegern oder Vollvölker und Herbstbehandlung im<br />

selbigen Jahr.<br />

Einsammeln der zu untersuchenden Brutwaben im darauf folgenden Jahr vor der Behandlung<br />

Anfang August. Einfrieren der Brutwaben und später Untersuchung. Wie bei mir<br />

werden Imker mit größeren Beständen zeitlich nicht in der Lage sein, zur Zeit des Ziehens<br />

der Brutwaben auch gleichzeitig die Untersuchungen durchzuführen. Sie könnten jedoch<br />

Brutwaben ziehen, diese einfrieren und später untersuchen.<br />

Günstig ist es, wie wir es seit 2 Jahren praktizieren:<br />

1. Die Imker ziehen die Brutwaben, schicken sie frisch per Nacht-Express, zu mir und<br />

ich friere sie sofort ein.<br />

2. Die Imker frieren die Brutwaben selbst ein und bringen sie später eingefroren zu mir.<br />

Hierbei ist wichtig, dass die Waben bis zur Untersuchung nicht auftauen, da sie sich<br />

sonst schwer untersuchen lassen oder verderben.<br />

Für eine einheitliche Untersuchung und Beurteilung wird sich immer eine zentrale Untersuchungs-<br />

oder Beurteilungsstelle günstig auswirken, sie vereinfacht auch für den Imker<br />

die Beurteilung und spart ihm sehr viel Zeit. Um das untersuchte Material auch züchterisch<br />

nutzen zu können, ist es notwendig, dass die Königinnen nach der Untersuchung noch<br />

vorhanden sind. Dies bedeutet sie müssen über den Winter gebracht werden.<br />

Die Untersuchungen führte ich 2008 mit meinem modifizierten Binokular für die Besamung<br />

durch.<br />

Untersuchungsplatz mit modifiziertem Binokular<br />

Hier stellte sich heraus, dass eine 5-fache Vergrößerung, die optimale Arbeitsvergrößerung<br />

ist.<br />

Für 2009 habe ich mit einer großen Lupe begonnen, die ebenfalls 5-fach vergrößert.<br />

Um eine perfekte Ausleuchtung des Zellenbodens zu erreichen, setze ich noch eine<br />

Kaltlichtleuchte ein.<br />

Mit dieser Kombination lassen sich die Untersuchungen bequem und relativ schnell<br />

durchführen. Zur Untersuchung benutze ich weiterhin eine gebogene Pinzette. Mit dieser<br />

werden die Zellen geöffnet und die Brut gezogen. Dokumentiert wird mit Hilfe eines Laptops<br />

in Excel-Tabellen.<br />

Wichtig für die Dokumentation ist die Kennzeichnung der Brutwaben.<br />

161


Hier dokumentieren wir:<br />

1. Name des Imkers<br />

2. Volk Nummer<br />

3. Abstammung<br />

4. Entnahmedatum<br />

Um überhaupt positive Ergebnisse zu erhalten, müssen viele Völker mit den unterschiedlichsten<br />

Herkünften untersucht werden. Günstig wäre es, wenn die Abstammungen<br />

der Völker bekannt sind, dies wäre wichtig für die weitere Anpaarung. Allein die Frage der<br />

Vorbereitung, der Untersuchung erfordert eine gute Zusammenarbeit der beteiligten Imker.<br />

Die Untersuchung ist aber erst der erste Schritt.<br />

REZEPTE<br />

Crèpes - Teig (10 Personen)<br />

Haben wir Völker gefunden die SMR/VSH fähig sind, dann stellen sich die viel wichtigeren<br />

Fragen:<br />

Was mache ich mit diesem Material?<br />

Wie verpaare ich dieses Material, um die Fähigkeit SMR zu erhalten?<br />

Wie kann ich es mit einer bestimmten Verpaarung festigen und trotzdem gute Erträge<br />

erreichen?<br />

Mit dem Modell (closed population modell) hat Page und Laidlaw ein Programm aufgezeigt,<br />

das im Rahmen eines großen Genpools, eine Züchtung über viele Generationen<br />

ermöglicht. Dieses Programm war damals für die Linienzucht gedacht und kann uns heute im<br />

Rahmen der Varroatoleranz-Zucht weiterhelfen. Heute wird in den USA und in Neuseeland<br />

soweit ich weiß, nach diesem Programm gearbeitet. Unsere Züchtergruppe arbeitet jetzt<br />

seit 5 Jahren in abgewandelter Form mit so einem Programm, leider sind wir scheinbar in<br />

Deutschland die einzigen.<br />

Imkermeister<br />

Jürgen Brauße<br />

14959 Blankensee<br />

Dorfstr. 2<br />

Tel. 033731 80026<br />

Imkereibrausse@aol.com<br />

Rhabarber-Honig-Füllung<br />

KLEINANZEIGE :<br />

5 Wabenableger Carnica zu verkaufen<br />

GSM 621 75 13 57<br />

162<br />

163


VEREINSNACHRICHTEN<br />

VEREINSNACHRICHTEN<br />

Generalversammlung<br />

Am Sonntag, dem 14. März <strong>2010</strong> hatte der „ Beieverein Wolz“<br />

auf seine ordentliche Generalversammlung eingeladen. Trotz der<br />

winterlichen Temperaturen hatten viele Mitglieder und Kollegen den Weg in die Bienenschule<br />

gefunden.<br />

Der Präsident, Jeannot Glodé, begrüßte alle Anwesenden, unter ihnen den Landespräsidenten<br />

der FUAL Herrn Roger Dammé, Vertreter der Gemeinde, Kollegen aus den<br />

Nachbarvereinen und alle anwesenden Mitglieder und machte einen kurzen Rückblick<br />

auf das letzte Bienenjahr.<br />

Nach einer Gedenkminute für alle im letzten Jahr verstorbenen Kollegen, wurde ein<br />

gut gefüllter Tätigkeitsbericht vom Sekretär Gilbert Moris vorgetragen.<br />

Als nächster Punkt auf der Tagesordnung wurde ein ausgeglichener Kassenbericht<br />

trotz vieler Anschaffungen für die Bienenschule vom Kassierer Gerard Leunessen vorgetragen.<br />

Daraufhin erteilte der Aufsichtsrat dem Kassierer die Entlastung.<br />

Für das leibliche Wohl während der anschließenden Pause war eine ausgezeichnete<br />

Grillmanschaft zuständig.<br />

In seinem Vortrag ging Jeannot Glodé auf alle angebotenen Leistungen von der EU,<br />

vom <strong>Luxemburger</strong> Staat, von der Fual und vom KV Wiltz für die Imker ein.<br />

Viele Imker hatten dann auch noch Fragen zu den verschiedenen Beihilfen, welche<br />

dann auch so weit wie möglich beantwortet werden konnten.<br />

Mit der Verlosung einer reichhaltigen Tombola endete der offizielle Teil der Versammlung.<br />

Moris Gilbert<br />

Trotz winterlichem Wetter hatten sich am Samstag, den 13. März zahlreiche Interessenten<br />

zum ersten Kurs für das Jahr <strong>2010</strong> am Bienenstand getroffen. Neuanfänger<br />

aus verschiedenen Altersgruppen aber auch gestandene Imker wollten bei der Frühjahrsrevision<br />

dabei sein. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war dann aber keine<br />

praktische Vorführung möglich. Im Lokal des Imkervereins wurde den zukünftigen<br />

Imkerinnen und Imker das Projekt der<br />

Patenimkerei vorgestellt und ein wenig<br />

Basiswissen der Imkerei (Grundlagen<br />

der <strong>Bienenzucht</strong>, körperliche Anforderungen,<br />

Bienen und Bienenvolk, Beute<br />

und Aufstellung, Grundausstattung,<br />

Völkerzahl, Betriebsweise und Bienenkrankheiten)<br />

vermittelt.<br />

Der nächste Kurs findet am Samstag,<br />

den 8. Mai <strong>2010</strong> um 13.30 Uhr auf<br />

dem Bienenstand in Eselborn statt. Anschließend treffen wir uns dann bis zur Sommersonnenwende<br />

jeden Samstag um die gleiche Zeit.<br />

mit freundlichen Imkergrüßen,<br />

mir ginn <strong>2010</strong> ënnerstëtzt vam Club Soroptimistes<br />

Erfolgreicher Start für die Imkerkurse <strong>2010</strong><br />

auf dem vereinseigenen Bienenstand in<br />

ESELBORN<br />

Nico HAMEN, Schriftführer<br />

164 165


Bauern- UND WETTERREGELN<br />

166 167


Verkaufe:<br />

aus einem biologisch<br />

anerkannten Imkerbetrieb<br />

nach Auswinterung, Mitte-Ende April :<br />

• 10 Buckfastvölker<br />

Nachzuchten aus dem Varroatoleranzprogramm DN<br />

ab Anfang Mai:<br />

• Ableger auf Bestellung : 5 Waben 75 E (ohne Kasten)<br />

• Kunstschwärme mit F1 Königin 90 E<br />

• Standbegattete Königinnen (F1 Buckfast – Nachzuchten) 25 E<br />

Apiculture biologique Nico Kalmes<br />

14, rue Jean Schortgen L-3323 Bivange Tel:621 767 400<br />

Mathis Prost s.a.<br />

Z.I. Rolach<br />

L-5280 SANDWEILER<br />

Tél.: 75 91 81<br />

Fax: 75 88 18<br />

www.mathisprost.lu<br />

* Honigglas 500 g mit rotem<br />

Deckel (Marque Nationale)<br />

* Honigglas 250 g mit Deckel<br />

sowie andere Modelle in<br />

verschiedenen Grössen<br />

* reichhaltiges Sortiment an<br />

Flaschen<br />

* Zucker, Qualität K 1 (fein)<br />

25 kg<br />

* Invertzucker flüssig in 10 l<br />

Kanister<br />

* Kartonnagen, neutral oder<br />

bedruckt<br />

168 169


CFM-Radialschleudern mit Wabenkorb<br />

aus Edelstahl-Rostfrei<br />

• diverse Größen von 9 bis 60 Waben<br />

• Lieferung an eine deutsche Adresse frei Haus<br />

MADE IN GERMANY<br />

Fordern Sie unseren<br />

kostenlosen Katalog an<br />

oder besuchen Sie uns<br />

im Internet-Shop!<br />

CARL FRITZ · Imkereitechnik<br />

Immenweg 1 · 97638 Mellrichstadt · Tel.: (0049) 97 76 / 81 15-0<br />

Fax (0049) 97 76 / 71 26 · info@carl-fritz.de · www.carl-fritz.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!