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Typografie

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Grundlagen der<br />

<strong>Typografie</strong><br />

basierend auf Schweizer Regeln<br />

Michel Mayerle<br />

ulrich-media GmbH


Grundlagen der <strong>Typografie</strong>


Impressum<br />

© 2005 by ulrich-media GmbH<br />

Bernstrasse 8<br />

CH-3045 Meikirch<br />

www.ulrich-media.ch


Ein Geschenk der<br />

ulrich-media GmbH<br />

zur Jahreswende


Einige Worte zur <strong>Typografie</strong><br />

Der Ursprung des Wortes <strong>Typografie</strong> stammt<br />

aus dem Griechischen. «Typos» bedeutet<br />

Gepräge oder Form, «graphein» heisst<br />

schreiben. Sinngemäss ins Deutsche übersetzt<br />

könnte <strong>Typografie</strong> also mit «Typen<br />

schreiben» beschrieben werden.<br />

In der heutigen Zeit vermögen vermutlich<br />

nicht mehr allzu viele Leute etwas mit der<br />

oben genannten Übersetzung anzufangen.<br />

Folgende Übersetzung schafft da schon eher<br />

Klarheit:<br />

«<strong>Typografie</strong> ist die Lehre vom Gestalten einer<br />

Drucksache, die uns helfen soll, eine optimale<br />

Lesbarkeit und Funktionalität zu erreichen.»<br />

oder<br />

«<strong>Typografie</strong> macht Sprache lesbar.»<br />

Folgende elementaren Gestaltungselemente<br />

begegnen uns in der <strong>Typografie</strong> immer wieder<br />

von Neuem:<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Schrift<br />

Textgruppen<br />

Bild<br />

Punkt<br />

Linie<br />

Fläche und Proportionen<br />

Satzspiegel<br />

Rastertonwerte<br />

Farbe<br />

Kontrast<br />

Typografische Schmuckelemente<br />

Makrotypografie oder Grosstypografie<br />

Unter Makrotypografie verstehen wir den<br />

Gesamteindruck einer Seite. Hierbei geht<br />

es darum, wie typografische Gestaltungselemente<br />

harmonisch angeordnet werden.<br />

Mikrotypografie oder Detailtypografie<br />

Wie der Name schon sagt, wird hier Wert<br />

aufs Detail gelegt. Das Finden optimaler Zeichen-<br />

Wort- und Zeilenabstände. Das Setzen<br />

von Ligaturen und Vieles mehr muss hier<br />

berücksichtigt werden.<br />

Gerade in der heutigen Zeit, in der beinahe<br />

jedermann einen eigenen Computer besitzt,<br />

wird das Gefälle zwischen typografischer<br />

Kunst und laienhaft erstellten Druckerzeugnissen<br />

immer grösser. Nur wer Makro- und<br />

Mikrotypografie berücksichtigt, hebt sich ab<br />

von den DTP-Laien! Was nützt eine schön<br />

gestaltete Seite, wenn niemand lesen kann,<br />

was darauf steht? Es ist Ironie, dass ein<br />

«normaler» Leser die Gesetze der Mikrotypografie<br />

nicht kennt, aber sehr wohl beurteilen<br />

kann, ob eine Seite zum Lesen einlädt<br />

oder nicht. Folgende Aussage erscheint<br />

da besonders treffend:<br />

«Mikrotypografie hat ihre Kenner,<br />

aber kein Publikum.»<br />

Voraussetzungen für korrekte <strong>Typografie</strong><br />

Damit <strong>Typografie</strong> auf einem hohen Niveau<br />

überhaupt erst möglich wird, bedarf es<br />

auch eines Layoutprogrammes, welches<br />

einen grossen Spielraum an technischen wie<br />

gestalterischen Möglichkeiten offen lässt.


Das Zeichen<br />

(Schrift-)«Zeichen» ist die Bezeichnung für<br />

ein Symbol, das zur Darstellung von Informationen<br />

benutzt wird. Beispiele für Zeichen<br />

sind:<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Buchstaben des «normalen» Alphabetes<br />

Satzzeichen<br />

Ziffern<br />

Sonderzeichen<br />

Im Desktop-Puplishing ist es allerdings eher<br />

treffender von «Glyphen» zu sprechen. In<br />

der <strong>Typografie</strong> ist eine Glyphe die grafische<br />

Darstellung eines Schriftzeichens, zum Beispiel<br />

eines Buchstabens, eines Silbenzeichens,<br />

einer Ligatur oder eines Buchstabenteils.<br />

Die Glyphe bildet dabei in sich eine<br />

grafische Einheit.<br />

Zeichensatz<br />

Zeichensatz bedeutet die Gesamtheit der<br />

zur Verfügung stehenden Zeichen, die von<br />

einem Ausgabegerät (Bildschirm, Drucker,<br />

Belichtungseinheit) dargestellt werden können.<br />

Die bekanntesten internationalen Zeichensätze<br />

sind:<br />

Unicode und ISO/IEC 10646 – Der internationale<br />

Standard, auf dem moderne Software<br />

basiert (1991). Unicode umfasst im<br />

Moment über 65000 Glyphen<br />

ASCII – Einer der ältesten Computer-Zeichensätze<br />

(1963). Der ASCII-Zeichensatz<br />

umfasst lediglich 256 Glyphen, von denen<br />

nur gerade 128 normiert sind.<br />

Ein Zeichensatz lässt sich in folgende sechs<br />

Zeichengruppen einordnen:<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Versalien<br />

Gemeine<br />

Ligaturen<br />

Akzente/Umlaute<br />

Interpunktionen<br />

Ziffern<br />

Versalien, Majuskeln (Grossbuchstaben)<br />

Versalien bestehen aus drei geometrischen<br />

Grundformen: Kreis, Quadrat und Dreieck.<br />

A B C D<br />

Versalien werden ab und zu auch als Zwei-<br />

Linien-Schriften bezeichnet, weil sie keine<br />

Ober- und Unterlängen besitzen. Versalien<br />

werden gerne auch für Auszeichnungen im<br />

Text verwendet.<br />

Gemeine, Minuskeln (Kleinbuchstaben)<br />

Im Gegensatz zu den Versalien weisen die<br />

Kleinbuchstaben auch Ober- 1 Mittel- 2 und<br />

Unterlängen 3 auf. Diese sind von Schrift zu<br />

Schrift verschieden. Im Beispiel unten die<br />

Futura mit extrem ausgeprägten Oberlängen.<br />

a1<br />

b f g<br />

2<br />

3


Ligaturen<br />

Eine Ligatur ist in der <strong>Typografie</strong> eine Buchstabenverbindung.<br />

Sie hat sich historisch<br />

entweder durch schnelle Schreibweise häufig<br />

genutzter Zeichen gebildet oder wurde<br />

zur optischen Korrektur anders als die Einzelzeichen<br />

geschrieben. Im Bleisatz wurden<br />

Ligaturen zur Ermöglichung von Unterschneidungen<br />

benutzt.<br />

Ein weiterer Grund für die Entwicklung von<br />

Ligaturen sind technische Notwendigkeiten<br />

im Bleisatz. Hier wurden häufig verwendete<br />

Buchstabenkombinationen zu einem Buchstaben,<br />

also zu einem Schriftkegel zusammengefasst,<br />

um zu verhindern, dass weit<br />

über den Schriftkegel auskragende Buchstaben<br />

(z. B. f oder Q) bei häufigem Gebrauch<br />

abbrechen und so den Buchstaben unbrauchbar<br />

machten.<br />

Es wird unterschieden zwischen optischen<br />

Ligaturen, die heute hauptsächlich zur<br />

Verschönerung des Satzbildes verwendet<br />

werden:<br />

ff, ffl, fl, fi<br />

und sprachlichen Ligaturen:<br />

Æ, Œ, ß,<br />

œ, Œ, œ<br />

Ligaturen im DTP<br />

Um Ligaturen überhaupt erst verwenden zu<br />

können, benötigen Sie natürlich eine Schrift,<br />

die mit solchen Glyphen ausgestattet ist.<br />

Doch auch hier ist Schrift nicht gleich Schrift<br />

und Ligatur nicht gleich Ligatur. PostScript<br />

und TrueType-Fonts enthalten im Gegensatz<br />

zu OpenType-Fonts Ligaturen oft als Sonderzeichen.<br />

Dies hat den Nachteil, dass ein<br />

Wort mit der Ligatur fi bei einer Volltextsuche<br />

oder einer Rechtschreibprüfung nicht mehr<br />

als solches erkannt wird. In der Praxis findet<br />

sich kaum eine PS- oder TT-Schrift, die<br />

ausreichend mit Ligaturen bestückt ist. Dies<br />

liegt daran, dass PostScript-Schriften, die<br />

im europäischen Raum meist nur aus 8 Bit<br />

bestehen, lediglich 256 Glyphen enthalten<br />

können. Da bleibt für Ligaturen wenig Platz.<br />

TrueType-Schriften könnten zwar heute bis<br />

zu 6000 Glyphen enthalten, meistens werden<br />

aber auch hier nur 256 davon ausgenutzt.<br />

Interessant sind Ligaturen im Zusammenspiel<br />

mit OpenType-Schriften. OpenType-Fonts<br />

können technisch gesehen 65553 Glyphen<br />

enthalten. In der heutigen Praxis gibt es<br />

bereits einige OpenType-Fonts, die mit einer<br />

Vielzahl von Ligaturen ausgestattet sind. So<br />

zum Beispiel die Adobe Caslon Pro oder die<br />

Warnock Pro, die beide mit der Adobe Creative<br />

Suite ausgeliefert werden. Ein modernes<br />

Layoutprogramm wie Adobe InDesign (nicht<br />

XPress) liest auf Wunsch sogar automatisch<br />

die korrekten Ligaturen aus. Dieses automatische<br />

Zuordnen von speziellen Zeichen wird<br />

als OpenType-Funktion bezeichnet.


Kapitälchen<br />

Kapitälchen sind Großbuchstaben, deren Höhe<br />

der Normalhöhe (x-Höhe) der Kleinbuchstaben<br />

(Gemeinen) entspricht. Ihre Strichstärke<br />

und ihr Grauwert orientieren sich an denen<br />

der Gemeinen. Heute trifft man (leider) zwei<br />

Arten von Kapitälchen an:<br />

Falsche Kapitälchen werden durch proportionales<br />

Skalieren der Versalien erzeugt.<br />

Steht keine Schrift mit sogenannt echten<br />

Kapitälchen zur Verfügung, wird oft auf<br />

diese Methode zurückgegriffen. Der Fachmann<br />

sollte sich jedoch vom Gebrauch solcher<br />

Kapitälchen distanzieren. Wie im Beispiel<br />

unten zu sehen ist, weisen falsche<br />

Kapitälchen ein unausgewogenes Gleichgewicht<br />

bei den Strichstärken auf. Man spricht<br />

von einem verminderten Duktus. Die verkleinerten<br />

Kapitälchen haben im Vergleich<br />

zu den Original-Versalien eine zu geringe<br />

Strichstärke:<br />

Falsche Kapitälchen<br />

Echte Kapitälchen weisen einen korrekten<br />

Duktus im Vergleich mit der verwendeten<br />

Grundschrift auf. Echte Kapitälchen können<br />

zum Beispiel in einer fein ausgearbeiteten<br />

OpenType-Schrift enthalten sein, sofern das<br />

Layoutprogramm mit OpenType korrekt umzugehen<br />

vermag. Vor dem OpenType-Zeitalter<br />

musste man sich Expert-Fonts, ein Zusatz<br />

zu bereits vorhandenen Schriften, erwerben,<br />

um echte Kapitälchen setzen zu können.<br />

Echte Kapitälchen<br />

Anwendung von Kapitälchen<br />

– Namen<br />

– Titel<br />

– Auszeichnung (Hervorhebungen)<br />

Was es zu beachten gilt<br />

– Kapitälchen sollten immer in einer Serifenschrift<br />

gesetzt werden. Serifenlose Kapitälchen<br />

wirken meistens plump und deuten<br />

auf Schriftunkenntnis hin.<br />

– Kapitälchen sollten leicht gesperrt werden,<br />

sofern dies vom Schriftdesigner nicht bereits<br />

vorgenommen wurde.<br />

– Kritische Zeichenkombinationen sind auszugleichen<br />

(optisch gleichmässige Abstände<br />

erzielen).<br />

Die Wahl der korrekten Auszeichnung<br />

trägt viel zum Gesamteindruck eines Druckerzeugnisses<br />

bei. Der Einsatz von Kapitälchen<br />

ist nicht bei jeder Gestaltungsarbeit<br />

angebracht. Es sollte darauf geachtet werden,<br />

dass die verwendete Auszeichnung zum<br />

Gesamtbild einer Gestaltung passt.<br />

Bruchziffern<br />

Bruchziffern sind ungefähr halb so gross wie<br />

die Versalhöhe der Grundschrift. Bruchziffern<br />

sollten nach Möglichkeit nicht durch<br />

Verkleinern der Buchstaben erzeugt werden.<br />

Der Effekt wäre der gleiche wie bei<br />

den Kapitälchen. Auch hier können Open-<br />

Type-Schriften Retter in Not sein. Viele bieten<br />

bereits eine Vielzahl von echten Bruchziffern<br />

an. Wobei es auch OpenType-Fonts<br />

gibt, die nur die wichtigsten Brüche enthalten,<br />

leider!


Ein korrekter Bruch<br />

Kann nur entstehen, wenn der Bruch<br />

Bestandteil der Schriftfamilie ist. Hier sind<br />

Zähler und Nenner in den Schrägstrich<br />

hineingestellt. Bei Serifenlosen Schriften<br />

schliesst der Zähler oben mit der Oberlänge<br />

der Grundschrift ab. Der Nenner liegt unten<br />

auf der Schriftlinie.<br />

1/2 1/2 1/2 1/2<br />

Falsche Brüche<br />

Hier wurden die Brüche lediglich durch Verkleinern<br />

der Ziffern definiert. Man sieht sehr<br />

schön, die Bruchziffern im Vergleich zum<br />

Duktus (Strichstärke) des Bruchstriches zu<br />

fein sind.<br />

1<br />

/2 1 /2 1 /2 1 /2<br />

Tipps<br />

Die Adobe Creative Suite installiert bereits<br />

einige sehr gut ausgebaute OpenType-Fonts,<br />

inklusive Ligaturen, echten Kapitälchen und<br />

echten Brüchen. In InDesign greift man in<br />

den Absatzeinstellungen in den erweiterten<br />

Optionen (Pfeil rechts aussen) auf Open-<br />

Type-Funktionen zu. Hier einige sehr schön<br />

ausgebaute Adobe-OpenType-Schriften:<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Adobe Caslon Pro<br />

Warnock Pro<br />

Adobe Garamond Pro<br />

Minion Pro<br />

Kozuka Gothic Pro (Asiatische Glyphen)<br />

Schriftschnitt<br />

Jede Schrift besitzt einen «normalen»<br />

Schriftschnitt. Bei vielen Schriften nennt<br />

sich dieser Schnitt zum Beispiel «Roman»<br />

oder «Regular». Dieser Normalschnitt ist der<br />

Ausgangspunkt für jede Schrift. Eine Gute<br />

Schrift besteht aber natürlich nicht nur aus<br />

dem Normalschnitt. Vielmehr besitzt sie<br />

noch andere Schnitte, die in verschiedenen<br />

Bereichen eingesetzt werden. Die Schrift<br />

Warnock Pro von Adobe besitzt zum Beispiel<br />

ausserordentlich viele Schriftschnitte.<br />

Hier ein kleiner Ausschnitt daraus:<br />

Light<br />

Light Italic<br />

Regular<br />

Italic<br />

Subhead<br />

Semibold<br />

Bold<br />

Bold italic<br />

Ein Schriftschnitt ist also eine von mehreren<br />

Schriftvarianten innerhalb einer Schriftfamilie.<br />

Diese Varianten unterscheiden sich<br />

in der Regel wie folgt:<br />

Strichstärke<br />

fein/leicht, mager, normal/gewöhnlich,<br />

halbfett, fett, extrafett<br />

Schriftbreite<br />

eng, schmal, normal, breit, extrabreit<br />

Schriftlage<br />

Gerade oder Kursiv (schräg)


Alle Schriftschnitte<br />

der<br />

Warnock Pro<br />

von Adobe<br />

Schriftfamilie<br />

Alle Schriftschnitte einer Schrift bezeichnet<br />

man als Schriftfamilie. Gut ausgebaute<br />

Schriften können bis zu 30 oder mehr<br />

Schriftschnitte enthalten. Dies macht sich<br />

dann aber natürlich auch preislich bemerkbar.<br />

Der Fachmann verwendet in seinen<br />

Arbeiten nach Möglichkeit nur Schriftfamilien<br />

mit genügend Schnitten.<br />

Bevor man mit einer Gestaltungsarbeit<br />

anfängt, sollte man sich also immer gut<br />

überlegen, welche Schnitte man verwenden<br />

möchte. Die Schriftauswahl erfolgt nicht<br />

zuletzt auch nach diesem Kriterium.<br />

Erweiterte Schriftfamilie<br />

Einige Schriften (namentlich OpenType oder<br />

Expert-Fonts) besitzen nebst umfangreichen<br />

Schriftschnitten sogar noch mehr Varianten<br />

innerhalb der gleichen Familie.<br />

Mediävalziffern<br />

(Im Beispiel die Warnock Pro)<br />

123456789abcdef<br />

123456789abcdef<br />

Mit oder ohne Serifen<br />

(Im Beispiel die Rotis Sans Serif bzw.<br />

Rotis Serif).<br />

InDesign ist toll<br />

InDesign ist toll<br />

10


Begriffe rund<br />

um den Buchstaben<br />

Geviert<br />

Ein Geviert ist eine typografische Einheit<br />

auf Basis eines Quadrates. Das sogenannte<br />

«echte Geviert» ist ein Quadrat in Abhängigkeit<br />

der Schriftgrösse. Bei einer 12-Punkt-<br />

Schrift ist das Geviert 12 Punkte hoch und<br />

12 Punkte breit.<br />

In der heutigen Textverarbeitung entspricht<br />

ein Geviert der Dickte von zwei Nullen (00).<br />

Ein Halbgeviert weist die Dickte von einem<br />

Null (0) auf.<br />

Schriftlinie<br />

Die Schriftlinie ist eine imaginäre Linie, auf<br />

der die Schriften unterschiedlicher Schriftgrösse<br />

gesetzt werden. Gleichzeitig ist die<br />

Schriftlinie auch die untere Begrenzungslinie<br />

der Mittellänge.<br />

Die Schriftlinie stellt die einzige Gemeinsamkeit<br />

in den verschiedenen Schriften dar<br />

und ist in der vertikalen Position genormt:<br />

Das Verhältnis der Oberlänge zu der Unterlänge<br />

ist 72 : 28.<br />

Der Sinn einer einheitlichen Schriftlinie<br />

liegt darin, dass Schriften unterschiedlichster<br />

Hersteller, Grössen und Charakter auf<br />

einer Zeile Linie halten. Wäre dies nicht der<br />

Fall, würde die Schrift tanzen.<br />

Vorbreite und Nachbreite<br />

Das ist der rechnerische Wert links bzw.<br />

rechts des Zeichens zur Ermittlung des<br />

Abstandes zum vorangehenden bzw. nachfolgenden<br />

Zeichens.<br />

H A<br />

Vorbreite<br />

Dickte<br />

Nachbreite<br />

Vorbreite<br />

Dickte<br />

Nachbreite<br />

Die Vor- und Nachbreiten der einzelnen Zeichen<br />

können natürlich unterschiedlich gross sein. Im<br />

Falle des «A» sind diese sogar negativ.<br />

Dickte<br />

Die Dickte ist die Gesamtbreite eines Buchstabens,<br />

inklusive Vor- und Nachbreite.<br />

Punzen, Punzenweite<br />

Jedes Zeichen besteht, wie bereits erwähnt,<br />

aus den geometrischen Grundformen. Je<br />

nach Kombination dieser Formen ergeben<br />

sich da auch Zwischenräume (Punzen)<br />

innerhalb der Buchstaben. Wir unterscheiden<br />

zwischen offenen und geschlossenen<br />

Punzen.<br />

K KKK<br />

72%<br />

28%<br />

Hoffene Punzenweite<br />

Ageschlossene Punze<br />

11


Fleisch<br />

Das Fleisch ist der Leerraum links und rechts<br />

des Zeichens, inklusive Vor- und Nachbreite.<br />

Das Fleisch ist für den optischen Abstand der<br />

Buchstaben zueinander mitverantwortlich.<br />

H A<br />

Duktus<br />

Der Duktus ist die Strichstärke (Strichführung)<br />

eines Zeichens. Der Schriftkünstler<br />

legt bei der Erstellung einer Schrift den<br />

Duktus für jedes Zeichen fest. Betrachten<br />

wir zum Beispiel den rechten Schenkel des<br />

Buchstabens «A», so stellen wir fest, dass<br />

dieser stärker ist als der linke.<br />

Serifen<br />

Serifen sind waagrechte schräge Ansatzund<br />

Endstriche (Füsschen) bei Antiqua-<br />

Schriften. Bei umfangreicheren Drucksachen<br />

werden oft Antiqua-Schriften verwendet, da<br />

diese das Lesen etwas unterstützen.<br />

Ansatzstrich<br />

Begrenzungsstrich<br />

h a H<br />

Endstrich<br />

Eine Schrift stellt sich vor<br />

Jede Schrift besitzt verschiedene Ausprägungen,<br />

zum Beispiel in den Ober- und Unterlängen.<br />

Die folgende Legende dient den besseren<br />

Verständnis im Umgang mit Text<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

.<br />

.<br />

Mittellänge<br />

Unterlänge<br />

Oberlänge<br />

Oberlängenhöhe<br />

Versalhöhe<br />

Vertikale Ausdehnung der Schrift<br />

Gesamthöhe = Vertikaler Raumbedarf<br />

Optischer Weissraum<br />

Achtung<br />

Der vertikale Raumbedarf einer Schrift ist<br />

nicht identisch mit seiner vertikalen Ausdehnung.<br />

3<br />

HSefghi1<br />

4 5 6 7<br />

2<br />

12


Schriftgrösse<br />

Schriftgrössen lassen sich auf verschiedene<br />

Arten messen: Die Gesamtgrösse bezeichnet<br />

die Höhe des gesamten Schriftbildes inklusive<br />

einem kleinen optischen Weissraum,<br />

damit sich beim Satz ohne Zeilenabstand<br />

die Zeilen nicht berühren.<br />

Die Schriftgrösse kann aber auch anhand<br />

der Versalhohe gemessen werden. Geeignet<br />

hierzu sind aber nur Zeichen ohne Rundungen,<br />

weil diese aus optischen Gründen<br />

höher sind. Die Versalhöhe ist je nach<br />

Schriftart unterschiedlich, obwohl die<br />

Schriftgrösse identisch ist.<br />

In der Regel messen Layoutprogramme die<br />

Gesamthöhe und nicht die Versalhöhe der<br />

Schrift.<br />

13


Wie gross denn nun?<br />

Kriterien der Schriftgrössenbestimmung<br />

Ein Text muss stets optimal lesbar sein!<br />

Schriftgrössen dürfen nicht einfach zufällig<br />

bestimmt werden. Wichtige Faktoren beeinflussen<br />

die Wahl der Schriftgrösse:<br />

–<br />

–<br />

–<br />

In welcher Entfernung wird der Text am<br />

Schluss gelesen?<br />

Wie viel Zeit muss sich der Leser des Textes<br />

nehmen?<br />

Lesen den Text womöglich hauptsächlich<br />

ältere Personen, die nicht mehr so gut<br />

sehen?<br />

Jede Drucksache wird aus einer bestimmten<br />

Entfernung gelesen. Der normale Leseabstand<br />

für eine Zeitung beträgt zum Beispiel<br />

30 bis 40 cm, ein Plakat hingegen muss von<br />

einer Entfernung von 10 Metern und mehr<br />

gelesen werden können. Folglich muss der<br />

Text immer so gross geschrieben werden,<br />

dass die durch den Leseabstand auftretende<br />

optische Verkleinerung kompensiert wird.<br />

Aufgrund dessen lassen sich die Schriftgrössen<br />

in vier Gruppen unterteilen.<br />

Konsultationsgrösse<br />

Sie beträgt 6 bis 8 Punkt und gilt für Texte,<br />

die nur kurz gelesen (konsultiert) werden.<br />

Zum Beispiel Lexika, Wörterbücher, Fussnoten,<br />

Marginalien usw.<br />

Beispiel Konsultationsgrösse in 6.5 Punkt<br />

«Glücklich ihr Armen, denn euch gehört Gottes Reich!»<br />

Sie versprachen den Leidenden, Machtlosen und Verfolgten die Überwindung<br />

ihrer Not, so dass sie auch das Erdreich besitzen würden (Mt 5,3-<br />

10). Als redaktioneller Beginn der Bergpredigt (Mt 5–7) bzw. „Feldrede“<br />

(Lk 6,20–49) lassen sie sich als prophetische Auslegung des 1. Gebots<br />

(Ex 20,2) verstehen: Weil Gott der Sklavenbefreier ist, bringt sein Reich den<br />

Armen umfassende Gerechtigkeit.<br />

Lesegrösse (Brotschrift)<br />

Die Lesegrösse geht von 9 bis 12 Punkt und<br />

wird bei umfangreichen Texten eingesetzt,<br />

die eine grössere Lesezeit benötigen. Zum<br />

Beispiel Broschüren, Prospekte, Bücher, Zeitungen<br />

usw.<br />

Beispiel Lesegrösse in 11 Punkt<br />

Jesaia 53:3 Er war der Allerverachtetste und<br />

Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit.<br />

Er war so verachtet, daß man das Angesicht<br />

vor ihm verbarg; darum haben wir ihn<br />

für nichts geachtet.<br />

Schaugrösse<br />

Die Schaugrösse variiert zwischen 14 bis 48<br />

Punkt. Solche Grössen machen aufmerksam<br />

– auch aus gewisser Entfernung. Wir setzten<br />

sie ein für Überschriften, Titel usw.<br />

Beispiel Schaugrösse in 16 Punkt<br />

Jesaia 53:4 Fürwahr, er trug unsere<br />

Krankheit und lud auf sich<br />

unsre Schmerzen.<br />

Plakatgrösse<br />

Sie liegt über 48 Punkt. Texte werden auch<br />

aus grösserer Entfernung gelesen: Schilder,<br />

Klein- und Grossplakate.<br />

Beispiel Plakatgrösse in 70 Punkt<br />

Jesaia<br />

14


Ziffern und Zahlen<br />

Definition<br />

Ein einzelnes Zahlzeichen ist eine Ziffer.<br />

Erst die Zusammensetzung verschiedener<br />

Ziffern ergibt eine Zahl.<br />

Arabische Ziffern<br />

Vermutlich haben die Inder um 500 nach<br />

Christus das Dezimalsystem erfunden. Arabisch<br />

wird das Zahlensystem jedoch genannt,<br />

weil es vom den arabischen Ländern übernommen<br />

und im 12. Jahrhundert in der Form<br />

der Gobar-Ziffern über Spanien nach Europa<br />

verbreitet wurde. Wenn wir also von Ziffern<br />

sprechen, so meinen wir normalerweise die<br />

arabischen Ziffern von 0 bis 9.<br />

Normal- oder Tabellenziffern<br />

Diese Ziffern eignen sich hervorragend für<br />

den Tabellensatz. Diese Ziffern weisen alle<br />

die Höhe von Versalien auf und haben auch<br />

alle die gleiche Breite. Leerzeichen können<br />

auch mit einem Festwert, der der Ziffernbreite<br />

entspricht, gesetzt werden. In<br />

InDesign ist dies ein Leerraum eines Halbgeviertes<br />

(rechte Maustaste -> Leerraum<br />

einfügen -> ½-Geviert-Leerzeichen).<br />

|1|2|3|4|5|6|7|8|9|0|<br />

Gemeine-oder Mediäval-Ziffern<br />

Diese Ziffern weisen die gleichen Merkmale<br />

auf wie die gemeinen Buchstaben. Sie haben<br />

Mittel-, Ober- und Unterlängen. Diese Ziffern<br />

passen sich dem Schriftbild an und eignen<br />

sich daher auch nicht für Tabellensatz.<br />

Im fortlaufenden Text finden solche Ziffern<br />

jedoch sehr oft Verwendung. Solche Ziffern<br />

kommen meistens in Renaissance- und<br />

Barockschriften vor<br />

|1|2|3|4|5|6|7|8|9|0|<br />

Zahlen im Tabellensatz<br />

Tausender werden bei tabellarischer Anordnung<br />

durch einen kleinen Abstand (nicht<br />

mit Apostroph) abgetrennt:<br />

1 000<br />

10 000<br />

100 000<br />

1 000 000<br />

10 000 000<br />

Achtung: Im Fortlaufenden Text wird der<br />

kleine Abstand erst ab 5 Stellen gesetzt:<br />

1000, aber 10 000<br />

Geldbeträge<br />

Für Frankenbeträge im Tabellensatz muss<br />

der lange Gedankenstrich (Geviertstrich)<br />

verwendet werden:<br />

Fr. 55.—<br />

Fr. 199.50<br />

Franken- und Rappenbeträge werden in<br />

der Regel abgekürzt und vor den Geldbetrag<br />

gestellt: Fr. 365.50. Verwenden Sie bei<br />

ganzen Frankenbeträgen im fortlaufenden<br />

Text den Halbgeviertstrich: Fr. 350.–<br />

15


Die Initiale<br />

Initialen sind hervorgehobene Anfangsbuchstaben<br />

in einer Textgruppe. Sie dienen<br />

als Schmuckelement und sollten daher sparsam<br />

angewendet werden. Zum Beispiel als<br />

Kennzeichnung von Eingangsabsätzen. Auch<br />

beim Setzen von Initialen sind einige Regeln<br />

zu beachten:<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Die Initiale muss optisch Schriftlinie halten<br />

mit der letzten Grundtextzeile, die eingezogen<br />

ist.<br />

Der seitliche Abstand zwischen Initiale und<br />

Grundtext muss etwa dem optischen Abstand<br />

der Initiale zum Grundtext in vertikaler<br />

Richtung entsprechen.<br />

Die Initiale muss so angeordnet sein, dass<br />

die linke Satzkante optisch eine Senkrechte<br />

bildet.<br />

Die einfache Initiale<br />

Und die Erde war wüst und leer, und es<br />

war finster auf der Tiefe; und der Geist<br />

Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott<br />

sprach: Es werde Licht! und es ward Licht.<br />

Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da<br />

schied Gott das Licht von der Finsternis<br />

und nannte das Licht Tag und die Finsternis<br />

Nacht.<br />

Hier wurde lediglich der Buchstabe «U» etwas<br />

nach links gerückt, damit er eine Senkrechte<br />

zur linken Satzkante bildet. Trick: Das Unterschneiden<br />

eines Initiales geht oft nur, wenn<br />

im Voraus ein Wortabstand gesetzt wird.<br />

W<br />

affenrüstung Gottes: Deshalb nehmet<br />

die ganze Waffenrüstung Gottes, auf<br />

daß ihr an dem bösen Tage zu widerstehen<br />

und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu<br />

stehen vermöget. Stehet nun, eure Lenden<br />

umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit<br />

dem Brustharnisch der Gerechtigkeit, und<br />

beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft<br />

des Evangeliums des Friedens, indem ihr über<br />

das alles ergriffen habt den Schild des Glaubens,<br />

mit welchem ihr auszulöschen vermöget,<br />

alle feurigen Pfeile des Bösen. Nehmet<br />

auch den Helm des Heils und das Schwert des<br />

Geistes, welches Gottes Wort ist.<br />

Hier wurde das Zeichen «W» etwas über die<br />

linke Satzkante ausgeglichen, damit optisch<br />

eine Senkrechte entsteht.<br />

affenrüstung Gottes: Deshalb neh<br />

met die ganze Waffenrüstung Gottes,<br />

auf daß ihr an dem bösen Tage<br />

zu widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet<br />

habt, zu stehen vermöget. Stehet<br />

nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit,<br />

und angetan mit dem Brustharnisch<br />

der Gerechtigkeit, und beschuht an den<br />

Füßen mit der Bereitschaft des Evangeliums<br />

des Friedens, indem ihr über das alles ergriffen<br />

habt den Schild des Glaubens, mit welchem<br />

ihr auszulöschen vermöget, alle feurigen<br />

Pfeile des Bösen. Nehmet auch den<br />

Helm des Heils und das Schwert des Geistes,<br />

welches Gottes Wort ist.<br />

Hier wurden die drei Grundtextzeilen zusätzlich<br />

noch optisch angepasst.<br />

16


Das Wort (Laufweiten)<br />

Laufweite<br />

Länge eines Wortes, bestimmt durch die<br />

Breite der Zeichen und ihren Abständen zu<br />

den davorstehenden (Vorbreite) und nachfolgenden<br />

(Nachbreite) Zeichen. Vereinfacht<br />

ausgedrückt kann man auch sagen, die Laufweite<br />

ist der Abstand zwischen mehreren<br />

Zeichen oder noch genauer, die Gesamtheit<br />

der Dickten.<br />

Normallaufweite<br />

Die Dickte eines Zeichens wird durch den<br />

Schriftdesigner auf einen Ausgangsschriftgrad<br />

von 12 Punkt festgelegt. Dadurch soll<br />

eine optimale Lesbarkeit beim Mengensatz<br />

gewährleistet werden.<br />

Notwendigkeit der<br />

Laufweitenanveränderung<br />

Jede Schrift wird im Computer stets linear<br />

vergrössert und verkleinert. Dadurch wird<br />

bei jeder Vergrösserung nicht nur das eigentliche<br />

Schriftbild sondern auch der Abstand<br />

zwischen den Zeichen vergrössert oder verkleinert.<br />

Dadurch weicht aber die Laufweite<br />

proportional zu der Skalierung von der Normallaufweite<br />

ab. Es entsteht eine Disharmonie,<br />

da die Grauwirkung des Textes gestört<br />

wird. Dem Fachmann bleibt folglich oftmals<br />

keine andere Wahl als die Laufweite manuell<br />

anzupassen.<br />

Einflussgrössen der Laufweite<br />

Die Einflussgrössen für die Bestimmung<br />

einer korrekten Laufweite sind vielfältig.<br />

Die Laufweite einer Schrift ist abhängig von<br />

folgenden Faktoren:<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Schriftcharakter (mit oder ohne Serifen)<br />

Schriftschnitt<br />

Schriftgrösse<br />

Lese-Entfernung<br />

Kontrast zum Hintergrund<br />

Nachfolgend sind einige Grundregeln für die<br />

Bestimmung einer korrekten Laufweite aufgeführt.<br />

Es sei jedoch erwähnt, dass schlussendlich<br />

immer auch das geschulte Auge<br />

mitentscheidend ist!<br />

Bei der Kreierung einer neuen Schrift geht<br />

der Schriftkünstler vom normalen Schriftschnitt<br />

aus. Dieser Schnitt ist dann auch<br />

die Ausgangslage für die Bestimmung der<br />

Laufweite.<br />

Serifenlose Schriften<br />

Zeichenabstand beim normalen Schnitt =<br />

ungefähr Strichstärke des «i» der verwendeten<br />

Schrift. Magere Schnitte sollten in<br />

der Laufweite eher etwas gesperrt, fette<br />

Schnitte eher etwas reduziert werden.<br />

Zeichenabstandb i<br />

Zeichenabstandb i<br />

Zeichenabstandb i<br />

Zeichenabstandb i<br />

Zeichenabstandb i<br />

17


Schriften mit Serifen<br />

Hier ist ein etwas grösserer Zeichenabstand<br />

als bei serifenlosen Schriften nötig. Dabei<br />

kommt es ganz auf die Serifen an. Diese<br />

sollten eng stehen, sich aber nicht berühren.<br />

Der Zeichenabstand könnte zum Beispiel<br />

ungefähr der Punzenweite des «n» der<br />

verwendeten Schrift entsprechen. Je grösser<br />

die Punzenweite, desto grösser die Laufweite.<br />

Zeichenabstand<br />

Negativtext<br />

Aus Gründen der Lesbarkeit erfordert Negativtext<br />

eine etwas grössere Laufweite als<br />

«normaler» Text. Wieso ist das so? Bei gleicher<br />

Schriftgrösse wie im schwarzen Text<br />

wirkt eine weisse Fläche oder eben ein weisses<br />

Zeichen grösser. Daher muss auch die<br />

Laufweite angepasst werden.<br />

Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte; mir<br />

wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grünen<br />

Auen und führt mich zu stillen Wassern. Er<br />

erquickt meine Seele, er führt mich auf rechter<br />

Straße um seines Namens willen. Und ob ich<br />

schon wanderte im finstern Todestal, fürchte ich<br />

kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken<br />

und dein Stab, die trösten mich! Du bereitest<br />

vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde;<br />

du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher<br />

fließt über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen<br />

mein Leben lang, und ich werde bleiben im<br />

Hause des HERRN immerdar.<br />

Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte; mir<br />

wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grünen<br />

Auen und führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt<br />

meine Seele, er führt mich auf rechter Straße<br />

um seines Namens willen. Und ob ich schon<br />

wanderte im finstern Todestal, fürchte ich kein<br />

Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und<br />

dein Stab, die trösten mich! Du bereitest vor mir<br />

einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast<br />

mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt<br />

über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein<br />

Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des<br />

HERRN immerdar.<br />

Zusammenfassung zur Laufweite<br />

– Grösserer Leseabstand erfordert eine grössere<br />

Laufweite.<br />

– Kleine Schriftgrade ab 8 Punkt und kleiner<br />

müssen zwingend erweitert werden.<br />

– Grössere Grade ab 18 Punkt sind zwingend<br />

zu verringern.<br />

– Negative Schrift ist zu erweitern<br />

Merke: Die Minuskorrektur muss immer so<br />

weit im Rahmen bleiben, dass sich die Zeichen<br />

nie berühren!<br />

18


Das Wort (Unterschneiden)<br />

Was bedeutet «Unterschneiden»?<br />

Beim Unterschneiden werden zwei Zeichen<br />

innerhalb eines Zeichenpaares näher zusammengerückt.<br />

Das heisst, der Zeichenabstand<br />

zwischen zwei Zeichen wird reduziert, damit<br />

ein optisch ausgewogenes Wortbild entstehen<br />

kann.<br />

Notwendigkeit des Ausgleichens<br />

Jede Druckschrift beinhaltet Zeichen, die<br />

an einer oder beiden Seiten optisch freien<br />

Raum (Fleisch) aufweisen. Dazu gehören<br />

vor allem Versalien wie A, J, T, V, W, Y. Bei<br />

den Kleinbuchstaben sind es zum Beispiel<br />

j, r, v, w, y. Stehen solche Zeichen neben<br />

anderen, die wenig Fleisch aufweisen, entstehen<br />

unschöne Löcher im Wortbild, die<br />

den Lesefluss stören. Auch Ziffern können<br />

sehr unschöne Kombinationen aufweisen,<br />

da diese in der Regel alle die gleiche Dickte<br />

aufweisen. Typisch sind zum Beispiel Ziffernpaare<br />

wie 11, 10, 19 oder Kombinationen<br />

mit Interpunktionen und Zeichen:<br />

19. April. Durch das Ausgleichen von solchen<br />

Zeichenpaaren können diese Löcher<br />

ausgemerzt werden. Dabei gilt:<br />

Je grösser der Schriftgrad, desto grösser ist<br />

auch die Löcher-Wirkung.<br />

Beispiele von korrigierten Zeichenpaaren<br />

Av ➡ Av<br />

Va ➡ Va<br />

Te ➡ Te<br />

Ve ➡ Ve<br />

Ye ➡ Ye<br />

ve ➡ ve<br />

ov ➡ ov<br />

T. ➡ T.<br />

V- ➡ V-<br />

w, ➡ w,<br />

11 ➡ 11<br />

7. ➡ 7.<br />

Tabelle<br />

Tabelle<br />

Wann unterschneiden?<br />

In der heutigen Zeit bleibt leider kaum noch<br />

Zeit, um den typografischen Verpflichtungen<br />

stets korrekt nachzukommen. Wer jedoch<br />

der Unterschneidung auch in der heutigen<br />

Zeit noch Beachtung schenken möchte, der<br />

sollte dieses Wissen zumindest bei Titelzeilen<br />

von 12 Punkt und mehr anwenden.<br />

19


Das Wort (Ausgleichen)<br />

Was bedeutet Ausgleichen?<br />

Das Ausgleichen ist ähnlich wie das Unterschneiden.<br />

Allerdings reden wir beim Ausgleichen<br />

vom Schaffen harmonischer Zeichenabstände<br />

bei Versalien. Auch hier liegt<br />

das Ziel darin, störende Weissräume auszumerzen.<br />

Kritische Zeichenpaare sind hier<br />

zum Beispiel VA, LT, IA, VT usw. Das harmonische<br />

Ausgleichen von Versalien bedarf<br />

eines guten Auges und viel Geduld.<br />

Vorgehen beim Ausgleichen<br />

– Grösster Weissraum auf ein Minimum reduzieren.<br />

Der so geschaffene Weissraum wird<br />

zum neuen Referenzwert.<br />

– Vom Referenzwert ausgehend die anderen<br />

Weissräume nach links und rechts erweitern<br />

– Evtl. alles ausdrucken und anhand dessen<br />

Feinkorrekturen vornehmen<br />

– Falls nötig eine generelle Laufweitenvergrösserung<br />

anstreben, sofern die verwendete<br />

Schrift wenig Weissräume besitzt.<br />

Hier die ausgeglichene Variante. Die anderen<br />

Weissräume sind dem Referenzwert<br />

angepasst<br />

VERLIEBT<br />

Und eine Gegenüberstellung: (Grau = neu)<br />

VERLIEBT<br />

Achtung: Jeder Schriftcharakter, jeder Schriftschnitt<br />

verlangt ein individuelles Ausgleichen!<br />

Ein Ausgleichungsbeispiel<br />

Das Original:<br />

VERLIEBT<br />

Grösster Weissraum (LI) auf ein Minimum<br />

reduziert:<br />

VERLIEBT<br />

20


Das Wort (Wortabstand)<br />

Man stelle sich einmal vor, dass in der antiken<br />

Lateinschrift gänzlich auf das Setzen<br />

von Wortabständen verzichtet wurde!<br />

Der Leser musste sich den Text selber laut<br />

vorlesen und buchstabieren, um überhaupt<br />

verstehen zu können, was da geschrieben<br />

stand. Dasmusswahrlicheinesehrschwierige-<br />

Angelegenheitgewesensein.<br />

Zum Glück gehört dies schon lange der Vergangenheit<br />

an. Doch auch heute können<br />

beim Definieren von Wortabständen Fehler<br />

gemacht werden, die ein Lesen des Textes<br />

erschweren. So reissen zu grosse Abstände<br />

die Wörter auseinander, zu kleine lassen<br />

diese wieder verschmelzen, womit wir<br />

beinahe schon wieder beim oben genannten<br />

Problem sind. Ein harmonischer Wortabstand<br />

ist also unter anderem eine wichtige<br />

Grundlage für eine optimale Lesbarkeit. Ein<br />

optimaler Wortzwischenraum ist auf jedem<br />

Fall kleiner als der optimale Zeilenabstand.<br />

Wortabstand und Zeilenabstand stehen im<br />

Verhältnis von 1:2 oder sogar 1:3.<br />

Gerade im Blocksatz werden die Wortabstände<br />

sehr schnell zu einem Problem. Im<br />

Blocksatz werden die Wortabstände bei<br />

jeder Zeile individuell errechnet, damit links<br />

und rechts eine gerade Satzkante entstehen<br />

kann. Dadurch sind zu grosse oder zu kleine<br />

Wortzwischenräume natürlich sehr schnell<br />

vorprogrammiert, wenn man nicht entsprechende<br />

Vorarbeit leistet (siehe Seite 28). Im<br />

Flattersatz hingegen sind alle Wortabstände<br />

stets gleich. Hier tauchen folglich auch seltener<br />

Probleme auf.<br />

Der folgende Absatz weist einige sehr ungleichmässige<br />

Wortabstände auf:<br />

Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet<br />

werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr<br />

richtet, werdet ihr gerichtet werden; und<br />

mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch<br />

gemessen werden. Was siehst du aber den<br />

Splitter in deines Bruders Auge, und wirst<br />

nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?<br />

Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder:<br />

Halt, ich will dir den Splitter aus deinem<br />

Auge ziehen, und siehe, ein Balken ist<br />

in deinem Auge?<br />

Im folgenden Flattersatz sind alle Wortabstände<br />

gleich gross, optimal eben.<br />

Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet<br />

werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr<br />

richtet, werdet ihr gerichtet werden; und<br />

mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch<br />

gemessen werden. Was siehst du aber den<br />

Splitter in deines Bruders Auge, und wirst<br />

nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?<br />

Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder:<br />

Halt, ich will dir den Splitter aus deinem<br />

Auge ziehen, und siehe, ein Balken<br />

ist in deinem Auge?<br />

Für die Bestimmung des Wortabstandes gelten<br />

die gleichen Gesetzmässigkeiten wie<br />

bei der Laufweite: Die Wortabstände sind<br />

eine Funktion der Buchstabeninnenräume<br />

der verwendeten Schrift. Der optimale Wortabstand<br />

sollte nur so gross sein, dass sich die<br />

Wörter optisch gerade noch trennen.<br />

21


Der Wortabstand<br />

bei Serifenlosen Schriften<br />

Gemäss Gutenberg sollte hier die Punzenweite<br />

des «n» der verwendeten Schrift als<br />

Wortabstand dienen.<br />

Punzenweite des n<br />

Vorsicht: Andere Schriftschnitte verlangen<br />

entsprechend angepasste Wortabstände:<br />

nnnnn<br />

Der Wortabstand bei Serifenschriften<br />

Serifenschriften bedürfen eines etwas grösseren<br />

Wortzwischenraumes. Hier kann die<br />

Dickte des «i» der verwendeten Schrift als<br />

Richtwert gelten.<br />

Dickte des i<br />

Vorsicht: Andere Schriftschnitte verlangen<br />

entsprechend angepasste Wortabstände:<br />

iii<br />

Zusammenfassung Wortabstand<br />

Das Beispiel oben zeigt, dass unterschiedliche<br />

Schriftschnitte auch unterschiedliche<br />

«n» Punzenweiten beziehungsweise unterschiedliche<br />

«i» Dickten aufweisen. Der Wortabstand<br />

sollte also gemäss den erwähnten<br />

Richtlinien kontrolliert werden. Der optimale<br />

Wortabstand ist nur im Flattersatz gegeben.<br />

Der Wortabstand sollte tendenziell eher eng<br />

als zu weit gehalten werden.<br />

22


Die Zeile (Zeilenabstand, ZAB)<br />

Der Zeilenabstand (ZAB)<br />

Auf Seite 12 haben wir gelernt, dass jede<br />

Schrift eine vertikale Ausdehnung inklusive<br />

eines kleinen optischen Weissraumes aufweist.<br />

Dieser Weissraum ist nötig, damit sich<br />

die Unterlängen der oberen und die Oberlängen<br />

der unteren Zeilen nicht berühren. Das<br />

heisst aber deswegen noch lange nicht, dass<br />

eine solche Konstellation gut lesbar ist. Aus<br />

diesem Grund wird in der Regel über diesen<br />

Minimalabstand ein zusätzlicher Abstand<br />

festgelegt.<br />

Dieser zusätzliche Abstand kann von Schrift<br />

zu Schrift variieren. Es kann sein, dass ein<br />

Zeilenabstand, der für eine bestimmte Schrift<br />

optimal bemessen ist, für eine andere vollkommen<br />

falsch ist. Die Ursache liegt darin,<br />

dass jede Schrift eine individuelle Mittellängenhöhe<br />

aufweist. Die Mittellängen einer<br />

Schrift dominieren optisch und müssen<br />

daher für das Ermitteln des Zeilenabstandes<br />

unbedingt berücksichtigt werden!<br />

Grosse Mittellänge<br />

Normale Mittellänge<br />

Kleine Mittellänge<br />

Grosse Mittellänge:<br />

Helvetica Neue<br />

Normale Mittellänge:<br />

Times Regular<br />

Kleine Mittellänge:<br />

Adobe Garamond Pro Regular<br />

Ein Beispiel mit Helvetica Neue<br />

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen:<br />

Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe<br />

kommt von dem HERRN, der Himmel<br />

und Erde gemacht hat! Er wird deinen<br />

Fuß nicht wanken lassen, und der dich<br />

behütet, schläft nicht. Siehe, der Hüter<br />

Israels schläft noch schlummert nicht.<br />

Der HERR behütet dich; der HERR ist<br />

dein Schatten über deiner rechten Hand,<br />

daß dich am Tage die Sonne nicht steche,<br />

noch der Mond des Nachts. Der<br />

HERR behüte dich vor allem Übel, er<br />

behüte deine Seele; der HERR behüte<br />

deinen Ausgang und Eingang von nun<br />

an bis in Ewigkeit!<br />

Ein Beispiel mit Adobe Garamond Pro<br />

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen:<br />

Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt<br />

von dem HERRN, der Himmel und Erde<br />

gemacht hat! Er wird deinen Fuß nicht wan<br />

ken lassen, und der dich behütet, schläft nicht.<br />

Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlum<br />

mert nicht. Der HERR behütet dich; der<br />

HERR ist dein Schatten über deiner rechten<br />

Hand, daß dich am Tage die Sonne nicht ste<br />

che, noch der Mond des Nachts. Der HERR<br />

behüte dich vor allem Übel, er behüte deine<br />

Seele; der HERR behüte deinen Ausgang und<br />

Eingang von nun an bis in Ewigkeit!<br />

Zum Beispiel von oben<br />

Die beiden obigen Absätze wurden jeweils<br />

mit einer Schriftgrösse von 12 Punkt und<br />

einem Zeilenabstand von 16 Punkt gesetzt.<br />

Das untere Beispiel ist besser lesbar.<br />

23


Die Zeile (ZAB und Durchschuss)<br />

Eine Regel für den Zeilenabstand<br />

Der Zeilenabstand wird durch den optischen<br />

Durchschuss bestimmt. Dieser soll bei einer<br />

normalen Schrift in Lesegrösse (9–12 pt)<br />

und einer Satzbreite von rund 60 Buchstaben<br />

ungefähr 1,5mal der Mittellängenhöhe<br />

der verwendeten Schrift entsprechen.<br />

1,5mal Mittellängenhöhe<br />

1,5mal Mittellängenhöhe<br />

Achtung: Der Zeilenabstand wird zusätzlich<br />

auch durch die Zeilenbreite und das optische<br />

Erscheinungsbild der Schrift bestimmt.<br />

Der Durchschuss<br />

Der Durchschuss beschreibt den Abstand<br />

zwischen der Unterlänge der oberen Zeile<br />

bis zur Linie der Oberlänge der nachfolgenden<br />

Zeile. Der Durchschuss wird oft mit<br />

dem Zeilenabstand verwechselt – ist jedoch<br />

nicht dasselbe, denn der Zeilenabstand wird<br />

von Grundlinie zu Grundlinie gemessen.<br />

Im Fließtext gilt als ästhetisches Maß ein<br />

Durchschuss von 20 %.<br />

Erklärung Durchschuss<br />

Erklärung Durchschuss<br />

Merke: Bei gleichbleibendem Zeilenabstand<br />

aber unterschiedlicher Schrift kann der<br />

Durchschuss variieren. Der Zeilenabstand<br />

sagt also nichts aus über den Durchschuss.<br />

Optischer Durchschuss<br />

Es wird unterschieden zwischen zwei Arten<br />

des optischen Durchschusses.<br />

Bei Gemeinen:<br />

Abstand von der Schriftlinie bis zur Mittellänge<br />

der nächsten Zeile.<br />

Bei den Gemeinen<br />

Bei den Gemeinen<br />

Bei Versalien:<br />

Abstand von der Schriftlinie bis zur Versalhöhe<br />

der nächsten Zeile.<br />

Bei den Versalien<br />

Bei den Versalien<br />

Zusammenfassung ZAB<br />

– Fettere Schnitte brauchen weniger<br />

Zeilenabstand<br />

– Magere Schnitte brauchen mehr<br />

Zeilenabstand<br />

– Schmale Spalten brauchen weniger<br />

Zeilenabstand<br />

– Breite Spalten brauchen mehr<br />

Zeilenabstand<br />

– Die Mittellängenhöhe muss für die<br />

Ermittlung des Zeilenabstandes mit<br />

einbezogen werden<br />

– Der Zeilenabstand wird von Schriftlinie<br />

zur Schriftlinie gemessen und in der<br />

Regel in Punkt angegeben<br />

– Der Zeilenabstand sagt nicht zwingend<br />

etwas über den Durchschuss aus<br />

24


Die Zeile (Zeilenbreite)<br />

Die Zeilenbreite<br />

Die Zeilenbreite ist die Länge einer Zeile mit<br />

linker und rechter Begrenzung. Die Zeilenbreite<br />

ist ein weiteres wichtiges Kriterium<br />

für eine optimale Lesbarkeit einer Drucksache.<br />

Die Zeilenbreite wird dabei massgeblich<br />

durch die Schriftgrösse und den Umfang<br />

des Textes bestimmt. Gerade bei Romanen,<br />

Büchern usw. ist die Lesezeit sehr lang. In<br />

solchen Fällen darf die Zeilenbreite nicht zu<br />

lang sein, weil das Auge sonst den Anschluss<br />

zur nächsten Zeile nur unter erschwerten<br />

Umständen wieder findet. Eine zu kurze Zeilenbreite<br />

hingegen bewirkt, dass das Auge<br />

steten Zeilensprüngen ausgesetzt wird. Zu<br />

kurze und zu lange Zeilenbreiten haben also<br />

eine Ermüdung des Auges zur Folge, was ein<br />

Lesen über längere Zeit unmöglich macht!<br />

Es gibt aber auch andere Drucksachen,<br />

wie Lexika, Zeitungen, Inserate oder Zeitschriften.<br />

Gerade Zeitungen werden häufig<br />

überflogen. Lexika haben informativen Charakter.<br />

Solche Drucksachen vertragen daher<br />

eine kürzere Zeilenbreite ohne dabei an Lesbarkeit<br />

einzubüssen.<br />

Weitere Einflussgrössen der Zeilenbreite<br />

– Je kleiner die Schrift, desto kürzer<br />

die Zeilenbreite<br />

– Je grösser die Schrift, desto länger<br />

die Zeilenbreite<br />

– Je breiter die Schrift, desto länger<br />

die Zeilenbreite<br />

– Je schmaler die Schrift, desto kürzer<br />

die Zeilenbreite<br />

Zeilenbreite bei Zeitungen<br />

und Zeitschriften<br />

In Zeitungen und Zeitschriften ist eine Zeilenbreite<br />

von ungefähr 45 Anschlägen optimal.<br />

Bei weniger Anschlägen häufen sich<br />

im Blocksatz unregelmässige Wortabstände,<br />

schlecht oder nicht trennbare Wörter und<br />

die Lesbarkeit nimmt deutlich ab. Eine Zeilenbreite<br />

von 35 Anschlägen stellt indessen<br />

das absolute Minimum für einen Blocksatz<br />

dar. Ab 35 Anschlägen ist daher der Flattersatz<br />

die geeignetere Satzart.<br />

Die Art der Drucksache bestimmt massgeblich<br />

die Wahl der Zeilenbreite!<br />

Hauptregel<br />

Die Zeilenbreite bei optimaler Lesbarkeit<br />

(eine Textspalte, zum Beispiel in einem<br />

Buch) beträgt etwa 60 Anschläge, inklusive<br />

Wortabstand oder aber 9 Wörter. Die<br />

Anzahl der Wörter kann bei Fremdsprachen<br />

variieren.<br />

25


InDesign CS2 Praxisteil<br />

Was Sie hier lernen<br />

In den vorhergehenden Kapiteln haben Sie<br />

einige theoretische Grundlagen der <strong>Typografie</strong><br />

kennen gelernt. Diese Einführung hat<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ein<br />

gutes Nachschlagewerk zur <strong>Typografie</strong> finden<br />

Sie zum Beispiel in folgendem Werk:<br />

Friedrich Forssman und Rald de Jong<br />

Detailtypografie<br />

Verlag Hermann Schmidt Mainz<br />

ISBN 3-87439-642-8<br />

Die folgenden Seiten sollen kurz und bündig<br />

Bezug auf den theoretischen Teil der vorherigen<br />

Seiten nehmen. Als Basis dient Adobe<br />

InDesign CS2.<br />

OpenType<br />

OpenType ist ein Fontformat, entwickelt von<br />

Adobe und Microsoft. OpenType ist ganz<br />

klar das Fontformat der Gegenwart und der<br />

Zukunft. Im Gegensatz zu den PostScriptoder<br />

TrueType-Kollegen sind OpenType-<br />

Fonts in der Lage, bis zu 65553 Glyphen zu<br />

enthalten. Zur Erinnerung: PostScript Fonts<br />

besitzen gerade mal deren 256 Zeichen. Es<br />

sei jedoch zu erwähnen, dass selbst Open-<br />

Type-Fonts selten mehr als 1000 Glyphen<br />

enthalten, manchmal sogar kaum mehr als<br />

256. Es kommt immer darauf an, mit wieviel<br />

Aufwand die Schrift erstellt oder konvertiert<br />

wurde. InDesign bietet seit Beginn<br />

Unterstützung des OpenType-Fontformates.<br />

Sie finden die OpenType-Funktionen in den<br />

erweiterten Zeichenoptionen des Steuerelementes.<br />

( )<br />

Mit diesen OpenType-Funktionen lassen<br />

sich viele der im Theorieteil beschriebenen<br />

typografischen Feinheiten realisieren. Unter<br />

anderem:<br />

Ligaturen<br />

Die Ligaturen befinden sich nicht in den<br />

OpenType-Funktionen, sind aber im gleichen<br />

Menü zu finden wie der OpenType-Dialog<br />

(gleich ein Eintrag weiter unten, wie im<br />

Screenshot oben sehr schön zu sehen ist).<br />

Ist die Option «Ligaturen» aktiviert, greift<br />

InDesign, sofern vorhanden, auf eine Open-<br />

Type-Funktion zurück, die das Setzen echter<br />

Ligaturen ermöglicht.<br />

Echte Brüche<br />

Aktivieren Sie in den OpenType-Funktionen<br />

einfach die Option «Brüche» und schon werden<br />

diese automatisch gesetzt. Sobald nach<br />

einer Ziffer ein Schrägstrich folgt, weiss<br />

InDesign, dass jetzt ein Bruch folgen wird.<br />

Je nach OpenType-Schrift können die Brüche<br />

sogar noch mehrstellig sein. Die Adobe<br />

Caslon Pro eignet sich zum Beispiel hervorragend<br />

für solche Brüche.<br />

26


Ordinalzeichen<br />

Kommen zum Beispiel im Englischen sehr<br />

oft vor:<br />

1st, 2nd, 3rd<br />

Echte Kapitälchen<br />

Klicken Sie auf die Kapitälchen-Schaltfläche<br />

( ) im Steuerelement.<br />

Echte Kapitälchen<br />

Mediävalziffern, Tabellenziffern<br />

Setzen Sie zuerst die gewünschten Ziffern<br />

und aktivieren Sie anschliessend die Option<br />

«Proportionale Mediävalziffern (im Open-<br />

Type-Menü des Steuerelements).<br />

|1|2|3|4|5|6|7|8|9|0|<br />

Auf die gleiche Weise setzen Sie auch Ziffern,<br />

die sich für den Tabellensatz eignen<br />

(Versalziffern für Tabellen).<br />

Leerräume einfügen<br />

Im Kapitel «Begriffe rund um den Buchstaben»<br />

haben Sie unter anderem gelernt, was<br />

ein Geviert ist.<br />

In InDesign CS2 können Sie verschiedene<br />

Festwerte verwenden, die zum Beispiel<br />

im Tabellensatz wichtige Hilfsmittel<br />

darstellen. Über die Option «Schrift<br />

-> Leerraum einfügen» können Sie verschiedene<br />

Festwerte definieren: Gevierte, Halbgevierte,<br />

Achtelgevierte und wenn nötig sogar<br />

Vierundzwanzigstelgevierte. Das sollte im<br />

täglichen Gebrauch reichen, oder?<br />

Geviertstriche einfügen<br />

Zum Beispiel beim Tabellensatz brauchen<br />

Sie Geviertstriche bei Geldbeträgen. Klicken<br />

Sie in InDesign in das Menü «Schrift<br />

-> Sonderzeichen einfügen» und wählen Sie<br />

den gewünschten Geviertstrich.<br />

Allgemeine Funktionen<br />

Schrift vergrössern:<br />

Apfel/Ctrl+Shift+.<br />

Schrift verleinern:<br />

Apfel/Ctrl+Shift+,<br />

Zeilenabstand vergrössern:<br />

Alt+Pfeil nach unten<br />

Zeilenabstand verringern:<br />

Alt+Pfeil nach oben<br />

Unterschneiden/Laufweite verändern:<br />

Alt+Pfeil links oder rechts<br />

Optischer Randausgleich<br />

Wählen Sie «Schrift -> Textabschnitt» und<br />

aktivieren Sie die Option «Optischer Randausgleich».<br />

Effizienter können Sie den Randausgleich<br />

gestalten, wenn Sie sich dafür<br />

einen Objektstil anlegen.<br />

Arbeiten mit Initialen<br />

Klicken Sie im Steuerelement auf die<br />

Absatzeinstellungen. Dort finden Sie die Eingabefelder<br />

für Initialen ( ) bzw. ( ).<br />

Alternativ schreiben Sie das Initial in einem<br />

eigenen Textrahmen und arbeiten mit der Konturenführung<br />

(Fenster -> Konturenführung).<br />

27


Wortabstände definieren<br />

Im Kapitel «Das Wort» haben Sie gelernt,<br />

wie ein optimaler Wortabstand beurteilt<br />

wird. In InDesign können Sie die Wortabstände<br />

in den erweiterten Absatzeinstellungen<br />

unter Abstände verfeinern.<br />

Wortabstand<br />

Hier definieren Sie, wie stark InDesign einen<br />

Wortabstand relativ zum Optimum minimieren<br />

bzw. maximieren darf. Einen Absoluten<br />

Wert gibt es hier nicht. Das Anpassen<br />

der Werte ist Fleissarbeit. Aber Hand aufs<br />

Herz: Wer hat dazu schon immer Zeit? Sehen<br />

sie, ich auch nicht :-) In alltäglichen Situationen<br />

fahre ich mit den hier eingegebenen<br />

Werten hervorragend.<br />

Zeichenabstand<br />

Nehmen Sie hier nur sehr subtile Änderungen<br />

vor. Zum Beispiel +/- 1%. Ansonsten<br />

können sehr unausgewogene Zeichenpaarungen<br />

entstehen.<br />

Glyphen-Skalierung<br />

Eine geniale Funktion. Sie bewirkt, dass<br />

Zeichen in einer Zeile um einen bestimmten<br />

Prozentwert schmaler oder breiter gesetzt<br />

werden. Dadurch können Sie gerade<br />

in etwas engeren Satzbreiten Löcher hervorragend<br />

ausmerzen. Unterschreiten bzw.<br />

überschreiten Sie aber einen Wert von 98<br />

im Minimum und 102 im Maximum lieber<br />

nicht.<br />

Setzer<br />

InDesign verhält sich komisch, wenn Sie<br />

zum Beispiel Trennungen ändern möchten?<br />

Dann ist der Absatzsetzer dafür verantwortlich.<br />

Er scannt stets den ganzen Absatz<br />

und versucht ständig Verbesserungen<br />

im Satz vorzunehmen. So kann es schon einmal<br />

vorkommen, dass Sie ein Wort anders<br />

trennen und zwei Zeilen weiter oben ändert<br />

sich der Umbruch! Ist Ihnen dieses Verhalten<br />

unheimlich, schalten Sie einfach den<br />

Ein-Zeilen-Setzer ein.<br />

Tipp: Sie sind Grafiker und möchten, dass<br />

Ihr Text von der Druckerei auf Schreibfehler<br />

kontrolliert und korrigiert wird? Sie wünschen,<br />

dass sich der Umbruch aber nicht<br />

mehr ändert? Dann müssen bereits Sie beim<br />

Erstellen des Textes den Ein-Zeilen-Setzer<br />

einschalten. Ansonsten kann Ihnen die Druckerei<br />

einen unveränderten Umbruch nicht<br />

mehr garantieren.<br />

28


Silbentrennungen festlegen<br />

Schöne Wortabstände können in InDesign<br />

nicht nur mit der Funktion «Abstände»<br />

erzielt werden. Auch entsprechende Silbentrennungseinstellungen<br />

sind von Nöten,<br />

damit die Texte gut lesbar und die Wortabstände<br />

in der Norm bleiben.<br />

Silbentrennungen<br />

Auch das Verhalten bei Trennungen können Sie<br />

in InDesign individuell definieren. Da diese<br />

Optionen eher selbsterklärend sind, gehen<br />

wir hier lediglich auf den Schiebregler ein.<br />

Abstände optimieren<br />

Sie möchten lieber gleichmässige Wortabstände<br />

und nehmen es in Kauf, wenn Sie<br />

ab und zu einmal 3 Trennungen in Folge<br />

bekommen? Dann stellen Sie den Schiebregler<br />

ganz nach links. Dadurch versucht<br />

InDesign im Rahmen Ihrer Abstände- und<br />

Silbentrennungs-Einstellungen stets homogene<br />

Wortabstände zu bewahren.<br />

Tipp: Aktivieren Sie unbedingt die Option<br />

«Trennung grossgeschriebener Wörter»,<br />

damit auch Nomen getrennt werden!<br />

Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie im Blocksatz<br />

nach Möglichkeit nicht zu viele Trennungen<br />

in Folge haben. Je mehr Trennungen<br />

Sie in Folge haben, desto schlechter vermag<br />

der Leser Ihrem Text zu folgen und aufgrund<br />

der Trennzeichen entsteht eine Löcherwirkung<br />

an der rechten Satzkante. In der Regel<br />

sind drei Trennungen in Folge noch gut vertretbar.<br />

Im Flattersatz gelten etwas andere Regeln.<br />

Dort ist in erster Linie ein rhythmisches<br />

Flattern an der Satzkante anzustreben. Da<br />

kann auf Trennungen nicht verzichtet werden.<br />

Achten Sie dort aber darauf, dass Sie<br />

nach Möglichkeit logisch trennen können.<br />

Besteht ein Wort aus zwei oder mehreren<br />

Teilwörtern, bietet es sich an, zwischen diesen<br />

beiden zu trennen, auch wenn es orthografisch<br />

auch anders erlaubt wäre. Zugunsten<br />

einer schönen Trennung dürfen Sie auch<br />

schon einmal vom Prinzip des regelmässigen<br />

Flatterns abweichen. Gut lesbare Trennungen<br />

sind wichtiger als ein abwechslungsreicher<br />

Flattersatz. Die Kunst besteht aber darin,<br />

beides im Gleichgewicht zu halten.<br />

29


Inhaltsverzeichnis<br />

Ein Geschenk der . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

ulrich-media GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

zur Jahreswende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

Einige Worte zur <strong>Typografie</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />

Makrotypografie oder Grosstypografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Mikrotypografie oder Detailtypografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Voraussetzungen für korrekte <strong>Typografie</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Das Zeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />

Zeichensatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Versalien, Majuskeln (Grossbuchstaben) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Gemeine, Minuskeln (Kleinbuchstaben) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Ligaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Ligaturen im DTP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Kapitälchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Anwendung von Kapitälchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Was es zu beachten gilt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Bruchziffern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Ein korrekter Bruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Falsche Brüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Tipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Schriftschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Light . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Regular . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Italic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Subhead . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Semibold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Bold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Bold italic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Schriftfamilie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />

Erweiterte Schriftfamilie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />

Begriffe rundum den Buchstaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Geviert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Schriftlinie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Vorbreite und Nachbreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Dickte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

30


Punzen, Punzenweite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Fleisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Duktus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Serifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Eine Schrift stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Schriftgrösse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

Wie gross denn nun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Kriterien der Schriftgrössenbestimmung. . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Konsultationsgrösse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Lesegrösse (Brotschrift) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Schaugrösse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

Arabische Ziffern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

Normal- oder Tabellenziffern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

Gemeine-oder Mediäval-Ziffern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

Zahlen im Tabellensatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

Geldbeträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

Ziffern und Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Die Initiale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Die einfache Initiale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />

Das Wort (Laufweiten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Laufweite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Normallaufweite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Notwendigkeit der . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Laufweitenanveränderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Einflussgrössen der Laufweite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Serifenlose Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Schriften mit Serifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

Negativtext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

Zusammenfassung zur Laufweite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

Das Wort (Unterschneiden) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Was bedeutet «Unterschneiden»? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Notwendigkeit des Ausgleichens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Beispiele von korrigierten Zeichenpaaren. . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Wann unterschneiden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Das Wort (Ausgleichen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Was bedeutet Ausgleichen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

31


Vorgehen beim Ausgleichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Ein Ausgleichungsbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Das Wort (Wortabstand) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Der Wortabstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

bei Serifenlosen Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

Der Wortabstand bei Serifenschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

Zusammenfassung Wortabstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

Die Zeile (Zeilenabstand, ZAB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Der Zeilenabstand (ZAB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />

Ein Beispiel mit Helvetica Neue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />

Ein Beispiel mit Adobe Garamond Pro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />

Zum Beispiel von oben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />

Die Zeile (ZAB und Durchschuss) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Eine Regel für den Zeilenabstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

Der Durchschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

Optischer Durchschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

Zusammenfassung ZAB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

Die Zeile (Zeilenbreite) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Die Zeilenbreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

Hauptregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

Weitere Einflussgrössen der Zeilenbreite . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

Zeilenbreite bei Zeitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

und Zeitschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

InDesign CS2 Praxisteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Was Sie hier lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />

Detailtypografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />

OpenType . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />

Ligaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />

Echte Brüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />

Ordinalzeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Echte Kapitälchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Mediävalziffern, Tabellenziffern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Leerräume einfügen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Geviertstriche einfügen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Allgemeine Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Optischer Randausgleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Arbeiten mit Initialen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

32


Wortabstände definieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Wortabstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />

Zeichenabstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />

Glyphen-Skalierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />

Setzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />

Silbentrennungen festlegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Silbentrennungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

Abstände optimieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

33

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