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Ausgabe April 2015

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23. <strong>April</strong> <strong>2015</strong> DIES UND DAS<br />

n 45<br />

Gedenken an Konrad Ullrich<br />

Am 6. Februar verstarb im Alter von 85 Jahren der ehemalige Rasteder Gemeindedirektor Konrad Ullrich. In jeweils sehr persönlicher<br />

Würdigung erinnern sich seine langjährigen Weggefährten Dr. Hellmut Strobel, Marit Strobel und Marianne von Essen<br />

an einen Mann, der von 1967 bis 1991 Maßgebliches für Rastede geleistet hat. „Mit Gedanken- und Erinnerungssplittern“,<br />

so Hellmut Strobel, möchten die Verfasser das offizielle Bild einer für die Gemeinde bedeutenden Person „etwas abrunden“.<br />

… wasch mich, aber mach<br />

mich nicht nass<br />

Von Hellmut Strobel | Gemeinden<br />

erledigen die Aufgaben<br />

ihres Umfelds (nach<br />

Möglichkeit) selbst. So lautet<br />

der erste und wichtigste Ullrichsche<br />

Lehrsatz zur kommunalen<br />

Selbstverwaltung. Dafür<br />

hat der damalige Gemeindedirektor<br />

gestritten. Wenn es sein<br />

musste, vor dem Bundesverwaltungsgericht.<br />

In dem Verfahren,<br />

das am 4.6.1984 zum<br />

berühmten „Ra stede-Urteil“<br />

führte, focht Konrad Ullrich als<br />

Vertreter seiner Gemeinde Rastede<br />

gegen einen staatlichen<br />

„Übergriff“ auf das Recht der<br />

Kommunen, die Abfallbeseitigung<br />

selbst durchzuführen. –<br />

In dieser Sache waren Ullrich<br />

und die Gemeinde Rastede<br />

unterlegen, sonst hätten wir<br />

hier noch heute gemeindliche<br />

Mülldeponien. Andererseits<br />

stärken die Ausführungen zum<br />

Urteil in einer Reihe von Punkten<br />

die Gemeinden bis heute in<br />

ihrem Recht auf Selbstverwaltung.<br />

Man muss dazu wissen,<br />

dass höchstrichterliche Urteils-<br />

Begründungen in jedem Satz<br />

praktisch gesetzgeberische<br />

Wirkung haben. Planungshoheit<br />

sei als Beispiel angeführt.<br />

Und Ullrich war ein leidenschaftlicher<br />

Planer, ein Chef-<br />

Planer, gewissermaßen. „Gemeindeentwicklungsplanung“<br />

war das Zauberwort. Zwei<br />

ganzheitliche Gemeindeentwicklungspläne<br />

von ihm stehen<br />

in meinem Bücherschrank.<br />

Darin lagen die einzelnen Projekte,<br />

z.B. Bauten oder Straßen,<br />

schon als Kristallisationskerne<br />

vor. Dann ging es an den Kampf<br />

ihrer Verwirklichung. Jeder Griff<br />

in das politische Räderwerk<br />

hat Auswirkungen; nach Möglichkeit<br />

überwiegen die positiven.<br />

Aber Ullrich sah auch die<br />

negativen, und wenn er alles<br />

abgewogen hatte, kämpfte er.<br />

Er spottete über die, die Politik<br />

unter dem Motto machen wollten:<br />

„Wasch mich, aber mach<br />

mich nicht nass!“<br />

Dem Rat die Jacketts geschneidert<br />

Von Marit Strobel | Gern<br />

verglich Konrad Ullrich seine<br />

Tätigkeit mit der eines Konfektionshändlers:<br />

Er biete dem<br />

Gemeinderat verschiedene<br />

Jacketts an, und dieser wähle<br />

sich eines aus. Ullrich erwähnte<br />

dabei nicht, dass in jedem<br />

Fall er auch der Schneider war<br />

… Dieser Gemeindedirektor<br />

hat mich als Vorsitzende des<br />

damaligen Bürgervereins alle<br />

zwei, drei Monate zum Gespräch<br />

empfangen.<br />

Die Gespräche waren stets<br />

freundlich, von meiner Seite<br />

vertrauensvoll, von seiner mit<br />

manch gutem, oft fast väterlichem<br />

Rat. Konrad Ullrich<br />

stand souverän über meinen<br />

notorischen, meist flammend<br />

kritischen öffentlichen Äußerungen<br />

zur Gemeindepolitik,<br />

obwohl doch diese Kritik<br />

nicht zuletzt ihn betraf. Selbst<br />

den Kampf des Bürgervereins<br />

gegen den Standort des Hallenbads<br />

im Palaisgarten hat<br />

er mir nicht verargt, diesen<br />

allerseits erbittert geführten,<br />

von der Gemeinde nur knapp<br />

gewonnenen Kampf um ein<br />

Filetstück seiner Zukunftsplanung.<br />

– Konrad Ullrichs illusi-<br />

Prägend für Rastede: Konrad<br />

Ullrich | Foto: privat<br />

onsloser Blick hat ihn nie in<br />

seiner Menschenfreundlichkeit<br />

beirrt, ebenso wenig wie<br />

das Selbstbewusstsein angesichts<br />

seiner Lebensleistung<br />

in seiner schlichten Bescheidenheit.<br />

Er lachte übrigens<br />

gern, herzhaft und etwas keckernd.<br />

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