Ausgabe April 2015
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23. <strong>April</strong> <strong>2015</strong> KOMMUNALES<br />
n 3<br />
Für den Erhalt der Schule am Voßbarg<br />
Gegen die Stimmen von SPD und Grünen hat sich der Gemeinderat auf seiner März-Sitzung in Wahnbek für den Erhalt der<br />
Förderschule am Voßbarg ausgesprochen. Die Mitglieder lieferten sich einen gereizten Schlagabtausch und warfen sich gegenseitig<br />
vor, Inklusion nicht zu verstehen.<br />
Von Britta Lübbers | Geschlossen<br />
verabschiedete die<br />
Mehrheitsfraktion eine CDU-<br />
Resolution an den Landtag in<br />
Hannover. Darin wird die rotgrüne<br />
Landesregierung aufgefordert,<br />
von der geplanten<br />
schrittweisen Schließung niedersächsischer<br />
Förderschulen<br />
mit dem Schwerpunkt Lernen<br />
abzusehen. Der aktuelle Entwurf<br />
des Niedersächsischen<br />
Schulgesetzes sieht vor, im<br />
Rahmen der Inklusion Schülerinnen<br />
und Schüler mit und<br />
ohne Förderbedarf gemeinsam<br />
zu unterrichten. Für die Schule<br />
am Voßbarg heißt das, sie würde<br />
spätestens im Jahr 2022 ihren<br />
Betrieb einstellen müssen.<br />
„Die Schule am Voßbarg leistet<br />
hervorragende Arbeit, sie muss<br />
bestehen bleiben, damit auch<br />
Kinder mit Förderbedarf die<br />
bestmögliche Bildung erhalten“,<br />
sagte Susanne Lamers (CDU).<br />
„Chancengleichheit bedeutet<br />
nicht, alle gleich zu behandeln,<br />
sondern Kinder entsprechend<br />
ihren Stärken und Schwächen<br />
individuell zu fördern.“ Die Rahmenbedingungen<br />
für die angestrebte<br />
Inklusion seien mangelhaft,<br />
warnte sie. „Barrierefreie<br />
Räume und Fahrstühle reichen<br />
nicht aus.“ Solange nicht alle<br />
Defizite ausgeräumt<br />
seien, „Die<br />
sollten Förderschulen<br />
mit dem<br />
Schwerpunkt<br />
Lernen bestehen<br />
bleiben. Zugleich<br />
forderte Lamers, die Wahlfreiheit<br />
der Eltern nicht einzuschränken.<br />
Rüdiger Kramer (SPD) wies<br />
darauf hin, dass alle Schüler,<br />
die zurzeit die Voßbargschule<br />
besuchen, dort ihren Abschluss<br />
machen können. Das Land habe<br />
das Tempo zur Umsetzung der<br />
Inklusion verringert und stelle<br />
zudem mehr Geld und mehr<br />
Personal zur Verfügung. „Inklusion<br />
ist nicht das Festhalten<br />
an alten Strukturen, sondern<br />
Teilhabe für alle in allen Bereichen“,<br />
betonte er. Eckhard Roese<br />
und Sabine Eyting (Grüne)<br />
machten darauf aufmerksam,<br />
dass das jetzt von der CDU mo-<br />
Rahmenbedingungen<br />
für die Inklusion<br />
sind magelhaft“,<br />
sagt Susanne Lamers.<br />
nierte Schulgesetz<br />
von der damaligen<br />
schwarzgelben<br />
Landesregierung<br />
auf den<br />
Weg gebracht<br />
worden sei. Gerd<br />
Langhorst (Grüne) verwies auf<br />
den Antrag seiner Fraktion, dem<br />
Schulausschuss eine Bestandsaufnahme<br />
aller Rasteder Schulen<br />
vorzulegen. „Wir wollen uns<br />
fachkundig machen. Die Konsequenzen<br />
möchten wir dann gerne<br />
mit Ihnen allen diskutieren.“<br />
Evelyn Fisbeck (FDP) sagte, sie<br />
unterstütze die Eltern und Kinder,<br />
die sich für eine Zukunft<br />
der Schule am Voßbarg stark<br />
machen. „Es geht nicht um Ausgrenzung,<br />
Förderschulen geben<br />
den Kindern einen wichtigen<br />
Schutzraum.“<br />
Lars Krause (SPD) erinnerte<br />
daran, dass die Rasteder Gremien<br />
2012 geschlossen den<br />
Baumaßnahmen für inklusive<br />
Beschulungen zugestimmt haben.<br />
Dieser Weg müsse konsequent<br />
weitergegangen werden,<br />
„auch wenn er mühsam ist<br />
und Durchhaltevermögen und<br />
Standhaftigkeit fordert“. Der<br />
CDU warf er „billige Parteitaktik<br />
und Störfeuer“ vor.<br />
Kai Küpperbusch (CDU) erklärte,<br />
er arbeite beruflich häufig<br />
mit Schülern der Voßbargschule<br />
zusammen. „Die Jugendlichen<br />
erhalten dort die beste<br />
Vorbereitung auf das Berufsleben,<br />
die es gibt.“<br />
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