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Ausgabe April 2015

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n KOMMUNALES<br />

2<br />

Editorial<br />

Liebe Leser!<br />

Müll als Kunst? Die Idee<br />

hat Tradition. Der geniale<br />

Dada-Künstler Kurt Schwitters<br />

etwa fertigte zu Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts Collagen<br />

aus Abfall, weil er nicht<br />

einsah, warum alte Fahrscheine<br />

oder weggeworfene<br />

Drähte keinen Zweck mehr<br />

haben sollten. Der amerikanische<br />

Grafiker und Bildhauer<br />

Tom Deininger benutzt<br />

u.a. Zigarettenkippen für<br />

Landschaftsbilder und nennt<br />

das Produkt Recycling-Art.<br />

So könnte auch das Werk<br />

überschrieben sein, das Sybille<br />

Tholen, Gerold Windels<br />

(„Blende 8“) und der Rasteder<br />

Maler Dieter Hagen in<br />

monatelanger, fast besessener<br />

Arbeit bauten. DESI-<br />

Gé heißt ihre faszinierende<br />

Maschine aus Schrott. Sie<br />

kann rotieren, rauchen und<br />

fauchen. Gezeigt wird das<br />

scheppernde Unikat ab dem<br />

8. Mai im Foyer des Spille-<br />

Hauses. Inspiriert wurde das<br />

Trio durch den Schweizer<br />

Künstler Jean Tinguely, der<br />

in den 1950er Jahren mit<br />

seinen Phantasiemaschinen<br />

Furore machte.<br />

Das Rasteder Schrott-Trio<br />

verfolgt mit DESIGé keinerlei<br />

kommerzielle Absicht.<br />

Schade eigentlich, denn die<br />

Idee ließe sich vielleicht versilbern.<br />

Tom Deininger beschreibt<br />

sein Wirken so: „Ich<br />

nehme den Müll der Reichen<br />

und verkaufe ihn ihnen als<br />

Kunst zurück.“ Das ist nicht<br />

Dada, das ist sehr, sehr clever.<br />

Ihre Redaktion n<br />

„Es könnte nicht besser laufen“<br />

rr: Der Wunsch vieler Bauwilliger,<br />

sich in Rastede anzusiedeln,<br />

scheint ungebrochen. Für<br />

das Jahr 2030 wird ein Anstieg<br />

der Bevölkerung von derzeit<br />

21 259 Menschen um sechs Prozent<br />

prognostiziert. Meldet Rastede<br />

demnächst „Land unter“?<br />

von Essen: Sicherlich nicht,<br />

auch wenn es nicht einfacher<br />

werden dürfte, den steigenden<br />

Bedarf an Baugrundstücken<br />

vorzuhalten. In verschiedenen<br />

Ortsteilen stößt die Gemeinde<br />

nämlich schon jetzt an Grenzen,<br />

z.B. in Wahnbek, wo voraussichtlich<br />

auch in den nächsten<br />

Jahren keine neuen Bauplätze<br />

ausgewiesen werden können.<br />

Anders im Kernort. Hier hat die<br />

Gemeinde im Bereich Südlich<br />

Schlosspark III mit 40 Grundstücken<br />

die Bauleitplanung<br />

bereits eingeleitet, bei Bedarf<br />

könnte ein vierter Abschnitt folgen.<br />

Auch im Göhlen sieht die<br />

Gemeinde die Chance zur Ausweisung<br />

von Bauland. Für den<br />

Spätsommer erwarten wir die<br />

Ergebnisse einer Untersuchung<br />

bezüglich der Greifvogelstation<br />

in diesem Gebiet. Erst dann<br />

können wir die notwendigen<br />

Planungen einleiten. Im Zuge<br />

der Überplanung des Areals<br />

Stratjebusch ist ebenfalls Potenzial<br />

vorhanden. Darüber hinaus<br />

strebt die Verwaltung, wenn<br />

möglich, eine Innenverdichtung<br />

bei der Bebauung an.<br />

rr: Wie sieht es bei der Gewerbeansiedlung<br />

aus?<br />

von Essen: Hier könnte es<br />

nicht besser laufen. Durch die<br />

Ausweisung interessanter Gewerbeflächen<br />

kann Rastede<br />

auch zukünftig Unternehmen<br />

Grundstücke in ausreichendem<br />

Maße anbieten, das gilt für<br />

Neuansiedlungen ebenso wie<br />

für Firmenexpansionen. Viele<br />

der Flächen, wie Grundstücke<br />

an der Bürgermeister-Brötje-<br />

Straße, wurden bereits veräußert<br />

oder sind reserviert. Hier<br />

überlegt die Gemeinde für die<br />

Jahre 2016/ 2017 eine Erweiterung.<br />

Überwiegend verkauft<br />

sind die Grundstücke im Gewerbegebiet<br />

Südlich Brombeerweg,<br />

während im Gebiet Tannenkrugstraße<br />

noch Flächen zur<br />

Verfügung stehen.<br />

rr: Rastede ist an der Bewerbung<br />

der Region Ammerland<br />

für das LEADER-Projekt beteiligt,<br />

bei dem die EU 2,4 Millionen<br />

Euro Fördermittel zur Verfügung<br />

stellt. Wie ist hier der<br />

Stand?<br />

23. <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />

Uwe Harms sprach mit Bürgermeister Dieter von Essen über die Ausweisung von Baugebieten<br />

und über das LEADER-Projekt, um dessen Zuschlag sich auch das Ammerland bewirbt.<br />

Hoch zufrieden mit der Gewerbeansiedlung in der Gemeinde ist<br />

Bürgermeister Dieter von Essen | Foto: privat<br />

von Essen: Die Vorplanungen<br />

sind abgeschlossen, es<br />

wurde ein umfangreiches Konzept<br />

an die Entscheidungsträger<br />

weitergeleitet. Wird das<br />

Ammerland als LEADER-Region<br />

ausgewählt, stehen die Fördermittel,<br />

die von den Kommunen<br />

mitfinanziert werden, für den<br />

Berechnungszeitraum von 2014<br />

bis 2020 zur Verfügung. Die<br />

Gemeinde müsste dann über<br />

die Jahre verteilt insgesamt<br />

380 000 Euro in den Haushalt<br />

einstellen. Die endgültige Entscheidung<br />

über die ausgewählten<br />

Regionen gibt das Land im<br />

<strong>April</strong> bekannt.<br />

rr: Herr Bürgermeister, vielen<br />

Dank für das Gespräch. n

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