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<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> – Wikipedia<br />
suspekt war, hieß die Jesuiten als Gegengewicht willkommen. Er ließ erste Missionierungen für das<br />
Christentum zu, beschützte die Missionare der Gesellschaft Jesu und erlaubte ihnen den Aufbau einer<br />
theologischen Hochschule mit Namen Seminario. Durch diese Strategie gelang es <strong>Nobunaga</strong>, die<br />
weltliche Autorität des Buddhismus zu vernichten und die Politik von der Religion zu trennen.<br />
Luis de Almeida (1525-1583), ein portugiesischer Kaufmann, der als Bruder in den Jesuitenorden<br />
eintrat, war ein Pionier der kosmopolitischen Medizin. Abgestoßen von der zunehmenden Praxis des<br />
niabiki ('Setzlinge ausdünnen', d.h. sich ungewollter Kinder durch Abtreibung, Tötung oder<br />
Aussetzen zu entledigen) unter den Armen, eröffnete er 1556 ein Heim für Findelkinder. Er wurde<br />
von Ōtomo Yoshishige, dem Shugo-Daimyō von Bungo, unterstützt und erweiterte sein Heim am<br />
Ende desselben Jahres durch ein Krankenhaus (in Funai, heute Ōita) für Lepra- und Syphiliskranke<br />
und eine Apotheke mit Kräutern aus Macao, es war das erste Hospital oder Krankenhaus Japans.<br />
Der Orden änderte jedoch seine Einstellung und verbot die weitere Beschäftigung mit Medizin.<br />
Almeida verließ das Krankenhaus, das er nur ein Jahr zuvor eröffnet hatte. Die Jesuiten gaben ihre<br />
medizinische Fürsorge allerdings nicht vollständig auf, beschränkten sie jedoch im wesentlichen auf<br />
die Samurai und Adligen. Die Armen, die Leprakranken und diejenigen, die an<br />
Geschlechtskrankheiten litten, überließen sie ihren japanischen Helfern oder ihren spanischen<br />
Kollegen, den Franziskanern und Dominikanern.<br />
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts nahm der Druck auf die Christen zu, was in der Verfolgung und<br />
Ausweisung aller Spanier und Portugiesen und der vollständigen Abschottung des Landes gegen alle<br />
Fremden im Jahr 1639 gipfelte. Sogar die Verwendung des Wortes Namban wurde verboten. Mit der<br />
Verbannung der 'Fremden aus dem Süden' wurde die iberische Medizin langsam durch ihr<br />
holländisches Gegenstück ersetzt.<br />
Shintō<br />
<strong>Nobunaga</strong> brachte große Summen für die Renovierung von Shintō-Schreinen auf, insbesondere für<br />
den Ise-jingū und den Atsuta-jingū. Er wird in mindestens zwei Schreinen als Kami verehrt: im Takeisao-no-yashiro<br />
in der Stadt Tendō, Präfektur Yamagata (erbaut kurz nach 1582, seinen Namen erhielt<br />
er aber erst im Jahr 1870) und im Take-isao-Schrein (auch: Kenkun-Schrein) in Kyōto (erbaut im Jahr<br />
1870), zusammen mit seinem Sohn Nobutada.<br />
Siehe auch<br />
� Geschichte Japans<br />
Literatur<br />
� Japonius Tyrannus: The Japanese Warlord <strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> Reconsidered (Bibliotheek /<br />
Belgisch Historich Instituut Te Rome). Hotei Publishing, 2001. ISBN 90-74822-22-3 (auf<br />
Englisch)<br />
� Kuno Knöbl: Die Samurai<br />
Weblinks<br />
Seite 5 von 6<br />
� http://www.artelino.de/articles/oda_nobunaga.asp<br />
� http://purl.pt/82/2/ (Das Original: Wunderliche und merkwürdige Reisen im fernsten Asien des<br />
Fernão Mendez Pinto)<br />
� Kurzbiografie (Englisch)<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Oda</strong>_<strong>Nobunaga</strong><br />
03.03.2009