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<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> – Wikipedia<br />
<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong><br />
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie<br />
<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> (織田 信長 <strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong>; * 23. Juni 1534; † 21. Juni 1582) war einer der<br />
stärksten Kriegsherren (大名 Daimyo) während der Sengoku-Zeit (sengoku jidai 1467-1568, dt. Zeit<br />
der streitenden Reiche) in Japan. Er brach die politische Macht der Buddhisten. Durch<br />
Talentförderung, die Vernichtung der bisherigen Autorität, eine revolutionäre Politik und die<br />
Anwendung importierter Feuerwaffen vereinte er den größten Teil Japans, bevor er in Kyoto während<br />
eines Aufstands (honnouji no hen) seines Untergebenen Akechi Mitsuhide getötet wurde.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
� 1 Lebenslauf<br />
� 1.1 Von seiner Geburt bis zur Vereinigung der Owari-Provinz<br />
— 1534 bis 1560<br />
� 1.2 Von Okehazama bis zum Untergang des Shogunates<br />
Ashikaga — 1560 bis 1574<br />
� 1.3 Die Invasion des Chūgoku-Gebiets in West-Japan —<br />
1574 bis 1582<br />
� 2 Seine Politik<br />
� 2.1 Rakuichi rakuza<br />
� 2.2 Talentförderung<br />
� 2.3 Einführung des Berufssoldatentums<br />
� 2.4 Die europäische Kultur und Christentum<br />
� 3 Shintō<br />
� 4 Siehe auch<br />
� 5 Literatur<br />
� 6 Weblinks<br />
Lebenslauf<br />
Von seiner Geburt bis zur Vereinigung der Owari-Provinz — 1534 bis 1560<br />
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<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong><br />
<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> wurde am 23. Juni 1534 in der Burg von Nagoya geboren, als zweites Kind eines<br />
Kriegsherrn in der Provinz Owari (heute Präfektur Aichi), <strong>Oda</strong> Nobuhide. Sein Kindesname war<br />
Kippōshi (吉法師). Sofort nach seiner Geburt wurde er zum Burgherrn ernannt und von einem<br />
Erzieher (Moriyaku) namens Hirate Masahide erzogen. Im Gegensatz dazu wurde sein jüngerer<br />
Bruder Nobuyuki von seiner Mutter erzogen. Seine Initiationsfeier war 1546. Seitdem hieß er<br />
Kazusanosuke <strong>Nobunaga</strong>. 1548 heiratete er Nouhime, eine Tochter Saito Dosans, der ein Kriegsherr<br />
in der Provinz Mino (heute Präfektur Gifu) war, eine rein politische Heirat.<br />
Der Tod seines Vaters Nobuhide 1551 verursachte einen Streit um die Rechte des<br />
Familienoberhauptes zwischen <strong>Nobunaga</strong> und seinem jüngeren Bruder Nobuyuki. <strong>Nobunaga</strong> schlug<br />
Nobuyuki und erbte die Rechte des Vaters. 1552 schlug <strong>Oda</strong> Nobutomo einen Aufstand seines<br />
Bruders nieder und zwang ihn zum Seppuku.<br />
Die äußerst starre und tradierte Gesellschaft schockierte er oft mit seiner unorthodoxen Haltung und<br />
seinem unangepassten Verhalten. Heute würde man <strong>Nobunaga</strong> wohl als „Querdenker“ bezeichnen.<br />
Sein Statthalter Hirate Masahide beging 1553 Seppuku, um ihn wegen seines sonderbaren Benehmen<br />
zurechtzuweisen. <strong>Nobunaga</strong>s Spitzname war „Hohlkopf“ (auf Japanisch utsuke oder utsukemono)<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Oda</strong>_<strong>Nobunaga</strong><br />
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<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> – Wikipedia<br />
wegen seiner Kleidung, die für die damaligen Menschen nicht akzeptabel für einen Mann seines<br />
Standes war, heute eher als Ausdruck seiner Individualität zu interpretieren ist.<br />
1555 erobert er die Burg Kiyosu, ein wichtiger Stützpunkt in der Provinz Owari, die für den Handel<br />
sehr wichtig war. Sein Schwiegervater Saito Dosan wurde 1556 von seinem Sohn Saito Yoshitatsu<br />
getötet. <strong>Nobunaga</strong> besuchte Kyoto 1559 mit 500 Vasallen und erhielt eine Audienz bei dem 13.<br />
Muromachi-Shogun Ashikaga Yoshiteru. In diesem Jahr wurde die Provinz Owari von <strong>Nobunaga</strong><br />
vereinigt.<br />
Von Okehazama bis zum Untergang des Shogunates Ashikaga — 1560 bis 1574<br />
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1560 kam es zur Schlacht von Okehazama (auf Japanisch okehazama no tatakai). Mit knapp 2.000<br />
Soldaten schlug er Imagawa Yoshimoto, einen führenden Kriegsherrn in den Provinzen Mikawa<br />
(heute der östliche Teil der Präfektur Aichi ), Tōtōmi (heute der westliche Teil von der Präfektur<br />
Shizuoka) und Suruga (heute der östliche der Präfektur Shizuoka), der mit 25.000 Soldaten in die<br />
Provinz Owari eingefallen war. 1561 starb sein Schwager Saito Yoshitatsu. <strong>Nobunaga</strong> begann, den<br />
westlichen Teil der Provinz Mino zu erobern. 1562 schloss er das so genannte Kiyosu-Bündnis mit<br />
Matsudaira Motoyasu (späterer Tokugawa Ieyasu ab, dem Gründer des Tokugawa- oder Edo-<br />
Shogunats), einem neuen Kriegsherrn in der Provinz Mikawa. 1564 eroberte er den östlichen Teil der<br />
Provinz Mino. Shogun Ashikaga Yoshiteru wurde 1565 ermordet. Die Eroberung der gesamten<br />
Provinz Mino war 1567 abgeschlossen. In diesem Jahr heiratete auch seine Schwester Ichi. Durch<br />
diese Heirat verband sich seine Familie mit dem Kriegsherrn Azai Nagamasa, der damals die Provinz<br />
Omi (heute Präfektur Shiga) beherrschte. Sein erster Sohn Nobutada heiratete eine Tochter der<br />
Takeda-Familie, die damals die Provinzen Kai (heute Präfektur Yamanashi) und Shinano (heute<br />
Präfektur Nagano) beherrschte. Ebenfalls 1567 kam der politische Slogan Tenka Fubu auf , die<br />
Eroberung durch Militär und die neue Wirtschaftspolitik des Rakuichi rakuza (siehe unten).<br />
Der Bitte von Ashikaga Yoshiaki nachkommend, dem 15. und letzten Shogun des Ashikaga-<br />
Shogunates, eroberte <strong>Nobunaga</strong> 1568 Kyoto und andere fünf Provinzen im Kinki-Gebiet. 1569 erhielt<br />
der portugiesische Missionar Luis Frois, Mitglied der Gesellschaft Jesu, eine Audienz bei <strong>Nobunaga</strong><br />
und bekam eine Aufenthalterlaubnis für Kyoto. Im selben Jahr eroberte <strong>Nobunaga</strong> die Provinz Ise<br />
(heute Präfektur Mie). 1570 verlangte <strong>Nobunaga</strong> von Ashikaga Yoshiaki Beschränkungen des Rechts<br />
der Shogunate und forderte andere Kriegsherren zu einem Besuch Kyotos auf. Er begann die<br />
Eroberung der Provinz Wakasa (heute der westliche Teil der Präfektur Fukui), die damals von<br />
Asakura Yoshikage, der seine Forderungen abgelehnt hatte, beherrscht wurde. Das führte zum<br />
Konflikt mit seinem Schwager Azai Nagamasa, da die Familie Azai seit Langem mit Familie Asakura<br />
freundschaftlich verbunden war. In der Schlacht von Anegawa (Anegawa no tatakai) schlug<br />
<strong>Nobunaga</strong> mit Hilfe von Tokugawa Ieyasu das Bündnis von Azai und Asakura.<br />
Die buddhistische Ikko-Sekte (auf Japanisch Ikkóshū) begann, sich gegen <strong>Nobunaga</strong> aufzulehnen. Zu<br />
diesem Zeitpunkt hatte der Buddhismus große politische Macht in Japan. Die Ikko-Sekte versuchte<br />
anfangs, sich mit <strong>Nobunaga</strong> zu verbünden, da sie ihn nur als den neuen Herr von Kyoto einschätzte.<br />
<strong>Nobunaga</strong> war zwar ein Buddhist, aber er versuchte die Trennung von Religion und Staat<br />
durchzusetzen. Deswegen erlaubte er die Einführung des Christentums und ließ die Vertreter beider<br />
Seiten, also Buddhisten und Jesuiten, diskutieren, um sein politisches Ziel zu erreichen. Nicht nur<br />
<strong>Nobunaga</strong> war der Meinung, dass die Missionare diese Debatten meist gewannen. Dadurch verlor der<br />
Buddhismus das Vertrauen der Regierung und des Volkes, was zum Verlust ihrer politischen Macht<br />
führte. Daher hatte die Ikko-Sekte Angst vor dem Erfolg <strong>Nobunaga</strong>s, weil sie ihre politische Macht<br />
komplett verlieren konnte, wenn er Japan vereinheitlicht hätte. Der Angriff auf die Ikko-Sekte in<br />
Nagashima 1571 war ein Misserfolg. Es kam zu einer weiteren Schlacht gegen das Azai-Ikko<br />
Bündnis und Nobutada brannte den Enryakuji nieder.<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Oda</strong>_<strong>Nobunaga</strong><br />
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1572 kam es zur Invasion des nördlichen Teils der Provinz Omi. Der erste Kampf Nobutadas. Takeda<br />
Shingen marschierte in die Provinz Tōtōmi ein. Bei der Schlacht von Mikatagahara besiegte Takeda<br />
Shingen Tokugawa Ieyasu. Takeda Shingen stirbt 1573. Im selben Jahr kam es zu einem Aufstand des<br />
Shogun Ashikaga Yoshiakis. Er scheiterte und <strong>Nobunaga</strong> schloss Yoshiaki aus Kyoto aus; damit ging<br />
das Ashikaga-Shogunat unter. Mit dem Untergang des Ashikaga-Shogunats begann die so genannte<br />
Azuchi-Momoyama-Zeit (auf Japanisch Azuchi-Momoyama jidai). <strong>Nobunaga</strong> richtete die Familien<br />
Azai und Asakura endgültig zugrunde.<br />
Die Invasion des Chūgoku-Gebiets in West-Japan — 1574 bis 1582<br />
1574 Invasion von Takeda Katsuyori, der Sohn von Takeda Shingen. <strong>Nobunaga</strong> griff die Burg<br />
Nagashima an, das von der Ikko-Sekte besetzt war. <strong>Nobunaga</strong> brannte die Burg nieder und 20.000<br />
Guerillakämpfer kamen im Feuer um. 1575 kam es zur Schlacht von Nagashino. Aufgrund des<br />
Einsatzes von hinter Palisaden geschützten Arkebusenschützen schlug das Bündnis von <strong>Nobunaga</strong><br />
und Tokugawa Ieyasu den Takeda-Klan. Es sollen etwa 3000 Gewehre benutzt worden sein. Das<br />
Kaiserhaus empfahl, <strong>Nobunaga</strong> zum „Minister zur Rechten“ zu machen. Sein erster Sohn Nobutada<br />
erhielt die Rechte des Familienoberhauptes. Seitdem konzentrierte sich <strong>Nobunaga</strong> nur noch auf die<br />
Vereinigung Japans.<br />
1576 befahl er den Bau der Burg Azuchi. Er griff den Tempel Hongan-ji, das Machtzentrum der Jōdo-<br />
Shinshū an. Im selben Jahr stieg er zum Innenminister auf. Im Jahre 1577 befahl er die Invasion der<br />
Provinz Kii (heute Präfektur Wakayama). Ebenso befahl er Shibata Katsuie und Hashiba Hideyoshi<br />
(dem späteren Toyotomi Hideyoshi) den Angriff auf die Provinz Kaga (heute Ishikawa), sowie die<br />
Invasion der Provinz Harima (heute Präfektur Hyōgo). Er stieg zum „Minister zur Rechten“ auf. Im<br />
Jahre 1578 war der Neubau der Burg Azuchi abgeschlossen, welches die erste Burg Japans war, die<br />
sowohl mit japanischer als auch europäischer Technologie gebaut wurde. Mit einer Teezeremonie<br />
wurde sie eingeweiht. Aufstand von Bessho Nagaharu in der Burg Miki. Er trat als Minister zur<br />
Rechten zurück. Es kam zum Aufstand von Araki Murashige, zur Belagerung der Burg Yagami und<br />
zur Seeschlacht von Kizukawaguchi. 1579 Invasion in die Provinz Settsu (heute Teil der Präfektur<br />
Ōsaka). Kapitulation der Burg Yagami. Die führenden Kriegesherren, Hatano Hideharu und Hatano<br />
Hidenao, wurden am Kreuz hingerichtet. Araki kapitulierte und floh zur Familie Mori. 1580<br />
kapitulierte Bessho Nagaharu. Er beging Seppuku; allen anderen Teilnehmern an der Revolte wurde<br />
verziehen. Mit der Ikko-Sekte kam es zum Friedensschluss. 1581 erhielt <strong>Nobunaga</strong> erneut Besuch<br />
von einem Missionar, Alessandro Valignano. Er eroberte die Provinz Iga (heute Teil der Präfektur<br />
Mie). Einer seiner wichtigsten Vasallen, Hashiba Hideyoshi, eroberte die Burg Tottori in der Provinz<br />
Inaba (heute Präfektur Tottori). 1582 eroberte er die Provinzen Shinano und Kai. Die Takeda-Familie<br />
ging unter; keines ihrer Mitglieder überlebte.<br />
Im selben Jahr nutzte einer seiner Generäle, Akechi Mitsuhide, die Gelegenheit, um sich an <strong>Oda</strong><br />
<strong>Nobunaga</strong> für eine frühere Beleidigung zu rächen. Während eines Gastmahls hatte nämlich <strong>Oda</strong><br />
<strong>Nobunaga</strong> im angetrunkenen Zustand Akechis Haupt unter seinen Arm geklemmt und mit dem<br />
Fächer wie auf eine Trommel geschlagen. In einem Überraschungsangriff auf den Tempel Honnō-ji<br />
(本能寺) konnte Akechi Mitsuhide <strong>Nobunaga</strong> besiegen. Als <strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong>, durch Pfeile getroffen,<br />
sich nicht mehr verteidigen konnte, beging er feierlich Seppuku, um seinen Feinden nicht lebend in<br />
die Hände zu fallen. Bereits 13 Tage nach diesem Angriff schlug Toyotomi Hideyoshi Akechi<br />
Mitsuhide vernichtend, was ihm in Folge die Nachfolgeschaft <strong>Nobunaga</strong>s sicherte.<br />
Seine Politik<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Oda</strong>_<strong>Nobunaga</strong><br />
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<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> – Wikipedia<br />
Rakuichi rakuza<br />
Sehr früh verstand <strong>Nobunaga</strong> die Bedeutung der Wirtschaft und dass der wirtschaftliche Gewinn der<br />
Gilde (za) monopolisiert wurde. Das betrachtete er als ein großes Problem, da er eine zentralisierte<br />
Regierung bilden und die Wirtschaft aktivieren wollte. <strong>Nobunaga</strong> schaffte deswegen die privilegierte<br />
Gilde und das Monopol ab. Außerdem schützte er den Handel durch Steuerbefreiungen und neue<br />
Zins-Gesetze, so dass den Menschen freier Handel ermöglicht wurde. Diese Politik der<br />
wirtschaftlichen Liberalisierung hieß Rakuichi rakuza.<br />
Talentförderung<br />
<strong>Nobunaga</strong> revolutionierte die äußerst strikte soziale Ordnung, die mit einem Kastensystem<br />
vergleichbar war. Diejenigen, die aus niedrigen sozialen Schichten stammten, hatten keine<br />
Aufstiegschancen und mussten sich in ihr durch Geburt bestimmtes Schicksal fügen. Diese starre<br />
Tradition brach <strong>Nobunaga</strong> durch die Einführung der Talentförderung. Je mehr seine Vasallen<br />
leisteten, desto höhere Positionen waren für sie erreichbar. Hashiba Hideyoshi oder Akechi Mitsuhide<br />
sind dafür gute Beispiele.<br />
Einführung des Berufssoldatentums<br />
Bis zur Mitte des 16. Jahrhundert gab es neben den Samurai in Japan keine Berufssoldaten;<br />
insbesondere die große Zahl der Fußsoldaten wurde aus den Reihen der Bauern rekrutiert. Daher<br />
mussten während der Ackerbausaison die Kämpfe ruhen. Durch die Sammlung von Handelskapital<br />
gelang es <strong>Nobunaga</strong>, die Soldaten von den Bauern zu trennen und sie jederzeit zu mobilisieren, was<br />
seiner Armee eine höhere Schlagkraft verlieh.<br />
Die europäische Kultur und Christentum<br />
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Im August 1543 strandete bei der Insel Tanegashima ein Schiff mit drei portugiesischen Seeleuten an<br />
Bord, unter ihnen Fernão Mendes Pinto. Soweit man weiß, waren dies die ersten Besucher aus dem<br />
Westen, die Japan erreichten. Von den Japanern wurden sie Namban-jin, Fremde aus dem Süden<br />
genannt. Sie brachten, neben anderen für die Japaner unbekannten und somit interessanten Dingen,<br />
die ersten primitiven Handfeuerwaffen, in der Fachsprache auch Hakenbüchsen oder Arkebusen nach<br />
Japan. Die Einfuhr und der Einsatz dieser Feuerwaffen hat die traditionelle Kriegsführung in Japan<br />
und damit verbunden, den Lauf der japanischen Geschichte nachhaltig beeinflusst. <strong>Nobunaga</strong> soll<br />
sehr beeindruckt von dieser westlichen Technologie gewesen sein, nahm sie bereitwillig auf und<br />
führte sie rasch zu seinem eigenen Vorteil in seiner Armee ein. Er war der erste Feldherr, der sich<br />
durch den massierten Einsatz von Feuerwaffen einer völlig neuen, den Japanern bis dahin<br />
unbekannten - aber auch einer als unehrenhaft empfundenen - Gefechtsführung bediente. Dies gilt als<br />
der Beginn des materiellen und kulturellen Austausches zwischen Japan und Europa.<br />
1549 kam der erste Missionar, Franciscus Xaverius, mit zwei portugiesischen Jesuiten, zwei Dienern<br />
und drei Japanern, in Kagoshima an. Er öffnete Japan dem kommenden Einfluss der westlichen<br />
Kultur und Wissenschaft. Neben den Lehren der Bibel sahen die Jesuiten, und später auch die<br />
Dominikaner und Franziskaner, in der westlichen Gelehrsamkeit und Medizin ein vorzügliches<br />
Mittel, den Katholizismus zu verbreiten. Für das gemeine Volk, dem jede medizinische Versorgung<br />
bisher vorenthalten worden war, bedeutete dies eine gewisse Erleichterung. Die Einführung der<br />
kosmopolitischen Medizin, das heißt die Behandlung aller Bevölkerungsschichten, war die wichtigste<br />
Leistung dieser ersten Welle westlichen Einflusses.<br />
<strong>Nobunaga</strong>, dem der Buddhismus wegen der Macht der Klöster und seines Einflusses auf die Politik<br />
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<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> – Wikipedia<br />
suspekt war, hieß die Jesuiten als Gegengewicht willkommen. Er ließ erste Missionierungen für das<br />
Christentum zu, beschützte die Missionare der Gesellschaft Jesu und erlaubte ihnen den Aufbau einer<br />
theologischen Hochschule mit Namen Seminario. Durch diese Strategie gelang es <strong>Nobunaga</strong>, die<br />
weltliche Autorität des Buddhismus zu vernichten und die Politik von der Religion zu trennen.<br />
Luis de Almeida (1525-1583), ein portugiesischer Kaufmann, der als Bruder in den Jesuitenorden<br />
eintrat, war ein Pionier der kosmopolitischen Medizin. Abgestoßen von der zunehmenden Praxis des<br />
niabiki ('Setzlinge ausdünnen', d.h. sich ungewollter Kinder durch Abtreibung, Tötung oder<br />
Aussetzen zu entledigen) unter den Armen, eröffnete er 1556 ein Heim für Findelkinder. Er wurde<br />
von Ōtomo Yoshishige, dem Shugo-Daimyō von Bungo, unterstützt und erweiterte sein Heim am<br />
Ende desselben Jahres durch ein Krankenhaus (in Funai, heute Ōita) für Lepra- und Syphiliskranke<br />
und eine Apotheke mit Kräutern aus Macao, es war das erste Hospital oder Krankenhaus Japans.<br />
Der Orden änderte jedoch seine Einstellung und verbot die weitere Beschäftigung mit Medizin.<br />
Almeida verließ das Krankenhaus, das er nur ein Jahr zuvor eröffnet hatte. Die Jesuiten gaben ihre<br />
medizinische Fürsorge allerdings nicht vollständig auf, beschränkten sie jedoch im wesentlichen auf<br />
die Samurai und Adligen. Die Armen, die Leprakranken und diejenigen, die an<br />
Geschlechtskrankheiten litten, überließen sie ihren japanischen Helfern oder ihren spanischen<br />
Kollegen, den Franziskanern und Dominikanern.<br />
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts nahm der Druck auf die Christen zu, was in der Verfolgung und<br />
Ausweisung aller Spanier und Portugiesen und der vollständigen Abschottung des Landes gegen alle<br />
Fremden im Jahr 1639 gipfelte. Sogar die Verwendung des Wortes Namban wurde verboten. Mit der<br />
Verbannung der 'Fremden aus dem Süden' wurde die iberische Medizin langsam durch ihr<br />
holländisches Gegenstück ersetzt.<br />
Shintō<br />
<strong>Nobunaga</strong> brachte große Summen für die Renovierung von Shintō-Schreinen auf, insbesondere für<br />
den Ise-jingū und den Atsuta-jingū. Er wird in mindestens zwei Schreinen als Kami verehrt: im Takeisao-no-yashiro<br />
in der Stadt Tendō, Präfektur Yamagata (erbaut kurz nach 1582, seinen Namen erhielt<br />
er aber erst im Jahr 1870) und im Take-isao-Schrein (auch: Kenkun-Schrein) in Kyōto (erbaut im Jahr<br />
1870), zusammen mit seinem Sohn Nobutada.<br />
Siehe auch<br />
� Geschichte Japans<br />
Literatur<br />
� Japonius Tyrannus: The Japanese Warlord <strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> Reconsidered (Bibliotheek /<br />
Belgisch Historich Instituut Te Rome). Hotei Publishing, 2001. ISBN 90-74822-22-3 (auf<br />
Englisch)<br />
� Kuno Knöbl: Die Samurai<br />
Weblinks<br />
Seite 5 von 6<br />
� http://www.artelino.de/articles/oda_nobunaga.asp<br />
� http://purl.pt/82/2/ (Das Original: Wunderliche und merkwürdige Reisen im fernsten Asien des<br />
Fernão Mendez Pinto)<br />
� Kurzbiografie (Englisch)<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Oda</strong>_<strong>Nobunaga</strong><br />
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<strong>Oda</strong> <strong>Nobunaga</strong> – Wikipedia<br />
� NOBUNAGAOU (japan)<br />
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Eigennamen der Person gesetzt. Dies ist die<br />
übliche Reihenfolge im Japanischen. <strong>Oda</strong> ist hier somit der Familienname, <strong>Nobunaga</strong> ist der Eigenname.<br />
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