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Neue Stücke - Verlag für Kindertheater

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40<br />

Jahre<br />

<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />

Theatertexte <strong>für</strong> junges Publikum<br />

Theatertexte <strong>für</strong> junges Publikum<br />

„It’s now or never!“<br />

2012 // 2013


2<br />

„It’s now or never!“<br />

(Mein innerer Elvis, S. 13)<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

noch einmal das Steuer herumzureißen, die Gunst eines Augenblicks<br />

zu nutzen, um das Ganze zu wagen und auf Gedeih und Verderb ins<br />

Ungewisse zu springen: Wie oft träumen wir von einer solchen „dramatischen<br />

Situation“ (Musikschwein Baby Hübner, S. 39)! Vor allem<br />

dann, wenn der Alltag besonders grau in grau ist („Betonherz“ S. 10,<br />

wenn uns die Worte fehlen, während andere große Reden schwingen<br />

(„Die große Wörterfabrik“, S. 11) oder wenn wir wieder mal kein<br />

Superheld, sondern nur ein kleiner „Gummi-Tarzan“ (S. 9) sind. Wären<br />

wir dann doch nur siebenmal so stark („Wanja“ S. 37) oder so verwegen<br />

wie Jacob Reckless (S. 7), wir würden keine Sekunde zögern und –<br />

Jetzt oder nie! - auf große Fahrt gehen („Für immer das Meer“, S. 13),<br />

im Handstreich würden wir die großen Fehler des Universums berichtigen<br />

(„Matti und Sami“, S. 12) oder den allerfiesesten Andi Kolumpeck<br />

einfach wegbellen („Frerk, du Zwerg“, S. 8).<br />

It’s now or never: Auftrumpfend behauptet das Subjekt sich im<br />

entscheidenden Moment gegen seine eigene Endlichkeit, gegen die<br />

unerbittlich verrinnende Zeit. Jetzt hält es die Zeit an, damit etwas<br />

geschehe, was sonst nie mehr möglich wäre. Es verteidigt einen einzigen<br />

Augenblick gegen den Takt der Uhren und Maschinen. Wie ‚im<br />

Nu‘ möge uns eine solche Zeit zufallen, uns ganz und ungeschmälert<br />

erfahrbar werden: Für diese Utopie einer erfüllten und erfühlten<br />

Zeit steht alle gelingende Kunst ein. Jetzt oder nie!<br />

Lassen Sie sich also Jetzt-Zeit – eine Spielzeit lang und darüber hinaus.<br />

herzlich,<br />

Juliane Lachenmayer<br />

und der <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />

PS: Der <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> wird am 01.01.2013 übrigens<br />

40 Jahre jung. Für die angemessene festliche Stimmung sorgt schon<br />

mal unser Jubiläums-Logo.<br />

ein Verzeichnis aller lieferbaren <strong>Stücke</strong> finden Sie auf www.kindertheater.de<br />

von oben nach unten:<br />

Paul Maar<br />

cornelia Funke<br />

erich Kästner<br />

Michael ende<br />

Kirsten Boie<br />

Otfried Preußler<br />

Sven Nordquist<br />

christine Nöstlinger<br />

Astrid Lindgren<br />

ZeIcheNeRKLäRuNg<br />

= Weihnachtsstück<br />

= Auszeichnungen<br />

D = Damen; H = Herren;<br />

K = Kinder; Std. = Stunde;<br />

Simdek = Simultandekoration;<br />

Dek = Dekoration;<br />

UA = Uraufführung;<br />

DEA = Deutsche Erstaufführung<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />

<strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder<br />

Kinderstücke von A bis Z<br />

Klassiker – neu erzählt<br />

junges theater<br />

Märchen<br />

Aufführungsrechte & Impressum<br />

Register<br />

Besondere Empfehlung <strong>für</strong> große Spielgruppen:<br />

WOLF DuRIAN: Kai in der Kiste<br />

<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet von Hildegard Plattner; 21-50 Rollen<br />

möglich; ab 8 Jahren<br />

Ein reicher Schokoladenfabrikant aus Amerika sucht einen Reklamekönig,<br />

der seine neue Schokoladensorte bekannt machen<br />

soll. Kai, Anführer einer Berliner Straßenbande, ist zur Stelle<br />

und startet eine beispiellose Werbekampagne, von der bald die<br />

ganze Stadt spricht.<br />

MARK TWAIN: Die Abenteuer von<br />

huckleberry Finn<br />

Für die Bühne bearbeitet von Moritz Seibert und Timo<br />

Rüggeberg; 23 Rollen; ab 12 Jahren<br />

Die berühmte Abenteuerreise von Huck Finn und dem entflohenen<br />

Sklaven Jim auf dem Mississippi in einer frischen Bühnenfassung,<br />

die durch kluge Straffung, pralle Nebenrollen und<br />

viel Situationskomik besticht.<br />

eDITh SchReIBeR-WIcKe:<br />

Als die Raben noch bunt waren<br />

14-30 Rollen; <strong>für</strong> junge Akteure ab 5 Jahren<br />

Früher einmal waren die Raben noch kunterbunt und auch ein<br />

wenig eingebildet. Doch als die Frage aufkommt, welche Farbe<br />

denn eigentlich die richtige <strong>für</strong> einen Raben sei, entbrennt ein<br />

heftiger Streit unter ihnen.<br />

Ein unkonventionelles Stück über Toleranz und das „Anderssein“.<br />

Besonders als Einschulungsstück/<strong>für</strong> die Grundschule<br />

geeignet.<br />

mehr auf www.kindertheater.de<br />

4<br />

17<br />

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3


<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />

„Immer musst du<br />

Vorbild sein und dir Sachen<br />

abgewöhnen, die echt<br />

bequem sind.“<br />

MARTIN BALTScheIT:<br />

Nur ein ei<br />

1 D (auch Puppenspiel möglich) - 2 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Junges Staatstheater Kassel, 17.03.2013<br />

(Regie: Dieter Klinge)<br />

Wildschwein und Fuchs sitzen am Fluss. Sie langweilen<br />

sich, sie warten. Das Wildschwein wartet vermutlich aufs Essen.<br />

Doch der Fuchs, der wartet auf die ganz große Liebe! Er wünscht sich<br />

eine Fuchsfrau, eine Familie, ja!, er wünscht sich einen Sohn. Der wäre<br />

sein Ein und Alles, sein Augapfel! Sein eigen Fleisch und Blut - müsste<br />

er nicht unbedingt sein, denn just in diesem Augenblick finden Wildschwein<br />

und Fuchs ein Körbchen, das auf dem Wasser treibt und darin<br />

ein wunderschönes, perfektes, weißglänzendes Ei. Das ist ein Zeichen:<br />

ein kleiner Moses <strong>für</strong> den Fuchs! Und schon betreibt der Fuchs ganz<br />

eifrig Brutpflege, er hält das Ei warm und sicher und stellt sich vor, wie<br />

schön das Leben sein wird, wenn nur endlich sein Sohn geschlüpft ist.<br />

Das Wildschwein sieht die Sache etwas realistischer und malt dem Fuchs<br />

in immer neuen skurrilen Szenen aus, was die Vaterschaft so alles mit<br />

sich bringen kann. Die imaginierten Söhne entsprechen nun gar nicht<br />

der romantischen Vorstellung des Fuchs, der schon drauf und dran ist,<br />

die Lust an der Familiengründung zu verlieren. Dann aber geschieht das<br />

Schreckliche: ein Eichelhäher zerstört das Ei, das schöne, das runde, das<br />

verheißungsvolle Ei aus ... Schokolade. Ein Bluff! Der Fuchs wurde auf<br />

hinterhältigste Weise getäuscht, die schöne Illusion zerbricht in lauter<br />

süße <strong>Stücke</strong> – er ist am Boden zerstört. Das Wildschwein aber hat sich<br />

schon aufgemacht, den Urheber des Betrugs zu suchen und am Ende<br />

erleben die beiden Freunde gewiss die schönste Überraschung ihres Lebens.<br />

<strong>Neue</strong>s von<br />

Wildschwein<br />

und Fuchs<br />

4<br />

„Was bedeutet es, ein Kind zu erwarten; was geschieht, wenn ein Kind nicht<br />

die väterlichen Erwartungen erfüllt – und was dürfen und können Kinder von<br />

ihren Eltern erwarten? Fragen, die sich nicht nur Füchse und Wildschweine<br />

stellen.“ (JUngES STAATSTHEATER KASSEl)<br />

„Klar! Von alleine ist<br />

natürlich keiner gekommen!“<br />

MARTIN BALTScheIT:<br />

es waren einmal zwei wirklich dumme<br />

gänse in einem brennenden haus<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: Theater<br />

zwischen den Dörfern, 12.05.2012 (Regie: Suse Wessel)<br />

Anna und Emma sind zwei besonders dumme Gänse:<br />

Erst setzen sie beim Spielgeleierbraten ihre eigene<br />

Hütte in Brand und dann ist keiner gut genug, um sie<br />

zu retten. Der Elefant sei zu tollpatschig, die Kuh zu langsam, der<br />

Fuchs zu gefräßig, die Schlange zu hinterhältig – und so weiter. In<br />

der Zwischenzeit breitet sich das Feuer in aller Ruhe aus, den Gänsen<br />

wird schon recht heiß, aber noch immer haben sie keine Hilfe<br />

Dummheit<br />

schützt vor<br />

Strafe nicht<br />

gerufen. Schließlich fackelt die ganze Bude ab, gerade als alle Tiere<br />

gekommen sind, um beim Löschen zu helfen – wirklich alle! Aber<br />

das bekommen die dummen Gänse natürlich schon nicht mehr mit.<br />

Eine zündende Fabel über Dummheit und Vorurteile.<br />

Martin Baltscheit wurde 1965 in Düsseldorf geboren. er studierte Kommunikationsdesign<br />

in essen. Von 1986-1992 war er Mitglied des theaters “Junges<br />

ensemble Düsseldorf”. er zeichnete zunächst comics, danach widmete er<br />

sich vor allem dem schreiben und illustrieren von Bilderbüchern. außerdem<br />

entstanden zahlreiche hörspiele und trickfilme. 2010 erhielt er den Deutschen<br />

Jugendtheaterpreis <strong>für</strong> sein stück „Die besseren Wälder“ und 2012 wurde er<br />

mit „nur ein tag“/“Only a Day“ (Übersetzung: David henry Wilson) zum Festival<br />

„new Visions/new Voices“ nach Washington eingeladen. sein Bilderbuch<br />

„Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ (s. 20) erhielt 2011 den<br />

Deutschen Jugendliteraturpreis.<br />

Weitere <strong>Stücke</strong> von Martin Baltscheit auf S. 17, 20, 46<br />

„Ich bin einer der<br />

erfolgreichsten Jäger<br />

des Unternehmens.“<br />

Steuermann,<br />

lass die<br />

Wacht!<br />

Lee BeAgLey uND ANNA SIegROT:<br />

Nennt mich Pip<br />

Inspiriert durch den Roman „Moby Dick“<br />

von Herman Melville; 1 D - 2 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 8 Jahren; UA: JUP – Junges Theater<br />

im Pferdestall, Stadttheater Bremerhaven,<br />

14.06.2012 (Regie: lee Beagley)<br />

Kapitän Ahab jagte Moby Dick, den weißen Wal, mit solch inbrünstiger<br />

Besessenheit, dass er längst nicht mehr wahrnahm, wer schließlich der<br />

Gejagte geworden war. Alles opferte er seinem Ziel: sein Schiff, seine<br />

Mannschaft, sich selbst. Er verlor jedes Maß, jedes Mitgefühl und er<br />

kannte keine Gnade mehr. Seinen Schiffsjungen Pip, ein Kind, trieb er in<br />

den Wahnsinn, ehe er schließlich im letzten großen Kampf sein ganzes<br />

Schiff, die Pequod, mit in den Abgrund riss.<br />

150 Jahre später trifft ein Geschäftsmann am Strand auf zwei unwirkliche<br />

Gestalten: auf Min Jong und Crazy Jane, den Koch der Pequod und<br />

seine Geliebte, die am Strand auf ihn gewartet hatte, Jahr um Jahr. Sie<br />

erzählen ihm eine Geschichte über die Lust am Abenteuer, über Mut, Leidenschaft<br />

und harte Männer. Der Geschäftsmann ist fasziniert, er willigt<br />

ein, er heuert an: endlich, aufs Meer hinaus, den Wal jagen, das Glück<br />

jagen! Doch schnell wird die Jagd zur Gier – nach Reichtum und Erfolg.<br />

Und das Wasser ist rot vom Blut der Wale, vom Blut der Männer, die ihr<br />

Leben gelassen haben, denn schmutzig ist das Geschäft der Ausbeutung<br />

von Mensch und Natur. Crazy Jane und Min Jong spinnen den Mann<br />

von heute ein in eine alte, gewaltige Geschichte, die heutiger nicht sein<br />

könnte. Unter einem toll gewordenen Kapitän, in einer toll gewordenen<br />

Welt scheint es beinahe, als wäre der kleine irre Pip der Einzige, der<br />

verstanden hätte.<br />

lee BeaGley wurde in london geboren. Von 1978 bis 2000 arbeitete er als<br />

Künstlerischer leiter, autor und ab und zu als schauspieler <strong>für</strong> Kaboodle Productions.<br />

Während dieser Zeit tourte er mit mehr als 50 Produktionen durch<br />

europa, amerika, israel und Malaysia. Für das KJt in Dortmund war er als<br />

Künstlerischer leiter <strong>für</strong> Pottfiction, ruhr 2010 tätig. lee Beagley arbeitet <strong>für</strong><br />

mehrere „educational - art Projekte“ die darauf zielen, ein neues Publikum <strong>für</strong><br />

ein theater außerhalb konventioneller theaterräume zu begeistern.<br />

anna sieGrOt studierte theatre Design in london. Das studium umfasste<br />

Bühnenbild, Kostümbild, Beleuchtungsdesign und Figurenbau. seit 1999<br />

arbeitet sie als freischaffende ausstatterin an verschiedenen Bühnen des in-<br />

und auslands. Zudem arbeitet anna siegrot als librettistin und autorin von<br />

theaterstücken und ist an der theaterschule esMae, Porto tätig.<br />

Weitere <strong>Stücke</strong> von Lee Beagley und Anna Siegrot S. 43<br />

„Ich komm zu dir!“<br />

KIRSTeN BOIe:<br />

Nicht chicago. Nicht hier<br />

Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller;<br />

2 D - 3 H; ab 11 Jahren; UA: Theater an der Parkaue, Berlin, 12.06.2012<br />

(Regie: Kay Wuschek)<br />

Als Karl neu in die Klasse kommt, ist Niklas zunächst fasziniert von<br />

ihm. Denn Karl ist cool und lässig, er raucht schon und lässt die Klassenlehrerin<br />

gekonnt auflaufen. Doch als Niklas dann gemeinsam mit Karl<br />

an einem Unterrichtsprojekt arbeiten soll, ändert sich die Stimmung<br />

schlagartig. Karl nimmt sich, was ihm nicht gehört, er lügt, betrügt und<br />

bedroht Niklas immer offensiver. Karl schreckt weder vor psychischem<br />

Terror noch vor körperlicher Gewalt zurück, seine Ausbrüche sind unvorhersehbar<br />

und unmotiviert. Karl ist böse und zwar ohne jeden ersichtlichen<br />

Grund.<br />

Niklas versucht, sich seinen Eltern und seiner Lehrerin anzuvertrauen.<br />

Doch die glauben ihm nicht: Die Geschichten vom ‚bösen‘ Karl klingen<br />

zu unglaubwürdig <strong>für</strong> die Erwachsenen, die gewohnt sind, an Ursache<br />

und Wirkung, Aktion und Reaktion zu glauben. Das Irrationale passt<br />

nicht in ihren vermeintlich so rationalen Umgang mit der Welt. Man sei<br />

doch hier nicht „in Chicago“, wo es die sprichwörtlichen bösen Buben<br />

gäbe. Als die Eltern ihrem Sohn endlich glauben müssen, weil sie mit<br />

eigenen Augen sehen, wozu Karl fähig ist, da hat Niklas schon den sicheren<br />

Boden unter den Füßen verloren. Nein, er ist nicht in Chicago,<br />

aber hier, in seiner bekannten und vertrauten Welt, ist er auch längst<br />

nicht mehr.<br />

Michael Müller hat dieses bekannte und viel gelesene Buch, das bereits<br />

1999 veröffentlicht wurde, erstmals <strong>für</strong> die Bühne dramatisiert. Die Geschichte<br />

hat seit ihrem Erscheinen nichts an Aktualität verloren, im Gegenteil:<br />

Schikanen, Hänseleien und ‚Mobbing‘ an Schulen sind in den<br />

letzten Jahren immer stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt<br />

worden.<br />

„Ist es Schwarz-Weiß-Malerei, einen Jungen zu zeigen, der nichts als grausame<br />

Absichten hat? Mag sein, aber die Wirklichkeit spart bisweilen auch an Farbe.<br />

Und genau darum geht es Boie: das Fatale des Appeasements zu zeigen,<br />

das die Eltern und auch die lehrerin in totaler Verkennung der Verhältnisse<br />

betreiben. (...) Manchmal aber gibt es gut und Böse, Opfer und Täter, und<br />

nichts dazwischen.“ (PATRIcK WIlDERMAnn, DER TAgESSPIEgEl)<br />

Kirsten BOie, Jahrgang 1950, ist promovierte literaturwissenschaftlerin und<br />

arbeitete von 1978 – 1983 als lehrerin, bevor sie zu schreiben begann. 2007<br />

wurde sie <strong>für</strong> ihr Gesamtwerk mit dem sonderpreis des Deutschen Jugend-<br />

literaturpreises, 2008 mit dem Großen Preis der Deutschen akademie <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. ihre wunderbare Mittelalter-erzählung<br />

vom kleinen „ritter trenk“ (s. 21) wurde unlängst als animationsfilm<br />

umgesetzt (http://www.tivi.de/fernsehen/rittertrenk/start/index.html) und<br />

läuft auch auf deutschsprachigen Bühnen sehr erfolgreich.<br />

Michael MÜller (geboren 1959) studierte Kunst und Politik an der Universität<br />

hildesheim und absolvierte anschließend den aufbaustudiengang theaterpädagogik<br />

in remscheid. seit 1991 arbeitet Michael Müller am Deutschen<br />

schauspielhaus in hamburg, ab 2000 als Dramaturg <strong>für</strong> „Junges theater“.<br />

Mit der neugründung des Jungen schauspielhauses hamburg 2005 wurde er<br />

Organisationsleiter dieser sparte. Michael Müller schreibt neben Bühnenbearbeitungen<br />

auch eigene stücke, <strong>für</strong> die er bereits vielfach ausgezeichnet wurde,<br />

so erhielt er unter anderem den Mühlheimer KinderstückePreis 2011.<br />

Weitere <strong>Stücke</strong> von Kirsten Boie auf S. 21<br />

Zwei wirklich dumme gänse:Theater zwischen den Dörfern © Andreas hartmann<br />

5


6<br />

Nicht chicago. Nicht hier: Theater an der Parkaue © christian Brachwitz (Seite 5 )<br />

„Das ist alles gar nicht<br />

passiert, oder...?“<br />

MAx eIPP uND MARK MONheIM:<br />

Alles Isy<br />

Für die Bühne bearbeitet von Alice Quadflieg;<br />

2 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

Es könnte ein perfekter Sommer sein <strong>für</strong> Jonas, Isy, Martin, Lenny und<br />

Nora. Die Sonne scheint, die Stimmung ist gut. Lenny ist vielleicht etwas<br />

schräg drauf, aber er bringt Stimmung in die Clique. Nora besorgt den<br />

Stoff aus der Apotheke ihrer Eltern. Jonas flirtet mit Isy - und Isy ist einfach<br />

sexy. Es könnte auch die perfekte Party sein in jenem Sommer: gute<br />

Musik, enge Tänze. Doch dann nimmt Isy ein paar Pillen zu viel und<br />

Lenny muss mal wieder beweisen, wie abgebrüht er ist. Er vergewaltigt<br />

die ohnmächtige Isy und fordert Martin und Jonas auf, es ihm gleich zu<br />

tun. Jonas, der eigentlich ein netter Kerl ist und Isy aufrichtig begehrt,<br />

verpasst den entscheidenden Moment, um Nein zu sagen. Es ist nicht so,<br />

dass er nicht wüsste, wie ihm geschieht – doch es gerät außer Kontrolle:<br />

der Zugzwang, die Kumpels und Isy, die ihn kurz zuvor hat abblitzen lassen...<br />

Das ist das Ende des perfekten Sommers. Die Jungs versuchen, ihre<br />

Tat zu verschweigen und werden einander zu misstrauischen Feinden.<br />

Nora hat die Tat beobachtet, aber nicht verhindert und setzt ihr Wissen<br />

jetzt möglichst gewinnbringend ein. Und Isy? Sie erinnert sich nicht -<br />

nicht ihr Kopf, jedoch ihr Körper.<br />

Jonas muss mit seiner Schuld leben, auch wenn er als einziger am Ende<br />

den Mut findet, Isy alles zu beichten. Es gibt in diesem Stück bewusst<br />

keinen offiziellen Richter, doch es gibt mindestens zwei Gerichtete.<br />

Max eiPP wurde 1955 geboren. er ist erfolgreicher schauspieler, regisseur und<br />

schreibt Drehbücher und theaterstücke. Für das Drehbuch zum Fernsehfilm<br />

„Wut“ erhielt er mehrere auszeichnungen und auch auf der Bühne läuft<br />

das stück sehr erfolgreich. im <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> erscheint bereits sein<br />

Monolog „huck Finn“, <strong>für</strong> den er mit dem 1. Platz des hamburger <strong>Kindertheater</strong>preis<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

MarK MOnheiM wurde 1977 in Bonn geboren, er studierte regie an der<br />

hochschule <strong>für</strong> Film und Medien in München. seine Kurzfilme werden bei<br />

zahlreichen internationalen Festivals gezeigt und mit wurden bereits vielfach<br />

ausgezeichnet.<br />

Weiteres Stück von Max Eipp auf S. 43<br />

„Wir kriegen dich,<br />

so wie wir bisher alle anderen<br />

gekriegt haben!“<br />

cORNeLIA FuNKe: geisterritter<br />

Für die Bühne bearbeitet von Beate Heine und christina Rast;<br />

3 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Thalia Theater Hamburg, 02.11.2012,<br />

Regie: christina Rast; (erhältlich ab Dez. 2012)<br />

Jon Whitcroft hat es schwer. Seine Mutter und ihr neuer<br />

Freund („der Vollbart“) schicken ihn aufs Internat<br />

Die Geister,<br />

die ich rief...<br />

nach Salisbury. Dort erwarten ihn natürlich strömender<br />

Regen, dunkle Gemäuer, enge Flure, fremde<br />

Gesichter und ein Zimmer, das er sich mit zwei<br />

+++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />

Mitschülern teilen muss. Jon ahnt nicht, dass dies bald seine geringsten<br />

Sorgen sein werden. Denn nachts erscheinen plötzlich drei ausgesprochen<br />

unfreundliche Geister unter dem Fenster seines Zimmers und starren<br />

zu ihm herauf. Sie lassen keinen Zweifel daran, dass sie Jon nach<br />

dem Leben trachten und sie machen Jagd auf ihn. Nur Jons Mitschülerin<br />

Ella erkennt den Ernst der Lage und mit ihrer Hilfe beschwört Jon den<br />

alten Ritter Longspee herauf, der ihm im Kampf gegen die blutrünstigen<br />

Verfolger beistehen soll.<br />

Im Verlauf seines größten Abenteuers lernt Jon, dass böse Geister auch<br />

in uns selbst lauern können und dass wir sie nur im Vertrauen auf die<br />

Hilfe unserer Freunde überwinden können - und manchmal findet man<br />

dabei einen Freund, wo man ihn gar nicht erwartet hätte.<br />

„neben dem Humor, einer sehr liebevollen Figurenzeichnung, der Schilderung<br />

der Erwachsenenwelt aus der Sicht eines 11-jährigen sowie unheimlichen,<br />

abenteuerlichen und blutigen Kämpfen mit geistern, wird ganz nebenbei die<br />

geschichte einer Freundschaft, die loslösung vom Elternhaus, die erste große<br />

liebe (...) und die Suche nach einem Platz in der Welt auf dem Sprung zum<br />

Erwachsenwerden erzählt.“ (cHRISTInA RAST)<br />

Beate heine wurde 1964 in hamburg geboren. sie war nach abschluss ihres<br />

studiums der theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie und romanistik<br />

zunächst als autorin und Journalistin in Berlin und Paris tätig. außerdem<br />

arbeitete sie als Dramaturgin am théâtre de Bobigny und am théâtre de<br />

l’Odéon in Paris. ab 1998 arbeitet sie als Dramaturgin an der Volksbühne in<br />

Berlin. nach stationen am Bremer theater und am Maxim Gorki theater Berlin<br />

holte thomas Ostermeier sie 2002 an die schaubühne am lehniner Platz.<br />

2005 ging sie ans schauspiel hannover. seit der spielzeit 2009/2010 ist Beate<br />

heine Geschäftsführende Dramaturgin am thalia theater in hamburg.<br />

christina rast, geboren in luzern/schweiz, studierte Germanistik und<br />

Filmwissenschaft an der Universität Zürich. 2003 war sie Mitbegründerin<br />

und regisseurin der spielstätte »bunk r!« am schauspielhaus Zürich. seither<br />

arbeitet sie als freie regisseurin an theatern im deutschsprachigen raum.<br />

in Zusammenarbeit mit ihrer schwester, der Bühnen- und Kostümbildnerin<br />

Franziska rast entstanden Uraufführungen, stückentwicklungen und Klassikerinszenierungen<br />

u.a. am schauspielhaus Zürich, luzerner theater, theater<br />

aachen, theater rampe stuttgart, schauspielhaus Graz und am Oldenburgischen<br />

staatstheater.<br />

„Manche Dinge werden<br />

besser nie gefunden.“<br />

Der Fluch<br />

der guten<br />

Tat<br />

cORNeLIA FuNKe:<br />

Reckless. Lebendige Schatten<br />

Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall;<br />

1 D - 6 H; ab 12 Jahren; UA: Staatsschauspiel Dresden,<br />

31.10.2012, Regie: Sandra Strunz; (erhältlich ab<br />

Dez. 2012)<br />

Die Rote Fee rächt sich grausam <strong>für</strong> die Hilfe, die sie Jacob<br />

Reckless gewährt hat: Jacob konnte seinen Bruder retten, doch<br />

nun muss er da<strong>für</strong> mit dem eigenen Leben bezahlen. Und nicht einmal<br />

ein Hexenkraut scheint gegen den Fluch der Fee gewachsen zu sein. Jacobs<br />

letzte Chance ist jene sagenumwobene Armbrust, die Guismund,<br />

dem Hexenschlächter, gehört hat und mit der er ganze Armeen durch einen<br />

einzigen Pfeil niederstrecken konnte. Sie soll, so geht das Märchen,<br />

auch das Leben schenken können, wenn der Pfeil aus Liebe abgeschossen<br />

würde. Aber auch Nerron, der undurchsichtige Goyl, und der König<br />

von Lothringen machen Jagd auf diese Wunderwaffe. Es beginnt<br />

ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit, gegen die Lebenszeit.<br />

cOrnelia FUnKe ist die international erfolgreichste und bekannteste<br />

deutsche Kinderbuchautorin. heute lebt sie in los angeles, Kalifornien,<br />

doch ihre Karriere als autorin und illustratorin begann in hamburg. nach<br />

einer ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden<br />

Grafik-studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin.<br />

Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie<br />

selbst an zu schreiben. Zu ihren großen erfolgen zählen „Drachenreiter“,<br />

„Die Wilden hühner“ und „herr der Diebe“, mit dem sich cornelia Funke<br />

international durchsetzte. ihre „tintenwelt“-trilogie stand weltweit<br />

auf den Bestsellerlisten. Über 50 Bücher hat cornelia Funke mittlerweile<br />

geschrieben, die in mehr als 40 sprachen erschienen sind. Zahlreiche titel<br />

wurden verfilmt, viele ihrer Werke <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet.<br />

rOBert KOall wurde 1972 in Köln geboren. er studierte an der Freien<br />

Universität Berlin und arbeitete von 1995 bis 1998 als assistent von<br />

christoph schlingensief. 1998 wechselte er in die Dramaturgie des<br />

Deutschen schauspielhauses in hamburg. Von 2000 bis 2004 war er<br />

Dramaturg am schauspielhaus Zürich bei christoph Marthaler und<br />

anschließend am schauspiel hannover im team von Wilfried schulz,<br />

wo er seit 2008 als chefdramaturg tätig war. Mit Wilfried schulz<br />

ging er 2009 ans staatsschauspiel Dresden.<br />

Den ersten Teil „Reckless. Steinernes Fleisch“ sowie weitere <strong>Stücke</strong><br />

von Cornelia Funke finden Sie auf S. 18, 23f.<br />

neue <strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> Jugendclubs:<br />

MORITZ SeIBeRT uND TIMO RüggeBeRg:<br />

Wenn ich du wäre<br />

4 D - 6 H; ab 14 Jahren<br />

Was das ‚virtual life‘ jungen Menschen heute suggeriert, dass<br />

jeder sein dürfe, wer und was er wolle und wo er es wolle,<br />

sieht in der Realität ganz anders aus. Das lernt Jan spätestens,<br />

als er den illegalen Immigranten Jeremiah kennenlernt. Und<br />

Jan trifft eine mutige Entscheidung.<br />

PeR NILSSON: hej Revolution!<br />

Übersetzt von christian Tietz; 18-30 Rollen;<br />

ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

In geschickten Rückblenden und im Format einer Talkshow<br />

erzählt dieses Stück von der Gratwanderung zwischen erstrebenswerter<br />

Kritik- und Handlungsfähigkeit einerseits und<br />

blindem Aktionismus andererseits. Ein Thema, das Jugendliche<br />

zu allen Zeiten beschäftigt hat und immer aktuell ist. Ein<br />

provokantes Jugendstück des schwedischen Erfolgsautors Per<br />

Nilsson.<br />

mehr auf www.kindertheater.de<br />

7


<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />

8<br />

„Lass krachen fetz weg leg los!“<br />

FINN-OLe heINRIch: Frerk, du Zwerg<br />

ab 6 Jahren; frei zur UA; (erhältlich ab Jan. 2013)<br />

Obwohl Frerk tatsächlich nur der zweitkleinste in der<br />

Klasse ist, wird er ausschließlich „Frerk, du Zwerg“ genannt.<br />

Kompliziertere Reime würden dem fiesen Andi<br />

Kolumpek eh nicht einfallen. Andi ist genau genommen<br />

sogar zu dumm, um sich darüber zu freuen, wenn ihm<br />

eine besondere Gemeinheit gelungen ist, zum Beispiel Frerks<br />

Gesicht in den Sand zu drücken. Gut war diese Idee allerdings ohnehin<br />

nicht, denn bei dieser Gelegenheit findet Frerk ein geheimnisvolles Ei<br />

im Sand. Zwar wünscht er sich viel lieber einen riesigen, gefährlichen<br />

Wolfshund, aber ein Ei ist schon mal ein Anfang, zumal eines, dem Fell<br />

wächst (vielleicht doch ein Hund?) und aus dem seltsam verheißungsvolles<br />

Geklingel und Geflüster kommt. Zu Frerks großer Überraschung<br />

schlüpfen aus diesem Ei jedoch echte Zwerge, die sofort beginnen,<br />

Frerks Leben in größtmögliche Unordnung zu bringen. Dabei haben sie<br />

eine Menge zu tun, denn Frerk lebt mit einer sauberkeitsfanatischen<br />

Mutter und einem sehr braven Vater zusammen. Die Zwerge nehmen<br />

ihre Aufgabe so unernst, wie Zwerge es nur können: Sie zerstören<br />

Frerks ordentlichen Haarschnitt, legen sein Zimmer in Schutt, lachen<br />

und tanzen unmotiviert und wecken so in Frerk langsam die Lust, auch<br />

mal anders zu sein, kein schüchterner Zwerg, sondern ein Junge mit<br />

eigenen Ideen und dem Mut, den fiesen Andi Kolumpek einfach wegzubellen,<br />

ganz wie ein echter, großer und sehr gefährlicher Wolfshund.<br />

Zwergen-<br />

aufstand<br />

nominiert <strong>für</strong> den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012<br />

Finn-Ole heinrich wurde 1982 bei hamburg geboren. nach seinem abitur in<br />

cuxhaven und dem Zivildienst in hamburg studierte er Bildende Kunst/Film<br />

in hannover. 2005 erscheint sein erster erzählband im mairisch <strong>Verlag</strong>, 2007<br />

folgt der viel beachtete Debütroman „räuberhände“ (Bühnenbearbeitung<br />

von Michael Müller in chronos theatertexte). Finn-Ole heinrich erhielt bereits<br />

zahlreiche stipendien und Preise, war stadtschreiber in erfurt und Otterndorf.<br />

Zusammen mit spaceman spiff hat er das audiobook „Du drehst den Kopf, ich<br />

dreh den Kopf“ veröffentlicht. seit 2009 lebt und arbeitet er als freier autor in<br />

hamburg (und im Zug).<br />

neue Bearbeitungen beliebter Vorlagen:<br />

eRIch KäSTNeR:<br />

Das fliegende Klassenzimmer<br />

Erstmals <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet von Franziska Steiof, S. 28<br />

OTFRIeD PReuSSLeR:<br />

Die Abenteuer des starken Wanja<br />

Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger, S. 37<br />

BARBARA ROBINSON:<br />

hilfe, die herdmanns kommen<br />

neu bearbeitet von David gieselmann, S. 38<br />

ANDReAS STeINhöFeL:<br />

es ist ein elch entsprungen<br />

Für die Bühne bearbeitet von Felicitas loewe, S. 38<br />

neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu<br />

„Ohne Ordnung ist<br />

hier Wildnis.“<br />

JuLIuS JeNSeN: edels garten<br />

2 D - 1 H (1 Musiker); ab 6 Jahren; UA: THEATERBOX/Wilhelmsburger<br />

Wintermärchen, 17.12.2011 (Regie: Julius Jensen)<br />

Hund Polly und der Findling Grummel bewachen Herrn Edels Garten.<br />

Das tun sie jeden Tag, schon sehr lange und sie nehmen ihre Aufgabe<br />

ausgesprochen ernst. Sie halten die Beete sauber, den Weg frei und achten<br />

darauf, dass weder Krabbelkäfer noch Wildwuchs den Garten überrollen.<br />

Alles hat seine Ordnung, Grummel sagt an und Polly schaut nach!<br />

Eventuell ist dieses Leben auf Dauer ein klein wenig langweilig – wo<br />

doch die Wildnis lockt, so knapp hinterm Zaun... Als die Wanderblume<br />

Maja sich im Garten niederlässt, gerät alles aus den Fugen. Ihre unkonventionellen<br />

Ansichten über das wilde Leben machen Polly neugierig<br />

und Grummel verliert zunehmend an Stand.<br />

Am Ende herrscht dennoch Wohlgefallen in Herrn Edels Garten, denn<br />

jeder darf stehen und wachsen wo er mag – <strong>für</strong> heute. Und morgen<br />

könnte alles schon wieder ganz anders sein, aber daran findet selbst<br />

Grummel langsam Gefallen, solange er in der Sonne bleiben darf.<br />

„Die geschichte von Polly, grummel und der Wanderblume“ ist eine poetische<br />

geschichte über Freundschaft und die Welt, die sich dauernd wandelt.“<br />

(AngElA DIETZ, THEATERMAgAZIn gODOT)<br />

JUliUs Jensen, in hamburg geboren, studierte dort zunächst Philosophie,<br />

Germanistik und Medienkultur, dann theaterregie. Während des studiums<br />

war er regieassistent am Deutschen schauspielhaus mit dem schwerpunkt<br />

Kinder- und Jugendtheater. seit 2005 ist er als freier regisseur und autor tätig<br />

mit inszenierungen und Projekten (u.a. auf Kampnagel und am Deutschen<br />

schauspielhaus). 2009 hob Julius Jensen in hamburg das „Wilhelmsburger<br />

Wintermärchen“ aus der taufe, um im sogenannten ‚sozialen Brennpunkt‘<br />

professionelles theater zeigen zu können, in dessen entstehungsprozess Kinder<br />

der stadtteilschulen einbezogen werden. „edels Garten“ ist bereits das dritte<br />

stück dieses erfolgreichen theaterprojektes und das erste, das Julius Jensen<br />

auch selbst verfasst hat.<br />

„Kein Pflaster<br />

<strong>für</strong> Träume…“<br />

Ärger im<br />

Paradies<br />

Tausche<br />

Knickerbocker<br />

gegen Jeans<br />

eRIch KäSTNeR/VOLKeR LuDWIg:<br />

Pünktchen trifft Anton<br />

5 D - 6 H (Doppelbesetzung); ab 8 Jahren; mit Musik von Wolfgang<br />

Böhmer; UA: gRIPS Theater Berlin, 26.11.2011 (Regie: Frank Panhans)<br />

In Berlin geschehen erstaunliche Dinge: Ein reiches Mädchen bettelt am<br />

Bahnhof Friedrichstraße – und ein armer Junge bringt einen Verbrecher<br />

zu Fall. Volker Ludwigs Neufassung von Kästners Klassiker über eine<br />

wunderbare Kinderfreundschaft spielt hier und heute, zwischen Wohlstandsverwahrlosung<br />

und Armut, mitten unter uns...<br />

1931 schrieb Erich Kästner mit »Pünktchen und Anton« während der<br />

Weltwirtschaftskrise einen der ersten realistischen Großstadt-Romane<br />

<strong>für</strong> Kinder. Zwei seelisch unbehauste Kinder stürzen sich – unbemerkt<br />

von ihren ahnungslosen Eltern – kopfüber in die Abenteuer der großen<br />

Stadt Berlin. In der Version von Volker Ludwig erscheint diese Geschichte<br />

aktueller denn je. Es geht um die Frage der Gerechtigkeit aus der Sicht<br />

von Kindern, in einer Welt, in der die Schere zwischen Arm und Reich<br />

immer eklatanter auseinandergeht.<br />

„’Pünktchen trifft Anton’ hat [Volker ludwig] seine Fassung genannt. Die geht<br />

schön eigenwillig mit dem Original um, lässt aber zu jeder Sekunde das Kästnersche<br />

Herz schlagen...“ (DER TAgESSPIEgEl, PATRIcK WIlDERMAnn, 27.11.2011)<br />

erich Kästner, geboren 1899 in Dresden, war satirischer schriftsteller,<br />

Dramatiker, Kabarettist, Feuilletonist und bedeutender Kinderbuchautor. 1928<br />

erschien das erste der beiden Bücher, die ihn auf einen schlag weltberühmt<br />

gemacht haben: der Gedichtband „herz auf taille“. ein Jahr später folgte das<br />

Kinderbuch „emil und die Detektive“. Bis 1933 erschienen zahlreiche Bücher,<br />

die seinen erfolg festigten. im nationalsozialismus wurden seine Bücher<br />

verbrannt und erich Kästner erhielt Publikationsverbot. nach dem ende des<br />

Krieges leitete Kästner das Feuilleton der „neuen Zeitung“ und gründete das<br />

Kabarett „Die schaubude“. allmählich begann er wieder Bücher zu schreiben,<br />

zunehmend <strong>für</strong> Kinder. Mehrere literarische auszeichnungen (u. a. Georg-<br />

Büchner-Preis, 1957; hans-christian-andersen-Medaille, 1960) unterstreichen<br />

seine literarische Bedeutung. am 29. Juli 1974 starb erich Kästner in München.<br />

VOlKer lUDWiG wurde 1937 als eckart hachfeld geboren. er studierte Germanistik<br />

und Kunstgeschichte in Berlin und München. seit 1962 arbeitet Volker<br />

ludwig als Dramatiker, songtexter und autor <strong>für</strong> Kabarett und Fernsehen.<br />

1965 gründete er das reichskabarett Berlin und 1966 das theater <strong>für</strong> Kinder<br />

im reichskabarett, das seit 1972 GriPs theater heißt. Bis heute hat ludwig<br />

als intendant des GriPs theaters über 30 stücke <strong>für</strong> Kinder, Jugendliche und<br />

erwachsene geschrieben. seit 1979 ist er Pen Mitglied und erhielt diverse<br />

auszeichnungen, u. a. den Deutschen Kulturpreis der stiftung Kulturförderung,<br />

den Mühlheimer Dramatikerpreis, die carl-von-Ossietzky-Medaille, den<br />

assiteJ international ehrenpräsidentenpreis sowie das Bundesverdienstkreuz.<br />

„So ein großer<br />

Junge wie du wird doch<br />

wohl lernen können,<br />

wie man sich von Ast zu Ast<br />

male<br />

model – role<br />

model?<br />

gummi T: vierhuff produktionen © Andreas hartmann<br />

schwingt.“<br />

OLe LuND KIRKegAARD: gummi-T.<br />

Für die Bühne bearbeitet nach dem Kinderbuch<br />

„gummi-Tarzan“ von gero Vierhuff; 4 H;<br />

ab 6 Jahren; UA: vierhuff produktionen, Hamburg,<br />

20.04.2012 (Regie: gero Vierhuff)<br />

Wie sollte ein richtiger Junge sein? Groß und stark, mit vielen Muskeln,<br />

großer Klappe und ohne Furcht? Ein richtiger Tarzan eben, der sich locker<br />

von Ast zu Ast schwingen kann?<br />

Doch so ist Ivan Olsen ganz und gar nicht. Ivan ist schmächtig und<br />

schüchtern. Er will auch nicht auf Bäume klettern, wie sein Vater es von<br />

einem ‚richtigen Sohn‘ erwarten würde. Er kann nicht gut lesen und<br />

schon gar nicht weitspucken. Und so beginnt sein Tag meistens mit einer<br />

peinlichen Portion Hosenwasser, das ihm die großen Jungs im Schulklo<br />

verpassen. Doch eines Tages trifft Ivan eine richtige Hexe, die ihm<br />

einen Wunsch erfüllt: Einen Tag lang soll Ivan alles können, was ihm<br />

sonst nicht gelingt. Und diesen Tag genießt Ivan in vollen Zügen - er liest<br />

vor der Klasse aus dem größten Buch der Welt, spuckt weiter als alle anderen,<br />

gewinnt ein Fahrradrennen und schießt sogar das entscheidende<br />

Tor bei einem wichtigen Fußballmatch. Vor allem kann er seinem Vater<br />

mal so richtig zeigen, wie es ist, wenn man ständig zu etwas gezwungen<br />

9


<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />

10<br />

wird, vor dem man Angst hat. Doch als Ivan am nächsten Tag aufwacht,<br />

ist leider alles wieder ganz genau wie vorher - und natürlich warten am<br />

Schultor schon die großen Jungs auf ihn.<br />

„Gummi-T.“ ist ein Stück über Rollenbilder, vor allem über ein Männlicheitsideal,<br />

das <strong>für</strong> Jungs wie Ivan keinen Raum lässt. Es gibt kein<br />

ungeschmälertes Happy-End <strong>für</strong> Ivan - weder haben die großen Jungs<br />

etwas dazugelernt noch Ivans Vater, der ihm gleich ein neues Buch - „Die<br />

Rückkehr von Tarzan“ - aufdrängt. Ivan selbst aber hat einen Tag lang<br />

erlebt, wie es ist, alles zu können. Das wird er ebensowenig vergessen<br />

wie das Hosenwasser – und so bleibt zu hoffen, dass Ivan seinen ganz<br />

eigenen Weg finden kann, auch ohne Ideale und Idole. Denn keiner ist<br />

doch wie der andere.<br />

In Dänemark gilt das Kinderbuch „Gummi-Tarzan“ als moderner Klassiker<br />

und wurde 1981 verfilmt.<br />

Ole lUnD KirKeGaarD wurde 1940 im dänischen Århus geboren. er arbeitete<br />

als lehrer und schrieb eine reihe von Kinderbüchern, die rasch sehr erfolgreich<br />

wurden. sie sind so witzig wie klug und schildern die Welt am liebsten mit den<br />

augen eines Kindes, das sich von großen Jungs und gemeinen erwachsenen<br />

nicht unterkriegen lässt. Kirkegaard, der seine Bücher auch illustrierte, starb<br />

1979. (Quelle: s. Fischer <strong>Verlag</strong>)<br />

GerO VierhUFF, Jahrgang 1972, studierte angewandte Kulturwissenschaften<br />

und ästhetische Praxis an der Universität hildesheim. er führt regie an<br />

zahlreichen deutschen theatern (Deutsches theater Göttingen, staatstheater<br />

Kassel u.a.). Daneben produziert und inszeniert er regelmäßig stücke <strong>für</strong><br />

erwachsene und junges Publikum in der freien theaterszene in niedersachsen<br />

und hamburg, <strong>für</strong> die er zahlreiche Preise gewann. 2006 und 2007 war<br />

er künstlerischer leiter beim Kaltstart theater-Festival im haus iii&70 in<br />

hamburg.<br />

„Betreten der<br />

Grünfläche verboten.“<br />

Mach dir<br />

die Welt wie<br />

sie dir<br />

gefällt!<br />

KAReN KöhLeR: Betonherz<br />

1 D - 3 H; ab 10 Jahren; frei zur UA<br />

Marthe, Zange und Bo wohnen auf dem ‚Affenfelsen‘, so<br />

nennen sie abschätzig ihre Plattenbausiedlung aus grauem<br />

Beton. Nichts los hier – und daran sei auch nichts zu ändern,<br />

sagen sie. Denn alle Versuche, das Gelände wohnlicher zu<br />

gestalten, endeten bislang doch nur in nächtlichem Vandalismus. Also<br />

schlagen sie die Zeit tot, so gut es eben geht. Doch dann kommt eines<br />

Tages Nikolai, der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante auf dem<br />

‚Affenfelsen‘ leben muss. Nikolai ist anders, in einem fast blinden und<br />

unbeirrbaren Optimismus will er aus jeder Situation etwas Gutes entstehen<br />

lassen. Nikolai sieht unter dem Grau schon das Grün. Hartnäckig<br />

und begeisterungsfähig überredet er die drei dazu, ein Sommerfest zu<br />

veranstalten, mit Musik und Live-Darbietungen, mit Döner, Lampions<br />

und allen Nachbarn. Während die Kinder eine Bühne zusammenschrauben,<br />

Herzen in den Maschendrahtzaun schneiden und ihre Songs einüben,<br />

scheint es <strong>für</strong> einen Moment, als könnten sie gemeinsam tatsächlich<br />

über die Schwere und Enge der Siedlung hinauswachsen. Doch ein<br />

Fausthieb beendet das Fest, noch ehe es richtig beginnen kann.<br />

In klaren und behutsamen Dialogen erschafft Karen Köhler vielschichtige<br />

Charaktere. Nicht nur die Vergangenheit und Gegenwart der Kinder<br />

stellt sich auf der Bühne ein, sondern wir können uns auch ihre Zukunft<br />

vorstellen. Wir erleben in diesem Stück, was aus ihnen werden<br />

würde, wenn auf dem ‚Affenfelsen‘ auch weiterhin alles ‚beim Alten‘<br />

bliebe. Spürbar wird aber auch, welche Möglichkeiten ihnen Nicolai -<br />

der Andere, der Nicht-Identische - eröffnet: Wenn sie am Ende zu einer<br />

Versöhnung fänden, dann könnten sie einander in diesem schwierigen<br />

Leben Hilfe sein.<br />

Karen Köhler, geb. 1974, studierte schauspiel an der hochschule <strong>für</strong> Musik<br />

und theater Bern; es folgten Festengagements an verschiedenen theatern<br />

im deutschsprachigen raum. seit 2008 ist sie wieder in ihrer heimatstadt<br />

und arbeitet freiberuflich als schauspielerin und autorin. Karen Köhler schreibt<br />

Dramen und Prosa und ist seit Juli 2010 Mitglied im Forum hamburger autoren.<br />

Ein weiteres Stück von Karen Köhler auf S. 28<br />

„Aber wie das fast immer<br />

so ist, wenn man verliebt ist, gibt<br />

es da ein kleines Problem.“<br />

DANIeLA KuLOT:<br />

ein kleines Krokodil mit ziemlich viel gefühl<br />

Das kleine Krokodil und die große Liebe<br />

Krokodil und giraffe – eine ganz normale Familie<br />

Krokodil und giraffe – ein richtig echtes Liebespaar<br />

Alle Bilderbücher zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren;<br />

UA: Junges Theater Augsburg, 12.02.2012 (Regie: christina Bründler)<br />

Das Krokodil ist bis über beide Ohren verliebt - das ist ja auch keine<br />

große Kunst, denn die sitzen bei ihm ganz knapp hinter seinem sehr<br />

kurzen Hals. Etwas anders sieht das aus bei Giraffe, der Dame seines<br />

Herzens, die ihn - aufgrund der ganz anderen Perspektive - leider<br />

ständig übersieht. Doch Krokodil gibt nicht auf und<br />

mit erfinderischer Beharrlichkeit kommt er zum Ziel:<br />

Bis über<br />

beide Hälse<br />

verliebt<br />

Die unterschiedlichen Partner werden ein echtes Liebespaar.<br />

Und daran ist überhaupt nichts seltsam, finden<br />

sie - nur die Mitwelt reagiert seltsam ablehnend<br />

auf sie, zum Beispiel im Kroko-Kino, wo Giraffe zu stören<br />

scheint...<br />

Eine Liebe über die Größengrenzen hinweg und eine liebevolle Erzählung<br />

über Unterschiede, Gemeinsamkeiten und die Möglichkeit, beides<br />

zu vereinen, ohne einander gleichmachen zu müssen.<br />

Daniela KUlOt, 1966 im oberbayerischen schongau geboren, hat schon seit<br />

frühester Kindheit auf allem gemalt und gezeichnet, was ihr in die Finger kam.<br />

Die vielen Bilderbücher, die sie damals von ihrer tante e. bekam, weckten in ihr<br />

den Wunsch: „Das will ich auch machen.“ an der Fh augsburg, wo sie später<br />

Gestaltung studierte, hieß es: „Bilderbücher will hier jeder machen, vergiss<br />

es!“ Jetzt lebt und arbeitet sie in augsburg, und macht Bilderbücher, die durch<br />

ihren fröhlichen und eigenwilligen humor unverwechselbar sind.<br />

NEW!<br />

You will find a list of available international<br />

rights on www.kindertheater/foreignrights.de<br />

Wie viele<br />

Wörter braucht<br />

eine Liebes-<br />

erklärung?<br />

„Nochmal...“<br />

AgNèS De LeSTRADe uND<br />

VALeRIA DOcAMPO:<br />

Die große Wörterfabrik<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren; UA: Theater<br />

Fayoum in Kooperation mit dem FFT Düsseldorf und dem FITZ Stuttgart,<br />

21.04.2012 (Regie: Oliver S. El-Fayoumy)<br />

Im Land der großen Wörterfabrik werden die Wörter industriell gefertigt<br />

und verlassen als teure Waren die Fabrikhallen. Und weil leider nicht alle<br />

Menschen das nötige Geld haben, um sich wortreiche Sätze oder gar Geschichten<br />

zu kaufen, wird in diesem Land überhaupt sehr wenig gesprochen.<br />

Wer gar kein Geld hat, der durchsucht die Abfalleimer nach weggeworfenen<br />

Wörtern. Aber natürlich findet sich dort nur Wertloses wie<br />

„Hundekacka“ oder „Hasenpipi“. Auch im Schlussverkauf sieht es nicht<br />

viel besser aus: Denn wann kann man schon „Bauchredner“ oder „Zierhasel“<br />

gebrauchen? Manchmal fliegen ein paar Wörter durch die Luft und<br />

die Kinder fangen sie mit Schmetterlingsnetzen. Auf diese Weise hat<br />

Paul „Kirsche“, „Staub“ und „Stuhl“ gefangen. Drei Wörter, die er Marie<br />

zum Geburtstag schenken will. Eigentlich würde er ihr gerne sagen, dass<br />

er sie sehr lieb hat. Aber da<strong>für</strong> hat er leider nicht genug im Sparschwein.<br />

Dumm nur, dass auch Oskar in Marie verliebt ist! Oskars Papa hat nämlich<br />

schrecklich viel Geld und daher kann Oskar Marie auch eine famose<br />

Liebeserklärung mit mehreren ganzen Sätzen machen – die kostet ein<br />

Vermögen! Das ist niederschmetternd. Doch Paul nimmt seinen ganzen<br />

Mut zusammen und flüstert Marie seine drei kleinen Wörter zu. Marie<br />

hat gar keine Wörter, aber sie gibt Paul einen sanften Kuss auf die Wange.<br />

„Eine Geschichte, die vom Wert der Wörter erzählt.“ (DIE ZEIT) Die davon<br />

erzählt, wie wir Sprache und Wörter gebrauchen, wie wir mit ihrer<br />

Hilfe Sinn bilden im zwischenmenschlichen Dialog. Obgleich die Zeichen<br />

an sich willkürlich sind, gewinnen sie Bedeutung, wenn wir sie redend<br />

auf ein Gegenüber beziehen oder mit ihnen ein Gefühl verbinden.<br />

Dann können wir sogar mit „Kirsche“, „Staub“ und „Stuhl“ den ganzen<br />

Raum zwischen uns und einem geliebten Menschen füllen: „Wer liebt,<br />

kann zaubern.“ (DIE ZEIT)<br />

Wenn aGnès De lestraDe gerade nicht schreibt, liest, träumt oder eine tasse<br />

tee trinkt, erfindet sie Gesellschaftsspiele und lieder, die sie gerne mit ihren<br />

zwei Kindern ausprobiert. seit ihrem Debüt 2003 erschienen von agnès de<br />

lestrade bereits über 20 Bücher in französischer sprache.<br />

Die inspiration <strong>für</strong> ihre illustrationen findet Valeria DOcaMPO im alltag: der<br />

Blick eines hundes, das rauschen des regens im herbst oder der Duft des Frühstücks.<br />

Geboren wurde sie in Buenos aires, argentinien, wo sie auch ihr Diplom<br />

in Grafikdesign und visueller Kommunikation machte. seit 2003 widmet sie<br />

sich ganz der illustration <strong>für</strong> Kinderbücher, immer auf der suche nach neuen<br />

grafischen techniken.<br />

„Erst einmal werde ich mir eine<br />

Knackwurst genehmigen…“<br />

PAuL MAAR: Sams im glück<br />

Für die Bühne bearbeitet von Rainer Bielfeldt (mit Songtexten!), nach<br />

dem Drehbuch von Paul Maar und Ulrich limmer; 2 D - 4 H; ab 5 Jahren;<br />

UA: Junges Theater Bonn, 27.10.2012 (Regie: lajos Wenzel)<br />

Seit 10 Jahren lebt das Sams nun schon in der Familie Taschenbier, das<br />

muss gefeiert werden! Und das Glück scheint perfekt, als Herr Taschenbier<br />

auch noch verkünden kann, dass seine Regenschirm-Fabrikationsmaschine<br />

endlich einwandfrei funktioniert und er seine Stelle in der<br />

Firma Oberstein sofort kündigen wird. Doch das Kündigungsgespräch<br />

läuft ein bisschen anders als geplant,<br />

Herr Taschenbier ist ganz gegen seine sonstige Gewohnheit<br />

irgendwie aufsässig und geradezu renitent. Nachts<br />

bekommt er immer häufiger einen Heißhunger auf Knackwürstchen<br />

und als er auch noch einen Bus kapert und mit 80 Sachen<br />

durch die Stadt rast, da kann das Sams es nicht mehr länger leugnen:<br />

Herr Taschenbier wird zum Sams! Das passiert leider immer, wenn ein<br />

Sams länger als 10 Jahre bei einem Menschen lebt. Nur wenn das Sams<br />

ins Samsland zurückkehren würde, dann könnte Herr Taschenbier wieder<br />

er selbst werden. Als schließlich auch noch Frau Taschenbier von der<br />

unheilvollen Verwandlung ergriffen wird, trifft das Sams eine schwere<br />

Entscheidung.<br />

rainer BielFelDt wurde 1964 in hamburg geboren und studierte dort an<br />

der Musikhochschule. er arbeitete anschließend als musikalischer leiter an<br />

verschiedenen theatern, stand aber schon damals gerne als solokünstler<br />

und liedbegleiter auf der Bühne. 1991 hoben tim Fischer und er gemeinsam<br />

den chanson-abend „Zarah ohne Kleid“ aus der taufe und traten lange<br />

Jahre gemeinsam auf. er schrieb zahlreiche eigene Programme, produzierte<br />

als solokünstler 4 cDs und komponierte u.a. <strong>für</strong> die Komische Oper Berlin<br />

Bühnenmusiken. 1990 schrieb rainer Bielfeldt zusammen mit dem autor<br />

Paul Maar seinen ersten Kindermusical-hit „eine Woche voller samstage“.<br />

Viele erfolgreiche Musicals <strong>für</strong> Kinder folgten. rainer Bielfeldt unterrichtet<br />

an der renommierten „hochschule <strong>für</strong> schauspielkunst ernst Busch“ in Berlin<br />

liedinterpretation und ist Gastdozent bei der von edith Jeske gegründeten<br />

und geleiteten „celler schule“.<br />

PAuL MAAR uND<br />

chRISTIAN SchIDLOWSKy:<br />

ein Sams zuviel<br />

2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />

doppelt<br />

hält besser?<br />

Schloß Maßbach in Kooperation mit dem<br />

Stadttheater Fürth, 19.11.2011 (Regie: christian<br />

Schidlowsky)<br />

Durch einen ungenauen Wunsch von Herrn Taschenbier<br />

taucht auf einmal ein zweites Sams auf! Es ist ganz<br />

anders als das von Herrn Taschenbier – kein Wunder, denn es ist das<br />

Sams von Frau Rotkohl und damit ihr genaues Gegenteil: Es ist überaus<br />

liebenswürdig, kuschelt gerne und lispelt ein wenig. Und überdies ist es<br />

auch noch Vegetarier und mag keine Würstchen! Alle finden es unglaublich<br />

süß und niedlich und keiner interessiert sich mehr <strong>für</strong> das „erstgeborene“<br />

Sams. Also beschließt Taschenbiers Sams, den Konkurrenten mit<br />

allen Mitteln auszuschalten, denn hier ist eindeutig „ein Sams zuviel“!<br />

christian schiDlOWsKy wurde 1965 in Dinslaken am niederrhein geboren.<br />

Während seiner ausbildung zum schauspieler und sprecher studierte er in<br />

erlangen theaterwissenschaft und Pädagogik. in nürnberg gründete er das<br />

theater Pfütze und leitete es vierzehn Jahre lang als hausregisseur und -autor.<br />

Dabei entstanden die ersten gemeinsamen stücke mit Paul Maar. seit anfang<br />

2000 arbeitet christian schidlowsky freiberuflich als regisseur, autor und ausbilder.<br />

in den letzten Jahren hatte er am Fränkischen theater schloss Maßbach<br />

mit seinen Uraufführungen <strong>für</strong> Kinder großen erfolg (u.a. „sams in Gefahr“,<br />

„Klaras engel“, „Peer und Gynt“).<br />

Weitere <strong>Stücke</strong> und eine Biographie von Paul Maar ab S. 32<br />

Das Sams<br />

ist zurück:<br />

Ein Glück!<br />

11


<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />

12<br />

„Was ich mal fragen<br />

wollte: Wie viel spendet ihr<br />

eigentlich jeden Monat <strong>für</strong><br />

Rettet die Tiere?“<br />

SALAh NAOuRA: Matti und Sami und<br />

die drei größten Fehler des universums<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren; UA: Junges Staatstheater<br />

Karlsruhe 22.09.2012 (Regie: Ulrike Stöck)<br />

Als die Zeitung am 1. April auf der ersten Seite groß ankündigt, dass der<br />

Delphin ‚Swisher’ in den hiesigen Ententeich verbracht werden soll, beginnt<br />

<strong>für</strong> Matti eine Kette von Ereignissen, denen er, obgleich<br />

er sie durchaus mit zu verantworten hat, kaum noch Herr<br />

werden kann. Dass nämlich die Zeitung so schamlos lügen<br />

darf, dass mithin auch seine Eltern beileibe nicht<br />

immer die Wahrheit sagen, das verwirrt den Jungen so<br />

sehr, dass er sich gezwungen sieht, diese großen Fehler<br />

des Universums selbst zu beheben. Während die kleinen<br />

Lügen durch verhältnismäßig klein angelegte Gegenmaßnahmen<br />

korrigiert werden können, wird es komplizierter, als sein Vater behauptet,<br />

er hätte einen guten neuen Job bekommen und dazu noch ein<br />

großes Haus am See. Und das nur, um vor Onkel Jussi anzugeben! Aber<br />

Matti erzählt es gleich am nächsten Tag stolz in seiner ganzen Klasse herum.<br />

Dass er dann nicht mehr genau weiß, wie er aus dieser Geschichte<br />

unbeschadet wieder herauskommen kann, ist sehr gut nachvollziehbar.<br />

Es ist also überhaupt nicht nur seine Schuld, dass er das Glücksspiellos<br />

seiner Mutter fälschen muss um behaupten zu können, sie hätten ein<br />

Traumhaus in Finnland – an einem See! – gewonnen. Er kann ja nicht<br />

ahnen, dass seine Eltern sofort alle Zelte abbrechen, Job und Wohnung<br />

kündigen und in den Flieger nach Finnland steigen. Irgendwann und<br />

irgendwie hat er einfach den Zeitpunkt verpasst, die Wahrheit zu sagen.<br />

Am Ende jedoch geschieht ein Wunder nach dem anderen und das Universum<br />

ist mit einem Mal einfach vollkommen perfekt.<br />

Lügen<br />

haben lange<br />

Beine und<br />

enden in<br />

Finnland<br />

Aus der Jurybegründung <strong>für</strong> den lUcHS: „Das macht gute Komödienschreiber<br />

aus: Sie erzählen eine ernste und manchmal traurige geschichte so, dass man<br />

trotzdem lachen muss. (...) Dabei denkt sich (Salah naoura) nicht nur überraschende,<br />

komische Situationen aus und schreibt witzige, pointierte Dialoge;<br />

genauso wichtig ist, dass er wunderbar schrullige Figuren schafft.“<br />

ausgezeichnet mit dem Peter härtling Preis der stadt Weinheim 2011<br />

und dem lUchs Kinder- und Jugendbuchpreis 2011 und nominiert <strong>für</strong><br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012<br />

salah naOUra, geboren 1964, studierte Deutsch und schwedisch in Berlin<br />

und stockholm und arbeitete danach zunächst zwei Jahre als lektor in einem<br />

Kinderbuchverlag. seit 1995 ist er freier Übersetzer und autor. er übersetzte<br />

zahlreiche Kinder-, Jugend- und sachbücher und veröffentlichte eigene<br />

Kinderromane, erstlesebücher, Gedichte und Geschichten <strong>für</strong> Kinder. Demnächst<br />

erscheint im <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> auch eine Dramatisierung seiner<br />

ungewöhnlichen Weihnachtsgeschichte „herr rot in not“.<br />

NEW!<br />

You will find a list of available international<br />

rights on www.kindertheater/foreignrights.de<br />

Wer A sagt,<br />

muss nicht B<br />

sagen<br />

„Ich denk gar<br />

nicht dran.“<br />

ALIce QuADFLIeg: Aus der Reihe<br />

3 Darsteller; ab 4 Jahren; frei zur UA<br />

A, B und C sind sich einig: Zuerst wird gearbeitet, dann gegessen und anschließend<br />

ein Mittagsschlaf gehalten. Das machen sie alle zusammen,<br />

immer schon und daran soll sich auch nichts ändern. Denn solange sich<br />

jeder an die Regeln hält, ist die Welt in Ordnung. Doch dann findet C<br />

eine Mütze und will sie behalten. Das missfällt A und B sagt, wenn C<br />

die Mütze bekommt, dann wolle er keinen Mittagsschlaf mehr halten<br />

müssen und schon ist die schöne Eintracht dahin.<br />

Dass man auch mal eigene Wünsche und Ansichten haben darf, das lernen<br />

A, B und C in diesem Stück auf spielerische Weise. Sie erkennen,<br />

dass man dadurch zu einem einzigartigen Individuum wird – und dass<br />

man dann erst glücklich miteinander leben kann.<br />

alice QUaDFlieG absolvierte 2004 das studium der schauspiel-Dramaturgie<br />

an der ludwigs-Maximilian-Universität München / Bayerischen theaterakademie<br />

august everding. Während des studiums arbeitete sie im prot, dem<br />

theater des freien Künstlers alexeij sagerer. nach ihrem abschluss folgten<br />

engagements an der landesbühne niedersachsen nord in Wilhelmshaven und<br />

später am nationaltheater Mannheim. seit der spielzeit 2009/2010 ist alice<br />

Quadflieg freiberuflich tätig und lebt in Berlin.<br />

Ein<br />

Unterschied<br />

wie Tag und<br />

Nacht?<br />

„Ich glaube, Sie<br />

werden den Tag<br />

mögen.“<br />

ALIce QuADFLIeg: guten Tag, liebe Nacht<br />

1 D - 1 H; ab 3 Jahren; UA: Kresch Theater, Krefeld, 07.11.2011<br />

(Regie: Anna Brass)<br />

Herr Tag mag es gerne hell und licht, er mag den blauen Himmel und<br />

die bunten Blumen. Er erkennt alle Vögel an ihrem Gesang und er denkt<br />

sich gerne abenteuerliche Geschichten aus, in denen er ein Held wäre.<br />

Nur vor einem <strong>für</strong>chtet sich Herr Tag sehr: vor der Dunkelheit. Wenn<br />

die Sonne versinkt, dann sind plötzlich so viele seltsame Schatten um<br />

ihn herum, er stolpert über seine eigenen Füße und ihm ist ganz und gar<br />

nicht mehr heldenhaft zumute. Doch heute hört er im Dunkeln plötzlich<br />

eine freundliche Stimme – Frau Nacht singt ein Maienlied! Und sie<br />

zeigt ihm, dass auch im Mondlicht die Welt schön aussehen kann, dass<br />

selbst die dunkle Nacht glänzen kann und viele Geräusche kennt, vor denen<br />

man sich nicht <strong>für</strong>chten muss. Und dann hören Herr Tag und Frau<br />

Nacht sogar die Nachtigall singen.<br />

Eine phantasievolle und lautmalerische Reise durch Licht und Dunkelheit.<br />

Weitere <strong>Stücke</strong> von Alice Quadflieg auf S. 6, 35, 39<br />

Seemanns-<br />

garn, ahoi!<br />

„Reich mir <strong>für</strong> heute<br />

die Hand und <strong>für</strong><br />

immer das Meer.“<br />

chRISTIANe RIcheRS: Für immer das Meer<br />

Mit Musik von Axel Pätz; 1 D - 1 H; ab 8 Jahren; UA: Theater am Strom,<br />

Februar 2011 (Regie: Marcel Weinand)<br />

Heinrich Boysen ist leidenschaftlich gerne zur See gefahren! Und nun,<br />

da er alt und gebrechlich geworden ist, lebt er nur noch in seinen Erinnerungen<br />

an die Schiffe, auf denen er fuhr, an die tosende See, an die Segel<br />

im Wind und vor allem an seine Piratin, die er über Wogen und Wellen<br />

hinweg geliebt hat. Mit ihr hat er sagenhafte Abenteuer bestanden,<br />

hat er ein wildes, unstetes Leben geführt – so erzählt er. Und nur noch<br />

einmal möchte er auf große Fahrt gehen, möchte sie suchen und wiederfinden,<br />

seine Piratenbraut, die besser, schöner und gefährlicher war<br />

als alle! Da<strong>für</strong> soll ihm seine Pflegerin Margarethe den nötigen Proviant<br />

besorgen, gleich säckeweise Rosinen und Mehl. Die abgeklärte Margarethe<br />

weiß zunächst gar nicht wie ihr geschieht, als sie immer tiefer in<br />

Heinrichs wildes Seemannsgarn eingesponnen wird. Doch langsam entdeckt<br />

sie ganz neue Seiten an sich. Je länger sie Heinrich zuhört, umso<br />

mehr findet sie plötzlich wieder Gefallen am Abenteuer des Lebens und<br />

so setzt auch sie am Ende noch einmal die Segel.<br />

Christiane Richers zeigt, dass junge und alte Menschen die gleichen<br />

Träume haben und einander darin verstehen können. Egal wie alt wir<br />

auch sind, wir können immer neu mit Zuversicht und Phantasie aufbrechen,<br />

auch wenn wir nicht wissen, wohin der Wind uns treiben wird.<br />

christiane richers, geboren in hamburg, arbeitete lange Jahre in den<br />

Bereichen Dramaturgie, regie und theaterpädagogik an verschiedenen theatern.<br />

seit 1989 inszeniert sie zahlreiche Kinder- und Jugendtheaterproduktionen,<br />

die regelmäßig zu nationalen und internationalen Festivals eingeladen<br />

werden. 1998 wird sie erste Vorsitzende des KitZsZ e.V., dem Zusammenschluss<br />

der freien hamburger <strong>Kindertheater</strong>, im Jahr 2000 gründet sie das theater am<br />

strom. ihre erste auftragsarbeit als theaterautorin erhält christiane richers<br />

2007 durch das thalia theater, hamburg. als regisseurin und freie Produzentin<br />

arbeitet und lebt sie derzeit in hamburg.<br />

guten Tag, liebe Nacht: KReSchtheater Krefeld © Thomas Weinmann<br />

Der vielfach preisgekrönte Kabarettist und chansonier axel PätZ ist stammgast<br />

in den namhaften satiresendungen des Deutschen Fernsehens (satire Gipfel,<br />

Mitternachtsspitzen, Ottis schlachthof). Daneben ist er seit vielen Jahren<br />

mit der hamburger Kinder- und Jugendtheaterszene verbunden. Gemeinsam<br />

mit christiane richers entstanden zahlreiche Produktionen, <strong>für</strong> die axel Pätz<br />

Musik und lieder schrieb.<br />

„It’s now or never!“<br />

JANA ScheeReR: Mein innerer elvis<br />

Für die Bühne bearbeitet von nicola Bongard; 3 D - 3 H;<br />

ab 13 Jahren; UA: Junges Theater am Deutschen Theater<br />

göttingen, 08.10.2011 (Regie: Joachim von Burchardt)<br />

Antje Schröder ist 15 und hört am liebsten Elvis. Sie ist außerdem überzeugt<br />

davon, dass Elvis noch lebt und ihr größter Wunsch wäre es, im<br />

Urlaub nach Memphis zu fahren. Doch ihre Familie möchte lieber nach<br />

Pittsburg, um dort Nelly abzuholen, die ehemalige Austauschschülerin,<br />

mit der Antje in tiefer, gegenseitiger Abneigung verbunden ist. Nelly<br />

nutzt die erstbeste Gelegenheit, um sich aus dem Staub zu machen und<br />

während Familie Schröder sie noch hektisch sucht, fasst auch Antje einen<br />

Entschluss: Sie wird beim Elvis-Contest am 16. August antreten! Sie<br />

holt Nelly ein und gemeinsam schnorren sie sich tatsächlich durch bis<br />

Graceland.<br />

Bis hierhin wäre „Mein innerer Elvis“ ein humorvolles Roadmovie <strong>für</strong><br />

die Bühne mit skurrilen Figuren, einem imaginären Elvis und der Gelegenheit,<br />

mal wieder die Hits des King zu hören. Doch die Reise der<br />

beiden Mädchen ist auch ein Weg zur Selbstaufklärung. Antje sieht<br />

sich plötzlich im Spiegel der Anderen und sieht ihrerseits mit neuem<br />

Blick auf ihre Mitmenschen. Sie beginnt, sich mit Nelly zu vergleichen<br />

und der Vergleich scheint nicht günstig auszufallen: sie findet sich zu<br />

dick, zu unansehnlich, sie hat eigentlich keine Freunde und ihre Eltern<br />

streiten sich ein bisschen zu häufig. Mit jeder Erkenntnis aber, mit jeder<br />

Aufgabe, die sich den Mädchen auf ihrer Reise stellt und jeder neuen<br />

Begegnung, lernt Antje zu unterscheiden, was ihr wichtig ist im Leben,<br />

wie sie sein möchte und worauf sie gerne verzichten kann. Am Ende, in<br />

Graceland, ist Antje auch bei sich angekommen: Elvis lebt! Antje auch!<br />

„Und das alles mit einem so präzisen Maß aus Witz und Ernsthaftigkeit,<br />

dass es nie zur einen oder anderen Seite kippt. Ein grandioses Stück!“<br />

(göTTIngER TAgBlATT)<br />

Jana scheerer, geboren 1978 in Bochum, lebt in Berlin. nach ihrem studium<br />

der Germanistik, amerikanistik und Medienwissenschaft arbeitet sie jetzt<br />

als akademische Mitarbeiterin am institut <strong>für</strong> Germanistik der Universität<br />

Potsdam. sie war stipendiatin der autorenwerkstatt Prosa des literarischen<br />

colloquiums Berlin und wurde 2004 <strong>für</strong> ihr erstes Buch „Mein Vater, sein<br />

schwein und ich“ mit dem literaturpreis Prenzlauer Berg ausgezeichnet.<br />

nicOla BOnGarD studierte Kulturpädagogik, Kulturwissenschaften und<br />

ästhetische Praxis mit den schwerpunkten Film, literatur und Kunst in hildesheim.<br />

nach verschiedenen anstellungen in der Kulturszene niedersachsens<br />

und als Kulturrezensentin begann sie 1999 ihre selbständige künstlerische<br />

arbeit als Dramaturgin, regisseurin, Bildende Künstlerin und autorin <strong>für</strong><br />

die theater- und Kunstgruppen cUltUra, r.a.M., theater M21, theater<br />

»fensterzurstadt«, Kodak Moments, JUnGe aKteUre/Bremen, theater Matz<br />

<strong>für</strong> Kinder und die mit Jan exner gegründete hörspiel-Gruppe »pepperworthproduktionen«.<br />

seit 2008 ist sie Dramaturgin <strong>für</strong> das junge schauspiel am<br />

Dt in Göttingen.<br />

13


<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />

14<br />

„Ich will überhaupt<br />

kein Gitter! Weder aus Gold<br />

noch aus sonst was!“<br />

STeFAN SchROeDeR:<br />

Vom König, der auszog<br />

1 Schauspieler(in); ab 4 Jahren; frei zur UA<br />

Der König lebt in einem großen, formidablen Königsschloss mit vielen<br />

Zimmern, vielen Türmen, großen Fenstern, goldenen Türklinken. Er bekommt<br />

jeden Tag sein Lieblingsessen und wird überhaupt von vorne<br />

bis hinten verwöhnt. Es fehlt ihm an nichts. Doch eines Tages entdeckt<br />

er, dass ein goldenes Schloss auch ein goldener Käfig sein kann und es<br />

drängt ihn hinaus in die Welt. Schon bald stellt er allerdings fest, dass<br />

seine wichtige Krone jenseits des goldenen Tors nichts mehr wert ist,<br />

dass er sich plötzlich überhaupt nicht mehr auskennt und sich recht alleine<br />

fühlt. Auf seinem langen und abenteuerlichen Weg trifft er Verführer<br />

und Blender, aber auch Helfer. Er muss lernen selbst zu entscheiden,<br />

welcher Stimme und welchem Weg er folgen will. Er macht Fehler und<br />

muss Rückschläge in Kauf nehmen, aber manchmal ist auch ganz einfach<br />

das Glück auf seiner Seite. Und der König findet einen Freund <strong>für</strong>s<br />

Leben - oder <strong>für</strong> einen Augenblick, der wie ein ganzes Leben scheinen<br />

kann. Als er schließlich in sein Schloss zurückkehrt, ist er nicht nur älter<br />

und klüger, sondern er ist bereit, die Krone an den nächsten jungen<br />

König weiterzureichen.<br />

Als Stellvertreter <strong>für</strong> das aufwachsende Kind, das es drängt, die Welt<br />

jenseits seines Spielzimmers kennen zu lernen, durchlebt der König das<br />

Abenteuer eines ganzen Lebens. Stefan Schroeder erzählt von dieser<br />

Reise in wunderbar poetischen Worten, er findet starke assoziative<br />

Bilder <strong>für</strong> die Unwägbarkeiten und Überraschungen<br />

des Lebens. Nichts ist auf diesem Weg vorgezeichnet, das<br />

„His Majesty,<br />

the baby!“<br />

Königskind und der Zuschauer stehen vor der gleichen<br />

Aufgabe.<br />

steFan schrOeDer, 1977 in hagen geboren, studierte theaterwissenschaft,<br />

anglistik und Germanistik in Bochum. Während<br />

des studiums war er an verschiedenen theatern der freien szene als autor,<br />

regisseur und Darsteller aktiv. er führte regie am Wuppertaler Kinder- und<br />

Jugendtheater und war von 2001 bis 2010 chefdramaturg am schauspiel Dortmund.<br />

seit 2006 lehrt er zudem an der Fakultät <strong>für</strong> Kulturwissenschaften der<br />

Universität Dortmund und widmet sich daneben nun ganz dem schreiben.<br />

Weitere <strong>Stücke</strong> von Stefan Schroeder auf den Seiten 21, 32, 45, 51<br />

„Zwei Hemden und<br />

drei Paar Strümpfe. Den Rest<br />

kaufen wir unterwegs.“<br />

JuLeS VeRNe: In 80 Tagen um die Welt<br />

Für die Bühne bearbeitet von Jürgen Popig; 1 D - 3 H;<br />

ab 10 Jahren; UA: Theater Osnabrück, 20.11.2009<br />

(Regie: Henrike Vahrmeyer)<br />

Wir schreiben das Jahr 1873: Durch die letzte Schienenverlegung zwischen<br />

Bombay und Kalkutta soll es der ,Times‘ zufolge nun theoretisch<br />

möglich sein, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Der Pünktlichkeitsfana-<br />

In 80 Tagen um die Welt: Theater Osnabrück © uwe Lewandowski<br />

...im Sauseschritt<br />

und<br />

bring die<br />

Liebe mit...<br />

tiker Phileas Fogg macht die Probe aufs Exempel und<br />

wettet mit seinen Freunden im Club, dass er in der Lage<br />

sei, diesen Zeitplan auf die Minute genau einzuhalten.<br />

Ohne weitere Umstände bricht er zusammen mit seinem<br />

Diener Passpartout in Richtung Dover auf. Von dort aus reisen sie zu<br />

Lande, zu Wasser und sogar auf einem Elefanten um die Welt. Fogg setzt<br />

sein ganzes Vermögen ein und unter Aufbietung letzter Kräfte gewinnt<br />

er am Ende den Wettlauf mit der Zeit - tatsächlich in letzter Minute.<br />

Doch selbst der spröde Phileas Fogg hat noch viel mehr gewonnen auf<br />

dieser Reise als Ruhm, Ehre und den Wetteinsatz von 20.000 Pfund. Er<br />

hat in Passpartout einen aufrichtigen Freund und in der schönen Inderin<br />

Aouda eine große Liebe gefunden. Den Beweis, wie klein die Welt<br />

schon Ende des 19. Jahrhunderts geworden war, den hat er angetreten.<br />

Doch seine Reise um die Welt zeigt uns auch, dass sie im Herzen und in<br />

der Phantasie unendlich viel größer ist.<br />

Eine temporeiche Bühnenfassung <strong>für</strong> ein kleines Ensemble!<br />

JUles Verne wurde 1828 in nantes geboren. schon während seines Jurastudiums<br />

in Paris bewegte er sich in literarischen Kreisen und schrieb <strong>für</strong> kleinere<br />

Bühnen und Zeitschriften. Mit seinen naturwissenschaftlich und technisch fundierten<br />

romanen schuf er einen ganz neuen typus der utopischen erzählung,<br />

der ihm weltweiten ruhm einbrachte. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen<br />

„20.000 Meilen unter dem Meer“, „Die reise zum Mittelpunkt der erde“ und<br />

„in 80 tagen um die Welt“.<br />

Jules Verne starb 1905 erblindet und zurückgezogen in amiens.<br />

JÜrGen POPiG wurde 1961 in esslingen am neckar geboren. er studierte literaturwissenschaft,<br />

soziologie, Geschichte und theaterwissenschaft in stuttgart<br />

und München. seit 1986 war er als Dramaturg an verschiedenen häusern<br />

tätig, darunter lange Jahre am schauspiel des staatstheaters stuttgart. Von<br />

2005 bis 2011 war er leitender schauspieldramaturg am theater Osnabrück.<br />

Mit Beginn der spielzeit 2011/12 übernahm Jürgen Popig die Position des leitenden<br />

schauspieldramaturgen am theater und Orchester heidelberg. neben<br />

seiner dramaturgischen tätigkeit arbeitet Popig als autor und Übersetzer von<br />

theaterstücken und ist Mitglied in zahlreichen internationalen Jurys.<br />

„Das könnte Liebe sein.“<br />

ReIhANeh yOuZBAShI DIZAJI:<br />

Sex vor allem<br />

2 D - 1 H; ab 13 Jahren; frei zur UA<br />

Sana hat sturmfreie Bude und lädt Micha zu sich ein. Doch die beiden<br />

fühlen sich nicht ganz behaglich in dieser Situation: Sie sind zu alt, um<br />

nicht zu wissen, was ein Junge und ein Mädchen allein zu Hause tun<br />

könnten (oder gar sollten?) und zu jung, um es wirklich tun zu können<br />

und zu wollen. So albern sie herum, halb ernst, halb im Spaß, sie reizen<br />

einander, sind verschämt und zu offensiv zugleich. Was sie beide aus<br />

ihren Elternhäusern kennen, lässt sie nicht gerade große Hoffnungen in<br />

das Gelingen wahrer Liebe setzen. Darin verstehen sie einander, genau<br />

darin gründet sich aber auch ihre Unfähigkeit, dem anderen unbelastet<br />

sagen zu können, was sie empfinden. Als ihr das Spiel schließlich zu<br />

nahe geht, weiß Sana sich nicht mehr anders zu helfen, als sich in einer<br />

Übersprungsreaktion einfach totzustellen. Micha hat einen Moment<br />

lang wirklich Angst um sie und es ist das erste Mal, dass er ein Gefühl<br />

nicht mehr in jugendlich abgeklärter Manier beherrschen kann. Das<br />

stürzt ihn in eine Krise.<br />

Aufklärung steht in diesem Stück also nicht <strong>für</strong> die mehr oder weniger<br />

hilflosen Versuche der Eltern, ihren Kindern den Umgang mit Sex zu<br />

erklären. Sondern <strong>für</strong> die Selbstaufklärung dieser beiden jungen Menschen,<br />

die lernen, ihren Gefühlen zu trauen, sie auszusprechen, zu reflektieren<br />

und sich selbst in Beziehung zu ihrem Gegenüber setzen zu<br />

können. Sana und Micha gelingt es, am Ende aus dem Spiel Ernst werden<br />

zu lassen, ohne das Spielerische darüber zu verlieren - „das könnte<br />

Liebe sein“.<br />

„Ich hoffe, ihr bleibt<br />

alle weiterhin so<br />

schön, wie ihr seid.“<br />

ReIhANeh yOuZBAShI DIZAJI: Vier<br />

3 D - 2 H (Doppelbesetzungen); ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

Der Postmoderne zufolge sollen wir unsere Identität(en) selbstbestimmt<br />

bilden und behaupten können; natürlich nur, solange wir uns dabei<br />

nicht zu weit vom gesellschaftlichen und medial vielfach vermittelten<br />

Imperativ entfernen: Sei erfolgreich und beliebt und sei dabei einfach<br />

‚ganz du selbst‘. Was aber, wenn man keine Freunde hat, man nicht ‚geliked’<br />

ist? Was, wenn man nicht um jeden Preis schön und cool sein will<br />

(oder kann)? Und wie weit würden wir gehen, um zum gewünschten<br />

Ziel zu kommen?<br />

Die vier Miniaturen – „Dschungelbus“, „Die Coolen“, „La-Bell-o“ und<br />

„Enemybook“ – werfen kurze Schlaglichter auf die Frage, wie junge<br />

Menschen den Spagat zwischen Realität und medialen Vorbildern zu<br />

meistern versuchen. Die Autorin zeigt, wie Vermittlung und Verortung<br />

gelingen können, aber auch, wie sie daran scheitern (müssen). Die einzelnen<br />

Teile können <strong>für</strong> sich bestehen oder in Reihung miteinander verbunden<br />

werden. Es ergeben sich zwar Verweise und Figurenkonstellationen,<br />

aber bewusst keine fixen Identitäten der Figuren.<br />

Das Stück ist auch geeignet <strong>für</strong> Aufführungen im Jungendclub und in<br />

Theaterkursen.<br />

reihaneh yOUZBashi DiZaJi wurde 1983 in täbriz im iran geboren. Mit acht<br />

Jahren floh sie mit ihrer Familie nach Deutschland. nach ihrem schauspielstudium<br />

lebt und arbeitet sie nun in Berlin. ihre erfahrungen am theater<br />

beschränken sich jedoch nicht nur auf das schauspiel; auch die intensive,<br />

pädagogische arbeit mit Jugendlichen prägte sie in den ersten Jahren in Berlin<br />

stark. Durch die idee zum Dokumentarfilm „Mein Paradies“ angeregt, reiste<br />

die autorin nach langer abwesenheit in den iran. Die reise wurde auch zum<br />

auslöser ihres ersten theaterstückes „stuttgart.teheran“ (chronos theatertexte),<br />

mit dem sie zum heidelberger stückemarkt 2012 eingeladen war. ihr<br />

stück <strong>für</strong> Kinder „hasenland“ wird in der spielzeit 12/13 an der comedia Köln<br />

uraufgeführt werden, <strong>für</strong> das theater Baden-Baden schreibt sie das auftragswerk<br />

„Pepe will’s wissen“.<br />

Weitere <strong>Stücke</strong> von Reihaneh Youzbashi Dizaji auf den Seite 41<br />

und auf www.chronostheatertexte.de<br />

15


<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />

16<br />

neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu<br />

Autorinnen und Autoren der <strong>Neue</strong>rscheinungen:<br />

Daniela Kulot<br />

Per Nilsson<br />

Jana Scheerer<br />

Salah Naoura<br />

Robert Koall<br />

Alice Quadflieg<br />

Karen Köhler<br />

Reihaneh youzbashi Dizaji<br />

Ole Lund Kirkegaard<br />

Stefan Schroeder<br />

Andreas Steinhöfel<br />

Max eipp<br />

Lee Beagley<br />

Volker Ludwig<br />

Timo Rüggeberg<br />

Barbara Robinson<br />

Anna Siegrot<br />

Finn-Ole heinrich<br />

Martin Baltscheit<br />

Beate heine<br />

Moritz Seibert<br />

Jürgen Popig<br />

Axel Pätz<br />

christina Rast<br />

christiane Richers<br />

hildegard Plattner<br />

Agnès de Lestrade<br />

Julius Jensen<br />

Rainer Bielfeldt<br />

gero Vierhuff<br />

Michael Müller<br />

Wolf Durian<br />

Valeria Docampo<br />

Franziska Steiof<br />

Fotos: Bettina Stoess, Dylan Thomas, gyldendal Bildarchiv, www.zitlaff.com, uwe Toelle, Sebastian hoppe, Francis Koenig, Malin Aghed, Joachim Boepple, Andrej von Sallwitz, Franziska Buddrus<br />

MARLIeSe AROLD<br />

hexe Winnie zaubert Weihnachten<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2006<br />

Es ist Weihnachtszeit! Alle Kinder freuen sich<br />

natürlich sehr. Nur Hexe Winnie freut sich nicht,<br />

denn Hexen feiern nur Halloween und Walpurgisnacht,<br />

aber doch nicht Weihnachten! Aber<br />

Winnie möchte auch Plätzchen, Kerzenlicht und<br />

Weihnachtsbaum. Sie ergreift die Initiative!<br />

LIeVe BAeTeN<br />

Die neugierige kleine hexe<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren; UA: WODO Puppenspiel,<br />

Mülheim a. d. Ruhr, 2002<br />

Die liebenswürdige kleine Hexe hat immer<br />

eine Menge zu tun, doch mit Geschick und<br />

Witz meistert sie ihr Hexenleben ganz famos.<br />

Ebenfalls erhältlich: Die kleine Hexe hat Geburtstag,<br />

Die kleine Hexe geht auf Reisen; Die kleine<br />

Hexe feiert Weihnachten<br />

MARTIN BALTScheIT<br />

Der Löwe, der nicht schreiben konnte<br />

2 - 3 Darsteller (erweiterbar); ab 4 Jahren<br />

Da liegt sie – und liest! Die liebreizende, bezaubernd<br />

schöne Löwin, eine Augenweide, eine Zierde. Der<br />

König des Dschungels ist hingerissen, doch sieht<br />

er seine Liebeschancen sogleich schwinden. Denn<br />

eine Löwin, die liest, ist eine Dame und erwartet<br />

Die neugierige kleine hexe: Klex Theater Augsburg<br />

sicherlich einen Mann von Welt, mit Niveau, der<br />

wortgewandte Liebesbriefe schickt. Er aber, das<br />

gibt er ungern zu, kann leider gar nicht schreiben.<br />

Daher sucht er sich dringend Hilfe bei seinen Untertanen:<br />

Der Affe, der Geier, ja sogar ein Mistkäfer<br />

sollen <strong>für</strong> ihn – gezwungenermaßen – heiße<br />

Liebesschwüre notieren. Aber sie schreiben alle<br />

nicht das Richtige, nicht davon, was des Löwen<br />

Herz erfüllt! Was <strong>für</strong> ein Glück, dass die Löwendame<br />

nicht nur klug, sondern auch sehr verständnisvoll<br />

ist.<br />

Mit vielen Songtexten!<br />

hANS De BeeR<br />

Der kleine eisbär<br />

Alle geschichten zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren<br />

Lars und seine Freunde erleben viele Abenteuer<br />

in der weiten Welt. Aber am Nordpol gefällt es<br />

Lars doch immer noch am besten.<br />

ADeLheID DAhIMèNe<br />

Sandmänner in Not<br />

EinSchlafTheater; Kinderstück <strong>für</strong> fünf Sandmänner,<br />

ein Fahrrad und zwei bis drei Rentiere;<br />

ab 4 Jahren; Frei zur UA<br />

Fünf Sandmänner aus allen Richtungen der Welt<br />

treffen sich am Nordpol zum Großen Sandmanntreffen.<br />

Sie alle haben ein Problem: Es ist immer<br />

schwerer geworden, den Kindern guten Schlaf zu<br />

bringen. Lärmende Großstädte, heiße Nächte, lee-<br />

<strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder<br />

„ Ich werde mal ein ernstes Wort mit dem Winter sprechen.“<br />

(Der einzige Vogel, der die Kälte nicht <strong>für</strong>chtet)<br />

re Bäuche bringen die Sandmänner zum Verzweifeln.<br />

Die Sandmänner haben schon alles ausprobiert,<br />

sogar Kaugummi haben sie unter den Sand<br />

gemischt! Eine Schande <strong>für</strong> ihre ganze Zunft! Allein<br />

der Kiwisandmann scheint einen wirklich guten<br />

Rat zu kennen – aber der lässt leider sehr auf<br />

sich warten und die Sandmänner geraten immer<br />

mehr in Verzweiflung.<br />

ZORAN DRVeNKAR<br />

Der einzige Vogel, der die Kälte<br />

nicht <strong>für</strong>chtet<br />

Für die Bühne bearbeitet von Zoran Drvenkar<br />

und Birte Werner; 3 H; ab 4 Jahren; UA: Junges<br />

Theater am Theater Konstanz, 2008<br />

Ricki hat es gründlich satt, einen Schneemann<br />

nach dem anderen bauen zu müssen. Schon ein<br />

ganzes Jahr lang herrscht eisiger Winter und Ricki<br />

sehnt sich nach Wärme und Sonne. So macht<br />

er sich auf den Weg zum kältesten Ort der Welt,<br />

denn dort wohnt bekanntlich der Winter höchstpersönlich<br />

und mit dem muss er ein ernstes Wort<br />

reden. Im „Hotel Vier Jahreszeiten“ trifft er jedoch<br />

nur auf einen sehr seltsamen Kauz, der sich als<br />

„der einzige Vogel, der die Kälte nicht <strong>für</strong>chtet“<br />

vorstellt und der alles daransetzt, um Ricki vom<br />

Herrn Winter fernzuhalten. Am Ende lernt der<br />

Kauz jedoch, dass es nicht so schlimm ist, ein Pinguin<br />

zu sein – und dass man auch im Frühling<br />

noch der einzige Vogel sein kann, der die Kälte<br />

nicht <strong>für</strong>chtet.<br />

MIchAeL eNDe<br />

Der Teddy und die Tiere<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des Brandenburger<br />

Theaters, 1997<br />

Ein alter Teddybär sitzt von morgens bis abends<br />

auf dem Sofa und starrt Löcher in die Luft. Das<br />

Kind, dem er gehört, ist schon viel zu groß, um<br />

noch mit ihm zu spielen. Als ihn eine Fliege eines<br />

Tages fragt, wozu er denn da sei, weiß er keine<br />

Antwort. Um es herauszufinden, macht er sich<br />

schließlich auf die Reise.<br />

Das kleine Lumpenkasperle<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des Brandenburger<br />

Theaters, 1997<br />

Das alte und zerrissene Lumpenkasperle wird<br />

vom Büblein gegen eine neue, strahlende Puppe<br />

eingetauscht. Doch Büblein merkt schon bald,<br />

dass es kein guter Tausch war.<br />

Norbert Nackendick<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: Rheinisches Marionettentheater,<br />

Düsseldorf, 1982<br />

Eine Geschichte über Eitelkeit und Mut: Das<br />

tyrannische Nashorn Norbert Nackendick hat alle<br />

Tiere aus der Steppe vertrieben – und muss nun<br />

feststellen, wie einsam es plötzlich ist.<br />

17


<strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder <strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder<br />

Das Traumfresserchen<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: Theater Bremen, 1991<br />

Im Schlummerland wird die Königstochter Schlafittchen<br />

von bösen Träumen geplagt. Die besten<br />

Ärzte und Professoren wissen keinen Rat, und so<br />

macht sich der König schließlich selbst auf, um<br />

ein Mittel gegen die bösen Träume seiner Tochter<br />

zu finden. Als er schon fast aufgeben will, trifft<br />

er das Traumfresserchen, das liebend gerne alle<br />

bösen Träume auffrisst und nur die guten übrig<br />

lässt.<br />

Tranquilla Trampeltreu<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren; UA: Stadtmuseum München, 1981<br />

Eine sehr langsame Schildkröte auf einer sehr<br />

langen Reise.<br />

cORNeLIA FuNKe<br />

Das Piratenschwein<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: Theater Matz <strong>für</strong> Kinder, 2005<br />

„Buntbarsch und Buckellachs!“ Der Dicke Sven<br />

und sein Schiffsjunge Pit trauen ihren Augen<br />

Die geschichte vom kleinen Onkel: Puppentheater Magdeburg<br />

nicht, als ihnen eines Abends am Strand ein Fass<br />

vor die Füße gespült wird und ihnen daraus das<br />

kleine Schwein Jule freundlich entgegengrunzt.<br />

Kein gewöhnliches Schwein allerdings, denn Jule<br />

ist ein Piratenschwein und kann riesige Goldschätze<br />

erschnüffeln! Das bleibt natürlich nicht<br />

lange geheim. Und als Jule deshalb entführt wird,<br />

müssen Pit und Sven sich mit einer Bande wilder<br />

Piraten anlegen, um ihr Schwein zu befreien.<br />

Prinzessin Isabella<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: WoDo Puppenspiel,<br />

Mülheim a.d. Ruhr, 2003<br />

Isabella findet nichts langweiliger als eine Krone<br />

zu tragen und Prinzessin zu sein. Lieber füttert sie<br />

Schweine und schält Zwiebeln. Darüber gerät ihr<br />

Vater, der König, natürlich in Wut. Aber am Ende<br />

finden beide einen guten Kompromiss.<br />

Die glücksfee<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />

Lukas Besenbein hat ständig schlechte Laune.<br />

Er schimpft und mäkelt und versteht überhaupt<br />

nichts vom Glücklichsein. Da muss Glücksfee<br />

Pistazia alle Register ziehen. Heimlich bestreut sie<br />

den Miesepeter mit etwas Feenstaub und schon<br />

beginnt <strong>für</strong> Lukas eine harte, aber sehr lehrreiche<br />

Zeit. Das Glück ist nämlich manchmal näher als<br />

man glaubt. Und außerdem ist es „dick und frech<br />

und warm und weich und rot und blau und federleicht“.<br />

Ganz bestimmt!<br />

RuDyARD KIPLINg<br />

Das elefantenkind<br />

Übersetzt und <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />

von Jana lissovskaia; 5 D oder H;<br />

ab 3 Jahren; UA: frei<br />

In fernen Zeiten, als Elefantenkinder noch keine<br />

Rüssel, sondern nur kurze Knubbelnasen hatten,<br />

gab es in Afrika ein Elefantenkind von unersättlicher<br />

Neugier. Und weil es alles wissen wollte, sogar<br />

was es beim Krokodil zum Mittagessen gibt,<br />

landete es eines Tages an den Ufern des großen<br />

Limpopos. Hier lauerte das Krokodil und biss ihm<br />

<strong>für</strong>chterlich in die Nase. Das Elefantenkind aber<br />

zog und zog …<br />

OLe KöNNecKe<br />

Anton und die Mädchen<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren;<br />

UA: Kirschkern & compes, 2007<br />

„Anton ist toll.“ Anton hat einen Eimer, eine<br />

Schaufel und ein riesengroßes Auto. Und er kann<br />

eine Menge beeindruckender Kunststücke. „Aber<br />

die Mädchen gucken nicht.“ Anton macht, was<br />

Jungen eben machen, wenn ihr Selbstbewusstsein<br />

erschüttert ist: Er baut etwas – und zwar das<br />

größte Haus der Welt! Geht kaputt. Anton weint.<br />

„Jetzt gucken die Mädchen.“<br />

Antons ganzes Bemühen als Sportass und Draufgänger<br />

endet auf der kleinen Sandkasteninsel der<br />

Ruhe. Dort gibt es Kekse und niemand verlangt<br />

von ihm, hoch zu springen und stark zu sein.<br />

Doch gerade als es Anton richtig gut geht, bekommt<br />

er ein unerwartetes und riesiges Problem.<br />

ASTRID LINDgReN<br />

Die Puppe Mirabell<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren; DEA: Klexs Theater Augsburg<br />

Britta-Kajsas Eltern habe kein Geld, um ihr eine<br />

Puppe zu kaufen. Da bekommt sie eines Tages ein<br />

geheimnisvolles Samenkorn geschenkt, aus dem<br />

die ungewöhnliche und wunderbar eigensinnige<br />

Puppe Mirabell erwächst.<br />

Tomte Tummetott und<br />

Tomte und der Fuchs<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />

In den kalten Wintermonaten wacht der Wichtel<br />

Tomte über die Tiere und Menschen auf seinem<br />

Hof. Er erzählt ihnen leise vom Frühling, der bald<br />

kommen wird.<br />

Nils Karlsson Däumling<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />

Bertil langweilt sich schrecklich. Er muss alleine<br />

zu Hause bleiben während seine Eltern arbeiten<br />

gehen. Da steht plötzlich ein daumengroßer Kerl<br />

und stellt sich vor: Nils Karlsson Däumling heiße<br />

er, genannt Nisse, und er sei gerade im Kellergeschoss<br />

in eine leerstehende Rattenwohnung eingezogen.<br />

Bertil staunt nicht schlecht. Und noch<br />

mehr muss er sich er wundern, als er „Killewips!“,<br />

plötzlich ebenso klein ist wie Nisse. Für die beiden<br />

neuen Freunde beginnt eine famose Zeit!<br />

Pelle zieht aus<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />

Pelle hat ein <strong>für</strong> alle mal genug: So ungerechte<br />

Eltern gibt es bestimmt kein zweites Mal mehr.<br />

Da zieht er lieber aus. Dann werden Mama und<br />

Papa weinen und ihn schrecklich vermissen! Ob<br />

er gleich nach Afrika gehen soll? Aber dann kann<br />

er nicht gut sehen, wie sehr er vermisst wird…<br />

Aber nach Herzhausen im Garten zieht er auf jeden<br />

Fall, das steht fest!<br />

BARBRO LINDgReN-eNSKOg:<br />

Die geschichte vom kleinen Onkel<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren<br />

Es war einmal ein kleiner Onkel. Der war sehr einsam,<br />

weil er kleiner und langsamer als die Anderen<br />

war. Die anderen Onkel liefen an ihm vorbei<br />

und die kläffenden Hunde bissen ihm in die Hacken.<br />

Doch eines Tages beschloss der kleine Onkel,<br />

einen Freund zu suchen, und hängte Suchanzeigen<br />

an alle Bäume: „Kleiner Onkel sucht einen<br />

Freund“. Und wartete. Und das Warten lohnte<br />

sich, denn eines Tages wurde der kleine Onkel<br />

von einer feuchten Hundeschnauze geweckt.<br />

PAuL MAAR<br />

Von Maus und Mond oder<br />

Wer ist der grösste?<br />

Ein Erzähltheaterstück <strong>für</strong> eine Schauspielerin;<br />

ab 3 Jahren; UA: Schnawwl, Mannheim, 2005<br />

Jonah und Enuki, zwei Inuit-Jungen, streiten sich,<br />

wer der Größere sei. Großmutter Leah schlichtet<br />

ihren Streit, indem sie den beiden die uralte<br />

Geschichte vom eingebildeten Mond erzählt, der<br />

auch behauptet hat, dass er der Größte sein könnte.<br />

Danach finden es Jonah und Enuki zwar gar nicht<br />

mehr so wichtig, wer der Größere sei – wer aber<br />

ist denn wohl der Stärkere? Da muss Großmutter<br />

Leah wohl noch eine zweite Geschichte erzählen:<br />

Die vom König der Mäuse, der seine Tochter nur<br />

dem Allerstärksten zur Frau geben will. Diese weise,<br />

poetische Geschichte, von Paul Maar wunderbar<br />

erzählt, lässt sich mit einfachsten Mitteln <strong>für</strong> die<br />

kleinsten Zuschauer in Szene setzen.<br />

Das kleine Känguru und der Angsthase<br />

Für die Bühne bearbeitet von Wally Schmidt;<br />

2 D oder 2 H; ab 3 Jahren; UA: Theater Salz<br />

und Pfeffer, nürnberg, 2002<br />

Das kleine Känguru auf einer großen Suche.<br />

TILDe MIcheLS<br />

es klopft bei Wanja in der Nacht<br />

Zur individuellen Dramatisierung,<br />

ab 3 Jahren<br />

In einer kalten Winternacht bittet ein frierender<br />

Hase um Zuflucht. Wenig später folgen ihm ein<br />

Fuchs und dann noch ein Bär. Die Tiere versprechen<br />

Wanja, untereinander Frieden zu halten.<br />

Wanja denkt nach dem Aufwachen zuerst, er<br />

habe das alles nur geträumt. Bis er die Spuren im<br />

Schnee vor seiner Hütte sieht...<br />

heDWIg MuNcK<br />

Der kleine König<br />

Alle geschichten zur individuellen<br />

Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />

Das „Sandmännchen“ hat den liebenswürdigen<br />

kleinen König bekannt gemacht. In vielen kleinen,<br />

humorvollen und behutsam anarchischen<br />

Geschichten erleben wir den kleinen König und<br />

seine Freunde in allen Situationen des Lebens.<br />

Der kleine König und das<br />

Weihnachtsdrachenei<br />

3 Rollen (auch mit 1-2 Puppenspieler/<br />

innen möglich), ab 3 Jahren, frei zur UA<br />

Der Adventskranz der kleinen Prinzessin brennt.<br />

Das ist zur Weihnachtszeit eigentlich auch ganz<br />

gut so. Doch der kleine König ist etwas übereifrig<br />

und vermutet, dass ein feuerspeiender Drache seine<br />

Pfoten mit im Spiel habe. Schon zieht er mit<br />

seinen Freunden los, um das Königreich zu retten.<br />

Diese gute Tat wird nebenbei übrigens da<strong>für</strong><br />

sorgen, dass unter dem königlichen Weihnachtsbaum<br />

jede Menge Geschenke liegen. Denn: Der<br />

Weihnachtsmann sieht alles!<br />

DANIeL NAPP<br />

Dr. Brumm kommt in Fahrt<br />

Für die Bühne bearbeitet von Thomas Klischke<br />

und Sophie linnenbaum; 2 H; ab 4 Jahren,<br />

UA: Theater Mundwerk, graz, 06.12.2012<br />

Gerade als Dr.Brumm und sein Freund Pottwal<br />

an einem schönen Frühlingsabend beim Anblick<br />

des runden Mondes sanft eingeschlummert sind,<br />

trifft Brumm der Schlag. Eine Amsel hat einen<br />

19


<strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder<br />

20<br />

Stock auf Dr. Brumms Kopf fallen lassen. Es ist<br />

die Geburtstagseinladung des Bibers, mit Schönschrift<br />

in einen Stock genagt. Dr. Brumm ist<br />

beigeistert, denn der Biber ist ein famoser Kerl.<br />

Mit seiner gewohnt zuversichtlichen Tatkraft<br />

schnappt Dr. Brumm Pottwal und läuft sofort los.<br />

Doch Pottwal gibt zu bedenken, dass sie den Weg<br />

zum Biber gar nicht genau kennen würden. Also<br />

basteln sie einen Wegeplan. Außerdem bräuchten<br />

sie noch Proviant. Also schmieren sie Brote.<br />

Und wer weiß, wie das Wetter würde. Also packt<br />

Dr. Brumm Regenjacken in seinen Rucksack und<br />

Gummistiefel, Schwimmwesten, ein Moskitonetz,<br />

einen Sonnenschirm und Schneeketten. Und<br />

ohne ein Geschenk könnten sie unmöglich zum<br />

Bibergeburtstag gehen! Doch als es – endlich! –<br />

losgehen soll, stellen sie fest, dass Pottwal nicht<br />

eingeladen ist …<br />

chRISTINe NöSTLINgeR<br />

Leon Pirat<br />

Für die Bühne bearbeitet von Thomas gimbel;<br />

6 D oder H; ab 3 Jahren; besonders geeignet <strong>für</strong><br />

Elterngruppen<br />

Leons Papa ist Piratenkapitän. Zusammen mit<br />

Petterson und Findus: Theater Jugend hamburg<br />

dem Langen, dem Kurzen und dem Dicken besegelt<br />

er die Weltmeere auf der Suche nach einem<br />

versunkenen Schatz. Seit Leon einen Meter misst,<br />

darf er mit in See stechen, das ist mit seiner Mama<br />

so ausgemacht. Schließlich soll er auch mal Kapitän<br />

werden, der Tradition wegen. Aber eigentlich<br />

verbringt er seine Zeit am liebsten beim Dicken<br />

in der Kombüse und hilft ihm beim Gemüse<br />

schnippeln, denn sein heimlicher Traum ist es,<br />

selbst einmal Koch zu werden. Aber weil das seinem<br />

Papa das Herz brechen würde, trainiert Leon<br />

fortan auf Kapitän. Er lernt, das Piratentuch zu<br />

binden, mit dem Dolch zwischen den Zähnen auf<br />

den Mast zu klettern und kräftig mit dem Säbel<br />

zu fuchteln. Doch als der Dicke bei einem Sturm<br />

über Bord geht, schnappt sich Leon kurzerhand<br />

den Kochlöffel – und kann seinem Vater endlich<br />

beweisen, was wirklich in ihm steckt!<br />

Diese witz- und temporeiche Bühnenfassung<br />

nach dem charmanten Bilderbuch von christine<br />

nöstlinger kommt mit kleiner Requisite aus und<br />

eignet sich besonders <strong>für</strong> (Eltern-) gruppen, die <strong>für</strong><br />

Kindergarten- und grundschulkinder spielen.<br />

SVeN NORDQVIST<br />

Alle geschichten um Pettersson und Findus:<br />

eine geburtstagstorte <strong>für</strong> die Katze<br />

ein Feuerwerk <strong>für</strong> den Fuchs<br />

Pettersson zeltet<br />

Findus und der hahn im Korb<br />

Aufruhr im gemüsebeet<br />

Armer Pettersson<br />

Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch<br />

Wie Findus zu Pettersson kam<br />

Zur individuellen Dramatisierung, ab 4 Jahren<br />

Die Abenteuer von Pettersson und Findus<br />

Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger<br />

und Jürgen Flügge; 1 D - 3 H; ab 4 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2007<br />

Erstmals sind in dieser Bühnenfassung fast alle<br />

Geschichten um den aufgeweckten Kater und den<br />

liebevollen Alten zusammengefasst: Der singende<br />

Caruso beeindruckt Prillan und nervt Findus; Pettersson<br />

hat auch mal schlechte Laune und mag<br />

nicht angeln; alle gemeinsam verjagen sie schließlich<br />

Mathilda, das Schwein, aus dem Fleischbällchenbeet<br />

und bereiten dem Fuchsjäger Gustavsson<br />

am Ende ein großes Feuerwerk! Findus ist<br />

ebenso ein mutiger Tiger wie ein eigensinniges<br />

Katzenkind. Er ist witzig und unglücklich, erfinderisch,<br />

ein Draufgänger, manchmal ganz schön<br />

gemein und im Grunde doch der liebste Kater der<br />

Welt. Am Ende gilt auf Petterssons Hof ganz sicher:<br />

„Alle <strong>für</strong> einen und niemals allein“!<br />

Pettersson, Findus und der hahn<br />

Für die Bühne bearbeitet von Regine<br />

Oßwald; 3 D oder 3 H oder 1 D - 2 H - 1 Dek;<br />

ab 4 Jahren; UA: Theater Pfütze,<br />

nürnberg, 1999<br />

Seit Caruso auf dem Hof Einzug gehalten hat, ist<br />

bei Pettersson und Findus nichts mehr so wie früher:<br />

Die Hühner haben nur noch Augen <strong>für</strong> den<br />

Hahn. Findus versteht die Welt nicht mehr. Hat<br />

er ihnen nicht immer so schön die Zeit vertrieben?<br />

Wozu brauchen die dummen Hühner auf<br />

einmal einen Hahn? Und dann erst die Kräherei.<br />

Das geht das den ganzen Tag so. Findus schreitet<br />

zur Gegenwehr.<br />

Morgen, Findus, wird’s was geben<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Dagmar leding; 2 D - 3 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 4 Jahren; DEA: Mobiles Theater Frachtraum,<br />

Ochsenfurt, 1999<br />

Pettersson versucht verzweifelt, seinem Kater Findus<br />

eine Weihnachtsmannerscheinung zu bauen.<br />

Doch am Ende kommt alles ganz anders als geplant<br />

– und selbst Pettersson kann es sich nicht erklären.<br />

Die hutjagd<br />

Zur individuellen Dramatisierung<br />

Eines Morgens erwacht Großvater und stellt fest,<br />

dass sein Hut, den er bisher nur zum Schlafen abgelegt<br />

hat, verschwunden ist. Verärgert beginnt er<br />

nach dem Hut zu suchen und trifft dabei merkwürdige<br />

Leute, die ihm den Weg weisen. Den<br />

Hut findet er dabei zwar nicht, da<strong>für</strong> aber kleine<br />

sonderbare Gegenstände, die ihn an einen Tag in<br />

seiner Kindheit erinnern. Und diese Erinnerung<br />

ist ihm schließlich wichtiger als alle alten Hüte<br />

zusammen.<br />

JeNS RASSMuS<br />

Bauer enno und seine Kuh Afrika<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren;<br />

UA: Tandera Theater, Hamburg, 2005<br />

Bauer Enno hat einen kleinen Hof auf einem grünen<br />

Hügel, ein paar Felder und eine Kuh mit Na-<br />

men Afrika. Er ist gar nicht unglücklich, und Afrika<br />

ist wirklich eine famose Kuh. Aber plötzlich<br />

fängt Bauer Enno an, nachts von Schiffen zu träumen.<br />

Erst von kleinen Spielzeugschiffen, dann<br />

von Ausflugsbooten und schließlich von richtigen<br />

Dampfern und großen Kähnen. Und jeden Morgen<br />

stehen die Schiffe wirklich in seinem Schlafzimmer<br />

und bald sogar schon auf Afrikas Weide.<br />

Das beunruhigt den Bauern Enno und so sucht<br />

er Hilfe in der Stadt. Aber als er im Krankenhaus<br />

von einem riesigen Passagierschiff träumt, das<br />

tatsächlich die Krankenhauswand durchbricht, da<br />

ist es gut, dass Afrika mitgekommen ist und mit<br />

ihm schnell in Sicherheit galoppiert. Ob der Bauer<br />

Enno endlich herausfinden kann, was es mit den<br />

Schiffsträumen auf sich hat? Und ob er mit Afrika<br />

aufbricht in ein neues Leben? Und wohin wohl?<br />

JuJJA uND TOMAS WIeSLANDeR<br />

Mama Muh<br />

Alle geschichten von Mama Muh sind<br />

zur individuellen Dramatisierung verfügbar;<br />

ab 3 Jahren<br />

Es ist gar nicht so einfach, eine Kuh zu sein. Immer<br />

nur Gras kauen und auf der Weide stehen.<br />

Und niemand traut einem zu, dass man auch als<br />

Kuh Höheres im Sinn haben kann… Mama Muh<br />

aber hat die Nase voll vom Kauen. Sie will: schaukeln!<br />

Schaukeln, dass ihr der Wind um die Ohren<br />

pfeift. Und überhaupt: Wenn da nicht die blöden<br />

Slalomstöcke im Weg gestanden hätten, dann<br />

wäre auch das Schlittenfahren gut gegangen.<br />

Selbst ein Baumhaus zu bauen, ist nur eine Sache<br />

der Übung. Obwohl es nicht gerade leicht ist, den<br />

Nagel immer auf den Kopf zu treffen, wenn man<br />

den Hammer mit dem Schwanz halten muss.<br />

Dass die Krähe aus dem Krähenwald dabei mal<br />

wieder fast der Flügelschlag trifft, was macht das<br />

schon!<br />

JöRg WOLFRADT<br />

Sei ein Frosch!<br />

1 D – 1 H; ab 3 Jahren; frei zur UA<br />

UA: Theater Rosenheim, 1984<br />

Frido Maus wäre so gerne ein Frosch, schließlich<br />

springen Frösche nicht nur über Pfützen, sondern<br />

sogar übers Meer - glaubt er. Mona Frosch hingegen<br />

wäre nur allzu gern eine Maus, schließlich kuscheln<br />

Mäuse den ganzen Tag mit Katzen - glaubt<br />

sie. Also versuchen die beiden nach Kräften, in<br />

die Haut des jeweils anderen zu schlüpfen. Doch<br />

als Mona ihren falschen Mäuseschwanz verliert,<br />

fliegt der ganze Schwindel auf – ausgerechnet, als<br />

der gefräßige Storch im Anflug ist. Wie gut, dass<br />

Frido eine prima Mäuseidee hat, bei der Mona<br />

plötzlich ungeahnte Kräfte entdecken kann. „Sei<br />

ein Frosch!“ stellt die Frage, wer man ist und wie<br />

man gerne wäre und vermittelt den kleinen Zuschauenden,<br />

dass es schön sein kann, auch mal<br />

über den eigenen Tellerrand hinauszuhüpfen.<br />

MARLIeSe AROLD<br />

gespensterpark<br />

Für die Bühne bearbeitet von Anne nowak<br />

und Marion Hohenfeld; 2 D - 7 H (Doppelbesetzungen<br />

und Puppenspiel); ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2007<br />

Sophie und Max müssen ihr Taschengeld aufbessern<br />

und bewerben sich <strong>für</strong> einen Job als Hilfsgärtnern<br />

in einem Schlosspark. Doch wie hätten<br />

sie ahnen sollen, dass sie mitten in einem Gespensterpark<br />

landen? In dem überdies der fiese<br />

Jonathan von Fleuch ein Komplott gegen die Gespenster<br />

plant. Gut, dass die beiden Kinder Hilfe<br />

vom Flaschengeist Salabim und dem Huhu bekommen.<br />

Doch eigentlich ist auf Salabim keinen<br />

Verlass. Er hat in der Zauberschule nicht aufgepasst<br />

und kann nicht mal einen Teppich fliegen<br />

lassen. Und Huhu weint unablässig. Sophie und<br />

Max müssen all ihren Mut und ihre Klugheit zusammennehmen,<br />

um Jonathan das böse Handwerk<br />

zu legen.<br />

MARTIN BALTScheIT<br />

Die geschichte vom Fuchs,<br />

der den Verstand verlor<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Mundwerk/Follow the Rabbit,<br />

graz/Frankfurt, 15.04.2012<br />

Der Fuchs ist – sozusagen – ein toller Hecht! Er<br />

weiß viel, zum Beispiel wie man zarten Hasen<br />

eine Grube gräbt, Hühnerbraten macht und vor<br />

allem wie man den Hunden des Jägers entkommt.<br />

Zu Recht sonnt er sich in seinem Wissen, seiner<br />

Weltgewandtheit und gern erzählt er den jungen<br />

Füchsen von seinen ruhmreichen Taten. Einem<br />

Fuchs, der so viel weiß, kann nie etwas passieren.<br />

Doch dann vergisst er das eine oder andere. Und<br />

bald noch ein bisschen mehr. Eines Tages weiß<br />

er plötzlich nicht mehr so genau, wer er ist und<br />

noch weniger, was das <strong>für</strong> bellende ‚Dinger’ sind,<br />

die da auf ihn zugerast kommen! Natürlich erntet<br />

er da<strong>für</strong> Hohn und Spott von den Hühnern. Aber<br />

das macht nichts. Denn sein Leben ist eigentlich<br />

ganz angenehm geworden, so ruhig und beschaulich.<br />

Am liebsten unterhält er sich mit dem alten<br />

Herrn, den er unten am Fluss im Wasser sieht.<br />

Und nachts kümmern sich die jungen Füchse um<br />

ihn, die wissen übrigens eine ganze Menge und<br />

können ziemlich viel!<br />

„Eine ebenso humorvolle wie tröstliche geschichte<br />

über das Altern.“ (aus der Jurybegründung <strong>für</strong> die<br />

SIlBERnE FEDER)<br />

Silberne Feder<br />

Deutscher Jugendliteraturpreis 2011<br />

Nur ein Tag<br />

2 H - 1 D - 1 Puppenspieler/in; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Marabu, Bonn, 2007<br />

Was, wenn man nur einen einzigen Tag hätte ...<br />

Als Wildschwein und Fuchs der Eintagsfliege<br />

beim Schlüpfen zusehen, wissen sie schon, dass<br />

es besser wäre, gleich abzuhauen. Was nämlich,<br />

wenn die Fliege bezaubernd sein wird? Dann<br />

wird man sich anfreunden und sich vielleicht sogar<br />

verlieben und es bleibt doch nur ein einziger<br />

Tag Zeit. Und wer sagt überhaupt der gerade Geschlüpften,<br />

die sich <strong>für</strong> eine Maifliege hält, die<br />

Wahrheit? Wildschwein und Fuchs stammeln<br />

sich mühsam aus der Affäre, lügen zur Not: Der<br />

Fuchs, – wie bedauernswert – würde den heutigen<br />

Tag nicht überleben, deshalb sei man so traurig.<br />

Die junge, hübsche Fliege ist ehrlich gerührt und<br />

zögert nicht lange: Dann muss eben das ganze Leben<br />

in diesen einen Tag hinein: ein ganzes langes<br />

Leben inklusive dem großen Glück!<br />

KIRSTeN BOIe<br />

Der kleine Ritter Trenk<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Rainer Hertwig; 1 D - 5 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2008<br />

„Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen<br />

ein Leben lang“ – ja, so hieß es damals als<br />

es noch Ritter gab, die ihre eigenen Bauern besaßen.<br />

Schrecklich ungerecht findet das Bauernjunge<br />

Trenk, der mit seiner Familie unter dem<br />

grausamen Wertolt dem Wüterich zu leiden hat.<br />

Deshalb nimmt er eines Tages das Ferkelchen an<br />

den Strick und beschließt, sein Glück in der Stadt<br />

zu suchen. „Stadtluft macht frei“, hieß es damals<br />

nämlich auch. Für den kleinen Trenk und das<br />

kleine Schwein beginnt eine lange und gefährliche<br />

Reise! Doch mit Mut, guten Freunden und<br />

Kinderstücke von A bis Z<br />

„ Eine Stunde, zehn Minuten<br />

und zwanzig Sekunden.“ (Nur ein Tag)<br />

Die geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor: Theater Mundwerk<br />

ein paar Tricks wird Trenk schließlich sogar selbst<br />

zum Ritter und zieht gegen einen echten Drachen<br />

ins Feld. Am Ende der Geschichte stehen die weisen<br />

Worte des Fürsten: „Leibeigen geboren, als<br />

Ritter gestorben, tapfer ein Leben lang!“<br />

Kerle mieten<br />

Für die Bühne bearbeitet von Stefan<br />

Schroeder; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 12 Jahren; besonders geeignet<br />

<strong>für</strong> Jugendclubs<br />

Anne-Marie „mit dem vornehm verschluckten<br />

e irgendwo“ ist in einer misslichen Lage. Zum<br />

jährlichen Tennisclubfest hat sie zwar schon ein<br />

neues Kleid, aber noch keinen Tanzpartner, der<br />

sie begleitet. Das bringt Lulu und Lissa auf eine<br />

geniale Idee. Sie gründen eine Kerle-Vermietungs-<br />

Agentur! Leider verfügt die Agentur nur über<br />

einen Kandidaten, Lissas angehimmelten Cousin<br />

Eckbert. Der Idiot verliebt sich allerdings<br />

schon beim ersten Auftrag ausgerechnet in seine<br />

Klientin!<br />

Prinzessin Rosenblüte oder<br />

Die Prinzessin auf dem Fahrradständer<br />

4 D - 2 H - 5 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren<br />

Emma trifft vor dem Supermarkt eine echte Prinzessin.<br />

Prinzessin Rosenblüte aus dem Reich der<br />

Schwäne soll sich in der Welt ein bisschen umsehen.<br />

Bevor sie wieder nach Hause zurück darf,<br />

muss sie jedoch eine Prüfung bestehen. Aber<br />

21


Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />

22<br />

welche? Flachs zu Gold spinnen? Einen Frosch<br />

küssen? Was <strong>für</strong> ein Glück, dass Emma sich mit<br />

Märchen so gut auskennt!<br />

MARK cATLey<br />

Dice<br />

nach Motiven des Romans „The Dice Man“<br />

von luke Rhinehart; aus dem Englischen von<br />

Kattrin Stier; 2 D - 1 H; ab 12 Jahren; frei zur DEA<br />

Luke Reinhardt, der Dice-Man weiß, wie man<br />

mehr Spaß im Leben haben kann! Wie man frei<br />

sein kann, zufrieden und immer in Bewegung!<br />

Man überlege sich ganz einfach sechs Möglichkeiten<br />

und überlasse dann dem Würfel die Wahl!<br />

Klingt großartig und genial – nie mehr überlegen,<br />

ob es die grünen oder die roten Schuhe sein sollen,<br />

Sushi oder Pizza, das Meer oder die Berge...<br />

Was aber, wenn der Würfel vorschreibt, den Chef<br />

zu beschimpfen, die Geliebte zu verlassen, das<br />

Sparbuch zu plündern und nach Lima auszuwandern<br />

(obwohl man noch nicht einmal weiß, wo<br />

das genau liegt)? Maggie und Graham nehmen<br />

Dice-Living sehr ernst. Und sie versuchen, das Publikum<br />

von der neuen Lehre zu überzeugen. Bis<br />

Dot auftritt, die Tochter des Dice-Man. Sie erzählt<br />

in Rückblenden, wie das Leben mit dem großen<br />

Luke Reinhardt wirklich ausgesehen hat.<br />

ZORAN DRVeNKAR<br />

Paula und die Leichtigkeit des Seins<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 6 Jahren; UA: Theater Junge generation<br />

Dresden, 2010<br />

Als Paula sieben wurde, begann es. Sie wurde dick<br />

und schwer und immer schwerer. Sogar im Wasser<br />

geht Paula jetzt unter, trotz Schwimmring. Onkel<br />

Hiram aus Australien nimmt sie trotzdem wie<br />

immer auf den Arm und wirft sie in die Luft. Ist<br />

doch ganz leicht, denkt Paula und: kommt nicht<br />

mehr herunter. Sie fliegt und fliegt und ihr wird<br />

endlich wieder freier ums Herz. Sie muss nicht<br />

aufs Klo und nicht in die Schule. Tag <strong>für</strong> Tag lebt<br />

sie mit den Wolken, liest Bücher und schläft in<br />

den Baumkronen. Paula ist glücklich. Nur manchmal<br />

fühlt sie sich ein wenig einsam. Aber dann<br />

wird der Himmel über Paulas Zuhause plötzlich<br />

ein „gesprenkeltes Sternendach voller Lärm“.<br />

In federleichten Sätzen lässt Zoran Drvenkar einen<br />

Traum Wirklichkeit werden. Ein Stück <strong>für</strong> all jene,<br />

die physikalischen gesetzen schon immer gerne<br />

den Rücken zeigen wollten.<br />

MIchAeL eNDe<br />

Die geschichte von der<br />

Schüssel und vom Löffel<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 6 Jahren; UA: KlEXS Theater, 1999<br />

Die böse Fee Serpentine Irrwisch ist darüber erbost,<br />

dass sie weder zur Taufe von Prinzessin Praline<br />

noch zu der von Prinz Saffian geladen wurde.<br />

Mit ihren Taufgeschenken will sie sich rächen.<br />

Lenchens geheimnis<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 5 Jahren; UA: landestheater<br />

Würtemberg-Hohenzollern, 1998<br />

Lenchen ist eigentlich ein ungemein liebenswürdiges<br />

Kind – solange ihre Eltern das tun, was sie<br />

von ihnen verlangt, aber das tun sie leider fast nie.<br />

Deshalb soll die Fee Franziska Fragezeichen ihre<br />

Eltern verzaubern. Dann kommt aber alles anders<br />

als Lenchen es sich vorgestellt hat.<br />

Momo<br />

Für die Bühne bearbeitet von Vita Huber<br />

4 D - 11 H - Kinder; 1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren;<br />

UA: Städtische Bühnen Münster, 1981<br />

Momo taucht eines Tages in den Ruinen eines<br />

Amphitheaters auf. Sie besitzt nichts und hat<br />

doch eine außergewöhnliche Gabe: Sie hat immer<br />

Zeit und ist ihren Freunden eine wunderbare Zuhörerin.<br />

Doch dann tauchen plötzlich die grauen<br />

Herren auf und stehlen allen Menschen ihre Lebenszeit.<br />

Zusammen mit Meister Hora und der<br />

Schildkröte Kassiopeia versucht Momo, die Stundenblumen<br />

der Menschen zu befreien.<br />

Ophelias Schattentheater<br />

Zur individuellen Dramatisierung<br />

ab 8 Jahren; UA: Trias Theater Ruhr, 1997<br />

Ophelia hat ihr ganzes Leben als Souffleuse in<br />

einem kleinen Stadttheater gearbeitet. Sie kann<br />

alle großen Theaterstücke auswendig. Als das<br />

Theater geschlossen wird, bleibt sie einsam zurück.<br />

In den verlassenen Räumen begegnet sie<br />

dem ersten Schatten, der niemandem mehr gehört.<br />

Auch er ist traurig und einsam. Und Ophelia<br />

beginnt, die überzähligen Schatten bei sich aufzunehmen.<br />

Sie lehrt sie alle großen Theaterstücke.<br />

Und schließlich gründen sie zusammen „Ophelias<br />

Schattentheater“.<br />

Der satanarchäolügenialkohöllische<br />

Wunschpunsch<br />

Eine Zauberposse; 1 D - 5 H - 3 Dek -<br />

1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren; UA: Deutsches<br />

Schauspielhaus, Hamburg, 1990<br />

Der böse Zauberer Beelzebub Irrwitzer und die<br />

hinterhältige Hexe Tyrannia Vamperl haben ein<br />

großes Problem: Das Jahresende naht und sie haben<br />

ihr Soll an bösen Taten noch nicht vollbracht.<br />

Das wird seiner Höllischen Exzellenz sicherlich<br />

nicht gefallen! Ihre letzte Chance ist der satanarchäolügenialkohöllische<br />

Wunschpunsch. Doch<br />

Kater Maurizio und der Rabe Jakob Krakel verhindern<br />

in letzter Minute, dass der Punsch aller<br />

Pünsche die gewollte Wirkung erzielt.<br />

Die unendliche geschichte<br />

Zur individuellen Dramatisierung<br />

ab 8 Jahren; UA: Vereinigte Städtische Bühnen<br />

Krefeld, 1998<br />

Bastian Balthasar Bux flieht vor seinen Klassenkameraden,<br />

die ihn hänseln, in das Antiquariat des<br />

Herrn Karl Konrad Koreander. Der seltsame Herr<br />

Koreander liest ein noch seltsameres Buch: DIE<br />

„Es kommt darauf an, was man in dieser Stunde erlebt ...“ (Momo)<br />

UNENDLICHE GESCHICHTE. Bastian ist magisch<br />

angezogen – er kann nicht anders, er muss das<br />

Buch stehlen. Atemlos verkriecht er sich damit<br />

auf dem Dachboden der Schule und beginnt zu lesen:<br />

von dem grenzenlosen Reich Phantásien, das<br />

vom Nichts bedroht wird, von der Kindlichen Kaiserin,<br />

die todkrank ist, vom heldenhaften Atréju<br />

und von Auryn, dem Symbol der Macht und der<br />

Weisheit. „TU, WAS DU WILLST“ ist darauf geschrieben.<br />

Und Bastian erzittert: Ist er etwa damit<br />

gemeint? Ist er das Menschenkind, nach dem<br />

Atréju sucht? Kann er Phantásien retten, indem<br />

er der Kindlichen Kaiserin einen neuen Namen<br />

gibt? Er, der ängstliche und blasse Bastian, soll ein<br />

Held sein müssen?<br />

KAReN-SuSAN FeSSeL<br />

ein Stern namens Mama<br />

Für die Bühne bearbeitet von Antje Siebers;<br />

1 D; ab 10 Jahren; UA: Theater Dortmund, 2005<br />

„Was macht Mama denn mit dem Krebs? Schläft<br />

der mit ihr in einem Bett?“ fragt Luises kleiner<br />

Bruder Ruben. Und die ältere Schwester versucht<br />

zu erklären und zu beruhigen – versucht es <strong>für</strong><br />

sich selbst, <strong>für</strong> Ruben, <strong>für</strong> Mama. Luise versteht<br />

vieles nicht, und manches versteht sie besser als<br />

die Erwachsenen. Sie muss lernen, mit Wut und<br />

Angst umzugehen, denn man kann traurig und<br />

zornig zugleich sein. Und trotzdem kann sie mit<br />

Mama am letzten Weihnachtsfest lachen und feiern.<br />

Nach Mamas Tod nimmt Luise Ruben in den<br />

Arm und flüstert in sein Ohr „Mama ist jetzt ein<br />

Stern. Ein Stern namens Mama, kann doch sein,<br />

oder?“<br />

WIeLAND FReuND<br />

Törtel aus dem Mcgrün<br />

Für die Bühne bearbeitet von gerd Ritter; 1 D - 2 H;<br />

ab 9 Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2011<br />

Törtel ist in der ruhigen Haustierabteilung des<br />

McGrün aufgewachsen. Und so fühlt er sich gar<br />

nicht wohl, als er plötzlich buchstäblich in die<br />

freie Wildbahn von Müggeldorf geworfen wird.<br />

Zumal dort, am Rande der Großstadt, gerade der<br />

schönste Kleinkrieg zwischen den Vorgartenbesitzern<br />

und den Wildtieren ausbricht. Schuld daran<br />

ist nicht zuletzt Grrmpf, der Wildschweineber,<br />

der einfach zu gerne in den Mülltonnen und der<br />

Blumenbeeterde wühlt. Als dann auch noch eine<br />

Diebesbande ihr Unwesen in der Siedlung treibt,<br />

wird die Lage brenzlig, denn die Wildtiere werden<br />

von den Menschen zu Unrecht verdächtigt. Hermann<br />

Lüttkewitz will sogleich eine Bürgerinitiative<br />

gründen und rüstet in seinem Garten schon<br />

mal mächtig auf. Natürlich hält Grrmpf spielend<br />

dagegen: Ein gewaltiger Stellungskrieg beginnt.<br />

Da hilft nur noch eine konzertierte Aktion, beschließt<br />

die kluge Füchsin Wendy: Die Wildtiere<br />

müssen sich mit den Haustieren verbünden und<br />

die Diebe selbst stellen! Der langsame, kleine Törtel<br />

weiß noch gar nicht recht, wie ihm geschieht,<br />

da ist er schon mittendrin im Geschehen. In sei-<br />

nen kleinen, bedächtigen Schritten kommt Törtel<br />

dann aber nicht nur den Langfingern auf die Spur,<br />

sondern kommt schließlich auch ganz in seinem<br />

neuen Leben und seinem neuen Zuhause an.<br />

„Der Autor, Kritiker und Journalist Wieland Freund<br />

hat mit seinem Kinderbuch »Törtel, die Schildkröte<br />

aus dem Mcgrün« eine unterhaltsame Tiergeschichte<br />

geschrieben, die sich bei genauerem Hinschauen<br />

als ausgesprochen vielschichtig erweist: Sie schärft<br />

den Blick auf das leben von Wildtieren in unserer<br />

Zivilisation, ist zugleich aber auch eine Parabel auf<br />

eine bunte vielschichtige Stadtgesellschaft zwischen<br />

Reichtum und Armut, erzählt von lebendigen<br />

Subkulturen und wirft Fragen nach Heimat, Fremde<br />

und der Suche nach dem geeigneten lebensraum<br />

auf.“ (JUngES EnSEMBlE STUTTgART)<br />

JOAchIM FRIeDRIch<br />

4 1 /2 Freunde<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Marion Hohenfeld und Anne nowak<br />

Kalle, Radieschen, Friedhelm und Steffi sind gute<br />

Freunde und die optimistischen Gründer des<br />

Detektivbüros „Kalle & Co.“. Mit dem „hal-ben“<br />

Freund ist übrigens Friedhelms Hund Tausendschön<br />

gemeint, ein ausnehmend hässlicher aber<br />

liebenswerter Kerl, der die Kinder mitunter jedoch<br />

in Schwierigkeiten bringt. Zum Beispiel,<br />

wenn sie gerade eine Diebesserie im Kaufhaus<br />

Hurtig aufklären müssen. Verkleidet als Tombolaengelchen<br />

ermitteln die 4 Kinder mit allen kriminalistischen<br />

Tricks, während Tausendschön leider<br />

die Porzellanabteilung heimsucht.<br />

Auch einen Diebstahl im Lehrerzimmer können<br />

die Freunde souverän aufklären. Dabei lernen<br />

sie eine Menge über Goldfische und finden sogar<br />

einen neuen Hausmeister. Nur Friedhelm ist am<br />

Ende gar nicht glücklich.<br />

erhältlich sind die <strong>Stücke</strong>:<br />

4 1 /2 Freunde und die<br />

Weihnachtsmann-connection<br />

1 D - 5 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2009<br />

4 1 /2 Freunde und die Fahndung<br />

nach dem Schuldirektor<br />

2 D - 6 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2009<br />

cORNeLIA FuNKe<br />

Reckless. Steinernes Fleisch<br />

Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall;<br />

5 D - 6H (und Statisten); ab 10 Jahren (und <strong>für</strong><br />

Jugendliche); UA: Staatsschauspiel Dresden,<br />

2010<br />

Jacob Reckless liebt die Welt hinter dem Spiegel,<br />

in der die alten Märchen wild und unberechenbar<br />

geworden sind. Doch als sein jüngerer Bruder<br />

Will ihm eines Tages durch den Spiegel folgt,<br />

wird die Geschichte plötzlich todernst: Will wird<br />

im Kampf mit den steinernen Goyl verletzt und<br />

nun wächst ihm eine Haut aus Stein, aus Jadestein.<br />

Will wird zum sagenumwobenen Jadegoyl,<br />

der jeden König, dem er dient, unbesiegbar<br />

macht! Kami’en, der mächtige König der Goyl,<br />

lässt im ganzen Land Jagd auf seinen kostbaren<br />

Schatz machen. Jacob, Wills Freundin Clara und<br />

ein Fuchsmädchen kämpfen verzweifelt um Wills<br />

Leben. Doch ohne die Mächte der Feen wären sie<br />

verloren. Wer sich aber mit einer Fee verbündet,<br />

verspielt nicht selten das eigene Leben.<br />

Der kleine Ritter Trenk:<br />

Theater heidleberg, Schlossfestspiele<br />

(Seite 21)


Tintenherz: Theater Waidspeicher © Lutz edelhoff<br />

Tintenherz<br />

Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall<br />

3 D - 7 H; ab 10 Jahren; UA: Schauspiel Hannover,<br />

2004<br />

In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher<br />

Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf:<br />

Staubfinger. Er warnt Mo vor einem Mann namens<br />

Capricorn. Am nächsten Morgen bricht Mo<br />

mit Meggie überstürzt auf. Sie reisen zu ihrer Tante<br />

Elinor. In ihrer kostbaren Bibliothek versteckt<br />

Mo ein Buch, dem Capricorn nachjagt. Ein Buch,<br />

aus dem er vor vielen Jahren zum letzten Mal<br />

vorgelesen hat. Damals begann jenes unheimliche<br />

und magische Abenteuer, in das Meggie nun<br />

immer tiefer hineingezogen wird, als Capricorns<br />

Männer nicht nur das Buch finden, sondern auch<br />

Mo in ihre Gewalt bringen.<br />

Wie es in der Tintenwelt weitergeht:<br />

Tintenblut<br />

Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall;<br />

3 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 10 Jahren; UA: Schauspiel Hannover, 2006<br />

Tintentod<br />

Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall;<br />

5 D - 7 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />

UA: Schauspiel Hannover 2008<br />

Die Wilden hühner geben Fuchsalarm<br />

Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />

9 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren;<br />

EA: Theater auf Tour, 2006<br />

Sprotte und ihre Wilden Hühner retten Oma<br />

Slättbergs Hühner vor dem sicheren Tod und<br />

müssen dazu sogar gemeinsame Sache mit den<br />

Jungs machen.<br />

Die Wilden hühner und die Liebe<br />

Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />

7 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2007<br />

Die Wilden Hühner sind verliebt – glücklich und<br />

unglücklich. Melanie trauert Willi nach und ist<br />

unerträglich. Sprotte und Fred passen wirklich<br />

gut zusammen. Trude schreibt Liebesbriefe auf<br />

Englisch und Frieda wartet mal wieder auf Maik.<br />

Niemand hat Zeit, auf Wilma zu achten. Und so<br />

sind die Hühner sprachlos als sie von Wilmas<br />

neuer Liebe erfahren: Leonie.<br />

Als der Weihnachtsmann<br />

vom himmel fiel<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Marion Hohenfeld und Anne nowak;<br />

2 D - 7 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />

UA: Kammerspiele Hamburg, 2009<br />

Niklas Julebukk ist der letzte echte Weihnachtsmann.<br />

Der fiese Wichteltod, Vorreiter eines Weihnachten<br />

aus Plastikspielzeug und Verkaufszahlen,<br />

hat all seine Kollegen bereits in Schokoladenmänner<br />

verwandelt. Verzweifelt kämpft Julebukk gegen<br />

Wichteltods gefährliche Nussknackerarmee.<br />

Als er bei einem Gewitter mit seinem Wagen vom<br />

Himmel fällt und zufällig im Nebelweg landet, bekommt<br />

er dabei unverhofft die mutige Hilfe von<br />

Ben und Charlotte.<br />

Zottelkralle<br />

Für die Bühne bearbeitet von gero Vierhuff;<br />

2 D - 1 H; ab 5 Jahren; UA: junges schauspiel<br />

am DT göttingen, 2008<br />

Kalli wünscht sich sehnlich ein Monster. Einen<br />

Hamster oder einen Hund, das hat ja jedes Kind.<br />

Aber ein schneckenschaftes Monster, das wäre<br />

was! Glücklicherweise beschließt zur gleichen Zeit<br />

das Erdmonster Zottelkralle bei Kalli einzuziehen.<br />

Die nacktschneckigen Menschen sind zwar etwas<br />

seltsam, findet Zottelkralle – aber Kallis Mutter<br />

spielt so wunderbar Klavier, da kann er einfach<br />

nicht widerstehen… Kallis Mutter ist natürlich weniger<br />

begeistert von haarigen Monster. Doch als<br />

der sich ans Klavier setzt, schmilzt auch sie dahin.<br />

Drachenreiter<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Moritz Seibert und Marco Dott; 5 D - 5 H<br />

(Doppelbesetzungen) und 5 Puppen;<br />

ab 8 Jahren; UA: Junges Theater Bonn, 2005<br />

Ben, das Koboldmädchen Schwefelfell und der<br />

Drache Lung müssen einen sicheren Platz <strong>für</strong> die<br />

letzten Drachen der Welt finden. Eine lange Reise<br />

führt sie zum „Saum des Himmels“.<br />

Kleiner Werwolf<br />

Für die Bühne bearbeitet von Erik<br />

Schäffler und Uwe Schade; 1 D - 2 H;<br />

ab 6 Jahren; UA: Kammerspiele Hamburg/<br />

Theater Triebwerk, 2005<br />

Motte ist ein ängstlicher, etwas kleiner Junge. Er<br />

mag keine Horrorfilme, keine Hunde und er ist<br />

auch überhaupt nicht cool. Bis ausgerechnet er<br />

von einem Werwolf gebissen wird. Ehe er beim<br />

nächsten Vollmond endgültig selbst zum Werwolf<br />

würde, greift seine Freundin Lina energisch ein.<br />

emma und der Blaue Dschinn<br />

Für die Bühne bearbeitet von Markus Hörner;<br />

2 D - 4 H - 4 Dek; ab 8 Jahren; UA: Theater zwischen<br />

den Welten, Backnang, 2005<br />

Eines Nachts finden Emma und ihr Hund Tristan<br />

eine geheimnisvolle Flasche. Als Emma den<br />

Korken zieht, erscheint der Blaue Dschinn! Doch<br />

der Flaschengeist ist traurig, denn er kann keine<br />

Wünsche mehr erfüllen: Seit der böse Gelbe<br />

Dschinn ihm den Nasenring geklaut hätte. Emma<br />

und Tristan zögern nicht lange. Sie reisen ins<br />

Morgenland, um den Frevler zu finden!<br />

herr der Diebe<br />

Für die Bühne bearbeitet von Wolfgang Adenberg;<br />

3 D - 6 H - 4 Dek; ab 8 Jahren; UA: Junges<br />

Theater, Bonn, 2004<br />

Scipio, der Herr der Diebe, ist der geheimnisvolle<br />

Anführer einer Kinderbande in Venedig, die er<br />

mit dem Verkauf der Beute aus seinen Raubzügen<br />

über Wasser hält. Niemand kennt seinen richtigen<br />

Namen. Doch jeder ahnt, dass etwas nicht<br />

Kinderstücke von A bis Z<br />

stimmt an Scipios Geschichten. Als die Kinder auf<br />

ein magisches Karussel stoßen, glaubt Scipio dem<br />

Ziel seiner Träume nahe zu sein.<br />

Igraine Ohnefurcht<br />

Für die Bühne bearbeitet von Anne Klinge<br />

und Markus Hörner; 2 D - 4 H - 3 Kleindarsteller,<br />

Simdek - 1 1 / 4 Std.; ab 7 Jahren; UA: chapeau<br />

claque, Bamberg, 2000<br />

Igraine lebt auf Burg Bibernell, zusammen mit<br />

ihren Eltern, Sir Larmorak, der schönen Melisande<br />

und ihrem Bruder Albert – allesamt Zauberer.<br />

Nur Igraine träumt von etwas ganz anderem: Sie<br />

will Ritterin werden! Natürlich nimmt keiner sie<br />

ernst. Doch als sich Igraines Eltern beim Zaubern<br />

versehentlich in Schweine verwandeln, liegt alle<br />

Hoffnung auf der Ritterin Igraine Ohnefurcht!<br />

Denn die Zeit drängt: Gilgalad der Gierige will<br />

Bibernell und die Zauberbücher in seine Gewalt<br />

bekommen!<br />

Käpten Knitterbart und seine Bande<br />

Für die Bühne bearbeitet von Stefan Dehler;<br />

2 H; ab 5 Jahren; UA: stille hunde theaterproduktionen,<br />

2009<br />

Ein Piratenkapitän braucht ein langes Messer,<br />

eine Pistole und eine sehr laute Stimme. Das sind<br />

drei Dinge, mit denen man Leuten nämlich eine<br />

Heidenangst einjagen kann. Und wenn Leute eine<br />

Heidenangst haben, dann machen sie alles, was<br />

ein Piratenkapitän will. Ach, ja, wenn er so richtig<br />

furchterregend wirken will, sollte sich ein Piratenkapitän<br />

einen Bart zulegen. Wenn der Bart nicht<br />

schaurig schwarz ist, sollte er zumindest schaurig<br />

rot sein. Am besten auch ekelhaft knitterig. So<br />

wie beim Käpten Knitterbart. Der ist der ge<strong>für</strong>chtetste<br />

Pirat der Weltmeere. Genauer gesagt: Das<br />

war er mal. Jetzt ist er nicht mehr so ge<strong>für</strong>chtet.<br />

Wie es dazu kam? Das ist eine lange Geschichte<br />

– in der ausgerechnet ein kleines Mädchen da<strong>für</strong><br />

sorgt, dass dem bösen Piraten der Bart vor Angst<br />

mal so richtig schlottert.<br />

Potilla und der Mützendieb<br />

Für die Bühne bearbeitet von claudia<br />

Engemann; 2 D - 5 H; ab 7 Jahren; UA: Theater<br />

Oberhausen, 2004<br />

Arthur und die kleine Feenkönigin Potilla müssen<br />

einen gemeinen Mützendieb fangen. Denn ohne<br />

ihre Feenmützen sind alle Feen verloren.<br />

MAuRO guINDANI<br />

Ab in die Wüste<br />

Ein clownsstück; 2 D oder 2 H - 1 Dek,<br />

1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren;<br />

Zwei Figuren, ein Alter und ein Junger, sind mit<br />

den Vorbereitungen einer Wüstenreise nach Afrika<br />

beschäftigt. Dabei sind sowohl ihre Planungen<br />

als auch ihre Vorstellungen derart absurd, dass<br />

die Zuschauenden sofort ahnen, dass diese Reise<br />

niemals angetreten wird. Der Alte ist völlig<br />

in Anspruch genommen, sich „geistig“ auf die<br />

Reise vorzubereiten, während er den Jungen he-<br />

25


Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />

26<br />

efeu und die Dicke: mini art Bedburg © Bas Marien<br />

rumscheucht, der die praktischen Arbeiten, das<br />

Packen erledigen soll. Bei aller Dominanz des Älteren<br />

wird doch das labile Gleichgewicht des Verhältnisses<br />

der beiden zueinander deutlich. Jeder<br />

braucht die Gesellschaft des anderen.<br />

efeu und die Dicke<br />

Ein clownsstück; 2 D oder 2 H - Simdek - 1<br />

Pünktchen und Anton: Düsseldorfer Schauspielhaus © Sebastian hoppe<br />

1 und sie ihn. Eigentlich hätten alle froh sein müsert länger als es Parzival erwartet hat. Sie führt ihn<br />

sen, hier wohnen zu dürfen. Wenn da nicht der weit weg von sich selbst. Der Gral, so muss Parzival<br />

Drache wäre: schreckliches Gebrüll, Krallen aus lernen, ist ein großer Gegner <strong>für</strong> einen Ritter. Man<br />

purem Silber, Augen, die jeden sofort erblinden kann ihn nicht besiegen. Er lässt sich nur finden.<br />

lassen; kurz ein ungeheuer gefährliches Scheusal.<br />

Alle leben in ständiger Angst – nur die kleine<br />

Nora nicht. Die wittert vielmehr ein Abenteuer! KATJA heNSeL<br />

/ 4 Std.; Mit Geschick, Mut und der Fähigkeit genau hin- [önf] – Womit keine Zahl rechnet<br />

ab 8 Jahren; UA: Schauspielhaus Bochum; zuschauen, lässt sie drei kampferprobte Drachen- 3 D - 3 H; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />

Junges Theater casa nova, 1992<br />

töter hinter sich und repariert am Ende sogar die Wenn die Zahlen sich morgens auf den Weg zur<br />

Die Clowns Edu und Habbe sind grundverschie- kaputte Feuerwehrsirene des Dorfes, in gewisser Arbeit in unsere Köpfe machen, dann bringen<br />

den. Edu ist temperamentvoll und draufgänge- Weise jedenfalls. Auf sehr spielerische Weise und sie Ordnung in unser Leben. Wir setzen uns<br />

risch, Habbe dagegen eher ängstlich und nach- mit charmanter Situationskomik führt Nora die zum Frühstück an einen Tisch mit vier Beinen,<br />

denklich. Vergeblich versuchen die Freunde, Zuschauer und Zuschauerinnen durch dieses fast um acht beginnt die Schule, nachmittags wählen<br />

sich gegenseitig ihre geheimen Wünsche und alltägliche Märchen.<br />

wir die Telefonnummern der Freunde, im Super-<br />

Gefühle verständlich zu machen. Erst mithilfe Ausgezeichnet mit dem 2. Platz des markt vergleichen wir die Preise und die freund-<br />

des alten Mythos Orpheus und Eurydike, den sie Autorenwettbewerbs des Verbands liche Stimme am Bahnhof sagt uns, wann und wo<br />

sich als „Efeu und die Dicke“ zueigen machen, Deutscher Freilichtbühnen<br />

der Zug in die Ferien abfährt. Ohne Zahlen wäre<br />

kommen sie einander näher. Da ist von Liebe<br />

unsere Welt ein Chaos. Aber wie wäre es, wenn<br />

und Sehnsucht die Rede, aber auch von Trauer,<br />

Angst und Tod. Manchmal lachen sie einfach<br />

nur zusammen.<br />

hORST hAWeMANN<br />

uND TheATeR PFüTZe<br />

plötzlich eine Unbekannte in unser Leben träte?<br />

Die Zahlen 0 bis 9 wohnen in schöner Eintracht in<br />

ihrer Haus-WG. Sie haben ihre Eigenheiten, aber<br />

Parzival – Ritter, Ritter, Ritter!<br />

sie ergänzen einander gut. Zusammen schaffen<br />

LeNA hAch<br />

2-3 D und 3-4 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Theater Pfütze, 2004<br />

sie alles, wo<strong>für</strong> die Menschen sie brauchen. Sogar<br />

riesige Millionenzahlen können sie spielend auf<br />

Nora Drachenbezwingerin<br />

Parzival möchte Ritter werden – Ritter, Ritter, Rit- die Reihe bringen. Aber eines Tages taucht önf<br />

3 D - 6 H (erweiterbar durch kleine Rollen); ter! Er kann an nichts anderes mehr denken. Seine auf und behauptet, auch eine Zahl zu sein. Da-<br />

ab 6 Jahren; UA: Freilichtbühne Korbach, 2012 Mutter muss ihn schweren Herzens ziehen lassen. mit hatten sie nicht gerechnet! Damit kann man<br />

Eigentlich ist es ein ganz normales Dorf: Der Denn Parzival will kämpfen – und wie er kämpft! überhaupt nicht rechnen. Aber was, wenn doch?<br />

Bürgermeister hält leidenschaftlich gerne Konfe- Endlich ist er ein wirklicher Ritter – hart und Was, wenn sich auch önf plötzlich morgens in die<br />

renzen ab und spielt außerdem gerne Memory, siegreich, selbstgewiss und ohne Zögern. Leichter Köpfe der Menschen schleicht? Vielleicht ist sie<br />

die Bäckerin macht die besten Zimthörnchen Hand verspricht er König Artus, <strong>für</strong> ihn auch noch dort genau die richtige Zahl <strong>für</strong> all das, was eine<br />

und Nussecken, der Schmied liebt die Metzgerin den Heiligen Gral zu erobern. Doch diese Suche dau- gefühlte Anzahl hat, eben irgendwie önfig ist?<br />

Die Zahlen geraten ganz aus dem Häuschen und<br />

bekommen den schönsten Streit. Aber allmählich<br />

beginnen sie, sich der Unbekannten zu öffnen, sie<br />

sogar ins Herz zu schließen.<br />

Katja Hensel portraitiert in ihrem Stück nicht<br />

nur auf humorvolle Weise die Bedeutung, die den<br />

Zahlen und Berechnungen in unserem modernen<br />

Leben zukommt, sondern sie stellt ihren Figuren<br />

die einfache Frage, womit sie im Leben zu rechnen<br />

bereit wären. Gehen nicht vielleicht die Variationsmöglichkeiten,<br />

die ein gemeinsames Leben<br />

bietet, schlicht und ergreifend gegen unendlich?<br />

[önf] – Womit keine Zahl rechnet ist im Rahmen<br />

von „Nah dran! <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> das <strong>Kindertheater</strong>“,<br />

einem Kooperationsprojekt des Kinder- und<br />

Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik<br />

Deutschland und des Deutschen Literaturfonds<br />

e.V., mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes<br />

gefördert worden.<br />

Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis<br />

des heidelberger <strong>Stücke</strong>marktes 2012<br />

KuRT heLD<br />

Die rote Zora und ihre Bande<br />

Für die Bühne bearbeitet von Henning Bock und<br />

Jürgen Popig; 3 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 8 Jahren; UA: Staatstheater Stuttgart, 1997<br />

Die rote Zora und ihre Bande<br />

Für die Bühne bearbeitet von Thomas Birkmeir;<br />

5 D - 19 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren;<br />

EA: Theater der Jugend, 2003<br />

Hoch über der kroatischen Küste in einer alten<br />

Burg haust die rothaarige Zora mit ihren wilden<br />

Jungs. Vergessen oder verlassen von ihren Eltern<br />

haben die Kinder ihr Schicksal selbst in die Hand<br />

genommen und sich zusammengeschlossen, um<br />

stark zu sein. Sie ärgern die hochnäsigen Gymnasiasten<br />

und spielen den gar nicht so anständigen<br />

Bürgern von Senj so manchen Streich. Denn weil<br />

die Gesellschaft keinen Platz <strong>für</strong> die rote Zora und<br />

ihre Bande hat, beginnen sie die Gesetze eben dieser<br />

Gesellschaft zu hinterfragen.<br />

RAINeR heRTWIg<br />

Der alte Prinz<br />

1 H; ab 8 Jahren; frei zur UA<br />

„Prinz ohne Ross, Prinz ohne Schloss – bist ohne<br />

Knappe, dann halt die Klappe!“<br />

Aber der, der auf den Namen Paul Prinz hört,<br />

akzeptiert das nicht. Wenn seine Mutter in ihm<br />

doch nur eines sieht: ihren Prinzen, dann muss<br />

er es auch sein. Wer weiß schließlich, ob ein Wort<br />

nicht doch die Sache selbst ins Leben rufen kann?<br />

Und wer sagt, dass als Schloss nicht schon ein<br />

Zirkuszelt genügen könnte, ein Friedhofsreich –<br />

oder schließlich ein ganzer Theaterpalast? Als ein<br />

Prinz-Dem-Namen-Nach sucht Paul sich sein eigenes<br />

Prinzenreich. Er beginnt eine Wanderung von<br />

Ort zu Ort und von Text zu Text. Und wer hätte<br />

ahnen können, dass ausgerechnet die Rolle seines<br />

Lebens am Ende höchst unbefriedigend ist?<br />

Ein Paradesolo <strong>für</strong> einen älteren Schauspieler,<br />

einen Poeten und Selbstdarsteller, eben einen<br />

Prinzen des Theaters.<br />

cAROLIN JeLDeN<br />

Taubenpost und Silberschuh<br />

Frei nach den Brüdern grimm; 3 D - 2 H;<br />

ab 5 Jahren, frei zur UA<br />

Polly Puttelpuck ist das ‚Mädchen <strong>für</strong> alles’ bei<br />

den zwei grässlich eingebildeten Gräfinnen Mirabell<br />

und Gieselinde. Doch Polly erträgt deren<br />

Launen sehr souverän, denn sie hat ihre eigenen<br />

Pläne: Sie züchtet heimlich Brieftauben, das liegt<br />

bei den Puttelpucks seit Generationen in der Familie.<br />

Polly hat vor, ihre Tauben schon bald in den<br />

Dienst des königlichen Hofpostamtes zu stellen.<br />

Doch leider muss man auf eine Audienz beim König<br />

ein ganzes Jahr lang warten. Da nutzt Polly<br />

kurzerhand die Gelegenheit, sich beim großen<br />

Ball als Drachentänzerin zu verdingen. Natürlich<br />

trifft sie dort auch den Prinzen und verliert auf<br />

der Flucht ihren Schuh. Obwohl Mirabell und<br />

Gieselinde nichts unversucht lassen, um Polly aus<br />

dem Rennen um den Prinzen zu werfen, endet<br />

das Märchen selbstverständlich glücklich. Aber<br />

eine hauptberufliche Prinzessin wird Polly Puttelpuck<br />

trotzdem niemals sein!<br />

Carolin Jelden hat dem berühmten Stoff ein<br />

neues, federleichtes und farbenfrohes Kleid geschneidert.<br />

Polly ist einfallsreich, tatkräftig und<br />

spontan. Und selbst der Prinz kann noch eine<br />

Menge von ihr lernen!<br />

Florino oder Das Schneeglöckchen,<br />

das nicht blühen wollte<br />

3 D - 2 H; ab 5 Jahren; UA: Theater<br />

Baden-Baden, 2009<br />

Florino Klinge-Ling ist ein Schneeglöckchen und<br />

deshalb wird er von Mutter Erde auch jedes Jahr<br />

als erster geweckt. Dabei würde er so gerne länger<br />

schlafen! Dieses Jahr ist er so ärgerlich, dass<br />

sein Lärm versehentlich Rosalie von Grazia-Duftonia<br />

weckt, die schöne aber etwas eingebildete<br />

Rose. Für sie klingt das geradezu paradiesisch:<br />

Ganz alleine und als erste blühen zu dürfen, ohne<br />

alle Konkurrenz! Sie tauscht mit Florino schnell<br />

den Platz und: erfriert fast ganz im Schnee. Florino<br />

versucht eilig, alles wieder in Ordnung zu<br />

bringen – und macht natürlich alles immer<br />

schlimmer. Schließlich verliert er auch noch seinen<br />

Blütenhut! Gerade als er entdeckt, dass es<br />

möglicherweise ganz nett wäre, ein Schneeglöckchen<br />

zu sein – solange Karla Krokus neben ihm<br />

blühen dürfte.<br />

Lilly und die erbse<br />

2 D - 3 H - 4 Dek; ab 5 Jahren;<br />

UA: Staatstheater Meinigen, 2004<br />

Die Königstochter Lilly hat ein Faible <strong>für</strong> das<br />

Fechten. Trotz des Verbotes ihres Vaters macht<br />

sie sich mit ihrem Kindermädchen Albertine auf<br />

den Weg, um an Schwertkampf-Meisterschaften<br />

teilzunehmen. Unterwegs werden die beiden im<br />

Wald von Räubern überfallen und flüchten in<br />

ein nahe gelegenes Schloss. Dort ist Prinz Lucas<br />

gerade auf Prinzessinnen-Schau. Allerdings<br />

gefällt ihm keine der Bewerberinnen. Dornröschen<br />

gähnt ihm zu viel, und Aschenputtel verliert<br />

ständig ihren Schuh. Eigentlich wünscht er<br />

sich eine Prinzessin, mit der er auch mal über<br />

das Schwertkämpfen reden kann. So eine wie<br />

Lilly …<br />

eRIch KäSTNeR<br />

emil und die Detektive<br />

Originaltheaterfassung; 4 D - 12 H - Kinder -<br />

Simdek - 2 Std.; ab 6 Jahren; UA: Theater<br />

am Schiffbauerdamm, Berlin, 1930<br />

Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin<br />

fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony<br />

Hütchen erwarten ihn am Bahnhof Friedrichstraße.<br />

Doch Emil jagt bereits den Dieb, der ihm im<br />

Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück<br />

bekommt Emil dabei bald Unterstützung von<br />

Gustav mit der Hupe und seinen Jungs.<br />

emil und die Detektive<br />

Für die Bühne bearbeitet von götz loepelmann<br />

und Robert Koall; 4 D - 6 H - Kinder - 4 Dek -<br />

1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren; UA: Deutsches Schauspielhaus,<br />

Hamburg, 1998<br />

emil und die Detektive<br />

Für die Bühne neu bearbeitet von<br />

Kirstin Hess und Frank Panhans; mit<br />

liedtexten von Franziska Steiof; 5 D - 5 H<br />

(Doppel besetzungen); ca. 75 Minuten<br />

Kirstin Hess und Frank Panhans haben eine Textfassung<br />

erarbeitet, die ohne Pause gespielt werden<br />

kann und die doch dem originalen Buchtext<br />

voll und ganz gerecht wird. Sie bleiben Kästners<br />

Stil dabei treu, fügen keine Modernisierungen<br />

ein und geben den Figuren trotz der Kürze des<br />

Textes viel individuellen Raum. Franziska Steiofs<br />

originelle Liedtexte fügen sich in die rhythmische<br />

Spielfassung glänzend ein und charakterisieren<br />

die Figuren zusätzlich aufs Schönste.<br />

emil und die drei Zwillinge<br />

Für die Bühne bearbeitet von James Krüss<br />

3 D - 10 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

Doppelbesetzung möglich<br />

Dies ist die zweite Geschichte von Emil und<br />

den Detektiven. Emil und die Detektive sind begeistert:<br />

Ihr erster „Fall“ wird verfilmt! Und dann<br />

hat auch noch Emils Freund, der „Professor“, ein<br />

Haus an der Ostsee geerbt und lädt Emil und die<br />

Detektive, samt Emils Großmutter und Pony Hütchen<br />

<strong>für</strong> die Sommerferien ein. Natürlich lassen<br />

dort die Abenteuer nicht lange auf sich warten.<br />

27


Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />

28<br />

Das doppelte Lottchen<br />

Für die Bühne bearbeitet<br />

von Henning Bock und Jürgen Popig;<br />

8 D - 5H, (Doppelbes. möglich);<br />

ab 6 Jahren; UA: Staatstheater Stuttgart, 2002<br />

Im Ferienlager am Bühlsee stehen sich Luise<br />

Palfy aus Wien und Lotte Körner aus München<br />

fassungslos gegenüber: Sie gleichen sich wie ein<br />

Ei dem anderen. Als Lotte und Luise hinter das<br />

Geheimnis ihrer Ähnlichkeit kommen, fassen sie<br />

einen Plan. Luise fährt als Lotte nach München<br />

und Lotte als Luise nach Wien.<br />

Das fliegende Klassenzimmer<br />

Für die Bühne bearbeitet von Franziska<br />

Steiof, 1 D - 8 H (oder 2 D - 7 H), ab 7 Jahren, frei<br />

zur UA; auch <strong>für</strong> große Spielgruppen geeignet<br />

Während im Internat die Proben <strong>für</strong> die weihnachtliche<br />

Theateraufführung auf Hochtouren<br />

laufen – man spielt „Das fliegende Klassenzimmer“,<br />

verfasst von Johnny Trotz – haben die<br />

Stadtschüler den Rudi Kreuzkamm mitsamt<br />

der Diktathefte entführt. Das können Martin,<br />

Matze, Sebastian, Uli und Johnny natürlich<br />

nicht kampflos hinnehmen. Außerdem führt<br />

ein gefährliches Experiment zu einem gebrochenen<br />

Bein und ein Brief – vielleicht noch<br />

schlimmer – zu einem gebrochenen Herzen.<br />

In dieser klassischen Internatsgeschichte, die<br />

Erich Kästner selbst <strong>für</strong> sein bestes Kinderbuch<br />

hielt, wird deutlich, dass die Kindheit nicht nur<br />

„aus prima Kuchenteig gebacken“ ist, sondern<br />

dass auch Kinder schon sehr einsam sein können<br />

und unsicher. Doch alles wird leichter, wenn man<br />

gute Freunde hat.<br />

Mit leiser Melancholie und warmem Humor erzählt<br />

Kästner von den Abenteuern der Internatsjungen<br />

und lässt uns ihre kleinen und großen<br />

Sorgen verstehen.<br />

FranZisKa steiOF ist seit 20 Jahren als selbständige<br />

regisseurin und autorin an zahlreichen<br />

deutschsprachigen theatern beschäftigt. Unter<br />

anderem produzierte sie mit theater triebwerk<br />

auf Kampnagel in hamburg und inszeniert<br />

am staatstheater hannover, dem Düsseldorfer<br />

schauspielhaus, dem theater der Jugend in Wien<br />

und am Grips theater Berlin. sie inszenierte in der<br />

saison 2010/11 die Uraufführung von „so lonely“<br />

(Per nilsson) am Grips theater. Franziska steiof<br />

schrieb darüber hinaus bereits auftragswerke <strong>für</strong><br />

das theater linz, das Düsseldorfer schauspielhaus<br />

sowie das schauspielhaus Kiel.<br />

Der 35. Mai oder Konrad reitet<br />

in die Südsee<br />

Für die Bühne bearbeitet von götz loepelmann<br />

und Dagmar leding; notenmaterial erhältlich<br />

(gEMA-pflichtig); 3 D - 8 H - 8 Dek - 2 Std.;<br />

ab 6 Jahren; UA: Deutsches Schauspielhaus<br />

Hamburg, 1988<br />

Der 35. Mai ist ein Stück über die Kraft der Phantasie:<br />

Alles ist möglich, wenn man sich die Frei-<br />

heit nimmt, daran zu glauben. Konrad, sein Onkel<br />

Ringelhut und das Pferd Negro Kaballo nehmen<br />

sich diese Freiheit und erleben in kürzester Zeit<br />

ganz erstaunliche Dinge auf ihrem Weg in die<br />

Südsee. Das Schlaraffenland, die Burg der Vergangenheit,<br />

die verkehrte Welt und Elektropolis sind<br />

Stationen ihrer abenteuerlichen Reise.<br />

Die Konferenz der Tiere<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />

Eines Abends beim Abendessen am Tschadsee<br />

wird es den Tieren zu dumm. Alois, der Löwe,<br />

Oskar, der Elefant und die Giraffe Leopold ärgern<br />

sich über die Menschen! Konferenzen und<br />

Kriege am laufenden Band. Und dabei denken diese<br />

unbelehrbaren Kerle überhaupt nicht an ihre<br />

Kinder! Die Tiere rufen ihre erste und letzte Konferenz<br />

aus, auf der endlich der Frieden beschlossen<br />

werden soll. Doch die Menschen können sehr<br />

hartnäckig sein, müssen sie feststellen.<br />

Auch als Musical <strong>für</strong> Schulen und Jugendorchester<br />

erhältlich<br />

Pünktchen und Anton<br />

Für die Bühne bearbeitet von Franziska Steiof;<br />

5 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Düsseldorfer Schauspielhaus<br />

2010<br />

Auf der Weidendammer Brücke steht eines<br />

Nachts eine arme blinde Frau mit einem kleinen<br />

Mädchen, um Streichhölzer zu verkaufen. Ein<br />

tapferer Junge ist schneller als alle Erwachsenen<br />

und bringt einen Verbrecher zu Fall. Das Fräulein<br />

Andacht und Robert der Teufel schmieden dunkle<br />

Pläne. Die dicke Berta tanzt Tango und schwingt<br />

Keulen. Herr und Frau Pogge sind Eltern, jedoch<br />

leider nur im Nebenberuf.<br />

Diese Fassung beinhaltet zahlreiche Songtexte, die<br />

individuell vertont werden können. Die Originalmusik<br />

von Thomas Zaufke kann jedoch auf Wunsch<br />

ebenfalls angeboten werden.<br />

Pünktchen und Anton<br />

Originaltheaterfassung;<br />

5 D - 7 H - 5 Dek - 2 Std.; ab 6 Jahren<br />

und<br />

Für die Bühne bearbeitet von Inken Böhack,<br />

Dagmar leding und götz loepelmann;<br />

5 D - 6 H - 6 Dek - 2 Std.; ab 6 Jahren<br />

UA: Schauspielhaus, Hamburg, 1989<br />

RuDyARD KIPLINg<br />

Das Dschungelbuch<br />

Für die Bühne bearbeitet von Utz Thorweihe;<br />

2 D - 8 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Die Kugel, Köln, 1988<br />

Der Menschenjunge Mogli wird von Wölfen großgezogen.<br />

Er gewinnt Freunde unter den Tieren<br />

des Dschungels. Nur der Tiger Shir-Khan kämpft<br />

und intrigiert weiter gegen ihn, doch mit Hilfe<br />

seiner Freunde bleibt Mogli am Ende der Sieger.<br />

KAReN KöhLeR<br />

Ramayana. ein heldenversuch<br />

5 Darsteller (nach Möglichkeit 1 D);<br />

ab 10 Jahren; Badische landesbühne, 2012<br />

Der Chor langweilt sich, er lungert herum, ziellos,<br />

planlos. Es fehlt etwas im Leben - etwas Aufregendes!<br />

Etwas... HELDENHAFTES! Wo aber soll<br />

man noch einen Helden finden in einer Zeit, in<br />

der scheinbar alle schon da waren? Der Chor<br />

ist sich uneins - bis einer auf die rettende Idee<br />

kommt: Einen Helden aus dem alten Indien, das<br />

hatten sie schon lange nicht mehr. Von Rama,<br />

dem Göttlichen, dem Mann von Sita, dem Sieger<br />

über Ravana soll erzählt werden. Denn diese Geschichte<br />

hat Kraft, birgt Sensationen! Also schlüpfen<br />

sie in ihre Rollen, erzählen vom Wettkampf<br />

um die Hand der schönen Sita, von Ravanas<br />

Niederlage, seinem Zorn - und seiner Rache, dem<br />

Raub der schönen Braut. Es sieht eine Weile gut<br />

aus <strong>für</strong> Ravana. Bis Rama, der Unermüdliche, auf<br />

seiner Suche nach Sita die Hilfe von Hanumans<br />

Affenarmee bekommt. Die letzte Schlacht der<br />

beiden Rivalen ist groß, lang, blutig; und mehr<br />

und mehr verschwimmen dabei die Grenzen zwischen<br />

Rolle und Darsteller. Denn das eben fordert<br />

jeder echte Held von sich und den Getreuen: die<br />

bedingungs- und rückhaltlose Hingabe an die Sache.<br />

Alles <strong>für</strong> die Sache, die Ehre, das Ziel - das ist<br />

ein Held! Da<strong>für</strong> ist Rama bereit, seine Freunde zu<br />

opfern und seine große Liebe zu verstoßen - ist<br />

das noch ein Held? Der Antiheld hingegen denkt<br />

nur an sich und nimmt sich, lustvoll, gierig, was<br />

immer ihm gefällt, ohne jede Rücksicht auf andere,<br />

ein echter Bösewicht! Sind aber nicht doch vielleicht<br />

seine weichen Federbetten der Pritsche des<br />

Kriegsherrn vorzuziehen? Am Ende des Spiels beschleicht<br />

den Chor ein mulmiges Gefühl. Man hat<br />

Mut und Risiko genossen und in großen Gefühlen<br />

geschwelgt. Doch irgendwie war diese Heldensaga<br />

nicht ganz einwandfrei. Ein Held soll strahlend<br />

sein und gut, sein Gegner böse und eindimensional.<br />

Doch Rama und Ravana lassen beide ebenso<br />

zu wünschen übrig, wie sie unsere Wünsche erfüllen.<br />

So gibt der Chor am Ende gerne zu, dass<br />

Heldenmut zwar manchmal Not tut, dass aber in<br />

der Zwischenzeit ein zivilisiertes Picknick in gemütlicher<br />

Runde ganz angenehm sein kann.<br />

JAMeS KRüSS<br />

Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen<br />

Für die Bühnen bearbeitet von Dirk Fröse;<br />

1 D - 6 H - Dek und Simdek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 8 Jahren; Hessisches Staatstheater<br />

Wiesbaden, 2003<br />

Mit dem Lachen verkauft man die innere Freiheit.<br />

Das lernt Timm schnell, der leichtfertig mit<br />

dem Baron Lefuet einen Vertrag geschlossen hat:<br />

im Tausch gegen sein Lachen lässt ihn der teuflische<br />

Baron jede Wette gewinnen. Bald schon<br />

erkennt Timm, wie schlecht seine Wahl war. Nach<br />

einem langen Weg helfen ihm endlich neu gewonnene<br />

Freunde, zum letzten Mal um das Richtige<br />

zu wetten.<br />

„Das wäre ja gelacht, wenn das leben nicht schön wäre.“ (Das fliegende Klassenzimmer)<br />

guuS KuIJeR<br />

Wir alle <strong>für</strong> immer zusammen<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Philippe Besson und Andreas Steudtner;<br />

nach der Übersetzung von Sylke Hachmeister;<br />

2 D - 1 H; ab 8 Jahren; UA: Hans Otto<br />

Theater Potsdam, 2006<br />

Polleke erlebt eine Kindheit in der Gegenwart: Die<br />

Erwachsenen suchen nach dem privaten Glück<br />

und scheitern manchmal, die Kinder sind konfrontiert<br />

mit ebenso vielen individuellen Möglichkeiten<br />

wie Einschränkungen. Polleke sucht<br />

ihren ganz eigenen Weg. Sie bleibt dabei immer<br />

spontan und offenherzig.<br />

Pünktchen und Anton: Stadttheater Bremen © heiko Sandelmann<br />

Nominiert <strong>für</strong> den Deutschen <strong>Kindertheater</strong>preis<br />

2008, eingeladen zur Augenblick Mal!<br />

Das glück kommt wie ein Donnerschlag<br />

Für die Bühne bearbeitet von christian<br />

Schönfelder und christian Müller,<br />

2 D – 1 H; ab 10 Jahren; UA: Junges Ensemble<br />

Stuttgart, 2010<br />

„Die Bearbeitung von christian Schönfelder und<br />

christian Müller lässt bei aller Komik auch den<br />

Raum <strong>für</strong> Probleme eines heranwachsenden Mädchens.<br />

Es wechseln sich komische und ernsthafte<br />

Momente wie im leben. Ein wichtiges Stück über<br />

ein selbstbewusstes Mädchen, das die erwachende<br />

Sexualität schon spürt, aber sie noch nicht ganz<br />

wahrnehmen will.“ (MAnFRED JAHnKE)<br />

Ich bin Polleke!<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Sabine Wöllgens nach der Übersetzung<br />

ins Deutsche von Sylke Hachmeister;<br />

2 D - 1 H; ab 10 Jahren; UA: Theater der<br />

Figur nenzing, 2009<br />

Es scheint ein trauriger Sommer zu werden. Pollekes<br />

Freund Mimun verbringt die ganzen Ferien<br />

in Marokko. Ihre Mutter streitet mal wieder<br />

lautstark mit Walter, Pollekes neuem Stiefvater<br />

und gleichzeitigem Klassenlehrer. Vor allem aber<br />

vermisst Polleke ihren Großvater sehr. Opa ist vor<br />

kurzem gestorben. Und weil Polleke keinen Glauben<br />

hat, glaubt sie auch nicht an Wunder: dass<br />

ihr Opa im Himmel wohnt zum Beispiel oder als<br />

Kalb wiedergeboren wird. Aber wie soll sie dann<br />

richtig trauern? Nur an die Liebe glaubt Polleke.<br />

Und deshalb weiß sie plötzlich ganz genau, woraus<br />

Wunder gemacht sind.<br />

Morgens ist die Welt am schönsten<br />

Für die Bühne bearbeitet von carolina<br />

gleichauf, 2 D - 1 H (auch 3 D - 2 H möglich);<br />

ab 8 Jahren, frei zur UA<br />

Pollekes Vater Spiek klaut Geld aus der Kaffeedose<br />

und muss erst nach Nepal reisen, um sein<br />

eigenes Leben zu verstehen. Ihre Freundin Caro<br />

flirtet mit Mimun und ihre Mutter weiß immer<br />

noch nicht, ob sie Lehrer Walter heiraten soll.<br />

Doch am schlimmsten ist es, dass Pollekes Opa<br />

nicht mehr gesund wird. Pollekes Welt ist also<br />

überhaupt nicht immer schön. Doch sie lässt sich<br />

davon nicht beirren. Sie nimmt Anteil am Leben<br />

ihrer Familie und ihrer Freunde, ohne sich dabei<br />

selbst zu verlieren. Sie geht schöpferisch mit ihren<br />

Sorgen und Wünschen um, sie lernt, zu unterscheiden,<br />

was ihr wichtig ist. In phantasievollen<br />

Bildern und Gedichten erzählt sie uns ohne verklärenden<br />

Kitsch von einer Kindheit in der modernen<br />

Welt.<br />

carolina gleichauf montiert Szenen aus den<br />

Bänden „Es gefällt mir auf der Welt“, „Das glück<br />

kommt wie ein Donnerschlag“ und „Wunder kann<br />

man nicht bestellen“ zu einem rhythmischen und<br />

schnellen Stücktext.<br />

ein himmlischer Platz<br />

Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller;<br />

nach der Übersetzung von Sylke Hachmeister;<br />

4 D - 4 H (Doppelbesetzungen möglich);<br />

ab 8 Jahren; UA: landesbühne niedersachsen<br />

nord, 2010<br />

Florian ist zehn Jahre alt. Und er versteht sehr viel.<br />

Zum Beispiel, dass man miteinander sprechen<br />

kann, aber einander trotzdem nicht versteht. Und<br />

dass es zu viel sein kann <strong>für</strong> einen zehnjährigen<br />

Jungen, einen riesigen rosa Elefanten im Bauch<br />

haben zu müssen, weil Katja gesagt hat, dass sie<br />

ihn liebt. Und Florian versteht auch, warum der<br />

Spatz Nico so gerne in seinen roten Haaren sitzt.<br />

Aber eigentlich gehört Nico zu Frau Raaphorst. Frau<br />

29


Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />

30<br />

Raaphorst sagt zum Schlüssel „Gabel“ und vergisst<br />

auch sonst Einiges. Zusammen mit Katja beginnt<br />

Florian, sich um die alte Oma zu kümmern.<br />

Er versucht, das Vergessen zu verstehen. Und die<br />

Liebe. Das ist so viel <strong>für</strong> einen kleinen Jungen, dass<br />

er sich fast in seinem eigenen Leben verirrt.<br />

Das Buch von allen Dingen<br />

Für die Bühne bearbeitet von Thorsten Wilrodt;<br />

nach der Übersetzung von Sylke Hachmeister;<br />

5 D - 3 H; ab 10 Jahren; UA: Junges Schauspielhaus<br />

Hamburg, 2009<br />

Thomas erkennt Dinge, die andere nicht sehen.<br />

Er sieht tropische Fische in den Grachten und wie<br />

schön Elisa mit dem Bein aus Leder ist. Er kann<br />

zu der Musik von Beethoven schweben, und er<br />

fühlt die Magie von Frau Van Amersfoort, die ihren<br />

Mann im Widerstand verloren hat. Thomas<br />

sieht sogar den Herrn Jesus, der ihm anbietet,<br />

ihn einfach nur Jesus zu nennen. Aber helfen<br />

kann ihm Jesus anscheinend trotzdem nicht.<br />

Wenn Thomas’ bigotter Vater zuschlägt, dann<br />

schluchzen die Engel im Himmel und die ganze<br />

Welt steht still vor Entsetzen. Doch Thomas hat<br />

ein Ziel: Er will glücklich werden. Und deshalb<br />

muss er sehr mutig sein. Er beginnt, dem Vater<br />

alle Plagen Ägyptens zu bereiten – und plötzlich<br />

bekommt er dabei Hilfe.<br />

junge töne: „Das Buch von allen Dingen“ –<br />

Musiktheater von clemens nachtmann nach<br />

guus Kuijer, mit einem libretto von<br />

Manfred Weiß. nähere Informationen finden<br />

Sie im Programmteil „junge töne“ (und auf<br />

www.kindertheater.de).<br />

KAThRIN LeueNBeRgeR<br />

SIByLLe heINIgeR<br />

Kleiner Riese Stanislas<br />

1 D (andere Besetzungen möglich); ab 6 Jahren,<br />

UA: Figurentheater lupine, 2009<br />

Als Stanislas auf die Welt kommt, ist er winzig<br />

klein. So klein wie ein kleiner Finger. Doch Stanislas<br />

isst und isst und deshalb wächst er ungeheuer<br />

schnell. Bald überragt er seine Freunde, bald ist er<br />

schon so groß wie ein Baum. Den anderen Kindern<br />

ist er peinlich, sie wollen nicht mehr mit ihm<br />

spielen. Stanislas wird einsam und sehr schüchtern.<br />

Er geht gar nicht mehr aus dem Haus, sondern<br />

pflegt lieber seinen Dachgarten. Dort trifft<br />

er eines Tages auf Arthur, die Ameise, die nicht<br />

mehr mit ihren Kollegen in der Kolonne gehen<br />

will. Arthur geht lieber immer geradeaus, er will<br />

nämlich einen Fluss <strong>für</strong> sein Papierschiff finden.<br />

Arthur weiß, dass es <strong>für</strong> jeden auf der Welt einen<br />

Platz geben kann. Und Stanislas ist von so<br />

viel Wagemut sehr beeindruckt. Doch erst als die<br />

singende Giraffe Agathe ihn überredet, mit ihr in<br />

den Zirkus zu gehen, beginnt <strong>für</strong> Stanislas seine<br />

eigene Reise. Er wird mutig genug, sich von<br />

Umwegen nicht mehr beirren zu lassen, er überwindet<br />

Höhen und Tiefen. Und schließlich findet<br />

Stanislas den Ort, an dem er glücklich wird.<br />

„Kleiner Riese Stanislas“ wurde zu den Mülheimer<br />

Kinderstücken 2010 eingeladen: „leuenbergers<br />

dramatische Erzählung ist berührend einfach und<br />

liefert vielleicht nicht nur <strong>für</strong> Figurentheater<br />

großartige Bilder. Auch Stanislas findet am Ende<br />

seinen Platz. Und seine größe spielt dann keine<br />

Rolle mehr.“ (nInA PETERS)<br />

Nominiert <strong>für</strong> den Mülheimer<br />

Kinderstücke-Preis 2010<br />

ASTRID LINDgReN<br />

Die Brüder Löwenherz<br />

Für die (große) Bühne bearbeitet von<br />

christian Schönfelder; 1 D - 6 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 8 Jahren, frei zur UA<br />

Um den todkranken Krümel zu trösten und ihm<br />

die Angst zu nehmen, erzählt ihm sein Bruder<br />

Jonathan Löwe von Nangijala, dem schönen<br />

Kirschtal, in dem sie sich einst wieder sehen werden.<br />

Doch dann geschieht das Schreckliche: Jonathan<br />

kommt bei einem Unfall ums Leben, und<br />

Krümel hat fortan keinen sehnlicheren Wunsch<br />

mehr, als ihm nach Nagijala zu folgen. Dort ist<br />

Krümel zum ersten Mal wirklich glücklich und<br />

ausgelassen. Bis Jonathan ihm von der großen Gefahr<br />

erzählt, die dem friedlichen Tal droht: Tengil<br />

Die Brüder Löwenherz: Theater an der Parkaue © christian Brachwitz<br />

und sein Ungeheuer Katla wollen die Menschen<br />

des Kirschtals zu Sklaven machen. Die Brüder<br />

schließen sich dem Widerstand an. Und Löwenherzen<br />

schlagen nun in ihrer Brust. Sogar der<br />

kleine Karl überwindet am Ende seine Angst und<br />

steht dem geliebten Bruder bei.<br />

Erzähltheaterfassung:<br />

Die Brüder Löwenherz<br />

<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet von christian<br />

Schönfelder und Klaus Hemmerle; 2 D - 3 H; ab<br />

10 Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2007<br />

Die Schauspieler erzählen gemeinsam aus der<br />

Ich-Perspektive. Das Zusammenspiel verdoppelt<br />

die spielerische Ebene bei Astrid Lindgren, ermöglicht<br />

schnelle Rollen- und Szenenwechsel<br />

und rasche Ein- und Ausstiege zwischen den<br />

dialogischen und erzählten Passagen. Die ausgewählten<br />

epischen Beschreibungen definieren<br />

neue Handlungsorte und schaffen Raum <strong>für</strong> die<br />

Phantasie der Zuschauenden.<br />

Ronja Räubertochter<br />

Für die Bühne bearbeitet von Barbara Hass; nach<br />

der Übersetzung ins Deutsche von Anna-liese<br />

Kornitzky; 3 D - 6 H - 2 Dek und Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab<br />

7 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1987<br />

„In der Konfrontation mit der Außenwelt erfahren<br />

Ronja und Birk, dass sie aufeinander angewiesen<br />

sind; sie erleben Abenteuer und bestehen gefahren,<br />

die sie trotz manchen Streits immer weiter<br />

zueinander führen. So verbindet sich in dieser<br />

geschichte der glaube an die Weisheit und Allmacht<br />

der natur mit dem Vertrauen in die Fähigkeit<br />

des Menschen, Konflikte friedvoll lösen<br />

zu können.“ (KInDlERS lITERATURlEXIKOn)<br />

Im Land der Dämmerung<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren;<br />

DEA: Staatstheater; Braunschweig, 2000<br />

Der kleine Göran ist schon seit langem krank<br />

und muss im Bett liegen. Doch nachts kommt<br />

Herr Lilienstengel und nimmt ihn mit ins Land<br />

der Dämmerung, wo er lauter wunderbare Dinge<br />

erlebt: Er isst leckere Bonbons von Bäumen,<br />

steuert eine Straßenbahn, feiert Feste und angelt<br />

vor Herrn Lilienstengels Häuschen vom Bootssteg<br />

aus Barsche. Im Land der Dämmerung spielt<br />

es keine Rolle, dass Göran ein krankes Bein hat.<br />

Mio, mein Mio<br />

Deutsch von Anna-liese Kornitzky;<br />

2 D - 4 H - 10 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1979<br />

Lange schon wird Prinz Mio im Land der Ferne<br />

erwartet. Denn er ist der Einzige, der den schrecklichen<br />

Ritter Kato besiegen kann. Aber er findet<br />

dort auch endlich seinen Vater und einen wahren<br />

Freund.<br />

junge töne: „Mio, mein Mio“ – Kinderoper von<br />

constantin Régamey nach Astrid lindgren, mit<br />

einem libretto von gerda Bächli. nähere Informationen<br />

finden Sie im Programmteil „junge<br />

töne“ (und auf www.kindertheater.de).<br />

Karlsson vom Dach<br />

Stück in zwei Akten; Deutsch von<br />

Senta Kapoun und Dagobert nerding;<br />

5 D - 7 H - Simdek - 1 3 / 4 Std.; ab 5 Jahren<br />

DEA: nationaltheater, Mannheim, 1971<br />

Auf dem Dach eines ganz gewöhnlichen Hauses,<br />

direkt neben dem Schornstein wohnt ein kleiner<br />

selbstbewusster Herr in seinen besten Jahren:<br />

Karlsson vom Dach. Das weiß nur keiner, außer<br />

Lillebror natürlich, denn Karlsson kommt immer<br />

zu ihm durch das offene Fenster geflogen.<br />

Leider hat Karlsson ganz andere Ansichten von<br />

Dampfmaschinen, Bonbons und Sauberkeit als<br />

Lillebrors Eltern …<br />

Michel in der Suppenschüssel<br />

Deutsch von Anna-liese Kornitzky;<br />

4 D - 5 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />

DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1985<br />

Selbst wenn Michel nur sparsam sein möchte und<br />

den letzten Rest Suppe aus der Terrine schleckt,<br />

werden seine guten Absichten völlig verkannt. Und<br />

auch die Magd Lina weiß seine Hilfe beim Zähneziehen<br />

überhaupt nicht angemessen zu schätzen!<br />

Winter in Lönneberga oder<br />

Wie Michel eine heldentat vollbrachte<br />

Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger;<br />

4 D - 3 H (auch mit 6 Darstellern spielbar);<br />

ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2011<br />

Am Sonntag, den 18. Dezember vollbrachte Michel<br />

eine „Heldentat, dass ganz Lönneberga jubelte<br />

und alle seine Streiche vergeben und vergessen<br />

wurden“. Denn Michel hatte Alfred das Leben<br />

gerettet! Ganz allein hat er mitten in der Nacht<br />

sein Pferd Lukas angespannt und den kranken<br />

Knecht durch einen eisigen Schneesturm nach<br />

Mariannelund zum Doktor gebracht. Dagegen ist<br />

es doch wirklich nur eine Kleinigkeit, dass er zuvor<br />

seinen Vater mit einem Schneeball mundtot<br />

gemacht und die alte Maduskan in einer Wolfsgrube<br />

gefangen hatte. Denn eigentlich wollte Michel<br />

sowieso immer nur das Richtige tun. Und<br />

dabei darf man, bekanntlich, nicht „knausern“.<br />

Deshalb küsst Michel die Pastorsfrau auch gleich<br />

mehrfach und davon ist selbst sein Vater Anton<br />

ausnahmsweise gerührt.<br />

Pippi Langstrumpf<br />

Deutsch von Silke von Hacht; 4 D - 6 H -<br />

Kinder - 6 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />

DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1968<br />

Pippi Langstrumpf wohnt mit ihrem Pferd und<br />

dem kleinen Affen Herrn Nilsson in der Villa<br />

Kunterbunt und macht, was sie will. Sie ist das<br />

stärkste Mädchen der Welt, wunderbar unerzogen<br />

und lügt ganz außergewöhnlich gut. Pippi<br />

triumphiert über Einbrecher, Lehrerinnen und<br />

Polizisten und ist <strong>für</strong> Tommy und Annika eine<br />

großartige Freundin.<br />

Pippi auf den sieben Meeren<br />

Für die Bühne bearbeitet von Stefan Schroeder;<br />

2 D - 4 H; ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour 2011<br />

Etwas Fürchterliches ist passiert: Heimtückische<br />

Piraten haben Pippis Vater, den berühmten Kapitän<br />

Langstrumpf, entführt! Zum Glück findet<br />

Pippi seine Flaschenpost und sofort bricht sie<br />

zusammen mit Tommy und Annika zu einer<br />

Rettungsaktion auf. Mit Hilfe einer alten Wahrsagekugel,<br />

eines abenteuerlichen Fluggeräts und<br />

einer großen Menge Dynamits gelingt es den<br />

drei Kindern tatsächlich, den Kapitän vor dem<br />

sicheren Hungertod zu bewahren. Sogar den<br />

Langstrumpf‘schen Schatz hätten sie fast noch<br />

in Sicherheit bringen können, hätten nicht Blut-<br />

Svente und Messer-Jocke zu einem besonders<br />

fiesen Trick gegriffen. Weil die beiden aber weit<br />

weniger helle als fies sind, hat Pippilotta Langstrumpf<br />

wenig Mühe, sie zu einem recht unvorteilhaften<br />

Tausch zu ‚überreden‘. Am Ende stechen<br />

unsere Helden mit zwei schönen Schiffen<br />

und dem Schatz in See, während Blut-Svente und<br />

Messer-Jocke immerhin noch eine Axt und ein<br />

Buch über den Floßbau in Händen halten.<br />

Südsee-Abenteuer mit Pippi:<br />

Pippi in Taka-Tuka-Land<br />

Für die Bühne bearbeitet von Heidi Ernsti und<br />

Ralph Reiniger; 5 D - 4 H - Stat. - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 5 Jahren<br />

Pippi plündert den Weihnachtsbaum<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Tristan Berger; 3 D - 4 H; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2006<br />

Mittanzen sollen bei Pippis Weihnachtsfest nicht<br />

nur die Weihnachtsbäume, sondern auch alle<br />

Kinder der Stadt, sogar der einsame kleine Elof.<br />

Nur Frau Finkvist bekommt nichts von der Torte,<br />

weil sie eine gar zu dumme Person ist. Und dem<br />

sehr feinen Herrn, der ganz unverschämt die Villa<br />

Kunterbunt kaufen will, wird eine ordentliche<br />

Lektion erteilt.<br />

An Weihnachten kann Pippi neben ihrem anarchischen<br />

Witz auch ihre gefühlvolle Sorge um<br />

die Freundinnen und Freunde zeigen. Aber auch<br />

auf gute alte Bekannte wie Donner-Karlsson und<br />

Blom muss das Publikum in Tristan Bergers Bühnenbearbeitung<br />

nicht verzichten – es muss nur<br />

ein bisschen Phantasie mitbringen!<br />

Meisterdetektiv Kalle Blomquist<br />

Die spannende Kriminalgeschichte; <strong>für</strong><br />

die Bühne bearbeitet von Eberhard Möbius;<br />

2 D - 6 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1974<br />

Kalle Blomquist überführt mit gewohnt kriminalistischem<br />

Gespür einen gesuchten Juwelendieb!<br />

Rasmus, Pontus und<br />

der Schwertschlucker<br />

Deutsch von Senta Kapoun;<br />

3 D - 7 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

DEA: Theater der Jugend, Bonn, 1972<br />

Weil seine Schwester Liebeskummer hat, beschließt<br />

Rasmus, zusammen mit seinem Freund<br />

Pontus nachts in die Villa des treulosen Lieb-<br />

31


Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />

32<br />

habers einzusteigen und die Schwester zu rächen.<br />

Alfredo, der tagsüber auf dem Jahrmarkt<br />

Schwerter schluckt und des Nachts Tafelsilber<br />

klaut, befindet sich in dieser Nacht mit seinem<br />

Komplizen auf einem „Streifzug“ und steigt in<br />

dieselbe Villa ein …<br />

Rasmus und der Landstreicher<br />

Deutsch von Senta Kapoun und Dagobert<br />

nerding; 6 D - 6 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder Hamburg, 1972<br />

Eigene Eltern zu haben, das ist der größte Wunsch<br />

der Kinder aus dem Waisenhaus. Weil die Leute<br />

immer nur Mädchen mit Locken wollen, macht<br />

sich Rasmus selber auf die Suche nach Eltern.<br />

Schon bald begegnet ihm Oskar, der Landstreicher.<br />

Mit ihm geht er auf die Reise und findet das<br />

Landstreicherleben herrlich, bis sie plötzlich in<br />

eine schlimme Sache verwickelt werden!<br />

BOy LORNSeN<br />

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt<br />

Für die Bühne bearbeitet von Eberhard Möbius;<br />

2 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />

Hamburg<br />

Wenn ein fähiger Roboter wie Robbi und ein<br />

talentierter Erfinder wie Tobbi gemeinsam eine<br />

Reise machen, um eine vertrackte Rätselaufgabe<br />

zu lösen, wenn diese Reise auch noch in einem<br />

selbstkonstruierten Fliewatüüt vor sich geht,<br />

einem Allzweck-Hubschrauber, der auch zu Lande<br />

und zu Wasser einsetzbar ist, dann passiert viel<br />

Aufregendes.<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

zum 75.<br />

Geburtstag!<br />

PAuL MAAR<br />

Was gackert denn da?<br />

gedichte, Reime und Rätsel von Paul Maar<br />

<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet von Manfred Jahnke;<br />

5 D (auch als gemischtes Ensemble möglich);<br />

ab 4 Jahren, UA: akademietheater Ulm, 2008<br />

Fünf Spielerinnen zeigen einen Kindertag in<br />

Reimen. Sie werden mit lustigen Gedichten geweckt<br />

und schlafen mit einem Abendlied ein. Fast<br />

das ganze Leben ist <strong>für</strong> Kinder noch ein Rätsel,<br />

doch wenn es sich reimt, dann macht das Raten<br />

großen Spaß.<br />

„gewohntes erscheint ungewohnt und neu, das<br />

Zauberhafte ganz normal, Worte vermählen sich<br />

und gehen mitunter seltsame Verbindungen ein …“<br />

(Bn – öSTERR. BIBlIOTHEKSWERK)<br />

In einem tiefen, dunklen Wald<br />

Ein Märchen in der Bearbeitung von<br />

Paul Maar und Rainer lewandowski;<br />

3 D - 4 H - Simdek; ab 7 Jahren; UA: E.T.A.<br />

Hoffmann Theater, Bamberg, 2000<br />

In einem tiefen, dunklen Wald<br />

Für die Bühne bearbeitet von christopher<br />

gottwald und Rainer Hertwig; 2 D - 2 H; ab 7<br />

Jahren; EA: Theater Pfütze, nürnberg 2001<br />

Weil ihr keiner der Bewerber, die um ihre Hand<br />

anhielten, gefiel – sie war nämlich nicht nur ziemlich<br />

schön, sondern auch ziemlich hochmütig –<br />

kam Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora auf<br />

die ungewöhnliche Idee, sich von einem Untier<br />

entführen zu lassen. Dann würden wohl die mutigsten<br />

Prinzen von weit her kommen, um sie zu<br />

PAuL MAAR ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen<br />

Kinder- und Jugendbuchautoren. Er wurde am 13. Dezember<br />

1937 in Schweinfurt geboren, studierte Malerei und Kunstgeschichte<br />

und war einige Jahre als Lehrer und Kunsterzieher an einem<br />

Gymnasium tätig, bevor er den Sprung wagte, sich als freier Autor<br />

und Illustrator ganz auf seine künstlerische Arbeit zu konzentrieren.<br />

Sein Werk wurde mit zahlreichen bedeutenden Auszeichnungen<br />

gewürdigt, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem<br />

Assitej-Preis. Für seine Verdienste um Kunst und Bildung wurde er<br />

vom Bayerischen Staatsministerium geehrt.<br />

AUS DER lAUDATIO ZUR VERlEIHUng DES ASSITEJ-PREISES 2007:<br />

„Paul Maar gehört zu den meistgespielten Autoren des Kinder- und Jugendtheaters.<br />

Mit seinem bis heute oft gespielten Stück „Kikerikiste“ von<br />

1973 wirkte er stilbildend, indem er mit den Mitteln des Theaters eine Parabel<br />

erzählt und den Spielcharakter hervorhebt. Während seine Kinderbücher<br />

am Schreibtisch entstanden, ließ er sich im <strong>Kindertheater</strong> immer<br />

wieder auf den Probenprozess als Inspiration ein. (...) Als einer der erfolgreichsten<br />

Kinderbuchautoren hat er aber auch da<strong>für</strong> gesorgt, dass das<br />

Kinder- und Jugendtheater auch in der Kinder- und Jugendliteraturszene<br />

zum diskutierten gegenstand wurde, etwa bei der Deutschen Akademie<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendliteratur in Volkach. Obendrein ist er bisher der<br />

einzige Autor, der die Autorenförderung des Kinder- und Jugendtheaters<br />

mit dem Paul Maar-Stipendium auch finanziell maßgeblich unterstützt.<br />

Vor diesem schon ein ganzes Künstlerleben andauernden Engagement<br />

<strong>für</strong> das Kinder- und Jugendtheater verneigen wir uns.“<br />

befreien, hofft sie. Doch das Untier – vermutlich<br />

ein Vegetarier – ist nicht im Geringsten an der<br />

Prinzessin interessiert, sondern nur an den Pralinen,<br />

die sie bei sich hat. Und auch sonst läuft<br />

nicht alles nach Plan …<br />

Kikerikiste<br />

3 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />

UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1973<br />

Die Clowns Kümmel und Bartholomäus betrachten<br />

die Welt voller Staunen. Während die beiden<br />

spielen und streiten, tritt der Musikmarschierer<br />

auf. Er kommandiert sie herum und nutzt sie aus<br />

– so lange, bis Kümmel und Bartholomäus erkennen:<br />

Wenn sie zusammenhalten, kann der Musikmarschierer<br />

ihnen nichts anhaben.<br />

Lippels Traum<br />

4 D - 5 H - 4 Dek und Simdek, 2 Std.;<br />

ab 7 Jahren; UA: Theater Pfütze in Koproduktion<br />

mit dem Stadttheater Fürth, 1995<br />

Ist Lippels Traum aus dem Orient gar kein<br />

Traum? Sind Asslam und Hamide aus der Wüste<br />

nicht in Wirklichkeit die beiden neuen türkischen<br />

Mitschüler? Aber bevor Lippel das herausfinden<br />

kann, muss er noch eine sehr böse Tante überlisten,<br />

damit Asslam und Hamide endlich zu ihrem<br />

Vater, dem Sultan, zurückkehren können.<br />

eine Woche voller Samstage<br />

3 D - 5 H - 5 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach,<br />

Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1986<br />

Eines Tages sucht sich das Sams den ängstlichen<br />

und biederen Herrn Taschenbier als neuen Papa<br />

aus. Und damit bleibt nichts mehr, wie es einmal<br />

war. Dahin ist die Ruhe und Beschaulichkeit.<br />

Aber ganz langsam wird Herr Taschenbier<br />

immer fröhlicher, immer unangepasster, ja ganz<br />

einfach immer „samsiger“!<br />

Wie es mit dem Sams weitergeht:<br />

Am Samstag kam das Sams zurück<br />

3 D - 5 H - 5 Dek und Simdek - 1 1 / 2 Std.<br />

ab 6 Jahren, UA: E.T.A. Hoffmann-Theater<br />

Bamberg, 1992<br />

<strong>Neue</strong> Punkte <strong>für</strong> das Sams<br />

5 D - 3 H - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren; UA: E.T.A.<br />

Hoffmann-Theater, Bamberg, 1993<br />

ein Sams <strong>für</strong> Martin Taschenbier<br />

Für die Bühne bearbeitet von Stefan Schroeder;<br />

4 D - 5 H, Statisten; ab 6 Jahren; UA: frei<br />

Sams in gefahr<br />

Für die Bühne bearbeitet von christian<br />

Schidlowsky und Paul Maar; 3 D - 4 H;<br />

ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />

Schloss Maßbach, 2004<br />

Sams in gefahr<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Paul Maar und Markus Hörner;<br />

3 D - 5 H - 5 Dek; ab 6 Jahren<br />

Die Maschimaschine<br />

2 D - 3 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

UA: Badische landesbühne Bruchsal, 1978<br />

Vier Akteure wissen nicht recht, wie es los gehen<br />

soll, das Stück. Sie versuchen zu improvisieren.<br />

Doch ihr Requisit, die Maschimaschine, ist leider<br />

eine sehr echte und nicht ungefährliche Maschine.<br />

Freunderfinder<br />

Unter Mitarbeit von René geiger; 3 D - 2 H -<br />

2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren; UA: Württembergische<br />

landesbühne, Esslingen, 1982<br />

Manchmal, wenn man keine Freunde findet,<br />

muss man sie eben erfinden. Eine behutsame Geschichte<br />

über Einsamkeit und Freundschaft.<br />

Mützenwexel<br />

4 D - 2 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 8 Jahren; UA: Württembergische<br />

landesbühne, Esslingen, 1981<br />

„Meine grundidee war es, eine ganz normale Familie<br />

darzustellen, Vater, Mutter und einige Kinder,<br />

vielleicht noch eine Tante oder eine großmutter.<br />

Dann kommt ein phantastisches Element hinzu: Jemand<br />

klingelt und gibt eine Mütze ab. Die Familie<br />

sagt: „Was sollen wir denn mit der Mütze?“ Einer<br />

setzt sie zufällig auf, und in dem Moment, wo er die<br />

Mütze aufhat, hat er die absolute Macht über die<br />

Familie, und das Familienleben muss so laufen, wie<br />

er das möchte.“ (PAUl MAAR)<br />

Der Aufzug<br />

3 D - 3 H - 1 Simdek - 1 1 / 2 Std.<br />

ab 6 Jahren; UA: lTT, Tübingen, 1999<br />

Ein sonderbarer Aufzug bringt Rosa auf eine verrückte<br />

Reise durch die Stockwerke.<br />

PAuL MAAR/KNISTeR<br />

Das Spielhaus<br />

Theaterstück <strong>für</strong> geistig behinderte Kinder<br />

2 D oder 2 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.<br />

UA: Theater Oberhausen, 1981<br />

Paul und Knister finden ein Bilderbuch mit der<br />

Bauanleitung <strong>für</strong> ein Haus. Sie beginnen zu bauen<br />

und verwechseln dabei lange und kurze Bretter,<br />

dicke und dünne Bauteile, runde und eckige,<br />

usw. Darüber streiten sie sich, geraten in Wut oder<br />

freuen sich und lernen, dass am besten vorwärts<br />

geht, wenn man sich kooperativ verhält.<br />

NeLe uND PAuL MAAR<br />

Papa wohnt jetzt in der heinrichstrasse<br />

2 D - 1 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Pfütze, nürnberg, 1992<br />

„Am Anfang sitzt eine junge Frau auf der offenen<br />

Bühne in einem Sofa und blättert in ihrem<br />

Fa milienalbum. Sie zeigt den anderen die Bilder<br />

und fängt an, aus ihrer Kindheit zu erzählen, als<br />

sich ihre Eltern gestritten haben und sich scheiden<br />

ließen. Während sie das erzählt, treten die Eltern<br />

auf, erst schattenhaft, stumm links und rechts,<br />

dann immer lebendiger.“ (PAUl MAAR)<br />

PAuL MAAR / uLRIch LIMMeR<br />

herr Bello und das blaue Wunder<br />

2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Stadttheater Fürth,<br />

Fränk. Theater Schloss Maßbach 2007<br />

Eine knurrige alte Frau bringt eines Tages einen<br />

geheimnisvollen blauen Saft in die Apotheke<br />

von Max Sternheim und seinem Papa. Der Hund<br />

Bello ist unvorsichtig genug, die ganze Flasche<br />

auszuschlabbern – und verwandelt sich dadurch<br />

blitzschnell in einen Menschen, genauer in den<br />

etwas wunderlichen „Herrn Bello“. Dummerweise<br />

ist Hund (und Herr) Bello in Frau Lichtblau verliebt,<br />

die auch Maxens Papa sehr mag. Max mag sie<br />

nicht, denn er will überhaupt keine neue Mama.<br />

Und Frau Lichtblau schließlich mag vor allem Ehrlichkeit.<br />

Aber wie soll man denn ehrlich erklären,<br />

dass man einen Hundeherrn in der Familie hat?<br />

Das Sams: Theater Bielefeld © Philipp Ottendörfer<br />

PAuL MAAR<br />

chRISTIAN SchIDLOWSKy<br />

Peer & gynt<br />

2 D - 3 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />

UA: Fränk. Theater Schloss Maßbach und<br />

Stadttheater Fürth 2009<br />

Peer glaubt ganz fest daran, dass es Trolle gibt.<br />

Seine Mutter Aase und Lehrer Grieg halten ihn<br />

deshalb <strong>für</strong> einen unverbesserlichen Lügner.<br />

Doch als Peer tatsächlich die Trollprinzessin Gynt<br />

trifft, beginnt <strong>für</strong> ihn ein großes Abenteuer unter<br />

der Erde, im Trollreich. Dass es bei den Trollen als<br />

Frechheit gilt, sich zu bedanken und eine Ohrfeige<br />

etwas sehr Gutes ist, sorgt zunächst <strong>für</strong> einige<br />

Missverständnisse. Aber Peer und Gynt beweisen,<br />

dass Liebe viel stärker ist als die vermeintlich unüberwindlichen<br />

kulturellen Unterschiede. Sie zei-<br />

33


Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />

34<br />

gen uns, dass wir das Fremde in uns und der Welt<br />

nicht <strong>für</strong>chten müssen, sondern dass es unser<br />

Leben kreativ verändern kann. Wir müssen nur<br />

beginnen, uns zu unterhalten – notfalls auch mit<br />

Händen und Füßen.<br />

„(…) Maar und Schidlowsky sprechen ein Thema an,<br />

das in multikulturellen Klassen zum ganz normalen<br />

Schulalltag gehört. Spielerisch (…) inszeniert, geht<br />

es hier schnörkellos und temporeich um grenzen<br />

und ihre Überwindung durch Toleranz und neugier.<br />

Und es geht auch ein bisschen darum, sich von den<br />

Eltern und ihren Konventionen und Vorstellungen<br />

abzunabeln, um einen eigenen Weg zu suchen.“<br />

(nürnberger nachrichten)<br />

F.A.u.s.T. – Furiose Abenteuer<br />

und sonderbare Träume<br />

2 D - 3 H - 1 Simdek; ab 8 Jahren; UA: Theater<br />

Pfütze im Stadttheater Fürth, 1999<br />

Faust kommt vom lateinischen Wort ‚faustus‘ und<br />

bedeutet ‚der Glückliche’. So erklärt es dem Bettelknaben<br />

Johann Faust seine Großmutter, eine<br />

weise Kräuterfrau. Aber Faust ist alles andere als<br />

glücklich. Denn die Dorfkinder verspotten und<br />

quälen ihn, und am Schlimmsten treibt es Rufus,<br />

der arrogante Sohn des Stadtvogts. Er sorgt sogar<br />

da<strong>für</strong>, dass Fausts Großmutter als Hexe verbrannt<br />

wird. Faust, der es auf seiner Suche nach dem<br />

Glück mittlerweile zum Wunderdoktor gebracht<br />

hat, sinnt auf Rache – und schließt einen gefährlichen<br />

Pakt mit dem Teufel!<br />

Rasantes mittelalterliches Spektakel mit Bänkelsang,<br />

bei dem sich historische Fakten mit den Legenden<br />

um den sagenumwobenen Dr. Faust zu<br />

einem „furiosen Abenteuer“ vereinigen.<br />

Klaras engel<br />

2 D - 4 H (Doppelbesetzung)<br />

ab 8 Jahren; UA: Koproduktion; Fränk. Theater<br />

Schloss Maßbach/Stadttheater Fürth 2005<br />

Ausgerechnet in Klaras Familie soll der Erzengelanwärter<br />

Athanasius <strong>für</strong> ein glückliches Weihnachtsfest<br />

sorgen! Eine fast unlösbare Aufgabe, denkt<br />

man da an die Katastrophen der letzten Jahre …<br />

Ein modernes Weihnachtsmärchen!<br />

PAuL MAAR/SePP STRuBeL<br />

Die Opodeldoks<br />

Für die Bühne bearbeitet von Thomas Klischke<br />

und Sophie linnenbaum; 2 D - 3 H- 1 St.; ab 6<br />

Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach,<br />

2008; Auch in einer großen Fassung <strong>für</strong><br />

Freilicht- und Amateuraufführungen erhältlich<br />

(19 D - 11 H - 7 stumme nebenrollen)<br />

Der kleine Deldok wohnt mit seiner Deldokfamilie<br />

und einigen Hennen im Tal des Graslandes.<br />

Die Deldoks haben es eigentlich recht gemütlich.<br />

Aber es ist doch etwas eng, findet Deldok, und<br />

langweilig. Er würde so wahnsinnig gerne herausfinden,<br />

was sich hinter den Bergen befindet.<br />

„Gar nichts“, lautet die dogmatische Antwort der<br />

ganzen Familie. Aber das überzeugt den Jungen<br />

nicht lange. Und so plant er heimlich eine trickreiche<br />

Flucht, begleitet nur von der heldenhaften<br />

Henne Helene. Hinter den Bergen findet Deldok<br />

lauter komische Dinger mit rundem Gras dran.<br />

Und außerdem trifft er auch auf Mogla und ihre<br />

Familie. Doch die sind gar nicht erfreut, ihn zu<br />

sehen. Ob wohl die gefährlichen Hüpfkisten der<br />

Grund <strong>für</strong> ihre Feindseligkeit sind? Und was hat<br />

überhaupt ein silbernes Ei mit alledem zu tun?<br />

Deldok muss eine ganze Menge Rätsel und Probleme<br />

lösen – doch findet er dabei nicht nur einen<br />

Hahn <strong>für</strong> Helene, sondern sogar einen verlorenen<br />

Onkel.<br />

Auf heitere Weise wird in diesem Stück Engstirnigkeit<br />

durch Abenteuermut und eine große Lust<br />

auf das ‚Andere’ überwunden. Am Ende sind alle<br />

über die trennenden Berge und sogar ihren eigenen<br />

Schatten gesprungen – und hatten eine Menge<br />

Spaß dabei.<br />

MARITgeN MATTeR<br />

ein Schaf <strong>für</strong>s Leben<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

Deutsch von Sylke Hachmeister; ab 6 Jahren;<br />

UA: Faro Theater, Bad Waldsee, 2004<br />

In einer kalten Winternacht stapft Wolf durch<br />

den Schnee – er ist sehr, sehr hungrig. Da sieht er<br />

einen Stall und darin: Schaf. Das schaut ihm doch<br />

nach einem netten Restaurant aus! Doch Hund<br />

und Esel könnten das Nachtmahl stören. Deshalb<br />

lockt er Schaf weg vom Hof und überredet es zu<br />

einer Schlittenfahrt nach „Erfahrungen“. Schaf ist<br />

begeistert und sehr beeindruckt von Wolfs Weltgewandtheit<br />

– und, zugegeben, auch von seinem<br />

tollen Schlitten. Nach und nach kommt Wolf jedoch<br />

der eigene Menü-Plan durcheinander. Es ist<br />

ein ganz „famoses“ Schaf, das da mit ihm den Abhang<br />

hinuntersaust, das muss er schon zugeben.<br />

Schließlich geht er sogar auf Schafs Vorschlag<br />

ein, sich im kalten See einen Fisch zu angeln –<br />

gegen den Wolfshunger!<br />

Ob Schaf in dieser Geschichte wirklich naiv ist?<br />

Oder weiß es, dass Erfahrungen eben nur machen<br />

kann, wer da<strong>für</strong> auf eine große Fahrt geht? Und<br />

wer bereit ist, auch ein Risiko einzugehen? Mit<br />

der unerschütterlichen Freundlichkeit und einer<br />

cleveren Erfindungsgabe nimmt es Wolf seine<br />

scheußliche Macht. Dennoch endet die Geschichte<br />

nicht in einer rührseligen Freundschaft von Feinden,<br />

sondern – noch viel mehr als das: in gegenseitigem<br />

Erkennen.<br />

Das gleichnamige Buch erhielt 2004<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

STeFAN MeNSINg<br />

Sprünge<br />

1 H - 1 Dek; ab 8 Jahren; UA: landestheater<br />

Schwaben, 2002<br />

„Sprünge“ setzt sich mit der Situation eines Kindes<br />

in einer von Erwachsenen geprägten Welt<br />

auseinander. Ein Junge, eingesperrt in einen Abstellraum<br />

und allein gelassen mit seiner Angst,<br />

Wut und Hilflosigkeit, findet einen eigenen Ausweg<br />

durch die Kraft seiner Fantasie. „Sprünge“ ist<br />

ein konsequentes und mutiges Stück, das Kinder<br />

ernst nimmt und viel Material <strong>für</strong> eine Auseinandersetzung<br />

bietet.<br />

Das ferne Land<br />

1 D - 1 H - 2 Dek; ab 10 Jahren; UA: frei<br />

Ein Stück über das Erwachen der Liebe, über die<br />

Sehnsucht nach dem Unbekannten und der Überschreitung<br />

der eigenen Grenzen.<br />

Lise<br />

Ein Theaterstück nach Motiven des<br />

Märchens „Der Frieder und das Katerlieschen“<br />

von den gebrüdern grimm; 2 D - 4 H;<br />

ab 10 Jahren; UA: frei<br />

Lise ist eine junge Frau, der es trotz redlicher Bemühungen<br />

nicht gelingt, die einfachsten Dinge<br />

richtig zu tun. Ihre Geschichte ist eine des verzweifelten<br />

Scheiterns – aber schließlich auch eine,<br />

in deren Verlauf sich Lise neu erschafft.<br />

chRISTINe NöSTLINgeR<br />

geschichten vom Franz oder<br />

Wie der Franz die gabi liebt<br />

Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />

4 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2006<br />

Vom Franz kann man sehr viele kluge Dinge lernen.<br />

Nicht nur wie man am besten ‚nicht-streitet‘,<br />

sondern auch, wie man mutig sein kann, wie man<br />

jemanden wirklich lieb haben kann oder wie man<br />

das Piepsen besiegt. Am Ende weiß man ganz<br />

sicher, dass es keinen Grund braucht, um eine<br />

Freundin lieb zu haben – auch wenn der eigene<br />

Papa das natürlich nicht versteht, weil die Freundin<br />

Gabi dem Franz nämlich dreimal die Woche<br />

Kummer macht.<br />

Auch an Weihnachten hat es<br />

der Franz nicht leicht:<br />

Weihnachtsgeschichten vom Franz<br />

Für die Bühne bearbeitet von Rainer<br />

Hertwig; 3 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Dschungel<br />

Wien, 2010<br />

Konrad oder Das Kind aus<br />

der Konservenbüchse<br />

2 D - 6 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1979<br />

Die eigenwillige Berti Bartolotti bekommt irrtümlich<br />

ein Paket zugestellt. In der Konservenbüchse<br />

ist nicht Corned Beef, sondern: Konrad, das Musterkind!<br />

Frau Bartolotti ist jedoch immer auf alles<br />

gefasst und schließt den Jungen sofort ins Herz.<br />

Damit Konrad nicht doch noch den rechtmäßigen<br />

Bestellern übergeben wird, entwickelt sie einen ausgeklügelten<br />

Plan, in dessen Verlauf Konrad „spinatwerfen“<br />

und fluchen lernt!<br />

SuSANN OPeL-göTZ<br />

Ab heute sind wir cool<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 5 Jahren; frei zur UA<br />

Leo und Mug beschließen, ab heute cool zu sein.<br />

Nichts leichter als das: Sonnenbrille auf die Nase,<br />

laute Musik, dass die Wände wackeln, Gruselfilme<br />

anschauen (damit die Haare schön cool zu Berge<br />

stehen) und auf jeden Fall sehr lange aufbleiben.<br />

Coole Jungs halten sich außerdem Würgespinnen<br />

oder Giftratten und dürfen sich auf gar keinen<br />

Fall und niemals gut benehmen. Leo und Mug<br />

sind im Handumdrehen wirklich irrsinnig cool<br />

– aber so richtig glücklich sind sie dabei leider<br />

nicht. Denn dummerweise mögen sie überhaupt<br />

keine Spinnen und, ehrlich gesagt, würden sie lieber<br />

Kinderfilme als Gruselschocker sehen. Das ist<br />

doch total uncool, oder nicht?<br />

Prinzessin Anna oder<br />

Wie man einen helden findet<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />

Als der alte König in Rente geht, bekommt Prinzessin<br />

Annabel von ihm das halbe Königreich.<br />

Wieso nur das halbe?, fragt Annabel empört,<br />

denn sie ist es gewöhnt, stets das Ganze vom<br />

Besten, Größten und Schönsten zu bekommen!<br />

Doch so und nicht anders wird es bestimmt: die<br />

zweite Hälfte ist nämlich <strong>für</strong> den Helden gedacht,<br />

der sie retten und heiraten wird. Doch Annabel<br />

will keinen Helden! Nie und nimmer. Eventuell<br />

ein ganz klein wenig … Aber es kommt überhaupt<br />

keiner, nicht der kleinste Held. Weder Erbsenbrei<br />

noch Zwerge oder Froschküsse zaubern ihn herbei.<br />

Annabel fühlt sich selbst plötzlich ganz halbiert.<br />

Da entdeckt sie den Puppenspieler Jakob<br />

auf der Schlosswiese. Ob er vielleicht das Zeug zu<br />

einem echten Helden hat?<br />

junge töne: „Prinzessin Anna oder Wie man<br />

einen Helden findet“ – Singspiel von Jakob Vinje<br />

nach Susann Opel-götz, mit einem libretto<br />

von Wolfgang Adenberg. nähere Informationen<br />

finden Sie im Programmteil „junge töne“<br />

(und auf www.kindertheater.de).<br />

eLS PeLgROM<br />

Die wundersame Reise der kleinen Sofie<br />

Für die Bühne bearbeitet von Alice Quadflieg;<br />

2 D - 5 H (Doppelbes.); ab 8 Jahren; frei zur UA<br />

Sofie stellt viele ungewöhnliche Fragen, denn sie<br />

möchte noch so viel vom Leben kennenlernen.<br />

Stattdessen muss sie den ganzen Tag krank im<br />

Bett liegen. Bis eines Nachts ihr Kater Terror in<br />

Sofies Kinderzimmer ein Theaterstück aufführt;<br />

es soll ein sehr langes Stück sein und es hat keinen<br />

Titel. Aber Terror verspricht, dass alles darin vorkomme,<br />

was das Leben zu bieten hat! Die Puppen<br />

und Stofftiere im Publikum bekommen mächtig<br />

Angst vor diesem Stück und keiner möchte mitspielen.<br />

Bis auf Langer Lappen, Bär und – das<br />

Mädchen Sofie! Und dann beginnt sich Terrors<br />

Theater-Prospekt plötzlich zu drehen, schneller<br />

und immer schneller, so schnell, dass Sofie den<br />

ein Schaf <strong>für</strong>s Leben: Theater Marabu © ursula Kaufmann<br />

Sturm auf der Haut spürt und den peitschenden<br />

Regen. Ihr Kinderzimmer ist mit einem Mal fern<br />

und vergessen. Das Leben, lernt Sofie, hat wirklich<br />

eine Menge zu bieten. Sie lernt den Hunger<br />

kennen und den Überfluss, Recht und Unrecht,<br />

die Selbstsucht und die Loyalität, das Schöne, das<br />

Hässliche. Sofie rettet Bär vor dem Untergang<br />

und Bär rettet Langer Lappen vor dem Galgen.<br />

Aus der Waagschale des Lebens wünscht Sofie<br />

sich <strong>für</strong> Langer Lappen eine warme Jacke und verliert<br />

da<strong>für</strong> ihre langen, schönen Haare. Eine Weile<br />

lebt sie deshalb im Heim <strong>für</strong> misslungene Kinder,<br />

wo es schön und heiter ist. Doch auch das endet.<br />

Schließlich springt sie sogar aus einer Torte <strong>für</strong><br />

den König, der darüber leider fuchsteufelswild<br />

wird. So flieht sie mit ihren Freunden auf ein<br />

Schiff, das in einem großen, mächtigen Strudel<br />

untergehen wird. Das Stück und das Leben, die<br />

so viel zu bieten hatten, sind zu Ende. Und alle<br />

trauern um Sofie. Doch zum Glück warten Terror,<br />

Langer Lappen, Bär und die schöne Annabella am<br />

nächsten Tag schon in einem flotten Auto – und<br />

zusammen mit Sofie brausen sie davon.<br />

uLRIch PeNQuITT<br />

13 Minuten. hitlerattentäter<br />

Johann georg elser<br />

1 D - 2 H (auch 2 H möglich); ab 10 Jahren;<br />

UA: Trias Theater Ruhr<br />

„Bereits im Herbst 1938 entschließt sich der Schreiner<br />

Johann georg Elser, die nationalsozialistische<br />

Führung – Hitler, göring und goebbels – zu töten.<br />

Er will so den drohenden Krieg verhindern. Elser<br />

weiß, dass Hitler regelmäßig am 8. november zum<br />

Jahrestag seines Putschversuches von 1923 im Münchener<br />

Bürgerbräukeller spricht. Elser verschafft<br />

sich Zugang zum Veranstaltungsort und stellt fest,<br />

dass der Saal nicht bewacht ist. In wochenlanger<br />

Arbeit präpariert er dort ein Jahr später eine<br />

tragende Säule des Veranstaltungssaales <strong>für</strong> die<br />

Aufnahme eines Sprengkörpers. Hitler verlässt am<br />

8. november 1939 unerwartet nur wenige Minuten<br />

vor der Explosion den Versammlungssaal und entkommt<br />

so dem Anschlag.“ (www.georg-elser.de)<br />

Johann Georg Elser ist heute weit weniger bekannt<br />

als die Attentäter des 20. Juli. Denn Elser ist<br />

ein unbequemer Attentäter. Er war der ‚einfache<br />

Mann‘ aus dem Volk, ohne große Bildung, ohne<br />

tiefe Einblicke in die Pläne der nationalsozialistischen<br />

Führung. Doch er war sich bewusst, dass<br />

diese Pläne unweigerlich zum Krieg führen werden.<br />

Seine Tat widerlegt damit das gerne bemühte<br />

‚Man habe doch von nichts wissen können‘. Ein<br />

einfacher Kunstschreiner wusste genug, um mit<br />

dem ganzen Mut eines zum besseren Leben entschlossenen<br />

Individuums die logische und naheliegende<br />

Konsequenz aus diesem Wissen zu<br />

ziehen: dass er Hitler und seine Gewährsmänner<br />

töten muss. Wäre das Attentat gelungen, hätte es<br />

die Welt verändert. Johann Georg Elser wurde am<br />

9. April 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, im<br />

Konzentrationslager Dachau ermordet.<br />

junge töne: Zu diesem Stück wird ab 2013 eine<br />

Komposition <strong>für</strong> Zither und Zuspielung von clemens<br />

nachtmann erhältlich sein.<br />

MIRJAM PReSSLeR<br />

Malka Mai<br />

Für die Bühne bearbeitet von Ulrike Hatzer und<br />

Andreas Steudtner; 3 D in wechselnden Rollen;<br />

ab 10 Jahren; UA: Junges Theater des Hans Otto<br />

Theater Potsdam, 2008<br />

In ihrer Bearbeitung des Romans <strong>für</strong> die Bühne<br />

folgen Ulrike Hatzer und Andreas Steudtner der<br />

eindeutigen Parteinahme Mirjam Presslers <strong>für</strong> die<br />

Opfer der Shoah. Sie machen den Schock fühlbar,<br />

den ein Kind durch den Zusammenbruch<br />

der bekannten Welt und die unverständliche und<br />

unvorstellbare Grausamkeit, die darauf folgte, erleiden<br />

musste. Malka wird, weil sie ‚Jüdin’ ist, von<br />

einem Menschen zu einem bloßen Ding degradiert<br />

und als solches der Vernichtung preisgegeben.<br />

Der unsentimentale, fast spröde Bühnentext<br />

gibt keine Anweisungen zum richtigen Verstehen,<br />

sondern ermöglicht es dem jungen Publikum<br />

nachzuvollziehen, welche Bedeutung und Folge<br />

die Aufkündigung des zivilisatorischen Grundsatzes<br />

hat, dass wir alle gleiche Menschen sind.<br />

Das individuelle Schicksal wird durch die präzise<br />

und knappe Darstellung zum überindividuellen.<br />

Im Sinne Claude Lanzmanns soll das Publikum<br />

„nicht weinen“, auch nicht um das eine Kind, das<br />

doch hätte verschont bleiben sollen, sondern es<br />

soll zur Auseinandersetzung angeregt werden.<br />

35


36<br />

Räuber hotzenplotz: Theater St. gallen<br />

OTFRIeD PReuSSLeR<br />

wurde am 20. Oktober 1923 im nordböhmischen<br />

Reichenbach geboren. Er zählt zu den<br />

namhaftesten und erfolgreichsten Kinderbuch-<br />

und <strong>Kindertheater</strong>autoren in deutscher Sprache.<br />

Mittlerweile verzeichnen die Werke von<br />

Otfried Preußler eine weltweite Gesamtauflage<br />

von 45 Millionen Exemplaren und seine Bücher<br />

liegen in 55 Sprachen und über 340 fremdsprachigen<br />

Ausgaben vor.<br />

Prägend <strong>für</strong> sein literarischen Schaffen waren<br />

stets auch die volkstümlichen Geschichtenerzähler,<br />

allen voran seine Großmutter Dora, die<br />

über einen unerschöpflichen Fundus verfügte.<br />

„Das Geschichtenbuch meiner Großmutter, das<br />

es in Wirklichkeit überhaupt nicht gegeben hat,<br />

ist das wichtigste aller Bücher <strong>für</strong> mich, mit<br />

denen ich je im Leben Bekanntschaft gemacht<br />

habe.“ Aus der böhmischen Heimat schöpft<br />

Otfried Preußler seine Erzählstoffe. Als kleiner<br />

Junge ist er oft mit seinem Vater unterwegs,<br />

der die Sagen des böhmischen Isergebirges<br />

zusammenträgt. Mit ihm sitzt er abends beim<br />

Schein der Petroleumlampe in den Stuben der<br />

Leute, lauscht ihren Geschichten von Zauberern,<br />

Raubschützen, Hexen, Wassermännern<br />

und Gespenstern.<br />

Otfried Preußler, der <strong>für</strong> sein literarisches Werk<br />

mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden<br />

ist, sagt von sich selber: „Ich schreibe mit<br />

besonderer Vorliebe <strong>für</strong> Kinder, weil ich Kinder<br />

gern habe. Und weil ich zu der Überzeugung<br />

gekommen bin, dass Kinder das beste, klügste<br />

und dankbarste Publikum sind, das ein Autor<br />

sich wünschen kann.“<br />

Anlässlich seines runden geburtstages wird vom<br />

12.-16. Juni 2012 ein KInDER-KÜnSTE-FEST in<br />

Stuttgart stattfinden. Unter dem Motto „Spielwiese<br />

- Spielweise“ werden Ausschnitte aus seinem<br />

reichen Werk gezeigt: in Theater und Film, als<br />

Hörbuch, lesung und Buchkunst. Kinder sollen die<br />

Möglichkeit bekommen, die verschiedenen Künste<br />

kennenzulernen und miteinander zu vergleichen,<br />

sie sind Zuschauer und können zugleich die unterschiedlichen<br />

Kunstformen in zahlreichen Workshops<br />

selbst ausprobieren. Das Festival schließt<br />

mit der einmaligen Vergabe des Otfried-Preußler-<br />

Kinderstückepreises (dotiert mit 10.000 Euro) und<br />

einem Fachsymposium, auf dem in interdisziplinärer<br />

Weise über unterschiedliche Erzählformen <strong>für</strong><br />

Kinder in der gegenwart diskutiert werden soll.<br />

Die Partner des Festivals sowie Informationen<br />

rund um die Veranstaltungen und den <strong>Stücke</strong>preis<br />

finden Sie auf www.spielwiese-preussler.de.<br />

Kinderstücke von A bis Z<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

zum 90.<br />

Geburtstag!<br />

„ Mein Angebot als Geschichten-<br />

erzähler sind Spielwiesen <strong>für</strong> die<br />

Phantasie. Es gibt hinreichend<br />

Schulen in Deutschland, an Spiel-<br />

wiesen <strong>für</strong> Kinder kann es nie genug<br />

geben. Erst recht nicht an Spiel-<br />

wiesen <strong>für</strong> die Phantasie.“<br />

Die Abenteuer des starken Wanja<br />

Für die Bühne bearbeitet von Tristan<br />

Berger; 6 Darsteller/innen (Mehrfachbesetzungen);<br />

ab 8 Jahren; frei zur UA<br />

Wanja ist ein leidenschaftlicher Tagträumer<br />

und Faulpelz - sehr zum Leidwesen seiner Brüder<br />

Sascha und Grischa. Als er eines Tages im<br />

Wald liegt und müßig in den Himmel schaut,<br />

kommt ein blinder Alter des Wegs und prophezeit<br />

ihm, dass er einst Zar werden würde. Doch<br />

da<strong>für</strong> müsse er zuerst stark werden: sieben<br />

Jahre dürfe er nichts anderes essen als sieben<br />

Säcke Sonnenblumenkerne und dabei müsse<br />

er schweigend auf dem Ofen liegen. Wanja<br />

staunt nicht schlecht, doch er tut, wie ihm geheißen<br />

- faulenzen kann er schließlich hervorragend.<br />

Er schweigt als seine Tante Akulina<br />

sich Sorgen macht, er schweigt auch über die<br />

vielen Pöbeleien seiner Brüder, doch als sie ihn<br />

schließlich mit Gewalt vom Ofen holen wollen,<br />

da hebt Wanja das Dach der Hütte hoch: Er ist<br />

nicht mehr länger der faule Wanja, jetzt ist er<br />

der starke Wanja! So bricht er auf, um den Zarenthron<br />

zu besteigen. Auf seinem Weg muss er<br />

gegen den Och, die Baba Jaga und schließlich gegen<br />

Foma Drachensohn kämpfen. Er bezwingt<br />

sie nicht nur durch seine schiere Körperstärke,<br />

sondern auch weil Wanja im Herzen stark geworden<br />

ist. Er ist ein Zar wie er im Buch steht:<br />

klug und mitfühlend, mit einem starken, großen<br />

Herzen.<br />

tristan BerGer (geb. 1959) war von 1993-<br />

1997 intendant des theaters halle, danach<br />

u.a. leitender Dramaturg der schlossFestspiele<br />

ettlingen. als freiberuflicher autor, regisseur und<br />

Dramaturg arbeitet tristan Berger <strong>für</strong> zahlreiche<br />

theater, hörspielverlage und hochschulen. er<br />

schreibt <strong>für</strong> theater der Zeit und war bereits in<br />

zahlreichen Jurys tätig, zuletzt als Kurator der<br />

augenblick Mal 2011.<br />

37


Kinderstücke von A bis Z<br />

38<br />

OTFRIeD PReuSSLeR<br />

Der Räuber hotzenplotz<br />

Eine Kasperlgeschichte; 2 D - 5 H - 3 Dek -<br />

1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />

Hamburg, 1969<br />

Der Räuber Hotzenplotz hat Großmutters Kaffeemühle<br />

geraubt. Grund genug <strong>für</strong> Kasperl und<br />

Seppel, dem Mann mit den sieben Messern das<br />

Handwerk zu legen. Das ist jedoch gar nicht so<br />

einfach: Denn sie laufen direkt in die Falle des<br />

fiesen Räubers. Während Seppel beim Hotzenplotz<br />

zur Strafe schuften muss, wird Kasperl gegen<br />

einen Sack Schnupftabak an den Zauberer<br />

Petrosilius Zwackelmann verkauft. Die Zukunft<br />

der beiden sähe finster aus, wäre da nicht noch<br />

eine geheimnisvolle Fee …<br />

Wie es mit dem hotzenplotz weitergeht:<br />

<strong>Neue</strong>s vom Räuber hotzenplotz<br />

noch eine Kasperlgeschichte;<br />

2 D - 5 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1970<br />

<strong>Neue</strong>r Titel!<br />

Keine Angst vor hotzenplotz<br />

(Früherer Titel „hotzenplotz 3“)<br />

2 D - 5 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1973<br />

Als musikalische gaunerjagd:<br />

Der Räuber hotzenplotz<br />

Eine musikalische ganuerjagd mit Musik<br />

von Martin lingnau; libretto: Heiko Wolgemuth,<br />

empfohlen ab 5 Jahren, UA: Schmidts<br />

Tivoli, Hamburg, 2011; Besetzung: 3 D - 4 H;<br />

Fee / großmutter / Unke : Sopran; Hotzenplotz<br />

: tiefer Bariton; Kasper : Tenor; Seppl :<br />

Tenor; Zwackelmann : Baritenor; Orchester:<br />

Perc., git./Mand., Klav./Keyb., Kb.; Demo-cD<br />

erhältlich<br />

Die Musik von Martin Lingnau zeichnet sich auf<br />

der einen Seite dadurch aus, dass sie ungemein<br />

eingängig ist. Auf der anderen Seite machte<br />

Lingnau Anleihen bei der Jahrmarktsmusik und<br />

erreichte so eine optimale Verknüpfung mit<br />

dem klassischen Kasperle-Theater. Die Lieder<br />

sind <strong>für</strong> singende Schauspieler komponiert.<br />

Die kleine hexe<br />

3 D - 7 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 5 Jahren; UA: Südostbayerisches<br />

Städtetheater, landshut, 1973<br />

Die kleine Hexe hat es gründlich satt, dass die<br />

großen Hexen sie nicht ernst nehmen. Wenn sie<br />

beweisen kann, dass sie trotz ihrer Jugend – sie<br />

erst 127 Jahre alt – eine gute Hexe ist, darf sie in<br />

Zukunft am großen Hexentanz auf dem Blocksberg<br />

teilnehmen. Aber was ist schon eine „gute<br />

Hexe“? Die kleine Hexe und ihr Rabe Abraxas<br />

haben da etwas ganz gründlich falsch verstanden,<br />

finden die Oberhexen.<br />

Das kleine gespenst<br />

3 D - 7 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater Rosenheim, 1989<br />

Das kleine Nachtgespenst auf Burg Eulenstein<br />

möchte die Welt bei Tag erleben. Aber so ein Gespenst,<br />

das plötzlich sichtbar wird, kann das Leben<br />

einer Kleinstadt ganz schön durcheinander<br />

bringen!<br />

junge töne: „Das kleine gespenst“ – Musiktheater<br />

von Walter Soyka nach Otfried Preußler, mit einem<br />

libretto von Bernhard Studlar. nähere Informationen<br />

finden Sie im Programmteil „junge töne“<br />

(und auf www.kindertheater.de).<br />

Der kleine Wassermann<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Wolfgang Adenberg; 3 D - 8 H - 3 Kinder,<br />

(Doppelbesetzungen); ab 4 Jahren;<br />

UA: E.T.A. Hoffmann Theater, Bamberg, 2003<br />

Im Mühlenweiher wurde ein kleiner Wassermann<br />

geboren! Schnell lernt der kleine ‚Nassforsch’,<br />

dass im Weiher viele Abenteuer und manche<br />

Gefahren auf ihn warten.<br />

Die dumme Augustine<br />

3 D - 3 H - 1 Dek - 1 1 / 4 Std.; ab 4 Jahren;<br />

UA: Theater Rosenheim, 1984<br />

Die dumme Augustine<br />

neu bearbeitet als Theater mit Musik von<br />

Stefan Schroeder (Text) und christoph Iacono<br />

(Musik); 2 D - 3 H - 1 - 2 beliebig, (Zirkus-)Trp.,<br />

Perc., Klav./Akk./Harmonium; ab 6 Jahren;<br />

frei zur UA<br />

Der dumme August ist ein Star in der Manege,<br />

das Publikum liebt seine akrobatischen Späße.<br />

Und auch zuhause ist sein Leben eine wahre Freude:<br />

Die dumme Augustine hält den Zirkuswagen<br />

schön sauber und die drei Kinder gedeihen prächtig.<br />

Der dumme August könnte sich kein besseres<br />

Leben vorstellen! Die dumme Augustine kann<br />

das hingegen sehr wohl: Während August allabendlich<br />

zur Arbeit geht, träumt sie davon, endlich<br />

auch mal im Licht der Scheinwerfer stehen<br />

zu dürfen. Als der dumme August schreckliche<br />

Zahnschmerzen bekommt und seinen Auftritt<br />

deshalb verpasst, springt die dumme Augustine<br />

kurzentschlossen <strong>für</strong> ihn ein. Die Kinder drücken<br />

fest die Daumen, der Direktor wird gar nicht erst<br />

gefragt, schon dreht Augustine eine Runde nach<br />

der anderen, zaubert, scherzt und bekommt tosenden<br />

Applaus da<strong>für</strong>.<br />

Ein Stück über das, was wir aus unserem Leben<br />

gerne machen würden - und darüber, wie wir<br />

unsere Träume Wirklichkeit werden lassen können.<br />

In kleinen Solopartien und Ensemblestücke<br />

erzählen die Figuren von ihren Plänen, ihren Talenten.<br />

Sie singen auch davon, dass es manchmal<br />

schwer sein kann, im täglichen Leben das eigene<br />

Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die dumme<br />

Augustine macht uns vor, wie es gelingen kann.<br />

„Eine Zirkusmusik, die mit kleinen Motiven und<br />

Phrasen jongliert und daraus einen tänzerischen<br />

Spaß macht. nicht, um atemberaubende Akrobatik<br />

vor-zuführen, sondern um lustig-elegant und mit<br />

leichtigkeit in einer kleinen Ton-Manege herumzuwirbeln.<br />

Dahinter steckt meist ein verschmitztes,<br />

lachendes, manchmal aber auch ein trauriges, weinendes<br />

Auge. Und natürlich ist alles hin und wieder<br />

auch ein wenig tollpatschig oder schräg, eben ganz<br />

so wie ein richtiger clown... (cHRISTOPH IAcOnO)<br />

Ich bin Pumphutt<br />

7 D - 11 H - 3 Stat. - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 8 Jahren; UA: Theater Rosenheim, 1996<br />

Der geheimnisvolle Pumphutt zaubert <strong>für</strong> Gerechtigkeit<br />

und so manch einer bekommt einen Denkzettel,<br />

zum Beispiel die prahlerischen Offiziere<br />

der kur<strong>für</strong>stlichen Armee oder der sture Mauermüller<br />

vom Kittlitzer.<br />

hörbe mit dem großen hut<br />

Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger;<br />

14 Rollen (<strong>für</strong> Freilichtaufführungen);<br />

ab 5 Jahren; UA: frei<br />

Hörbe ist ein Hutzelmann. Und die Hutzelmänner<br />

aus dem Siebengiebelwald haben ganz besondere<br />

Hüte. Die bestehen aus neunundneunzig<br />

seltsamen Zutaten, neun Mal muss die Sonne auf<br />

sie scheinen und neunmal der Mond, neunmal<br />

Regen und neunmal Schnee auf sie fallen. Einen<br />

solchen Hut kann Hörbe im Notfall sogar als Boot<br />

benutzen, weil er zum Beispiel gerade auf der<br />

Flucht vor einer Schar Ameisen ist. Aber da erfasst<br />

plötzlich die Flusströmung sein Hutboot und<br />

treibt ihn geradewegs mitten hinein in die Worlitzer<br />

Wälder! Ganz schrecklich, denn dort haust<br />

bekanntlich der Plampatsch, der besonders gerne<br />

Hutzelmänner frisst! Wer aber ist das seltsame<br />

zottelige Wesen, das ihn ganz knapp vor dem sicheren<br />

Ertrinken rettet? Ein Zwottel, ein Zottelschratz,<br />

mit Zottelpelz und Zi-Za-Zottelschwanz?<br />

Oder doch vielleicht der leibhaftige Plampatsch?<br />

Der goldene Brunnen<br />

4 D - 4 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 6 Jahren; UA: Südostbayerisches<br />

Städtetheater, landshut, 1975<br />

Der Brunnen des kleinen russischen Dorfes ist<br />

versiegt. Um ihn zu heilen, muss jemand ausziehen<br />

und Wasser vom Goldenen Brunnen holen.<br />

Nur das Mädchen Maschenka ist beherzt genug,<br />

um den Weg voller Gefahren auf sich zu nehmen.<br />

Krabat<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

nina Achminow; 3 D - 9 H - Simdek - 2 Std.;<br />

ab 10 Jahren; UA: Prinzregententheater<br />

München, 1994<br />

Am Dreikönigstag folgt Krabat einem unheimlichen<br />

Ruf: Er wird zur Mühle im Koselbruch bestellt.<br />

Dort wird nicht nur Korn gemahlen, sondern<br />

die schwarze Magie gelehrt. Krabat lernt schnell<br />

die Faszination der Zauberkunst kennen. Aber<br />

auch ihren Preis: In jeder Silvesternacht fordert<br />

der Gevatter vom Mühlenmeister einen Gesellen<br />

als Opfer. Als Krabat so seinen Freund Tonda verliert,<br />

beschließt er, gegen den Meister zu kämpfen.<br />

Mit der Hilfe der Kantorka, die ihn liebt, kann er<br />

dessen Macht schließlich brechen und sich selbst<br />

befreien.<br />

Rübezahl und der Doctor Pampulus<br />

oder Die Wunderbarliche Weiswurzel<br />

Ein RiesengebirgsSpektakel;<br />

2 D - 4 H - Simdek - 1 Std.; ab 8 Jahren;<br />

UA: neue Werkbühne München, 2000<br />

Der habgierige Doctor Pampulus verkauft den Leuten<br />

auf dem Marktplatz falsche Wundermittel. Als<br />

er mit seinem Gehilfen ins Gebirge zieht, um die<br />

wunderbarliche Weiswurzel zu suchen, erscheint<br />

ihm Rübezahl in der Gestalt eines Wurzelmannes<br />

und warnt: Eine <strong>für</strong> jeden – und keine drüber. Natürlich<br />

kümmert dies den Doctor wenig, er packt<br />

sich den ganzen Rucksack voll, doch das lässt Rübezahl<br />

nicht ungestraft zu.<br />

ALIce QuADFLIeg<br />

KeNNeTh gRAhAMe<br />

Kröterich hält die Welt in Atem<br />

nach Kenneth grahames‘ „Der Wind in<br />

den Weiden“ in der Übersetzung ins Deutsche<br />

von Harry Rowohlt; 4 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: nationaltheater Weimar, 2011<br />

Der Kröterich von Krötinhall ist ein großsprecherischer<br />

Kerl, eitel, eingebildet und chaotisch, waghalsig<br />

und unbeirrbar. Kurz, er ist alles, was wir<br />

uns, dank guter Erziehung und zivilisierter Sitten,<br />

selbst verbieten müssen. Ratte, Maulwurf und<br />

Dachs sind ihm trotzdem in aufrichtiger Freundschaft<br />

verbunden, obwohl sie sich meistens über<br />

ihr schweres Los beklagen. Doch ein solcher Kröterich<br />

im Freundeskreis vertreibt eben auch die<br />

eigene wohlanständige Langeweile und wirft ein<br />

bisschen bunten Glanz auf die freundliche Mittelmäßigkeit.<br />

So stehen ihm die Freunde geduldig bei<br />

all seinen verrückten Abenteuern zur Seite, retten<br />

ihn aus der Kerkerhaft und erobern schließlich sogar<br />

Krötinhall <strong>für</strong> ihn zurück. Natürlich versuchen<br />

sie bei alledem, den Kröterich von seiner Geltungssucht<br />

zu kurieren und ihn – eben doch – zu zivilisieren.<br />

Der Kröterich aber macht beharrlich seinem<br />

Ruf alle Ehre und so endet das Stück notwendig im<br />

schönsten Tumult.<br />

BJARNe ReuTeR<br />

hodder, der Nachtschwärmer<br />

Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche von Peter<br />

Urban-Halle; 3 D - 2 H (alternative Aufteilung<br />

möglich); ab 7 Jahren; frei zur UA<br />

„Du bist der Auserwählte. Du wirst die Welt erretten!“,<br />

sagt die Fee, bevor sie mit einem leisen<br />

„plopp“ verschwindet. Hodder ist sicher, dass sie<br />

ihn verwechselt hat. Wie soll ausgerechnet er die<br />

Welt erretten? Er, der allenfalls abgewählt wird,<br />

wenn im Sportunterricht die Mannschaften zusammengestellt<br />

werden! Ja, wenn vielleicht Asta<br />

K. Andersen, die rote Lola und der Boxer Big Mac<br />

Johnson mit auf die Expedition zur Rettung der<br />

Welt kommen würden, dann könnte es klappen...<br />

Und außerdem ist Hodder klug genug, bei der<br />

winzigen Insel Guambilua anzufangen.<br />

BARBARA ROBINSON<br />

hilfe, die herdmanns kommen<br />

Für die Bühne bearbeitet von David gieselmann;<br />

4 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Schauspiel<br />

Hannover, 01.12.2012 (Regie: Hanna Müller)<br />

Die Herdmann-Kinder gelten als die schlimmsten<br />

Kinder aller Zeiten. Jeder erwartet eine<br />

Katastrophe als es ihnen gelingt, sämtliche<br />

Hauptrollen des weihnachtlichen Krippenspiels<br />

zu besetzen. Es kommt aber ganz anders: Die<br />

Kinder übertragen die Geschichte in ihre eigene<br />

Realität – und eröffnen damit ein ganz neues<br />

Verständnis der Weihnachtsbotschaft.<br />

DaViD GieselMann, 1972 in Köln geboren, studierte<br />

von 1994 bis 1998 szenisches schreiben an<br />

der hochschule der Künste Berlin und inszenierte<br />

zu der Zeit erste eigene stücke in der freien theaterszene<br />

Berlins. 1999 war er zur „international residency<br />

of Playwrights“ sowie zur „Week of new<br />

German Playwrights“ am londoner royal court<br />

theatre eingeladen. Dort wurde 2000 sein stück<br />

„herr Kolpert“ uraufgeführt, das auf zahlreichen<br />

deutschen und internationalen Bühnen nachgespielt<br />

wurde. David Gieselmann lebt in hamburg.<br />

hilfe, die herdmanns kommen<br />

In der originalen Theaterfassung von Barbara<br />

Robinson; Deutsch von nele und Paul Maar;<br />

15 D - 12 H (kl. Besetz. mögl./<strong>für</strong> Amateure und<br />

Schulen geeignet); ab 6 Jahren; DEA: Theater<br />

<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1989<br />

SIMON uND DeSI Ruge<br />

Katze mit hut<br />

3 D - 6 H - 1 Dek und Simdek - 1 1 / 2 Std.<br />

ab 5 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />

Hamburg, 1990<br />

Eine Katze mit Hut landet durch Zufall in Stackeln<br />

an der Kruke. Sie findet ein schönes leer<br />

stehendes Haus in der Backpflaumenallee, in der<br />

der Brauereidirektor Maulwisch eine unglückliche<br />

Kindheit verbracht hat. Die Katze verspricht<br />

ihm, es von nun an glücklich zu wohnen – und<br />

so nimmt sie nach und nach lauter heimatlose<br />

Pensionsgäste bei sich auf: Marianne Dudel, das<br />

Dudelhuhn, den bellenden Kapitän Knaak, ein<br />

Musikschwein namens Baby Hübner, den seltenen<br />

Zappergeck, ein sehr schwieriges Kind und<br />

schließlich auch noch den Stolpervogel, die Gebrüder<br />

Erbsenstein und ein schlafendes Lama. Bei<br />

so vielen Schützlingen bleibt natürlich kein Geld<br />

<strong>für</strong> die Miete. Doch selbst der Maulwisch lernt<br />

schließlich, dass es Wichtigeres gibt im Leben.<br />

Kinderstücke von A bis Z<br />

NEW!<br />

You will find a list of available international<br />

rights on www.kindertheater/foreignrights.de<br />

ANDReAS STeINhöFeL<br />

Der mechanische Prinz<br />

Als Spiel <strong>für</strong> Menschen und Puppen <strong>für</strong><br />

die Bühne bearbeitet von Sascha löschner;<br />

3 D - 2 H und Puppenspiel; ab 10 Jahren;<br />

UA: Sommertheater Detmold<br />

Ein geheimnisvolles goldenes Ticket ermöglicht<br />

es Max an magischen U-Bahn-Stationen auszusteigen,<br />

die ihn nach Nimmerland bringen. Für<br />

Max beginnt eine Reise in sein eigenes Ich. Und<br />

diese Reise ist lebensgefährlich, denn hier erwartet<br />

ihn der mechanische Prinz, der sein Herz als<br />

Pfand verlangt. Zum Glück ist Jan an seiner Seite.<br />

Aber da täuscht sich Max: Denn erst als er die<br />

Wahrheit über seinen Freund herausfindet, kann<br />

er sein Herz befreien.<br />

Als reine Schauspielfassung:<br />

Für die Bühne bearbeitet von Henning Bock<br />

und Jürgen Popig; 2 D - 4 H; ab 10 Jahren,<br />

frei zur UA<br />

es ist ein elch entsprungen<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Felicitas loewe; 4 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Junge generation Dresden,<br />

2012 (Regie: Philippe Besson)<br />

Wer glaubt schon an den Weihnachtsmann?<br />

Der kleine Bertil jedenfalls nicht mehr. Leider!,<br />

denn sonst könnte er sich von ihm wünschen,<br />

dass seine Eltern nämlich nicht geschieden wären<br />

und sein Papa an Weihnachten bei ihnen<br />

sein könnte. Als mitten in die Weihnachtsvorbereitungen<br />

aber ein Elch durchs Dach kracht<br />

und berichtet, dass er <strong>für</strong> den „Chef“ auf Probefahrt<br />

ist, schöpft Bertil neue Hoffnung! Bis auf<br />

seine durchaus verbesserungswürdigen Tischmanieren<br />

ist Mr. Moose ein so charmanter und<br />

liebenswürdiger Gast, dass ihn die Familie am<br />

liebsten behalten möchte. Doch eines Abends<br />

steht ein ärgerlicher älterer Herr vor der Tür<br />

und sucht seinen Angestellten. Fürs Erste lässt<br />

er sich noch von Omas Kirschlikör ablenken,<br />

aber dann muss Bertil schnell handeln!<br />

Eine turbulent-komische Weihnachtsgeschichte<br />

mit klingenden Glöckchen, Lametta und steinharten<br />

Keksen.<br />

Felicitas lOeWe wurde 1959 in Berlin geboren.<br />

sie studierte theaterwissenschaften an der humboldt-Universität<br />

Berlin und arbeitete ab 1985<br />

als schauspieldramaturgin am theater stralsund,<br />

der Berliner Volksbühne und am carrousel theater<br />

an der Parkaue. Von 1999 bis 2008 war sie<br />

chefdramaturgin am theater Junge Generation,<br />

seit 2008 ist sie dort intendantin.<br />

Auch in der Schauspielfassung<br />

von Andreas Steinhöfel erhältlich:<br />

3 D - 3 H - 3 Kinder; ab 6 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Würzburg, 1999


Kinderstücke von A bis Z<br />

40<br />

eVA MARIA STüTINg<br />

Astronaut und grünes Männchen.<br />

Ein All-Märchen; 1 D - 4 H sowie 2 D oder H;<br />

ab 5 Jahren; frei zur UA<br />

Der Sternenflottenkadett Kosmo würde gerne die<br />

unendlichen Weiten des Alls erforschen – denn<br />

er hofft so sehr, irgendwo auf das außerirdische<br />

Wesen zu treffen, das ihn nachts immer im Schlaf<br />

besucht. Sehr zum Spott seiner Mitkadetten übrigens.<br />

Stattdessen aber soll er mal wieder mit der<br />

betagten und langsamen Sternhüpfe Amalia die<br />

Krater auf dem Mond einzäunen. Doch plötzlich<br />

spielen alle Instrumente verrückt, Kosmo ist von<br />

der Route abgekommen: ein Sterntor, ein Parallel-<br />

Universium! Sein Endmodul verhakt sich an einer<br />

unbekannten Materie. Aber er hat nicht viel<br />

Zeit, zu staunen. Denn da steht vor ihm schon ein<br />

sehr wütender und wehrhafter Biep, ein echter<br />

Außerirdischer!<br />

cowboys und Pferde<br />

Eine Mild-West geschichte; 1 D -<br />

2 H - 1 Simdek; ab 8 Jahren; UA: Bühnen<br />

der landeshauptstadt Kiel, 2002<br />

Das Pferd des Weißen Cowboys hat allerhand zu<br />

tun, um den Schwarzen Cowboy davon abzuhalten,<br />

sich mit seinem Weißen zu duellieren. Denn<br />

der hat überhaupt kein Interesse an Duellen. Er<br />

malt viel lieber Sonnenuntergänge! Und nimmt<br />

überhaupt nicht wahr, was sein treues Pferd alles<br />

<strong>für</strong> ihn tut. Was zuviel ist, ist zuviel! Das Pferd<br />

macht sich aus dem Staub und der Schwarze Cowboy<br />

will die Gunst der Stunde nutzen. Nur leider<br />

ist er das Bösesein selbst schon ziemlich leid.<br />

Drachen und Ritter<br />

1 D - 2 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Staatstheater Mainz, 2004<br />

Der edle Ritter Kunibert ist ziemlich unedel hässlich.<br />

Das wäre nicht so schlimm, doch hat er leider<br />

auch noch nie einen Drachen getötet oder ein<br />

Burgfräulein gerettet. Die Geduld des obersten<br />

Ritter<strong>für</strong>st ist nun zu Ende: Innerhalb von drei Tagen<br />

muss der arme Kunibert einen Drachenkopf<br />

und ein Burgfräulein liefern, sonst wird er zum<br />

Tellerwäscher degradiert! Kunibert macht sich auf<br />

zu seiner Mission und findet heraus, dass man<br />

auch ohne Heldentaten ein echter Held sein kann.<br />

Piratenmolly Ahoi!<br />

Vom Mädchen, das auszog, Seemann<br />

zu werden; 1 D - Simdek - 1 Std.; ab 6 Jahren;<br />

UA: Volkstheater Rostock, 2002<br />

„Träume sind dazu da, in Erfüllung zu gehen“,<br />

meint Molly Kelly und beschließt, ihren Traum<br />

wahr zu machen. Sie möchte Seemann werden.<br />

Aber die Seefahrt ist ein hartes Geschäft – und<br />

harte Geschäfte werden meist von harten Männern<br />

erledigt. Doch Molly gelingt es als Schiffsjunge<br />

Olly anzuheuern. Und mit List und Mut<br />

wird sie schließlich sogar zur ge<strong>für</strong>chteten Piratenkapitänin!<br />

LISA TeTZNeR<br />

(10.11.1894 -<br />

02.07.1963):<br />

50 Todestag<br />

Lisa Tetzner wurde 1894<br />

in Zittau geboren. Gegen<br />

den Willen ihres Vaters<br />

belegte sie an der Schauspielschule<br />

Max Reinhardt Kurse in Sprecherziehung<br />

und Stimmbildung und inskribierte<br />

an der Berliner Universität bei Emil Milan, der<br />

dort Lektor <strong>für</strong> Vortragskunst war. Emil Milan<br />

wurde zu ihrem Mentor und unterstützte auch<br />

ihre Neigung zum Volksmärchen. Den entscheidenden<br />

Anstoß <strong>für</strong> ihren weiteren Lebensweg<br />

gab 1917/18 die Begegnung mit dem Verleger<br />

Eugen Diederichs. Lisa Tetzner begann, als Märchenerzählerin<br />

durch die Dörfer Mittel- und<br />

Süddeutschlands (Thüringen, Schwaben und<br />

das Rheinland) zu ziehen. Eugen Diederichs<br />

brachte auch ihr erstes Buch „Vom Märchenerzählen<br />

im Volk“ heraus.<br />

1919 lernte Lisa Tetzner auf einer ihrer Wanderungen<br />

in Thüringen den KPD-Politiker und Arbeiterschriftsteller<br />

Kurt Kläber kennen. und heiratete<br />

ihn 1924. Kurt Kläber schrieb später unter<br />

dem Pseudonym Kurt Held unter anderem das<br />

Kinderbuch „Die rote Zora und ihre Bande“<br />

(s. S. 27). 1927 wurde Lisa Tetzner als Leiterin<br />

der Kinderstunde an den Berliner Rundfunk berufen<br />

und war ab 1932 auch <strong>für</strong> die Kinderprogramme<br />

anderer Rundfunkstationen zuständig.<br />

Daneben gab sie umfangreiche Märchensammlungen<br />

heraus. Ab 1928 begann sie, eigene Kinderbücher<br />

zu schreiben. 1933 emigrierte sie mit<br />

ihrem Mann in die Schweiz. Tetzners Bücher<br />

wurden in der Folge in Deutschland verboten.<br />

Ab 1937 arbeitete sie als Dozentin <strong>für</strong> Sprecherziehung<br />

am Kantonalen Lehrerseminar in Basel,<br />

wo sie bis 1955 tätig war. In den 1950er Jahren<br />

war Lisa Tetzner eine Förderin der phantastischen<br />

Kinderliteratur (vor allem Astrid Lindgrens<br />

„Pippi Langstrumpf“), die in Deutschland<br />

eher zögernd angenommen wurde. 1957 übersetzte<br />

sie C. S. Lewis’ erstes Narnia-Buch.<br />

LISA TeTZNeR<br />

Die Schwarzen Brüder<br />

Zur individuellen Dramatisierung und in<br />

einer Fassung <strong>für</strong> die Bühne Michael Miensopust<br />

(frei zur UA); ab 8 Jahren<br />

Giorgios Familie will zunächst nichts wissen<br />

vom Angebot des Menschenhändlers. Doch dann<br />

kommt ein harter Tessiner Winter und Giorgios<br />

Mutter wird schwer krank. Die Familie hungert.<br />

Und so wird Giorgio <strong>für</strong> nur zwanzig Franken an<br />

einen Kaminfeger nach Mailand verkauft. Für<br />

den Jungen beginnt eine elende Zeit. Die Hausherrin<br />

duldet ihn kaum, prügelt viel und spart noch<br />

mehr am Essen und tagsüber muss er die heißen,<br />

engen Schlote der Mailänder Bürger fegen.<br />

Schwarz wird er bald, wie die anderen Kaminfe-<br />

gerjungen – und wie sie wird Giorgio ein Mitglied<br />

des Bundes der Schwarzen Brüder. Durch die Hilfe<br />

seiner Bundesbrüder gelingt Giorgio die Flucht<br />

und er kann ein neues Leben beginnen.<br />

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts werden Tessiner<br />

Jungen als Kaminfeger nach Mailand verkauft.<br />

Nur wenige von ihnen überleben die harte, gefährliche<br />

Arbeit und die brutale Behandlung durch ihre<br />

Dienstherren.<br />

Dass Giorgios Geschichte weit mehr ist als ein<br />

historischer Skandal, belegen die offiziellen Angaben<br />

der Kinderhilfsorganisationen: Über 150<br />

Millionen Kinder arbeiten heute – viele von ihnen<br />

unter ausbeuterischen Bedingungen in Minen, Fabriken,<br />

auf Plantagen oder als Dienstmädchen.<br />

MARIT TöRNQVIST<br />

eine kleine Liebesgeschichte<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 6 Jahren; UA: Melika Ramic 2010<br />

Ein Mädchen, eine junge Frau sitzt auf einem<br />

Pfahl am Meer. Sie sieht die Schiffe vorbeiziehen,<br />

große und kleine, bunte und traurige. Sie lässt<br />

Wind und Regen über sich hinwegziehen. Sie<br />

träumt und hält Ausschau nach ihrem eigenen<br />

Leben. Aber das Leben wird nicht angespült wie<br />

Treibholz. Als all ihre Gedankengebäude einstürzen,<br />

fasst sie endlich den Mut, aufzubrechen.<br />

Eine poetische Geschichte, deren Bilder von großer<br />

Theatralität sind.<br />

eDWARD VAN De VeNDeL<br />

Twice oder cooler als eis<br />

Für die Bühne bearbeitet von carolina gleichauf;<br />

3 D - 2 H; ab 10 Jahren; frei zur UA<br />

Gus und Cal sind Zwillinge, Twins, sie sind<br />

„Twice“ – und „cooler als Eis“. Genau wie ihre<br />

Musik. Außer Musik machen die beiden auch<br />

noch Frau Breedwisch das Leben schwer. Stimmt<br />

schon, die Breedwisch ist wirklich ‚uncool‘. Und<br />

ausgerechnet sie musste die Vertretung <strong>für</strong> ihren<br />

wahnsinnig tollen Lehrer Monty übernehmen.<br />

Aber Gus und Cal gehen in ihrem Protest gegen<br />

sie trotzdem zu weit, weil sie gar nicht bemerkt<br />

haben, wie groß ihr Einfluss in der Klasse ist und<br />

welche Gruppendynamik sie auslösen können.<br />

Als sie beginnen, den angerichteten Schaden wieder<br />

gutzumachen, müssen sie sich deshalb zuerst<br />

selbst in Frage stellen. Ehrlich gesagt spielt dabei<br />

auch Levineke, die sehr interessante Tochter vom<br />

Nachbarn Kars, eine gewisse Rolle. Schließlich<br />

wachsen Gus und Cal über sich selbst hinaus. Dabei<br />

kommt ihnen übrigens die Hydraulik zu Hilfe:<br />

Etwas Kleines kann etwas sehr Großes hochheben!<br />

Sogar die Breedwisch geht am Ende in die<br />

Luft, dieses Mal aber ganz anders.<br />

Was ich vergessen habe<br />

Für die Bühne bearbeitet von Andreas Steudtner<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche von<br />

Rolf Erdorf; 2 D - 2 H; ab 10 Jahren; UA: Staatstheater<br />

Braunschweig 2010<br />

Elmer Jonas de Jong ist elf Jahre alt und er wird oft<br />

rot. Eigentlich fast immer. Es scheint in den Füßen<br />

zu beginnen und dann läuft er langsam heiß<br />

und strahlt in Stereo nach links und rechts. Soscha<br />

sagt, das sei toll, weil er so ihre „rote Ampel“<br />

sein könne. Soscha, die <strong>Neue</strong>, hat sich einfach so<br />

neben Elmer gesetzt, weil er nett ist. Küssen wird<br />

sie ihn erst, wenn er es will, sagt Soscha. Und Elmer<br />

wird schon wieder rot. Soscha will eine Menge<br />

wissen. Zum Beispiel, warum Elmer nicht von<br />

seinem Opa Remmelt erzählen mag. Sein Opa,<br />

der Zigarren rauchte und Seemanslieder sang<br />

und Elmer auf den Knien reiten ließ! Wie kann es<br />

denn sein, dass dieser Opa einfach alles vergessen<br />

hat und niemanden mehr erkennt? Elmer ist hilflos<br />

und traurig. Doch als er und Soscha auf Opas<br />

alten Tonbändern eine Frauenstimme hören, die<br />

„<strong>für</strong> Remmelt“ ein französisches Gedicht spricht,<br />

beginnen sie eine Suche nach verlorenen Erinnerungen.<br />

Und Elmer findet einen Weg, die Vergangenheit<br />

wieder lebendig werden zu lassen – so<br />

lebendig wie seine eigene Gegenwart plötzlich ist.<br />

Das gleichnamige Buch erhielt 2004 den<br />

Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

ReIhANeh yOuZBAShI DIZAJI<br />

hasenland<br />

1 D - 1 H (Doppelbesetzung), Klassenzimmerstück<br />

ab 7 Jahren, UA: comedia Köln, 16.02.2013<br />

Sara trödelt nach der Schule. Sie hat keine Lust,<br />

nach Hause zu gehen. Denn ihre Eltern sind entweder<br />

weg, streiten sich oder essen scheußlich<br />

gesunde Sachen aus dem Bioladen. Sara hasst die<br />

braunen Bioladentüten und sie liebt Chips! Auch<br />

Ayhan hat es nicht eilig, denn zuhause muss er<br />

auf seine Geschwister aufpassen. Überhaupt ist<br />

ihm seine Familie hauptsächlich peinlich, denn<br />

die Frauen tragen ständig Kopftücher und sein<br />

Vater kann kein Deutsch. Ayhan hasst es, deswegen<br />

ständig aufzufallen. So nähern sich Sara<br />

und Ayhan einander vorsichtig an, machen sich<br />

ein Spiel aus dem, was sie lieben und was sie hassen.<br />

In der kurzen Zeit zwischen Schulschluss und<br />

Heimweg entdecken sie Ähnlichkeiten und Unterschiede.<br />

Sie erfinden eine eigene Welt, in der sie<br />

nicht mehr Junge und Mädchen, Deutsche und Türke<br />

sind, sondern Hasenfreunde im Hasenland. Doch<br />

dann ziehen Saras Eltern mal wieder um, wie immer,<br />

wenn sie gerade Freunde gefunden hat. Und<br />

Ayhan ist allein in Hasenland – bis Hamid kommt.<br />

Während die knappen, schnellen Dialoge spontan<br />

und kindlich wirken, sind sie äußerst kunstvoll<br />

geformt und geführt. Sie sind prägnant und<br />

lassen doch genügend Raum <strong>für</strong> Phantasie und<br />

Spiel. Gerade dadurch eröffnet das Stück die<br />

Möglichkeit, über ‚Integration’ und ‚Kultur’ jenseits<br />

von deterministischen Bildern und Zuschreibungen<br />

nachzudenken. Vor allem anderen sind<br />

Piratenmolly Ahoi!: Landestheater Vorarlberg Bregenz © Stefan Ruhl<br />

Sara, Hamid und Ayhan drei Kinder, die einander<br />

wahrnehmen wollen, die im anderen nicht per se<br />

nur das Eigene (oder dessen Negation) suchen,<br />

sondern einfach einen Freund, mit dem sie in die<br />

Zukunft schauen wollen.<br />

41


Alice im Wunderland:Theater Lübeck © Thorsten Wulff<br />

Lee BeAgLey/ANNA SIegROT<br />

Robin hood – Die wahre geschichte.<br />

gesponsert von dem Sheriff von nottingham;<br />

3 D - 6 H; ab 8 Jahren; UA: Theater Dortmund<br />

2009<br />

Lange schon kämpft Robin Hood auf den Kreuzzügen<br />

im Morgenland und der Sheriff herrscht inzwischen<br />

unangefochten über Sherwood Forest.<br />

Den Wald hat er abholzen lassen – zur besseren<br />

Übersicht – und Robins Männer in seinen Dienst<br />

genommen. Will Scarlet ist seines Zeichens opportunistischer<br />

Hofschreiber und bereitet gerade<br />

eine große Muscial-Show vor: „Robin Hood – Die<br />

wahre Geschichte. Gesponsert von dem Sheriff<br />

von Nottingham“. Da der Hauptsponsor verständlicherweise<br />

in sehr günstigem Licht erscheinen<br />

will, erfordert die Besetzung der Rollen viel Fingerspitzengefühl<br />

– und mitunter ist Little Johns<br />

Hilfe von Nöten, der zum Leiter des Sicherheitsdienstes<br />

aufgestiegen ist. Little John allerdings<br />

leidet sehr unter seiner neuen Tätigkeit, zu der<br />

in der Hauptsache das Abschneiden von Ohren<br />

gehört. Und während Bruder Tuck nur noch in einer<br />

Weinkiste zuhause ist, verkommen die ruhmreichen<br />

Taten der Merry Men mehr und mehr zu<br />

blassen Legenden. Höchste Zeit also, dass Robin<br />

endlich nach England zurückkehrt, begleitet von<br />

seinem treuen Freund Ishmael! Doch Robin ist<br />

mittlerweile nicht mehr der Jüngste und die alten<br />

Kriegsverletzungen setzen ihm ordentlich zu.<br />

Als Held taugt er einfach nicht mehr. Ein letztes<br />

Gefecht noch führt er mit seinem Erzfeind und<br />

dann könnte es am Ende heißen: „Der Held ist tot,<br />

es lebe der Held!“. Denn Robins Bogen wird weitergetragen,<br />

von der nächsten Generation. Und<br />

die, so bleibt zu hoffen, wird ihren eigenen Weg<br />

finden, das Leben glücklicher und besser werden<br />

zu lassen.<br />

Kinder des Odysseus<br />

nach Homer; 4 D - 4 H; ab 9 Jahren;<br />

UA: zwinger 3 Heidelberg, 2009<br />

Wenn Homers Heldensaga heute erzählt werden<br />

soll, dann muss der Text von der Moderne ausgehen,<br />

um von der Gegenwart aus „Licht aufs Vergangene“<br />

werfen zu können: „Ist Valérys These<br />

wahr, das Beste im <strong>Neue</strong>n entspräche einem alten<br />

Bedürfnis, so sind die authentischen Werke<br />

Kritiken der vergangenen“ (Theodor W. Adorno).<br />

Die Abenteuergeschichte von Odysseus erfüllt<br />

viele der ,alten Bedürfnisse‘: Sie bietet eine große<br />

Suche, eine Fahrt ins Ungewisse, Prüfungen,<br />

Kämpfe, Verluste, Gräueltaten und die wahre<br />

Liebe. Wenn diese Geschichte also heute aufgeführt<br />

werden soll – und dazu vor einem jungen<br />

Publikum –, dann muss es gelingen, den vorzivilisatorischen<br />

Mythos ernst zu nehmen und ihn zugleich<br />

aufzuklären. Indem Lee Beagley und Anna<br />

Siegrot den Heldenvater aus der Sicht seines Kindes<br />

– und aller Nachgeborenen – zeichnen, gelingt<br />

dies exemplarisch:<br />

„Kinder werden seit jeher mit den gleichen Fragen<br />

konfrontiert, in deren Mittelpunkt das nachdenken<br />

über Familie, Vorbilder, die eigene Identität steht.<br />

Durch die Parallelhandlung mit Protagonisten<br />

unserer Zeit, die in den alten Mythos hinein wirken,<br />

werden diese Fragen <strong>für</strong> das junge Publikum neu<br />

aufgeworfen. Und nicht zuletzt geht es um das<br />

große Thema von Vergeltung und Rache. Was oder<br />

wen braucht man, um den Kreislauf von „wie du<br />

mir, so ich dir“ zu unterbrechen?“ (AlEXAnDRA<br />

lUISE gEScH, DRAMATURgIn)<br />

MAx eIPP/MARK TWAIN<br />

huck Finn<br />

nach Mark Twain; Monolog; ab 10 Jahren;<br />

UA: Max Eipp 2007<br />

Huck Finn lebt seit einiger Zeit bei der Witwe<br />

Douglas, die versucht den Jungen zu ‚zivilisieren‘.<br />

Aber leider stöbert sein Pap ihn dort auf und ist<br />

mächtig scharf auf Finns Belohnung, weil der<br />

doch mit Tom zusammen eine ganze Räuberbande<br />

aufs Kreuz gelegt hatte. Bei Pap hat Huck<br />

nichts mehr zu lachen. Der Alte ist ständig besoffen<br />

und prügelt den Jungen grün und blau.<br />

Als Huck es nicht mehr aushält, inszeniert er geschickt<br />

seine eigene Ermordung und türmt. Auf<br />

der Flucht trifft er Jim, den Sklaven der Witwe,<br />

der vor einem Sklavenhändler davongelaufen<br />

ist. Hucks Südstaatenbewusstsein gerät schwer<br />

durcheinander, weil Jim eigentlich ein prima Kerl<br />

ist. Auf dem Weg in die Freiheit, wächst zwischen<br />

den beiden eine aufrichtige Freundschaft.<br />

Ausgezeichnet mit dem 1. Platz des<br />

hamburger <strong>Kindertheater</strong>preises 2009<br />

KATJA heNSeL/LeWIS cARROLL<br />

Alice<br />

nach lewis carroll; 4 D; ab 8 Jahren;<br />

UA: Kresch Theater, Krefeld, 2008<br />

Alice folgt dem Pfotenbanduhr tragenden Kaninchen<br />

in jenes seltsame und verkehrte Wunderland.<br />

Dabei begegnet sie einer sprechenden<br />

Wimper, einem verschrobenen Hutmacher, dem<br />

Lächeln einer Katze. Sie alle leben in eigenartigen<br />

und unvereinbaren Welten. Was Alice je über die<br />

Welt gelernt hat, worauf sie sich bisher verlassen<br />

konnte, zerfließt auf dieser Reise: Sprache wird<br />

umgedeutet, Regeln gebrochen, Verhältnisse auf<br />

den Kopf gestellt – Logik, Ordnung und Identität<br />

lösen sich auf.<br />

Die komische und widersinnige Fassung von Katja<br />

Hensel richtet sich nicht nur an Kinder, sondern<br />

lädt auch Erwachsene dazu ein, ihre allzu bekannte<br />

Welt ins Wanken zu bringen.<br />

So schrieb Lewis Carroll selbst: „Ich habe Grund<br />

zu der Annahme, dass „Alice Abenteuer im Wunderland“<br />

von einigen Hundert englischen Kindern<br />

im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren<br />

gelesen worden ist; aber auch von Kindern<br />

zwischen fünfzehn und fünfundzwanzig; auch<br />

noch von Kindern zwischen fünfundzwanzig und<br />

Klassiker – neu erzählt<br />

fünfunddreißig; und sogar von Kindern – und solche<br />

gibt´s! – bei denen weder schwindende Kraft<br />

und Gesundheit, noch das Müde-Werden am<br />

ernsthaften Unernst, am allzu prächtigen Glanz<br />

und am hoffnungslosen Elend des Lebens die reine<br />

Quelle der Freude austrocknen konnten, die in<br />

allen kindlichen Herzen sprudelt.“<br />

„Zu empfehlen <strong>für</strong> Theaterfreunde jeden Alters, die<br />

garantiert keinen pädagogisch gereckten Zeigefinger<br />

entdecken, die sich da<strong>für</strong> aber köstlich auf<br />

hohem niveau unterhalten lassen können.“<br />

(HAnS DIETER PEScHKEn FÜR<br />

DIE RHEInIScHE POST)<br />

hANNeS hIRTh/MARK TWAIN<br />

Tom Sawyer und huckleberry Finn<br />

nach Mark Twain <strong>für</strong> die Bühne<br />

bearbeitet von Hannes Hirth; 4 D - 6 H<br />

(Doppel besetzungen); ab 6 Jahren;<br />

UA: Kinderfestspiele giebelstadt, 2002<br />

Tom Sawyer und Huckleberry Finn sind wahrlich<br />

keine Musterknaben. Doch als sie ein schauerliches<br />

Verbrechen beobachten, kämpfen sie mutig<br />

<strong>für</strong> die Gerechtigkeit!<br />

SeLMA LAgeRLöF<br />

Nils holgersson<br />

Für die Bühne bearbeitet von Jana lissovskaia<br />

und carmen Walter; 4 D - 5 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 5 Jahren; UA: Breisacher Festspiele, 1998<br />

Nils Holgersson ärgert gerne die Tiere auf dem<br />

Hof seiner Eltern. Zur Strafe wird er von einem<br />

Wichtel in einen Däumling verwandelt. Verzweifelt<br />

reist der winzige Nils reist mit den Graugänsen<br />

nach Lappland und lernt viel über Freundschaft<br />

und Liebe.<br />

JüRgeN NeFF/MIgueL De ceRVANTeS<br />

Don Quijote aus der Mancha<br />

nach Motiven von Miguel de cervantes; 1 D -<br />

6 H - 5 Dekorationen; ab 8 Jahren; frei zur UA<br />

Mit der Naivität seiner Phantasie verteidigt Don<br />

Quijote das Recht, das Leben nicht nur nach den<br />

Maximen der Logik, der Nützlichkeit und der<br />

Tüchtigkeit führen zu müssen. Heute würde man<br />

Don Quijote auffordern, doch endlich „realistisch<br />

zu sein“ – und damit nichts anderes meinen, als<br />

dass die Welt wie sie nun eben sei, akzeptiert werden<br />

müsse.<br />

In dieser originellen Bearbeitung des berühmten<br />

Stoffes vermischt Jürgen Neff nicht nur die Wirklichkeit<br />

mit der Fiktion, sondern es dürfen – wie<br />

im Kinderspiel – beide Prinzipien als legitimer<br />

Zugang zur Welt nebeneinander bestehen bleiben.<br />

Die Kraft eines subjektiven Traumes vom<br />

richtigen Leben können die Gegner, Zauberer und<br />

Nachbarn weder dem Ritter noch dem Hirten<br />

Quijote nehmen.<br />

NEW!<br />

You will find a list of available international<br />

rights on www.kindertheater/foreignrights.de 43


Klassiker Kinder des Odysseus: zwinger3heidelberg <strong>für</strong> © Markus Kinder Kaesler (Seite 43)<br />

<strong>Stücke</strong> Klassiker <strong>für</strong> kleine – neu erzählt Kinder<br />

44<br />

JüRgeN NOLA/WILLIAM ShAKeSPeARe<br />

hamlets Rache<br />

Ein Krimi <strong>für</strong> Kinder nach William<br />

Shakespeare; 2 D - 8 H; ab 10 Jahren<br />

Ein Mord, ein Mörder und ein junger Held, der den<br />

Mord rächen soll und der plötzlich vor einer Welt<br />

voller Korruption, Machtbesessenheit und Intrigen<br />

steht – einer Welt, die aus den Fugen ist. Mit jedem<br />

Schritt verstrickt auch Hamlet sich in neue<br />

Untaten. Das Gefüge der Gesellschaft zerbricht und<br />

der faule Staat stirbt mit seinem letzten Helden.<br />

JüRgeN NOLA/FRIeDRIch SchILLeR<br />

Rodrigos Tod<br />

Ein Politkrimi nach Friedrich Schillers<br />

Don carlos; 3 D - 8 H; ab 10 Jahren<br />

Zynische Intrigen, heimliche Verschwörungen,<br />

grausame Machtspiele, verbotene Liebe – in diesem<br />

Umfeld steht die Freundschaft von zwei jungen<br />

Männern, dem Thronfolger Don Karlos und<br />

dem Marquis Rodrigo von Posa, die in einer fast<br />

aussichtslosen Situation <strong>für</strong> eine bessere Welt<br />

kämpfen wollen.<br />

JüRgeN POPIg/LeWIS cARROLL<br />

Alice im Wunderland<br />

nach lewis carroll <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />

von Jürgen Popig; 4 D - 8 H (Doppelbesetzungen<br />

möglich); ab 10 Jahren; 1 1 / 2 Std.;<br />

UA: Schauspiel Stuttgart, 2004<br />

„Jürgen Popig hat aus der Erzählung von lewis<br />

carroll eine Spielvorlage geschaffen, die sich nicht<br />

damit begnügt, möglichst rasch jene tolldrastische<br />

gesellschaft aus dem Inneren der Erde abzurufen,<br />

wo das Unbewusste einmal seinen Sitz hatte. Er hat<br />

sich vielmehr darum bemüht, soviel wie möglich<br />

von den anarchischen Wort-Verbiegungen und der<br />

Unsinnslust des Originals zu erhalten.“ (ESSlIngER<br />

ZEITUng)<br />

JüRgeN POPIg/cARLO cOLLODI<br />

Pinocchio. ein Stück holz<br />

nach carlo collodi; 2 D - 4 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Osnabrück, 2008<br />

Jürgen Popig hat die klassische Geschichte bilderreich<br />

und mit viel herzlichem Verständnis <strong>für</strong> die<br />

kindliche Holzpuppe in Szene gesetzt.<br />

„Einmal mehr kommt zum Ausdruck, was dieses<br />

Stück auszeichnet: nämlich die Balance zu halten<br />

zwischen Einfallsreichtum und Poesie – und die<br />

Freude <strong>für</strong>s Theaterspiel zu entfachen.“<br />

(SyKER ZEITUng)<br />

chRISTIAN SchIDLOWSKy<br />

cARLO cOLLODI<br />

Pinocchio<br />

Ein poetisches Spektakel nach carlo collodi;<br />

2 D - 3 H - Puppenspiel möglich; ab 8 Jahren;<br />

frei zur UA<br />

Kaum auf der Welt, ruft Pinocchio dem alten<br />

Geppetto schon ein schnelles „Ciao“ zu: „Ich<br />

muss doch spüren, was das Leben ist - / Und was<br />

es heißt, lebendig jetzt zu sein.“ Auf seiner Reise<br />

wird er natürlich von Katze Kala und Fritz dem<br />

Fuchs hereingelegt. Seine Nase wächst bei jeder<br />

neuen Lüge – und er lügt viel. Doch langsam,<br />

durch alle vergeblichen Versuche und wilden<br />

Abenteuer hindurch, findet Pinocchio heraus, was<br />

die Liebe und das Leben bedeuten könnten – und<br />

vor allem wer ihn liebt und wen er lieben will.<br />

STeFAN SchROeDeR<br />

Raue See und Roter Teufel<br />

Die geschichte des Klaus Störtebeker;<br />

1 D - 8 H; ab 12 Jahren<br />

Bei einem Handgemenge unter betrunkenen<br />

Seeleuten gelingt es dem 16-jährigen Jan zufällig,<br />

dem damals noch ehrbaren Seemann Klaus<br />

Störtebeker das Leben zu retten. Dieser gewährt<br />

ihm daraufhin seinen sehnlichsten Wunsch: zur<br />

See zu fahren. Jan heuert auf Störtebekers Schiff<br />

an, nicht ahnend, dass in kurzer Zeit aus dem<br />

ehrbaren Maat der berüchtigtste Seeräuber aller<br />

Zeiten werden wird. Jan vollzieht diesen Wandel<br />

mit, allerdings gerät er immer mehr in Gewissenskonflikte<br />

und zusehends in gefährliche Auseinandersetzungen<br />

mit Störtebeker.<br />

STeFAN SchROeDeR<br />

TheODOR FONTANe<br />

effi Briest<br />

2 D - 4 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

Effi Briest ist 17, als die Heirat mit dem viel<br />

älteren Baron von Instetten arrangiert wird. Sie<br />

fühlt sich in ihrem neuen Zuhause und in ihrer<br />

neuen Rolle nicht wohl, bräuchte Aufmerksamkeit<br />

und Liebe. Doch Instetten behandelt sie<br />

mehr wie ein Kind denn als seine gleichberechtigte<br />

Frau, er will sie erkennbar ‚erziehen‘. Und<br />

so stürzt sich Effi in die Arme des Majors und<br />

Lebemannes Crampas. Als diese Affaire Jahre<br />

später bekannt wird, tötet Instetten den Major<br />

im Duell und verstößt seine Frau, weil es das<br />

„Gesellschafts-Etwas“ so fordere. Auch ihre Eltern<br />

brechen aus Sorge um gesellschaftliche Nachteile<br />

den Kontakt zu ihr ab. Als sie Effi drei Jahre<br />

später doch noch nach Hause holen, ist es bereits<br />

zu spät.<br />

Theodor Fontane zeigt schonungslos, wohin das<br />

Ausagieren gesellschaftlicher Normen und Zwänge<br />

führen kann. Ohne ausreichende Reflektion<br />

und Rücksicht auf individuelle Beziehungen,<br />

das Streben nach Glück und schließlich auf die<br />

eigenen Bedürfnisse, fallen die Eltern Briest und<br />

Instetten niemals aus ihren normierten (und damit<br />

auch normativen) Rollen. Dass sie im Grunde<br />

immer wissen, was sie tun, macht sie höchstens<br />

noch zu tragischen Figuren, deren Bedauern<br />

am Ende zwar aufrichtig, aber nichtssagend ist.<br />

Auf der Folie des ausgehenden 19. Jahrhunderts<br />

entwickelt sich eine zeitlose Geschichte um<br />

den Widerstreit zwischen Gefühl und gesellschaftlichem<br />

Zwang, an dem ein junger Mensch<br />

zugrunde geht.<br />

STeFAN SchROeDeR<br />

e.T.A. hOFFMANN<br />

Nussknacker und Mäusekönig<br />

nach E.T.A. Hoffmann; 2 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />

frei zur UA<br />

Marie muss an Weihnachten krank das Bett hüten.<br />

Sie kann ihren Eltern einfach nicht begreiflich<br />

machen, dass wirklich eine böse Mäusearmee<br />

nachts das Kinderzimmer in ein Schlachtfeld verwandelt<br />

hat. Das war doch beileibe kein Fiebertraum!<br />

Sondern der fiese Mäusekönig, der auf Maries<br />

Nussknacker Theodor Jagd gemacht hat. Nur<br />

der seltsame Herr Droßelmeier glaubt Marie und<br />

erzählt ihr die Geschichte von der jungen Prinzessin<br />

Pirlipat, die einst vom wütenden Mäusekönig<br />

selbst in einen Nussknacker verwandelt worden<br />

war. Nur wenn sie am Tag vor Weihnachten genau<br />

um Mitternacht die geheimnisvolle Nuss Krakatuk<br />

essen würde, wäre sie geheilt. Ein junger,<br />

ehrbarer Mann müsse sie <strong>für</strong> sie knacken.<br />

„Es gibt so viele leben, die keine sind“ (Effi Briest)<br />

Der junge Mann, dem dies gelang, hieß … Theodor.<br />

In der Bühnenbearbeitung von E.T.A. Hoffmanns<br />

Märchenklassiker hält die Fantasie Einzug in Maries<br />

Alltagswelt und verwebt zwei Geschichten zu<br />

einem Abenteuer mit weihnachtlichem Ausgang.<br />

STeFAN SchROeDeR<br />

WILLIAM ShAKeSPeARe<br />

ein Sommernachtstraum<br />

Ein Märchenspiel nach William Shakespeare;<br />

6 D - 6 H - 2 Dek; ab 10 Jahren; UA: Theater<br />

Vogelweide, Wels, 2001<br />

Mit viel Esprit und Situationskomik erzählt Stefan<br />

Schroeder das berühmte Stück <strong>für</strong> Kinder<br />

und Jugendliche neu.<br />

STeFAN SchROeDeR<br />

VIcTOR hugO<br />

Quasimodo<br />

Frei nach Victor Hugos „Der glöckner<br />

von notre-Dame“; 3 D - 7 H; ab 12 Jahren,<br />

frei zur UA<br />

„So einer kann doch kein Mensch sein!“: Quasimodo,<br />

der Hässliche, das Monster, der Bucklige,<br />

Ausgeburt der Hölle, ein Freak. Seit 16 Jahren lebt<br />

der so Genannte schon bei Frollo, dem Priester<br />

von Notre-Dame. Stündlich läutet er dort die Glocken,<br />

halb taub geworden von ihrem Dröhnen. Er<br />

ist längst kein Kind mehr, und er vertraut Frollo<br />

nicht mehr blind. Doch Quasimodo kennt nur<br />

ihn, niemand sonst hat je mit ihm gesprochen,<br />

niemand außer Frollo sah ihn je ohne Entsetzen<br />

an. Bis er Esmeralda trifft, die schöne, tanzende<br />

Esmeralda. Zum ersten Mal in seinem Leben versucht<br />

Quasimodo einen Dialog, lernt er Gefühle<br />

kennen und das Vertrauen in einen anderen Menschen.<br />

Doch man schreibt das Jahr 1482 und <strong>für</strong><br />

eine Hexe und einen Hässlichen kann es in dieser<br />

Zeit kein glückliches Ende geben. Denn beide<br />

entsprechen nicht dem, was die Gesellschaft als<br />

„Mensch“ definiert hat.<br />

Der messende Blick von heute sieht gemeinhin<br />

keine Hexen und Monster mehr. Doch ist damit<br />

die Geschichte des unglücklichen Glöckners von<br />

Notre-Dame längst nicht aus der ‚Mode’ gekommen.<br />

An ihrem Beispiel kann die Selbstverständlichkeit<br />

thematisiert werden, mit der wir Urteile<br />

über Körper und Seelen fällen; nach Kriterien,<br />

die uns ganz ‚natürlich’ erscheinen. Doch steckt<br />

in jedem Bemessen und Beurteilen eines Menschen<br />

bereits die Anmaßung, ihn beherrschen zu<br />

können:<br />

„Die jüdische Tradition vermittelt die Scheu, einen<br />

Menschen mit dem Meterstab zu messen, weil man<br />

die Toten messe – <strong>für</strong> den Sarg. Das ist es, woran die<br />

Manipulatoren des Körpers ihre Freude haben. Sie<br />

messen den anderen, ohne es zu wissen, mit dem<br />

Blick des Sargmachers. Sie verraten sich, wenn sie<br />

das Resultat aussprechen: sie nennen den Menschen<br />

lang, kurz, fett und schwer.“ (T. W. ADORnO)<br />

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junges theater<br />

46<br />

junges<br />

theater<br />

im verlag <strong>für</strong> kindertheater<br />

TAMARA BAch<br />

Marsmädchen<br />

Zur individuellen Dramatisierung und in einer<br />

Bearbeitung <strong>für</strong> Jugendclub von Isabel Dorn;<br />

5 D - 2 H; ab 12 Jahren; UA: junges schauspiel<br />

am Deutschen Theater göttingen, 2009<br />

Miriam ist einfach immer „mittendrin“. Sie ist<br />

nicht sensationell schön und auch nicht hässlich,<br />

in manchen Fächern gut, in anderen nicht, ein<br />

bisschen beliebt, ein bisschen unbeliebt. Und sie<br />

war immer schon da, in der Kleinstadt geboren<br />

und aufgewachsen. Sie kennt das alles und langweilt<br />

sich entsetzlich. Manchmal wäre sie gerne<br />

vom Mars, manchmal fühlt sie sich als käme sie<br />

vom Mars. Doch dann kommt Laura aus Köln an<br />

die Schule, die lässige und selbstbewusste Laura.<br />

Und Miriam kann es kaum glauben, dass Laura<br />

sie mag: Laura und Miriam, Freundinnen! Die<br />

Mädchen gehen tanzen, trinken zu viel Kaffee,<br />

lachen und reden. Miriams Leben wird plötzlich<br />

schön. So schön wie Laura. Ein Bauchgefühl, ein<br />

Marsgefühl.<br />

Das gleichnamige Buch wurde 2004<br />

mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

ausgezeichnet.<br />

MARTIN BALTScheIT<br />

Wachmann, pass auf!<br />

1 D - 1 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

Ein junger Mann baut gerne Sandschlösser am<br />

Strand, nicht irgendwelche unbedeutenden Sandburgen,<br />

sondern echte Architektur, Kunst! Und<br />

er beobachtet dabei die Mädchen, die elegant auf<br />

ihren Brettern über die Wellen reiten. Eine von<br />

ihnen bittet ihn, kurz mal auf ihr Brett aufzupassen<br />

– ein schönes Brett, teuer, retro, lackiert. Und<br />

der junge Mann wacht, stundenlang, tagelang. Diese<br />

Geschichte beginnt, sich zu verselbständigen.<br />

Der junge Mann kommt so richtig in Fahrt, er<br />

nimmt seine Aufgabe ernst, sehr ernst – er würde<br />

das Brett sogar mit seinem Leben verteidigen.<br />

Er zieht eine Grenze, baut eine Mauer und steht<br />

stramm vor seinem Wachhaus, ein durch und<br />

durch vorbildlicher Wachmann. Niemand darf<br />

rein, niemand raus, so einfach ist das. Auch als<br />

der Wachmann Besuch bekommt von einem alten<br />

Mann, der ihn in immer neuen Rollenspielen<br />

zu überreden versucht, das Tor zu öffnen, bleibt<br />

er standhaft. Doch das allerletzte Spiel funktioniert,<br />

der Wachmann lässt sich verführen und<br />

schon überrollt die feindliche Armee das Land.<br />

Danach ist eigentlich alles wie zuvor und beinahe<br />

würde der treue Wachmann seinen Posten wieder<br />

aufnehmen, denn wie schön ist es, wenn jemand<br />

Wache hält, wie sicher und geborgen fühlen wir<br />

uns dann.<br />

Martin Baltscheit hat ein Stück über die inneren<br />

und äußeren Grenzen geschrieben. Darüber, wie<br />

schwer es sein kann, als junger Mensch aus dem<br />

meist sicheren Gefüge der Kindheit herauszutreten.<br />

Viel einfacher erscheint es uns manchmal,<br />

einfach im Altbekannten zu verweilen und nie<br />

über die Mauern zu klettern, die uns schützend<br />

und eng umgeben – my home is my castle. In<br />

assoziativen Spielen lässt der Autor seine Figur<br />

wachsen. Der junge Mann darf sich ausprobieren,<br />

aber er muss auch die Risiken durchleben, die wir<br />

‚im Freien‘ manchmal eingehen. Am Ende wartet<br />

ein sonniger Strand und das sanft rauschende<br />

Meer auf den jungen Mann – was immer er damit<br />

anfangen mag.<br />

<strong>Neue</strong> heimat<br />

1 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

Das Mädchen Jasmin, ihr Ex-Freund Bono, der<br />

Türke Frank (amerikanisch ausgesprochen) und<br />

ein alter Mann finden sich plötzlich in einer ungewöhnlichen<br />

und recht unangenehmen Situation<br />

wieder: Nach einem Diskobesuch fährt Frank<br />

sie leider alle gegen den einzigen Baum zwischen<br />

Bergheim und Dierdorf. In einem kargen Jenseits<br />

warten sie nun auf das Jüngste Gericht, jeder auf<br />

seine Weise. Sie versuchen einander in schnellen<br />

und durchaus respektlosen Dialogen vom richtigen<br />

Glauben zu überzeugen oder davon abzubringen.<br />

Und sie sind zugleich noch ganz mit dem<br />

vergangenen Leben beschäftigt, mit dem was sie<br />

taten und gern getan hätten. Das große Strafgericht<br />

entpuppt sich schließlich eher als Komödie,<br />

doch Bestand hat hingegen der Glaube an die<br />

Freundschaft. So gibt es <strong>für</strong> alle ein unerwartetes<br />

Happy End.<br />

Die besseren Wälder<br />

2 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: gRIPS Theater 2012<br />

Ferdinand ist ein Wolf, der bei den Schafen aufwächst.<br />

Was ist er also? Ein Wolf im Schafspelz,<br />

ein Schaf mit Wolfsfell? Er springt über Zäune,<br />

das tun Schafe nicht. Es ist nicht richtig. Und das<br />

war schon immer so. Er singt schöner als alle anderen<br />

das „Schafe Maria“. So ist es richtig, das hat<br />

Tradition! Wer also ist Ferdinand?<br />

Als seine Freundin tot aufgefunden wird, gerät<br />

er unter Verdacht. Ein Wolf ist und bleibt ein<br />

Wolf. Das Töten liegt ihm im Blut, das weiß man<br />

doch. Das war schon immer so. Ferdinand flieht.<br />

Er flieht zu den Wölfen. Er will einer von ihnen<br />

werden. Aber die klugen Wölfe wollen verdammt<br />

gerne ‚Schafe‘ sein: warme Heizdecken, schicke<br />

Kleider, Krankenversicherung … Dass ihr Leben<br />

hart ist, machen sie zur Tugend, zur Tradition. So<br />

ist es halt.<br />

Eine Gans, die behauptet, ein Fuchs zu sein; und<br />

ein Bär, der eine Biene ist: In der Selbstverständlichkeit,<br />

mit der sie sind, wer sie sein wollen, bleiben<br />

sie die wahrhaft Vernunftbegabten in Martin<br />

Baltscheits Stück. Denn Vieles wird heute gerne<br />

über die sogenannte „Natur“ gesagt, über das „So<br />

bin ich halt“. Und zu selten wird gefragt: Warum<br />

soll ich so sein? Und warum denn kann es keine<br />

Welt ohne Zäune geben mit Heizdecken <strong>für</strong> alle:<br />

‚Allen nach ihren Bedürfnissen, alle nach ihren<br />

Fähigkeiten.‘<br />

Deutscher Jugendtheaterpreis 2010<br />

MeLVIN BuRgeSS<br />

Doing it<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

nicola Bongard nach der Übersetzung ins<br />

Deutsche von Andreas Steinhöfel;<br />

3 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: junges schauspiel<br />

am Deutschen Theater göttingen, 2008<br />

Ben und die Miss tun es heimlich (weil sie seine<br />

Lehrerin ist). Jon findet Deborah eigentlich ganz<br />

nett und auf jeden Fall wahnsinnig anziehend.<br />

Aber: sie ist fett! (Ok, mindestens mollig.) Dino’s<br />

got the look – er „ist es einfach“. Keiner ist so lässig<br />

und sexy wie er. Doch Dino hat nur Augen <strong>für</strong><br />

Jackie. Jackie ist schön und klug – und lässt sich<br />

zwar mit ihm ein, ihn aber nicht ran (weshalb<br />

Dino es mit Zoe/Siobhan treibt).<br />

Melvin Burgess erzählt von den sexuellen Fantasien<br />

und Praktiken der Teenager in vollkommen<br />

überdeterminierter Redseligkeit. Nicola Bongard<br />

hat daraus einen schnellen Bühnentext entwickelt,<br />

der dem obsessiven Treiben der Hauptfiguren<br />

freien Lauf lässt: Sie sind ungestüm, (über)ängstlich<br />

und auftrumpfend, schüchtern und albern<br />

und meistens ganz schön ‚frauenverachtend’. Und<br />

sie wirken dabei oft freiwillig und unfreiwillig<br />

ausgesprochen komisch. Sympathie ist, schreibt<br />

Ivan Nagel, „Liebe Gottes zu den Leidenden und<br />

Liebe des Komikers zu seiner Bühnenfigur“. Und<br />

Burgess liebt seine Figuren wahrhaftig. So sehr,<br />

dass auch die Zuschauenden im Lauf des <strong>Stücke</strong>s<br />

immer mehr sehen, hören und spüren, dass Ben,<br />

Jon, Dino, Jackie und Deb auf einer großen und<br />

schönen Suche sind: nach ihrer Form von Liebe<br />

und Körperlichkeit, Selbstachtung und Respekt.<br />

chIMO<br />

Sagt Lila (Lila dit ça)<br />

Für die Bühne bearbeitet von<br />

Thorsten Wilrodt; 3 H; ab 14 Jahren<br />

UA: Kampnagel, Hamburg, 2002<br />

Am Rand der Seite 7 stand im Manuskriptes dieses<br />

Kultromans in Großbuchstaben: „Lila dit ça“. Und<br />

genau davon handelt diese Geschichte: von Lilas<br />

Sprechen und Lilas Sprache. In einer sorgfältig ge-<br />

Die besseren Wälder: Staatstheater Braunschweig © Karl-Bernd Karwasz<br />

planten Selbstinszenierung erzählt sich Lila jeden<br />

Tag neu. Sie reproduziert die männlichen Vorurteile<br />

der Gesellschaft, sie macht sich sprachlich<br />

zum Objekt, zu dem sie im Pariser Vorortleben<br />

ohnehin gemacht wird. Vielleicht versucht sich,<br />

auf diese Weise die Brutalität ihrer Gegenüber zu<br />

demonstrieren und zu dekonstruieren. Zugleich<br />

aber hält Lila damit auch fest an der Möglichkeit<br />

einer selbstbestimmten Lust, an dem Wunsch<br />

nach Liebe – Liebe zu Chimo. Fast zwangsläufig<br />

unterschätzt sie dabei die rohe und gewalttätige<br />

Dynamik der (männlichen) Gesellschaft.<br />

Thorsten Wilrodt lässt drei Männer die Geschichte<br />

von Lila nacherzählen. Denn sie waren es, die<br />

an Lila gescheitert sind. Es gelang ihnen nicht, in<br />

Lila ein Individuum zu sehen, das auf der Suche<br />

nach Selbstbestimmung und Liebe ist. Das aber<br />

wäre ihre Chance zu einer Emanzipation gewesen.<br />

Das Buch erschien in der Übersetzung von<br />

Hinrich Schmidt-Henkel<br />

„ 2000 lämmer beten<br />

mit geschlossenen<br />

Augen und wer singt<br />

das ‚Schafe Maria‘?“<br />

(Die besseren Wälder)<br />

VALéRIe DAyRe<br />

c’est la vie, Lili<br />

Für die Bühne bearbeitet von nicola Bongard<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche von<br />

Maja von Vogel ; 1 D - 2 H; ab 12 Jahren;<br />

UA: junges schauspiel am Deutschen Theater<br />

göttingen, 2010<br />

Lili sagt, sie habe gleich gemerkt, dass etwas nicht<br />

stimmte. Ihre Eltern schauten sich auf dem Autobahnrastplatz<br />

die ganze Zeit so komisch an. Und<br />

dann haben sie Lili dort einfach ausgesetzt – wie<br />

einen Hund. Sind alleine weitergefahren, den drei<br />

Wochen Urlaub im Süden entgegen.<br />

Lili beginnt den Tagebuchbericht dieser Havarie<br />

am Dienstag, den 31. Juli. Sie beschreibt, wie sie<br />

sich auf dem Rastplatz einzurichten beginnt und<br />

welche Geschichten sie erfindet, um unentdeckt<br />

zu bleiben. Bis ihre Eltern am 24. August wiederkommen.<br />

Doch hier endet die Geschichte nicht.<br />

Denn im nächsten Moment liegt Lili am Strand,<br />

im Urlaub mit ihren Eltern und schreibt Tagebuch.<br />

Vermutlich.<br />

Die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte<br />

ist ein bekanntes Stilmittel. Doch Valérie Dayre<br />

wählt es mit gutem Grund: Denn durch das Spiel<br />

mit den Erzählebenen und -perspektiven gelingt<br />

ihr eine schmerzlich genaue Vollzugsgeschichte<br />

der Pubertät. Die 12-jährige Lili lebt in einem<br />

<strong>für</strong> sie präzedenzlosen Ausnahmezustand. Was<br />

früher als gegeben gelten konnte, ist heute plötzlich<br />

nicht mehr verlässlich, jede Aussage könnte<br />

zugleich auch eine Lüge sein. Wer ist denn Lili<br />

und wer sind die Menschen um sie herum, die,<br />

eben noch vertraut, plötzlich fremd geworden<br />

sind? Könnten sie im nächsten Moment einfach<br />

verschwinden?<br />

„Was, zu guter letzt, ist eigentlich das leben? Die<br />

Autorin hat klug die klare Antwort darauf<br />

verweigert und dem nachdenken darüber viel<br />

Raum gelassen.“ (Deutschlandfunk)<br />

Das Buch erscheint unter dem Titel „Lilis<br />

Leben eben“ im carlsen <strong>Verlag</strong> und erhielt<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis 2006<br />

ZORAN DRVeNKAR<br />

Die zweite chance<br />

2 D - 2 H; ab 14 Jahren; UA: Hans Otto Theater<br />

Potsdam, 2000<br />

Tess und Martin wurden als Teenager von ihrem<br />

Vater aus dem Haus geworfen. Tess, weil sie Frauen<br />

liebt und Martin, weil er, der „Schwächling“, den<br />

Ernst des Lebens kennen lernen solle. Nach dem<br />

plötzlichen Tod des Vaters treffen beide zum ersten<br />

Mal wieder im Elternhaus zusammen. Tess, voller<br />

ungelöster Wut auf den Alten – und reichlich betrunken<br />

– klaut nachts seine Leiche aus dem Bestattungsinstitut.<br />

Sie „setzt“ ihn sich gegenüber an den<br />

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junges theater junges theater<br />

48<br />

Tisch und beginnt ein Gespräch über die Vergangenheit.<br />

Eine alberne Kindergeschichte fällt ihr ein,<br />

die der Vater oft erzählt hat: Über einen Zauberer,<br />

der seinen toten Freund mit Hilfe einer Zauberlinse<br />

wieder ins Leben holt. Tess probiert es. Es funktioniert.<br />

Leider – denn der Alte ist wieder ganz<br />

er selbst. Mit Tricks und Manipulationen versucht<br />

er, seiner Familie eine zweite Chance abzuluchsen.<br />

Wenn nur einer ihm die Stimme gäbe, dann<br />

dürfte er ins Leben zurück. Im Verlauf der makabren<br />

und sarkastischen Auseinandersetzung über<br />

die Familiengeschichte, emanzipieren sich Tess<br />

und Martin ein zweites Mal – das ist ihre Chance.<br />

Traumpaar<br />

Theaterstück in 8 Szenen; 4 D - 3 H - 1 Simdek -<br />

1 1 / 2 Std.; ab 14 Jahren; UA: Theater an der<br />

Parkaue, Berlin, 2006<br />

Der 15-jährige Ricki wohnt mit der attraktiven<br />

Cindy auf dem elterlichen Dachboden. Nur bei<br />

ihr fühlt er sich geborgen. Sie wird ihn auch<br />

nicht verlassen, wie seine Mutter, die die Familie<br />

mit einem Scheidungskrieg überzogen hat, denn<br />

seine „große Liebe“ ist eine Schaufensterpuppe.<br />

Und obwohl Cindy die einzige zu sein scheint,<br />

die weiß, was Liebe bedeutet, wird sich Ricki am<br />

Schluss des <strong>Stücke</strong>s der Realität stellen und Cindy<br />

allein zurücklassen.<br />

„Der Autor schafft hier absurde und zugleich<br />

alltägliche Figuren, überraschend verstrickt in ein<br />

komplexes gebilde von Verbindungen, Beziehungen<br />

und Freundschaften. Die Themen der<br />

Partnerwahl, der Bewältigung von gescheiterten<br />

liebesbeziehungen und der neuorientierung<br />

werden humorvoll und leicht erzählt, ohne dabei<br />

bagatellisiert zu werden.“<br />

(Aus der Begründung der Jury des Baden-Württembergischen<br />

Jugendtheaterpreises 2004)<br />

gewinner des Münchner Jugend-<br />

Dramatikerpreises 2000 und gewinner<br />

des 2. Platzes des Baden Württembergischen<br />

Jugendtheaterpreises 2004<br />

cengiz & Locke<br />

6 D - 12 H; ab 14 Jahren; UA: gRIPS Theater,<br />

Berlin, 2006; geeigneet <strong>für</strong> Jugendclub<br />

Cengiz schießt aus dem Auto heraus. Wegen der<br />

Yugos. Auf die Yugos. Mit denen seine Clique im<br />

Bandenkrieg ist – das ist schon immer so gewesen.<br />

Locke ist im Auto mit dabei, wie immer. Die<br />

beiden sind unzertrennlich, auf ihre Weise jedenfalls.<br />

Beide wollen auf dem Kiez ihr beschissenes<br />

Zuhause vergessen. Und sie wollen cool sein, auf<br />

jeden Fall und um jeden Preis. Aber die Schüsse<br />

gingen zu weit. Die feindlichen Linien werden<br />

unscharf. Wer hat schließlich Jasmin getötet, die<br />

einzige Zeugin? Alle jagen Cengiz. Und Locke beweist<br />

seine Freundschaft. Am Ende werden sich<br />

die beiden entscheiden müssen, auf welcher Seite<br />

sie stehen. Seite an Seite.<br />

Die Inszenierung des Stücks von<br />

Frank Panhans <strong>für</strong> das gRIPS Theater erhielt<br />

den FAuST 2007 <strong>für</strong> die beste Regie im Kinder-<br />

und Jugendtheater<br />

Kopf oder Zahl: Slovenisches National Theater, Nova gorica<br />

KATJA heNSeL<br />

vampiru<br />

2 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />

UA: Kresch Theater; Krefeld, 2008<br />

Mit leerem Tank stranden Fischkopf, Lope, Kiki<br />

und Wolfram an einer verlassenen Grenzstation<br />

am Rande Rumäniens. Mitten in der Nacht waren<br />

sie aufgebrochen, um einen sagenhaften Onkel zu<br />

suchen, der angeblich Koch im Schloss des Grafen<br />

Dracula sei. Nun hängen sie in diesem Niemandslands<br />

fest, keine Tankstelle weit und breit, nur ein<br />

breiter Fluss, eine gottverlassene Landschaft und<br />

einige seltsame Gestalten. In diesem Zwischenreich<br />

kommt vieles zu Tage, Gefühle brechen auf<br />

oder versiegen, nie Gesagtes wird ausgesprochen.<br />

Die vier lieben einander und beleidigen sich, spielen<br />

vampiru: ihre Rollen Kresch und Theater, reizen Krefeld sie aus, © eike sie bewegen Rolle sich<br />

zwischen Vergangenheit und Zukunft, versuchen<br />

Wege zu beschreiten zwischen ihren Wunschträumen<br />

und der Realität ihres Lebens. An der<br />

Grenze zum Erwachsenwerden wird ihnen diese<br />

fremde Grenze zu einem sonderbaren Zuhause.<br />

Kopf oder Zahl<br />

2 H; ab 14 Jahren; UA: nationaltheater<br />

nikosia, Zypern und Theater an der<br />

Parkaue, Berlin, 2009; Auftragswerk des<br />

Theater an der Parkaue in Kooperation<br />

mit THOc/Staatstheater Zypern<br />

Christopher war einige Wochen im Jugendarrest<br />

– nicht an der Nordsee, wie er seiner neuen<br />

Klasse weismachen will. Er hat einen Jungen<br />

brutal zusammengeschlagen. Doch nun will er<br />

es besser machen, besser werden. Er strengt sich<br />

an und sagt sich von seinen ehemaligen Freunden<br />

los. Das friedliche, vorurteils- und gewaltfreie<br />

Miteinander der Kulturen wird sein neues Ideal.<br />

Doch seine Vergangenheit bestimmt mehr und<br />

mehr die Gegenwart. Die Angriffe seiner alten<br />

Freunde und neuen Klassenkameraden versucht<br />

Christopher zunächst zu ignorieren, er will stark<br />

bleiben. Nicht so jedoch sein Alter Ego, der Andere.<br />

Er provoziert, kommentiert, sabotiert – und<br />

so liefern sich die beiden Teile einer Person einen<br />

zähen, anstrengenden Kampf: Kopf oder Zahl, die<br />

Zukunft steht in jedem Moment auf der Kippe.<br />

Katja Hensel untersuchte in der Vorbereitung<br />

ihres <strong>Stücke</strong>s mit Schülern aus 7. bis 9. Klassen in<br />

Berlin und in Nikosia auf Zypern die Perspektiven<br />

von Jugendlichen auf Gewalt: Wie wird aus einer<br />

abfälligen Bemerkung ein Schlag ins Gesicht und<br />

aus diesem Schlag eine Prügelorgie? Wie sieht Gewalt<br />

aus, wenn sie eskaliert? Wie wird sie eingeübt,<br />

praktiziert, weitergegeben?<br />

„Von Vorurteilen und dem inneren wie äußeren<br />

Kampf, der durch Vorurteile entsteht – handelt also<br />

dieses ebenso gut durchdachte wie anspruchsvolle<br />

Stück. Und Autorin Katja Hensel ist nicht zimperlich.<br />

Sie legt ihrem Protagonisten so einige Sprüche<br />

in den Mund, die auf der Straße provozieren<br />

können – und es im Theater auch tun. Da kriegt<br />

jede Bevölkerungsgruppe ihr Fett weg – und an<br />

solchen Stellen wird das Stück interaktiv, das junge<br />

Publikum reagiert empört (…) Das Theater an der<br />

Parkaue (…) will im positiven Sinne „aufregen“ und<br />

ein Stück lebensrealität der Jugendlichen direkt auf<br />

die Bühne holen, kein einfaches Unterfangen, aber<br />

mit „Kopf oder Zahl“ gelingt das.“ (RBB InFO)<br />

ANN JARAMILLO<br />

La Línea<br />

Für die Bühne bearbeitet von Isabel Osthues<br />

und Matthias grön nach der Übersetzung<br />

aus dem Amerikanischen von Anja Malich;<br />

2 D - 3 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />

UA: Junges Staatstheater Oldenburg, 2010<br />

Miguel und Elena wollen über die Grenze, La Línea,<br />

nach Nordamerika. Denn dort kann das Leben nur<br />

besser sein als in San Cristobal, in dem niemand<br />

mehr eine Zukunft hat. Aber das verheißungsvolle<br />

Land ist gut bewacht. Miguel und Elena müssen<br />

sich einem undurchsichtigen Schleuser anvertrauen.<br />

Sie werden ausgeraubt und erpresst. Sie sind<br />

dem Verdursten nahe und schon fast am Ende<br />

ihrer Kräfte, als sie noch auf den fahrenden Mata<br />

Gente, der auch Todeszug genannt wird, aufspringen<br />

müssen. Festgeklammert auf dem Dach des<br />

Zuges versuchen sie, es hinter die Linie zu schaffen.<br />

Immer undeutlicher werden die äußeren und<br />

inneren Grenzen, immer mehr werden Hoffnung,<br />

Angst und Erschöpfung eins.<br />

„la línea“ beschreibt sehr eindrücklich die gesellschaftliche,<br />

strukturelle gewalt, der viele junge<br />

Menschen in der gegenwart ausgesetzt sind. Die<br />

fiktive geschichte von Elena und Miguel ereignet<br />

sich real täglich an vielen grenzen der Welt.Veröffentlicht<br />

im Spielplatz 24 (<strong>Verlag</strong> der Autoren)<br />

WALTeR KOhL<br />

Talfahrt<br />

2 D - 1 H; ab 14 Jahren; UA: Theater der Figur,<br />

nenzing, 2007<br />

Ein Berghotel im Winter: Skiurlaubsparadies <strong>für</strong><br />

die einen, monotone Maloche <strong>für</strong> die anderen.<br />

Im Aufenthaltsraum des Personals schlagen drei<br />

Menschen die Zeit tot: Waltraud alias „Dubby<br />

Dot“, Serviererin aus dem ehemaligen deutschen<br />

Osten, die von einer eigenen Bar träumt; Klara, genannt<br />

„Claire“, die Tochter aus reichem Haus, die<br />

nur ein Praktikum machen will; und der schwarze<br />

Tellerwäscher David, der aus Afrika geflohen ist.<br />

Dubby liebt David. Die beiden haben sich <strong>für</strong> alle<br />

Fälle den Schlüssel zur Seilbahn besorgt, sollten<br />

sie es irgendwann nicht mehr aushalten auf dem<br />

Berg. Die sorglose Claire weiß nichts von gescheiterten<br />

Lebensplänen, sie will nur raus aus ihrem<br />

Dorf. Sie trinkt und flirtet und verführt David, der<br />

so gerne noch einmal an etwas glauben möchte,<br />

und sei es nur daran, dass sie es ernst mit ihm<br />

meint. Als Dubby Dot die beiden aus Eifersucht<br />

provoziert, setzt sie eine Katastrophe in Gang.<br />

Mit seiner charakteristischen kargen Präzision<br />

portraitiert Walter Kohl eine Generation, der<br />

scheinbar alle Möglichkeiten offen stehen. Wer<br />

nur mobil und flexibel genug ist, der kann es<br />

schaffen, das ist öffentlicher Konsens. Doch der<br />

Tellerwäscher bleibt in diesem Stück nur Tellerwäscher.<br />

Und allein.<br />

Fuck off, Koff<br />

3 D - 5 H; ab 12 Jahren; UA: frei<br />

Franz Alfred Koff (genannt F.A. Koff, sprich Fuck<br />

off) ist kurz davor, sein Abitur zu machen.<br />

Allerdings ist er sich ziemlich sicher, dass er es<br />

nicht schaffen wird. Warum auch?! Nach der Trennung<br />

seiner Eltern ist ihm sowieso alles egal. Und<br />

der neue Freund seiner Mutter ist schlicht unerträglich.<br />

Als Franz nach einem heftigen Streit ausrastet<br />

und das Auto seiner Mutter in Brand setzt,<br />

gerät sein Leben aus den Fugen. Erschrocken über<br />

sich selbst, zieht er sich von allen zurück. Als er<br />

die Pistole seines Vaters findet, weiß Koff plötzlich,<br />

wie er alle Probleme auf einen Schlag lösen<br />

kann. Kann seine Freundin Ibbi ihn davon abhalten,<br />

sich umzubringen?<br />

ritzen<br />

1 D - Simdek - 1 Std.; ab 14 Jahren;<br />

UA: Theater greifswald, 2002<br />

„Fritzi, 14 Jahre, sitzt vor einem Computer und<br />

tauscht mit einem Chat-Partner pornographische<br />

E-Mails aus. Wenn sie auf dessen Antwort wartet,<br />

geht sie ein paar Schritte hinüber zu einer Web-<br />

Kamera. Ganz nah tritt sie an das Objektiv heran,<br />

setzt ein Messer an den Unterarm und – ritsch<br />

– schneidet sich mit einem schnellen Schnitt die<br />

Haut auf; die Kamera überträgt die Szene ins<br />

Internet. Die Zuschauer halten den Atem an, sie<br />

verfolgen die Szene live auf einer großen Bühnenleinwand.<br />

„Noch nie jemand ritzen gesehen?“,<br />

fragt Fritzi cool.“ (Die Zeit)<br />

„geht am besten mit dem Stanley-Messer...<br />

Bic-Rasierer ist das zweitbeste... Es tut nicht weh.<br />

Spürst du nichts. Ein kleiner Ritsch, und rot bist<br />

du. nein, stimmt nicht. Tut schon weh.<br />

Soll ja wehtun. Weißt erst, dass es dich gibt, wenn<br />

du spürst. Tut gut, wenn es wehtut…“.<br />

Wanted: Lili<br />

2 H; ab 10 Jahren, UA: frei<br />

„Wanted: Lili“ steht auf den Zetteln, die der Sohn<br />

im ganzen Ort an die Bäume pinnt. Und mit Lili<br />

sucht er seine Erinnerung an die Zeit, in der die<br />

Familie noch zusammen war. Er will wissen, warum<br />

er verlassen worden ist, weshalb seine Eltern<br />

über ihn entscheiden konnten. Mit verzweifelten<br />

Provokationen versucht der Sohn, den Vater zum<br />

Sprechen zu zwingen. Zu einem Eingeständnis,<br />

mit dem das weitere Zusammenleben vielleicht<br />

möglich sein würde. Der Junge ist traurig, desorientiert<br />

und voller Aggression gegen sich und den<br />

Vater. Aber er will seine Suche nicht aufgeben.<br />

Wer Lili ist? Auf jeden Fall ist sie ein Teil von ihm.<br />

JONA MANOW<br />

Irgendein Spiel<br />

3 D - 2 H; ab 14 Jahren; auch <strong>für</strong> Jugendclub<br />

geeignet; frei zur UA<br />

Klassenfahrt: ‚kein‘ Alkohol, da<strong>für</strong> Gemeinschaftsspiele<br />

… Franz, Ludwig, Antonia, Johanna<br />

und Amadea sind irgendwie in eine Gruppe eingeteilt<br />

worden, sind irgendwie auch befreundet.<br />

Aber weder wissen sie genau, worin das Spiel<br />

eigentlich besteht, noch – so zeigt es sich – kennen<br />

sie einander gut genug. Auf dem imaginären<br />

Spielbrett kommen sie einander näher, entfernen<br />

sich, kreuzen, küssen und überwerfen sie<br />

sich. Sie spielen ihre Rollen und mit ihren Motiven<br />

– der Abgeklärte, der Einsame, die Hingebungsvolle,<br />

die Nüchterne, die Unnahbare. Nach<br />

und nach wird deutlich, dass man in der Liebe<br />

alles zugleich sein darf, vielleicht sein muss.<br />

Jona Manow lässt seine jugendlichen Figuren<br />

offen und manchmal fast ungeschützt miteinander<br />

sprechen. Es sind liebenswürdige junge<br />

Menschen, die im Großen und Ganzen darauf<br />

achten, freundlich miteinander umzugehen. Keine<br />

‚Typen’ also, sondern junge Menschen, die<br />

aufwachsen in einer Welt, in der scheinbar alles<br />

möglich ist und jede Identität gewählt und verhandelt<br />

werden kann. Damit aber ist das Spiel<br />

noch lange nicht gewonnen, denn Selbstzweifel<br />

und Maskerade sind die Kehrseiten dieses Gewinns.<br />

Und die Liebe ist noch immer das Spiel,<br />

in dem es nicht darum geht, die meisten Trümp-<br />

fe auf der Hand zu haben, sondern darum, wie<br />

wir einander die Hand reichen können: „Hold<br />

my hand, Chuck“, sagte Lucy einst zu Charlie<br />

Brown.<br />

PeR NILSSON<br />

So lonely<br />

Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche von<br />

Birgitta Kicherer; 1 D - 1 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 14 Jahren; UA: gRIPS Theater, Berlin, 2011<br />

Die erste Einstellung: Es ist Samstagabend; ein Junge<br />

sitzt allein in einer Wohnung vor einer Reihe<br />

von Gegenständen, neben ihm steht ein schweigendes<br />

Telefon. So beginnt die Erzählung einer<br />

Liebe, einer unglücklichen Liebe. Station <strong>für</strong> Station<br />

lässt der Junge sie Revue passieren – als drehe<br />

er tatsächlich einen Film. Jedes Ereignis wird in der<br />

Kameraeinstellung schmerzhaft deutlich – all die<br />

Andeutungen des Mädchens Ann-Katrin zum Beispiel,<br />

die er so gerne überhören wollte. Ann-Katrin,<br />

die er Herztrost nennt, seine erste Liebe! Mit der<br />

er seine erste Nacht erlebt hat, der keine weiteren<br />

folgen sollten, weil Ann-Katrin es eigentlich schon<br />

von Anfang an gesagt hat. Der Junge zerstört nacheinander<br />

alles, was ihn mit dem Mädchen verbindet,<br />

alle. Am Ende der Reihe stehen die blauen<br />

Tabletten, die er schlucken wird, damit sie sehen<br />

soll, wie sehr er sie geliebt hat. Zoom: das Telefon<br />

schweigt noch immer.<br />

„So lonely“ ist das Drehbuch einer ersten großen<br />

und jungen Liebe. Die beiden Hauptfiguren sind<br />

überhaupt nicht cool oder abgeklärt, ebenso wenig<br />

ist es ihre Sprache. Der Junge trägt sein Herz auf<br />

der Zunge und in der offenen Hand zugleich. Er<br />

zitiert nicht nur ohne Scheu seine eigenen Gedichte,<br />

sondern verschweigt überhaupt keine<br />

einzige der scheinbaren Peinlichkeiten, die uns<br />

plötzlich unterlaufen, wenn wir ganz unerfahren<br />

mitten in die großen Gefühle geraten. „So lonely“<br />

ist also im besten Sinne ein ‚untypisches’ Jugendstück;<br />

es handelt nicht von Gewalt oder misslingender<br />

Ichwerdung. Es handelt von der Liebe<br />

und der Suche nach des Herzens Trost.<br />

„nicht nur die wundervoll-traurige liebesgeschichte<br />

macht [diese geschichte] so lesenswert, sondern<br />

auch ihre außergewöhnliche Darstellung: das<br />

Abwechseln des gegenwärtigen geschehens mit<br />

den Rückblicken, das filmische Erzählen, die vielen<br />

Vorverweise, Verrätselungen und intertextuellen<br />

Bezüge.“ (lESEBAR)<br />

KeRSTIN PeRSKI<br />

Red hot Blues<br />

Aus dem Schwedischen von Dagmar Brunow;<br />

1 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: Regionteatern<br />

Blekinge Kronoberg, 2003; frei zur DEA<br />

Fideli schließt einen Pakt mit dem Teufel: Er soll<br />

sich <strong>für</strong> sie an den jungen Männern rächen, die sie<br />

nach einer Party vergewaltigt haben. Da<strong>für</strong> verspricht<br />

sie ihm ihre Seele, die sie ohnehin nicht<br />

mehr fühlt. Auch Adam gehörte zu den Gewalt-<br />

49


junges theater Märchen<br />

50<br />

tätern. Er wollte sich damit vor seinen Freunden<br />

beweisen. Aber nun hat er ein schlechtes Gewissen<br />

und bleibt bei Fideli. Die beiden kommen ins<br />

Gespräch. Und Fideli lernt ihre eigene Stärke kennen:<br />

anders als Adam kann sie ihr Leben und das<br />

Geschehene reflektieren. So kann sie sogar verzeihen<br />

als sie beginnt, Adam zu verstehen. Robert<br />

beobachtet die beiden die ganze Zeit über und<br />

begleitet sie mit seiner melancholischen Musik.<br />

Er ist ein begnadeter Musiker. Da<strong>für</strong> hat der Teufel<br />

gesorgt. Ohne Seele aber bleibt Robert einsam,<br />

seine Musik ist den meisten Menschen lästig.<br />

Robert weiß nun, dass Gutes und Böses nur aus<br />

den Menschen selbst kommen darf, dass nur sie<br />

allein <strong>für</strong> ihre Entscheidungen und Wege verantwortlich<br />

sein sollen. Als Fideli beschließt, dem<br />

Teufel die Stirn zu bieten, hilft ihr Robert. Denn<br />

Fideli, zart und stark zugleich, kann ihr Leben alleine<br />

tragen.<br />

Meg ROSOFF<br />

Just in case<br />

Aus dem Englischen <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />

von Stefan Schroeder; 2 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />

UA: Junges Schauspiel am Deutschen Theater<br />

göttingen, 2009<br />

Was wäre, wenn wir nur einen Wimpernschlag<br />

von der Katastrophe entfernt wären? Als David<br />

Case seinen kleinen Bruder im letzten Augenblick<br />

vor dem Sturz aus dem Fenster retten<br />

kann, gerät sein Leben aus den Fugen. Das<br />

Schicksal hat ein Auge auf ihn geworfen, das<br />

spürt er genau. Wie aber kann man dem eigenen<br />

Schicksal entkommen? David geht in Deckung:<br />

er ändert seinen Namen in Justin - Justin<br />

Case. Er trägt von nun an seltsame Klamotten,<br />

die das noch seltsamere Mädchen Agnes <strong>für</strong> ihn<br />

aussucht. Er erfindet sich einen Windhund, zur<br />

Sicherheit. Und dann beginnt Justin zu laufen,<br />

in der Hoffnung, schneller sein zu können als all<br />

die tödlichen Gefahren, die auf ihn lauern. Wenn<br />

aber, wie sein Freund Peter sagt, Wissenschaft oft<br />

schon von einer falschen Grundannahme ausgeht,<br />

dann könnte es gut sein, dass er dabei dem<br />

Schicksal geradewegs in die Arme läuft. Und das<br />

erwartet ihn ganz ruhig mit der größtmöglichen<br />

Explosion.<br />

„Mit schwarzem Humor, aber voller Wohlwollen<br />

ihren Figuren gegenüber, erzählt Meg Rosoff vom<br />

Drama des Erwachsenwerdens und der Suche nach<br />

Identität. (...) Die Autorin verhält sich wie das<br />

Schicksal: Sie ist unberechenbar, ruppig, manchmal<br />

zynisch und manchmal zärtlich, sie opfert schon<br />

mal einen Radfahrer oder lässt einen Modedesigner<br />

über die Klinge springen. Und sie beherrscht<br />

das Timing. Wenn sie das Schicksal sagen lässt:<br />

„Jeder Komiker, Tennisspieler oder Koch kann es<br />

bestätigen: Entscheidend ist immer der richtige<br />

Zeitpunkt“, darf man ergänzen: Meg Rosoff weiß<br />

das ebenso.“(Die Zeit)<br />

Das Buch erscheint im carlsen <strong>Verlag</strong> unter<br />

dem Titel „Was wäre wenn“ und hat den<br />

Deutschen Jugendliteraturpreis 2008 erhalten.<br />

eDMOND ROSTAND<br />

cyrano<br />

Für die Bühne bearbeitet von Hermann Book,<br />

Rebecca Hohmann, Klaus Schumacher;<br />

nach der Übersetzung von ludwig Fulda;<br />

1 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: Moks am Bremer<br />

Theater, 2002<br />

„Ein Edelstein der Menschheit,<br />

und ein echter! Gelehrter! Musiker!<br />

Poet und Fechter! Doch sein Aussehen...“<br />

Savinien Cyrano Herkules de Bergerac ist entstellt<br />

durch eine große Nase, doch ist er wortgewandt<br />

wie kein anderer. Christian hingegen ist schön<br />

aber arm an Worten. Und beide lieben Roxane.<br />

Roxane fühlt sich zu Christian hingezogen – doch<br />

nur, wenn dessen Anmut sich auch in Poesie ausdrücken<br />

kann. Cyrano glaubt, dass sie einen hässlichen<br />

Mann wie ihn ohnehin nie lieben wird und<br />

sorgt deshalb da<strong>für</strong>, dass Roxane von Christian<br />

nicht enttäuscht wird: Er schreibt die schönen<br />

Liebesbriefe, die Christian nur noch überbringen<br />

muss. Er souffliert sogar beim nächtlichen Stelldichein.<br />

Um wenigstens einen kleinen Anteil am<br />

Liebesglück zu haben... Doch auch der mächtige<br />

Graf Guiche will Roxane und schickt die beiden<br />

Liebhaber in den Krieg.<br />

„(...) diese Inszenierung schafft spielend, wovon<br />

Deutschlehrer kaum mehr zu träumen wagen: die<br />

poetische Kunstsprache des Theaters ganz gegenwärtig<br />

werden zu lassen.“ (DER TAgESSPIEgEl)<br />

ThORSTeN WILRODT<br />

chatters<br />

3 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: junge akteure,<br />

Bremen, 2006; <strong>für</strong> Jugendclub geeignet<br />

In seinem „Haus“ ist Pete der Chef und er liebt<br />

sich selbst da<strong>für</strong> sehr. Anna ist ihm treu. Kerstin<br />

wird zu oft ausgelacht und Sonnimann ist immer<br />

lässig. Aber Olga, die <strong>Neue</strong> im Chat, begnügt sich<br />

nicht mit Petes Regeln. Olga ‚geht fremd’: Nachts,<br />

wenn das Netz schläft, chattet sie alleine mit BJ,<br />

Bassmann Johann, in seinem „Haus“. BJs E-Bass<br />

ist verstimmt, und Olga weiß genau, warum er<br />

verzweifelt ist. Über die Drähte hinweg, durch<br />

ihre Rechner, denen sie Namen geben, hindurch<br />

kommen sie sich näher. Und Petes Einfluss auf<br />

die „Chatter“ in seinem „Haus“ schwindet im selben<br />

Maß. Denn <strong>für</strong> Olga und BJ wird die „reale“<br />

Welt anziehend.<br />

Petes Netzkommunikation ist knapp, cool und distanziert.<br />

Spaß haben über die Tastatur ist seine<br />

Devise, alle unter Kontrolle haben, <strong>für</strong> alles den<br />

richtigen Code, die passende Abkürzung. Dennoch<br />

ist „Chatters“ kein Stück über die „gute“<br />

oder „schlechte“ Kommunikation, über die Frage,<br />

was „authentisch“ ist und was nicht. Auch in Petes<br />

Haus kann man miteinander lachen und Zärtlichkeiten<br />

klingen hier so aufrichtig wie jenseits der<br />

Datenströme. Die „Chatter“ zeigen schlicht eine<br />

neue Form zu kommunizieren. Ohne Petes Absolutheitsanspruch<br />

könnte sein „Haus“ ein kleines<br />

Zuhause sein.<br />

Olga und BJ aber wollen den Klang ihrer Stim-<br />

men hören. Ob sie sich damit besser oder schlechter<br />

verstehen, bleibt offen.<br />

eLISABeTh ZöLLeR<br />

BRIgITTe KOLLOch<br />

Bis ans Limit<br />

Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />

1 H; ab 14 Jahren; UA: neue Bühne Senftenberg,<br />

2011<br />

Es fing an mit ein paar langweiligen Abenden:<br />

Florian, allein zu Haus… Also erst mal ein, zwei<br />

Biere oder Wodka mit Brause und rumhängen<br />

mit den coolen Typen, die er neulich in der Bar<br />

getroffen hat. Die Schule wird immer ätzender,<br />

die Eltern werden immer fremder. Und Florian<br />

ist immer noch alleine. Er kann sich nicht mehr<br />

verständigen und wird folgerichtig auch nicht<br />

mehr verstanden. Aber im Wein liegt Wahrheit,<br />

sagt man ja. Also trinken. Und trinken, um das<br />

Trinken zu vergessen, zu ertragen. Florian trinkt<br />

bis ans Limit und darüber hinaus. Als er nicht nur<br />

sein eigenes, sondern das Leben seiner großen<br />

Liebe Hanna riskiert hat, zieht er die Konsequenz.<br />

Die sorgfältig recherchierte, glaubwürdige Geschichte<br />

eines ganz einfachen Abstiegs in die<br />

Sucht wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Florian<br />

springt in der Erzählung zwischen den vergangenen<br />

Ereignissen und dem Alltag in der<br />

Entzugsklinik. Es ist hart, anstrengend und im<br />

wahrsten Sinne ernüchternd, nicht mehr zur Flasche,<br />

sondern wieder zu Worten zu greifen. Die<br />

Sprache wirkt fragil und brüchig, so wie Florians<br />

neue Identität. Die Rückfallquote bei Drogenabhängigkeit<br />

beträgt 50%, sagt der Arzt. 50%ige<br />

Chance, sagt Florian – gar nicht so schlecht.<br />

KATJA KANDeL<br />

Das kalte herz<br />

nach dem Märchen von Wilhelm Hauff<br />

1 D - 3 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren<br />

UA: Theater im Zentrum, Stuttgart, 1999<br />

INge LeuDeSDORFF<br />

König Drosselbart<br />

Märchen nach den Brüdern grimm<br />

4 D - 10 H - 4 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />

UA: Thalia-Theater, Hamburg<br />

Rumpelstilzchen<br />

Märchen nach den Brüdern grimm<br />

3 D - 5 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />

UA: Thalia-Theater, Hamburg<br />

JAMeS KRüSS<br />

Das hemd des glücklichen<br />

1 D - 3 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren<br />

Der fette, faule König eines Märchenlandes ist<br />

seit langem krank. Ein Wunderdoktor verrät ihm,<br />

wie er gesund werden kann: Nur das Hemd eines<br />

Glücklichen kann ihn heilen. Der König schickt seine<br />

Diener aus, muss aber erfahren, dass es in seinem<br />

Lande keine wirklich glücklichen Menschen<br />

gibt. Also macht er sich selbst auf die Suche …<br />

PAuL MAAR<br />

Der König in der Kiste<br />

3 D - 7 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg<br />

In einem Königreich, irgendwo zwischen hohen<br />

Bergen, leben die Königsbrüder Hyazinth und<br />

Alabaster. Sie regieren ihr Land auf wunderbare<br />

Weise: Die Steuern werden abgeschafft, die Soldaten<br />

nachhause geschickt, die Freizeit wird genauso<br />

ernst genommen wie die Arbeit und den<br />

ganzen Tag wird gelacht und Musik gemacht.<br />

Eigentlich müsste dieses Leben doch jedem gefallen!<br />

Dennoch versucht der phantasie- und humorlose<br />

Oberhofmeister den glücklichen Zuständen<br />

ein Ende zu setzen.<br />

Das Wasser des Lebens oder<br />

Die geschichte von Nanna und elisabeth<br />

2 D - 1 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Würzburg, 1986<br />

Nanna und Elisabeth sind zwei Mädchen mit<br />

unterschiedlichen Temperamenten. Die eine ist<br />

behutsam und bedächtig, die andere heftig und<br />

ungestüm. Auf diese beiden trifft nun ein Junge,<br />

der beide Wesenszüge in sich trägt. Die drei ziehen<br />

zusammen los, um das Wasser des Lebens zu<br />

finden. Denn wer dieses Wasser trinkt, der wird<br />

nicht älter.<br />

Ein Stück über die Möglichkeiten, das Leben auf<br />

viele verschiedene Weisen zu gestalten.<br />

Der verborgene Schatz<br />

Ein Märchen <strong>für</strong> 1 D - 2 H; ab 6 Jahren, frei<br />

zur UA; auch in einer Fassung <strong>für</strong> Amatuere<br />

erhältlich<br />

Der kleine Muhar hat einen sehnlichen Wunsch:<br />

Er möchte Jasmina heiraten, die schöne und stolze<br />

Tochter des reichsten Kaufmanns. Doch Muhar<br />

heißt nicht ohne Grund „der kleine Muhar“, er<br />

ist nur ein kleiner Händler mit einem kleinen Geschäft.<br />

Das einzige, was er Jasmina schenken kann,<br />

ist sein schönes Flötenspiel. Doch Jasmina lacht<br />

ihn nur aus. Verzweifelt macht sich der kleine<br />

Muhar am nächsten Tag auf, um einen Schatz zu<br />

suchen, der ihn endlich reich genug <strong>für</strong> die Hochzeit<br />

machen soll.<br />

Ein Märchen über die Suche nach dem Glück, das<br />

nicht mit Gold und Silber aufzuwiegen ist.<br />

PAuL MAAR/MAuRO guINDANI<br />

Die Reise durch das Schweigen<br />

3 D - 4 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren;<br />

UA: Württembergische landesbühne,<br />

Esslingen, 1983<br />

Die weiße Königin wird vor den Augen ihres<br />

kleinen Sohnes von der bösen Fee in einen tiefen<br />

Brunnen gezogen. Die Fee nimmt als Schwarze<br />

Königin den Platz neben dem König ein und<br />

raubt dem Prinzen die Sprache, damit er sie nicht<br />

verrät: Er soll nie sprechen und keinen Namen<br />

haben. An seinem vierzehnten Geburtstag macht<br />

sich der Prinz auf die Suche nach seiner Stimme.<br />

Es wird eine lange Reise voller Abenteuer.<br />

geRT RIchTeR<br />

Dornröschen<br />

Märchen in 7 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />

4 D - 7 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />

UA: Schleswig Holsteinisches landestheater,<br />

Rendsburg, 1981<br />

Der fliegende Teppich<br />

Märchen in 6 Bildern nach den geschichten<br />

aus 1001 nacht; 2 D - 5 H - 6 Dek - 2 Std.;<br />

ab 6 Jahren<br />

Der gestiefelte Kater<br />

Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />

3 D - 6 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

UA: Bühnen der landeshauptstadt Kiel<br />

Das Märchen vom Kalif Storch<br />

Märchen in 4 Bildern nach Wilhelm Hauff;<br />

2 D - 3 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Hildesheim<br />

„Bist Du denn auch wirklich satt?“ (Tischlein deck dich)<br />

Der kleine Muck<br />

Märchen in 5 Bildern nach Wilhelm Hauff;<br />

2 D - 7 H - 4 Dek - 1 3 / 4 Std.; ab 5 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Hildesheim<br />

Schneeweißchen und Rosenrot<br />

Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />

neufassung: 1981; 4 D - 5 H - 4 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 5 Jahren<br />

Das tapfere Schneiderlein<br />

Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />

2 D - 7 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Hildesheim<br />

Tischlein deck dich<br />

Märchen in 3 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />

3 D - 4 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren<br />

STeFAN SchROeDeR<br />

Aladin und die Wunderlampe<br />

nach den geschichten aus 1001 nacht;<br />

2 D - 6 H - 4 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 7 Jahren;<br />

UA: Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater, 1999<br />

„Theaterzauber im besten Sinne.“<br />

(WESTDEUTScHE ZEITUng)<br />

Die Schöne und das Tier<br />

frei nach Jeanne-Marie leprince de Beaumont;<br />

Märchen; 4 D - 5 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.;<br />

ab 6 Jahren; UA: Wuppertaler Kinder-<br />

und Jugendtheater, 1998<br />

Diese neue Bearbeitung besticht besonders durch<br />

ihre witzige, an die Commedia dell’ Arte angelehnte<br />

temporeiche Rahmenhandlung.<br />

TheATeR PFüTZe<br />

Bremer Stadtmusik – live!<br />

Valerie laubenheimer, christoph gottwald<br />

und Ensemble Theater Pfütze nach den Brüdern<br />

grimm; 2 D - 2 H; 4 Instrumente; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Pfütze 2007<br />

Der Esel stinkt ein wenig. Der Hund hat eine Tasche<br />

voller Mokkabomboms – oder etwa nicht?!<br />

Die Katze spricht ein wenig holprig und sehr<br />

laaa-angsam. Und Frau Hahn ist von Kopf bis<br />

Fuß ganz Diva. Alle sind ihren Bauern und dem<br />

sicheren Tod nur knapp entronnen und tun sich<br />

nun zusammen. Zu einer wilden Combo mit<br />

rhythmischer Begleitung (Hund), harmonischer<br />

Begleitung (Katze), melodischer Begleitung (Frau<br />

Hahn) und mit einem Instrument, das tropft<br />

(Esel). Wenn nur der Hunger nicht so groß wäre!<br />

So groß, dass sie sogar eine Räuberbande vom<br />

gedeckten Tisch verjagen. Und sich wegen der<br />

vermeintlichen Leckerei in Hunds Tasche ganz<br />

ordentlich streiten. Am Ende aber gibt es endlich<br />

„Tango, zwoa, drei!“.<br />

51


Das Märchen vom Kalif Storch: Theater erfurt © Lutz edelhoff<br />

es ist ein elch entsprungen: Theater Junge generation Dresden<br />

Aufführungsrechte<br />

Die Aufführungsrechte der in diesem<br />

Katalog angezeigten Werke liegen beim<br />

<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />

Weitendorf gmbh<br />

Max-Brauer-Allee 34<br />

D - 22765 hamburg<br />

Tel.: 0049 (0)40/607 909-916<br />

Fax: 0049 (0)40/607 909-616<br />

e-Mail: kindertheater@vgo-kindertheater.de<br />

www.kindertheater.de<br />

www.schultheaterverlag.de<br />

Bitte schicken Sie uns Ihre Textbuchbestellungen<br />

per e-Mail oder per Fax.<br />

Vielen Dank!<br />

Im internen Bereich unserer Homepage<br />

stehen die Texte zur Ansicht und zum<br />

Ausdruck zur Verfügung.<br />

Aufführungen eines Werkes sind nur nach<br />

vorheriger Genehmigung gestattet.<br />

Aufführungsrechte und Impressum<br />

Aufführungsrechte und Impressum<br />

Abbildungen<br />

Die Rechte an den Fotos liegen bei den<br />

Theatern, den Fotografinnen und Fotografen,<br />

den <strong>Verlag</strong>en und den Autorinnen und Autoren.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen,<br />

die uns Bilder zur Verfügung gestellt haben!<br />

Titelbild: „Mein innerer Elvis“ von Jana<br />

Scheerer, Junges Schauspiel am DT Göttingen,<br />

2011 © Isabel Winarsch<br />

Vertretung <strong>für</strong> die Schweiz<br />

Theaterverlag Marabu<br />

Sempacherstrasse 12<br />

CH - 8032 Zürich<br />

Tel.: 00 41/44/382 24 27<br />

Fax: 00 41/44/382 06 96<br />

e-Mail: marabu-verlag@bluewin.ch<br />

Impressum<br />

geschäftsführerin:<br />

Juliane Lachenmayer (-914), Julia Bielenberg,<br />

j.lachenmayer@vgo-kindertheater.de<br />

Lektorat und Schultheater:<br />

Nina Grunwald (-944)<br />

n.grunwald@vgo-kindertheater.de<br />

Sekretariat:<br />

Verena Dosch (-916)<br />

v.dosch@vgo-kindertheater.de<br />

Redaktion<br />

Juliane Lachenmayer<br />

grafisches Konzept & gestaltung<br />

Ursula Peters, Hamburg<br />

uschi.peters@upgraphics.de<br />

NEW!<br />

You will find a list of available<br />

international rights on<br />

www.kindertheater/foreignrights.de


54<br />

Uraufführungen 2012<br />

03.September 2012<br />

Finn-Ole Heinrich: Frerk, du Zwerg –<br />

mit Musik von Knut Jensen<br />

Uraufführung der neuköllner Oper im Haus der Berliner Festspiele<br />

(Regie: Roscha A. Saidow)<br />

22.September 2012<br />

Salah Naoura: Matti und Sami und die drei<br />

größten Fehler des Universiums<br />

Uraufführung am Jungen Staatstheater Karlsruhe<br />

(Regie: Ulrike Stöck)<br />

06.Oktober 2012<br />

Guus Kuijer: Ein himmlischer Platz<br />

österreichische Erstaufführung am Theater der Jugend, Wien<br />

(Regie: Thomas Birkmeir)<br />

26.Oktober 2012<br />

Paul Maar: Sams im Glück<br />

Uraufführung am Jungen Theater Bonn<br />

(Bearbeitung: Rainer Bielfeldt, Regie: lajos Wenzel)<br />

31.Oktober 2012<br />

Cornelia Funke: Reckless. Lebendige Schatten<br />

Uraufführung am Staatsschauspiel Dresden<br />

(Bearbeitung: Robert Koall, Regie: Sandra Strunz)<br />

02.November 2012<br />

Cornelia Funke: Geisterritter<br />

Uraufführung am Thalia Theater Hamburg<br />

(Bearbeitung und Regie: christina Rast)<br />

04.November 2012<br />

Martin Baltscheit: Die Geschichte vom Löwen,<br />

der nicht bis drei zählen konnte<br />

Uraufführung am nationaltheater Weimar<br />

(Regie: Stefan Behrendt)<br />

01.Dezember 2012<br />

Barbara Robinson: Hilfe, die Herdmanns kommen<br />

Für die Bühne neu bearbeitet von David gieselmann<br />

Uraufführung am Schauspiel Hannover (Regie: Hanna Müller)<br />

06. Dezember 2012<br />

Daniel Napp: Dr. Brumm kommt in Fahrt<br />

Für die Bühne bearbeitet von Thomas Klischke<br />

und Sophie linnenbaum<br />

Uraufführung Theater Mundwerk, graz<br />

16. Februar 2013<br />

Reihaneh Youzbashi Dizaji: Hasenland<br />

Uraufführung an der comedia Köln<br />

(Regie: Manuel Moser)<br />

17. März 2013<br />

Martin Baltscheit: Nur ein Ei<br />

Uraufführung am Jungen Staatstheater Kassel<br />

(Regie: Dieter Klinge)<br />

Arold, Marliese ................................................................................. 7, 21<br />

Bach, Tamara .........................................................................................46<br />

Baeten, Lieve .........................................................................................17<br />

Baltscheit, Martin ..............................................................4, 17, 21, 46<br />

Beagley, Lee ...................................................................................... 4, 43<br />

Beer, Hans de .........................................................................................17<br />

Boie, Kirsten ..................................................................................... 5, 21<br />

Burgess, Melvin ....................................................................................46<br />

carroll, Lewis ..................................................................................43, 44<br />

catley, Mark ...........................................................................................22<br />

cervantes de, Miguel .........................................................................43<br />

chimo .......................................................................................................46<br />

collodi, Carlo .........................................................................................44<br />

Dahimène, Adelheid ...........................................................................17<br />

Dayre, Valérie ........................................................................................47<br />

Drvenkar, Zoran ...................................................................17, 22, 47f.<br />

Docampo, Valeria .................................................................................11<br />

Durian, Wolf ............................................................................................3<br />

eipp, Max ............................................................................................ 6, 43<br />

ende, Michael .............................................................................. 17f., 22<br />

Fessel, Karen-Susan .............................................................................22<br />

Freund, Wieland ...................................................................................22<br />

Friedrich, Joachim ................................................................................23<br />

Fontane, Theodor ................................................................................45<br />

Funke, Cornelia ..............................................................6f., 18, 23f., 25<br />

grahame, Kenneth ..............................................................................39<br />

guindani, Mauro........................................................................ 25f., 51<br />

hach, Lena ..............................................................................................26<br />

hawemann, Horst ..............................................................................26<br />

held, Kurt ................................................................................................27<br />

hensel, Katja ...........................................................................26, 43, 48<br />

heiniger, Sibylle ...................................................................................30<br />

heinrich, Finn-Ole .................................................................................8<br />

hertwig, Rainer....................................................................................27<br />

hirth, Hannes ........................................................................................43<br />

hoffmann, E.T.A. .................................................................................45<br />

hugo, Victor ...........................................................................................45<br />

Jaramillo, Ann .......................................................................................48<br />

Jelden, Carolin .......................................................................................27<br />

Jensen, Julius ...........................................................................................8<br />

Kandel, Katja .........................................................................................51<br />

Kästner, Erich .................................................................................8, 27f.<br />

Kipling, Rudyard ...........................................................................18, 28<br />

Kirkegaard, Ole Lund .................................................................... 9, 10<br />

Knister .....................................................................................................33<br />

Könnecke, Ole .......................................................................................19<br />

Köhler, Karen ..................................................................................10, 28<br />

Kohl, Walter............................................................................................49<br />

Kolloch, Brigitte ....................................................................................50<br />

Krüss, James ....................................................................................28, 51<br />

Kuijer, Guus ......................................................................................... 29f.<br />

Kulot, Daniela ........................................................................................10<br />

Lagerlöf, Selma .....................................................................................43<br />

Leuenberger, Kathrin .........................................................................30<br />

Lestrade, Agnès de...............................................................................11<br />

Leudesdorff, Inge ................................................................................51<br />

Limmer, Ulrich ......................................................................................33<br />

Lindgren, Astrid .........................................................................19, 30ff.<br />

Lindgren-enskog, Barbro .................................................................19<br />

Lornsen, Boy ..........................................................................................32<br />

Ludwig, Volker ........................................................................................8<br />

Maar, Paul ......................................................................11, 19, 32ff., 51<br />

Maar, Nele ..............................................................................................33<br />

Manow, Jona ..........................................................................................49<br />

Matter, Maritgen ..................................................................................34<br />

Mensing, Stefan ...................................................................................34<br />

Michels, Tilde ........................................................................................19<br />

Monheim, Mark .....................................................................................6<br />

Munck, Hedwig ....................................................................................19<br />

Napp, Daniel ..........................................................................................19<br />

Naoura, Salah ........................................................................................12<br />

Neff, Jürgen ............................................................................................43<br />

Nilsson, Per ....................................................................................... 7, 49<br />

Nöstlinger, Christine ...................................................................20, 34<br />

Nola, Jürgen ...........................................................................................44<br />

Nordqvist, Sven....................................................................................20<br />

Opel-götz, Susann ..............................................................................35<br />

Pelgrom, Els ...........................................................................................35<br />

Penquitt, Ulrich....................................................................................35<br />

Perski, Kerstin .......................................................................................49<br />

Popig, Jürgen ..................................................................................14, 44<br />

Pressler, Miriam ...................................................................................35<br />

Preußler, Otfried .........................................................................8, 36ff.<br />

Quadflieg, Alice ............................................................................12, 39<br />

Rassmus, Jens ........................................................................................20<br />

Reuter, Bjarne ........................................................................................39<br />

Richers, Christiane ...............................................................................13<br />

Richter, Gert ...........................................................................................51<br />

Robinson, Barbara ...............................................................................39<br />

Rosoff, Meg .............................................................................................50<br />

Autorenregister<br />

Rostand, Edmond ................................................................................50<br />

Rüggeberg, Timo ...................................................................................7<br />

Ruge, Simon und Desi ........................................................................39<br />

Scheerer, Jana ........................................................................................13<br />

Schidlowsky, Christian ......................................................11, 33f., 44<br />

Schroeder, Stefan ..................................................... 14, 21, 32, 45, 51<br />

Seibert, Moritz ........................................................................................7<br />

Shakespeare, William ................................................................44, 45<br />

Siegrot, Anna ................................................................................... 4, 43<br />

Steinhöfel, Andreas ............................................................................39<br />

Stüting, Eva Maria ..............................................................................40<br />

Tetzner, Lisa ...........................................................................................40<br />

Theater Pfütze ..............................................................................26, 51<br />

Tornquist, Marit ...................................................................................40<br />

Twain, Mark ...................................................................................... 3, 43<br />

Vendel, Edward van de ................................................................... 40f.<br />

Verne, Jules ............................................................................................14<br />

Wieslander, Jujja und Tomas ...........................................................20<br />

Wilrodt, Thorsten .................................................................................50<br />

Wolfradt, Jörg .......................................................................................20<br />

youzbashi Dizaji, Reihaneh ......................................................15, 41<br />

Zöller, Elisabeth ....................................................................................50<br />

Der Löwe, der nicht schreiben konnte: Landesbühne Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven<br />

55


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