Neue Stücke - Verlag für Kindertheater
Neue Stücke - Verlag für Kindertheater
Neue Stücke - Verlag für Kindertheater
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40<br />
Jahre<br />
<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
Theatertexte <strong>für</strong> junges Publikum<br />
Theatertexte <strong>für</strong> junges Publikum<br />
„It’s now or never!“<br />
2012 // 2013
2<br />
„It’s now or never!“<br />
(Mein innerer Elvis, S. 13)<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
noch einmal das Steuer herumzureißen, die Gunst eines Augenblicks<br />
zu nutzen, um das Ganze zu wagen und auf Gedeih und Verderb ins<br />
Ungewisse zu springen: Wie oft träumen wir von einer solchen „dramatischen<br />
Situation“ (Musikschwein Baby Hübner, S. 39)! Vor allem<br />
dann, wenn der Alltag besonders grau in grau ist („Betonherz“ S. 10,<br />
wenn uns die Worte fehlen, während andere große Reden schwingen<br />
(„Die große Wörterfabrik“, S. 11) oder wenn wir wieder mal kein<br />
Superheld, sondern nur ein kleiner „Gummi-Tarzan“ (S. 9) sind. Wären<br />
wir dann doch nur siebenmal so stark („Wanja“ S. 37) oder so verwegen<br />
wie Jacob Reckless (S. 7), wir würden keine Sekunde zögern und –<br />
Jetzt oder nie! - auf große Fahrt gehen („Für immer das Meer“, S. 13),<br />
im Handstreich würden wir die großen Fehler des Universums berichtigen<br />
(„Matti und Sami“, S. 12) oder den allerfiesesten Andi Kolumpeck<br />
einfach wegbellen („Frerk, du Zwerg“, S. 8).<br />
It’s now or never: Auftrumpfend behauptet das Subjekt sich im<br />
entscheidenden Moment gegen seine eigene Endlichkeit, gegen die<br />
unerbittlich verrinnende Zeit. Jetzt hält es die Zeit an, damit etwas<br />
geschehe, was sonst nie mehr möglich wäre. Es verteidigt einen einzigen<br />
Augenblick gegen den Takt der Uhren und Maschinen. Wie ‚im<br />
Nu‘ möge uns eine solche Zeit zufallen, uns ganz und ungeschmälert<br />
erfahrbar werden: Für diese Utopie einer erfüllten und erfühlten<br />
Zeit steht alle gelingende Kunst ein. Jetzt oder nie!<br />
Lassen Sie sich also Jetzt-Zeit – eine Spielzeit lang und darüber hinaus.<br />
herzlich,<br />
Juliane Lachenmayer<br />
und der <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
PS: Der <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> wird am 01.01.2013 übrigens<br />
40 Jahre jung. Für die angemessene festliche Stimmung sorgt schon<br />
mal unser Jubiläums-Logo.<br />
ein Verzeichnis aller lieferbaren <strong>Stücke</strong> finden Sie auf www.kindertheater.de<br />
von oben nach unten:<br />
Paul Maar<br />
cornelia Funke<br />
erich Kästner<br />
Michael ende<br />
Kirsten Boie<br />
Otfried Preußler<br />
Sven Nordquist<br />
christine Nöstlinger<br />
Astrid Lindgren<br />
ZeIcheNeRKLäRuNg<br />
= Weihnachtsstück<br />
= Auszeichnungen<br />
D = Damen; H = Herren;<br />
K = Kinder; Std. = Stunde;<br />
Simdek = Simultandekoration;<br />
Dek = Dekoration;<br />
UA = Uraufführung;<br />
DEA = Deutsche Erstaufführung<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />
<strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
Kinderstücke von A bis Z<br />
Klassiker – neu erzählt<br />
junges theater<br />
Märchen<br />
Aufführungsrechte & Impressum<br />
Register<br />
Besondere Empfehlung <strong>für</strong> große Spielgruppen:<br />
WOLF DuRIAN: Kai in der Kiste<br />
<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet von Hildegard Plattner; 21-50 Rollen<br />
möglich; ab 8 Jahren<br />
Ein reicher Schokoladenfabrikant aus Amerika sucht einen Reklamekönig,<br />
der seine neue Schokoladensorte bekannt machen<br />
soll. Kai, Anführer einer Berliner Straßenbande, ist zur Stelle<br />
und startet eine beispiellose Werbekampagne, von der bald die<br />
ganze Stadt spricht.<br />
MARK TWAIN: Die Abenteuer von<br />
huckleberry Finn<br />
Für die Bühne bearbeitet von Moritz Seibert und Timo<br />
Rüggeberg; 23 Rollen; ab 12 Jahren<br />
Die berühmte Abenteuerreise von Huck Finn und dem entflohenen<br />
Sklaven Jim auf dem Mississippi in einer frischen Bühnenfassung,<br />
die durch kluge Straffung, pralle Nebenrollen und<br />
viel Situationskomik besticht.<br />
eDITh SchReIBeR-WIcKe:<br />
Als die Raben noch bunt waren<br />
14-30 Rollen; <strong>für</strong> junge Akteure ab 5 Jahren<br />
Früher einmal waren die Raben noch kunterbunt und auch ein<br />
wenig eingebildet. Doch als die Frage aufkommt, welche Farbe<br />
denn eigentlich die richtige <strong>für</strong> einen Raben sei, entbrennt ein<br />
heftiger Streit unter ihnen.<br />
Ein unkonventionelles Stück über Toleranz und das „Anderssein“.<br />
Besonders als Einschulungsstück/<strong>für</strong> die Grundschule<br />
geeignet.<br />
mehr auf www.kindertheater.de<br />
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<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />
„Immer musst du<br />
Vorbild sein und dir Sachen<br />
abgewöhnen, die echt<br />
bequem sind.“<br />
MARTIN BALTScheIT:<br />
Nur ein ei<br />
1 D (auch Puppenspiel möglich) - 2 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Junges Staatstheater Kassel, 17.03.2013<br />
(Regie: Dieter Klinge)<br />
Wildschwein und Fuchs sitzen am Fluss. Sie langweilen<br />
sich, sie warten. Das Wildschwein wartet vermutlich aufs Essen.<br />
Doch der Fuchs, der wartet auf die ganz große Liebe! Er wünscht sich<br />
eine Fuchsfrau, eine Familie, ja!, er wünscht sich einen Sohn. Der wäre<br />
sein Ein und Alles, sein Augapfel! Sein eigen Fleisch und Blut - müsste<br />
er nicht unbedingt sein, denn just in diesem Augenblick finden Wildschwein<br />
und Fuchs ein Körbchen, das auf dem Wasser treibt und darin<br />
ein wunderschönes, perfektes, weißglänzendes Ei. Das ist ein Zeichen:<br />
ein kleiner Moses <strong>für</strong> den Fuchs! Und schon betreibt der Fuchs ganz<br />
eifrig Brutpflege, er hält das Ei warm und sicher und stellt sich vor, wie<br />
schön das Leben sein wird, wenn nur endlich sein Sohn geschlüpft ist.<br />
Das Wildschwein sieht die Sache etwas realistischer und malt dem Fuchs<br />
in immer neuen skurrilen Szenen aus, was die Vaterschaft so alles mit<br />
sich bringen kann. Die imaginierten Söhne entsprechen nun gar nicht<br />
der romantischen Vorstellung des Fuchs, der schon drauf und dran ist,<br />
die Lust an der Familiengründung zu verlieren. Dann aber geschieht das<br />
Schreckliche: ein Eichelhäher zerstört das Ei, das schöne, das runde, das<br />
verheißungsvolle Ei aus ... Schokolade. Ein Bluff! Der Fuchs wurde auf<br />
hinterhältigste Weise getäuscht, die schöne Illusion zerbricht in lauter<br />
süße <strong>Stücke</strong> – er ist am Boden zerstört. Das Wildschwein aber hat sich<br />
schon aufgemacht, den Urheber des Betrugs zu suchen und am Ende<br />
erleben die beiden Freunde gewiss die schönste Überraschung ihres Lebens.<br />
<strong>Neue</strong>s von<br />
Wildschwein<br />
und Fuchs<br />
4<br />
„Was bedeutet es, ein Kind zu erwarten; was geschieht, wenn ein Kind nicht<br />
die väterlichen Erwartungen erfüllt – und was dürfen und können Kinder von<br />
ihren Eltern erwarten? Fragen, die sich nicht nur Füchse und Wildschweine<br />
stellen.“ (JUngES STAATSTHEATER KASSEl)<br />
„Klar! Von alleine ist<br />
natürlich keiner gekommen!“<br />
MARTIN BALTScheIT:<br />
es waren einmal zwei wirklich dumme<br />
gänse in einem brennenden haus<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: Theater<br />
zwischen den Dörfern, 12.05.2012 (Regie: Suse Wessel)<br />
Anna und Emma sind zwei besonders dumme Gänse:<br />
Erst setzen sie beim Spielgeleierbraten ihre eigene<br />
Hütte in Brand und dann ist keiner gut genug, um sie<br />
zu retten. Der Elefant sei zu tollpatschig, die Kuh zu langsam, der<br />
Fuchs zu gefräßig, die Schlange zu hinterhältig – und so weiter. In<br />
der Zwischenzeit breitet sich das Feuer in aller Ruhe aus, den Gänsen<br />
wird schon recht heiß, aber noch immer haben sie keine Hilfe<br />
Dummheit<br />
schützt vor<br />
Strafe nicht<br />
gerufen. Schließlich fackelt die ganze Bude ab, gerade als alle Tiere<br />
gekommen sind, um beim Löschen zu helfen – wirklich alle! Aber<br />
das bekommen die dummen Gänse natürlich schon nicht mehr mit.<br />
Eine zündende Fabel über Dummheit und Vorurteile.<br />
Martin Baltscheit wurde 1965 in Düsseldorf geboren. er studierte Kommunikationsdesign<br />
in essen. Von 1986-1992 war er Mitglied des theaters “Junges<br />
ensemble Düsseldorf”. er zeichnete zunächst comics, danach widmete er<br />
sich vor allem dem schreiben und illustrieren von Bilderbüchern. außerdem<br />
entstanden zahlreiche hörspiele und trickfilme. 2010 erhielt er den Deutschen<br />
Jugendtheaterpreis <strong>für</strong> sein stück „Die besseren Wälder“ und 2012 wurde er<br />
mit „nur ein tag“/“Only a Day“ (Übersetzung: David henry Wilson) zum Festival<br />
„new Visions/new Voices“ nach Washington eingeladen. sein Bilderbuch<br />
„Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ (s. 20) erhielt 2011 den<br />
Deutschen Jugendliteraturpreis.<br />
Weitere <strong>Stücke</strong> von Martin Baltscheit auf S. 17, 20, 46<br />
„Ich bin einer der<br />
erfolgreichsten Jäger<br />
des Unternehmens.“<br />
Steuermann,<br />
lass die<br />
Wacht!<br />
Lee BeAgLey uND ANNA SIegROT:<br />
Nennt mich Pip<br />
Inspiriert durch den Roman „Moby Dick“<br />
von Herman Melville; 1 D - 2 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 8 Jahren; UA: JUP – Junges Theater<br />
im Pferdestall, Stadttheater Bremerhaven,<br />
14.06.2012 (Regie: lee Beagley)<br />
Kapitän Ahab jagte Moby Dick, den weißen Wal, mit solch inbrünstiger<br />
Besessenheit, dass er längst nicht mehr wahrnahm, wer schließlich der<br />
Gejagte geworden war. Alles opferte er seinem Ziel: sein Schiff, seine<br />
Mannschaft, sich selbst. Er verlor jedes Maß, jedes Mitgefühl und er<br />
kannte keine Gnade mehr. Seinen Schiffsjungen Pip, ein Kind, trieb er in<br />
den Wahnsinn, ehe er schließlich im letzten großen Kampf sein ganzes<br />
Schiff, die Pequod, mit in den Abgrund riss.<br />
150 Jahre später trifft ein Geschäftsmann am Strand auf zwei unwirkliche<br />
Gestalten: auf Min Jong und Crazy Jane, den Koch der Pequod und<br />
seine Geliebte, die am Strand auf ihn gewartet hatte, Jahr um Jahr. Sie<br />
erzählen ihm eine Geschichte über die Lust am Abenteuer, über Mut, Leidenschaft<br />
und harte Männer. Der Geschäftsmann ist fasziniert, er willigt<br />
ein, er heuert an: endlich, aufs Meer hinaus, den Wal jagen, das Glück<br />
jagen! Doch schnell wird die Jagd zur Gier – nach Reichtum und Erfolg.<br />
Und das Wasser ist rot vom Blut der Wale, vom Blut der Männer, die ihr<br />
Leben gelassen haben, denn schmutzig ist das Geschäft der Ausbeutung<br />
von Mensch und Natur. Crazy Jane und Min Jong spinnen den Mann<br />
von heute ein in eine alte, gewaltige Geschichte, die heutiger nicht sein<br />
könnte. Unter einem toll gewordenen Kapitän, in einer toll gewordenen<br />
Welt scheint es beinahe, als wäre der kleine irre Pip der Einzige, der<br />
verstanden hätte.<br />
lee BeaGley wurde in london geboren. Von 1978 bis 2000 arbeitete er als<br />
Künstlerischer leiter, autor und ab und zu als schauspieler <strong>für</strong> Kaboodle Productions.<br />
Während dieser Zeit tourte er mit mehr als 50 Produktionen durch<br />
europa, amerika, israel und Malaysia. Für das KJt in Dortmund war er als<br />
Künstlerischer leiter <strong>für</strong> Pottfiction, ruhr 2010 tätig. lee Beagley arbeitet <strong>für</strong><br />
mehrere „educational - art Projekte“ die darauf zielen, ein neues Publikum <strong>für</strong><br />
ein theater außerhalb konventioneller theaterräume zu begeistern.<br />
anna sieGrOt studierte theatre Design in london. Das studium umfasste<br />
Bühnenbild, Kostümbild, Beleuchtungsdesign und Figurenbau. seit 1999<br />
arbeitet sie als freischaffende ausstatterin an verschiedenen Bühnen des in-<br />
und auslands. Zudem arbeitet anna siegrot als librettistin und autorin von<br />
theaterstücken und ist an der theaterschule esMae, Porto tätig.<br />
Weitere <strong>Stücke</strong> von Lee Beagley und Anna Siegrot S. 43<br />
„Ich komm zu dir!“<br />
KIRSTeN BOIe:<br />
Nicht chicago. Nicht hier<br />
Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller;<br />
2 D - 3 H; ab 11 Jahren; UA: Theater an der Parkaue, Berlin, 12.06.2012<br />
(Regie: Kay Wuschek)<br />
Als Karl neu in die Klasse kommt, ist Niklas zunächst fasziniert von<br />
ihm. Denn Karl ist cool und lässig, er raucht schon und lässt die Klassenlehrerin<br />
gekonnt auflaufen. Doch als Niklas dann gemeinsam mit Karl<br />
an einem Unterrichtsprojekt arbeiten soll, ändert sich die Stimmung<br />
schlagartig. Karl nimmt sich, was ihm nicht gehört, er lügt, betrügt und<br />
bedroht Niklas immer offensiver. Karl schreckt weder vor psychischem<br />
Terror noch vor körperlicher Gewalt zurück, seine Ausbrüche sind unvorhersehbar<br />
und unmotiviert. Karl ist böse und zwar ohne jeden ersichtlichen<br />
Grund.<br />
Niklas versucht, sich seinen Eltern und seiner Lehrerin anzuvertrauen.<br />
Doch die glauben ihm nicht: Die Geschichten vom ‚bösen‘ Karl klingen<br />
zu unglaubwürdig <strong>für</strong> die Erwachsenen, die gewohnt sind, an Ursache<br />
und Wirkung, Aktion und Reaktion zu glauben. Das Irrationale passt<br />
nicht in ihren vermeintlich so rationalen Umgang mit der Welt. Man sei<br />
doch hier nicht „in Chicago“, wo es die sprichwörtlichen bösen Buben<br />
gäbe. Als die Eltern ihrem Sohn endlich glauben müssen, weil sie mit<br />
eigenen Augen sehen, wozu Karl fähig ist, da hat Niklas schon den sicheren<br />
Boden unter den Füßen verloren. Nein, er ist nicht in Chicago,<br />
aber hier, in seiner bekannten und vertrauten Welt, ist er auch längst<br />
nicht mehr.<br />
Michael Müller hat dieses bekannte und viel gelesene Buch, das bereits<br />
1999 veröffentlicht wurde, erstmals <strong>für</strong> die Bühne dramatisiert. Die Geschichte<br />
hat seit ihrem Erscheinen nichts an Aktualität verloren, im Gegenteil:<br />
Schikanen, Hänseleien und ‚Mobbing‘ an Schulen sind in den<br />
letzten Jahren immer stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt<br />
worden.<br />
„Ist es Schwarz-Weiß-Malerei, einen Jungen zu zeigen, der nichts als grausame<br />
Absichten hat? Mag sein, aber die Wirklichkeit spart bisweilen auch an Farbe.<br />
Und genau darum geht es Boie: das Fatale des Appeasements zu zeigen,<br />
das die Eltern und auch die lehrerin in totaler Verkennung der Verhältnisse<br />
betreiben. (...) Manchmal aber gibt es gut und Böse, Opfer und Täter, und<br />
nichts dazwischen.“ (PATRIcK WIlDERMAnn, DER TAgESSPIEgEl)<br />
Kirsten BOie, Jahrgang 1950, ist promovierte literaturwissenschaftlerin und<br />
arbeitete von 1978 – 1983 als lehrerin, bevor sie zu schreiben begann. 2007<br />
wurde sie <strong>für</strong> ihr Gesamtwerk mit dem sonderpreis des Deutschen Jugend-<br />
literaturpreises, 2008 mit dem Großen Preis der Deutschen akademie <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. ihre wunderbare Mittelalter-erzählung<br />
vom kleinen „ritter trenk“ (s. 21) wurde unlängst als animationsfilm<br />
umgesetzt (http://www.tivi.de/fernsehen/rittertrenk/start/index.html) und<br />
läuft auch auf deutschsprachigen Bühnen sehr erfolgreich.<br />
Michael MÜller (geboren 1959) studierte Kunst und Politik an der Universität<br />
hildesheim und absolvierte anschließend den aufbaustudiengang theaterpädagogik<br />
in remscheid. seit 1991 arbeitet Michael Müller am Deutschen<br />
schauspielhaus in hamburg, ab 2000 als Dramaturg <strong>für</strong> „Junges theater“.<br />
Mit der neugründung des Jungen schauspielhauses hamburg 2005 wurde er<br />
Organisationsleiter dieser sparte. Michael Müller schreibt neben Bühnenbearbeitungen<br />
auch eigene stücke, <strong>für</strong> die er bereits vielfach ausgezeichnet wurde,<br />
so erhielt er unter anderem den Mühlheimer KinderstückePreis 2011.<br />
Weitere <strong>Stücke</strong> von Kirsten Boie auf S. 21<br />
Zwei wirklich dumme gänse:Theater zwischen den Dörfern © Andreas hartmann<br />
5
6<br />
Nicht chicago. Nicht hier: Theater an der Parkaue © christian Brachwitz (Seite 5 )<br />
„Das ist alles gar nicht<br />
passiert, oder...?“<br />
MAx eIPP uND MARK MONheIM:<br />
Alles Isy<br />
Für die Bühne bearbeitet von Alice Quadflieg;<br />
2 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
Es könnte ein perfekter Sommer sein <strong>für</strong> Jonas, Isy, Martin, Lenny und<br />
Nora. Die Sonne scheint, die Stimmung ist gut. Lenny ist vielleicht etwas<br />
schräg drauf, aber er bringt Stimmung in die Clique. Nora besorgt den<br />
Stoff aus der Apotheke ihrer Eltern. Jonas flirtet mit Isy - und Isy ist einfach<br />
sexy. Es könnte auch die perfekte Party sein in jenem Sommer: gute<br />
Musik, enge Tänze. Doch dann nimmt Isy ein paar Pillen zu viel und<br />
Lenny muss mal wieder beweisen, wie abgebrüht er ist. Er vergewaltigt<br />
die ohnmächtige Isy und fordert Martin und Jonas auf, es ihm gleich zu<br />
tun. Jonas, der eigentlich ein netter Kerl ist und Isy aufrichtig begehrt,<br />
verpasst den entscheidenden Moment, um Nein zu sagen. Es ist nicht so,<br />
dass er nicht wüsste, wie ihm geschieht – doch es gerät außer Kontrolle:<br />
der Zugzwang, die Kumpels und Isy, die ihn kurz zuvor hat abblitzen lassen...<br />
Das ist das Ende des perfekten Sommers. Die Jungs versuchen, ihre<br />
Tat zu verschweigen und werden einander zu misstrauischen Feinden.<br />
Nora hat die Tat beobachtet, aber nicht verhindert und setzt ihr Wissen<br />
jetzt möglichst gewinnbringend ein. Und Isy? Sie erinnert sich nicht -<br />
nicht ihr Kopf, jedoch ihr Körper.<br />
Jonas muss mit seiner Schuld leben, auch wenn er als einziger am Ende<br />
den Mut findet, Isy alles zu beichten. Es gibt in diesem Stück bewusst<br />
keinen offiziellen Richter, doch es gibt mindestens zwei Gerichtete.<br />
Max eiPP wurde 1955 geboren. er ist erfolgreicher schauspieler, regisseur und<br />
schreibt Drehbücher und theaterstücke. Für das Drehbuch zum Fernsehfilm<br />
„Wut“ erhielt er mehrere auszeichnungen und auch auf der Bühne läuft<br />
das stück sehr erfolgreich. im <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> erscheint bereits sein<br />
Monolog „huck Finn“, <strong>für</strong> den er mit dem 1. Platz des hamburger <strong>Kindertheater</strong>preis<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
MarK MOnheiM wurde 1977 in Bonn geboren, er studierte regie an der<br />
hochschule <strong>für</strong> Film und Medien in München. seine Kurzfilme werden bei<br />
zahlreichen internationalen Festivals gezeigt und mit wurden bereits vielfach<br />
ausgezeichnet.<br />
Weiteres Stück von Max Eipp auf S. 43<br />
„Wir kriegen dich,<br />
so wie wir bisher alle anderen<br />
gekriegt haben!“<br />
cORNeLIA FuNKe: geisterritter<br />
Für die Bühne bearbeitet von Beate Heine und christina Rast;<br />
3 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Thalia Theater Hamburg, 02.11.2012,<br />
Regie: christina Rast; (erhältlich ab Dez. 2012)<br />
Jon Whitcroft hat es schwer. Seine Mutter und ihr neuer<br />
Freund („der Vollbart“) schicken ihn aufs Internat<br />
Die Geister,<br />
die ich rief...<br />
nach Salisbury. Dort erwarten ihn natürlich strömender<br />
Regen, dunkle Gemäuer, enge Flure, fremde<br />
Gesichter und ein Zimmer, das er sich mit zwei<br />
+++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />
Mitschülern teilen muss. Jon ahnt nicht, dass dies bald seine geringsten<br />
Sorgen sein werden. Denn nachts erscheinen plötzlich drei ausgesprochen<br />
unfreundliche Geister unter dem Fenster seines Zimmers und starren<br />
zu ihm herauf. Sie lassen keinen Zweifel daran, dass sie Jon nach<br />
dem Leben trachten und sie machen Jagd auf ihn. Nur Jons Mitschülerin<br />
Ella erkennt den Ernst der Lage und mit ihrer Hilfe beschwört Jon den<br />
alten Ritter Longspee herauf, der ihm im Kampf gegen die blutrünstigen<br />
Verfolger beistehen soll.<br />
Im Verlauf seines größten Abenteuers lernt Jon, dass böse Geister auch<br />
in uns selbst lauern können und dass wir sie nur im Vertrauen auf die<br />
Hilfe unserer Freunde überwinden können - und manchmal findet man<br />
dabei einen Freund, wo man ihn gar nicht erwartet hätte.<br />
„neben dem Humor, einer sehr liebevollen Figurenzeichnung, der Schilderung<br />
der Erwachsenenwelt aus der Sicht eines 11-jährigen sowie unheimlichen,<br />
abenteuerlichen und blutigen Kämpfen mit geistern, wird ganz nebenbei die<br />
geschichte einer Freundschaft, die loslösung vom Elternhaus, die erste große<br />
liebe (...) und die Suche nach einem Platz in der Welt auf dem Sprung zum<br />
Erwachsenwerden erzählt.“ (cHRISTInA RAST)<br />
Beate heine wurde 1964 in hamburg geboren. sie war nach abschluss ihres<br />
studiums der theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie und romanistik<br />
zunächst als autorin und Journalistin in Berlin und Paris tätig. außerdem<br />
arbeitete sie als Dramaturgin am théâtre de Bobigny und am théâtre de<br />
l’Odéon in Paris. ab 1998 arbeitet sie als Dramaturgin an der Volksbühne in<br />
Berlin. nach stationen am Bremer theater und am Maxim Gorki theater Berlin<br />
holte thomas Ostermeier sie 2002 an die schaubühne am lehniner Platz.<br />
2005 ging sie ans schauspiel hannover. seit der spielzeit 2009/2010 ist Beate<br />
heine Geschäftsführende Dramaturgin am thalia theater in hamburg.<br />
christina rast, geboren in luzern/schweiz, studierte Germanistik und<br />
Filmwissenschaft an der Universität Zürich. 2003 war sie Mitbegründerin<br />
und regisseurin der spielstätte »bunk r!« am schauspielhaus Zürich. seither<br />
arbeitet sie als freie regisseurin an theatern im deutschsprachigen raum.<br />
in Zusammenarbeit mit ihrer schwester, der Bühnen- und Kostümbildnerin<br />
Franziska rast entstanden Uraufführungen, stückentwicklungen und Klassikerinszenierungen<br />
u.a. am schauspielhaus Zürich, luzerner theater, theater<br />
aachen, theater rampe stuttgart, schauspielhaus Graz und am Oldenburgischen<br />
staatstheater.<br />
„Manche Dinge werden<br />
besser nie gefunden.“<br />
Der Fluch<br />
der guten<br />
Tat<br />
cORNeLIA FuNKe:<br />
Reckless. Lebendige Schatten<br />
Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall;<br />
1 D - 6 H; ab 12 Jahren; UA: Staatsschauspiel Dresden,<br />
31.10.2012, Regie: Sandra Strunz; (erhältlich ab<br />
Dez. 2012)<br />
Die Rote Fee rächt sich grausam <strong>für</strong> die Hilfe, die sie Jacob<br />
Reckless gewährt hat: Jacob konnte seinen Bruder retten, doch<br />
nun muss er da<strong>für</strong> mit dem eigenen Leben bezahlen. Und nicht einmal<br />
ein Hexenkraut scheint gegen den Fluch der Fee gewachsen zu sein. Jacobs<br />
letzte Chance ist jene sagenumwobene Armbrust, die Guismund,<br />
dem Hexenschlächter, gehört hat und mit der er ganze Armeen durch einen<br />
einzigen Pfeil niederstrecken konnte. Sie soll, so geht das Märchen,<br />
auch das Leben schenken können, wenn der Pfeil aus Liebe abgeschossen<br />
würde. Aber auch Nerron, der undurchsichtige Goyl, und der König<br />
von Lothringen machen Jagd auf diese Wunderwaffe. Es beginnt<br />
ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit, gegen die Lebenszeit.<br />
cOrnelia FUnKe ist die international erfolgreichste und bekannteste<br />
deutsche Kinderbuchautorin. heute lebt sie in los angeles, Kalifornien,<br />
doch ihre Karriere als autorin und illustratorin begann in hamburg. nach<br />
einer ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden<br />
Grafik-studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin.<br />
Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie<br />
selbst an zu schreiben. Zu ihren großen erfolgen zählen „Drachenreiter“,<br />
„Die Wilden hühner“ und „herr der Diebe“, mit dem sich cornelia Funke<br />
international durchsetzte. ihre „tintenwelt“-trilogie stand weltweit<br />
auf den Bestsellerlisten. Über 50 Bücher hat cornelia Funke mittlerweile<br />
geschrieben, die in mehr als 40 sprachen erschienen sind. Zahlreiche titel<br />
wurden verfilmt, viele ihrer Werke <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet.<br />
rOBert KOall wurde 1972 in Köln geboren. er studierte an der Freien<br />
Universität Berlin und arbeitete von 1995 bis 1998 als assistent von<br />
christoph schlingensief. 1998 wechselte er in die Dramaturgie des<br />
Deutschen schauspielhauses in hamburg. Von 2000 bis 2004 war er<br />
Dramaturg am schauspielhaus Zürich bei christoph Marthaler und<br />
anschließend am schauspiel hannover im team von Wilfried schulz,<br />
wo er seit 2008 als chefdramaturg tätig war. Mit Wilfried schulz<br />
ging er 2009 ans staatsschauspiel Dresden.<br />
Den ersten Teil „Reckless. Steinernes Fleisch“ sowie weitere <strong>Stücke</strong><br />
von Cornelia Funke finden Sie auf S. 18, 23f.<br />
neue <strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> Jugendclubs:<br />
MORITZ SeIBeRT uND TIMO RüggeBeRg:<br />
Wenn ich du wäre<br />
4 D - 6 H; ab 14 Jahren<br />
Was das ‚virtual life‘ jungen Menschen heute suggeriert, dass<br />
jeder sein dürfe, wer und was er wolle und wo er es wolle,<br />
sieht in der Realität ganz anders aus. Das lernt Jan spätestens,<br />
als er den illegalen Immigranten Jeremiah kennenlernt. Und<br />
Jan trifft eine mutige Entscheidung.<br />
PeR NILSSON: hej Revolution!<br />
Übersetzt von christian Tietz; 18-30 Rollen;<br />
ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
In geschickten Rückblenden und im Format einer Talkshow<br />
erzählt dieses Stück von der Gratwanderung zwischen erstrebenswerter<br />
Kritik- und Handlungsfähigkeit einerseits und<br />
blindem Aktionismus andererseits. Ein Thema, das Jugendliche<br />
zu allen Zeiten beschäftigt hat und immer aktuell ist. Ein<br />
provokantes Jugendstück des schwedischen Erfolgsautors Per<br />
Nilsson.<br />
mehr auf www.kindertheater.de<br />
7
<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />
8<br />
„Lass krachen fetz weg leg los!“<br />
FINN-OLe heINRIch: Frerk, du Zwerg<br />
ab 6 Jahren; frei zur UA; (erhältlich ab Jan. 2013)<br />
Obwohl Frerk tatsächlich nur der zweitkleinste in der<br />
Klasse ist, wird er ausschließlich „Frerk, du Zwerg“ genannt.<br />
Kompliziertere Reime würden dem fiesen Andi<br />
Kolumpek eh nicht einfallen. Andi ist genau genommen<br />
sogar zu dumm, um sich darüber zu freuen, wenn ihm<br />
eine besondere Gemeinheit gelungen ist, zum Beispiel Frerks<br />
Gesicht in den Sand zu drücken. Gut war diese Idee allerdings ohnehin<br />
nicht, denn bei dieser Gelegenheit findet Frerk ein geheimnisvolles Ei<br />
im Sand. Zwar wünscht er sich viel lieber einen riesigen, gefährlichen<br />
Wolfshund, aber ein Ei ist schon mal ein Anfang, zumal eines, dem Fell<br />
wächst (vielleicht doch ein Hund?) und aus dem seltsam verheißungsvolles<br />
Geklingel und Geflüster kommt. Zu Frerks großer Überraschung<br />
schlüpfen aus diesem Ei jedoch echte Zwerge, die sofort beginnen,<br />
Frerks Leben in größtmögliche Unordnung zu bringen. Dabei haben sie<br />
eine Menge zu tun, denn Frerk lebt mit einer sauberkeitsfanatischen<br />
Mutter und einem sehr braven Vater zusammen. Die Zwerge nehmen<br />
ihre Aufgabe so unernst, wie Zwerge es nur können: Sie zerstören<br />
Frerks ordentlichen Haarschnitt, legen sein Zimmer in Schutt, lachen<br />
und tanzen unmotiviert und wecken so in Frerk langsam die Lust, auch<br />
mal anders zu sein, kein schüchterner Zwerg, sondern ein Junge mit<br />
eigenen Ideen und dem Mut, den fiesen Andi Kolumpek einfach wegzubellen,<br />
ganz wie ein echter, großer und sehr gefährlicher Wolfshund.<br />
Zwergen-<br />
aufstand<br />
nominiert <strong>für</strong> den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012<br />
Finn-Ole heinrich wurde 1982 bei hamburg geboren. nach seinem abitur in<br />
cuxhaven und dem Zivildienst in hamburg studierte er Bildende Kunst/Film<br />
in hannover. 2005 erscheint sein erster erzählband im mairisch <strong>Verlag</strong>, 2007<br />
folgt der viel beachtete Debütroman „räuberhände“ (Bühnenbearbeitung<br />
von Michael Müller in chronos theatertexte). Finn-Ole heinrich erhielt bereits<br />
zahlreiche stipendien und Preise, war stadtschreiber in erfurt und Otterndorf.<br />
Zusammen mit spaceman spiff hat er das audiobook „Du drehst den Kopf, ich<br />
dreh den Kopf“ veröffentlicht. seit 2009 lebt und arbeitet er als freier autor in<br />
hamburg (und im Zug).<br />
neue Bearbeitungen beliebter Vorlagen:<br />
eRIch KäSTNeR:<br />
Das fliegende Klassenzimmer<br />
Erstmals <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet von Franziska Steiof, S. 28<br />
OTFRIeD PReuSSLeR:<br />
Die Abenteuer des starken Wanja<br />
Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger, S. 37<br />
BARBARA ROBINSON:<br />
hilfe, die herdmanns kommen<br />
neu bearbeitet von David gieselmann, S. 38<br />
ANDReAS STeINhöFeL:<br />
es ist ein elch entsprungen<br />
Für die Bühne bearbeitet von Felicitas loewe, S. 38<br />
neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu<br />
„Ohne Ordnung ist<br />
hier Wildnis.“<br />
JuLIuS JeNSeN: edels garten<br />
2 D - 1 H (1 Musiker); ab 6 Jahren; UA: THEATERBOX/Wilhelmsburger<br />
Wintermärchen, 17.12.2011 (Regie: Julius Jensen)<br />
Hund Polly und der Findling Grummel bewachen Herrn Edels Garten.<br />
Das tun sie jeden Tag, schon sehr lange und sie nehmen ihre Aufgabe<br />
ausgesprochen ernst. Sie halten die Beete sauber, den Weg frei und achten<br />
darauf, dass weder Krabbelkäfer noch Wildwuchs den Garten überrollen.<br />
Alles hat seine Ordnung, Grummel sagt an und Polly schaut nach!<br />
Eventuell ist dieses Leben auf Dauer ein klein wenig langweilig – wo<br />
doch die Wildnis lockt, so knapp hinterm Zaun... Als die Wanderblume<br />
Maja sich im Garten niederlässt, gerät alles aus den Fugen. Ihre unkonventionellen<br />
Ansichten über das wilde Leben machen Polly neugierig<br />
und Grummel verliert zunehmend an Stand.<br />
Am Ende herrscht dennoch Wohlgefallen in Herrn Edels Garten, denn<br />
jeder darf stehen und wachsen wo er mag – <strong>für</strong> heute. Und morgen<br />
könnte alles schon wieder ganz anders sein, aber daran findet selbst<br />
Grummel langsam Gefallen, solange er in der Sonne bleiben darf.<br />
„Die geschichte von Polly, grummel und der Wanderblume“ ist eine poetische<br />
geschichte über Freundschaft und die Welt, die sich dauernd wandelt.“<br />
(AngElA DIETZ, THEATERMAgAZIn gODOT)<br />
JUliUs Jensen, in hamburg geboren, studierte dort zunächst Philosophie,<br />
Germanistik und Medienkultur, dann theaterregie. Während des studiums<br />
war er regieassistent am Deutschen schauspielhaus mit dem schwerpunkt<br />
Kinder- und Jugendtheater. seit 2005 ist er als freier regisseur und autor tätig<br />
mit inszenierungen und Projekten (u.a. auf Kampnagel und am Deutschen<br />
schauspielhaus). 2009 hob Julius Jensen in hamburg das „Wilhelmsburger<br />
Wintermärchen“ aus der taufe, um im sogenannten ‚sozialen Brennpunkt‘<br />
professionelles theater zeigen zu können, in dessen entstehungsprozess Kinder<br />
der stadtteilschulen einbezogen werden. „edels Garten“ ist bereits das dritte<br />
stück dieses erfolgreichen theaterprojektes und das erste, das Julius Jensen<br />
auch selbst verfasst hat.<br />
„Kein Pflaster<br />
<strong>für</strong> Träume…“<br />
Ärger im<br />
Paradies<br />
Tausche<br />
Knickerbocker<br />
gegen Jeans<br />
eRIch KäSTNeR/VOLKeR LuDWIg:<br />
Pünktchen trifft Anton<br />
5 D - 6 H (Doppelbesetzung); ab 8 Jahren; mit Musik von Wolfgang<br />
Böhmer; UA: gRIPS Theater Berlin, 26.11.2011 (Regie: Frank Panhans)<br />
In Berlin geschehen erstaunliche Dinge: Ein reiches Mädchen bettelt am<br />
Bahnhof Friedrichstraße – und ein armer Junge bringt einen Verbrecher<br />
zu Fall. Volker Ludwigs Neufassung von Kästners Klassiker über eine<br />
wunderbare Kinderfreundschaft spielt hier und heute, zwischen Wohlstandsverwahrlosung<br />
und Armut, mitten unter uns...<br />
1931 schrieb Erich Kästner mit »Pünktchen und Anton« während der<br />
Weltwirtschaftskrise einen der ersten realistischen Großstadt-Romane<br />
<strong>für</strong> Kinder. Zwei seelisch unbehauste Kinder stürzen sich – unbemerkt<br />
von ihren ahnungslosen Eltern – kopfüber in die Abenteuer der großen<br />
Stadt Berlin. In der Version von Volker Ludwig erscheint diese Geschichte<br />
aktueller denn je. Es geht um die Frage der Gerechtigkeit aus der Sicht<br />
von Kindern, in einer Welt, in der die Schere zwischen Arm und Reich<br />
immer eklatanter auseinandergeht.<br />
„’Pünktchen trifft Anton’ hat [Volker ludwig] seine Fassung genannt. Die geht<br />
schön eigenwillig mit dem Original um, lässt aber zu jeder Sekunde das Kästnersche<br />
Herz schlagen...“ (DER TAgESSPIEgEl, PATRIcK WIlDERMAnn, 27.11.2011)<br />
erich Kästner, geboren 1899 in Dresden, war satirischer schriftsteller,<br />
Dramatiker, Kabarettist, Feuilletonist und bedeutender Kinderbuchautor. 1928<br />
erschien das erste der beiden Bücher, die ihn auf einen schlag weltberühmt<br />
gemacht haben: der Gedichtband „herz auf taille“. ein Jahr später folgte das<br />
Kinderbuch „emil und die Detektive“. Bis 1933 erschienen zahlreiche Bücher,<br />
die seinen erfolg festigten. im nationalsozialismus wurden seine Bücher<br />
verbrannt und erich Kästner erhielt Publikationsverbot. nach dem ende des<br />
Krieges leitete Kästner das Feuilleton der „neuen Zeitung“ und gründete das<br />
Kabarett „Die schaubude“. allmählich begann er wieder Bücher zu schreiben,<br />
zunehmend <strong>für</strong> Kinder. Mehrere literarische auszeichnungen (u. a. Georg-<br />
Büchner-Preis, 1957; hans-christian-andersen-Medaille, 1960) unterstreichen<br />
seine literarische Bedeutung. am 29. Juli 1974 starb erich Kästner in München.<br />
VOlKer lUDWiG wurde 1937 als eckart hachfeld geboren. er studierte Germanistik<br />
und Kunstgeschichte in Berlin und München. seit 1962 arbeitet Volker<br />
ludwig als Dramatiker, songtexter und autor <strong>für</strong> Kabarett und Fernsehen.<br />
1965 gründete er das reichskabarett Berlin und 1966 das theater <strong>für</strong> Kinder<br />
im reichskabarett, das seit 1972 GriPs theater heißt. Bis heute hat ludwig<br />
als intendant des GriPs theaters über 30 stücke <strong>für</strong> Kinder, Jugendliche und<br />
erwachsene geschrieben. seit 1979 ist er Pen Mitglied und erhielt diverse<br />
auszeichnungen, u. a. den Deutschen Kulturpreis der stiftung Kulturförderung,<br />
den Mühlheimer Dramatikerpreis, die carl-von-Ossietzky-Medaille, den<br />
assiteJ international ehrenpräsidentenpreis sowie das Bundesverdienstkreuz.<br />
„So ein großer<br />
Junge wie du wird doch<br />
wohl lernen können,<br />
wie man sich von Ast zu Ast<br />
male<br />
model – role<br />
model?<br />
gummi T: vierhuff produktionen © Andreas hartmann<br />
schwingt.“<br />
OLe LuND KIRKegAARD: gummi-T.<br />
Für die Bühne bearbeitet nach dem Kinderbuch<br />
„gummi-Tarzan“ von gero Vierhuff; 4 H;<br />
ab 6 Jahren; UA: vierhuff produktionen, Hamburg,<br />
20.04.2012 (Regie: gero Vierhuff)<br />
Wie sollte ein richtiger Junge sein? Groß und stark, mit vielen Muskeln,<br />
großer Klappe und ohne Furcht? Ein richtiger Tarzan eben, der sich locker<br />
von Ast zu Ast schwingen kann?<br />
Doch so ist Ivan Olsen ganz und gar nicht. Ivan ist schmächtig und<br />
schüchtern. Er will auch nicht auf Bäume klettern, wie sein Vater es von<br />
einem ‚richtigen Sohn‘ erwarten würde. Er kann nicht gut lesen und<br />
schon gar nicht weitspucken. Und so beginnt sein Tag meistens mit einer<br />
peinlichen Portion Hosenwasser, das ihm die großen Jungs im Schulklo<br />
verpassen. Doch eines Tages trifft Ivan eine richtige Hexe, die ihm<br />
einen Wunsch erfüllt: Einen Tag lang soll Ivan alles können, was ihm<br />
sonst nicht gelingt. Und diesen Tag genießt Ivan in vollen Zügen - er liest<br />
vor der Klasse aus dem größten Buch der Welt, spuckt weiter als alle anderen,<br />
gewinnt ein Fahrradrennen und schießt sogar das entscheidende<br />
Tor bei einem wichtigen Fußballmatch. Vor allem kann er seinem Vater<br />
mal so richtig zeigen, wie es ist, wenn man ständig zu etwas gezwungen<br />
9
<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />
10<br />
wird, vor dem man Angst hat. Doch als Ivan am nächsten Tag aufwacht,<br />
ist leider alles wieder ganz genau wie vorher - und natürlich warten am<br />
Schultor schon die großen Jungs auf ihn.<br />
„Gummi-T.“ ist ein Stück über Rollenbilder, vor allem über ein Männlicheitsideal,<br />
das <strong>für</strong> Jungs wie Ivan keinen Raum lässt. Es gibt kein<br />
ungeschmälertes Happy-End <strong>für</strong> Ivan - weder haben die großen Jungs<br />
etwas dazugelernt noch Ivans Vater, der ihm gleich ein neues Buch - „Die<br />
Rückkehr von Tarzan“ - aufdrängt. Ivan selbst aber hat einen Tag lang<br />
erlebt, wie es ist, alles zu können. Das wird er ebensowenig vergessen<br />
wie das Hosenwasser – und so bleibt zu hoffen, dass Ivan seinen ganz<br />
eigenen Weg finden kann, auch ohne Ideale und Idole. Denn keiner ist<br />
doch wie der andere.<br />
In Dänemark gilt das Kinderbuch „Gummi-Tarzan“ als moderner Klassiker<br />
und wurde 1981 verfilmt.<br />
Ole lUnD KirKeGaarD wurde 1940 im dänischen Århus geboren. er arbeitete<br />
als lehrer und schrieb eine reihe von Kinderbüchern, die rasch sehr erfolgreich<br />
wurden. sie sind so witzig wie klug und schildern die Welt am liebsten mit den<br />
augen eines Kindes, das sich von großen Jungs und gemeinen erwachsenen<br />
nicht unterkriegen lässt. Kirkegaard, der seine Bücher auch illustrierte, starb<br />
1979. (Quelle: s. Fischer <strong>Verlag</strong>)<br />
GerO VierhUFF, Jahrgang 1972, studierte angewandte Kulturwissenschaften<br />
und ästhetische Praxis an der Universität hildesheim. er führt regie an<br />
zahlreichen deutschen theatern (Deutsches theater Göttingen, staatstheater<br />
Kassel u.a.). Daneben produziert und inszeniert er regelmäßig stücke <strong>für</strong><br />
erwachsene und junges Publikum in der freien theaterszene in niedersachsen<br />
und hamburg, <strong>für</strong> die er zahlreiche Preise gewann. 2006 und 2007 war<br />
er künstlerischer leiter beim Kaltstart theater-Festival im haus iii&70 in<br />
hamburg.<br />
„Betreten der<br />
Grünfläche verboten.“<br />
Mach dir<br />
die Welt wie<br />
sie dir<br />
gefällt!<br />
KAReN KöhLeR: Betonherz<br />
1 D - 3 H; ab 10 Jahren; frei zur UA<br />
Marthe, Zange und Bo wohnen auf dem ‚Affenfelsen‘, so<br />
nennen sie abschätzig ihre Plattenbausiedlung aus grauem<br />
Beton. Nichts los hier – und daran sei auch nichts zu ändern,<br />
sagen sie. Denn alle Versuche, das Gelände wohnlicher zu<br />
gestalten, endeten bislang doch nur in nächtlichem Vandalismus. Also<br />
schlagen sie die Zeit tot, so gut es eben geht. Doch dann kommt eines<br />
Tages Nikolai, der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante auf dem<br />
‚Affenfelsen‘ leben muss. Nikolai ist anders, in einem fast blinden und<br />
unbeirrbaren Optimismus will er aus jeder Situation etwas Gutes entstehen<br />
lassen. Nikolai sieht unter dem Grau schon das Grün. Hartnäckig<br />
und begeisterungsfähig überredet er die drei dazu, ein Sommerfest zu<br />
veranstalten, mit Musik und Live-Darbietungen, mit Döner, Lampions<br />
und allen Nachbarn. Während die Kinder eine Bühne zusammenschrauben,<br />
Herzen in den Maschendrahtzaun schneiden und ihre Songs einüben,<br />
scheint es <strong>für</strong> einen Moment, als könnten sie gemeinsam tatsächlich<br />
über die Schwere und Enge der Siedlung hinauswachsen. Doch ein<br />
Fausthieb beendet das Fest, noch ehe es richtig beginnen kann.<br />
In klaren und behutsamen Dialogen erschafft Karen Köhler vielschichtige<br />
Charaktere. Nicht nur die Vergangenheit und Gegenwart der Kinder<br />
stellt sich auf der Bühne ein, sondern wir können uns auch ihre Zukunft<br />
vorstellen. Wir erleben in diesem Stück, was aus ihnen werden<br />
würde, wenn auf dem ‚Affenfelsen‘ auch weiterhin alles ‚beim Alten‘<br />
bliebe. Spürbar wird aber auch, welche Möglichkeiten ihnen Nicolai -<br />
der Andere, der Nicht-Identische - eröffnet: Wenn sie am Ende zu einer<br />
Versöhnung fänden, dann könnten sie einander in diesem schwierigen<br />
Leben Hilfe sein.<br />
Karen Köhler, geb. 1974, studierte schauspiel an der hochschule <strong>für</strong> Musik<br />
und theater Bern; es folgten Festengagements an verschiedenen theatern<br />
im deutschsprachigen raum. seit 2008 ist sie wieder in ihrer heimatstadt<br />
und arbeitet freiberuflich als schauspielerin und autorin. Karen Köhler schreibt<br />
Dramen und Prosa und ist seit Juli 2010 Mitglied im Forum hamburger autoren.<br />
Ein weiteres Stück von Karen Köhler auf S. 28<br />
„Aber wie das fast immer<br />
so ist, wenn man verliebt ist, gibt<br />
es da ein kleines Problem.“<br />
DANIeLA KuLOT:<br />
ein kleines Krokodil mit ziemlich viel gefühl<br />
Das kleine Krokodil und die große Liebe<br />
Krokodil und giraffe – eine ganz normale Familie<br />
Krokodil und giraffe – ein richtig echtes Liebespaar<br />
Alle Bilderbücher zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren;<br />
UA: Junges Theater Augsburg, 12.02.2012 (Regie: christina Bründler)<br />
Das Krokodil ist bis über beide Ohren verliebt - das ist ja auch keine<br />
große Kunst, denn die sitzen bei ihm ganz knapp hinter seinem sehr<br />
kurzen Hals. Etwas anders sieht das aus bei Giraffe, der Dame seines<br />
Herzens, die ihn - aufgrund der ganz anderen Perspektive - leider<br />
ständig übersieht. Doch Krokodil gibt nicht auf und<br />
mit erfinderischer Beharrlichkeit kommt er zum Ziel:<br />
Bis über<br />
beide Hälse<br />
verliebt<br />
Die unterschiedlichen Partner werden ein echtes Liebespaar.<br />
Und daran ist überhaupt nichts seltsam, finden<br />
sie - nur die Mitwelt reagiert seltsam ablehnend<br />
auf sie, zum Beispiel im Kroko-Kino, wo Giraffe zu stören<br />
scheint...<br />
Eine Liebe über die Größengrenzen hinweg und eine liebevolle Erzählung<br />
über Unterschiede, Gemeinsamkeiten und die Möglichkeit, beides<br />
zu vereinen, ohne einander gleichmachen zu müssen.<br />
Daniela KUlOt, 1966 im oberbayerischen schongau geboren, hat schon seit<br />
frühester Kindheit auf allem gemalt und gezeichnet, was ihr in die Finger kam.<br />
Die vielen Bilderbücher, die sie damals von ihrer tante e. bekam, weckten in ihr<br />
den Wunsch: „Das will ich auch machen.“ an der Fh augsburg, wo sie später<br />
Gestaltung studierte, hieß es: „Bilderbücher will hier jeder machen, vergiss<br />
es!“ Jetzt lebt und arbeitet sie in augsburg, und macht Bilderbücher, die durch<br />
ihren fröhlichen und eigenwilligen humor unverwechselbar sind.<br />
NEW!<br />
You will find a list of available international<br />
rights on www.kindertheater/foreignrights.de<br />
Wie viele<br />
Wörter braucht<br />
eine Liebes-<br />
erklärung?<br />
„Nochmal...“<br />
AgNèS De LeSTRADe uND<br />
VALeRIA DOcAMPO:<br />
Die große Wörterfabrik<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren; UA: Theater<br />
Fayoum in Kooperation mit dem FFT Düsseldorf und dem FITZ Stuttgart,<br />
21.04.2012 (Regie: Oliver S. El-Fayoumy)<br />
Im Land der großen Wörterfabrik werden die Wörter industriell gefertigt<br />
und verlassen als teure Waren die Fabrikhallen. Und weil leider nicht alle<br />
Menschen das nötige Geld haben, um sich wortreiche Sätze oder gar Geschichten<br />
zu kaufen, wird in diesem Land überhaupt sehr wenig gesprochen.<br />
Wer gar kein Geld hat, der durchsucht die Abfalleimer nach weggeworfenen<br />
Wörtern. Aber natürlich findet sich dort nur Wertloses wie<br />
„Hundekacka“ oder „Hasenpipi“. Auch im Schlussverkauf sieht es nicht<br />
viel besser aus: Denn wann kann man schon „Bauchredner“ oder „Zierhasel“<br />
gebrauchen? Manchmal fliegen ein paar Wörter durch die Luft und<br />
die Kinder fangen sie mit Schmetterlingsnetzen. Auf diese Weise hat<br />
Paul „Kirsche“, „Staub“ und „Stuhl“ gefangen. Drei Wörter, die er Marie<br />
zum Geburtstag schenken will. Eigentlich würde er ihr gerne sagen, dass<br />
er sie sehr lieb hat. Aber da<strong>für</strong> hat er leider nicht genug im Sparschwein.<br />
Dumm nur, dass auch Oskar in Marie verliebt ist! Oskars Papa hat nämlich<br />
schrecklich viel Geld und daher kann Oskar Marie auch eine famose<br />
Liebeserklärung mit mehreren ganzen Sätzen machen – die kostet ein<br />
Vermögen! Das ist niederschmetternd. Doch Paul nimmt seinen ganzen<br />
Mut zusammen und flüstert Marie seine drei kleinen Wörter zu. Marie<br />
hat gar keine Wörter, aber sie gibt Paul einen sanften Kuss auf die Wange.<br />
„Eine Geschichte, die vom Wert der Wörter erzählt.“ (DIE ZEIT) Die davon<br />
erzählt, wie wir Sprache und Wörter gebrauchen, wie wir mit ihrer<br />
Hilfe Sinn bilden im zwischenmenschlichen Dialog. Obgleich die Zeichen<br />
an sich willkürlich sind, gewinnen sie Bedeutung, wenn wir sie redend<br />
auf ein Gegenüber beziehen oder mit ihnen ein Gefühl verbinden.<br />
Dann können wir sogar mit „Kirsche“, „Staub“ und „Stuhl“ den ganzen<br />
Raum zwischen uns und einem geliebten Menschen füllen: „Wer liebt,<br />
kann zaubern.“ (DIE ZEIT)<br />
Wenn aGnès De lestraDe gerade nicht schreibt, liest, träumt oder eine tasse<br />
tee trinkt, erfindet sie Gesellschaftsspiele und lieder, die sie gerne mit ihren<br />
zwei Kindern ausprobiert. seit ihrem Debüt 2003 erschienen von agnès de<br />
lestrade bereits über 20 Bücher in französischer sprache.<br />
Die inspiration <strong>für</strong> ihre illustrationen findet Valeria DOcaMPO im alltag: der<br />
Blick eines hundes, das rauschen des regens im herbst oder der Duft des Frühstücks.<br />
Geboren wurde sie in Buenos aires, argentinien, wo sie auch ihr Diplom<br />
in Grafikdesign und visueller Kommunikation machte. seit 2003 widmet sie<br />
sich ganz der illustration <strong>für</strong> Kinderbücher, immer auf der suche nach neuen<br />
grafischen techniken.<br />
„Erst einmal werde ich mir eine<br />
Knackwurst genehmigen…“<br />
PAuL MAAR: Sams im glück<br />
Für die Bühne bearbeitet von Rainer Bielfeldt (mit Songtexten!), nach<br />
dem Drehbuch von Paul Maar und Ulrich limmer; 2 D - 4 H; ab 5 Jahren;<br />
UA: Junges Theater Bonn, 27.10.2012 (Regie: lajos Wenzel)<br />
Seit 10 Jahren lebt das Sams nun schon in der Familie Taschenbier, das<br />
muss gefeiert werden! Und das Glück scheint perfekt, als Herr Taschenbier<br />
auch noch verkünden kann, dass seine Regenschirm-Fabrikationsmaschine<br />
endlich einwandfrei funktioniert und er seine Stelle in der<br />
Firma Oberstein sofort kündigen wird. Doch das Kündigungsgespräch<br />
läuft ein bisschen anders als geplant,<br />
Herr Taschenbier ist ganz gegen seine sonstige Gewohnheit<br />
irgendwie aufsässig und geradezu renitent. Nachts<br />
bekommt er immer häufiger einen Heißhunger auf Knackwürstchen<br />
und als er auch noch einen Bus kapert und mit 80 Sachen<br />
durch die Stadt rast, da kann das Sams es nicht mehr länger leugnen:<br />
Herr Taschenbier wird zum Sams! Das passiert leider immer, wenn ein<br />
Sams länger als 10 Jahre bei einem Menschen lebt. Nur wenn das Sams<br />
ins Samsland zurückkehren würde, dann könnte Herr Taschenbier wieder<br />
er selbst werden. Als schließlich auch noch Frau Taschenbier von der<br />
unheilvollen Verwandlung ergriffen wird, trifft das Sams eine schwere<br />
Entscheidung.<br />
rainer BielFelDt wurde 1964 in hamburg geboren und studierte dort an<br />
der Musikhochschule. er arbeitete anschließend als musikalischer leiter an<br />
verschiedenen theatern, stand aber schon damals gerne als solokünstler<br />
und liedbegleiter auf der Bühne. 1991 hoben tim Fischer und er gemeinsam<br />
den chanson-abend „Zarah ohne Kleid“ aus der taufe und traten lange<br />
Jahre gemeinsam auf. er schrieb zahlreiche eigene Programme, produzierte<br />
als solokünstler 4 cDs und komponierte u.a. <strong>für</strong> die Komische Oper Berlin<br />
Bühnenmusiken. 1990 schrieb rainer Bielfeldt zusammen mit dem autor<br />
Paul Maar seinen ersten Kindermusical-hit „eine Woche voller samstage“.<br />
Viele erfolgreiche Musicals <strong>für</strong> Kinder folgten. rainer Bielfeldt unterrichtet<br />
an der renommierten „hochschule <strong>für</strong> schauspielkunst ernst Busch“ in Berlin<br />
liedinterpretation und ist Gastdozent bei der von edith Jeske gegründeten<br />
und geleiteten „celler schule“.<br />
PAuL MAAR uND<br />
chRISTIAN SchIDLOWSKy:<br />
ein Sams zuviel<br />
2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />
doppelt<br />
hält besser?<br />
Schloß Maßbach in Kooperation mit dem<br />
Stadttheater Fürth, 19.11.2011 (Regie: christian<br />
Schidlowsky)<br />
Durch einen ungenauen Wunsch von Herrn Taschenbier<br />
taucht auf einmal ein zweites Sams auf! Es ist ganz<br />
anders als das von Herrn Taschenbier – kein Wunder, denn es ist das<br />
Sams von Frau Rotkohl und damit ihr genaues Gegenteil: Es ist überaus<br />
liebenswürdig, kuschelt gerne und lispelt ein wenig. Und überdies ist es<br />
auch noch Vegetarier und mag keine Würstchen! Alle finden es unglaublich<br />
süß und niedlich und keiner interessiert sich mehr <strong>für</strong> das „erstgeborene“<br />
Sams. Also beschließt Taschenbiers Sams, den Konkurrenten mit<br />
allen Mitteln auszuschalten, denn hier ist eindeutig „ein Sams zuviel“!<br />
christian schiDlOWsKy wurde 1965 in Dinslaken am niederrhein geboren.<br />
Während seiner ausbildung zum schauspieler und sprecher studierte er in<br />
erlangen theaterwissenschaft und Pädagogik. in nürnberg gründete er das<br />
theater Pfütze und leitete es vierzehn Jahre lang als hausregisseur und -autor.<br />
Dabei entstanden die ersten gemeinsamen stücke mit Paul Maar. seit anfang<br />
2000 arbeitet christian schidlowsky freiberuflich als regisseur, autor und ausbilder.<br />
in den letzten Jahren hatte er am Fränkischen theater schloss Maßbach<br />
mit seinen Uraufführungen <strong>für</strong> Kinder großen erfolg (u.a. „sams in Gefahr“,<br />
„Klaras engel“, „Peer und Gynt“).<br />
Weitere <strong>Stücke</strong> und eine Biographie von Paul Maar ab S. 32<br />
Das Sams<br />
ist zurück:<br />
Ein Glück!<br />
11
<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />
12<br />
„Was ich mal fragen<br />
wollte: Wie viel spendet ihr<br />
eigentlich jeden Monat <strong>für</strong><br />
Rettet die Tiere?“<br />
SALAh NAOuRA: Matti und Sami und<br />
die drei größten Fehler des universums<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren; UA: Junges Staatstheater<br />
Karlsruhe 22.09.2012 (Regie: Ulrike Stöck)<br />
Als die Zeitung am 1. April auf der ersten Seite groß ankündigt, dass der<br />
Delphin ‚Swisher’ in den hiesigen Ententeich verbracht werden soll, beginnt<br />
<strong>für</strong> Matti eine Kette von Ereignissen, denen er, obgleich<br />
er sie durchaus mit zu verantworten hat, kaum noch Herr<br />
werden kann. Dass nämlich die Zeitung so schamlos lügen<br />
darf, dass mithin auch seine Eltern beileibe nicht<br />
immer die Wahrheit sagen, das verwirrt den Jungen so<br />
sehr, dass er sich gezwungen sieht, diese großen Fehler<br />
des Universums selbst zu beheben. Während die kleinen<br />
Lügen durch verhältnismäßig klein angelegte Gegenmaßnahmen<br />
korrigiert werden können, wird es komplizierter, als sein Vater behauptet,<br />
er hätte einen guten neuen Job bekommen und dazu noch ein<br />
großes Haus am See. Und das nur, um vor Onkel Jussi anzugeben! Aber<br />
Matti erzählt es gleich am nächsten Tag stolz in seiner ganzen Klasse herum.<br />
Dass er dann nicht mehr genau weiß, wie er aus dieser Geschichte<br />
unbeschadet wieder herauskommen kann, ist sehr gut nachvollziehbar.<br />
Es ist also überhaupt nicht nur seine Schuld, dass er das Glücksspiellos<br />
seiner Mutter fälschen muss um behaupten zu können, sie hätten ein<br />
Traumhaus in Finnland – an einem See! – gewonnen. Er kann ja nicht<br />
ahnen, dass seine Eltern sofort alle Zelte abbrechen, Job und Wohnung<br />
kündigen und in den Flieger nach Finnland steigen. Irgendwann und<br />
irgendwie hat er einfach den Zeitpunkt verpasst, die Wahrheit zu sagen.<br />
Am Ende jedoch geschieht ein Wunder nach dem anderen und das Universum<br />
ist mit einem Mal einfach vollkommen perfekt.<br />
Lügen<br />
haben lange<br />
Beine und<br />
enden in<br />
Finnland<br />
Aus der Jurybegründung <strong>für</strong> den lUcHS: „Das macht gute Komödienschreiber<br />
aus: Sie erzählen eine ernste und manchmal traurige geschichte so, dass man<br />
trotzdem lachen muss. (...) Dabei denkt sich (Salah naoura) nicht nur überraschende,<br />
komische Situationen aus und schreibt witzige, pointierte Dialoge;<br />
genauso wichtig ist, dass er wunderbar schrullige Figuren schafft.“<br />
ausgezeichnet mit dem Peter härtling Preis der stadt Weinheim 2011<br />
und dem lUchs Kinder- und Jugendbuchpreis 2011 und nominiert <strong>für</strong><br />
den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012<br />
salah naOUra, geboren 1964, studierte Deutsch und schwedisch in Berlin<br />
und stockholm und arbeitete danach zunächst zwei Jahre als lektor in einem<br />
Kinderbuchverlag. seit 1995 ist er freier Übersetzer und autor. er übersetzte<br />
zahlreiche Kinder-, Jugend- und sachbücher und veröffentlichte eigene<br />
Kinderromane, erstlesebücher, Gedichte und Geschichten <strong>für</strong> Kinder. Demnächst<br />
erscheint im <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> auch eine Dramatisierung seiner<br />
ungewöhnlichen Weihnachtsgeschichte „herr rot in not“.<br />
NEW!<br />
You will find a list of available international<br />
rights on www.kindertheater/foreignrights.de<br />
Wer A sagt,<br />
muss nicht B<br />
sagen<br />
„Ich denk gar<br />
nicht dran.“<br />
ALIce QuADFLIeg: Aus der Reihe<br />
3 Darsteller; ab 4 Jahren; frei zur UA<br />
A, B und C sind sich einig: Zuerst wird gearbeitet, dann gegessen und anschließend<br />
ein Mittagsschlaf gehalten. Das machen sie alle zusammen,<br />
immer schon und daran soll sich auch nichts ändern. Denn solange sich<br />
jeder an die Regeln hält, ist die Welt in Ordnung. Doch dann findet C<br />
eine Mütze und will sie behalten. Das missfällt A und B sagt, wenn C<br />
die Mütze bekommt, dann wolle er keinen Mittagsschlaf mehr halten<br />
müssen und schon ist die schöne Eintracht dahin.<br />
Dass man auch mal eigene Wünsche und Ansichten haben darf, das lernen<br />
A, B und C in diesem Stück auf spielerische Weise. Sie erkennen,<br />
dass man dadurch zu einem einzigartigen Individuum wird – und dass<br />
man dann erst glücklich miteinander leben kann.<br />
alice QUaDFlieG absolvierte 2004 das studium der schauspiel-Dramaturgie<br />
an der ludwigs-Maximilian-Universität München / Bayerischen theaterakademie<br />
august everding. Während des studiums arbeitete sie im prot, dem<br />
theater des freien Künstlers alexeij sagerer. nach ihrem abschluss folgten<br />
engagements an der landesbühne niedersachsen nord in Wilhelmshaven und<br />
später am nationaltheater Mannheim. seit der spielzeit 2009/2010 ist alice<br />
Quadflieg freiberuflich tätig und lebt in Berlin.<br />
Ein<br />
Unterschied<br />
wie Tag und<br />
Nacht?<br />
„Ich glaube, Sie<br />
werden den Tag<br />
mögen.“<br />
ALIce QuADFLIeg: guten Tag, liebe Nacht<br />
1 D - 1 H; ab 3 Jahren; UA: Kresch Theater, Krefeld, 07.11.2011<br />
(Regie: Anna Brass)<br />
Herr Tag mag es gerne hell und licht, er mag den blauen Himmel und<br />
die bunten Blumen. Er erkennt alle Vögel an ihrem Gesang und er denkt<br />
sich gerne abenteuerliche Geschichten aus, in denen er ein Held wäre.<br />
Nur vor einem <strong>für</strong>chtet sich Herr Tag sehr: vor der Dunkelheit. Wenn<br />
die Sonne versinkt, dann sind plötzlich so viele seltsame Schatten um<br />
ihn herum, er stolpert über seine eigenen Füße und ihm ist ganz und gar<br />
nicht mehr heldenhaft zumute. Doch heute hört er im Dunkeln plötzlich<br />
eine freundliche Stimme – Frau Nacht singt ein Maienlied! Und sie<br />
zeigt ihm, dass auch im Mondlicht die Welt schön aussehen kann, dass<br />
selbst die dunkle Nacht glänzen kann und viele Geräusche kennt, vor denen<br />
man sich nicht <strong>für</strong>chten muss. Und dann hören Herr Tag und Frau<br />
Nacht sogar die Nachtigall singen.<br />
Eine phantasievolle und lautmalerische Reise durch Licht und Dunkelheit.<br />
Weitere <strong>Stücke</strong> von Alice Quadflieg auf S. 6, 35, 39<br />
Seemanns-<br />
garn, ahoi!<br />
„Reich mir <strong>für</strong> heute<br />
die Hand und <strong>für</strong><br />
immer das Meer.“<br />
chRISTIANe RIcheRS: Für immer das Meer<br />
Mit Musik von Axel Pätz; 1 D - 1 H; ab 8 Jahren; UA: Theater am Strom,<br />
Februar 2011 (Regie: Marcel Weinand)<br />
Heinrich Boysen ist leidenschaftlich gerne zur See gefahren! Und nun,<br />
da er alt und gebrechlich geworden ist, lebt er nur noch in seinen Erinnerungen<br />
an die Schiffe, auf denen er fuhr, an die tosende See, an die Segel<br />
im Wind und vor allem an seine Piratin, die er über Wogen und Wellen<br />
hinweg geliebt hat. Mit ihr hat er sagenhafte Abenteuer bestanden,<br />
hat er ein wildes, unstetes Leben geführt – so erzählt er. Und nur noch<br />
einmal möchte er auf große Fahrt gehen, möchte sie suchen und wiederfinden,<br />
seine Piratenbraut, die besser, schöner und gefährlicher war<br />
als alle! Da<strong>für</strong> soll ihm seine Pflegerin Margarethe den nötigen Proviant<br />
besorgen, gleich säckeweise Rosinen und Mehl. Die abgeklärte Margarethe<br />
weiß zunächst gar nicht wie ihr geschieht, als sie immer tiefer in<br />
Heinrichs wildes Seemannsgarn eingesponnen wird. Doch langsam entdeckt<br />
sie ganz neue Seiten an sich. Je länger sie Heinrich zuhört, umso<br />
mehr findet sie plötzlich wieder Gefallen am Abenteuer des Lebens und<br />
so setzt auch sie am Ende noch einmal die Segel.<br />
Christiane Richers zeigt, dass junge und alte Menschen die gleichen<br />
Träume haben und einander darin verstehen können. Egal wie alt wir<br />
auch sind, wir können immer neu mit Zuversicht und Phantasie aufbrechen,<br />
auch wenn wir nicht wissen, wohin der Wind uns treiben wird.<br />
christiane richers, geboren in hamburg, arbeitete lange Jahre in den<br />
Bereichen Dramaturgie, regie und theaterpädagogik an verschiedenen theatern.<br />
seit 1989 inszeniert sie zahlreiche Kinder- und Jugendtheaterproduktionen,<br />
die regelmäßig zu nationalen und internationalen Festivals eingeladen<br />
werden. 1998 wird sie erste Vorsitzende des KitZsZ e.V., dem Zusammenschluss<br />
der freien hamburger <strong>Kindertheater</strong>, im Jahr 2000 gründet sie das theater am<br />
strom. ihre erste auftragsarbeit als theaterautorin erhält christiane richers<br />
2007 durch das thalia theater, hamburg. als regisseurin und freie Produzentin<br />
arbeitet und lebt sie derzeit in hamburg.<br />
guten Tag, liebe Nacht: KReSchtheater Krefeld © Thomas Weinmann<br />
Der vielfach preisgekrönte Kabarettist und chansonier axel PätZ ist stammgast<br />
in den namhaften satiresendungen des Deutschen Fernsehens (satire Gipfel,<br />
Mitternachtsspitzen, Ottis schlachthof). Daneben ist er seit vielen Jahren<br />
mit der hamburger Kinder- und Jugendtheaterszene verbunden. Gemeinsam<br />
mit christiane richers entstanden zahlreiche Produktionen, <strong>für</strong> die axel Pätz<br />
Musik und lieder schrieb.<br />
„It’s now or never!“<br />
JANA ScheeReR: Mein innerer elvis<br />
Für die Bühne bearbeitet von nicola Bongard; 3 D - 3 H;<br />
ab 13 Jahren; UA: Junges Theater am Deutschen Theater<br />
göttingen, 08.10.2011 (Regie: Joachim von Burchardt)<br />
Antje Schröder ist 15 und hört am liebsten Elvis. Sie ist außerdem überzeugt<br />
davon, dass Elvis noch lebt und ihr größter Wunsch wäre es, im<br />
Urlaub nach Memphis zu fahren. Doch ihre Familie möchte lieber nach<br />
Pittsburg, um dort Nelly abzuholen, die ehemalige Austauschschülerin,<br />
mit der Antje in tiefer, gegenseitiger Abneigung verbunden ist. Nelly<br />
nutzt die erstbeste Gelegenheit, um sich aus dem Staub zu machen und<br />
während Familie Schröder sie noch hektisch sucht, fasst auch Antje einen<br />
Entschluss: Sie wird beim Elvis-Contest am 16. August antreten! Sie<br />
holt Nelly ein und gemeinsam schnorren sie sich tatsächlich durch bis<br />
Graceland.<br />
Bis hierhin wäre „Mein innerer Elvis“ ein humorvolles Roadmovie <strong>für</strong><br />
die Bühne mit skurrilen Figuren, einem imaginären Elvis und der Gelegenheit,<br />
mal wieder die Hits des King zu hören. Doch die Reise der<br />
beiden Mädchen ist auch ein Weg zur Selbstaufklärung. Antje sieht<br />
sich plötzlich im Spiegel der Anderen und sieht ihrerseits mit neuem<br />
Blick auf ihre Mitmenschen. Sie beginnt, sich mit Nelly zu vergleichen<br />
und der Vergleich scheint nicht günstig auszufallen: sie findet sich zu<br />
dick, zu unansehnlich, sie hat eigentlich keine Freunde und ihre Eltern<br />
streiten sich ein bisschen zu häufig. Mit jeder Erkenntnis aber, mit jeder<br />
Aufgabe, die sich den Mädchen auf ihrer Reise stellt und jeder neuen<br />
Begegnung, lernt Antje zu unterscheiden, was ihr wichtig ist im Leben,<br />
wie sie sein möchte und worauf sie gerne verzichten kann. Am Ende, in<br />
Graceland, ist Antje auch bei sich angekommen: Elvis lebt! Antje auch!<br />
„Und das alles mit einem so präzisen Maß aus Witz und Ernsthaftigkeit,<br />
dass es nie zur einen oder anderen Seite kippt. Ein grandioses Stück!“<br />
(göTTIngER TAgBlATT)<br />
Jana scheerer, geboren 1978 in Bochum, lebt in Berlin. nach ihrem studium<br />
der Germanistik, amerikanistik und Medienwissenschaft arbeitet sie jetzt<br />
als akademische Mitarbeiterin am institut <strong>für</strong> Germanistik der Universität<br />
Potsdam. sie war stipendiatin der autorenwerkstatt Prosa des literarischen<br />
colloquiums Berlin und wurde 2004 <strong>für</strong> ihr erstes Buch „Mein Vater, sein<br />
schwein und ich“ mit dem literaturpreis Prenzlauer Berg ausgezeichnet.<br />
nicOla BOnGarD studierte Kulturpädagogik, Kulturwissenschaften und<br />
ästhetische Praxis mit den schwerpunkten Film, literatur und Kunst in hildesheim.<br />
nach verschiedenen anstellungen in der Kulturszene niedersachsens<br />
und als Kulturrezensentin begann sie 1999 ihre selbständige künstlerische<br />
arbeit als Dramaturgin, regisseurin, Bildende Künstlerin und autorin <strong>für</strong><br />
die theater- und Kunstgruppen cUltUra, r.a.M., theater M21, theater<br />
»fensterzurstadt«, Kodak Moments, JUnGe aKteUre/Bremen, theater Matz<br />
<strong>für</strong> Kinder und die mit Jan exner gegründete hörspiel-Gruppe »pepperworthproduktionen«.<br />
seit 2008 ist sie Dramaturgin <strong>für</strong> das junge schauspiel am<br />
Dt in Göttingen.<br />
13
<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />
14<br />
„Ich will überhaupt<br />
kein Gitter! Weder aus Gold<br />
noch aus sonst was!“<br />
STeFAN SchROeDeR:<br />
Vom König, der auszog<br />
1 Schauspieler(in); ab 4 Jahren; frei zur UA<br />
Der König lebt in einem großen, formidablen Königsschloss mit vielen<br />
Zimmern, vielen Türmen, großen Fenstern, goldenen Türklinken. Er bekommt<br />
jeden Tag sein Lieblingsessen und wird überhaupt von vorne<br />
bis hinten verwöhnt. Es fehlt ihm an nichts. Doch eines Tages entdeckt<br />
er, dass ein goldenes Schloss auch ein goldener Käfig sein kann und es<br />
drängt ihn hinaus in die Welt. Schon bald stellt er allerdings fest, dass<br />
seine wichtige Krone jenseits des goldenen Tors nichts mehr wert ist,<br />
dass er sich plötzlich überhaupt nicht mehr auskennt und sich recht alleine<br />
fühlt. Auf seinem langen und abenteuerlichen Weg trifft er Verführer<br />
und Blender, aber auch Helfer. Er muss lernen selbst zu entscheiden,<br />
welcher Stimme und welchem Weg er folgen will. Er macht Fehler und<br />
muss Rückschläge in Kauf nehmen, aber manchmal ist auch ganz einfach<br />
das Glück auf seiner Seite. Und der König findet einen Freund <strong>für</strong>s<br />
Leben - oder <strong>für</strong> einen Augenblick, der wie ein ganzes Leben scheinen<br />
kann. Als er schließlich in sein Schloss zurückkehrt, ist er nicht nur älter<br />
und klüger, sondern er ist bereit, die Krone an den nächsten jungen<br />
König weiterzureichen.<br />
Als Stellvertreter <strong>für</strong> das aufwachsende Kind, das es drängt, die Welt<br />
jenseits seines Spielzimmers kennen zu lernen, durchlebt der König das<br />
Abenteuer eines ganzen Lebens. Stefan Schroeder erzählt von dieser<br />
Reise in wunderbar poetischen Worten, er findet starke assoziative<br />
Bilder <strong>für</strong> die Unwägbarkeiten und Überraschungen<br />
des Lebens. Nichts ist auf diesem Weg vorgezeichnet, das<br />
„His Majesty,<br />
the baby!“<br />
Königskind und der Zuschauer stehen vor der gleichen<br />
Aufgabe.<br />
steFan schrOeDer, 1977 in hagen geboren, studierte theaterwissenschaft,<br />
anglistik und Germanistik in Bochum. Während<br />
des studiums war er an verschiedenen theatern der freien szene als autor,<br />
regisseur und Darsteller aktiv. er führte regie am Wuppertaler Kinder- und<br />
Jugendtheater und war von 2001 bis 2010 chefdramaturg am schauspiel Dortmund.<br />
seit 2006 lehrt er zudem an der Fakultät <strong>für</strong> Kulturwissenschaften der<br />
Universität Dortmund und widmet sich daneben nun ganz dem schreiben.<br />
Weitere <strong>Stücke</strong> von Stefan Schroeder auf den Seiten 21, 32, 45, 51<br />
„Zwei Hemden und<br />
drei Paar Strümpfe. Den Rest<br />
kaufen wir unterwegs.“<br />
JuLeS VeRNe: In 80 Tagen um die Welt<br />
Für die Bühne bearbeitet von Jürgen Popig; 1 D - 3 H;<br />
ab 10 Jahren; UA: Theater Osnabrück, 20.11.2009<br />
(Regie: Henrike Vahrmeyer)<br />
Wir schreiben das Jahr 1873: Durch die letzte Schienenverlegung zwischen<br />
Bombay und Kalkutta soll es der ,Times‘ zufolge nun theoretisch<br />
möglich sein, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Der Pünktlichkeitsfana-<br />
In 80 Tagen um die Welt: Theater Osnabrück © uwe Lewandowski<br />
...im Sauseschritt<br />
und<br />
bring die<br />
Liebe mit...<br />
tiker Phileas Fogg macht die Probe aufs Exempel und<br />
wettet mit seinen Freunden im Club, dass er in der Lage<br />
sei, diesen Zeitplan auf die Minute genau einzuhalten.<br />
Ohne weitere Umstände bricht er zusammen mit seinem<br />
Diener Passpartout in Richtung Dover auf. Von dort aus reisen sie zu<br />
Lande, zu Wasser und sogar auf einem Elefanten um die Welt. Fogg setzt<br />
sein ganzes Vermögen ein und unter Aufbietung letzter Kräfte gewinnt<br />
er am Ende den Wettlauf mit der Zeit - tatsächlich in letzter Minute.<br />
Doch selbst der spröde Phileas Fogg hat noch viel mehr gewonnen auf<br />
dieser Reise als Ruhm, Ehre und den Wetteinsatz von 20.000 Pfund. Er<br />
hat in Passpartout einen aufrichtigen Freund und in der schönen Inderin<br />
Aouda eine große Liebe gefunden. Den Beweis, wie klein die Welt<br />
schon Ende des 19. Jahrhunderts geworden war, den hat er angetreten.<br />
Doch seine Reise um die Welt zeigt uns auch, dass sie im Herzen und in<br />
der Phantasie unendlich viel größer ist.<br />
Eine temporeiche Bühnenfassung <strong>für</strong> ein kleines Ensemble!<br />
JUles Verne wurde 1828 in nantes geboren. schon während seines Jurastudiums<br />
in Paris bewegte er sich in literarischen Kreisen und schrieb <strong>für</strong> kleinere<br />
Bühnen und Zeitschriften. Mit seinen naturwissenschaftlich und technisch fundierten<br />
romanen schuf er einen ganz neuen typus der utopischen erzählung,<br />
der ihm weltweiten ruhm einbrachte. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen<br />
„20.000 Meilen unter dem Meer“, „Die reise zum Mittelpunkt der erde“ und<br />
„in 80 tagen um die Welt“.<br />
Jules Verne starb 1905 erblindet und zurückgezogen in amiens.<br />
JÜrGen POPiG wurde 1961 in esslingen am neckar geboren. er studierte literaturwissenschaft,<br />
soziologie, Geschichte und theaterwissenschaft in stuttgart<br />
und München. seit 1986 war er als Dramaturg an verschiedenen häusern<br />
tätig, darunter lange Jahre am schauspiel des staatstheaters stuttgart. Von<br />
2005 bis 2011 war er leitender schauspieldramaturg am theater Osnabrück.<br />
Mit Beginn der spielzeit 2011/12 übernahm Jürgen Popig die Position des leitenden<br />
schauspieldramaturgen am theater und Orchester heidelberg. neben<br />
seiner dramaturgischen tätigkeit arbeitet Popig als autor und Übersetzer von<br />
theaterstücken und ist Mitglied in zahlreichen internationalen Jurys.<br />
„Das könnte Liebe sein.“<br />
ReIhANeh yOuZBAShI DIZAJI:<br />
Sex vor allem<br />
2 D - 1 H; ab 13 Jahren; frei zur UA<br />
Sana hat sturmfreie Bude und lädt Micha zu sich ein. Doch die beiden<br />
fühlen sich nicht ganz behaglich in dieser Situation: Sie sind zu alt, um<br />
nicht zu wissen, was ein Junge und ein Mädchen allein zu Hause tun<br />
könnten (oder gar sollten?) und zu jung, um es wirklich tun zu können<br />
und zu wollen. So albern sie herum, halb ernst, halb im Spaß, sie reizen<br />
einander, sind verschämt und zu offensiv zugleich. Was sie beide aus<br />
ihren Elternhäusern kennen, lässt sie nicht gerade große Hoffnungen in<br />
das Gelingen wahrer Liebe setzen. Darin verstehen sie einander, genau<br />
darin gründet sich aber auch ihre Unfähigkeit, dem anderen unbelastet<br />
sagen zu können, was sie empfinden. Als ihr das Spiel schließlich zu<br />
nahe geht, weiß Sana sich nicht mehr anders zu helfen, als sich in einer<br />
Übersprungsreaktion einfach totzustellen. Micha hat einen Moment<br />
lang wirklich Angst um sie und es ist das erste Mal, dass er ein Gefühl<br />
nicht mehr in jugendlich abgeklärter Manier beherrschen kann. Das<br />
stürzt ihn in eine Krise.<br />
Aufklärung steht in diesem Stück also nicht <strong>für</strong> die mehr oder weniger<br />
hilflosen Versuche der Eltern, ihren Kindern den Umgang mit Sex zu<br />
erklären. Sondern <strong>für</strong> die Selbstaufklärung dieser beiden jungen Menschen,<br />
die lernen, ihren Gefühlen zu trauen, sie auszusprechen, zu reflektieren<br />
und sich selbst in Beziehung zu ihrem Gegenüber setzen zu<br />
können. Sana und Micha gelingt es, am Ende aus dem Spiel Ernst werden<br />
zu lassen, ohne das Spielerische darüber zu verlieren - „das könnte<br />
Liebe sein“.<br />
„Ich hoffe, ihr bleibt<br />
alle weiterhin so<br />
schön, wie ihr seid.“<br />
ReIhANeh yOuZBAShI DIZAJI: Vier<br />
3 D - 2 H (Doppelbesetzungen); ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
Der Postmoderne zufolge sollen wir unsere Identität(en) selbstbestimmt<br />
bilden und behaupten können; natürlich nur, solange wir uns dabei<br />
nicht zu weit vom gesellschaftlichen und medial vielfach vermittelten<br />
Imperativ entfernen: Sei erfolgreich und beliebt und sei dabei einfach<br />
‚ganz du selbst‘. Was aber, wenn man keine Freunde hat, man nicht ‚geliked’<br />
ist? Was, wenn man nicht um jeden Preis schön und cool sein will<br />
(oder kann)? Und wie weit würden wir gehen, um zum gewünschten<br />
Ziel zu kommen?<br />
Die vier Miniaturen – „Dschungelbus“, „Die Coolen“, „La-Bell-o“ und<br />
„Enemybook“ – werfen kurze Schlaglichter auf die Frage, wie junge<br />
Menschen den Spagat zwischen Realität und medialen Vorbildern zu<br />
meistern versuchen. Die Autorin zeigt, wie Vermittlung und Verortung<br />
gelingen können, aber auch, wie sie daran scheitern (müssen). Die einzelnen<br />
Teile können <strong>für</strong> sich bestehen oder in Reihung miteinander verbunden<br />
werden. Es ergeben sich zwar Verweise und Figurenkonstellationen,<br />
aber bewusst keine fixen Identitäten der Figuren.<br />
Das Stück ist auch geeignet <strong>für</strong> Aufführungen im Jungendclub und in<br />
Theaterkursen.<br />
reihaneh yOUZBashi DiZaJi wurde 1983 in täbriz im iran geboren. Mit acht<br />
Jahren floh sie mit ihrer Familie nach Deutschland. nach ihrem schauspielstudium<br />
lebt und arbeitet sie nun in Berlin. ihre erfahrungen am theater<br />
beschränken sich jedoch nicht nur auf das schauspiel; auch die intensive,<br />
pädagogische arbeit mit Jugendlichen prägte sie in den ersten Jahren in Berlin<br />
stark. Durch die idee zum Dokumentarfilm „Mein Paradies“ angeregt, reiste<br />
die autorin nach langer abwesenheit in den iran. Die reise wurde auch zum<br />
auslöser ihres ersten theaterstückes „stuttgart.teheran“ (chronos theatertexte),<br />
mit dem sie zum heidelberger stückemarkt 2012 eingeladen war. ihr<br />
stück <strong>für</strong> Kinder „hasenland“ wird in der spielzeit 12/13 an der comedia Köln<br />
uraufgeführt werden, <strong>für</strong> das theater Baden-Baden schreibt sie das auftragswerk<br />
„Pepe will’s wissen“.<br />
Weitere <strong>Stücke</strong> von Reihaneh Youzbashi Dizaji auf den Seite 41<br />
und auf www.chronostheatertexte.de<br />
15
<strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong><br />
16<br />
neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu<br />
Autorinnen und Autoren der <strong>Neue</strong>rscheinungen:<br />
Daniela Kulot<br />
Per Nilsson<br />
Jana Scheerer<br />
Salah Naoura<br />
Robert Koall<br />
Alice Quadflieg<br />
Karen Köhler<br />
Reihaneh youzbashi Dizaji<br />
Ole Lund Kirkegaard<br />
Stefan Schroeder<br />
Andreas Steinhöfel<br />
Max eipp<br />
Lee Beagley<br />
Volker Ludwig<br />
Timo Rüggeberg<br />
Barbara Robinson<br />
Anna Siegrot<br />
Finn-Ole heinrich<br />
Martin Baltscheit<br />
Beate heine<br />
Moritz Seibert<br />
Jürgen Popig<br />
Axel Pätz<br />
christina Rast<br />
christiane Richers<br />
hildegard Plattner<br />
Agnès de Lestrade<br />
Julius Jensen<br />
Rainer Bielfeldt<br />
gero Vierhuff<br />
Michael Müller<br />
Wolf Durian<br />
Valeria Docampo<br />
Franziska Steiof<br />
Fotos: Bettina Stoess, Dylan Thomas, gyldendal Bildarchiv, www.zitlaff.com, uwe Toelle, Sebastian hoppe, Francis Koenig, Malin Aghed, Joachim Boepple, Andrej von Sallwitz, Franziska Buddrus<br />
MARLIeSe AROLD<br />
hexe Winnie zaubert Weihnachten<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2006<br />
Es ist Weihnachtszeit! Alle Kinder freuen sich<br />
natürlich sehr. Nur Hexe Winnie freut sich nicht,<br />
denn Hexen feiern nur Halloween und Walpurgisnacht,<br />
aber doch nicht Weihnachten! Aber<br />
Winnie möchte auch Plätzchen, Kerzenlicht und<br />
Weihnachtsbaum. Sie ergreift die Initiative!<br />
LIeVe BAeTeN<br />
Die neugierige kleine hexe<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren; UA: WODO Puppenspiel,<br />
Mülheim a. d. Ruhr, 2002<br />
Die liebenswürdige kleine Hexe hat immer<br />
eine Menge zu tun, doch mit Geschick und<br />
Witz meistert sie ihr Hexenleben ganz famos.<br />
Ebenfalls erhältlich: Die kleine Hexe hat Geburtstag,<br />
Die kleine Hexe geht auf Reisen; Die kleine<br />
Hexe feiert Weihnachten<br />
MARTIN BALTScheIT<br />
Der Löwe, der nicht schreiben konnte<br />
2 - 3 Darsteller (erweiterbar); ab 4 Jahren<br />
Da liegt sie – und liest! Die liebreizende, bezaubernd<br />
schöne Löwin, eine Augenweide, eine Zierde. Der<br />
König des Dschungels ist hingerissen, doch sieht<br />
er seine Liebeschancen sogleich schwinden. Denn<br />
eine Löwin, die liest, ist eine Dame und erwartet<br />
Die neugierige kleine hexe: Klex Theater Augsburg<br />
sicherlich einen Mann von Welt, mit Niveau, der<br />
wortgewandte Liebesbriefe schickt. Er aber, das<br />
gibt er ungern zu, kann leider gar nicht schreiben.<br />
Daher sucht er sich dringend Hilfe bei seinen Untertanen:<br />
Der Affe, der Geier, ja sogar ein Mistkäfer<br />
sollen <strong>für</strong> ihn – gezwungenermaßen – heiße<br />
Liebesschwüre notieren. Aber sie schreiben alle<br />
nicht das Richtige, nicht davon, was des Löwen<br />
Herz erfüllt! Was <strong>für</strong> ein Glück, dass die Löwendame<br />
nicht nur klug, sondern auch sehr verständnisvoll<br />
ist.<br />
Mit vielen Songtexten!<br />
hANS De BeeR<br />
Der kleine eisbär<br />
Alle geschichten zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren<br />
Lars und seine Freunde erleben viele Abenteuer<br />
in der weiten Welt. Aber am Nordpol gefällt es<br />
Lars doch immer noch am besten.<br />
ADeLheID DAhIMèNe<br />
Sandmänner in Not<br />
EinSchlafTheater; Kinderstück <strong>für</strong> fünf Sandmänner,<br />
ein Fahrrad und zwei bis drei Rentiere;<br />
ab 4 Jahren; Frei zur UA<br />
Fünf Sandmänner aus allen Richtungen der Welt<br />
treffen sich am Nordpol zum Großen Sandmanntreffen.<br />
Sie alle haben ein Problem: Es ist immer<br />
schwerer geworden, den Kindern guten Schlaf zu<br />
bringen. Lärmende Großstädte, heiße Nächte, lee-<br />
<strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
„ Ich werde mal ein ernstes Wort mit dem Winter sprechen.“<br />
(Der einzige Vogel, der die Kälte nicht <strong>für</strong>chtet)<br />
re Bäuche bringen die Sandmänner zum Verzweifeln.<br />
Die Sandmänner haben schon alles ausprobiert,<br />
sogar Kaugummi haben sie unter den Sand<br />
gemischt! Eine Schande <strong>für</strong> ihre ganze Zunft! Allein<br />
der Kiwisandmann scheint einen wirklich guten<br />
Rat zu kennen – aber der lässt leider sehr auf<br />
sich warten und die Sandmänner geraten immer<br />
mehr in Verzweiflung.<br />
ZORAN DRVeNKAR<br />
Der einzige Vogel, der die Kälte<br />
nicht <strong>für</strong>chtet<br />
Für die Bühne bearbeitet von Zoran Drvenkar<br />
und Birte Werner; 3 H; ab 4 Jahren; UA: Junges<br />
Theater am Theater Konstanz, 2008<br />
Ricki hat es gründlich satt, einen Schneemann<br />
nach dem anderen bauen zu müssen. Schon ein<br />
ganzes Jahr lang herrscht eisiger Winter und Ricki<br />
sehnt sich nach Wärme und Sonne. So macht<br />
er sich auf den Weg zum kältesten Ort der Welt,<br />
denn dort wohnt bekanntlich der Winter höchstpersönlich<br />
und mit dem muss er ein ernstes Wort<br />
reden. Im „Hotel Vier Jahreszeiten“ trifft er jedoch<br />
nur auf einen sehr seltsamen Kauz, der sich als<br />
„der einzige Vogel, der die Kälte nicht <strong>für</strong>chtet“<br />
vorstellt und der alles daransetzt, um Ricki vom<br />
Herrn Winter fernzuhalten. Am Ende lernt der<br />
Kauz jedoch, dass es nicht so schlimm ist, ein Pinguin<br />
zu sein – und dass man auch im Frühling<br />
noch der einzige Vogel sein kann, der die Kälte<br />
nicht <strong>für</strong>chtet.<br />
MIchAeL eNDe<br />
Der Teddy und die Tiere<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des Brandenburger<br />
Theaters, 1997<br />
Ein alter Teddybär sitzt von morgens bis abends<br />
auf dem Sofa und starrt Löcher in die Luft. Das<br />
Kind, dem er gehört, ist schon viel zu groß, um<br />
noch mit ihm zu spielen. Als ihn eine Fliege eines<br />
Tages fragt, wozu er denn da sei, weiß er keine<br />
Antwort. Um es herauszufinden, macht er sich<br />
schließlich auf die Reise.<br />
Das kleine Lumpenkasperle<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des Brandenburger<br />
Theaters, 1997<br />
Das alte und zerrissene Lumpenkasperle wird<br />
vom Büblein gegen eine neue, strahlende Puppe<br />
eingetauscht. Doch Büblein merkt schon bald,<br />
dass es kein guter Tausch war.<br />
Norbert Nackendick<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: Rheinisches Marionettentheater,<br />
Düsseldorf, 1982<br />
Eine Geschichte über Eitelkeit und Mut: Das<br />
tyrannische Nashorn Norbert Nackendick hat alle<br />
Tiere aus der Steppe vertrieben – und muss nun<br />
feststellen, wie einsam es plötzlich ist.<br />
17
<strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder <strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
Das Traumfresserchen<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: Theater Bremen, 1991<br />
Im Schlummerland wird die Königstochter Schlafittchen<br />
von bösen Träumen geplagt. Die besten<br />
Ärzte und Professoren wissen keinen Rat, und so<br />
macht sich der König schließlich selbst auf, um<br />
ein Mittel gegen die bösen Träume seiner Tochter<br />
zu finden. Als er schon fast aufgeben will, trifft<br />
er das Traumfresserchen, das liebend gerne alle<br />
bösen Träume auffrisst und nur die guten übrig<br />
lässt.<br />
Tranquilla Trampeltreu<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren; UA: Stadtmuseum München, 1981<br />
Eine sehr langsame Schildkröte auf einer sehr<br />
langen Reise.<br />
cORNeLIA FuNKe<br />
Das Piratenschwein<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: Theater Matz <strong>für</strong> Kinder, 2005<br />
„Buntbarsch und Buckellachs!“ Der Dicke Sven<br />
und sein Schiffsjunge Pit trauen ihren Augen<br />
Die geschichte vom kleinen Onkel: Puppentheater Magdeburg<br />
nicht, als ihnen eines Abends am Strand ein Fass<br />
vor die Füße gespült wird und ihnen daraus das<br />
kleine Schwein Jule freundlich entgegengrunzt.<br />
Kein gewöhnliches Schwein allerdings, denn Jule<br />
ist ein Piratenschwein und kann riesige Goldschätze<br />
erschnüffeln! Das bleibt natürlich nicht<br />
lange geheim. Und als Jule deshalb entführt wird,<br />
müssen Pit und Sven sich mit einer Bande wilder<br />
Piraten anlegen, um ihr Schwein zu befreien.<br />
Prinzessin Isabella<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: WoDo Puppenspiel,<br />
Mülheim a.d. Ruhr, 2003<br />
Isabella findet nichts langweiliger als eine Krone<br />
zu tragen und Prinzessin zu sein. Lieber füttert sie<br />
Schweine und schält Zwiebeln. Darüber gerät ihr<br />
Vater, der König, natürlich in Wut. Aber am Ende<br />
finden beide einen guten Kompromiss.<br />
Die glücksfee<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />
Lukas Besenbein hat ständig schlechte Laune.<br />
Er schimpft und mäkelt und versteht überhaupt<br />
nichts vom Glücklichsein. Da muss Glücksfee<br />
Pistazia alle Register ziehen. Heimlich bestreut sie<br />
den Miesepeter mit etwas Feenstaub und schon<br />
beginnt <strong>für</strong> Lukas eine harte, aber sehr lehrreiche<br />
Zeit. Das Glück ist nämlich manchmal näher als<br />
man glaubt. Und außerdem ist es „dick und frech<br />
und warm und weich und rot und blau und federleicht“.<br />
Ganz bestimmt!<br />
RuDyARD KIPLINg<br />
Das elefantenkind<br />
Übersetzt und <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />
von Jana lissovskaia; 5 D oder H;<br />
ab 3 Jahren; UA: frei<br />
In fernen Zeiten, als Elefantenkinder noch keine<br />
Rüssel, sondern nur kurze Knubbelnasen hatten,<br />
gab es in Afrika ein Elefantenkind von unersättlicher<br />
Neugier. Und weil es alles wissen wollte, sogar<br />
was es beim Krokodil zum Mittagessen gibt,<br />
landete es eines Tages an den Ufern des großen<br />
Limpopos. Hier lauerte das Krokodil und biss ihm<br />
<strong>für</strong>chterlich in die Nase. Das Elefantenkind aber<br />
zog und zog …<br />
OLe KöNNecKe<br />
Anton und die Mädchen<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren;<br />
UA: Kirschkern & compes, 2007<br />
„Anton ist toll.“ Anton hat einen Eimer, eine<br />
Schaufel und ein riesengroßes Auto. Und er kann<br />
eine Menge beeindruckender Kunststücke. „Aber<br />
die Mädchen gucken nicht.“ Anton macht, was<br />
Jungen eben machen, wenn ihr Selbstbewusstsein<br />
erschüttert ist: Er baut etwas – und zwar das<br />
größte Haus der Welt! Geht kaputt. Anton weint.<br />
„Jetzt gucken die Mädchen.“<br />
Antons ganzes Bemühen als Sportass und Draufgänger<br />
endet auf der kleinen Sandkasteninsel der<br />
Ruhe. Dort gibt es Kekse und niemand verlangt<br />
von ihm, hoch zu springen und stark zu sein.<br />
Doch gerade als es Anton richtig gut geht, bekommt<br />
er ein unerwartetes und riesiges Problem.<br />
ASTRID LINDgReN<br />
Die Puppe Mirabell<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren; DEA: Klexs Theater Augsburg<br />
Britta-Kajsas Eltern habe kein Geld, um ihr eine<br />
Puppe zu kaufen. Da bekommt sie eines Tages ein<br />
geheimnisvolles Samenkorn geschenkt, aus dem<br />
die ungewöhnliche und wunderbar eigensinnige<br />
Puppe Mirabell erwächst.<br />
Tomte Tummetott und<br />
Tomte und der Fuchs<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />
In den kalten Wintermonaten wacht der Wichtel<br />
Tomte über die Tiere und Menschen auf seinem<br />
Hof. Er erzählt ihnen leise vom Frühling, der bald<br />
kommen wird.<br />
Nils Karlsson Däumling<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />
Bertil langweilt sich schrecklich. Er muss alleine<br />
zu Hause bleiben während seine Eltern arbeiten<br />
gehen. Da steht plötzlich ein daumengroßer Kerl<br />
und stellt sich vor: Nils Karlsson Däumling heiße<br />
er, genannt Nisse, und er sei gerade im Kellergeschoss<br />
in eine leerstehende Rattenwohnung eingezogen.<br />
Bertil staunt nicht schlecht. Und noch<br />
mehr muss er sich er wundern, als er „Killewips!“,<br />
plötzlich ebenso klein ist wie Nisse. Für die beiden<br />
neuen Freunde beginnt eine famose Zeit!<br />
Pelle zieht aus<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />
Pelle hat ein <strong>für</strong> alle mal genug: So ungerechte<br />
Eltern gibt es bestimmt kein zweites Mal mehr.<br />
Da zieht er lieber aus. Dann werden Mama und<br />
Papa weinen und ihn schrecklich vermissen! Ob<br />
er gleich nach Afrika gehen soll? Aber dann kann<br />
er nicht gut sehen, wie sehr er vermisst wird…<br />
Aber nach Herzhausen im Garten zieht er auf jeden<br />
Fall, das steht fest!<br />
BARBRO LINDgReN-eNSKOg:<br />
Die geschichte vom kleinen Onkel<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren<br />
Es war einmal ein kleiner Onkel. Der war sehr einsam,<br />
weil er kleiner und langsamer als die Anderen<br />
war. Die anderen Onkel liefen an ihm vorbei<br />
und die kläffenden Hunde bissen ihm in die Hacken.<br />
Doch eines Tages beschloss der kleine Onkel,<br />
einen Freund zu suchen, und hängte Suchanzeigen<br />
an alle Bäume: „Kleiner Onkel sucht einen<br />
Freund“. Und wartete. Und das Warten lohnte<br />
sich, denn eines Tages wurde der kleine Onkel<br />
von einer feuchten Hundeschnauze geweckt.<br />
PAuL MAAR<br />
Von Maus und Mond oder<br />
Wer ist der grösste?<br />
Ein Erzähltheaterstück <strong>für</strong> eine Schauspielerin;<br />
ab 3 Jahren; UA: Schnawwl, Mannheim, 2005<br />
Jonah und Enuki, zwei Inuit-Jungen, streiten sich,<br />
wer der Größere sei. Großmutter Leah schlichtet<br />
ihren Streit, indem sie den beiden die uralte<br />
Geschichte vom eingebildeten Mond erzählt, der<br />
auch behauptet hat, dass er der Größte sein könnte.<br />
Danach finden es Jonah und Enuki zwar gar nicht<br />
mehr so wichtig, wer der Größere sei – wer aber<br />
ist denn wohl der Stärkere? Da muss Großmutter<br />
Leah wohl noch eine zweite Geschichte erzählen:<br />
Die vom König der Mäuse, der seine Tochter nur<br />
dem Allerstärksten zur Frau geben will. Diese weise,<br />
poetische Geschichte, von Paul Maar wunderbar<br />
erzählt, lässt sich mit einfachsten Mitteln <strong>für</strong> die<br />
kleinsten Zuschauer in Szene setzen.<br />
Das kleine Känguru und der Angsthase<br />
Für die Bühne bearbeitet von Wally Schmidt;<br />
2 D oder 2 H; ab 3 Jahren; UA: Theater Salz<br />
und Pfeffer, nürnberg, 2002<br />
Das kleine Känguru auf einer großen Suche.<br />
TILDe MIcheLS<br />
es klopft bei Wanja in der Nacht<br />
Zur individuellen Dramatisierung,<br />
ab 3 Jahren<br />
In einer kalten Winternacht bittet ein frierender<br />
Hase um Zuflucht. Wenig später folgen ihm ein<br />
Fuchs und dann noch ein Bär. Die Tiere versprechen<br />
Wanja, untereinander Frieden zu halten.<br />
Wanja denkt nach dem Aufwachen zuerst, er<br />
habe das alles nur geträumt. Bis er die Spuren im<br />
Schnee vor seiner Hütte sieht...<br />
heDWIg MuNcK<br />
Der kleine König<br />
Alle geschichten zur individuellen<br />
Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />
Das „Sandmännchen“ hat den liebenswürdigen<br />
kleinen König bekannt gemacht. In vielen kleinen,<br />
humorvollen und behutsam anarchischen<br />
Geschichten erleben wir den kleinen König und<br />
seine Freunde in allen Situationen des Lebens.<br />
Der kleine König und das<br />
Weihnachtsdrachenei<br />
3 Rollen (auch mit 1-2 Puppenspieler/<br />
innen möglich), ab 3 Jahren, frei zur UA<br />
Der Adventskranz der kleinen Prinzessin brennt.<br />
Das ist zur Weihnachtszeit eigentlich auch ganz<br />
gut so. Doch der kleine König ist etwas übereifrig<br />
und vermutet, dass ein feuerspeiender Drache seine<br />
Pfoten mit im Spiel habe. Schon zieht er mit<br />
seinen Freunden los, um das Königreich zu retten.<br />
Diese gute Tat wird nebenbei übrigens da<strong>für</strong><br />
sorgen, dass unter dem königlichen Weihnachtsbaum<br />
jede Menge Geschenke liegen. Denn: Der<br />
Weihnachtsmann sieht alles!<br />
DANIeL NAPP<br />
Dr. Brumm kommt in Fahrt<br />
Für die Bühne bearbeitet von Thomas Klischke<br />
und Sophie linnenbaum; 2 H; ab 4 Jahren,<br />
UA: Theater Mundwerk, graz, 06.12.2012<br />
Gerade als Dr.Brumm und sein Freund Pottwal<br />
an einem schönen Frühlingsabend beim Anblick<br />
des runden Mondes sanft eingeschlummert sind,<br />
trifft Brumm der Schlag. Eine Amsel hat einen<br />
19
<strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
20<br />
Stock auf Dr. Brumms Kopf fallen lassen. Es ist<br />
die Geburtstagseinladung des Bibers, mit Schönschrift<br />
in einen Stock genagt. Dr. Brumm ist<br />
beigeistert, denn der Biber ist ein famoser Kerl.<br />
Mit seiner gewohnt zuversichtlichen Tatkraft<br />
schnappt Dr. Brumm Pottwal und läuft sofort los.<br />
Doch Pottwal gibt zu bedenken, dass sie den Weg<br />
zum Biber gar nicht genau kennen würden. Also<br />
basteln sie einen Wegeplan. Außerdem bräuchten<br />
sie noch Proviant. Also schmieren sie Brote.<br />
Und wer weiß, wie das Wetter würde. Also packt<br />
Dr. Brumm Regenjacken in seinen Rucksack und<br />
Gummistiefel, Schwimmwesten, ein Moskitonetz,<br />
einen Sonnenschirm und Schneeketten. Und<br />
ohne ein Geschenk könnten sie unmöglich zum<br />
Bibergeburtstag gehen! Doch als es – endlich! –<br />
losgehen soll, stellen sie fest, dass Pottwal nicht<br />
eingeladen ist …<br />
chRISTINe NöSTLINgeR<br />
Leon Pirat<br />
Für die Bühne bearbeitet von Thomas gimbel;<br />
6 D oder H; ab 3 Jahren; besonders geeignet <strong>für</strong><br />
Elterngruppen<br />
Leons Papa ist Piratenkapitän. Zusammen mit<br />
Petterson und Findus: Theater Jugend hamburg<br />
dem Langen, dem Kurzen und dem Dicken besegelt<br />
er die Weltmeere auf der Suche nach einem<br />
versunkenen Schatz. Seit Leon einen Meter misst,<br />
darf er mit in See stechen, das ist mit seiner Mama<br />
so ausgemacht. Schließlich soll er auch mal Kapitän<br />
werden, der Tradition wegen. Aber eigentlich<br />
verbringt er seine Zeit am liebsten beim Dicken<br />
in der Kombüse und hilft ihm beim Gemüse<br />
schnippeln, denn sein heimlicher Traum ist es,<br />
selbst einmal Koch zu werden. Aber weil das seinem<br />
Papa das Herz brechen würde, trainiert Leon<br />
fortan auf Kapitän. Er lernt, das Piratentuch zu<br />
binden, mit dem Dolch zwischen den Zähnen auf<br />
den Mast zu klettern und kräftig mit dem Säbel<br />
zu fuchteln. Doch als der Dicke bei einem Sturm<br />
über Bord geht, schnappt sich Leon kurzerhand<br />
den Kochlöffel – und kann seinem Vater endlich<br />
beweisen, was wirklich in ihm steckt!<br />
Diese witz- und temporeiche Bühnenfassung<br />
nach dem charmanten Bilderbuch von christine<br />
nöstlinger kommt mit kleiner Requisite aus und<br />
eignet sich besonders <strong>für</strong> (Eltern-) gruppen, die <strong>für</strong><br />
Kindergarten- und grundschulkinder spielen.<br />
SVeN NORDQVIST<br />
Alle geschichten um Pettersson und Findus:<br />
eine geburtstagstorte <strong>für</strong> die Katze<br />
ein Feuerwerk <strong>für</strong> den Fuchs<br />
Pettersson zeltet<br />
Findus und der hahn im Korb<br />
Aufruhr im gemüsebeet<br />
Armer Pettersson<br />
Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch<br />
Wie Findus zu Pettersson kam<br />
Zur individuellen Dramatisierung, ab 4 Jahren<br />
Die Abenteuer von Pettersson und Findus<br />
Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger<br />
und Jürgen Flügge; 1 D - 3 H; ab 4 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2007<br />
Erstmals sind in dieser Bühnenfassung fast alle<br />
Geschichten um den aufgeweckten Kater und den<br />
liebevollen Alten zusammengefasst: Der singende<br />
Caruso beeindruckt Prillan und nervt Findus; Pettersson<br />
hat auch mal schlechte Laune und mag<br />
nicht angeln; alle gemeinsam verjagen sie schließlich<br />
Mathilda, das Schwein, aus dem Fleischbällchenbeet<br />
und bereiten dem Fuchsjäger Gustavsson<br />
am Ende ein großes Feuerwerk! Findus ist<br />
ebenso ein mutiger Tiger wie ein eigensinniges<br />
Katzenkind. Er ist witzig und unglücklich, erfinderisch,<br />
ein Draufgänger, manchmal ganz schön<br />
gemein und im Grunde doch der liebste Kater der<br />
Welt. Am Ende gilt auf Petterssons Hof ganz sicher:<br />
„Alle <strong>für</strong> einen und niemals allein“!<br />
Pettersson, Findus und der hahn<br />
Für die Bühne bearbeitet von Regine<br />
Oßwald; 3 D oder 3 H oder 1 D - 2 H - 1 Dek;<br />
ab 4 Jahren; UA: Theater Pfütze,<br />
nürnberg, 1999<br />
Seit Caruso auf dem Hof Einzug gehalten hat, ist<br />
bei Pettersson und Findus nichts mehr so wie früher:<br />
Die Hühner haben nur noch Augen <strong>für</strong> den<br />
Hahn. Findus versteht die Welt nicht mehr. Hat<br />
er ihnen nicht immer so schön die Zeit vertrieben?<br />
Wozu brauchen die dummen Hühner auf<br />
einmal einen Hahn? Und dann erst die Kräherei.<br />
Das geht das den ganzen Tag so. Findus schreitet<br />
zur Gegenwehr.<br />
Morgen, Findus, wird’s was geben<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Dagmar leding; 2 D - 3 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 4 Jahren; DEA: Mobiles Theater Frachtraum,<br />
Ochsenfurt, 1999<br />
Pettersson versucht verzweifelt, seinem Kater Findus<br />
eine Weihnachtsmannerscheinung zu bauen.<br />
Doch am Ende kommt alles ganz anders als geplant<br />
– und selbst Pettersson kann es sich nicht erklären.<br />
Die hutjagd<br />
Zur individuellen Dramatisierung<br />
Eines Morgens erwacht Großvater und stellt fest,<br />
dass sein Hut, den er bisher nur zum Schlafen abgelegt<br />
hat, verschwunden ist. Verärgert beginnt er<br />
nach dem Hut zu suchen und trifft dabei merkwürdige<br />
Leute, die ihm den Weg weisen. Den<br />
Hut findet er dabei zwar nicht, da<strong>für</strong> aber kleine<br />
sonderbare Gegenstände, die ihn an einen Tag in<br />
seiner Kindheit erinnern. Und diese Erinnerung<br />
ist ihm schließlich wichtiger als alle alten Hüte<br />
zusammen.<br />
JeNS RASSMuS<br />
Bauer enno und seine Kuh Afrika<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren;<br />
UA: Tandera Theater, Hamburg, 2005<br />
Bauer Enno hat einen kleinen Hof auf einem grünen<br />
Hügel, ein paar Felder und eine Kuh mit Na-<br />
men Afrika. Er ist gar nicht unglücklich, und Afrika<br />
ist wirklich eine famose Kuh. Aber plötzlich<br />
fängt Bauer Enno an, nachts von Schiffen zu träumen.<br />
Erst von kleinen Spielzeugschiffen, dann<br />
von Ausflugsbooten und schließlich von richtigen<br />
Dampfern und großen Kähnen. Und jeden Morgen<br />
stehen die Schiffe wirklich in seinem Schlafzimmer<br />
und bald sogar schon auf Afrikas Weide.<br />
Das beunruhigt den Bauern Enno und so sucht<br />
er Hilfe in der Stadt. Aber als er im Krankenhaus<br />
von einem riesigen Passagierschiff träumt, das<br />
tatsächlich die Krankenhauswand durchbricht, da<br />
ist es gut, dass Afrika mitgekommen ist und mit<br />
ihm schnell in Sicherheit galoppiert. Ob der Bauer<br />
Enno endlich herausfinden kann, was es mit den<br />
Schiffsträumen auf sich hat? Und ob er mit Afrika<br />
aufbricht in ein neues Leben? Und wohin wohl?<br />
JuJJA uND TOMAS WIeSLANDeR<br />
Mama Muh<br />
Alle geschichten von Mama Muh sind<br />
zur individuellen Dramatisierung verfügbar;<br />
ab 3 Jahren<br />
Es ist gar nicht so einfach, eine Kuh zu sein. Immer<br />
nur Gras kauen und auf der Weide stehen.<br />
Und niemand traut einem zu, dass man auch als<br />
Kuh Höheres im Sinn haben kann… Mama Muh<br />
aber hat die Nase voll vom Kauen. Sie will: schaukeln!<br />
Schaukeln, dass ihr der Wind um die Ohren<br />
pfeift. Und überhaupt: Wenn da nicht die blöden<br />
Slalomstöcke im Weg gestanden hätten, dann<br />
wäre auch das Schlittenfahren gut gegangen.<br />
Selbst ein Baumhaus zu bauen, ist nur eine Sache<br />
der Übung. Obwohl es nicht gerade leicht ist, den<br />
Nagel immer auf den Kopf zu treffen, wenn man<br />
den Hammer mit dem Schwanz halten muss.<br />
Dass die Krähe aus dem Krähenwald dabei mal<br />
wieder fast der Flügelschlag trifft, was macht das<br />
schon!<br />
JöRg WOLFRADT<br />
Sei ein Frosch!<br />
1 D – 1 H; ab 3 Jahren; frei zur UA<br />
UA: Theater Rosenheim, 1984<br />
Frido Maus wäre so gerne ein Frosch, schließlich<br />
springen Frösche nicht nur über Pfützen, sondern<br />
sogar übers Meer - glaubt er. Mona Frosch hingegen<br />
wäre nur allzu gern eine Maus, schließlich kuscheln<br />
Mäuse den ganzen Tag mit Katzen - glaubt<br />
sie. Also versuchen die beiden nach Kräften, in<br />
die Haut des jeweils anderen zu schlüpfen. Doch<br />
als Mona ihren falschen Mäuseschwanz verliert,<br />
fliegt der ganze Schwindel auf – ausgerechnet, als<br />
der gefräßige Storch im Anflug ist. Wie gut, dass<br />
Frido eine prima Mäuseidee hat, bei der Mona<br />
plötzlich ungeahnte Kräfte entdecken kann. „Sei<br />
ein Frosch!“ stellt die Frage, wer man ist und wie<br />
man gerne wäre und vermittelt den kleinen Zuschauenden,<br />
dass es schön sein kann, auch mal<br />
über den eigenen Tellerrand hinauszuhüpfen.<br />
MARLIeSe AROLD<br />
gespensterpark<br />
Für die Bühne bearbeitet von Anne nowak<br />
und Marion Hohenfeld; 2 D - 7 H (Doppelbesetzungen<br />
und Puppenspiel); ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2007<br />
Sophie und Max müssen ihr Taschengeld aufbessern<br />
und bewerben sich <strong>für</strong> einen Job als Hilfsgärtnern<br />
in einem Schlosspark. Doch wie hätten<br />
sie ahnen sollen, dass sie mitten in einem Gespensterpark<br />
landen? In dem überdies der fiese<br />
Jonathan von Fleuch ein Komplott gegen die Gespenster<br />
plant. Gut, dass die beiden Kinder Hilfe<br />
vom Flaschengeist Salabim und dem Huhu bekommen.<br />
Doch eigentlich ist auf Salabim keinen<br />
Verlass. Er hat in der Zauberschule nicht aufgepasst<br />
und kann nicht mal einen Teppich fliegen<br />
lassen. Und Huhu weint unablässig. Sophie und<br />
Max müssen all ihren Mut und ihre Klugheit zusammennehmen,<br />
um Jonathan das böse Handwerk<br />
zu legen.<br />
MARTIN BALTScheIT<br />
Die geschichte vom Fuchs,<br />
der den Verstand verlor<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Mundwerk/Follow the Rabbit,<br />
graz/Frankfurt, 15.04.2012<br />
Der Fuchs ist – sozusagen – ein toller Hecht! Er<br />
weiß viel, zum Beispiel wie man zarten Hasen<br />
eine Grube gräbt, Hühnerbraten macht und vor<br />
allem wie man den Hunden des Jägers entkommt.<br />
Zu Recht sonnt er sich in seinem Wissen, seiner<br />
Weltgewandtheit und gern erzählt er den jungen<br />
Füchsen von seinen ruhmreichen Taten. Einem<br />
Fuchs, der so viel weiß, kann nie etwas passieren.<br />
Doch dann vergisst er das eine oder andere. Und<br />
bald noch ein bisschen mehr. Eines Tages weiß<br />
er plötzlich nicht mehr so genau, wer er ist und<br />
noch weniger, was das <strong>für</strong> bellende ‚Dinger’ sind,<br />
die da auf ihn zugerast kommen! Natürlich erntet<br />
er da<strong>für</strong> Hohn und Spott von den Hühnern. Aber<br />
das macht nichts. Denn sein Leben ist eigentlich<br />
ganz angenehm geworden, so ruhig und beschaulich.<br />
Am liebsten unterhält er sich mit dem alten<br />
Herrn, den er unten am Fluss im Wasser sieht.<br />
Und nachts kümmern sich die jungen Füchse um<br />
ihn, die wissen übrigens eine ganze Menge und<br />
können ziemlich viel!<br />
„Eine ebenso humorvolle wie tröstliche geschichte<br />
über das Altern.“ (aus der Jurybegründung <strong>für</strong> die<br />
SIlBERnE FEDER)<br />
Silberne Feder<br />
Deutscher Jugendliteraturpreis 2011<br />
Nur ein Tag<br />
2 H - 1 D - 1 Puppenspieler/in; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Marabu, Bonn, 2007<br />
Was, wenn man nur einen einzigen Tag hätte ...<br />
Als Wildschwein und Fuchs der Eintagsfliege<br />
beim Schlüpfen zusehen, wissen sie schon, dass<br />
es besser wäre, gleich abzuhauen. Was nämlich,<br />
wenn die Fliege bezaubernd sein wird? Dann<br />
wird man sich anfreunden und sich vielleicht sogar<br />
verlieben und es bleibt doch nur ein einziger<br />
Tag Zeit. Und wer sagt überhaupt der gerade Geschlüpften,<br />
die sich <strong>für</strong> eine Maifliege hält, die<br />
Wahrheit? Wildschwein und Fuchs stammeln<br />
sich mühsam aus der Affäre, lügen zur Not: Der<br />
Fuchs, – wie bedauernswert – würde den heutigen<br />
Tag nicht überleben, deshalb sei man so traurig.<br />
Die junge, hübsche Fliege ist ehrlich gerührt und<br />
zögert nicht lange: Dann muss eben das ganze Leben<br />
in diesen einen Tag hinein: ein ganzes langes<br />
Leben inklusive dem großen Glück!<br />
KIRSTeN BOIe<br />
Der kleine Ritter Trenk<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Rainer Hertwig; 1 D - 5 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2008<br />
„Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen<br />
ein Leben lang“ – ja, so hieß es damals als<br />
es noch Ritter gab, die ihre eigenen Bauern besaßen.<br />
Schrecklich ungerecht findet das Bauernjunge<br />
Trenk, der mit seiner Familie unter dem<br />
grausamen Wertolt dem Wüterich zu leiden hat.<br />
Deshalb nimmt er eines Tages das Ferkelchen an<br />
den Strick und beschließt, sein Glück in der Stadt<br />
zu suchen. „Stadtluft macht frei“, hieß es damals<br />
nämlich auch. Für den kleinen Trenk und das<br />
kleine Schwein beginnt eine lange und gefährliche<br />
Reise! Doch mit Mut, guten Freunden und<br />
Kinderstücke von A bis Z<br />
„ Eine Stunde, zehn Minuten<br />
und zwanzig Sekunden.“ (Nur ein Tag)<br />
Die geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor: Theater Mundwerk<br />
ein paar Tricks wird Trenk schließlich sogar selbst<br />
zum Ritter und zieht gegen einen echten Drachen<br />
ins Feld. Am Ende der Geschichte stehen die weisen<br />
Worte des Fürsten: „Leibeigen geboren, als<br />
Ritter gestorben, tapfer ein Leben lang!“<br />
Kerle mieten<br />
Für die Bühne bearbeitet von Stefan<br />
Schroeder; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 12 Jahren; besonders geeignet<br />
<strong>für</strong> Jugendclubs<br />
Anne-Marie „mit dem vornehm verschluckten<br />
e irgendwo“ ist in einer misslichen Lage. Zum<br />
jährlichen Tennisclubfest hat sie zwar schon ein<br />
neues Kleid, aber noch keinen Tanzpartner, der<br />
sie begleitet. Das bringt Lulu und Lissa auf eine<br />
geniale Idee. Sie gründen eine Kerle-Vermietungs-<br />
Agentur! Leider verfügt die Agentur nur über<br />
einen Kandidaten, Lissas angehimmelten Cousin<br />
Eckbert. Der Idiot verliebt sich allerdings<br />
schon beim ersten Auftrag ausgerechnet in seine<br />
Klientin!<br />
Prinzessin Rosenblüte oder<br />
Die Prinzessin auf dem Fahrradständer<br />
4 D - 2 H - 5 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren<br />
Emma trifft vor dem Supermarkt eine echte Prinzessin.<br />
Prinzessin Rosenblüte aus dem Reich der<br />
Schwäne soll sich in der Welt ein bisschen umsehen.<br />
Bevor sie wieder nach Hause zurück darf,<br />
muss sie jedoch eine Prüfung bestehen. Aber<br />
21
Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />
22<br />
welche? Flachs zu Gold spinnen? Einen Frosch<br />
küssen? Was <strong>für</strong> ein Glück, dass Emma sich mit<br />
Märchen so gut auskennt!<br />
MARK cATLey<br />
Dice<br />
nach Motiven des Romans „The Dice Man“<br />
von luke Rhinehart; aus dem Englischen von<br />
Kattrin Stier; 2 D - 1 H; ab 12 Jahren; frei zur DEA<br />
Luke Reinhardt, der Dice-Man weiß, wie man<br />
mehr Spaß im Leben haben kann! Wie man frei<br />
sein kann, zufrieden und immer in Bewegung!<br />
Man überlege sich ganz einfach sechs Möglichkeiten<br />
und überlasse dann dem Würfel die Wahl!<br />
Klingt großartig und genial – nie mehr überlegen,<br />
ob es die grünen oder die roten Schuhe sein sollen,<br />
Sushi oder Pizza, das Meer oder die Berge...<br />
Was aber, wenn der Würfel vorschreibt, den Chef<br />
zu beschimpfen, die Geliebte zu verlassen, das<br />
Sparbuch zu plündern und nach Lima auszuwandern<br />
(obwohl man noch nicht einmal weiß, wo<br />
das genau liegt)? Maggie und Graham nehmen<br />
Dice-Living sehr ernst. Und sie versuchen, das Publikum<br />
von der neuen Lehre zu überzeugen. Bis<br />
Dot auftritt, die Tochter des Dice-Man. Sie erzählt<br />
in Rückblenden, wie das Leben mit dem großen<br />
Luke Reinhardt wirklich ausgesehen hat.<br />
ZORAN DRVeNKAR<br />
Paula und die Leichtigkeit des Seins<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 6 Jahren; UA: Theater Junge generation<br />
Dresden, 2010<br />
Als Paula sieben wurde, begann es. Sie wurde dick<br />
und schwer und immer schwerer. Sogar im Wasser<br />
geht Paula jetzt unter, trotz Schwimmring. Onkel<br />
Hiram aus Australien nimmt sie trotzdem wie<br />
immer auf den Arm und wirft sie in die Luft. Ist<br />
doch ganz leicht, denkt Paula und: kommt nicht<br />
mehr herunter. Sie fliegt und fliegt und ihr wird<br />
endlich wieder freier ums Herz. Sie muss nicht<br />
aufs Klo und nicht in die Schule. Tag <strong>für</strong> Tag lebt<br />
sie mit den Wolken, liest Bücher und schläft in<br />
den Baumkronen. Paula ist glücklich. Nur manchmal<br />
fühlt sie sich ein wenig einsam. Aber dann<br />
wird der Himmel über Paulas Zuhause plötzlich<br />
ein „gesprenkeltes Sternendach voller Lärm“.<br />
In federleichten Sätzen lässt Zoran Drvenkar einen<br />
Traum Wirklichkeit werden. Ein Stück <strong>für</strong> all jene,<br />
die physikalischen gesetzen schon immer gerne<br />
den Rücken zeigen wollten.<br />
MIchAeL eNDe<br />
Die geschichte von der<br />
Schüssel und vom Löffel<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 6 Jahren; UA: KlEXS Theater, 1999<br />
Die böse Fee Serpentine Irrwisch ist darüber erbost,<br />
dass sie weder zur Taufe von Prinzessin Praline<br />
noch zu der von Prinz Saffian geladen wurde.<br />
Mit ihren Taufgeschenken will sie sich rächen.<br />
Lenchens geheimnis<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 5 Jahren; UA: landestheater<br />
Würtemberg-Hohenzollern, 1998<br />
Lenchen ist eigentlich ein ungemein liebenswürdiges<br />
Kind – solange ihre Eltern das tun, was sie<br />
von ihnen verlangt, aber das tun sie leider fast nie.<br />
Deshalb soll die Fee Franziska Fragezeichen ihre<br />
Eltern verzaubern. Dann kommt aber alles anders<br />
als Lenchen es sich vorgestellt hat.<br />
Momo<br />
Für die Bühne bearbeitet von Vita Huber<br />
4 D - 11 H - Kinder; 1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren;<br />
UA: Städtische Bühnen Münster, 1981<br />
Momo taucht eines Tages in den Ruinen eines<br />
Amphitheaters auf. Sie besitzt nichts und hat<br />
doch eine außergewöhnliche Gabe: Sie hat immer<br />
Zeit und ist ihren Freunden eine wunderbare Zuhörerin.<br />
Doch dann tauchen plötzlich die grauen<br />
Herren auf und stehlen allen Menschen ihre Lebenszeit.<br />
Zusammen mit Meister Hora und der<br />
Schildkröte Kassiopeia versucht Momo, die Stundenblumen<br />
der Menschen zu befreien.<br />
Ophelias Schattentheater<br />
Zur individuellen Dramatisierung<br />
ab 8 Jahren; UA: Trias Theater Ruhr, 1997<br />
Ophelia hat ihr ganzes Leben als Souffleuse in<br />
einem kleinen Stadttheater gearbeitet. Sie kann<br />
alle großen Theaterstücke auswendig. Als das<br />
Theater geschlossen wird, bleibt sie einsam zurück.<br />
In den verlassenen Räumen begegnet sie<br />
dem ersten Schatten, der niemandem mehr gehört.<br />
Auch er ist traurig und einsam. Und Ophelia<br />
beginnt, die überzähligen Schatten bei sich aufzunehmen.<br />
Sie lehrt sie alle großen Theaterstücke.<br />
Und schließlich gründen sie zusammen „Ophelias<br />
Schattentheater“.<br />
Der satanarchäolügenialkohöllische<br />
Wunschpunsch<br />
Eine Zauberposse; 1 D - 5 H - 3 Dek -<br />
1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren; UA: Deutsches<br />
Schauspielhaus, Hamburg, 1990<br />
Der böse Zauberer Beelzebub Irrwitzer und die<br />
hinterhältige Hexe Tyrannia Vamperl haben ein<br />
großes Problem: Das Jahresende naht und sie haben<br />
ihr Soll an bösen Taten noch nicht vollbracht.<br />
Das wird seiner Höllischen Exzellenz sicherlich<br />
nicht gefallen! Ihre letzte Chance ist der satanarchäolügenialkohöllische<br />
Wunschpunsch. Doch<br />
Kater Maurizio und der Rabe Jakob Krakel verhindern<br />
in letzter Minute, dass der Punsch aller<br />
Pünsche die gewollte Wirkung erzielt.<br />
Die unendliche geschichte<br />
Zur individuellen Dramatisierung<br />
ab 8 Jahren; UA: Vereinigte Städtische Bühnen<br />
Krefeld, 1998<br />
Bastian Balthasar Bux flieht vor seinen Klassenkameraden,<br />
die ihn hänseln, in das Antiquariat des<br />
Herrn Karl Konrad Koreander. Der seltsame Herr<br />
Koreander liest ein noch seltsameres Buch: DIE<br />
„Es kommt darauf an, was man in dieser Stunde erlebt ...“ (Momo)<br />
UNENDLICHE GESCHICHTE. Bastian ist magisch<br />
angezogen – er kann nicht anders, er muss das<br />
Buch stehlen. Atemlos verkriecht er sich damit<br />
auf dem Dachboden der Schule und beginnt zu lesen:<br />
von dem grenzenlosen Reich Phantásien, das<br />
vom Nichts bedroht wird, von der Kindlichen Kaiserin,<br />
die todkrank ist, vom heldenhaften Atréju<br />
und von Auryn, dem Symbol der Macht und der<br />
Weisheit. „TU, WAS DU WILLST“ ist darauf geschrieben.<br />
Und Bastian erzittert: Ist er etwa damit<br />
gemeint? Ist er das Menschenkind, nach dem<br />
Atréju sucht? Kann er Phantásien retten, indem<br />
er der Kindlichen Kaiserin einen neuen Namen<br />
gibt? Er, der ängstliche und blasse Bastian, soll ein<br />
Held sein müssen?<br />
KAReN-SuSAN FeSSeL<br />
ein Stern namens Mama<br />
Für die Bühne bearbeitet von Antje Siebers;<br />
1 D; ab 10 Jahren; UA: Theater Dortmund, 2005<br />
„Was macht Mama denn mit dem Krebs? Schläft<br />
der mit ihr in einem Bett?“ fragt Luises kleiner<br />
Bruder Ruben. Und die ältere Schwester versucht<br />
zu erklären und zu beruhigen – versucht es <strong>für</strong><br />
sich selbst, <strong>für</strong> Ruben, <strong>für</strong> Mama. Luise versteht<br />
vieles nicht, und manches versteht sie besser als<br />
die Erwachsenen. Sie muss lernen, mit Wut und<br />
Angst umzugehen, denn man kann traurig und<br />
zornig zugleich sein. Und trotzdem kann sie mit<br />
Mama am letzten Weihnachtsfest lachen und feiern.<br />
Nach Mamas Tod nimmt Luise Ruben in den<br />
Arm und flüstert in sein Ohr „Mama ist jetzt ein<br />
Stern. Ein Stern namens Mama, kann doch sein,<br />
oder?“<br />
WIeLAND FReuND<br />
Törtel aus dem Mcgrün<br />
Für die Bühne bearbeitet von gerd Ritter; 1 D - 2 H;<br />
ab 9 Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2011<br />
Törtel ist in der ruhigen Haustierabteilung des<br />
McGrün aufgewachsen. Und so fühlt er sich gar<br />
nicht wohl, als er plötzlich buchstäblich in die<br />
freie Wildbahn von Müggeldorf geworfen wird.<br />
Zumal dort, am Rande der Großstadt, gerade der<br />
schönste Kleinkrieg zwischen den Vorgartenbesitzern<br />
und den Wildtieren ausbricht. Schuld daran<br />
ist nicht zuletzt Grrmpf, der Wildschweineber,<br />
der einfach zu gerne in den Mülltonnen und der<br />
Blumenbeeterde wühlt. Als dann auch noch eine<br />
Diebesbande ihr Unwesen in der Siedlung treibt,<br />
wird die Lage brenzlig, denn die Wildtiere werden<br />
von den Menschen zu Unrecht verdächtigt. Hermann<br />
Lüttkewitz will sogleich eine Bürgerinitiative<br />
gründen und rüstet in seinem Garten schon<br />
mal mächtig auf. Natürlich hält Grrmpf spielend<br />
dagegen: Ein gewaltiger Stellungskrieg beginnt.<br />
Da hilft nur noch eine konzertierte Aktion, beschließt<br />
die kluge Füchsin Wendy: Die Wildtiere<br />
müssen sich mit den Haustieren verbünden und<br />
die Diebe selbst stellen! Der langsame, kleine Törtel<br />
weiß noch gar nicht recht, wie ihm geschieht,<br />
da ist er schon mittendrin im Geschehen. In sei-<br />
nen kleinen, bedächtigen Schritten kommt Törtel<br />
dann aber nicht nur den Langfingern auf die Spur,<br />
sondern kommt schließlich auch ganz in seinem<br />
neuen Leben und seinem neuen Zuhause an.<br />
„Der Autor, Kritiker und Journalist Wieland Freund<br />
hat mit seinem Kinderbuch »Törtel, die Schildkröte<br />
aus dem Mcgrün« eine unterhaltsame Tiergeschichte<br />
geschrieben, die sich bei genauerem Hinschauen<br />
als ausgesprochen vielschichtig erweist: Sie schärft<br />
den Blick auf das leben von Wildtieren in unserer<br />
Zivilisation, ist zugleich aber auch eine Parabel auf<br />
eine bunte vielschichtige Stadtgesellschaft zwischen<br />
Reichtum und Armut, erzählt von lebendigen<br />
Subkulturen und wirft Fragen nach Heimat, Fremde<br />
und der Suche nach dem geeigneten lebensraum<br />
auf.“ (JUngES EnSEMBlE STUTTgART)<br />
JOAchIM FRIeDRIch<br />
4 1 /2 Freunde<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Marion Hohenfeld und Anne nowak<br />
Kalle, Radieschen, Friedhelm und Steffi sind gute<br />
Freunde und die optimistischen Gründer des<br />
Detektivbüros „Kalle & Co.“. Mit dem „hal-ben“<br />
Freund ist übrigens Friedhelms Hund Tausendschön<br />
gemeint, ein ausnehmend hässlicher aber<br />
liebenswerter Kerl, der die Kinder mitunter jedoch<br />
in Schwierigkeiten bringt. Zum Beispiel,<br />
wenn sie gerade eine Diebesserie im Kaufhaus<br />
Hurtig aufklären müssen. Verkleidet als Tombolaengelchen<br />
ermitteln die 4 Kinder mit allen kriminalistischen<br />
Tricks, während Tausendschön leider<br />
die Porzellanabteilung heimsucht.<br />
Auch einen Diebstahl im Lehrerzimmer können<br />
die Freunde souverän aufklären. Dabei lernen<br />
sie eine Menge über Goldfische und finden sogar<br />
einen neuen Hausmeister. Nur Friedhelm ist am<br />
Ende gar nicht glücklich.<br />
erhältlich sind die <strong>Stücke</strong>:<br />
4 1 /2 Freunde und die<br />
Weihnachtsmann-connection<br />
1 D - 5 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2009<br />
4 1 /2 Freunde und die Fahndung<br />
nach dem Schuldirektor<br />
2 D - 6 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2009<br />
cORNeLIA FuNKe<br />
Reckless. Steinernes Fleisch<br />
Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall;<br />
5 D - 6H (und Statisten); ab 10 Jahren (und <strong>für</strong><br />
Jugendliche); UA: Staatsschauspiel Dresden,<br />
2010<br />
Jacob Reckless liebt die Welt hinter dem Spiegel,<br />
in der die alten Märchen wild und unberechenbar<br />
geworden sind. Doch als sein jüngerer Bruder<br />
Will ihm eines Tages durch den Spiegel folgt,<br />
wird die Geschichte plötzlich todernst: Will wird<br />
im Kampf mit den steinernen Goyl verletzt und<br />
nun wächst ihm eine Haut aus Stein, aus Jadestein.<br />
Will wird zum sagenumwobenen Jadegoyl,<br />
der jeden König, dem er dient, unbesiegbar<br />
macht! Kami’en, der mächtige König der Goyl,<br />
lässt im ganzen Land Jagd auf seinen kostbaren<br />
Schatz machen. Jacob, Wills Freundin Clara und<br />
ein Fuchsmädchen kämpfen verzweifelt um Wills<br />
Leben. Doch ohne die Mächte der Feen wären sie<br />
verloren. Wer sich aber mit einer Fee verbündet,<br />
verspielt nicht selten das eigene Leben.<br />
Der kleine Ritter Trenk:<br />
Theater heidleberg, Schlossfestspiele<br />
(Seite 21)
Tintenherz: Theater Waidspeicher © Lutz edelhoff<br />
Tintenherz<br />
Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall<br />
3 D - 7 H; ab 10 Jahren; UA: Schauspiel Hannover,<br />
2004<br />
In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher<br />
Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf:<br />
Staubfinger. Er warnt Mo vor einem Mann namens<br />
Capricorn. Am nächsten Morgen bricht Mo<br />
mit Meggie überstürzt auf. Sie reisen zu ihrer Tante<br />
Elinor. In ihrer kostbaren Bibliothek versteckt<br />
Mo ein Buch, dem Capricorn nachjagt. Ein Buch,<br />
aus dem er vor vielen Jahren zum letzten Mal<br />
vorgelesen hat. Damals begann jenes unheimliche<br />
und magische Abenteuer, in das Meggie nun<br />
immer tiefer hineingezogen wird, als Capricorns<br />
Männer nicht nur das Buch finden, sondern auch<br />
Mo in ihre Gewalt bringen.<br />
Wie es in der Tintenwelt weitergeht:<br />
Tintenblut<br />
Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall;<br />
3 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 10 Jahren; UA: Schauspiel Hannover, 2006<br />
Tintentod<br />
Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall;<br />
5 D - 7 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />
UA: Schauspiel Hannover 2008<br />
Die Wilden hühner geben Fuchsalarm<br />
Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />
9 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren;<br />
EA: Theater auf Tour, 2006<br />
Sprotte und ihre Wilden Hühner retten Oma<br />
Slättbergs Hühner vor dem sicheren Tod und<br />
müssen dazu sogar gemeinsame Sache mit den<br />
Jungs machen.<br />
Die Wilden hühner und die Liebe<br />
Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />
7 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2007<br />
Die Wilden Hühner sind verliebt – glücklich und<br />
unglücklich. Melanie trauert Willi nach und ist<br />
unerträglich. Sprotte und Fred passen wirklich<br />
gut zusammen. Trude schreibt Liebesbriefe auf<br />
Englisch und Frieda wartet mal wieder auf Maik.<br />
Niemand hat Zeit, auf Wilma zu achten. Und so<br />
sind die Hühner sprachlos als sie von Wilmas<br />
neuer Liebe erfahren: Leonie.<br />
Als der Weihnachtsmann<br />
vom himmel fiel<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Marion Hohenfeld und Anne nowak;<br />
2 D - 7 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />
UA: Kammerspiele Hamburg, 2009<br />
Niklas Julebukk ist der letzte echte Weihnachtsmann.<br />
Der fiese Wichteltod, Vorreiter eines Weihnachten<br />
aus Plastikspielzeug und Verkaufszahlen,<br />
hat all seine Kollegen bereits in Schokoladenmänner<br />
verwandelt. Verzweifelt kämpft Julebukk gegen<br />
Wichteltods gefährliche Nussknackerarmee.<br />
Als er bei einem Gewitter mit seinem Wagen vom<br />
Himmel fällt und zufällig im Nebelweg landet, bekommt<br />
er dabei unverhofft die mutige Hilfe von<br />
Ben und Charlotte.<br />
Zottelkralle<br />
Für die Bühne bearbeitet von gero Vierhuff;<br />
2 D - 1 H; ab 5 Jahren; UA: junges schauspiel<br />
am DT göttingen, 2008<br />
Kalli wünscht sich sehnlich ein Monster. Einen<br />
Hamster oder einen Hund, das hat ja jedes Kind.<br />
Aber ein schneckenschaftes Monster, das wäre<br />
was! Glücklicherweise beschließt zur gleichen Zeit<br />
das Erdmonster Zottelkralle bei Kalli einzuziehen.<br />
Die nacktschneckigen Menschen sind zwar etwas<br />
seltsam, findet Zottelkralle – aber Kallis Mutter<br />
spielt so wunderbar Klavier, da kann er einfach<br />
nicht widerstehen… Kallis Mutter ist natürlich weniger<br />
begeistert von haarigen Monster. Doch als<br />
der sich ans Klavier setzt, schmilzt auch sie dahin.<br />
Drachenreiter<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Moritz Seibert und Marco Dott; 5 D - 5 H<br />
(Doppelbesetzungen) und 5 Puppen;<br />
ab 8 Jahren; UA: Junges Theater Bonn, 2005<br />
Ben, das Koboldmädchen Schwefelfell und der<br />
Drache Lung müssen einen sicheren Platz <strong>für</strong> die<br />
letzten Drachen der Welt finden. Eine lange Reise<br />
führt sie zum „Saum des Himmels“.<br />
Kleiner Werwolf<br />
Für die Bühne bearbeitet von Erik<br />
Schäffler und Uwe Schade; 1 D - 2 H;<br />
ab 6 Jahren; UA: Kammerspiele Hamburg/<br />
Theater Triebwerk, 2005<br />
Motte ist ein ängstlicher, etwas kleiner Junge. Er<br />
mag keine Horrorfilme, keine Hunde und er ist<br />
auch überhaupt nicht cool. Bis ausgerechnet er<br />
von einem Werwolf gebissen wird. Ehe er beim<br />
nächsten Vollmond endgültig selbst zum Werwolf<br />
würde, greift seine Freundin Lina energisch ein.<br />
emma und der Blaue Dschinn<br />
Für die Bühne bearbeitet von Markus Hörner;<br />
2 D - 4 H - 4 Dek; ab 8 Jahren; UA: Theater zwischen<br />
den Welten, Backnang, 2005<br />
Eines Nachts finden Emma und ihr Hund Tristan<br />
eine geheimnisvolle Flasche. Als Emma den<br />
Korken zieht, erscheint der Blaue Dschinn! Doch<br />
der Flaschengeist ist traurig, denn er kann keine<br />
Wünsche mehr erfüllen: Seit der böse Gelbe<br />
Dschinn ihm den Nasenring geklaut hätte. Emma<br />
und Tristan zögern nicht lange. Sie reisen ins<br />
Morgenland, um den Frevler zu finden!<br />
herr der Diebe<br />
Für die Bühne bearbeitet von Wolfgang Adenberg;<br />
3 D - 6 H - 4 Dek; ab 8 Jahren; UA: Junges<br />
Theater, Bonn, 2004<br />
Scipio, der Herr der Diebe, ist der geheimnisvolle<br />
Anführer einer Kinderbande in Venedig, die er<br />
mit dem Verkauf der Beute aus seinen Raubzügen<br />
über Wasser hält. Niemand kennt seinen richtigen<br />
Namen. Doch jeder ahnt, dass etwas nicht<br />
Kinderstücke von A bis Z<br />
stimmt an Scipios Geschichten. Als die Kinder auf<br />
ein magisches Karussel stoßen, glaubt Scipio dem<br />
Ziel seiner Träume nahe zu sein.<br />
Igraine Ohnefurcht<br />
Für die Bühne bearbeitet von Anne Klinge<br />
und Markus Hörner; 2 D - 4 H - 3 Kleindarsteller,<br />
Simdek - 1 1 / 4 Std.; ab 7 Jahren; UA: chapeau<br />
claque, Bamberg, 2000<br />
Igraine lebt auf Burg Bibernell, zusammen mit<br />
ihren Eltern, Sir Larmorak, der schönen Melisande<br />
und ihrem Bruder Albert – allesamt Zauberer.<br />
Nur Igraine träumt von etwas ganz anderem: Sie<br />
will Ritterin werden! Natürlich nimmt keiner sie<br />
ernst. Doch als sich Igraines Eltern beim Zaubern<br />
versehentlich in Schweine verwandeln, liegt alle<br />
Hoffnung auf der Ritterin Igraine Ohnefurcht!<br />
Denn die Zeit drängt: Gilgalad der Gierige will<br />
Bibernell und die Zauberbücher in seine Gewalt<br />
bekommen!<br />
Käpten Knitterbart und seine Bande<br />
Für die Bühne bearbeitet von Stefan Dehler;<br />
2 H; ab 5 Jahren; UA: stille hunde theaterproduktionen,<br />
2009<br />
Ein Piratenkapitän braucht ein langes Messer,<br />
eine Pistole und eine sehr laute Stimme. Das sind<br />
drei Dinge, mit denen man Leuten nämlich eine<br />
Heidenangst einjagen kann. Und wenn Leute eine<br />
Heidenangst haben, dann machen sie alles, was<br />
ein Piratenkapitän will. Ach, ja, wenn er so richtig<br />
furchterregend wirken will, sollte sich ein Piratenkapitän<br />
einen Bart zulegen. Wenn der Bart nicht<br />
schaurig schwarz ist, sollte er zumindest schaurig<br />
rot sein. Am besten auch ekelhaft knitterig. So<br />
wie beim Käpten Knitterbart. Der ist der ge<strong>für</strong>chtetste<br />
Pirat der Weltmeere. Genauer gesagt: Das<br />
war er mal. Jetzt ist er nicht mehr so ge<strong>für</strong>chtet.<br />
Wie es dazu kam? Das ist eine lange Geschichte<br />
– in der ausgerechnet ein kleines Mädchen da<strong>für</strong><br />
sorgt, dass dem bösen Piraten der Bart vor Angst<br />
mal so richtig schlottert.<br />
Potilla und der Mützendieb<br />
Für die Bühne bearbeitet von claudia<br />
Engemann; 2 D - 5 H; ab 7 Jahren; UA: Theater<br />
Oberhausen, 2004<br />
Arthur und die kleine Feenkönigin Potilla müssen<br />
einen gemeinen Mützendieb fangen. Denn ohne<br />
ihre Feenmützen sind alle Feen verloren.<br />
MAuRO guINDANI<br />
Ab in die Wüste<br />
Ein clownsstück; 2 D oder 2 H - 1 Dek,<br />
1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren;<br />
Zwei Figuren, ein Alter und ein Junger, sind mit<br />
den Vorbereitungen einer Wüstenreise nach Afrika<br />
beschäftigt. Dabei sind sowohl ihre Planungen<br />
als auch ihre Vorstellungen derart absurd, dass<br />
die Zuschauenden sofort ahnen, dass diese Reise<br />
niemals angetreten wird. Der Alte ist völlig<br />
in Anspruch genommen, sich „geistig“ auf die<br />
Reise vorzubereiten, während er den Jungen he-<br />
25
Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />
26<br />
efeu und die Dicke: mini art Bedburg © Bas Marien<br />
rumscheucht, der die praktischen Arbeiten, das<br />
Packen erledigen soll. Bei aller Dominanz des Älteren<br />
wird doch das labile Gleichgewicht des Verhältnisses<br />
der beiden zueinander deutlich. Jeder<br />
braucht die Gesellschaft des anderen.<br />
efeu und die Dicke<br />
Ein clownsstück; 2 D oder 2 H - Simdek - 1<br />
Pünktchen und Anton: Düsseldorfer Schauspielhaus © Sebastian hoppe<br />
1 und sie ihn. Eigentlich hätten alle froh sein müsert länger als es Parzival erwartet hat. Sie führt ihn<br />
sen, hier wohnen zu dürfen. Wenn da nicht der weit weg von sich selbst. Der Gral, so muss Parzival<br />
Drache wäre: schreckliches Gebrüll, Krallen aus lernen, ist ein großer Gegner <strong>für</strong> einen Ritter. Man<br />
purem Silber, Augen, die jeden sofort erblinden kann ihn nicht besiegen. Er lässt sich nur finden.<br />
lassen; kurz ein ungeheuer gefährliches Scheusal.<br />
Alle leben in ständiger Angst – nur die kleine<br />
Nora nicht. Die wittert vielmehr ein Abenteuer! KATJA heNSeL<br />
/ 4 Std.; Mit Geschick, Mut und der Fähigkeit genau hin- [önf] – Womit keine Zahl rechnet<br />
ab 8 Jahren; UA: Schauspielhaus Bochum; zuschauen, lässt sie drei kampferprobte Drachen- 3 D - 3 H; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />
Junges Theater casa nova, 1992<br />
töter hinter sich und repariert am Ende sogar die Wenn die Zahlen sich morgens auf den Weg zur<br />
Die Clowns Edu und Habbe sind grundverschie- kaputte Feuerwehrsirene des Dorfes, in gewisser Arbeit in unsere Köpfe machen, dann bringen<br />
den. Edu ist temperamentvoll und draufgänge- Weise jedenfalls. Auf sehr spielerische Weise und sie Ordnung in unser Leben. Wir setzen uns<br />
risch, Habbe dagegen eher ängstlich und nach- mit charmanter Situationskomik führt Nora die zum Frühstück an einen Tisch mit vier Beinen,<br />
denklich. Vergeblich versuchen die Freunde, Zuschauer und Zuschauerinnen durch dieses fast um acht beginnt die Schule, nachmittags wählen<br />
sich gegenseitig ihre geheimen Wünsche und alltägliche Märchen.<br />
wir die Telefonnummern der Freunde, im Super-<br />
Gefühle verständlich zu machen. Erst mithilfe Ausgezeichnet mit dem 2. Platz des markt vergleichen wir die Preise und die freund-<br />
des alten Mythos Orpheus und Eurydike, den sie Autorenwettbewerbs des Verbands liche Stimme am Bahnhof sagt uns, wann und wo<br />
sich als „Efeu und die Dicke“ zueigen machen, Deutscher Freilichtbühnen<br />
der Zug in die Ferien abfährt. Ohne Zahlen wäre<br />
kommen sie einander näher. Da ist von Liebe<br />
unsere Welt ein Chaos. Aber wie wäre es, wenn<br />
und Sehnsucht die Rede, aber auch von Trauer,<br />
Angst und Tod. Manchmal lachen sie einfach<br />
nur zusammen.<br />
hORST hAWeMANN<br />
uND TheATeR PFüTZe<br />
plötzlich eine Unbekannte in unser Leben träte?<br />
Die Zahlen 0 bis 9 wohnen in schöner Eintracht in<br />
ihrer Haus-WG. Sie haben ihre Eigenheiten, aber<br />
Parzival – Ritter, Ritter, Ritter!<br />
sie ergänzen einander gut. Zusammen schaffen<br />
LeNA hAch<br />
2-3 D und 3-4 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Theater Pfütze, 2004<br />
sie alles, wo<strong>für</strong> die Menschen sie brauchen. Sogar<br />
riesige Millionenzahlen können sie spielend auf<br />
Nora Drachenbezwingerin<br />
Parzival möchte Ritter werden – Ritter, Ritter, Rit- die Reihe bringen. Aber eines Tages taucht önf<br />
3 D - 6 H (erweiterbar durch kleine Rollen); ter! Er kann an nichts anderes mehr denken. Seine auf und behauptet, auch eine Zahl zu sein. Da-<br />
ab 6 Jahren; UA: Freilichtbühne Korbach, 2012 Mutter muss ihn schweren Herzens ziehen lassen. mit hatten sie nicht gerechnet! Damit kann man<br />
Eigentlich ist es ein ganz normales Dorf: Der Denn Parzival will kämpfen – und wie er kämpft! überhaupt nicht rechnen. Aber was, wenn doch?<br />
Bürgermeister hält leidenschaftlich gerne Konfe- Endlich ist er ein wirklicher Ritter – hart und Was, wenn sich auch önf plötzlich morgens in die<br />
renzen ab und spielt außerdem gerne Memory, siegreich, selbstgewiss und ohne Zögern. Leichter Köpfe der Menschen schleicht? Vielleicht ist sie<br />
die Bäckerin macht die besten Zimthörnchen Hand verspricht er König Artus, <strong>für</strong> ihn auch noch dort genau die richtige Zahl <strong>für</strong> all das, was eine<br />
und Nussecken, der Schmied liebt die Metzgerin den Heiligen Gral zu erobern. Doch diese Suche dau- gefühlte Anzahl hat, eben irgendwie önfig ist?<br />
Die Zahlen geraten ganz aus dem Häuschen und<br />
bekommen den schönsten Streit. Aber allmählich<br />
beginnen sie, sich der Unbekannten zu öffnen, sie<br />
sogar ins Herz zu schließen.<br />
Katja Hensel portraitiert in ihrem Stück nicht<br />
nur auf humorvolle Weise die Bedeutung, die den<br />
Zahlen und Berechnungen in unserem modernen<br />
Leben zukommt, sondern sie stellt ihren Figuren<br />
die einfache Frage, womit sie im Leben zu rechnen<br />
bereit wären. Gehen nicht vielleicht die Variationsmöglichkeiten,<br />
die ein gemeinsames Leben<br />
bietet, schlicht und ergreifend gegen unendlich?<br />
[önf] – Womit keine Zahl rechnet ist im Rahmen<br />
von „Nah dran! <strong>Neue</strong> <strong>Stücke</strong> <strong>für</strong> das <strong>Kindertheater</strong>“,<br />
einem Kooperationsprojekt des Kinder- und<br />
Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik<br />
Deutschland und des Deutschen Literaturfonds<br />
e.V., mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes<br />
gefördert worden.<br />
Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis<br />
des heidelberger <strong>Stücke</strong>marktes 2012<br />
KuRT heLD<br />
Die rote Zora und ihre Bande<br />
Für die Bühne bearbeitet von Henning Bock und<br />
Jürgen Popig; 3 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 8 Jahren; UA: Staatstheater Stuttgart, 1997<br />
Die rote Zora und ihre Bande<br />
Für die Bühne bearbeitet von Thomas Birkmeir;<br />
5 D - 19 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren;<br />
EA: Theater der Jugend, 2003<br />
Hoch über der kroatischen Küste in einer alten<br />
Burg haust die rothaarige Zora mit ihren wilden<br />
Jungs. Vergessen oder verlassen von ihren Eltern<br />
haben die Kinder ihr Schicksal selbst in die Hand<br />
genommen und sich zusammengeschlossen, um<br />
stark zu sein. Sie ärgern die hochnäsigen Gymnasiasten<br />
und spielen den gar nicht so anständigen<br />
Bürgern von Senj so manchen Streich. Denn weil<br />
die Gesellschaft keinen Platz <strong>für</strong> die rote Zora und<br />
ihre Bande hat, beginnen sie die Gesetze eben dieser<br />
Gesellschaft zu hinterfragen.<br />
RAINeR heRTWIg<br />
Der alte Prinz<br />
1 H; ab 8 Jahren; frei zur UA<br />
„Prinz ohne Ross, Prinz ohne Schloss – bist ohne<br />
Knappe, dann halt die Klappe!“<br />
Aber der, der auf den Namen Paul Prinz hört,<br />
akzeptiert das nicht. Wenn seine Mutter in ihm<br />
doch nur eines sieht: ihren Prinzen, dann muss<br />
er es auch sein. Wer weiß schließlich, ob ein Wort<br />
nicht doch die Sache selbst ins Leben rufen kann?<br />
Und wer sagt, dass als Schloss nicht schon ein<br />
Zirkuszelt genügen könnte, ein Friedhofsreich –<br />
oder schließlich ein ganzer Theaterpalast? Als ein<br />
Prinz-Dem-Namen-Nach sucht Paul sich sein eigenes<br />
Prinzenreich. Er beginnt eine Wanderung von<br />
Ort zu Ort und von Text zu Text. Und wer hätte<br />
ahnen können, dass ausgerechnet die Rolle seines<br />
Lebens am Ende höchst unbefriedigend ist?<br />
Ein Paradesolo <strong>für</strong> einen älteren Schauspieler,<br />
einen Poeten und Selbstdarsteller, eben einen<br />
Prinzen des Theaters.<br />
cAROLIN JeLDeN<br />
Taubenpost und Silberschuh<br />
Frei nach den Brüdern grimm; 3 D - 2 H;<br />
ab 5 Jahren, frei zur UA<br />
Polly Puttelpuck ist das ‚Mädchen <strong>für</strong> alles’ bei<br />
den zwei grässlich eingebildeten Gräfinnen Mirabell<br />
und Gieselinde. Doch Polly erträgt deren<br />
Launen sehr souverän, denn sie hat ihre eigenen<br />
Pläne: Sie züchtet heimlich Brieftauben, das liegt<br />
bei den Puttelpucks seit Generationen in der Familie.<br />
Polly hat vor, ihre Tauben schon bald in den<br />
Dienst des königlichen Hofpostamtes zu stellen.<br />
Doch leider muss man auf eine Audienz beim König<br />
ein ganzes Jahr lang warten. Da nutzt Polly<br />
kurzerhand die Gelegenheit, sich beim großen<br />
Ball als Drachentänzerin zu verdingen. Natürlich<br />
trifft sie dort auch den Prinzen und verliert auf<br />
der Flucht ihren Schuh. Obwohl Mirabell und<br />
Gieselinde nichts unversucht lassen, um Polly aus<br />
dem Rennen um den Prinzen zu werfen, endet<br />
das Märchen selbstverständlich glücklich. Aber<br />
eine hauptberufliche Prinzessin wird Polly Puttelpuck<br />
trotzdem niemals sein!<br />
Carolin Jelden hat dem berühmten Stoff ein<br />
neues, federleichtes und farbenfrohes Kleid geschneidert.<br />
Polly ist einfallsreich, tatkräftig und<br />
spontan. Und selbst der Prinz kann noch eine<br />
Menge von ihr lernen!<br />
Florino oder Das Schneeglöckchen,<br />
das nicht blühen wollte<br />
3 D - 2 H; ab 5 Jahren; UA: Theater<br />
Baden-Baden, 2009<br />
Florino Klinge-Ling ist ein Schneeglöckchen und<br />
deshalb wird er von Mutter Erde auch jedes Jahr<br />
als erster geweckt. Dabei würde er so gerne länger<br />
schlafen! Dieses Jahr ist er so ärgerlich, dass<br />
sein Lärm versehentlich Rosalie von Grazia-Duftonia<br />
weckt, die schöne aber etwas eingebildete<br />
Rose. Für sie klingt das geradezu paradiesisch:<br />
Ganz alleine und als erste blühen zu dürfen, ohne<br />
alle Konkurrenz! Sie tauscht mit Florino schnell<br />
den Platz und: erfriert fast ganz im Schnee. Florino<br />
versucht eilig, alles wieder in Ordnung zu<br />
bringen – und macht natürlich alles immer<br />
schlimmer. Schließlich verliert er auch noch seinen<br />
Blütenhut! Gerade als er entdeckt, dass es<br />
möglicherweise ganz nett wäre, ein Schneeglöckchen<br />
zu sein – solange Karla Krokus neben ihm<br />
blühen dürfte.<br />
Lilly und die erbse<br />
2 D - 3 H - 4 Dek; ab 5 Jahren;<br />
UA: Staatstheater Meinigen, 2004<br />
Die Königstochter Lilly hat ein Faible <strong>für</strong> das<br />
Fechten. Trotz des Verbotes ihres Vaters macht<br />
sie sich mit ihrem Kindermädchen Albertine auf<br />
den Weg, um an Schwertkampf-Meisterschaften<br />
teilzunehmen. Unterwegs werden die beiden im<br />
Wald von Räubern überfallen und flüchten in<br />
ein nahe gelegenes Schloss. Dort ist Prinz Lucas<br />
gerade auf Prinzessinnen-Schau. Allerdings<br />
gefällt ihm keine der Bewerberinnen. Dornröschen<br />
gähnt ihm zu viel, und Aschenputtel verliert<br />
ständig ihren Schuh. Eigentlich wünscht er<br />
sich eine Prinzessin, mit der er auch mal über<br />
das Schwertkämpfen reden kann. So eine wie<br />
Lilly …<br />
eRIch KäSTNeR<br />
emil und die Detektive<br />
Originaltheaterfassung; 4 D - 12 H - Kinder -<br />
Simdek - 2 Std.; ab 6 Jahren; UA: Theater<br />
am Schiffbauerdamm, Berlin, 1930<br />
Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin<br />
fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony<br />
Hütchen erwarten ihn am Bahnhof Friedrichstraße.<br />
Doch Emil jagt bereits den Dieb, der ihm im<br />
Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück<br />
bekommt Emil dabei bald Unterstützung von<br />
Gustav mit der Hupe und seinen Jungs.<br />
emil und die Detektive<br />
Für die Bühne bearbeitet von götz loepelmann<br />
und Robert Koall; 4 D - 6 H - Kinder - 4 Dek -<br />
1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren; UA: Deutsches Schauspielhaus,<br />
Hamburg, 1998<br />
emil und die Detektive<br />
Für die Bühne neu bearbeitet von<br />
Kirstin Hess und Frank Panhans; mit<br />
liedtexten von Franziska Steiof; 5 D - 5 H<br />
(Doppel besetzungen); ca. 75 Minuten<br />
Kirstin Hess und Frank Panhans haben eine Textfassung<br />
erarbeitet, die ohne Pause gespielt werden<br />
kann und die doch dem originalen Buchtext<br />
voll und ganz gerecht wird. Sie bleiben Kästners<br />
Stil dabei treu, fügen keine Modernisierungen<br />
ein und geben den Figuren trotz der Kürze des<br />
Textes viel individuellen Raum. Franziska Steiofs<br />
originelle Liedtexte fügen sich in die rhythmische<br />
Spielfassung glänzend ein und charakterisieren<br />
die Figuren zusätzlich aufs Schönste.<br />
emil und die drei Zwillinge<br />
Für die Bühne bearbeitet von James Krüss<br />
3 D - 10 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
Doppelbesetzung möglich<br />
Dies ist die zweite Geschichte von Emil und<br />
den Detektiven. Emil und die Detektive sind begeistert:<br />
Ihr erster „Fall“ wird verfilmt! Und dann<br />
hat auch noch Emils Freund, der „Professor“, ein<br />
Haus an der Ostsee geerbt und lädt Emil und die<br />
Detektive, samt Emils Großmutter und Pony Hütchen<br />
<strong>für</strong> die Sommerferien ein. Natürlich lassen<br />
dort die Abenteuer nicht lange auf sich warten.<br />
27
Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />
28<br />
Das doppelte Lottchen<br />
Für die Bühne bearbeitet<br />
von Henning Bock und Jürgen Popig;<br />
8 D - 5H, (Doppelbes. möglich);<br />
ab 6 Jahren; UA: Staatstheater Stuttgart, 2002<br />
Im Ferienlager am Bühlsee stehen sich Luise<br />
Palfy aus Wien und Lotte Körner aus München<br />
fassungslos gegenüber: Sie gleichen sich wie ein<br />
Ei dem anderen. Als Lotte und Luise hinter das<br />
Geheimnis ihrer Ähnlichkeit kommen, fassen sie<br />
einen Plan. Luise fährt als Lotte nach München<br />
und Lotte als Luise nach Wien.<br />
Das fliegende Klassenzimmer<br />
Für die Bühne bearbeitet von Franziska<br />
Steiof, 1 D - 8 H (oder 2 D - 7 H), ab 7 Jahren, frei<br />
zur UA; auch <strong>für</strong> große Spielgruppen geeignet<br />
Während im Internat die Proben <strong>für</strong> die weihnachtliche<br />
Theateraufführung auf Hochtouren<br />
laufen – man spielt „Das fliegende Klassenzimmer“,<br />
verfasst von Johnny Trotz – haben die<br />
Stadtschüler den Rudi Kreuzkamm mitsamt<br />
der Diktathefte entführt. Das können Martin,<br />
Matze, Sebastian, Uli und Johnny natürlich<br />
nicht kampflos hinnehmen. Außerdem führt<br />
ein gefährliches Experiment zu einem gebrochenen<br />
Bein und ein Brief – vielleicht noch<br />
schlimmer – zu einem gebrochenen Herzen.<br />
In dieser klassischen Internatsgeschichte, die<br />
Erich Kästner selbst <strong>für</strong> sein bestes Kinderbuch<br />
hielt, wird deutlich, dass die Kindheit nicht nur<br />
„aus prima Kuchenteig gebacken“ ist, sondern<br />
dass auch Kinder schon sehr einsam sein können<br />
und unsicher. Doch alles wird leichter, wenn man<br />
gute Freunde hat.<br />
Mit leiser Melancholie und warmem Humor erzählt<br />
Kästner von den Abenteuern der Internatsjungen<br />
und lässt uns ihre kleinen und großen<br />
Sorgen verstehen.<br />
FranZisKa steiOF ist seit 20 Jahren als selbständige<br />
regisseurin und autorin an zahlreichen<br />
deutschsprachigen theatern beschäftigt. Unter<br />
anderem produzierte sie mit theater triebwerk<br />
auf Kampnagel in hamburg und inszeniert<br />
am staatstheater hannover, dem Düsseldorfer<br />
schauspielhaus, dem theater der Jugend in Wien<br />
und am Grips theater Berlin. sie inszenierte in der<br />
saison 2010/11 die Uraufführung von „so lonely“<br />
(Per nilsson) am Grips theater. Franziska steiof<br />
schrieb darüber hinaus bereits auftragswerke <strong>für</strong><br />
das theater linz, das Düsseldorfer schauspielhaus<br />
sowie das schauspielhaus Kiel.<br />
Der 35. Mai oder Konrad reitet<br />
in die Südsee<br />
Für die Bühne bearbeitet von götz loepelmann<br />
und Dagmar leding; notenmaterial erhältlich<br />
(gEMA-pflichtig); 3 D - 8 H - 8 Dek - 2 Std.;<br />
ab 6 Jahren; UA: Deutsches Schauspielhaus<br />
Hamburg, 1988<br />
Der 35. Mai ist ein Stück über die Kraft der Phantasie:<br />
Alles ist möglich, wenn man sich die Frei-<br />
heit nimmt, daran zu glauben. Konrad, sein Onkel<br />
Ringelhut und das Pferd Negro Kaballo nehmen<br />
sich diese Freiheit und erleben in kürzester Zeit<br />
ganz erstaunliche Dinge auf ihrem Weg in die<br />
Südsee. Das Schlaraffenland, die Burg der Vergangenheit,<br />
die verkehrte Welt und Elektropolis sind<br />
Stationen ihrer abenteuerlichen Reise.<br />
Die Konferenz der Tiere<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />
Eines Abends beim Abendessen am Tschadsee<br />
wird es den Tieren zu dumm. Alois, der Löwe,<br />
Oskar, der Elefant und die Giraffe Leopold ärgern<br />
sich über die Menschen! Konferenzen und<br />
Kriege am laufenden Band. Und dabei denken diese<br />
unbelehrbaren Kerle überhaupt nicht an ihre<br />
Kinder! Die Tiere rufen ihre erste und letzte Konferenz<br />
aus, auf der endlich der Frieden beschlossen<br />
werden soll. Doch die Menschen können sehr<br />
hartnäckig sein, müssen sie feststellen.<br />
Auch als Musical <strong>für</strong> Schulen und Jugendorchester<br />
erhältlich<br />
Pünktchen und Anton<br />
Für die Bühne bearbeitet von Franziska Steiof;<br />
5 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Düsseldorfer Schauspielhaus<br />
2010<br />
Auf der Weidendammer Brücke steht eines<br />
Nachts eine arme blinde Frau mit einem kleinen<br />
Mädchen, um Streichhölzer zu verkaufen. Ein<br />
tapferer Junge ist schneller als alle Erwachsenen<br />
und bringt einen Verbrecher zu Fall. Das Fräulein<br />
Andacht und Robert der Teufel schmieden dunkle<br />
Pläne. Die dicke Berta tanzt Tango und schwingt<br />
Keulen. Herr und Frau Pogge sind Eltern, jedoch<br />
leider nur im Nebenberuf.<br />
Diese Fassung beinhaltet zahlreiche Songtexte, die<br />
individuell vertont werden können. Die Originalmusik<br />
von Thomas Zaufke kann jedoch auf Wunsch<br />
ebenfalls angeboten werden.<br />
Pünktchen und Anton<br />
Originaltheaterfassung;<br />
5 D - 7 H - 5 Dek - 2 Std.; ab 6 Jahren<br />
und<br />
Für die Bühne bearbeitet von Inken Böhack,<br />
Dagmar leding und götz loepelmann;<br />
5 D - 6 H - 6 Dek - 2 Std.; ab 6 Jahren<br />
UA: Schauspielhaus, Hamburg, 1989<br />
RuDyARD KIPLINg<br />
Das Dschungelbuch<br />
Für die Bühne bearbeitet von Utz Thorweihe;<br />
2 D - 8 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Die Kugel, Köln, 1988<br />
Der Menschenjunge Mogli wird von Wölfen großgezogen.<br />
Er gewinnt Freunde unter den Tieren<br />
des Dschungels. Nur der Tiger Shir-Khan kämpft<br />
und intrigiert weiter gegen ihn, doch mit Hilfe<br />
seiner Freunde bleibt Mogli am Ende der Sieger.<br />
KAReN KöhLeR<br />
Ramayana. ein heldenversuch<br />
5 Darsteller (nach Möglichkeit 1 D);<br />
ab 10 Jahren; Badische landesbühne, 2012<br />
Der Chor langweilt sich, er lungert herum, ziellos,<br />
planlos. Es fehlt etwas im Leben - etwas Aufregendes!<br />
Etwas... HELDENHAFTES! Wo aber soll<br />
man noch einen Helden finden in einer Zeit, in<br />
der scheinbar alle schon da waren? Der Chor<br />
ist sich uneins - bis einer auf die rettende Idee<br />
kommt: Einen Helden aus dem alten Indien, das<br />
hatten sie schon lange nicht mehr. Von Rama,<br />
dem Göttlichen, dem Mann von Sita, dem Sieger<br />
über Ravana soll erzählt werden. Denn diese Geschichte<br />
hat Kraft, birgt Sensationen! Also schlüpfen<br />
sie in ihre Rollen, erzählen vom Wettkampf<br />
um die Hand der schönen Sita, von Ravanas<br />
Niederlage, seinem Zorn - und seiner Rache, dem<br />
Raub der schönen Braut. Es sieht eine Weile gut<br />
aus <strong>für</strong> Ravana. Bis Rama, der Unermüdliche, auf<br />
seiner Suche nach Sita die Hilfe von Hanumans<br />
Affenarmee bekommt. Die letzte Schlacht der<br />
beiden Rivalen ist groß, lang, blutig; und mehr<br />
und mehr verschwimmen dabei die Grenzen zwischen<br />
Rolle und Darsteller. Denn das eben fordert<br />
jeder echte Held von sich und den Getreuen: die<br />
bedingungs- und rückhaltlose Hingabe an die Sache.<br />
Alles <strong>für</strong> die Sache, die Ehre, das Ziel - das ist<br />
ein Held! Da<strong>für</strong> ist Rama bereit, seine Freunde zu<br />
opfern und seine große Liebe zu verstoßen - ist<br />
das noch ein Held? Der Antiheld hingegen denkt<br />
nur an sich und nimmt sich, lustvoll, gierig, was<br />
immer ihm gefällt, ohne jede Rücksicht auf andere,<br />
ein echter Bösewicht! Sind aber nicht doch vielleicht<br />
seine weichen Federbetten der Pritsche des<br />
Kriegsherrn vorzuziehen? Am Ende des Spiels beschleicht<br />
den Chor ein mulmiges Gefühl. Man hat<br />
Mut und Risiko genossen und in großen Gefühlen<br />
geschwelgt. Doch irgendwie war diese Heldensaga<br />
nicht ganz einwandfrei. Ein Held soll strahlend<br />
sein und gut, sein Gegner böse und eindimensional.<br />
Doch Rama und Ravana lassen beide ebenso<br />
zu wünschen übrig, wie sie unsere Wünsche erfüllen.<br />
So gibt der Chor am Ende gerne zu, dass<br />
Heldenmut zwar manchmal Not tut, dass aber in<br />
der Zwischenzeit ein zivilisiertes Picknick in gemütlicher<br />
Runde ganz angenehm sein kann.<br />
JAMeS KRüSS<br />
Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen<br />
Für die Bühnen bearbeitet von Dirk Fröse;<br />
1 D - 6 H - Dek und Simdek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 8 Jahren; Hessisches Staatstheater<br />
Wiesbaden, 2003<br />
Mit dem Lachen verkauft man die innere Freiheit.<br />
Das lernt Timm schnell, der leichtfertig mit<br />
dem Baron Lefuet einen Vertrag geschlossen hat:<br />
im Tausch gegen sein Lachen lässt ihn der teuflische<br />
Baron jede Wette gewinnen. Bald schon<br />
erkennt Timm, wie schlecht seine Wahl war. Nach<br />
einem langen Weg helfen ihm endlich neu gewonnene<br />
Freunde, zum letzten Mal um das Richtige<br />
zu wetten.<br />
„Das wäre ja gelacht, wenn das leben nicht schön wäre.“ (Das fliegende Klassenzimmer)<br />
guuS KuIJeR<br />
Wir alle <strong>für</strong> immer zusammen<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Philippe Besson und Andreas Steudtner;<br />
nach der Übersetzung von Sylke Hachmeister;<br />
2 D - 1 H; ab 8 Jahren; UA: Hans Otto<br />
Theater Potsdam, 2006<br />
Polleke erlebt eine Kindheit in der Gegenwart: Die<br />
Erwachsenen suchen nach dem privaten Glück<br />
und scheitern manchmal, die Kinder sind konfrontiert<br />
mit ebenso vielen individuellen Möglichkeiten<br />
wie Einschränkungen. Polleke sucht<br />
ihren ganz eigenen Weg. Sie bleibt dabei immer<br />
spontan und offenherzig.<br />
Pünktchen und Anton: Stadttheater Bremen © heiko Sandelmann<br />
Nominiert <strong>für</strong> den Deutschen <strong>Kindertheater</strong>preis<br />
2008, eingeladen zur Augenblick Mal!<br />
Das glück kommt wie ein Donnerschlag<br />
Für die Bühne bearbeitet von christian<br />
Schönfelder und christian Müller,<br />
2 D – 1 H; ab 10 Jahren; UA: Junges Ensemble<br />
Stuttgart, 2010<br />
„Die Bearbeitung von christian Schönfelder und<br />
christian Müller lässt bei aller Komik auch den<br />
Raum <strong>für</strong> Probleme eines heranwachsenden Mädchens.<br />
Es wechseln sich komische und ernsthafte<br />
Momente wie im leben. Ein wichtiges Stück über<br />
ein selbstbewusstes Mädchen, das die erwachende<br />
Sexualität schon spürt, aber sie noch nicht ganz<br />
wahrnehmen will.“ (MAnFRED JAHnKE)<br />
Ich bin Polleke!<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Sabine Wöllgens nach der Übersetzung<br />
ins Deutsche von Sylke Hachmeister;<br />
2 D - 1 H; ab 10 Jahren; UA: Theater der<br />
Figur nenzing, 2009<br />
Es scheint ein trauriger Sommer zu werden. Pollekes<br />
Freund Mimun verbringt die ganzen Ferien<br />
in Marokko. Ihre Mutter streitet mal wieder<br />
lautstark mit Walter, Pollekes neuem Stiefvater<br />
und gleichzeitigem Klassenlehrer. Vor allem aber<br />
vermisst Polleke ihren Großvater sehr. Opa ist vor<br />
kurzem gestorben. Und weil Polleke keinen Glauben<br />
hat, glaubt sie auch nicht an Wunder: dass<br />
ihr Opa im Himmel wohnt zum Beispiel oder als<br />
Kalb wiedergeboren wird. Aber wie soll sie dann<br />
richtig trauern? Nur an die Liebe glaubt Polleke.<br />
Und deshalb weiß sie plötzlich ganz genau, woraus<br />
Wunder gemacht sind.<br />
Morgens ist die Welt am schönsten<br />
Für die Bühne bearbeitet von carolina<br />
gleichauf, 2 D - 1 H (auch 3 D - 2 H möglich);<br />
ab 8 Jahren, frei zur UA<br />
Pollekes Vater Spiek klaut Geld aus der Kaffeedose<br />
und muss erst nach Nepal reisen, um sein<br />
eigenes Leben zu verstehen. Ihre Freundin Caro<br />
flirtet mit Mimun und ihre Mutter weiß immer<br />
noch nicht, ob sie Lehrer Walter heiraten soll.<br />
Doch am schlimmsten ist es, dass Pollekes Opa<br />
nicht mehr gesund wird. Pollekes Welt ist also<br />
überhaupt nicht immer schön. Doch sie lässt sich<br />
davon nicht beirren. Sie nimmt Anteil am Leben<br />
ihrer Familie und ihrer Freunde, ohne sich dabei<br />
selbst zu verlieren. Sie geht schöpferisch mit ihren<br />
Sorgen und Wünschen um, sie lernt, zu unterscheiden,<br />
was ihr wichtig ist. In phantasievollen<br />
Bildern und Gedichten erzählt sie uns ohne verklärenden<br />
Kitsch von einer Kindheit in der modernen<br />
Welt.<br />
carolina gleichauf montiert Szenen aus den<br />
Bänden „Es gefällt mir auf der Welt“, „Das glück<br />
kommt wie ein Donnerschlag“ und „Wunder kann<br />
man nicht bestellen“ zu einem rhythmischen und<br />
schnellen Stücktext.<br />
ein himmlischer Platz<br />
Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller;<br />
nach der Übersetzung von Sylke Hachmeister;<br />
4 D - 4 H (Doppelbesetzungen möglich);<br />
ab 8 Jahren; UA: landesbühne niedersachsen<br />
nord, 2010<br />
Florian ist zehn Jahre alt. Und er versteht sehr viel.<br />
Zum Beispiel, dass man miteinander sprechen<br />
kann, aber einander trotzdem nicht versteht. Und<br />
dass es zu viel sein kann <strong>für</strong> einen zehnjährigen<br />
Jungen, einen riesigen rosa Elefanten im Bauch<br />
haben zu müssen, weil Katja gesagt hat, dass sie<br />
ihn liebt. Und Florian versteht auch, warum der<br />
Spatz Nico so gerne in seinen roten Haaren sitzt.<br />
Aber eigentlich gehört Nico zu Frau Raaphorst. Frau<br />
29
Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />
30<br />
Raaphorst sagt zum Schlüssel „Gabel“ und vergisst<br />
auch sonst Einiges. Zusammen mit Katja beginnt<br />
Florian, sich um die alte Oma zu kümmern.<br />
Er versucht, das Vergessen zu verstehen. Und die<br />
Liebe. Das ist so viel <strong>für</strong> einen kleinen Jungen, dass<br />
er sich fast in seinem eigenen Leben verirrt.<br />
Das Buch von allen Dingen<br />
Für die Bühne bearbeitet von Thorsten Wilrodt;<br />
nach der Übersetzung von Sylke Hachmeister;<br />
5 D - 3 H; ab 10 Jahren; UA: Junges Schauspielhaus<br />
Hamburg, 2009<br />
Thomas erkennt Dinge, die andere nicht sehen.<br />
Er sieht tropische Fische in den Grachten und wie<br />
schön Elisa mit dem Bein aus Leder ist. Er kann<br />
zu der Musik von Beethoven schweben, und er<br />
fühlt die Magie von Frau Van Amersfoort, die ihren<br />
Mann im Widerstand verloren hat. Thomas<br />
sieht sogar den Herrn Jesus, der ihm anbietet,<br />
ihn einfach nur Jesus zu nennen. Aber helfen<br />
kann ihm Jesus anscheinend trotzdem nicht.<br />
Wenn Thomas’ bigotter Vater zuschlägt, dann<br />
schluchzen die Engel im Himmel und die ganze<br />
Welt steht still vor Entsetzen. Doch Thomas hat<br />
ein Ziel: Er will glücklich werden. Und deshalb<br />
muss er sehr mutig sein. Er beginnt, dem Vater<br />
alle Plagen Ägyptens zu bereiten – und plötzlich<br />
bekommt er dabei Hilfe.<br />
junge töne: „Das Buch von allen Dingen“ –<br />
Musiktheater von clemens nachtmann nach<br />
guus Kuijer, mit einem libretto von<br />
Manfred Weiß. nähere Informationen finden<br />
Sie im Programmteil „junge töne“ (und auf<br />
www.kindertheater.de).<br />
KAThRIN LeueNBeRgeR<br />
SIByLLe heINIgeR<br />
Kleiner Riese Stanislas<br />
1 D (andere Besetzungen möglich); ab 6 Jahren,<br />
UA: Figurentheater lupine, 2009<br />
Als Stanislas auf die Welt kommt, ist er winzig<br />
klein. So klein wie ein kleiner Finger. Doch Stanislas<br />
isst und isst und deshalb wächst er ungeheuer<br />
schnell. Bald überragt er seine Freunde, bald ist er<br />
schon so groß wie ein Baum. Den anderen Kindern<br />
ist er peinlich, sie wollen nicht mehr mit ihm<br />
spielen. Stanislas wird einsam und sehr schüchtern.<br />
Er geht gar nicht mehr aus dem Haus, sondern<br />
pflegt lieber seinen Dachgarten. Dort trifft<br />
er eines Tages auf Arthur, die Ameise, die nicht<br />
mehr mit ihren Kollegen in der Kolonne gehen<br />
will. Arthur geht lieber immer geradeaus, er will<br />
nämlich einen Fluss <strong>für</strong> sein Papierschiff finden.<br />
Arthur weiß, dass es <strong>für</strong> jeden auf der Welt einen<br />
Platz geben kann. Und Stanislas ist von so<br />
viel Wagemut sehr beeindruckt. Doch erst als die<br />
singende Giraffe Agathe ihn überredet, mit ihr in<br />
den Zirkus zu gehen, beginnt <strong>für</strong> Stanislas seine<br />
eigene Reise. Er wird mutig genug, sich von<br />
Umwegen nicht mehr beirren zu lassen, er überwindet<br />
Höhen und Tiefen. Und schließlich findet<br />
Stanislas den Ort, an dem er glücklich wird.<br />
„Kleiner Riese Stanislas“ wurde zu den Mülheimer<br />
Kinderstücken 2010 eingeladen: „leuenbergers<br />
dramatische Erzählung ist berührend einfach und<br />
liefert vielleicht nicht nur <strong>für</strong> Figurentheater<br />
großartige Bilder. Auch Stanislas findet am Ende<br />
seinen Platz. Und seine größe spielt dann keine<br />
Rolle mehr.“ (nInA PETERS)<br />
Nominiert <strong>für</strong> den Mülheimer<br />
Kinderstücke-Preis 2010<br />
ASTRID LINDgReN<br />
Die Brüder Löwenherz<br />
Für die (große) Bühne bearbeitet von<br />
christian Schönfelder; 1 D - 6 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 8 Jahren, frei zur UA<br />
Um den todkranken Krümel zu trösten und ihm<br />
die Angst zu nehmen, erzählt ihm sein Bruder<br />
Jonathan Löwe von Nangijala, dem schönen<br />
Kirschtal, in dem sie sich einst wieder sehen werden.<br />
Doch dann geschieht das Schreckliche: Jonathan<br />
kommt bei einem Unfall ums Leben, und<br />
Krümel hat fortan keinen sehnlicheren Wunsch<br />
mehr, als ihm nach Nagijala zu folgen. Dort ist<br />
Krümel zum ersten Mal wirklich glücklich und<br />
ausgelassen. Bis Jonathan ihm von der großen Gefahr<br />
erzählt, die dem friedlichen Tal droht: Tengil<br />
Die Brüder Löwenherz: Theater an der Parkaue © christian Brachwitz<br />
und sein Ungeheuer Katla wollen die Menschen<br />
des Kirschtals zu Sklaven machen. Die Brüder<br />
schließen sich dem Widerstand an. Und Löwenherzen<br />
schlagen nun in ihrer Brust. Sogar der<br />
kleine Karl überwindet am Ende seine Angst und<br />
steht dem geliebten Bruder bei.<br />
Erzähltheaterfassung:<br />
Die Brüder Löwenherz<br />
<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet von christian<br />
Schönfelder und Klaus Hemmerle; 2 D - 3 H; ab<br />
10 Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2007<br />
Die Schauspieler erzählen gemeinsam aus der<br />
Ich-Perspektive. Das Zusammenspiel verdoppelt<br />
die spielerische Ebene bei Astrid Lindgren, ermöglicht<br />
schnelle Rollen- und Szenenwechsel<br />
und rasche Ein- und Ausstiege zwischen den<br />
dialogischen und erzählten Passagen. Die ausgewählten<br />
epischen Beschreibungen definieren<br />
neue Handlungsorte und schaffen Raum <strong>für</strong> die<br />
Phantasie der Zuschauenden.<br />
Ronja Räubertochter<br />
Für die Bühne bearbeitet von Barbara Hass; nach<br />
der Übersetzung ins Deutsche von Anna-liese<br />
Kornitzky; 3 D - 6 H - 2 Dek und Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab<br />
7 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1987<br />
„In der Konfrontation mit der Außenwelt erfahren<br />
Ronja und Birk, dass sie aufeinander angewiesen<br />
sind; sie erleben Abenteuer und bestehen gefahren,<br />
die sie trotz manchen Streits immer weiter<br />
zueinander führen. So verbindet sich in dieser<br />
geschichte der glaube an die Weisheit und Allmacht<br />
der natur mit dem Vertrauen in die Fähigkeit<br />
des Menschen, Konflikte friedvoll lösen<br />
zu können.“ (KInDlERS lITERATURlEXIKOn)<br />
Im Land der Dämmerung<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren;<br />
DEA: Staatstheater; Braunschweig, 2000<br />
Der kleine Göran ist schon seit langem krank<br />
und muss im Bett liegen. Doch nachts kommt<br />
Herr Lilienstengel und nimmt ihn mit ins Land<br />
der Dämmerung, wo er lauter wunderbare Dinge<br />
erlebt: Er isst leckere Bonbons von Bäumen,<br />
steuert eine Straßenbahn, feiert Feste und angelt<br />
vor Herrn Lilienstengels Häuschen vom Bootssteg<br />
aus Barsche. Im Land der Dämmerung spielt<br />
es keine Rolle, dass Göran ein krankes Bein hat.<br />
Mio, mein Mio<br />
Deutsch von Anna-liese Kornitzky;<br />
2 D - 4 H - 10 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1979<br />
Lange schon wird Prinz Mio im Land der Ferne<br />
erwartet. Denn er ist der Einzige, der den schrecklichen<br />
Ritter Kato besiegen kann. Aber er findet<br />
dort auch endlich seinen Vater und einen wahren<br />
Freund.<br />
junge töne: „Mio, mein Mio“ – Kinderoper von<br />
constantin Régamey nach Astrid lindgren, mit<br />
einem libretto von gerda Bächli. nähere Informationen<br />
finden Sie im Programmteil „junge<br />
töne“ (und auf www.kindertheater.de).<br />
Karlsson vom Dach<br />
Stück in zwei Akten; Deutsch von<br />
Senta Kapoun und Dagobert nerding;<br />
5 D - 7 H - Simdek - 1 3 / 4 Std.; ab 5 Jahren<br />
DEA: nationaltheater, Mannheim, 1971<br />
Auf dem Dach eines ganz gewöhnlichen Hauses,<br />
direkt neben dem Schornstein wohnt ein kleiner<br />
selbstbewusster Herr in seinen besten Jahren:<br />
Karlsson vom Dach. Das weiß nur keiner, außer<br />
Lillebror natürlich, denn Karlsson kommt immer<br />
zu ihm durch das offene Fenster geflogen.<br />
Leider hat Karlsson ganz andere Ansichten von<br />
Dampfmaschinen, Bonbons und Sauberkeit als<br />
Lillebrors Eltern …<br />
Michel in der Suppenschüssel<br />
Deutsch von Anna-liese Kornitzky;<br />
4 D - 5 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />
DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1985<br />
Selbst wenn Michel nur sparsam sein möchte und<br />
den letzten Rest Suppe aus der Terrine schleckt,<br />
werden seine guten Absichten völlig verkannt. Und<br />
auch die Magd Lina weiß seine Hilfe beim Zähneziehen<br />
überhaupt nicht angemessen zu schätzen!<br />
Winter in Lönneberga oder<br />
Wie Michel eine heldentat vollbrachte<br />
Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger;<br />
4 D - 3 H (auch mit 6 Darstellern spielbar);<br />
ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2011<br />
Am Sonntag, den 18. Dezember vollbrachte Michel<br />
eine „Heldentat, dass ganz Lönneberga jubelte<br />
und alle seine Streiche vergeben und vergessen<br />
wurden“. Denn Michel hatte Alfred das Leben<br />
gerettet! Ganz allein hat er mitten in der Nacht<br />
sein Pferd Lukas angespannt und den kranken<br />
Knecht durch einen eisigen Schneesturm nach<br />
Mariannelund zum Doktor gebracht. Dagegen ist<br />
es doch wirklich nur eine Kleinigkeit, dass er zuvor<br />
seinen Vater mit einem Schneeball mundtot<br />
gemacht und die alte Maduskan in einer Wolfsgrube<br />
gefangen hatte. Denn eigentlich wollte Michel<br />
sowieso immer nur das Richtige tun. Und<br />
dabei darf man, bekanntlich, nicht „knausern“.<br />
Deshalb küsst Michel die Pastorsfrau auch gleich<br />
mehrfach und davon ist selbst sein Vater Anton<br />
ausnahmsweise gerührt.<br />
Pippi Langstrumpf<br />
Deutsch von Silke von Hacht; 4 D - 6 H -<br />
Kinder - 6 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />
DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1968<br />
Pippi Langstrumpf wohnt mit ihrem Pferd und<br />
dem kleinen Affen Herrn Nilsson in der Villa<br />
Kunterbunt und macht, was sie will. Sie ist das<br />
stärkste Mädchen der Welt, wunderbar unerzogen<br />
und lügt ganz außergewöhnlich gut. Pippi<br />
triumphiert über Einbrecher, Lehrerinnen und<br />
Polizisten und ist <strong>für</strong> Tommy und Annika eine<br />
großartige Freundin.<br />
Pippi auf den sieben Meeren<br />
Für die Bühne bearbeitet von Stefan Schroeder;<br />
2 D - 4 H; ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour 2011<br />
Etwas Fürchterliches ist passiert: Heimtückische<br />
Piraten haben Pippis Vater, den berühmten Kapitän<br />
Langstrumpf, entführt! Zum Glück findet<br />
Pippi seine Flaschenpost und sofort bricht sie<br />
zusammen mit Tommy und Annika zu einer<br />
Rettungsaktion auf. Mit Hilfe einer alten Wahrsagekugel,<br />
eines abenteuerlichen Fluggeräts und<br />
einer großen Menge Dynamits gelingt es den<br />
drei Kindern tatsächlich, den Kapitän vor dem<br />
sicheren Hungertod zu bewahren. Sogar den<br />
Langstrumpf‘schen Schatz hätten sie fast noch<br />
in Sicherheit bringen können, hätten nicht Blut-<br />
Svente und Messer-Jocke zu einem besonders<br />
fiesen Trick gegriffen. Weil die beiden aber weit<br />
weniger helle als fies sind, hat Pippilotta Langstrumpf<br />
wenig Mühe, sie zu einem recht unvorteilhaften<br />
Tausch zu ‚überreden‘. Am Ende stechen<br />
unsere Helden mit zwei schönen Schiffen<br />
und dem Schatz in See, während Blut-Svente und<br />
Messer-Jocke immerhin noch eine Axt und ein<br />
Buch über den Floßbau in Händen halten.<br />
Südsee-Abenteuer mit Pippi:<br />
Pippi in Taka-Tuka-Land<br />
Für die Bühne bearbeitet von Heidi Ernsti und<br />
Ralph Reiniger; 5 D - 4 H - Stat. - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 5 Jahren<br />
Pippi plündert den Weihnachtsbaum<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Tristan Berger; 3 D - 4 H; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2006<br />
Mittanzen sollen bei Pippis Weihnachtsfest nicht<br />
nur die Weihnachtsbäume, sondern auch alle<br />
Kinder der Stadt, sogar der einsame kleine Elof.<br />
Nur Frau Finkvist bekommt nichts von der Torte,<br />
weil sie eine gar zu dumme Person ist. Und dem<br />
sehr feinen Herrn, der ganz unverschämt die Villa<br />
Kunterbunt kaufen will, wird eine ordentliche<br />
Lektion erteilt.<br />
An Weihnachten kann Pippi neben ihrem anarchischen<br />
Witz auch ihre gefühlvolle Sorge um<br />
die Freundinnen und Freunde zeigen. Aber auch<br />
auf gute alte Bekannte wie Donner-Karlsson und<br />
Blom muss das Publikum in Tristan Bergers Bühnenbearbeitung<br />
nicht verzichten – es muss nur<br />
ein bisschen Phantasie mitbringen!<br />
Meisterdetektiv Kalle Blomquist<br />
Die spannende Kriminalgeschichte; <strong>für</strong><br />
die Bühne bearbeitet von Eberhard Möbius;<br />
2 D - 6 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1974<br />
Kalle Blomquist überführt mit gewohnt kriminalistischem<br />
Gespür einen gesuchten Juwelendieb!<br />
Rasmus, Pontus und<br />
der Schwertschlucker<br />
Deutsch von Senta Kapoun;<br />
3 D - 7 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
DEA: Theater der Jugend, Bonn, 1972<br />
Weil seine Schwester Liebeskummer hat, beschließt<br />
Rasmus, zusammen mit seinem Freund<br />
Pontus nachts in die Villa des treulosen Lieb-<br />
31
Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />
32<br />
habers einzusteigen und die Schwester zu rächen.<br />
Alfredo, der tagsüber auf dem Jahrmarkt<br />
Schwerter schluckt und des Nachts Tafelsilber<br />
klaut, befindet sich in dieser Nacht mit seinem<br />
Komplizen auf einem „Streifzug“ und steigt in<br />
dieselbe Villa ein …<br />
Rasmus und der Landstreicher<br />
Deutsch von Senta Kapoun und Dagobert<br />
nerding; 6 D - 6 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder Hamburg, 1972<br />
Eigene Eltern zu haben, das ist der größte Wunsch<br />
der Kinder aus dem Waisenhaus. Weil die Leute<br />
immer nur Mädchen mit Locken wollen, macht<br />
sich Rasmus selber auf die Suche nach Eltern.<br />
Schon bald begegnet ihm Oskar, der Landstreicher.<br />
Mit ihm geht er auf die Reise und findet das<br />
Landstreicherleben herrlich, bis sie plötzlich in<br />
eine schlimme Sache verwickelt werden!<br />
BOy LORNSeN<br />
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt<br />
Für die Bühne bearbeitet von Eberhard Möbius;<br />
2 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />
Hamburg<br />
Wenn ein fähiger Roboter wie Robbi und ein<br />
talentierter Erfinder wie Tobbi gemeinsam eine<br />
Reise machen, um eine vertrackte Rätselaufgabe<br />
zu lösen, wenn diese Reise auch noch in einem<br />
selbstkonstruierten Fliewatüüt vor sich geht,<br />
einem Allzweck-Hubschrauber, der auch zu Lande<br />
und zu Wasser einsetzbar ist, dann passiert viel<br />
Aufregendes.<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
zum 75.<br />
Geburtstag!<br />
PAuL MAAR<br />
Was gackert denn da?<br />
gedichte, Reime und Rätsel von Paul Maar<br />
<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet von Manfred Jahnke;<br />
5 D (auch als gemischtes Ensemble möglich);<br />
ab 4 Jahren, UA: akademietheater Ulm, 2008<br />
Fünf Spielerinnen zeigen einen Kindertag in<br />
Reimen. Sie werden mit lustigen Gedichten geweckt<br />
und schlafen mit einem Abendlied ein. Fast<br />
das ganze Leben ist <strong>für</strong> Kinder noch ein Rätsel,<br />
doch wenn es sich reimt, dann macht das Raten<br />
großen Spaß.<br />
„gewohntes erscheint ungewohnt und neu, das<br />
Zauberhafte ganz normal, Worte vermählen sich<br />
und gehen mitunter seltsame Verbindungen ein …“<br />
(Bn – öSTERR. BIBlIOTHEKSWERK)<br />
In einem tiefen, dunklen Wald<br />
Ein Märchen in der Bearbeitung von<br />
Paul Maar und Rainer lewandowski;<br />
3 D - 4 H - Simdek; ab 7 Jahren; UA: E.T.A.<br />
Hoffmann Theater, Bamberg, 2000<br />
In einem tiefen, dunklen Wald<br />
Für die Bühne bearbeitet von christopher<br />
gottwald und Rainer Hertwig; 2 D - 2 H; ab 7<br />
Jahren; EA: Theater Pfütze, nürnberg 2001<br />
Weil ihr keiner der Bewerber, die um ihre Hand<br />
anhielten, gefiel – sie war nämlich nicht nur ziemlich<br />
schön, sondern auch ziemlich hochmütig –<br />
kam Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora auf<br />
die ungewöhnliche Idee, sich von einem Untier<br />
entführen zu lassen. Dann würden wohl die mutigsten<br />
Prinzen von weit her kommen, um sie zu<br />
PAuL MAAR ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen<br />
Kinder- und Jugendbuchautoren. Er wurde am 13. Dezember<br />
1937 in Schweinfurt geboren, studierte Malerei und Kunstgeschichte<br />
und war einige Jahre als Lehrer und Kunsterzieher an einem<br />
Gymnasium tätig, bevor er den Sprung wagte, sich als freier Autor<br />
und Illustrator ganz auf seine künstlerische Arbeit zu konzentrieren.<br />
Sein Werk wurde mit zahlreichen bedeutenden Auszeichnungen<br />
gewürdigt, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem<br />
Assitej-Preis. Für seine Verdienste um Kunst und Bildung wurde er<br />
vom Bayerischen Staatsministerium geehrt.<br />
AUS DER lAUDATIO ZUR VERlEIHUng DES ASSITEJ-PREISES 2007:<br />
„Paul Maar gehört zu den meistgespielten Autoren des Kinder- und Jugendtheaters.<br />
Mit seinem bis heute oft gespielten Stück „Kikerikiste“ von<br />
1973 wirkte er stilbildend, indem er mit den Mitteln des Theaters eine Parabel<br />
erzählt und den Spielcharakter hervorhebt. Während seine Kinderbücher<br />
am Schreibtisch entstanden, ließ er sich im <strong>Kindertheater</strong> immer<br />
wieder auf den Probenprozess als Inspiration ein. (...) Als einer der erfolgreichsten<br />
Kinderbuchautoren hat er aber auch da<strong>für</strong> gesorgt, dass das<br />
Kinder- und Jugendtheater auch in der Kinder- und Jugendliteraturszene<br />
zum diskutierten gegenstand wurde, etwa bei der Deutschen Akademie<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendliteratur in Volkach. Obendrein ist er bisher der<br />
einzige Autor, der die Autorenförderung des Kinder- und Jugendtheaters<br />
mit dem Paul Maar-Stipendium auch finanziell maßgeblich unterstützt.<br />
Vor diesem schon ein ganzes Künstlerleben andauernden Engagement<br />
<strong>für</strong> das Kinder- und Jugendtheater verneigen wir uns.“<br />
befreien, hofft sie. Doch das Untier – vermutlich<br />
ein Vegetarier – ist nicht im Geringsten an der<br />
Prinzessin interessiert, sondern nur an den Pralinen,<br />
die sie bei sich hat. Und auch sonst läuft<br />
nicht alles nach Plan …<br />
Kikerikiste<br />
3 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1973<br />
Die Clowns Kümmel und Bartholomäus betrachten<br />
die Welt voller Staunen. Während die beiden<br />
spielen und streiten, tritt der Musikmarschierer<br />
auf. Er kommandiert sie herum und nutzt sie aus<br />
– so lange, bis Kümmel und Bartholomäus erkennen:<br />
Wenn sie zusammenhalten, kann der Musikmarschierer<br />
ihnen nichts anhaben.<br />
Lippels Traum<br />
4 D - 5 H - 4 Dek und Simdek, 2 Std.;<br />
ab 7 Jahren; UA: Theater Pfütze in Koproduktion<br />
mit dem Stadttheater Fürth, 1995<br />
Ist Lippels Traum aus dem Orient gar kein<br />
Traum? Sind Asslam und Hamide aus der Wüste<br />
nicht in Wirklichkeit die beiden neuen türkischen<br />
Mitschüler? Aber bevor Lippel das herausfinden<br />
kann, muss er noch eine sehr böse Tante überlisten,<br />
damit Asslam und Hamide endlich zu ihrem<br />
Vater, dem Sultan, zurückkehren können.<br />
eine Woche voller Samstage<br />
3 D - 5 H - 5 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach,<br />
Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1986<br />
Eines Tages sucht sich das Sams den ängstlichen<br />
und biederen Herrn Taschenbier als neuen Papa<br />
aus. Und damit bleibt nichts mehr, wie es einmal<br />
war. Dahin ist die Ruhe und Beschaulichkeit.<br />
Aber ganz langsam wird Herr Taschenbier<br />
immer fröhlicher, immer unangepasster, ja ganz<br />
einfach immer „samsiger“!<br />
Wie es mit dem Sams weitergeht:<br />
Am Samstag kam das Sams zurück<br />
3 D - 5 H - 5 Dek und Simdek - 1 1 / 2 Std.<br />
ab 6 Jahren, UA: E.T.A. Hoffmann-Theater<br />
Bamberg, 1992<br />
<strong>Neue</strong> Punkte <strong>für</strong> das Sams<br />
5 D - 3 H - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren; UA: E.T.A.<br />
Hoffmann-Theater, Bamberg, 1993<br />
ein Sams <strong>für</strong> Martin Taschenbier<br />
Für die Bühne bearbeitet von Stefan Schroeder;<br />
4 D - 5 H, Statisten; ab 6 Jahren; UA: frei<br />
Sams in gefahr<br />
Für die Bühne bearbeitet von christian<br />
Schidlowsky und Paul Maar; 3 D - 4 H;<br />
ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />
Schloss Maßbach, 2004<br />
Sams in gefahr<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Paul Maar und Markus Hörner;<br />
3 D - 5 H - 5 Dek; ab 6 Jahren<br />
Die Maschimaschine<br />
2 D - 3 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
UA: Badische landesbühne Bruchsal, 1978<br />
Vier Akteure wissen nicht recht, wie es los gehen<br />
soll, das Stück. Sie versuchen zu improvisieren.<br />
Doch ihr Requisit, die Maschimaschine, ist leider<br />
eine sehr echte und nicht ungefährliche Maschine.<br />
Freunderfinder<br />
Unter Mitarbeit von René geiger; 3 D - 2 H -<br />
2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren; UA: Württembergische<br />
landesbühne, Esslingen, 1982<br />
Manchmal, wenn man keine Freunde findet,<br />
muss man sie eben erfinden. Eine behutsame Geschichte<br />
über Einsamkeit und Freundschaft.<br />
Mützenwexel<br />
4 D - 2 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 8 Jahren; UA: Württembergische<br />
landesbühne, Esslingen, 1981<br />
„Meine grundidee war es, eine ganz normale Familie<br />
darzustellen, Vater, Mutter und einige Kinder,<br />
vielleicht noch eine Tante oder eine großmutter.<br />
Dann kommt ein phantastisches Element hinzu: Jemand<br />
klingelt und gibt eine Mütze ab. Die Familie<br />
sagt: „Was sollen wir denn mit der Mütze?“ Einer<br />
setzt sie zufällig auf, und in dem Moment, wo er die<br />
Mütze aufhat, hat er die absolute Macht über die<br />
Familie, und das Familienleben muss so laufen, wie<br />
er das möchte.“ (PAUl MAAR)<br />
Der Aufzug<br />
3 D - 3 H - 1 Simdek - 1 1 / 2 Std.<br />
ab 6 Jahren; UA: lTT, Tübingen, 1999<br />
Ein sonderbarer Aufzug bringt Rosa auf eine verrückte<br />
Reise durch die Stockwerke.<br />
PAuL MAAR/KNISTeR<br />
Das Spielhaus<br />
Theaterstück <strong>für</strong> geistig behinderte Kinder<br />
2 D oder 2 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.<br />
UA: Theater Oberhausen, 1981<br />
Paul und Knister finden ein Bilderbuch mit der<br />
Bauanleitung <strong>für</strong> ein Haus. Sie beginnen zu bauen<br />
und verwechseln dabei lange und kurze Bretter,<br />
dicke und dünne Bauteile, runde und eckige,<br />
usw. Darüber streiten sie sich, geraten in Wut oder<br />
freuen sich und lernen, dass am besten vorwärts<br />
geht, wenn man sich kooperativ verhält.<br />
NeLe uND PAuL MAAR<br />
Papa wohnt jetzt in der heinrichstrasse<br />
2 D - 1 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Pfütze, nürnberg, 1992<br />
„Am Anfang sitzt eine junge Frau auf der offenen<br />
Bühne in einem Sofa und blättert in ihrem<br />
Fa milienalbum. Sie zeigt den anderen die Bilder<br />
und fängt an, aus ihrer Kindheit zu erzählen, als<br />
sich ihre Eltern gestritten haben und sich scheiden<br />
ließen. Während sie das erzählt, treten die Eltern<br />
auf, erst schattenhaft, stumm links und rechts,<br />
dann immer lebendiger.“ (PAUl MAAR)<br />
PAuL MAAR / uLRIch LIMMeR<br />
herr Bello und das blaue Wunder<br />
2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Stadttheater Fürth,<br />
Fränk. Theater Schloss Maßbach 2007<br />
Eine knurrige alte Frau bringt eines Tages einen<br />
geheimnisvollen blauen Saft in die Apotheke<br />
von Max Sternheim und seinem Papa. Der Hund<br />
Bello ist unvorsichtig genug, die ganze Flasche<br />
auszuschlabbern – und verwandelt sich dadurch<br />
blitzschnell in einen Menschen, genauer in den<br />
etwas wunderlichen „Herrn Bello“. Dummerweise<br />
ist Hund (und Herr) Bello in Frau Lichtblau verliebt,<br />
die auch Maxens Papa sehr mag. Max mag sie<br />
nicht, denn er will überhaupt keine neue Mama.<br />
Und Frau Lichtblau schließlich mag vor allem Ehrlichkeit.<br />
Aber wie soll man denn ehrlich erklären,<br />
dass man einen Hundeherrn in der Familie hat?<br />
Das Sams: Theater Bielefeld © Philipp Ottendörfer<br />
PAuL MAAR<br />
chRISTIAN SchIDLOWSKy<br />
Peer & gynt<br />
2 D - 3 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />
UA: Fränk. Theater Schloss Maßbach und<br />
Stadttheater Fürth 2009<br />
Peer glaubt ganz fest daran, dass es Trolle gibt.<br />
Seine Mutter Aase und Lehrer Grieg halten ihn<br />
deshalb <strong>für</strong> einen unverbesserlichen Lügner.<br />
Doch als Peer tatsächlich die Trollprinzessin Gynt<br />
trifft, beginnt <strong>für</strong> ihn ein großes Abenteuer unter<br />
der Erde, im Trollreich. Dass es bei den Trollen als<br />
Frechheit gilt, sich zu bedanken und eine Ohrfeige<br />
etwas sehr Gutes ist, sorgt zunächst <strong>für</strong> einige<br />
Missverständnisse. Aber Peer und Gynt beweisen,<br />
dass Liebe viel stärker ist als die vermeintlich unüberwindlichen<br />
kulturellen Unterschiede. Sie zei-<br />
33
Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z<br />
34<br />
gen uns, dass wir das Fremde in uns und der Welt<br />
nicht <strong>für</strong>chten müssen, sondern dass es unser<br />
Leben kreativ verändern kann. Wir müssen nur<br />
beginnen, uns zu unterhalten – notfalls auch mit<br />
Händen und Füßen.<br />
„(…) Maar und Schidlowsky sprechen ein Thema an,<br />
das in multikulturellen Klassen zum ganz normalen<br />
Schulalltag gehört. Spielerisch (…) inszeniert, geht<br />
es hier schnörkellos und temporeich um grenzen<br />
und ihre Überwindung durch Toleranz und neugier.<br />
Und es geht auch ein bisschen darum, sich von den<br />
Eltern und ihren Konventionen und Vorstellungen<br />
abzunabeln, um einen eigenen Weg zu suchen.“<br />
(nürnberger nachrichten)<br />
F.A.u.s.T. – Furiose Abenteuer<br />
und sonderbare Träume<br />
2 D - 3 H - 1 Simdek; ab 8 Jahren; UA: Theater<br />
Pfütze im Stadttheater Fürth, 1999<br />
Faust kommt vom lateinischen Wort ‚faustus‘ und<br />
bedeutet ‚der Glückliche’. So erklärt es dem Bettelknaben<br />
Johann Faust seine Großmutter, eine<br />
weise Kräuterfrau. Aber Faust ist alles andere als<br />
glücklich. Denn die Dorfkinder verspotten und<br />
quälen ihn, und am Schlimmsten treibt es Rufus,<br />
der arrogante Sohn des Stadtvogts. Er sorgt sogar<br />
da<strong>für</strong>, dass Fausts Großmutter als Hexe verbrannt<br />
wird. Faust, der es auf seiner Suche nach dem<br />
Glück mittlerweile zum Wunderdoktor gebracht<br />
hat, sinnt auf Rache – und schließt einen gefährlichen<br />
Pakt mit dem Teufel!<br />
Rasantes mittelalterliches Spektakel mit Bänkelsang,<br />
bei dem sich historische Fakten mit den Legenden<br />
um den sagenumwobenen Dr. Faust zu<br />
einem „furiosen Abenteuer“ vereinigen.<br />
Klaras engel<br />
2 D - 4 H (Doppelbesetzung)<br />
ab 8 Jahren; UA: Koproduktion; Fränk. Theater<br />
Schloss Maßbach/Stadttheater Fürth 2005<br />
Ausgerechnet in Klaras Familie soll der Erzengelanwärter<br />
Athanasius <strong>für</strong> ein glückliches Weihnachtsfest<br />
sorgen! Eine fast unlösbare Aufgabe, denkt<br />
man da an die Katastrophen der letzten Jahre …<br />
Ein modernes Weihnachtsmärchen!<br />
PAuL MAAR/SePP STRuBeL<br />
Die Opodeldoks<br />
Für die Bühne bearbeitet von Thomas Klischke<br />
und Sophie linnenbaum; 2 D - 3 H- 1 St.; ab 6<br />
Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach,<br />
2008; Auch in einer großen Fassung <strong>für</strong><br />
Freilicht- und Amateuraufführungen erhältlich<br />
(19 D - 11 H - 7 stumme nebenrollen)<br />
Der kleine Deldok wohnt mit seiner Deldokfamilie<br />
und einigen Hennen im Tal des Graslandes.<br />
Die Deldoks haben es eigentlich recht gemütlich.<br />
Aber es ist doch etwas eng, findet Deldok, und<br />
langweilig. Er würde so wahnsinnig gerne herausfinden,<br />
was sich hinter den Bergen befindet.<br />
„Gar nichts“, lautet die dogmatische Antwort der<br />
ganzen Familie. Aber das überzeugt den Jungen<br />
nicht lange. Und so plant er heimlich eine trickreiche<br />
Flucht, begleitet nur von der heldenhaften<br />
Henne Helene. Hinter den Bergen findet Deldok<br />
lauter komische Dinger mit rundem Gras dran.<br />
Und außerdem trifft er auch auf Mogla und ihre<br />
Familie. Doch die sind gar nicht erfreut, ihn zu<br />
sehen. Ob wohl die gefährlichen Hüpfkisten der<br />
Grund <strong>für</strong> ihre Feindseligkeit sind? Und was hat<br />
überhaupt ein silbernes Ei mit alledem zu tun?<br />
Deldok muss eine ganze Menge Rätsel und Probleme<br />
lösen – doch findet er dabei nicht nur einen<br />
Hahn <strong>für</strong> Helene, sondern sogar einen verlorenen<br />
Onkel.<br />
Auf heitere Weise wird in diesem Stück Engstirnigkeit<br />
durch Abenteuermut und eine große Lust<br />
auf das ‚Andere’ überwunden. Am Ende sind alle<br />
über die trennenden Berge und sogar ihren eigenen<br />
Schatten gesprungen – und hatten eine Menge<br />
Spaß dabei.<br />
MARITgeN MATTeR<br />
ein Schaf <strong>für</strong>s Leben<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
Deutsch von Sylke Hachmeister; ab 6 Jahren;<br />
UA: Faro Theater, Bad Waldsee, 2004<br />
In einer kalten Winternacht stapft Wolf durch<br />
den Schnee – er ist sehr, sehr hungrig. Da sieht er<br />
einen Stall und darin: Schaf. Das schaut ihm doch<br />
nach einem netten Restaurant aus! Doch Hund<br />
und Esel könnten das Nachtmahl stören. Deshalb<br />
lockt er Schaf weg vom Hof und überredet es zu<br />
einer Schlittenfahrt nach „Erfahrungen“. Schaf ist<br />
begeistert und sehr beeindruckt von Wolfs Weltgewandtheit<br />
– und, zugegeben, auch von seinem<br />
tollen Schlitten. Nach und nach kommt Wolf jedoch<br />
der eigene Menü-Plan durcheinander. Es ist<br />
ein ganz „famoses“ Schaf, das da mit ihm den Abhang<br />
hinuntersaust, das muss er schon zugeben.<br />
Schließlich geht er sogar auf Schafs Vorschlag<br />
ein, sich im kalten See einen Fisch zu angeln –<br />
gegen den Wolfshunger!<br />
Ob Schaf in dieser Geschichte wirklich naiv ist?<br />
Oder weiß es, dass Erfahrungen eben nur machen<br />
kann, wer da<strong>für</strong> auf eine große Fahrt geht? Und<br />
wer bereit ist, auch ein Risiko einzugehen? Mit<br />
der unerschütterlichen Freundlichkeit und einer<br />
cleveren Erfindungsgabe nimmt es Wolf seine<br />
scheußliche Macht. Dennoch endet die Geschichte<br />
nicht in einer rührseligen Freundschaft von Feinden,<br />
sondern – noch viel mehr als das: in gegenseitigem<br />
Erkennen.<br />
Das gleichnamige Buch erhielt 2004<br />
den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
STeFAN MeNSINg<br />
Sprünge<br />
1 H - 1 Dek; ab 8 Jahren; UA: landestheater<br />
Schwaben, 2002<br />
„Sprünge“ setzt sich mit der Situation eines Kindes<br />
in einer von Erwachsenen geprägten Welt<br />
auseinander. Ein Junge, eingesperrt in einen Abstellraum<br />
und allein gelassen mit seiner Angst,<br />
Wut und Hilflosigkeit, findet einen eigenen Ausweg<br />
durch die Kraft seiner Fantasie. „Sprünge“ ist<br />
ein konsequentes und mutiges Stück, das Kinder<br />
ernst nimmt und viel Material <strong>für</strong> eine Auseinandersetzung<br />
bietet.<br />
Das ferne Land<br />
1 D - 1 H - 2 Dek; ab 10 Jahren; UA: frei<br />
Ein Stück über das Erwachen der Liebe, über die<br />
Sehnsucht nach dem Unbekannten und der Überschreitung<br />
der eigenen Grenzen.<br />
Lise<br />
Ein Theaterstück nach Motiven des<br />
Märchens „Der Frieder und das Katerlieschen“<br />
von den gebrüdern grimm; 2 D - 4 H;<br />
ab 10 Jahren; UA: frei<br />
Lise ist eine junge Frau, der es trotz redlicher Bemühungen<br />
nicht gelingt, die einfachsten Dinge<br />
richtig zu tun. Ihre Geschichte ist eine des verzweifelten<br />
Scheiterns – aber schließlich auch eine,<br />
in deren Verlauf sich Lise neu erschafft.<br />
chRISTINe NöSTLINgeR<br />
geschichten vom Franz oder<br />
Wie der Franz die gabi liebt<br />
Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />
4 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2006<br />
Vom Franz kann man sehr viele kluge Dinge lernen.<br />
Nicht nur wie man am besten ‚nicht-streitet‘,<br />
sondern auch, wie man mutig sein kann, wie man<br />
jemanden wirklich lieb haben kann oder wie man<br />
das Piepsen besiegt. Am Ende weiß man ganz<br />
sicher, dass es keinen Grund braucht, um eine<br />
Freundin lieb zu haben – auch wenn der eigene<br />
Papa das natürlich nicht versteht, weil die Freundin<br />
Gabi dem Franz nämlich dreimal die Woche<br />
Kummer macht.<br />
Auch an Weihnachten hat es<br />
der Franz nicht leicht:<br />
Weihnachtsgeschichten vom Franz<br />
Für die Bühne bearbeitet von Rainer<br />
Hertwig; 3 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Dschungel<br />
Wien, 2010<br />
Konrad oder Das Kind aus<br />
der Konservenbüchse<br />
2 D - 6 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1979<br />
Die eigenwillige Berti Bartolotti bekommt irrtümlich<br />
ein Paket zugestellt. In der Konservenbüchse<br />
ist nicht Corned Beef, sondern: Konrad, das Musterkind!<br />
Frau Bartolotti ist jedoch immer auf alles<br />
gefasst und schließt den Jungen sofort ins Herz.<br />
Damit Konrad nicht doch noch den rechtmäßigen<br />
Bestellern übergeben wird, entwickelt sie einen ausgeklügelten<br />
Plan, in dessen Verlauf Konrad „spinatwerfen“<br />
und fluchen lernt!<br />
SuSANN OPeL-göTZ<br />
Ab heute sind wir cool<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 5 Jahren; frei zur UA<br />
Leo und Mug beschließen, ab heute cool zu sein.<br />
Nichts leichter als das: Sonnenbrille auf die Nase,<br />
laute Musik, dass die Wände wackeln, Gruselfilme<br />
anschauen (damit die Haare schön cool zu Berge<br />
stehen) und auf jeden Fall sehr lange aufbleiben.<br />
Coole Jungs halten sich außerdem Würgespinnen<br />
oder Giftratten und dürfen sich auf gar keinen<br />
Fall und niemals gut benehmen. Leo und Mug<br />
sind im Handumdrehen wirklich irrsinnig cool<br />
– aber so richtig glücklich sind sie dabei leider<br />
nicht. Denn dummerweise mögen sie überhaupt<br />
keine Spinnen und, ehrlich gesagt, würden sie lieber<br />
Kinderfilme als Gruselschocker sehen. Das ist<br />
doch total uncool, oder nicht?<br />
Prinzessin Anna oder<br />
Wie man einen helden findet<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />
Als der alte König in Rente geht, bekommt Prinzessin<br />
Annabel von ihm das halbe Königreich.<br />
Wieso nur das halbe?, fragt Annabel empört,<br />
denn sie ist es gewöhnt, stets das Ganze vom<br />
Besten, Größten und Schönsten zu bekommen!<br />
Doch so und nicht anders wird es bestimmt: die<br />
zweite Hälfte ist nämlich <strong>für</strong> den Helden gedacht,<br />
der sie retten und heiraten wird. Doch Annabel<br />
will keinen Helden! Nie und nimmer. Eventuell<br />
ein ganz klein wenig … Aber es kommt überhaupt<br />
keiner, nicht der kleinste Held. Weder Erbsenbrei<br />
noch Zwerge oder Froschküsse zaubern ihn herbei.<br />
Annabel fühlt sich selbst plötzlich ganz halbiert.<br />
Da entdeckt sie den Puppenspieler Jakob<br />
auf der Schlosswiese. Ob er vielleicht das Zeug zu<br />
einem echten Helden hat?<br />
junge töne: „Prinzessin Anna oder Wie man<br />
einen Helden findet“ – Singspiel von Jakob Vinje<br />
nach Susann Opel-götz, mit einem libretto<br />
von Wolfgang Adenberg. nähere Informationen<br />
finden Sie im Programmteil „junge töne“<br />
(und auf www.kindertheater.de).<br />
eLS PeLgROM<br />
Die wundersame Reise der kleinen Sofie<br />
Für die Bühne bearbeitet von Alice Quadflieg;<br />
2 D - 5 H (Doppelbes.); ab 8 Jahren; frei zur UA<br />
Sofie stellt viele ungewöhnliche Fragen, denn sie<br />
möchte noch so viel vom Leben kennenlernen.<br />
Stattdessen muss sie den ganzen Tag krank im<br />
Bett liegen. Bis eines Nachts ihr Kater Terror in<br />
Sofies Kinderzimmer ein Theaterstück aufführt;<br />
es soll ein sehr langes Stück sein und es hat keinen<br />
Titel. Aber Terror verspricht, dass alles darin vorkomme,<br />
was das Leben zu bieten hat! Die Puppen<br />
und Stofftiere im Publikum bekommen mächtig<br />
Angst vor diesem Stück und keiner möchte mitspielen.<br />
Bis auf Langer Lappen, Bär und – das<br />
Mädchen Sofie! Und dann beginnt sich Terrors<br />
Theater-Prospekt plötzlich zu drehen, schneller<br />
und immer schneller, so schnell, dass Sofie den<br />
ein Schaf <strong>für</strong>s Leben: Theater Marabu © ursula Kaufmann<br />
Sturm auf der Haut spürt und den peitschenden<br />
Regen. Ihr Kinderzimmer ist mit einem Mal fern<br />
und vergessen. Das Leben, lernt Sofie, hat wirklich<br />
eine Menge zu bieten. Sie lernt den Hunger<br />
kennen und den Überfluss, Recht und Unrecht,<br />
die Selbstsucht und die Loyalität, das Schöne, das<br />
Hässliche. Sofie rettet Bär vor dem Untergang<br />
und Bär rettet Langer Lappen vor dem Galgen.<br />
Aus der Waagschale des Lebens wünscht Sofie<br />
sich <strong>für</strong> Langer Lappen eine warme Jacke und verliert<br />
da<strong>für</strong> ihre langen, schönen Haare. Eine Weile<br />
lebt sie deshalb im Heim <strong>für</strong> misslungene Kinder,<br />
wo es schön und heiter ist. Doch auch das endet.<br />
Schließlich springt sie sogar aus einer Torte <strong>für</strong><br />
den König, der darüber leider fuchsteufelswild<br />
wird. So flieht sie mit ihren Freunden auf ein<br />
Schiff, das in einem großen, mächtigen Strudel<br />
untergehen wird. Das Stück und das Leben, die<br />
so viel zu bieten hatten, sind zu Ende. Und alle<br />
trauern um Sofie. Doch zum Glück warten Terror,<br />
Langer Lappen, Bär und die schöne Annabella am<br />
nächsten Tag schon in einem flotten Auto – und<br />
zusammen mit Sofie brausen sie davon.<br />
uLRIch PeNQuITT<br />
13 Minuten. hitlerattentäter<br />
Johann georg elser<br />
1 D - 2 H (auch 2 H möglich); ab 10 Jahren;<br />
UA: Trias Theater Ruhr<br />
„Bereits im Herbst 1938 entschließt sich der Schreiner<br />
Johann georg Elser, die nationalsozialistische<br />
Führung – Hitler, göring und goebbels – zu töten.<br />
Er will so den drohenden Krieg verhindern. Elser<br />
weiß, dass Hitler regelmäßig am 8. november zum<br />
Jahrestag seines Putschversuches von 1923 im Münchener<br />
Bürgerbräukeller spricht. Elser verschafft<br />
sich Zugang zum Veranstaltungsort und stellt fest,<br />
dass der Saal nicht bewacht ist. In wochenlanger<br />
Arbeit präpariert er dort ein Jahr später eine<br />
tragende Säule des Veranstaltungssaales <strong>für</strong> die<br />
Aufnahme eines Sprengkörpers. Hitler verlässt am<br />
8. november 1939 unerwartet nur wenige Minuten<br />
vor der Explosion den Versammlungssaal und entkommt<br />
so dem Anschlag.“ (www.georg-elser.de)<br />
Johann Georg Elser ist heute weit weniger bekannt<br />
als die Attentäter des 20. Juli. Denn Elser ist<br />
ein unbequemer Attentäter. Er war der ‚einfache<br />
Mann‘ aus dem Volk, ohne große Bildung, ohne<br />
tiefe Einblicke in die Pläne der nationalsozialistischen<br />
Führung. Doch er war sich bewusst, dass<br />
diese Pläne unweigerlich zum Krieg führen werden.<br />
Seine Tat widerlegt damit das gerne bemühte<br />
‚Man habe doch von nichts wissen können‘. Ein<br />
einfacher Kunstschreiner wusste genug, um mit<br />
dem ganzen Mut eines zum besseren Leben entschlossenen<br />
Individuums die logische und naheliegende<br />
Konsequenz aus diesem Wissen zu<br />
ziehen: dass er Hitler und seine Gewährsmänner<br />
töten muss. Wäre das Attentat gelungen, hätte es<br />
die Welt verändert. Johann Georg Elser wurde am<br />
9. April 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, im<br />
Konzentrationslager Dachau ermordet.<br />
junge töne: Zu diesem Stück wird ab 2013 eine<br />
Komposition <strong>für</strong> Zither und Zuspielung von clemens<br />
nachtmann erhältlich sein.<br />
MIRJAM PReSSLeR<br />
Malka Mai<br />
Für die Bühne bearbeitet von Ulrike Hatzer und<br />
Andreas Steudtner; 3 D in wechselnden Rollen;<br />
ab 10 Jahren; UA: Junges Theater des Hans Otto<br />
Theater Potsdam, 2008<br />
In ihrer Bearbeitung des Romans <strong>für</strong> die Bühne<br />
folgen Ulrike Hatzer und Andreas Steudtner der<br />
eindeutigen Parteinahme Mirjam Presslers <strong>für</strong> die<br />
Opfer der Shoah. Sie machen den Schock fühlbar,<br />
den ein Kind durch den Zusammenbruch<br />
der bekannten Welt und die unverständliche und<br />
unvorstellbare Grausamkeit, die darauf folgte, erleiden<br />
musste. Malka wird, weil sie ‚Jüdin’ ist, von<br />
einem Menschen zu einem bloßen Ding degradiert<br />
und als solches der Vernichtung preisgegeben.<br />
Der unsentimentale, fast spröde Bühnentext<br />
gibt keine Anweisungen zum richtigen Verstehen,<br />
sondern ermöglicht es dem jungen Publikum<br />
nachzuvollziehen, welche Bedeutung und Folge<br />
die Aufkündigung des zivilisatorischen Grundsatzes<br />
hat, dass wir alle gleiche Menschen sind.<br />
Das individuelle Schicksal wird durch die präzise<br />
und knappe Darstellung zum überindividuellen.<br />
Im Sinne Claude Lanzmanns soll das Publikum<br />
„nicht weinen“, auch nicht um das eine Kind, das<br />
doch hätte verschont bleiben sollen, sondern es<br />
soll zur Auseinandersetzung angeregt werden.<br />
35
36<br />
Räuber hotzenplotz: Theater St. gallen<br />
OTFRIeD PReuSSLeR<br />
wurde am 20. Oktober 1923 im nordböhmischen<br />
Reichenbach geboren. Er zählt zu den<br />
namhaftesten und erfolgreichsten Kinderbuch-<br />
und <strong>Kindertheater</strong>autoren in deutscher Sprache.<br />
Mittlerweile verzeichnen die Werke von<br />
Otfried Preußler eine weltweite Gesamtauflage<br />
von 45 Millionen Exemplaren und seine Bücher<br />
liegen in 55 Sprachen und über 340 fremdsprachigen<br />
Ausgaben vor.<br />
Prägend <strong>für</strong> sein literarischen Schaffen waren<br />
stets auch die volkstümlichen Geschichtenerzähler,<br />
allen voran seine Großmutter Dora, die<br />
über einen unerschöpflichen Fundus verfügte.<br />
„Das Geschichtenbuch meiner Großmutter, das<br />
es in Wirklichkeit überhaupt nicht gegeben hat,<br />
ist das wichtigste aller Bücher <strong>für</strong> mich, mit<br />
denen ich je im Leben Bekanntschaft gemacht<br />
habe.“ Aus der böhmischen Heimat schöpft<br />
Otfried Preußler seine Erzählstoffe. Als kleiner<br />
Junge ist er oft mit seinem Vater unterwegs,<br />
der die Sagen des böhmischen Isergebirges<br />
zusammenträgt. Mit ihm sitzt er abends beim<br />
Schein der Petroleumlampe in den Stuben der<br />
Leute, lauscht ihren Geschichten von Zauberern,<br />
Raubschützen, Hexen, Wassermännern<br />
und Gespenstern.<br />
Otfried Preußler, der <strong>für</strong> sein literarisches Werk<br />
mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden<br />
ist, sagt von sich selber: „Ich schreibe mit<br />
besonderer Vorliebe <strong>für</strong> Kinder, weil ich Kinder<br />
gern habe. Und weil ich zu der Überzeugung<br />
gekommen bin, dass Kinder das beste, klügste<br />
und dankbarste Publikum sind, das ein Autor<br />
sich wünschen kann.“<br />
Anlässlich seines runden geburtstages wird vom<br />
12.-16. Juni 2012 ein KInDER-KÜnSTE-FEST in<br />
Stuttgart stattfinden. Unter dem Motto „Spielwiese<br />
- Spielweise“ werden Ausschnitte aus seinem<br />
reichen Werk gezeigt: in Theater und Film, als<br />
Hörbuch, lesung und Buchkunst. Kinder sollen die<br />
Möglichkeit bekommen, die verschiedenen Künste<br />
kennenzulernen und miteinander zu vergleichen,<br />
sie sind Zuschauer und können zugleich die unterschiedlichen<br />
Kunstformen in zahlreichen Workshops<br />
selbst ausprobieren. Das Festival schließt<br />
mit der einmaligen Vergabe des Otfried-Preußler-<br />
Kinderstückepreises (dotiert mit 10.000 Euro) und<br />
einem Fachsymposium, auf dem in interdisziplinärer<br />
Weise über unterschiedliche Erzählformen <strong>für</strong><br />
Kinder in der gegenwart diskutiert werden soll.<br />
Die Partner des Festivals sowie Informationen<br />
rund um die Veranstaltungen und den <strong>Stücke</strong>preis<br />
finden Sie auf www.spielwiese-preussler.de.<br />
Kinderstücke von A bis Z<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
zum 90.<br />
Geburtstag!<br />
„ Mein Angebot als Geschichten-<br />
erzähler sind Spielwiesen <strong>für</strong> die<br />
Phantasie. Es gibt hinreichend<br />
Schulen in Deutschland, an Spiel-<br />
wiesen <strong>für</strong> Kinder kann es nie genug<br />
geben. Erst recht nicht an Spiel-<br />
wiesen <strong>für</strong> die Phantasie.“<br />
Die Abenteuer des starken Wanja<br />
Für die Bühne bearbeitet von Tristan<br />
Berger; 6 Darsteller/innen (Mehrfachbesetzungen);<br />
ab 8 Jahren; frei zur UA<br />
Wanja ist ein leidenschaftlicher Tagträumer<br />
und Faulpelz - sehr zum Leidwesen seiner Brüder<br />
Sascha und Grischa. Als er eines Tages im<br />
Wald liegt und müßig in den Himmel schaut,<br />
kommt ein blinder Alter des Wegs und prophezeit<br />
ihm, dass er einst Zar werden würde. Doch<br />
da<strong>für</strong> müsse er zuerst stark werden: sieben<br />
Jahre dürfe er nichts anderes essen als sieben<br />
Säcke Sonnenblumenkerne und dabei müsse<br />
er schweigend auf dem Ofen liegen. Wanja<br />
staunt nicht schlecht, doch er tut, wie ihm geheißen<br />
- faulenzen kann er schließlich hervorragend.<br />
Er schweigt als seine Tante Akulina<br />
sich Sorgen macht, er schweigt auch über die<br />
vielen Pöbeleien seiner Brüder, doch als sie ihn<br />
schließlich mit Gewalt vom Ofen holen wollen,<br />
da hebt Wanja das Dach der Hütte hoch: Er ist<br />
nicht mehr länger der faule Wanja, jetzt ist er<br />
der starke Wanja! So bricht er auf, um den Zarenthron<br />
zu besteigen. Auf seinem Weg muss er<br />
gegen den Och, die Baba Jaga und schließlich gegen<br />
Foma Drachensohn kämpfen. Er bezwingt<br />
sie nicht nur durch seine schiere Körperstärke,<br />
sondern auch weil Wanja im Herzen stark geworden<br />
ist. Er ist ein Zar wie er im Buch steht:<br />
klug und mitfühlend, mit einem starken, großen<br />
Herzen.<br />
tristan BerGer (geb. 1959) war von 1993-<br />
1997 intendant des theaters halle, danach<br />
u.a. leitender Dramaturg der schlossFestspiele<br />
ettlingen. als freiberuflicher autor, regisseur und<br />
Dramaturg arbeitet tristan Berger <strong>für</strong> zahlreiche<br />
theater, hörspielverlage und hochschulen. er<br />
schreibt <strong>für</strong> theater der Zeit und war bereits in<br />
zahlreichen Jurys tätig, zuletzt als Kurator der<br />
augenblick Mal 2011.<br />
37
Kinderstücke von A bis Z<br />
38<br />
OTFRIeD PReuSSLeR<br />
Der Räuber hotzenplotz<br />
Eine Kasperlgeschichte; 2 D - 5 H - 3 Dek -<br />
1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />
Hamburg, 1969<br />
Der Räuber Hotzenplotz hat Großmutters Kaffeemühle<br />
geraubt. Grund genug <strong>für</strong> Kasperl und<br />
Seppel, dem Mann mit den sieben Messern das<br />
Handwerk zu legen. Das ist jedoch gar nicht so<br />
einfach: Denn sie laufen direkt in die Falle des<br />
fiesen Räubers. Während Seppel beim Hotzenplotz<br />
zur Strafe schuften muss, wird Kasperl gegen<br />
einen Sack Schnupftabak an den Zauberer<br />
Petrosilius Zwackelmann verkauft. Die Zukunft<br />
der beiden sähe finster aus, wäre da nicht noch<br />
eine geheimnisvolle Fee …<br />
Wie es mit dem hotzenplotz weitergeht:<br />
<strong>Neue</strong>s vom Räuber hotzenplotz<br />
noch eine Kasperlgeschichte;<br />
2 D - 5 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1970<br />
<strong>Neue</strong>r Titel!<br />
Keine Angst vor hotzenplotz<br />
(Früherer Titel „hotzenplotz 3“)<br />
2 D - 5 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1973<br />
Als musikalische gaunerjagd:<br />
Der Räuber hotzenplotz<br />
Eine musikalische ganuerjagd mit Musik<br />
von Martin lingnau; libretto: Heiko Wolgemuth,<br />
empfohlen ab 5 Jahren, UA: Schmidts<br />
Tivoli, Hamburg, 2011; Besetzung: 3 D - 4 H;<br />
Fee / großmutter / Unke : Sopran; Hotzenplotz<br />
: tiefer Bariton; Kasper : Tenor; Seppl :<br />
Tenor; Zwackelmann : Baritenor; Orchester:<br />
Perc., git./Mand., Klav./Keyb., Kb.; Demo-cD<br />
erhältlich<br />
Die Musik von Martin Lingnau zeichnet sich auf<br />
der einen Seite dadurch aus, dass sie ungemein<br />
eingängig ist. Auf der anderen Seite machte<br />
Lingnau Anleihen bei der Jahrmarktsmusik und<br />
erreichte so eine optimale Verknüpfung mit<br />
dem klassischen Kasperle-Theater. Die Lieder<br />
sind <strong>für</strong> singende Schauspieler komponiert.<br />
Die kleine hexe<br />
3 D - 7 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 5 Jahren; UA: Südostbayerisches<br />
Städtetheater, landshut, 1973<br />
Die kleine Hexe hat es gründlich satt, dass die<br />
großen Hexen sie nicht ernst nehmen. Wenn sie<br />
beweisen kann, dass sie trotz ihrer Jugend – sie<br />
erst 127 Jahre alt – eine gute Hexe ist, darf sie in<br />
Zukunft am großen Hexentanz auf dem Blocksberg<br />
teilnehmen. Aber was ist schon eine „gute<br />
Hexe“? Die kleine Hexe und ihr Rabe Abraxas<br />
haben da etwas ganz gründlich falsch verstanden,<br />
finden die Oberhexen.<br />
Das kleine gespenst<br />
3 D - 7 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater Rosenheim, 1989<br />
Das kleine Nachtgespenst auf Burg Eulenstein<br />
möchte die Welt bei Tag erleben. Aber so ein Gespenst,<br />
das plötzlich sichtbar wird, kann das Leben<br />
einer Kleinstadt ganz schön durcheinander<br />
bringen!<br />
junge töne: „Das kleine gespenst“ – Musiktheater<br />
von Walter Soyka nach Otfried Preußler, mit einem<br />
libretto von Bernhard Studlar. nähere Informationen<br />
finden Sie im Programmteil „junge töne“<br />
(und auf www.kindertheater.de).<br />
Der kleine Wassermann<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Wolfgang Adenberg; 3 D - 8 H - 3 Kinder,<br />
(Doppelbesetzungen); ab 4 Jahren;<br />
UA: E.T.A. Hoffmann Theater, Bamberg, 2003<br />
Im Mühlenweiher wurde ein kleiner Wassermann<br />
geboren! Schnell lernt der kleine ‚Nassforsch’,<br />
dass im Weiher viele Abenteuer und manche<br />
Gefahren auf ihn warten.<br />
Die dumme Augustine<br />
3 D - 3 H - 1 Dek - 1 1 / 4 Std.; ab 4 Jahren;<br />
UA: Theater Rosenheim, 1984<br />
Die dumme Augustine<br />
neu bearbeitet als Theater mit Musik von<br />
Stefan Schroeder (Text) und christoph Iacono<br />
(Musik); 2 D - 3 H - 1 - 2 beliebig, (Zirkus-)Trp.,<br />
Perc., Klav./Akk./Harmonium; ab 6 Jahren;<br />
frei zur UA<br />
Der dumme August ist ein Star in der Manege,<br />
das Publikum liebt seine akrobatischen Späße.<br />
Und auch zuhause ist sein Leben eine wahre Freude:<br />
Die dumme Augustine hält den Zirkuswagen<br />
schön sauber und die drei Kinder gedeihen prächtig.<br />
Der dumme August könnte sich kein besseres<br />
Leben vorstellen! Die dumme Augustine kann<br />
das hingegen sehr wohl: Während August allabendlich<br />
zur Arbeit geht, träumt sie davon, endlich<br />
auch mal im Licht der Scheinwerfer stehen<br />
zu dürfen. Als der dumme August schreckliche<br />
Zahnschmerzen bekommt und seinen Auftritt<br />
deshalb verpasst, springt die dumme Augustine<br />
kurzentschlossen <strong>für</strong> ihn ein. Die Kinder drücken<br />
fest die Daumen, der Direktor wird gar nicht erst<br />
gefragt, schon dreht Augustine eine Runde nach<br />
der anderen, zaubert, scherzt und bekommt tosenden<br />
Applaus da<strong>für</strong>.<br />
Ein Stück über das, was wir aus unserem Leben<br />
gerne machen würden - und darüber, wie wir<br />
unsere Träume Wirklichkeit werden lassen können.<br />
In kleinen Solopartien und Ensemblestücke<br />
erzählen die Figuren von ihren Plänen, ihren Talenten.<br />
Sie singen auch davon, dass es manchmal<br />
schwer sein kann, im täglichen Leben das eigene<br />
Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die dumme<br />
Augustine macht uns vor, wie es gelingen kann.<br />
„Eine Zirkusmusik, die mit kleinen Motiven und<br />
Phrasen jongliert und daraus einen tänzerischen<br />
Spaß macht. nicht, um atemberaubende Akrobatik<br />
vor-zuführen, sondern um lustig-elegant und mit<br />
leichtigkeit in einer kleinen Ton-Manege herumzuwirbeln.<br />
Dahinter steckt meist ein verschmitztes,<br />
lachendes, manchmal aber auch ein trauriges, weinendes<br />
Auge. Und natürlich ist alles hin und wieder<br />
auch ein wenig tollpatschig oder schräg, eben ganz<br />
so wie ein richtiger clown... (cHRISTOPH IAcOnO)<br />
Ich bin Pumphutt<br />
7 D - 11 H - 3 Stat. - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 8 Jahren; UA: Theater Rosenheim, 1996<br />
Der geheimnisvolle Pumphutt zaubert <strong>für</strong> Gerechtigkeit<br />
und so manch einer bekommt einen Denkzettel,<br />
zum Beispiel die prahlerischen Offiziere<br />
der kur<strong>für</strong>stlichen Armee oder der sture Mauermüller<br />
vom Kittlitzer.<br />
hörbe mit dem großen hut<br />
Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger;<br />
14 Rollen (<strong>für</strong> Freilichtaufführungen);<br />
ab 5 Jahren; UA: frei<br />
Hörbe ist ein Hutzelmann. Und die Hutzelmänner<br />
aus dem Siebengiebelwald haben ganz besondere<br />
Hüte. Die bestehen aus neunundneunzig<br />
seltsamen Zutaten, neun Mal muss die Sonne auf<br />
sie scheinen und neunmal der Mond, neunmal<br />
Regen und neunmal Schnee auf sie fallen. Einen<br />
solchen Hut kann Hörbe im Notfall sogar als Boot<br />
benutzen, weil er zum Beispiel gerade auf der<br />
Flucht vor einer Schar Ameisen ist. Aber da erfasst<br />
plötzlich die Flusströmung sein Hutboot und<br />
treibt ihn geradewegs mitten hinein in die Worlitzer<br />
Wälder! Ganz schrecklich, denn dort haust<br />
bekanntlich der Plampatsch, der besonders gerne<br />
Hutzelmänner frisst! Wer aber ist das seltsame<br />
zottelige Wesen, das ihn ganz knapp vor dem sicheren<br />
Ertrinken rettet? Ein Zwottel, ein Zottelschratz,<br />
mit Zottelpelz und Zi-Za-Zottelschwanz?<br />
Oder doch vielleicht der leibhaftige Plampatsch?<br />
Der goldene Brunnen<br />
4 D - 4 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 6 Jahren; UA: Südostbayerisches<br />
Städtetheater, landshut, 1975<br />
Der Brunnen des kleinen russischen Dorfes ist<br />
versiegt. Um ihn zu heilen, muss jemand ausziehen<br />
und Wasser vom Goldenen Brunnen holen.<br />
Nur das Mädchen Maschenka ist beherzt genug,<br />
um den Weg voller Gefahren auf sich zu nehmen.<br />
Krabat<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
nina Achminow; 3 D - 9 H - Simdek - 2 Std.;<br />
ab 10 Jahren; UA: Prinzregententheater<br />
München, 1994<br />
Am Dreikönigstag folgt Krabat einem unheimlichen<br />
Ruf: Er wird zur Mühle im Koselbruch bestellt.<br />
Dort wird nicht nur Korn gemahlen, sondern<br />
die schwarze Magie gelehrt. Krabat lernt schnell<br />
die Faszination der Zauberkunst kennen. Aber<br />
auch ihren Preis: In jeder Silvesternacht fordert<br />
der Gevatter vom Mühlenmeister einen Gesellen<br />
als Opfer. Als Krabat so seinen Freund Tonda verliert,<br />
beschließt er, gegen den Meister zu kämpfen.<br />
Mit der Hilfe der Kantorka, die ihn liebt, kann er<br />
dessen Macht schließlich brechen und sich selbst<br />
befreien.<br />
Rübezahl und der Doctor Pampulus<br />
oder Die Wunderbarliche Weiswurzel<br />
Ein RiesengebirgsSpektakel;<br />
2 D - 4 H - Simdek - 1 Std.; ab 8 Jahren;<br />
UA: neue Werkbühne München, 2000<br />
Der habgierige Doctor Pampulus verkauft den Leuten<br />
auf dem Marktplatz falsche Wundermittel. Als<br />
er mit seinem Gehilfen ins Gebirge zieht, um die<br />
wunderbarliche Weiswurzel zu suchen, erscheint<br />
ihm Rübezahl in der Gestalt eines Wurzelmannes<br />
und warnt: Eine <strong>für</strong> jeden – und keine drüber. Natürlich<br />
kümmert dies den Doctor wenig, er packt<br />
sich den ganzen Rucksack voll, doch das lässt Rübezahl<br />
nicht ungestraft zu.<br />
ALIce QuADFLIeg<br />
KeNNeTh gRAhAMe<br />
Kröterich hält die Welt in Atem<br />
nach Kenneth grahames‘ „Der Wind in<br />
den Weiden“ in der Übersetzung ins Deutsche<br />
von Harry Rowohlt; 4 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: nationaltheater Weimar, 2011<br />
Der Kröterich von Krötinhall ist ein großsprecherischer<br />
Kerl, eitel, eingebildet und chaotisch, waghalsig<br />
und unbeirrbar. Kurz, er ist alles, was wir<br />
uns, dank guter Erziehung und zivilisierter Sitten,<br />
selbst verbieten müssen. Ratte, Maulwurf und<br />
Dachs sind ihm trotzdem in aufrichtiger Freundschaft<br />
verbunden, obwohl sie sich meistens über<br />
ihr schweres Los beklagen. Doch ein solcher Kröterich<br />
im Freundeskreis vertreibt eben auch die<br />
eigene wohlanständige Langeweile und wirft ein<br />
bisschen bunten Glanz auf die freundliche Mittelmäßigkeit.<br />
So stehen ihm die Freunde geduldig bei<br />
all seinen verrückten Abenteuern zur Seite, retten<br />
ihn aus der Kerkerhaft und erobern schließlich sogar<br />
Krötinhall <strong>für</strong> ihn zurück. Natürlich versuchen<br />
sie bei alledem, den Kröterich von seiner Geltungssucht<br />
zu kurieren und ihn – eben doch – zu zivilisieren.<br />
Der Kröterich aber macht beharrlich seinem<br />
Ruf alle Ehre und so endet das Stück notwendig im<br />
schönsten Tumult.<br />
BJARNe ReuTeR<br />
hodder, der Nachtschwärmer<br />
Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche von Peter<br />
Urban-Halle; 3 D - 2 H (alternative Aufteilung<br />
möglich); ab 7 Jahren; frei zur UA<br />
„Du bist der Auserwählte. Du wirst die Welt erretten!“,<br />
sagt die Fee, bevor sie mit einem leisen<br />
„plopp“ verschwindet. Hodder ist sicher, dass sie<br />
ihn verwechselt hat. Wie soll ausgerechnet er die<br />
Welt erretten? Er, der allenfalls abgewählt wird,<br />
wenn im Sportunterricht die Mannschaften zusammengestellt<br />
werden! Ja, wenn vielleicht Asta<br />
K. Andersen, die rote Lola und der Boxer Big Mac<br />
Johnson mit auf die Expedition zur Rettung der<br />
Welt kommen würden, dann könnte es klappen...<br />
Und außerdem ist Hodder klug genug, bei der<br />
winzigen Insel Guambilua anzufangen.<br />
BARBARA ROBINSON<br />
hilfe, die herdmanns kommen<br />
Für die Bühne bearbeitet von David gieselmann;<br />
4 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Schauspiel<br />
Hannover, 01.12.2012 (Regie: Hanna Müller)<br />
Die Herdmann-Kinder gelten als die schlimmsten<br />
Kinder aller Zeiten. Jeder erwartet eine<br />
Katastrophe als es ihnen gelingt, sämtliche<br />
Hauptrollen des weihnachtlichen Krippenspiels<br />
zu besetzen. Es kommt aber ganz anders: Die<br />
Kinder übertragen die Geschichte in ihre eigene<br />
Realität – und eröffnen damit ein ganz neues<br />
Verständnis der Weihnachtsbotschaft.<br />
DaViD GieselMann, 1972 in Köln geboren, studierte<br />
von 1994 bis 1998 szenisches schreiben an<br />
der hochschule der Künste Berlin und inszenierte<br />
zu der Zeit erste eigene stücke in der freien theaterszene<br />
Berlins. 1999 war er zur „international residency<br />
of Playwrights“ sowie zur „Week of new<br />
German Playwrights“ am londoner royal court<br />
theatre eingeladen. Dort wurde 2000 sein stück<br />
„herr Kolpert“ uraufgeführt, das auf zahlreichen<br />
deutschen und internationalen Bühnen nachgespielt<br />
wurde. David Gieselmann lebt in hamburg.<br />
hilfe, die herdmanns kommen<br />
In der originalen Theaterfassung von Barbara<br />
Robinson; Deutsch von nele und Paul Maar;<br />
15 D - 12 H (kl. Besetz. mögl./<strong>für</strong> Amateure und<br />
Schulen geeignet); ab 6 Jahren; DEA: Theater<br />
<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1989<br />
SIMON uND DeSI Ruge<br />
Katze mit hut<br />
3 D - 6 H - 1 Dek und Simdek - 1 1 / 2 Std.<br />
ab 5 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />
Hamburg, 1990<br />
Eine Katze mit Hut landet durch Zufall in Stackeln<br />
an der Kruke. Sie findet ein schönes leer<br />
stehendes Haus in der Backpflaumenallee, in der<br />
der Brauereidirektor Maulwisch eine unglückliche<br />
Kindheit verbracht hat. Die Katze verspricht<br />
ihm, es von nun an glücklich zu wohnen – und<br />
so nimmt sie nach und nach lauter heimatlose<br />
Pensionsgäste bei sich auf: Marianne Dudel, das<br />
Dudelhuhn, den bellenden Kapitän Knaak, ein<br />
Musikschwein namens Baby Hübner, den seltenen<br />
Zappergeck, ein sehr schwieriges Kind und<br />
schließlich auch noch den Stolpervogel, die Gebrüder<br />
Erbsenstein und ein schlafendes Lama. Bei<br />
so vielen Schützlingen bleibt natürlich kein Geld<br />
<strong>für</strong> die Miete. Doch selbst der Maulwisch lernt<br />
schließlich, dass es Wichtigeres gibt im Leben.<br />
Kinderstücke von A bis Z<br />
NEW!<br />
You will find a list of available international<br />
rights on www.kindertheater/foreignrights.de<br />
ANDReAS STeINhöFeL<br />
Der mechanische Prinz<br />
Als Spiel <strong>für</strong> Menschen und Puppen <strong>für</strong><br />
die Bühne bearbeitet von Sascha löschner;<br />
3 D - 2 H und Puppenspiel; ab 10 Jahren;<br />
UA: Sommertheater Detmold<br />
Ein geheimnisvolles goldenes Ticket ermöglicht<br />
es Max an magischen U-Bahn-Stationen auszusteigen,<br />
die ihn nach Nimmerland bringen. Für<br />
Max beginnt eine Reise in sein eigenes Ich. Und<br />
diese Reise ist lebensgefährlich, denn hier erwartet<br />
ihn der mechanische Prinz, der sein Herz als<br />
Pfand verlangt. Zum Glück ist Jan an seiner Seite.<br />
Aber da täuscht sich Max: Denn erst als er die<br />
Wahrheit über seinen Freund herausfindet, kann<br />
er sein Herz befreien.<br />
Als reine Schauspielfassung:<br />
Für die Bühne bearbeitet von Henning Bock<br />
und Jürgen Popig; 2 D - 4 H; ab 10 Jahren,<br />
frei zur UA<br />
es ist ein elch entsprungen<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Felicitas loewe; 4 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Junge generation Dresden,<br />
2012 (Regie: Philippe Besson)<br />
Wer glaubt schon an den Weihnachtsmann?<br />
Der kleine Bertil jedenfalls nicht mehr. Leider!,<br />
denn sonst könnte er sich von ihm wünschen,<br />
dass seine Eltern nämlich nicht geschieden wären<br />
und sein Papa an Weihnachten bei ihnen<br />
sein könnte. Als mitten in die Weihnachtsvorbereitungen<br />
aber ein Elch durchs Dach kracht<br />
und berichtet, dass er <strong>für</strong> den „Chef“ auf Probefahrt<br />
ist, schöpft Bertil neue Hoffnung! Bis auf<br />
seine durchaus verbesserungswürdigen Tischmanieren<br />
ist Mr. Moose ein so charmanter und<br />
liebenswürdiger Gast, dass ihn die Familie am<br />
liebsten behalten möchte. Doch eines Abends<br />
steht ein ärgerlicher älterer Herr vor der Tür<br />
und sucht seinen Angestellten. Fürs Erste lässt<br />
er sich noch von Omas Kirschlikör ablenken,<br />
aber dann muss Bertil schnell handeln!<br />
Eine turbulent-komische Weihnachtsgeschichte<br />
mit klingenden Glöckchen, Lametta und steinharten<br />
Keksen.<br />
Felicitas lOeWe wurde 1959 in Berlin geboren.<br />
sie studierte theaterwissenschaften an der humboldt-Universität<br />
Berlin und arbeitete ab 1985<br />
als schauspieldramaturgin am theater stralsund,<br />
der Berliner Volksbühne und am carrousel theater<br />
an der Parkaue. Von 1999 bis 2008 war sie<br />
chefdramaturgin am theater Junge Generation,<br />
seit 2008 ist sie dort intendantin.<br />
Auch in der Schauspielfassung<br />
von Andreas Steinhöfel erhältlich:<br />
3 D - 3 H - 3 Kinder; ab 6 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Würzburg, 1999
Kinderstücke von A bis Z<br />
40<br />
eVA MARIA STüTINg<br />
Astronaut und grünes Männchen.<br />
Ein All-Märchen; 1 D - 4 H sowie 2 D oder H;<br />
ab 5 Jahren; frei zur UA<br />
Der Sternenflottenkadett Kosmo würde gerne die<br />
unendlichen Weiten des Alls erforschen – denn<br />
er hofft so sehr, irgendwo auf das außerirdische<br />
Wesen zu treffen, das ihn nachts immer im Schlaf<br />
besucht. Sehr zum Spott seiner Mitkadetten übrigens.<br />
Stattdessen aber soll er mal wieder mit der<br />
betagten und langsamen Sternhüpfe Amalia die<br />
Krater auf dem Mond einzäunen. Doch plötzlich<br />
spielen alle Instrumente verrückt, Kosmo ist von<br />
der Route abgekommen: ein Sterntor, ein Parallel-<br />
Universium! Sein Endmodul verhakt sich an einer<br />
unbekannten Materie. Aber er hat nicht viel<br />
Zeit, zu staunen. Denn da steht vor ihm schon ein<br />
sehr wütender und wehrhafter Biep, ein echter<br />
Außerirdischer!<br />
cowboys und Pferde<br />
Eine Mild-West geschichte; 1 D -<br />
2 H - 1 Simdek; ab 8 Jahren; UA: Bühnen<br />
der landeshauptstadt Kiel, 2002<br />
Das Pferd des Weißen Cowboys hat allerhand zu<br />
tun, um den Schwarzen Cowboy davon abzuhalten,<br />
sich mit seinem Weißen zu duellieren. Denn<br />
der hat überhaupt kein Interesse an Duellen. Er<br />
malt viel lieber Sonnenuntergänge! Und nimmt<br />
überhaupt nicht wahr, was sein treues Pferd alles<br />
<strong>für</strong> ihn tut. Was zuviel ist, ist zuviel! Das Pferd<br />
macht sich aus dem Staub und der Schwarze Cowboy<br />
will die Gunst der Stunde nutzen. Nur leider<br />
ist er das Bösesein selbst schon ziemlich leid.<br />
Drachen und Ritter<br />
1 D - 2 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Staatstheater Mainz, 2004<br />
Der edle Ritter Kunibert ist ziemlich unedel hässlich.<br />
Das wäre nicht so schlimm, doch hat er leider<br />
auch noch nie einen Drachen getötet oder ein<br />
Burgfräulein gerettet. Die Geduld des obersten<br />
Ritter<strong>für</strong>st ist nun zu Ende: Innerhalb von drei Tagen<br />
muss der arme Kunibert einen Drachenkopf<br />
und ein Burgfräulein liefern, sonst wird er zum<br />
Tellerwäscher degradiert! Kunibert macht sich auf<br />
zu seiner Mission und findet heraus, dass man<br />
auch ohne Heldentaten ein echter Held sein kann.<br />
Piratenmolly Ahoi!<br />
Vom Mädchen, das auszog, Seemann<br />
zu werden; 1 D - Simdek - 1 Std.; ab 6 Jahren;<br />
UA: Volkstheater Rostock, 2002<br />
„Träume sind dazu da, in Erfüllung zu gehen“,<br />
meint Molly Kelly und beschließt, ihren Traum<br />
wahr zu machen. Sie möchte Seemann werden.<br />
Aber die Seefahrt ist ein hartes Geschäft – und<br />
harte Geschäfte werden meist von harten Männern<br />
erledigt. Doch Molly gelingt es als Schiffsjunge<br />
Olly anzuheuern. Und mit List und Mut<br />
wird sie schließlich sogar zur ge<strong>für</strong>chteten Piratenkapitänin!<br />
LISA TeTZNeR<br />
(10.11.1894 -<br />
02.07.1963):<br />
50 Todestag<br />
Lisa Tetzner wurde 1894<br />
in Zittau geboren. Gegen<br />
den Willen ihres Vaters<br />
belegte sie an der Schauspielschule<br />
Max Reinhardt Kurse in Sprecherziehung<br />
und Stimmbildung und inskribierte<br />
an der Berliner Universität bei Emil Milan, der<br />
dort Lektor <strong>für</strong> Vortragskunst war. Emil Milan<br />
wurde zu ihrem Mentor und unterstützte auch<br />
ihre Neigung zum Volksmärchen. Den entscheidenden<br />
Anstoß <strong>für</strong> ihren weiteren Lebensweg<br />
gab 1917/18 die Begegnung mit dem Verleger<br />
Eugen Diederichs. Lisa Tetzner begann, als Märchenerzählerin<br />
durch die Dörfer Mittel- und<br />
Süddeutschlands (Thüringen, Schwaben und<br />
das Rheinland) zu ziehen. Eugen Diederichs<br />
brachte auch ihr erstes Buch „Vom Märchenerzählen<br />
im Volk“ heraus.<br />
1919 lernte Lisa Tetzner auf einer ihrer Wanderungen<br />
in Thüringen den KPD-Politiker und Arbeiterschriftsteller<br />
Kurt Kläber kennen. und heiratete<br />
ihn 1924. Kurt Kläber schrieb später unter<br />
dem Pseudonym Kurt Held unter anderem das<br />
Kinderbuch „Die rote Zora und ihre Bande“<br />
(s. S. 27). 1927 wurde Lisa Tetzner als Leiterin<br />
der Kinderstunde an den Berliner Rundfunk berufen<br />
und war ab 1932 auch <strong>für</strong> die Kinderprogramme<br />
anderer Rundfunkstationen zuständig.<br />
Daneben gab sie umfangreiche Märchensammlungen<br />
heraus. Ab 1928 begann sie, eigene Kinderbücher<br />
zu schreiben. 1933 emigrierte sie mit<br />
ihrem Mann in die Schweiz. Tetzners Bücher<br />
wurden in der Folge in Deutschland verboten.<br />
Ab 1937 arbeitete sie als Dozentin <strong>für</strong> Sprecherziehung<br />
am Kantonalen Lehrerseminar in Basel,<br />
wo sie bis 1955 tätig war. In den 1950er Jahren<br />
war Lisa Tetzner eine Förderin der phantastischen<br />
Kinderliteratur (vor allem Astrid Lindgrens<br />
„Pippi Langstrumpf“), die in Deutschland<br />
eher zögernd angenommen wurde. 1957 übersetzte<br />
sie C. S. Lewis’ erstes Narnia-Buch.<br />
LISA TeTZNeR<br />
Die Schwarzen Brüder<br />
Zur individuellen Dramatisierung und in<br />
einer Fassung <strong>für</strong> die Bühne Michael Miensopust<br />
(frei zur UA); ab 8 Jahren<br />
Giorgios Familie will zunächst nichts wissen<br />
vom Angebot des Menschenhändlers. Doch dann<br />
kommt ein harter Tessiner Winter und Giorgios<br />
Mutter wird schwer krank. Die Familie hungert.<br />
Und so wird Giorgio <strong>für</strong> nur zwanzig Franken an<br />
einen Kaminfeger nach Mailand verkauft. Für<br />
den Jungen beginnt eine elende Zeit. Die Hausherrin<br />
duldet ihn kaum, prügelt viel und spart noch<br />
mehr am Essen und tagsüber muss er die heißen,<br />
engen Schlote der Mailänder Bürger fegen.<br />
Schwarz wird er bald, wie die anderen Kaminfe-<br />
gerjungen – und wie sie wird Giorgio ein Mitglied<br />
des Bundes der Schwarzen Brüder. Durch die Hilfe<br />
seiner Bundesbrüder gelingt Giorgio die Flucht<br />
und er kann ein neues Leben beginnen.<br />
Noch Mitte des 19. Jahrhunderts werden Tessiner<br />
Jungen als Kaminfeger nach Mailand verkauft.<br />
Nur wenige von ihnen überleben die harte, gefährliche<br />
Arbeit und die brutale Behandlung durch ihre<br />
Dienstherren.<br />
Dass Giorgios Geschichte weit mehr ist als ein<br />
historischer Skandal, belegen die offiziellen Angaben<br />
der Kinderhilfsorganisationen: Über 150<br />
Millionen Kinder arbeiten heute – viele von ihnen<br />
unter ausbeuterischen Bedingungen in Minen, Fabriken,<br />
auf Plantagen oder als Dienstmädchen.<br />
MARIT TöRNQVIST<br />
eine kleine Liebesgeschichte<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 6 Jahren; UA: Melika Ramic 2010<br />
Ein Mädchen, eine junge Frau sitzt auf einem<br />
Pfahl am Meer. Sie sieht die Schiffe vorbeiziehen,<br />
große und kleine, bunte und traurige. Sie lässt<br />
Wind und Regen über sich hinwegziehen. Sie<br />
träumt und hält Ausschau nach ihrem eigenen<br />
Leben. Aber das Leben wird nicht angespült wie<br />
Treibholz. Als all ihre Gedankengebäude einstürzen,<br />
fasst sie endlich den Mut, aufzubrechen.<br />
Eine poetische Geschichte, deren Bilder von großer<br />
Theatralität sind.<br />
eDWARD VAN De VeNDeL<br />
Twice oder cooler als eis<br />
Für die Bühne bearbeitet von carolina gleichauf;<br />
3 D - 2 H; ab 10 Jahren; frei zur UA<br />
Gus und Cal sind Zwillinge, Twins, sie sind<br />
„Twice“ – und „cooler als Eis“. Genau wie ihre<br />
Musik. Außer Musik machen die beiden auch<br />
noch Frau Breedwisch das Leben schwer. Stimmt<br />
schon, die Breedwisch ist wirklich ‚uncool‘. Und<br />
ausgerechnet sie musste die Vertretung <strong>für</strong> ihren<br />
wahnsinnig tollen Lehrer Monty übernehmen.<br />
Aber Gus und Cal gehen in ihrem Protest gegen<br />
sie trotzdem zu weit, weil sie gar nicht bemerkt<br />
haben, wie groß ihr Einfluss in der Klasse ist und<br />
welche Gruppendynamik sie auslösen können.<br />
Als sie beginnen, den angerichteten Schaden wieder<br />
gutzumachen, müssen sie sich deshalb zuerst<br />
selbst in Frage stellen. Ehrlich gesagt spielt dabei<br />
auch Levineke, die sehr interessante Tochter vom<br />
Nachbarn Kars, eine gewisse Rolle. Schließlich<br />
wachsen Gus und Cal über sich selbst hinaus. Dabei<br />
kommt ihnen übrigens die Hydraulik zu Hilfe:<br />
Etwas Kleines kann etwas sehr Großes hochheben!<br />
Sogar die Breedwisch geht am Ende in die<br />
Luft, dieses Mal aber ganz anders.<br />
Was ich vergessen habe<br />
Für die Bühne bearbeitet von Andreas Steudtner<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche von<br />
Rolf Erdorf; 2 D - 2 H; ab 10 Jahren; UA: Staatstheater<br />
Braunschweig 2010<br />
Elmer Jonas de Jong ist elf Jahre alt und er wird oft<br />
rot. Eigentlich fast immer. Es scheint in den Füßen<br />
zu beginnen und dann läuft er langsam heiß<br />
und strahlt in Stereo nach links und rechts. Soscha<br />
sagt, das sei toll, weil er so ihre „rote Ampel“<br />
sein könne. Soscha, die <strong>Neue</strong>, hat sich einfach so<br />
neben Elmer gesetzt, weil er nett ist. Küssen wird<br />
sie ihn erst, wenn er es will, sagt Soscha. Und Elmer<br />
wird schon wieder rot. Soscha will eine Menge<br />
wissen. Zum Beispiel, warum Elmer nicht von<br />
seinem Opa Remmelt erzählen mag. Sein Opa,<br />
der Zigarren rauchte und Seemanslieder sang<br />
und Elmer auf den Knien reiten ließ! Wie kann es<br />
denn sein, dass dieser Opa einfach alles vergessen<br />
hat und niemanden mehr erkennt? Elmer ist hilflos<br />
und traurig. Doch als er und Soscha auf Opas<br />
alten Tonbändern eine Frauenstimme hören, die<br />
„<strong>für</strong> Remmelt“ ein französisches Gedicht spricht,<br />
beginnen sie eine Suche nach verlorenen Erinnerungen.<br />
Und Elmer findet einen Weg, die Vergangenheit<br />
wieder lebendig werden zu lassen – so<br />
lebendig wie seine eigene Gegenwart plötzlich ist.<br />
Das gleichnamige Buch erhielt 2004 den<br />
Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
ReIhANeh yOuZBAShI DIZAJI<br />
hasenland<br />
1 D - 1 H (Doppelbesetzung), Klassenzimmerstück<br />
ab 7 Jahren, UA: comedia Köln, 16.02.2013<br />
Sara trödelt nach der Schule. Sie hat keine Lust,<br />
nach Hause zu gehen. Denn ihre Eltern sind entweder<br />
weg, streiten sich oder essen scheußlich<br />
gesunde Sachen aus dem Bioladen. Sara hasst die<br />
braunen Bioladentüten und sie liebt Chips! Auch<br />
Ayhan hat es nicht eilig, denn zuhause muss er<br />
auf seine Geschwister aufpassen. Überhaupt ist<br />
ihm seine Familie hauptsächlich peinlich, denn<br />
die Frauen tragen ständig Kopftücher und sein<br />
Vater kann kein Deutsch. Ayhan hasst es, deswegen<br />
ständig aufzufallen. So nähern sich Sara<br />
und Ayhan einander vorsichtig an, machen sich<br />
ein Spiel aus dem, was sie lieben und was sie hassen.<br />
In der kurzen Zeit zwischen Schulschluss und<br />
Heimweg entdecken sie Ähnlichkeiten und Unterschiede.<br />
Sie erfinden eine eigene Welt, in der sie<br />
nicht mehr Junge und Mädchen, Deutsche und Türke<br />
sind, sondern Hasenfreunde im Hasenland. Doch<br />
dann ziehen Saras Eltern mal wieder um, wie immer,<br />
wenn sie gerade Freunde gefunden hat. Und<br />
Ayhan ist allein in Hasenland – bis Hamid kommt.<br />
Während die knappen, schnellen Dialoge spontan<br />
und kindlich wirken, sind sie äußerst kunstvoll<br />
geformt und geführt. Sie sind prägnant und<br />
lassen doch genügend Raum <strong>für</strong> Phantasie und<br />
Spiel. Gerade dadurch eröffnet das Stück die<br />
Möglichkeit, über ‚Integration’ und ‚Kultur’ jenseits<br />
von deterministischen Bildern und Zuschreibungen<br />
nachzudenken. Vor allem anderen sind<br />
Piratenmolly Ahoi!: Landestheater Vorarlberg Bregenz © Stefan Ruhl<br />
Sara, Hamid und Ayhan drei Kinder, die einander<br />
wahrnehmen wollen, die im anderen nicht per se<br />
nur das Eigene (oder dessen Negation) suchen,<br />
sondern einfach einen Freund, mit dem sie in die<br />
Zukunft schauen wollen.<br />
41
Alice im Wunderland:Theater Lübeck © Thorsten Wulff<br />
Lee BeAgLey/ANNA SIegROT<br />
Robin hood – Die wahre geschichte.<br />
gesponsert von dem Sheriff von nottingham;<br />
3 D - 6 H; ab 8 Jahren; UA: Theater Dortmund<br />
2009<br />
Lange schon kämpft Robin Hood auf den Kreuzzügen<br />
im Morgenland und der Sheriff herrscht inzwischen<br />
unangefochten über Sherwood Forest.<br />
Den Wald hat er abholzen lassen – zur besseren<br />
Übersicht – und Robins Männer in seinen Dienst<br />
genommen. Will Scarlet ist seines Zeichens opportunistischer<br />
Hofschreiber und bereitet gerade<br />
eine große Muscial-Show vor: „Robin Hood – Die<br />
wahre Geschichte. Gesponsert von dem Sheriff<br />
von Nottingham“. Da der Hauptsponsor verständlicherweise<br />
in sehr günstigem Licht erscheinen<br />
will, erfordert die Besetzung der Rollen viel Fingerspitzengefühl<br />
– und mitunter ist Little Johns<br />
Hilfe von Nöten, der zum Leiter des Sicherheitsdienstes<br />
aufgestiegen ist. Little John allerdings<br />
leidet sehr unter seiner neuen Tätigkeit, zu der<br />
in der Hauptsache das Abschneiden von Ohren<br />
gehört. Und während Bruder Tuck nur noch in einer<br />
Weinkiste zuhause ist, verkommen die ruhmreichen<br />
Taten der Merry Men mehr und mehr zu<br />
blassen Legenden. Höchste Zeit also, dass Robin<br />
endlich nach England zurückkehrt, begleitet von<br />
seinem treuen Freund Ishmael! Doch Robin ist<br />
mittlerweile nicht mehr der Jüngste und die alten<br />
Kriegsverletzungen setzen ihm ordentlich zu.<br />
Als Held taugt er einfach nicht mehr. Ein letztes<br />
Gefecht noch führt er mit seinem Erzfeind und<br />
dann könnte es am Ende heißen: „Der Held ist tot,<br />
es lebe der Held!“. Denn Robins Bogen wird weitergetragen,<br />
von der nächsten Generation. Und<br />
die, so bleibt zu hoffen, wird ihren eigenen Weg<br />
finden, das Leben glücklicher und besser werden<br />
zu lassen.<br />
Kinder des Odysseus<br />
nach Homer; 4 D - 4 H; ab 9 Jahren;<br />
UA: zwinger 3 Heidelberg, 2009<br />
Wenn Homers Heldensaga heute erzählt werden<br />
soll, dann muss der Text von der Moderne ausgehen,<br />
um von der Gegenwart aus „Licht aufs Vergangene“<br />
werfen zu können: „Ist Valérys These<br />
wahr, das Beste im <strong>Neue</strong>n entspräche einem alten<br />
Bedürfnis, so sind die authentischen Werke<br />
Kritiken der vergangenen“ (Theodor W. Adorno).<br />
Die Abenteuergeschichte von Odysseus erfüllt<br />
viele der ,alten Bedürfnisse‘: Sie bietet eine große<br />
Suche, eine Fahrt ins Ungewisse, Prüfungen,<br />
Kämpfe, Verluste, Gräueltaten und die wahre<br />
Liebe. Wenn diese Geschichte also heute aufgeführt<br />
werden soll – und dazu vor einem jungen<br />
Publikum –, dann muss es gelingen, den vorzivilisatorischen<br />
Mythos ernst zu nehmen und ihn zugleich<br />
aufzuklären. Indem Lee Beagley und Anna<br />
Siegrot den Heldenvater aus der Sicht seines Kindes<br />
– und aller Nachgeborenen – zeichnen, gelingt<br />
dies exemplarisch:<br />
„Kinder werden seit jeher mit den gleichen Fragen<br />
konfrontiert, in deren Mittelpunkt das nachdenken<br />
über Familie, Vorbilder, die eigene Identität steht.<br />
Durch die Parallelhandlung mit Protagonisten<br />
unserer Zeit, die in den alten Mythos hinein wirken,<br />
werden diese Fragen <strong>für</strong> das junge Publikum neu<br />
aufgeworfen. Und nicht zuletzt geht es um das<br />
große Thema von Vergeltung und Rache. Was oder<br />
wen braucht man, um den Kreislauf von „wie du<br />
mir, so ich dir“ zu unterbrechen?“ (AlEXAnDRA<br />
lUISE gEScH, DRAMATURgIn)<br />
MAx eIPP/MARK TWAIN<br />
huck Finn<br />
nach Mark Twain; Monolog; ab 10 Jahren;<br />
UA: Max Eipp 2007<br />
Huck Finn lebt seit einiger Zeit bei der Witwe<br />
Douglas, die versucht den Jungen zu ‚zivilisieren‘.<br />
Aber leider stöbert sein Pap ihn dort auf und ist<br />
mächtig scharf auf Finns Belohnung, weil der<br />
doch mit Tom zusammen eine ganze Räuberbande<br />
aufs Kreuz gelegt hatte. Bei Pap hat Huck<br />
nichts mehr zu lachen. Der Alte ist ständig besoffen<br />
und prügelt den Jungen grün und blau.<br />
Als Huck es nicht mehr aushält, inszeniert er geschickt<br />
seine eigene Ermordung und türmt. Auf<br />
der Flucht trifft er Jim, den Sklaven der Witwe,<br />
der vor einem Sklavenhändler davongelaufen<br />
ist. Hucks Südstaatenbewusstsein gerät schwer<br />
durcheinander, weil Jim eigentlich ein prima Kerl<br />
ist. Auf dem Weg in die Freiheit, wächst zwischen<br />
den beiden eine aufrichtige Freundschaft.<br />
Ausgezeichnet mit dem 1. Platz des<br />
hamburger <strong>Kindertheater</strong>preises 2009<br />
KATJA heNSeL/LeWIS cARROLL<br />
Alice<br />
nach lewis carroll; 4 D; ab 8 Jahren;<br />
UA: Kresch Theater, Krefeld, 2008<br />
Alice folgt dem Pfotenbanduhr tragenden Kaninchen<br />
in jenes seltsame und verkehrte Wunderland.<br />
Dabei begegnet sie einer sprechenden<br />
Wimper, einem verschrobenen Hutmacher, dem<br />
Lächeln einer Katze. Sie alle leben in eigenartigen<br />
und unvereinbaren Welten. Was Alice je über die<br />
Welt gelernt hat, worauf sie sich bisher verlassen<br />
konnte, zerfließt auf dieser Reise: Sprache wird<br />
umgedeutet, Regeln gebrochen, Verhältnisse auf<br />
den Kopf gestellt – Logik, Ordnung und Identität<br />
lösen sich auf.<br />
Die komische und widersinnige Fassung von Katja<br />
Hensel richtet sich nicht nur an Kinder, sondern<br />
lädt auch Erwachsene dazu ein, ihre allzu bekannte<br />
Welt ins Wanken zu bringen.<br />
So schrieb Lewis Carroll selbst: „Ich habe Grund<br />
zu der Annahme, dass „Alice Abenteuer im Wunderland“<br />
von einigen Hundert englischen Kindern<br />
im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren<br />
gelesen worden ist; aber auch von Kindern<br />
zwischen fünfzehn und fünfundzwanzig; auch<br />
noch von Kindern zwischen fünfundzwanzig und<br />
Klassiker – neu erzählt<br />
fünfunddreißig; und sogar von Kindern – und solche<br />
gibt´s! – bei denen weder schwindende Kraft<br />
und Gesundheit, noch das Müde-Werden am<br />
ernsthaften Unernst, am allzu prächtigen Glanz<br />
und am hoffnungslosen Elend des Lebens die reine<br />
Quelle der Freude austrocknen konnten, die in<br />
allen kindlichen Herzen sprudelt.“<br />
„Zu empfehlen <strong>für</strong> Theaterfreunde jeden Alters, die<br />
garantiert keinen pädagogisch gereckten Zeigefinger<br />
entdecken, die sich da<strong>für</strong> aber köstlich auf<br />
hohem niveau unterhalten lassen können.“<br />
(HAnS DIETER PEScHKEn FÜR<br />
DIE RHEInIScHE POST)<br />
hANNeS hIRTh/MARK TWAIN<br />
Tom Sawyer und huckleberry Finn<br />
nach Mark Twain <strong>für</strong> die Bühne<br />
bearbeitet von Hannes Hirth; 4 D - 6 H<br />
(Doppel besetzungen); ab 6 Jahren;<br />
UA: Kinderfestspiele giebelstadt, 2002<br />
Tom Sawyer und Huckleberry Finn sind wahrlich<br />
keine Musterknaben. Doch als sie ein schauerliches<br />
Verbrechen beobachten, kämpfen sie mutig<br />
<strong>für</strong> die Gerechtigkeit!<br />
SeLMA LAgeRLöF<br />
Nils holgersson<br />
Für die Bühne bearbeitet von Jana lissovskaia<br />
und carmen Walter; 4 D - 5 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 5 Jahren; UA: Breisacher Festspiele, 1998<br />
Nils Holgersson ärgert gerne die Tiere auf dem<br />
Hof seiner Eltern. Zur Strafe wird er von einem<br />
Wichtel in einen Däumling verwandelt. Verzweifelt<br />
reist der winzige Nils reist mit den Graugänsen<br />
nach Lappland und lernt viel über Freundschaft<br />
und Liebe.<br />
JüRgeN NeFF/MIgueL De ceRVANTeS<br />
Don Quijote aus der Mancha<br />
nach Motiven von Miguel de cervantes; 1 D -<br />
6 H - 5 Dekorationen; ab 8 Jahren; frei zur UA<br />
Mit der Naivität seiner Phantasie verteidigt Don<br />
Quijote das Recht, das Leben nicht nur nach den<br />
Maximen der Logik, der Nützlichkeit und der<br />
Tüchtigkeit führen zu müssen. Heute würde man<br />
Don Quijote auffordern, doch endlich „realistisch<br />
zu sein“ – und damit nichts anderes meinen, als<br />
dass die Welt wie sie nun eben sei, akzeptiert werden<br />
müsse.<br />
In dieser originellen Bearbeitung des berühmten<br />
Stoffes vermischt Jürgen Neff nicht nur die Wirklichkeit<br />
mit der Fiktion, sondern es dürfen – wie<br />
im Kinderspiel – beide Prinzipien als legitimer<br />
Zugang zur Welt nebeneinander bestehen bleiben.<br />
Die Kraft eines subjektiven Traumes vom<br />
richtigen Leben können die Gegner, Zauberer und<br />
Nachbarn weder dem Ritter noch dem Hirten<br />
Quijote nehmen.<br />
NEW!<br />
You will find a list of available international<br />
rights on www.kindertheater/foreignrights.de 43
Klassiker Kinder des Odysseus: zwinger3heidelberg <strong>für</strong> © Markus Kinder Kaesler (Seite 43)<br />
<strong>Stücke</strong> Klassiker <strong>für</strong> kleine – neu erzählt Kinder<br />
44<br />
JüRgeN NOLA/WILLIAM ShAKeSPeARe<br />
hamlets Rache<br />
Ein Krimi <strong>für</strong> Kinder nach William<br />
Shakespeare; 2 D - 8 H; ab 10 Jahren<br />
Ein Mord, ein Mörder und ein junger Held, der den<br />
Mord rächen soll und der plötzlich vor einer Welt<br />
voller Korruption, Machtbesessenheit und Intrigen<br />
steht – einer Welt, die aus den Fugen ist. Mit jedem<br />
Schritt verstrickt auch Hamlet sich in neue<br />
Untaten. Das Gefüge der Gesellschaft zerbricht und<br />
der faule Staat stirbt mit seinem letzten Helden.<br />
JüRgeN NOLA/FRIeDRIch SchILLeR<br />
Rodrigos Tod<br />
Ein Politkrimi nach Friedrich Schillers<br />
Don carlos; 3 D - 8 H; ab 10 Jahren<br />
Zynische Intrigen, heimliche Verschwörungen,<br />
grausame Machtspiele, verbotene Liebe – in diesem<br />
Umfeld steht die Freundschaft von zwei jungen<br />
Männern, dem Thronfolger Don Karlos und<br />
dem Marquis Rodrigo von Posa, die in einer fast<br />
aussichtslosen Situation <strong>für</strong> eine bessere Welt<br />
kämpfen wollen.<br />
JüRgeN POPIg/LeWIS cARROLL<br />
Alice im Wunderland<br />
nach lewis carroll <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />
von Jürgen Popig; 4 D - 8 H (Doppelbesetzungen<br />
möglich); ab 10 Jahren; 1 1 / 2 Std.;<br />
UA: Schauspiel Stuttgart, 2004<br />
„Jürgen Popig hat aus der Erzählung von lewis<br />
carroll eine Spielvorlage geschaffen, die sich nicht<br />
damit begnügt, möglichst rasch jene tolldrastische<br />
gesellschaft aus dem Inneren der Erde abzurufen,<br />
wo das Unbewusste einmal seinen Sitz hatte. Er hat<br />
sich vielmehr darum bemüht, soviel wie möglich<br />
von den anarchischen Wort-Verbiegungen und der<br />
Unsinnslust des Originals zu erhalten.“ (ESSlIngER<br />
ZEITUng)<br />
JüRgeN POPIg/cARLO cOLLODI<br />
Pinocchio. ein Stück holz<br />
nach carlo collodi; 2 D - 4 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Osnabrück, 2008<br />
Jürgen Popig hat die klassische Geschichte bilderreich<br />
und mit viel herzlichem Verständnis <strong>für</strong> die<br />
kindliche Holzpuppe in Szene gesetzt.<br />
„Einmal mehr kommt zum Ausdruck, was dieses<br />
Stück auszeichnet: nämlich die Balance zu halten<br />
zwischen Einfallsreichtum und Poesie – und die<br />
Freude <strong>für</strong>s Theaterspiel zu entfachen.“<br />
(SyKER ZEITUng)<br />
chRISTIAN SchIDLOWSKy<br />
cARLO cOLLODI<br />
Pinocchio<br />
Ein poetisches Spektakel nach carlo collodi;<br />
2 D - 3 H - Puppenspiel möglich; ab 8 Jahren;<br />
frei zur UA<br />
Kaum auf der Welt, ruft Pinocchio dem alten<br />
Geppetto schon ein schnelles „Ciao“ zu: „Ich<br />
muss doch spüren, was das Leben ist - / Und was<br />
es heißt, lebendig jetzt zu sein.“ Auf seiner Reise<br />
wird er natürlich von Katze Kala und Fritz dem<br />
Fuchs hereingelegt. Seine Nase wächst bei jeder<br />
neuen Lüge – und er lügt viel. Doch langsam,<br />
durch alle vergeblichen Versuche und wilden<br />
Abenteuer hindurch, findet Pinocchio heraus, was<br />
die Liebe und das Leben bedeuten könnten – und<br />
vor allem wer ihn liebt und wen er lieben will.<br />
STeFAN SchROeDeR<br />
Raue See und Roter Teufel<br />
Die geschichte des Klaus Störtebeker;<br />
1 D - 8 H; ab 12 Jahren<br />
Bei einem Handgemenge unter betrunkenen<br />
Seeleuten gelingt es dem 16-jährigen Jan zufällig,<br />
dem damals noch ehrbaren Seemann Klaus<br />
Störtebeker das Leben zu retten. Dieser gewährt<br />
ihm daraufhin seinen sehnlichsten Wunsch: zur<br />
See zu fahren. Jan heuert auf Störtebekers Schiff<br />
an, nicht ahnend, dass in kurzer Zeit aus dem<br />
ehrbaren Maat der berüchtigtste Seeräuber aller<br />
Zeiten werden wird. Jan vollzieht diesen Wandel<br />
mit, allerdings gerät er immer mehr in Gewissenskonflikte<br />
und zusehends in gefährliche Auseinandersetzungen<br />
mit Störtebeker.<br />
STeFAN SchROeDeR<br />
TheODOR FONTANe<br />
effi Briest<br />
2 D - 4 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
Effi Briest ist 17, als die Heirat mit dem viel<br />
älteren Baron von Instetten arrangiert wird. Sie<br />
fühlt sich in ihrem neuen Zuhause und in ihrer<br />
neuen Rolle nicht wohl, bräuchte Aufmerksamkeit<br />
und Liebe. Doch Instetten behandelt sie<br />
mehr wie ein Kind denn als seine gleichberechtigte<br />
Frau, er will sie erkennbar ‚erziehen‘. Und<br />
so stürzt sich Effi in die Arme des Majors und<br />
Lebemannes Crampas. Als diese Affaire Jahre<br />
später bekannt wird, tötet Instetten den Major<br />
im Duell und verstößt seine Frau, weil es das<br />
„Gesellschafts-Etwas“ so fordere. Auch ihre Eltern<br />
brechen aus Sorge um gesellschaftliche Nachteile<br />
den Kontakt zu ihr ab. Als sie Effi drei Jahre<br />
später doch noch nach Hause holen, ist es bereits<br />
zu spät.<br />
Theodor Fontane zeigt schonungslos, wohin das<br />
Ausagieren gesellschaftlicher Normen und Zwänge<br />
führen kann. Ohne ausreichende Reflektion<br />
und Rücksicht auf individuelle Beziehungen,<br />
das Streben nach Glück und schließlich auf die<br />
eigenen Bedürfnisse, fallen die Eltern Briest und<br />
Instetten niemals aus ihren normierten (und damit<br />
auch normativen) Rollen. Dass sie im Grunde<br />
immer wissen, was sie tun, macht sie höchstens<br />
noch zu tragischen Figuren, deren Bedauern<br />
am Ende zwar aufrichtig, aber nichtssagend ist.<br />
Auf der Folie des ausgehenden 19. Jahrhunderts<br />
entwickelt sich eine zeitlose Geschichte um<br />
den Widerstreit zwischen Gefühl und gesellschaftlichem<br />
Zwang, an dem ein junger Mensch<br />
zugrunde geht.<br />
STeFAN SchROeDeR<br />
e.T.A. hOFFMANN<br />
Nussknacker und Mäusekönig<br />
nach E.T.A. Hoffmann; 2 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />
frei zur UA<br />
Marie muss an Weihnachten krank das Bett hüten.<br />
Sie kann ihren Eltern einfach nicht begreiflich<br />
machen, dass wirklich eine böse Mäusearmee<br />
nachts das Kinderzimmer in ein Schlachtfeld verwandelt<br />
hat. Das war doch beileibe kein Fiebertraum!<br />
Sondern der fiese Mäusekönig, der auf Maries<br />
Nussknacker Theodor Jagd gemacht hat. Nur<br />
der seltsame Herr Droßelmeier glaubt Marie und<br />
erzählt ihr die Geschichte von der jungen Prinzessin<br />
Pirlipat, die einst vom wütenden Mäusekönig<br />
selbst in einen Nussknacker verwandelt worden<br />
war. Nur wenn sie am Tag vor Weihnachten genau<br />
um Mitternacht die geheimnisvolle Nuss Krakatuk<br />
essen würde, wäre sie geheilt. Ein junger,<br />
ehrbarer Mann müsse sie <strong>für</strong> sie knacken.<br />
„Es gibt so viele leben, die keine sind“ (Effi Briest)<br />
Der junge Mann, dem dies gelang, hieß … Theodor.<br />
In der Bühnenbearbeitung von E.T.A. Hoffmanns<br />
Märchenklassiker hält die Fantasie Einzug in Maries<br />
Alltagswelt und verwebt zwei Geschichten zu<br />
einem Abenteuer mit weihnachtlichem Ausgang.<br />
STeFAN SchROeDeR<br />
WILLIAM ShAKeSPeARe<br />
ein Sommernachtstraum<br />
Ein Märchenspiel nach William Shakespeare;<br />
6 D - 6 H - 2 Dek; ab 10 Jahren; UA: Theater<br />
Vogelweide, Wels, 2001<br />
Mit viel Esprit und Situationskomik erzählt Stefan<br />
Schroeder das berühmte Stück <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche neu.<br />
STeFAN SchROeDeR<br />
VIcTOR hugO<br />
Quasimodo<br />
Frei nach Victor Hugos „Der glöckner<br />
von notre-Dame“; 3 D - 7 H; ab 12 Jahren,<br />
frei zur UA<br />
„So einer kann doch kein Mensch sein!“: Quasimodo,<br />
der Hässliche, das Monster, der Bucklige,<br />
Ausgeburt der Hölle, ein Freak. Seit 16 Jahren lebt<br />
der so Genannte schon bei Frollo, dem Priester<br />
von Notre-Dame. Stündlich läutet er dort die Glocken,<br />
halb taub geworden von ihrem Dröhnen. Er<br />
ist längst kein Kind mehr, und er vertraut Frollo<br />
nicht mehr blind. Doch Quasimodo kennt nur<br />
ihn, niemand sonst hat je mit ihm gesprochen,<br />
niemand außer Frollo sah ihn je ohne Entsetzen<br />
an. Bis er Esmeralda trifft, die schöne, tanzende<br />
Esmeralda. Zum ersten Mal in seinem Leben versucht<br />
Quasimodo einen Dialog, lernt er Gefühle<br />
kennen und das Vertrauen in einen anderen Menschen.<br />
Doch man schreibt das Jahr 1482 und <strong>für</strong><br />
eine Hexe und einen Hässlichen kann es in dieser<br />
Zeit kein glückliches Ende geben. Denn beide<br />
entsprechen nicht dem, was die Gesellschaft als<br />
„Mensch“ definiert hat.<br />
Der messende Blick von heute sieht gemeinhin<br />
keine Hexen und Monster mehr. Doch ist damit<br />
die Geschichte des unglücklichen Glöckners von<br />
Notre-Dame längst nicht aus der ‚Mode’ gekommen.<br />
An ihrem Beispiel kann die Selbstverständlichkeit<br />
thematisiert werden, mit der wir Urteile<br />
über Körper und Seelen fällen; nach Kriterien,<br />
die uns ganz ‚natürlich’ erscheinen. Doch steckt<br />
in jedem Bemessen und Beurteilen eines Menschen<br />
bereits die Anmaßung, ihn beherrschen zu<br />
können:<br />
„Die jüdische Tradition vermittelt die Scheu, einen<br />
Menschen mit dem Meterstab zu messen, weil man<br />
die Toten messe – <strong>für</strong> den Sarg. Das ist es, woran die<br />
Manipulatoren des Körpers ihre Freude haben. Sie<br />
messen den anderen, ohne es zu wissen, mit dem<br />
Blick des Sargmachers. Sie verraten sich, wenn sie<br />
das Resultat aussprechen: sie nennen den Menschen<br />
lang, kurz, fett und schwer.“ (T. W. ADORnO)<br />
45
junges theater<br />
46<br />
junges<br />
theater<br />
im verlag <strong>für</strong> kindertheater<br />
TAMARA BAch<br />
Marsmädchen<br />
Zur individuellen Dramatisierung und in einer<br />
Bearbeitung <strong>für</strong> Jugendclub von Isabel Dorn;<br />
5 D - 2 H; ab 12 Jahren; UA: junges schauspiel<br />
am Deutschen Theater göttingen, 2009<br />
Miriam ist einfach immer „mittendrin“. Sie ist<br />
nicht sensationell schön und auch nicht hässlich,<br />
in manchen Fächern gut, in anderen nicht, ein<br />
bisschen beliebt, ein bisschen unbeliebt. Und sie<br />
war immer schon da, in der Kleinstadt geboren<br />
und aufgewachsen. Sie kennt das alles und langweilt<br />
sich entsetzlich. Manchmal wäre sie gerne<br />
vom Mars, manchmal fühlt sie sich als käme sie<br />
vom Mars. Doch dann kommt Laura aus Köln an<br />
die Schule, die lässige und selbstbewusste Laura.<br />
Und Miriam kann es kaum glauben, dass Laura<br />
sie mag: Laura und Miriam, Freundinnen! Die<br />
Mädchen gehen tanzen, trinken zu viel Kaffee,<br />
lachen und reden. Miriams Leben wird plötzlich<br />
schön. So schön wie Laura. Ein Bauchgefühl, ein<br />
Marsgefühl.<br />
Das gleichnamige Buch wurde 2004<br />
mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
ausgezeichnet.<br />
MARTIN BALTScheIT<br />
Wachmann, pass auf!<br />
1 D - 1 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
Ein junger Mann baut gerne Sandschlösser am<br />
Strand, nicht irgendwelche unbedeutenden Sandburgen,<br />
sondern echte Architektur, Kunst! Und<br />
er beobachtet dabei die Mädchen, die elegant auf<br />
ihren Brettern über die Wellen reiten. Eine von<br />
ihnen bittet ihn, kurz mal auf ihr Brett aufzupassen<br />
– ein schönes Brett, teuer, retro, lackiert. Und<br />
der junge Mann wacht, stundenlang, tagelang. Diese<br />
Geschichte beginnt, sich zu verselbständigen.<br />
Der junge Mann kommt so richtig in Fahrt, er<br />
nimmt seine Aufgabe ernst, sehr ernst – er würde<br />
das Brett sogar mit seinem Leben verteidigen.<br />
Er zieht eine Grenze, baut eine Mauer und steht<br />
stramm vor seinem Wachhaus, ein durch und<br />
durch vorbildlicher Wachmann. Niemand darf<br />
rein, niemand raus, so einfach ist das. Auch als<br />
der Wachmann Besuch bekommt von einem alten<br />
Mann, der ihn in immer neuen Rollenspielen<br />
zu überreden versucht, das Tor zu öffnen, bleibt<br />
er standhaft. Doch das allerletzte Spiel funktioniert,<br />
der Wachmann lässt sich verführen und<br />
schon überrollt die feindliche Armee das Land.<br />
Danach ist eigentlich alles wie zuvor und beinahe<br />
würde der treue Wachmann seinen Posten wieder<br />
aufnehmen, denn wie schön ist es, wenn jemand<br />
Wache hält, wie sicher und geborgen fühlen wir<br />
uns dann.<br />
Martin Baltscheit hat ein Stück über die inneren<br />
und äußeren Grenzen geschrieben. Darüber, wie<br />
schwer es sein kann, als junger Mensch aus dem<br />
meist sicheren Gefüge der Kindheit herauszutreten.<br />
Viel einfacher erscheint es uns manchmal,<br />
einfach im Altbekannten zu verweilen und nie<br />
über die Mauern zu klettern, die uns schützend<br />
und eng umgeben – my home is my castle. In<br />
assoziativen Spielen lässt der Autor seine Figur<br />
wachsen. Der junge Mann darf sich ausprobieren,<br />
aber er muss auch die Risiken durchleben, die wir<br />
‚im Freien‘ manchmal eingehen. Am Ende wartet<br />
ein sonniger Strand und das sanft rauschende<br />
Meer auf den jungen Mann – was immer er damit<br />
anfangen mag.<br />
<strong>Neue</strong> heimat<br />
1 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
Das Mädchen Jasmin, ihr Ex-Freund Bono, der<br />
Türke Frank (amerikanisch ausgesprochen) und<br />
ein alter Mann finden sich plötzlich in einer ungewöhnlichen<br />
und recht unangenehmen Situation<br />
wieder: Nach einem Diskobesuch fährt Frank<br />
sie leider alle gegen den einzigen Baum zwischen<br />
Bergheim und Dierdorf. In einem kargen Jenseits<br />
warten sie nun auf das Jüngste Gericht, jeder auf<br />
seine Weise. Sie versuchen einander in schnellen<br />
und durchaus respektlosen Dialogen vom richtigen<br />
Glauben zu überzeugen oder davon abzubringen.<br />
Und sie sind zugleich noch ganz mit dem<br />
vergangenen Leben beschäftigt, mit dem was sie<br />
taten und gern getan hätten. Das große Strafgericht<br />
entpuppt sich schließlich eher als Komödie,<br />
doch Bestand hat hingegen der Glaube an die<br />
Freundschaft. So gibt es <strong>für</strong> alle ein unerwartetes<br />
Happy End.<br />
Die besseren Wälder<br />
2 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: gRIPS Theater 2012<br />
Ferdinand ist ein Wolf, der bei den Schafen aufwächst.<br />
Was ist er also? Ein Wolf im Schafspelz,<br />
ein Schaf mit Wolfsfell? Er springt über Zäune,<br />
das tun Schafe nicht. Es ist nicht richtig. Und das<br />
war schon immer so. Er singt schöner als alle anderen<br />
das „Schafe Maria“. So ist es richtig, das hat<br />
Tradition! Wer also ist Ferdinand?<br />
Als seine Freundin tot aufgefunden wird, gerät<br />
er unter Verdacht. Ein Wolf ist und bleibt ein<br />
Wolf. Das Töten liegt ihm im Blut, das weiß man<br />
doch. Das war schon immer so. Ferdinand flieht.<br />
Er flieht zu den Wölfen. Er will einer von ihnen<br />
werden. Aber die klugen Wölfe wollen verdammt<br />
gerne ‚Schafe‘ sein: warme Heizdecken, schicke<br />
Kleider, Krankenversicherung … Dass ihr Leben<br />
hart ist, machen sie zur Tugend, zur Tradition. So<br />
ist es halt.<br />
Eine Gans, die behauptet, ein Fuchs zu sein; und<br />
ein Bär, der eine Biene ist: In der Selbstverständlichkeit,<br />
mit der sie sind, wer sie sein wollen, bleiben<br />
sie die wahrhaft Vernunftbegabten in Martin<br />
Baltscheits Stück. Denn Vieles wird heute gerne<br />
über die sogenannte „Natur“ gesagt, über das „So<br />
bin ich halt“. Und zu selten wird gefragt: Warum<br />
soll ich so sein? Und warum denn kann es keine<br />
Welt ohne Zäune geben mit Heizdecken <strong>für</strong> alle:<br />
‚Allen nach ihren Bedürfnissen, alle nach ihren<br />
Fähigkeiten.‘<br />
Deutscher Jugendtheaterpreis 2010<br />
MeLVIN BuRgeSS<br />
Doing it<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
nicola Bongard nach der Übersetzung ins<br />
Deutsche von Andreas Steinhöfel;<br />
3 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: junges schauspiel<br />
am Deutschen Theater göttingen, 2008<br />
Ben und die Miss tun es heimlich (weil sie seine<br />
Lehrerin ist). Jon findet Deborah eigentlich ganz<br />
nett und auf jeden Fall wahnsinnig anziehend.<br />
Aber: sie ist fett! (Ok, mindestens mollig.) Dino’s<br />
got the look – er „ist es einfach“. Keiner ist so lässig<br />
und sexy wie er. Doch Dino hat nur Augen <strong>für</strong><br />
Jackie. Jackie ist schön und klug – und lässt sich<br />
zwar mit ihm ein, ihn aber nicht ran (weshalb<br />
Dino es mit Zoe/Siobhan treibt).<br />
Melvin Burgess erzählt von den sexuellen Fantasien<br />
und Praktiken der Teenager in vollkommen<br />
überdeterminierter Redseligkeit. Nicola Bongard<br />
hat daraus einen schnellen Bühnentext entwickelt,<br />
der dem obsessiven Treiben der Hauptfiguren<br />
freien Lauf lässt: Sie sind ungestüm, (über)ängstlich<br />
und auftrumpfend, schüchtern und albern<br />
und meistens ganz schön ‚frauenverachtend’. Und<br />
sie wirken dabei oft freiwillig und unfreiwillig<br />
ausgesprochen komisch. Sympathie ist, schreibt<br />
Ivan Nagel, „Liebe Gottes zu den Leidenden und<br />
Liebe des Komikers zu seiner Bühnenfigur“. Und<br />
Burgess liebt seine Figuren wahrhaftig. So sehr,<br />
dass auch die Zuschauenden im Lauf des <strong>Stücke</strong>s<br />
immer mehr sehen, hören und spüren, dass Ben,<br />
Jon, Dino, Jackie und Deb auf einer großen und<br />
schönen Suche sind: nach ihrer Form von Liebe<br />
und Körperlichkeit, Selbstachtung und Respekt.<br />
chIMO<br />
Sagt Lila (Lila dit ça)<br />
Für die Bühne bearbeitet von<br />
Thorsten Wilrodt; 3 H; ab 14 Jahren<br />
UA: Kampnagel, Hamburg, 2002<br />
Am Rand der Seite 7 stand im Manuskriptes dieses<br />
Kultromans in Großbuchstaben: „Lila dit ça“. Und<br />
genau davon handelt diese Geschichte: von Lilas<br />
Sprechen und Lilas Sprache. In einer sorgfältig ge-<br />
Die besseren Wälder: Staatstheater Braunschweig © Karl-Bernd Karwasz<br />
planten Selbstinszenierung erzählt sich Lila jeden<br />
Tag neu. Sie reproduziert die männlichen Vorurteile<br />
der Gesellschaft, sie macht sich sprachlich<br />
zum Objekt, zu dem sie im Pariser Vorortleben<br />
ohnehin gemacht wird. Vielleicht versucht sich,<br />
auf diese Weise die Brutalität ihrer Gegenüber zu<br />
demonstrieren und zu dekonstruieren. Zugleich<br />
aber hält Lila damit auch fest an der Möglichkeit<br />
einer selbstbestimmten Lust, an dem Wunsch<br />
nach Liebe – Liebe zu Chimo. Fast zwangsläufig<br />
unterschätzt sie dabei die rohe und gewalttätige<br />
Dynamik der (männlichen) Gesellschaft.<br />
Thorsten Wilrodt lässt drei Männer die Geschichte<br />
von Lila nacherzählen. Denn sie waren es, die<br />
an Lila gescheitert sind. Es gelang ihnen nicht, in<br />
Lila ein Individuum zu sehen, das auf der Suche<br />
nach Selbstbestimmung und Liebe ist. Das aber<br />
wäre ihre Chance zu einer Emanzipation gewesen.<br />
Das Buch erschien in der Übersetzung von<br />
Hinrich Schmidt-Henkel<br />
„ 2000 lämmer beten<br />
mit geschlossenen<br />
Augen und wer singt<br />
das ‚Schafe Maria‘?“<br />
(Die besseren Wälder)<br />
VALéRIe DAyRe<br />
c’est la vie, Lili<br />
Für die Bühne bearbeitet von nicola Bongard<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche von<br />
Maja von Vogel ; 1 D - 2 H; ab 12 Jahren;<br />
UA: junges schauspiel am Deutschen Theater<br />
göttingen, 2010<br />
Lili sagt, sie habe gleich gemerkt, dass etwas nicht<br />
stimmte. Ihre Eltern schauten sich auf dem Autobahnrastplatz<br />
die ganze Zeit so komisch an. Und<br />
dann haben sie Lili dort einfach ausgesetzt – wie<br />
einen Hund. Sind alleine weitergefahren, den drei<br />
Wochen Urlaub im Süden entgegen.<br />
Lili beginnt den Tagebuchbericht dieser Havarie<br />
am Dienstag, den 31. Juli. Sie beschreibt, wie sie<br />
sich auf dem Rastplatz einzurichten beginnt und<br />
welche Geschichten sie erfindet, um unentdeckt<br />
zu bleiben. Bis ihre Eltern am 24. August wiederkommen.<br />
Doch hier endet die Geschichte nicht.<br />
Denn im nächsten Moment liegt Lili am Strand,<br />
im Urlaub mit ihren Eltern und schreibt Tagebuch.<br />
Vermutlich.<br />
Die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte<br />
ist ein bekanntes Stilmittel. Doch Valérie Dayre<br />
wählt es mit gutem Grund: Denn durch das Spiel<br />
mit den Erzählebenen und -perspektiven gelingt<br />
ihr eine schmerzlich genaue Vollzugsgeschichte<br />
der Pubertät. Die 12-jährige Lili lebt in einem<br />
<strong>für</strong> sie präzedenzlosen Ausnahmezustand. Was<br />
früher als gegeben gelten konnte, ist heute plötzlich<br />
nicht mehr verlässlich, jede Aussage könnte<br />
zugleich auch eine Lüge sein. Wer ist denn Lili<br />
und wer sind die Menschen um sie herum, die,<br />
eben noch vertraut, plötzlich fremd geworden<br />
sind? Könnten sie im nächsten Moment einfach<br />
verschwinden?<br />
„Was, zu guter letzt, ist eigentlich das leben? Die<br />
Autorin hat klug die klare Antwort darauf<br />
verweigert und dem nachdenken darüber viel<br />
Raum gelassen.“ (Deutschlandfunk)<br />
Das Buch erscheint unter dem Titel „Lilis<br />
Leben eben“ im carlsen <strong>Verlag</strong> und erhielt<br />
den Deutschen Jugendliteraturpreis 2006<br />
ZORAN DRVeNKAR<br />
Die zweite chance<br />
2 D - 2 H; ab 14 Jahren; UA: Hans Otto Theater<br />
Potsdam, 2000<br />
Tess und Martin wurden als Teenager von ihrem<br />
Vater aus dem Haus geworfen. Tess, weil sie Frauen<br />
liebt und Martin, weil er, der „Schwächling“, den<br />
Ernst des Lebens kennen lernen solle. Nach dem<br />
plötzlichen Tod des Vaters treffen beide zum ersten<br />
Mal wieder im Elternhaus zusammen. Tess, voller<br />
ungelöster Wut auf den Alten – und reichlich betrunken<br />
– klaut nachts seine Leiche aus dem Bestattungsinstitut.<br />
Sie „setzt“ ihn sich gegenüber an den<br />
47
junges theater junges theater<br />
48<br />
Tisch und beginnt ein Gespräch über die Vergangenheit.<br />
Eine alberne Kindergeschichte fällt ihr ein,<br />
die der Vater oft erzählt hat: Über einen Zauberer,<br />
der seinen toten Freund mit Hilfe einer Zauberlinse<br />
wieder ins Leben holt. Tess probiert es. Es funktioniert.<br />
Leider – denn der Alte ist wieder ganz<br />
er selbst. Mit Tricks und Manipulationen versucht<br />
er, seiner Familie eine zweite Chance abzuluchsen.<br />
Wenn nur einer ihm die Stimme gäbe, dann<br />
dürfte er ins Leben zurück. Im Verlauf der makabren<br />
und sarkastischen Auseinandersetzung über<br />
die Familiengeschichte, emanzipieren sich Tess<br />
und Martin ein zweites Mal – das ist ihre Chance.<br />
Traumpaar<br />
Theaterstück in 8 Szenen; 4 D - 3 H - 1 Simdek -<br />
1 1 / 2 Std.; ab 14 Jahren; UA: Theater an der<br />
Parkaue, Berlin, 2006<br />
Der 15-jährige Ricki wohnt mit der attraktiven<br />
Cindy auf dem elterlichen Dachboden. Nur bei<br />
ihr fühlt er sich geborgen. Sie wird ihn auch<br />
nicht verlassen, wie seine Mutter, die die Familie<br />
mit einem Scheidungskrieg überzogen hat, denn<br />
seine „große Liebe“ ist eine Schaufensterpuppe.<br />
Und obwohl Cindy die einzige zu sein scheint,<br />
die weiß, was Liebe bedeutet, wird sich Ricki am<br />
Schluss des <strong>Stücke</strong>s der Realität stellen und Cindy<br />
allein zurücklassen.<br />
„Der Autor schafft hier absurde und zugleich<br />
alltägliche Figuren, überraschend verstrickt in ein<br />
komplexes gebilde von Verbindungen, Beziehungen<br />
und Freundschaften. Die Themen der<br />
Partnerwahl, der Bewältigung von gescheiterten<br />
liebesbeziehungen und der neuorientierung<br />
werden humorvoll und leicht erzählt, ohne dabei<br />
bagatellisiert zu werden.“<br />
(Aus der Begründung der Jury des Baden-Württembergischen<br />
Jugendtheaterpreises 2004)<br />
gewinner des Münchner Jugend-<br />
Dramatikerpreises 2000 und gewinner<br />
des 2. Platzes des Baden Württembergischen<br />
Jugendtheaterpreises 2004<br />
cengiz & Locke<br />
6 D - 12 H; ab 14 Jahren; UA: gRIPS Theater,<br />
Berlin, 2006; geeigneet <strong>für</strong> Jugendclub<br />
Cengiz schießt aus dem Auto heraus. Wegen der<br />
Yugos. Auf die Yugos. Mit denen seine Clique im<br />
Bandenkrieg ist – das ist schon immer so gewesen.<br />
Locke ist im Auto mit dabei, wie immer. Die<br />
beiden sind unzertrennlich, auf ihre Weise jedenfalls.<br />
Beide wollen auf dem Kiez ihr beschissenes<br />
Zuhause vergessen. Und sie wollen cool sein, auf<br />
jeden Fall und um jeden Preis. Aber die Schüsse<br />
gingen zu weit. Die feindlichen Linien werden<br />
unscharf. Wer hat schließlich Jasmin getötet, die<br />
einzige Zeugin? Alle jagen Cengiz. Und Locke beweist<br />
seine Freundschaft. Am Ende werden sich<br />
die beiden entscheiden müssen, auf welcher Seite<br />
sie stehen. Seite an Seite.<br />
Die Inszenierung des Stücks von<br />
Frank Panhans <strong>für</strong> das gRIPS Theater erhielt<br />
den FAuST 2007 <strong>für</strong> die beste Regie im Kinder-<br />
und Jugendtheater<br />
Kopf oder Zahl: Slovenisches National Theater, Nova gorica<br />
KATJA heNSeL<br />
vampiru<br />
2 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />
UA: Kresch Theater; Krefeld, 2008<br />
Mit leerem Tank stranden Fischkopf, Lope, Kiki<br />
und Wolfram an einer verlassenen Grenzstation<br />
am Rande Rumäniens. Mitten in der Nacht waren<br />
sie aufgebrochen, um einen sagenhaften Onkel zu<br />
suchen, der angeblich Koch im Schloss des Grafen<br />
Dracula sei. Nun hängen sie in diesem Niemandslands<br />
fest, keine Tankstelle weit und breit, nur ein<br />
breiter Fluss, eine gottverlassene Landschaft und<br />
einige seltsame Gestalten. In diesem Zwischenreich<br />
kommt vieles zu Tage, Gefühle brechen auf<br />
oder versiegen, nie Gesagtes wird ausgesprochen.<br />
Die vier lieben einander und beleidigen sich, spielen<br />
vampiru: ihre Rollen Kresch und Theater, reizen Krefeld sie aus, © eike sie bewegen Rolle sich<br />
zwischen Vergangenheit und Zukunft, versuchen<br />
Wege zu beschreiten zwischen ihren Wunschträumen<br />
und der Realität ihres Lebens. An der<br />
Grenze zum Erwachsenwerden wird ihnen diese<br />
fremde Grenze zu einem sonderbaren Zuhause.<br />
Kopf oder Zahl<br />
2 H; ab 14 Jahren; UA: nationaltheater<br />
nikosia, Zypern und Theater an der<br />
Parkaue, Berlin, 2009; Auftragswerk des<br />
Theater an der Parkaue in Kooperation<br />
mit THOc/Staatstheater Zypern<br />
Christopher war einige Wochen im Jugendarrest<br />
– nicht an der Nordsee, wie er seiner neuen<br />
Klasse weismachen will. Er hat einen Jungen<br />
brutal zusammengeschlagen. Doch nun will er<br />
es besser machen, besser werden. Er strengt sich<br />
an und sagt sich von seinen ehemaligen Freunden<br />
los. Das friedliche, vorurteils- und gewaltfreie<br />
Miteinander der Kulturen wird sein neues Ideal.<br />
Doch seine Vergangenheit bestimmt mehr und<br />
mehr die Gegenwart. Die Angriffe seiner alten<br />
Freunde und neuen Klassenkameraden versucht<br />
Christopher zunächst zu ignorieren, er will stark<br />
bleiben. Nicht so jedoch sein Alter Ego, der Andere.<br />
Er provoziert, kommentiert, sabotiert – und<br />
so liefern sich die beiden Teile einer Person einen<br />
zähen, anstrengenden Kampf: Kopf oder Zahl, die<br />
Zukunft steht in jedem Moment auf der Kippe.<br />
Katja Hensel untersuchte in der Vorbereitung<br />
ihres <strong>Stücke</strong>s mit Schülern aus 7. bis 9. Klassen in<br />
Berlin und in Nikosia auf Zypern die Perspektiven<br />
von Jugendlichen auf Gewalt: Wie wird aus einer<br />
abfälligen Bemerkung ein Schlag ins Gesicht und<br />
aus diesem Schlag eine Prügelorgie? Wie sieht Gewalt<br />
aus, wenn sie eskaliert? Wie wird sie eingeübt,<br />
praktiziert, weitergegeben?<br />
„Von Vorurteilen und dem inneren wie äußeren<br />
Kampf, der durch Vorurteile entsteht – handelt also<br />
dieses ebenso gut durchdachte wie anspruchsvolle<br />
Stück. Und Autorin Katja Hensel ist nicht zimperlich.<br />
Sie legt ihrem Protagonisten so einige Sprüche<br />
in den Mund, die auf der Straße provozieren<br />
können – und es im Theater auch tun. Da kriegt<br />
jede Bevölkerungsgruppe ihr Fett weg – und an<br />
solchen Stellen wird das Stück interaktiv, das junge<br />
Publikum reagiert empört (…) Das Theater an der<br />
Parkaue (…) will im positiven Sinne „aufregen“ und<br />
ein Stück lebensrealität der Jugendlichen direkt auf<br />
die Bühne holen, kein einfaches Unterfangen, aber<br />
mit „Kopf oder Zahl“ gelingt das.“ (RBB InFO)<br />
ANN JARAMILLO<br />
La Línea<br />
Für die Bühne bearbeitet von Isabel Osthues<br />
und Matthias grön nach der Übersetzung<br />
aus dem Amerikanischen von Anja Malich;<br />
2 D - 3 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />
UA: Junges Staatstheater Oldenburg, 2010<br />
Miguel und Elena wollen über die Grenze, La Línea,<br />
nach Nordamerika. Denn dort kann das Leben nur<br />
besser sein als in San Cristobal, in dem niemand<br />
mehr eine Zukunft hat. Aber das verheißungsvolle<br />
Land ist gut bewacht. Miguel und Elena müssen<br />
sich einem undurchsichtigen Schleuser anvertrauen.<br />
Sie werden ausgeraubt und erpresst. Sie sind<br />
dem Verdursten nahe und schon fast am Ende<br />
ihrer Kräfte, als sie noch auf den fahrenden Mata<br />
Gente, der auch Todeszug genannt wird, aufspringen<br />
müssen. Festgeklammert auf dem Dach des<br />
Zuges versuchen sie, es hinter die Linie zu schaffen.<br />
Immer undeutlicher werden die äußeren und<br />
inneren Grenzen, immer mehr werden Hoffnung,<br />
Angst und Erschöpfung eins.<br />
„la línea“ beschreibt sehr eindrücklich die gesellschaftliche,<br />
strukturelle gewalt, der viele junge<br />
Menschen in der gegenwart ausgesetzt sind. Die<br />
fiktive geschichte von Elena und Miguel ereignet<br />
sich real täglich an vielen grenzen der Welt.Veröffentlicht<br />
im Spielplatz 24 (<strong>Verlag</strong> der Autoren)<br />
WALTeR KOhL<br />
Talfahrt<br />
2 D - 1 H; ab 14 Jahren; UA: Theater der Figur,<br />
nenzing, 2007<br />
Ein Berghotel im Winter: Skiurlaubsparadies <strong>für</strong><br />
die einen, monotone Maloche <strong>für</strong> die anderen.<br />
Im Aufenthaltsraum des Personals schlagen drei<br />
Menschen die Zeit tot: Waltraud alias „Dubby<br />
Dot“, Serviererin aus dem ehemaligen deutschen<br />
Osten, die von einer eigenen Bar träumt; Klara, genannt<br />
„Claire“, die Tochter aus reichem Haus, die<br />
nur ein Praktikum machen will; und der schwarze<br />
Tellerwäscher David, der aus Afrika geflohen ist.<br />
Dubby liebt David. Die beiden haben sich <strong>für</strong> alle<br />
Fälle den Schlüssel zur Seilbahn besorgt, sollten<br />
sie es irgendwann nicht mehr aushalten auf dem<br />
Berg. Die sorglose Claire weiß nichts von gescheiterten<br />
Lebensplänen, sie will nur raus aus ihrem<br />
Dorf. Sie trinkt und flirtet und verführt David, der<br />
so gerne noch einmal an etwas glauben möchte,<br />
und sei es nur daran, dass sie es ernst mit ihm<br />
meint. Als Dubby Dot die beiden aus Eifersucht<br />
provoziert, setzt sie eine Katastrophe in Gang.<br />
Mit seiner charakteristischen kargen Präzision<br />
portraitiert Walter Kohl eine Generation, der<br />
scheinbar alle Möglichkeiten offen stehen. Wer<br />
nur mobil und flexibel genug ist, der kann es<br />
schaffen, das ist öffentlicher Konsens. Doch der<br />
Tellerwäscher bleibt in diesem Stück nur Tellerwäscher.<br />
Und allein.<br />
Fuck off, Koff<br />
3 D - 5 H; ab 12 Jahren; UA: frei<br />
Franz Alfred Koff (genannt F.A. Koff, sprich Fuck<br />
off) ist kurz davor, sein Abitur zu machen.<br />
Allerdings ist er sich ziemlich sicher, dass er es<br />
nicht schaffen wird. Warum auch?! Nach der Trennung<br />
seiner Eltern ist ihm sowieso alles egal. Und<br />
der neue Freund seiner Mutter ist schlicht unerträglich.<br />
Als Franz nach einem heftigen Streit ausrastet<br />
und das Auto seiner Mutter in Brand setzt,<br />
gerät sein Leben aus den Fugen. Erschrocken über<br />
sich selbst, zieht er sich von allen zurück. Als er<br />
die Pistole seines Vaters findet, weiß Koff plötzlich,<br />
wie er alle Probleme auf einen Schlag lösen<br />
kann. Kann seine Freundin Ibbi ihn davon abhalten,<br />
sich umzubringen?<br />
ritzen<br />
1 D - Simdek - 1 Std.; ab 14 Jahren;<br />
UA: Theater greifswald, 2002<br />
„Fritzi, 14 Jahre, sitzt vor einem Computer und<br />
tauscht mit einem Chat-Partner pornographische<br />
E-Mails aus. Wenn sie auf dessen Antwort wartet,<br />
geht sie ein paar Schritte hinüber zu einer Web-<br />
Kamera. Ganz nah tritt sie an das Objektiv heran,<br />
setzt ein Messer an den Unterarm und – ritsch<br />
– schneidet sich mit einem schnellen Schnitt die<br />
Haut auf; die Kamera überträgt die Szene ins<br />
Internet. Die Zuschauer halten den Atem an, sie<br />
verfolgen die Szene live auf einer großen Bühnenleinwand.<br />
„Noch nie jemand ritzen gesehen?“,<br />
fragt Fritzi cool.“ (Die Zeit)<br />
„geht am besten mit dem Stanley-Messer...<br />
Bic-Rasierer ist das zweitbeste... Es tut nicht weh.<br />
Spürst du nichts. Ein kleiner Ritsch, und rot bist<br />
du. nein, stimmt nicht. Tut schon weh.<br />
Soll ja wehtun. Weißt erst, dass es dich gibt, wenn<br />
du spürst. Tut gut, wenn es wehtut…“.<br />
Wanted: Lili<br />
2 H; ab 10 Jahren, UA: frei<br />
„Wanted: Lili“ steht auf den Zetteln, die der Sohn<br />
im ganzen Ort an die Bäume pinnt. Und mit Lili<br />
sucht er seine Erinnerung an die Zeit, in der die<br />
Familie noch zusammen war. Er will wissen, warum<br />
er verlassen worden ist, weshalb seine Eltern<br />
über ihn entscheiden konnten. Mit verzweifelten<br />
Provokationen versucht der Sohn, den Vater zum<br />
Sprechen zu zwingen. Zu einem Eingeständnis,<br />
mit dem das weitere Zusammenleben vielleicht<br />
möglich sein würde. Der Junge ist traurig, desorientiert<br />
und voller Aggression gegen sich und den<br />
Vater. Aber er will seine Suche nicht aufgeben.<br />
Wer Lili ist? Auf jeden Fall ist sie ein Teil von ihm.<br />
JONA MANOW<br />
Irgendein Spiel<br />
3 D - 2 H; ab 14 Jahren; auch <strong>für</strong> Jugendclub<br />
geeignet; frei zur UA<br />
Klassenfahrt: ‚kein‘ Alkohol, da<strong>für</strong> Gemeinschaftsspiele<br />
… Franz, Ludwig, Antonia, Johanna<br />
und Amadea sind irgendwie in eine Gruppe eingeteilt<br />
worden, sind irgendwie auch befreundet.<br />
Aber weder wissen sie genau, worin das Spiel<br />
eigentlich besteht, noch – so zeigt es sich – kennen<br />
sie einander gut genug. Auf dem imaginären<br />
Spielbrett kommen sie einander näher, entfernen<br />
sich, kreuzen, küssen und überwerfen sie<br />
sich. Sie spielen ihre Rollen und mit ihren Motiven<br />
– der Abgeklärte, der Einsame, die Hingebungsvolle,<br />
die Nüchterne, die Unnahbare. Nach<br />
und nach wird deutlich, dass man in der Liebe<br />
alles zugleich sein darf, vielleicht sein muss.<br />
Jona Manow lässt seine jugendlichen Figuren<br />
offen und manchmal fast ungeschützt miteinander<br />
sprechen. Es sind liebenswürdige junge<br />
Menschen, die im Großen und Ganzen darauf<br />
achten, freundlich miteinander umzugehen. Keine<br />
‚Typen’ also, sondern junge Menschen, die<br />
aufwachsen in einer Welt, in der scheinbar alles<br />
möglich ist und jede Identität gewählt und verhandelt<br />
werden kann. Damit aber ist das Spiel<br />
noch lange nicht gewonnen, denn Selbstzweifel<br />
und Maskerade sind die Kehrseiten dieses Gewinns.<br />
Und die Liebe ist noch immer das Spiel,<br />
in dem es nicht darum geht, die meisten Trümp-<br />
fe auf der Hand zu haben, sondern darum, wie<br />
wir einander die Hand reichen können: „Hold<br />
my hand, Chuck“, sagte Lucy einst zu Charlie<br />
Brown.<br />
PeR NILSSON<br />
So lonely<br />
Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche von<br />
Birgitta Kicherer; 1 D - 1 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 14 Jahren; UA: gRIPS Theater, Berlin, 2011<br />
Die erste Einstellung: Es ist Samstagabend; ein Junge<br />
sitzt allein in einer Wohnung vor einer Reihe<br />
von Gegenständen, neben ihm steht ein schweigendes<br />
Telefon. So beginnt die Erzählung einer<br />
Liebe, einer unglücklichen Liebe. Station <strong>für</strong> Station<br />
lässt der Junge sie Revue passieren – als drehe<br />
er tatsächlich einen Film. Jedes Ereignis wird in der<br />
Kameraeinstellung schmerzhaft deutlich – all die<br />
Andeutungen des Mädchens Ann-Katrin zum Beispiel,<br />
die er so gerne überhören wollte. Ann-Katrin,<br />
die er Herztrost nennt, seine erste Liebe! Mit der<br />
er seine erste Nacht erlebt hat, der keine weiteren<br />
folgen sollten, weil Ann-Katrin es eigentlich schon<br />
von Anfang an gesagt hat. Der Junge zerstört nacheinander<br />
alles, was ihn mit dem Mädchen verbindet,<br />
alle. Am Ende der Reihe stehen die blauen<br />
Tabletten, die er schlucken wird, damit sie sehen<br />
soll, wie sehr er sie geliebt hat. Zoom: das Telefon<br />
schweigt noch immer.<br />
„So lonely“ ist das Drehbuch einer ersten großen<br />
und jungen Liebe. Die beiden Hauptfiguren sind<br />
überhaupt nicht cool oder abgeklärt, ebenso wenig<br />
ist es ihre Sprache. Der Junge trägt sein Herz auf<br />
der Zunge und in der offenen Hand zugleich. Er<br />
zitiert nicht nur ohne Scheu seine eigenen Gedichte,<br />
sondern verschweigt überhaupt keine<br />
einzige der scheinbaren Peinlichkeiten, die uns<br />
plötzlich unterlaufen, wenn wir ganz unerfahren<br />
mitten in die großen Gefühle geraten. „So lonely“<br />
ist also im besten Sinne ein ‚untypisches’ Jugendstück;<br />
es handelt nicht von Gewalt oder misslingender<br />
Ichwerdung. Es handelt von der Liebe<br />
und der Suche nach des Herzens Trost.<br />
„nicht nur die wundervoll-traurige liebesgeschichte<br />
macht [diese geschichte] so lesenswert, sondern<br />
auch ihre außergewöhnliche Darstellung: das<br />
Abwechseln des gegenwärtigen geschehens mit<br />
den Rückblicken, das filmische Erzählen, die vielen<br />
Vorverweise, Verrätselungen und intertextuellen<br />
Bezüge.“ (lESEBAR)<br />
KeRSTIN PeRSKI<br />
Red hot Blues<br />
Aus dem Schwedischen von Dagmar Brunow;<br />
1 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: Regionteatern<br />
Blekinge Kronoberg, 2003; frei zur DEA<br />
Fideli schließt einen Pakt mit dem Teufel: Er soll<br />
sich <strong>für</strong> sie an den jungen Männern rächen, die sie<br />
nach einer Party vergewaltigt haben. Da<strong>für</strong> verspricht<br />
sie ihm ihre Seele, die sie ohnehin nicht<br />
mehr fühlt. Auch Adam gehörte zu den Gewalt-<br />
49
junges theater Märchen<br />
50<br />
tätern. Er wollte sich damit vor seinen Freunden<br />
beweisen. Aber nun hat er ein schlechtes Gewissen<br />
und bleibt bei Fideli. Die beiden kommen ins<br />
Gespräch. Und Fideli lernt ihre eigene Stärke kennen:<br />
anders als Adam kann sie ihr Leben und das<br />
Geschehene reflektieren. So kann sie sogar verzeihen<br />
als sie beginnt, Adam zu verstehen. Robert<br />
beobachtet die beiden die ganze Zeit über und<br />
begleitet sie mit seiner melancholischen Musik.<br />
Er ist ein begnadeter Musiker. Da<strong>für</strong> hat der Teufel<br />
gesorgt. Ohne Seele aber bleibt Robert einsam,<br />
seine Musik ist den meisten Menschen lästig.<br />
Robert weiß nun, dass Gutes und Böses nur aus<br />
den Menschen selbst kommen darf, dass nur sie<br />
allein <strong>für</strong> ihre Entscheidungen und Wege verantwortlich<br />
sein sollen. Als Fideli beschließt, dem<br />
Teufel die Stirn zu bieten, hilft ihr Robert. Denn<br />
Fideli, zart und stark zugleich, kann ihr Leben alleine<br />
tragen.<br />
Meg ROSOFF<br />
Just in case<br />
Aus dem Englischen <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />
von Stefan Schroeder; 2 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />
UA: Junges Schauspiel am Deutschen Theater<br />
göttingen, 2009<br />
Was wäre, wenn wir nur einen Wimpernschlag<br />
von der Katastrophe entfernt wären? Als David<br />
Case seinen kleinen Bruder im letzten Augenblick<br />
vor dem Sturz aus dem Fenster retten<br />
kann, gerät sein Leben aus den Fugen. Das<br />
Schicksal hat ein Auge auf ihn geworfen, das<br />
spürt er genau. Wie aber kann man dem eigenen<br />
Schicksal entkommen? David geht in Deckung:<br />
er ändert seinen Namen in Justin - Justin<br />
Case. Er trägt von nun an seltsame Klamotten,<br />
die das noch seltsamere Mädchen Agnes <strong>für</strong> ihn<br />
aussucht. Er erfindet sich einen Windhund, zur<br />
Sicherheit. Und dann beginnt Justin zu laufen,<br />
in der Hoffnung, schneller sein zu können als all<br />
die tödlichen Gefahren, die auf ihn lauern. Wenn<br />
aber, wie sein Freund Peter sagt, Wissenschaft oft<br />
schon von einer falschen Grundannahme ausgeht,<br />
dann könnte es gut sein, dass er dabei dem<br />
Schicksal geradewegs in die Arme läuft. Und das<br />
erwartet ihn ganz ruhig mit der größtmöglichen<br />
Explosion.<br />
„Mit schwarzem Humor, aber voller Wohlwollen<br />
ihren Figuren gegenüber, erzählt Meg Rosoff vom<br />
Drama des Erwachsenwerdens und der Suche nach<br />
Identität. (...) Die Autorin verhält sich wie das<br />
Schicksal: Sie ist unberechenbar, ruppig, manchmal<br />
zynisch und manchmal zärtlich, sie opfert schon<br />
mal einen Radfahrer oder lässt einen Modedesigner<br />
über die Klinge springen. Und sie beherrscht<br />
das Timing. Wenn sie das Schicksal sagen lässt:<br />
„Jeder Komiker, Tennisspieler oder Koch kann es<br />
bestätigen: Entscheidend ist immer der richtige<br />
Zeitpunkt“, darf man ergänzen: Meg Rosoff weiß<br />
das ebenso.“(Die Zeit)<br />
Das Buch erscheint im carlsen <strong>Verlag</strong> unter<br />
dem Titel „Was wäre wenn“ und hat den<br />
Deutschen Jugendliteraturpreis 2008 erhalten.<br />
eDMOND ROSTAND<br />
cyrano<br />
Für die Bühne bearbeitet von Hermann Book,<br />
Rebecca Hohmann, Klaus Schumacher;<br />
nach der Übersetzung von ludwig Fulda;<br />
1 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: Moks am Bremer<br />
Theater, 2002<br />
„Ein Edelstein der Menschheit,<br />
und ein echter! Gelehrter! Musiker!<br />
Poet und Fechter! Doch sein Aussehen...“<br />
Savinien Cyrano Herkules de Bergerac ist entstellt<br />
durch eine große Nase, doch ist er wortgewandt<br />
wie kein anderer. Christian hingegen ist schön<br />
aber arm an Worten. Und beide lieben Roxane.<br />
Roxane fühlt sich zu Christian hingezogen – doch<br />
nur, wenn dessen Anmut sich auch in Poesie ausdrücken<br />
kann. Cyrano glaubt, dass sie einen hässlichen<br />
Mann wie ihn ohnehin nie lieben wird und<br />
sorgt deshalb da<strong>für</strong>, dass Roxane von Christian<br />
nicht enttäuscht wird: Er schreibt die schönen<br />
Liebesbriefe, die Christian nur noch überbringen<br />
muss. Er souffliert sogar beim nächtlichen Stelldichein.<br />
Um wenigstens einen kleinen Anteil am<br />
Liebesglück zu haben... Doch auch der mächtige<br />
Graf Guiche will Roxane und schickt die beiden<br />
Liebhaber in den Krieg.<br />
„(...) diese Inszenierung schafft spielend, wovon<br />
Deutschlehrer kaum mehr zu träumen wagen: die<br />
poetische Kunstsprache des Theaters ganz gegenwärtig<br />
werden zu lassen.“ (DER TAgESSPIEgEl)<br />
ThORSTeN WILRODT<br />
chatters<br />
3 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: junge akteure,<br />
Bremen, 2006; <strong>für</strong> Jugendclub geeignet<br />
In seinem „Haus“ ist Pete der Chef und er liebt<br />
sich selbst da<strong>für</strong> sehr. Anna ist ihm treu. Kerstin<br />
wird zu oft ausgelacht und Sonnimann ist immer<br />
lässig. Aber Olga, die <strong>Neue</strong> im Chat, begnügt sich<br />
nicht mit Petes Regeln. Olga ‚geht fremd’: Nachts,<br />
wenn das Netz schläft, chattet sie alleine mit BJ,<br />
Bassmann Johann, in seinem „Haus“. BJs E-Bass<br />
ist verstimmt, und Olga weiß genau, warum er<br />
verzweifelt ist. Über die Drähte hinweg, durch<br />
ihre Rechner, denen sie Namen geben, hindurch<br />
kommen sie sich näher. Und Petes Einfluss auf<br />
die „Chatter“ in seinem „Haus“ schwindet im selben<br />
Maß. Denn <strong>für</strong> Olga und BJ wird die „reale“<br />
Welt anziehend.<br />
Petes Netzkommunikation ist knapp, cool und distanziert.<br />
Spaß haben über die Tastatur ist seine<br />
Devise, alle unter Kontrolle haben, <strong>für</strong> alles den<br />
richtigen Code, die passende Abkürzung. Dennoch<br />
ist „Chatters“ kein Stück über die „gute“<br />
oder „schlechte“ Kommunikation, über die Frage,<br />
was „authentisch“ ist und was nicht. Auch in Petes<br />
Haus kann man miteinander lachen und Zärtlichkeiten<br />
klingen hier so aufrichtig wie jenseits der<br />
Datenströme. Die „Chatter“ zeigen schlicht eine<br />
neue Form zu kommunizieren. Ohne Petes Absolutheitsanspruch<br />
könnte sein „Haus“ ein kleines<br />
Zuhause sein.<br />
Olga und BJ aber wollen den Klang ihrer Stim-<br />
men hören. Ob sie sich damit besser oder schlechter<br />
verstehen, bleibt offen.<br />
eLISABeTh ZöLLeR<br />
BRIgITTe KOLLOch<br />
Bis ans Limit<br />
Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig;<br />
1 H; ab 14 Jahren; UA: neue Bühne Senftenberg,<br />
2011<br />
Es fing an mit ein paar langweiligen Abenden:<br />
Florian, allein zu Haus… Also erst mal ein, zwei<br />
Biere oder Wodka mit Brause und rumhängen<br />
mit den coolen Typen, die er neulich in der Bar<br />
getroffen hat. Die Schule wird immer ätzender,<br />
die Eltern werden immer fremder. Und Florian<br />
ist immer noch alleine. Er kann sich nicht mehr<br />
verständigen und wird folgerichtig auch nicht<br />
mehr verstanden. Aber im Wein liegt Wahrheit,<br />
sagt man ja. Also trinken. Und trinken, um das<br />
Trinken zu vergessen, zu ertragen. Florian trinkt<br />
bis ans Limit und darüber hinaus. Als er nicht nur<br />
sein eigenes, sondern das Leben seiner großen<br />
Liebe Hanna riskiert hat, zieht er die Konsequenz.<br />
Die sorgfältig recherchierte, glaubwürdige Geschichte<br />
eines ganz einfachen Abstiegs in die<br />
Sucht wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Florian<br />
springt in der Erzählung zwischen den vergangenen<br />
Ereignissen und dem Alltag in der<br />
Entzugsklinik. Es ist hart, anstrengend und im<br />
wahrsten Sinne ernüchternd, nicht mehr zur Flasche,<br />
sondern wieder zu Worten zu greifen. Die<br />
Sprache wirkt fragil und brüchig, so wie Florians<br />
neue Identität. Die Rückfallquote bei Drogenabhängigkeit<br />
beträgt 50%, sagt der Arzt. 50%ige<br />
Chance, sagt Florian – gar nicht so schlecht.<br />
KATJA KANDeL<br />
Das kalte herz<br />
nach dem Märchen von Wilhelm Hauff<br />
1 D - 3 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren<br />
UA: Theater im Zentrum, Stuttgart, 1999<br />
INge LeuDeSDORFF<br />
König Drosselbart<br />
Märchen nach den Brüdern grimm<br />
4 D - 10 H - 4 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />
UA: Thalia-Theater, Hamburg<br />
Rumpelstilzchen<br />
Märchen nach den Brüdern grimm<br />
3 D - 5 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />
UA: Thalia-Theater, Hamburg<br />
JAMeS KRüSS<br />
Das hemd des glücklichen<br />
1 D - 3 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren<br />
Der fette, faule König eines Märchenlandes ist<br />
seit langem krank. Ein Wunderdoktor verrät ihm,<br />
wie er gesund werden kann: Nur das Hemd eines<br />
Glücklichen kann ihn heilen. Der König schickt seine<br />
Diener aus, muss aber erfahren, dass es in seinem<br />
Lande keine wirklich glücklichen Menschen<br />
gibt. Also macht er sich selbst auf die Suche …<br />
PAuL MAAR<br />
Der König in der Kiste<br />
3 D - 7 H - 2 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg<br />
In einem Königreich, irgendwo zwischen hohen<br />
Bergen, leben die Königsbrüder Hyazinth und<br />
Alabaster. Sie regieren ihr Land auf wunderbare<br />
Weise: Die Steuern werden abgeschafft, die Soldaten<br />
nachhause geschickt, die Freizeit wird genauso<br />
ernst genommen wie die Arbeit und den<br />
ganzen Tag wird gelacht und Musik gemacht.<br />
Eigentlich müsste dieses Leben doch jedem gefallen!<br />
Dennoch versucht der phantasie- und humorlose<br />
Oberhofmeister den glücklichen Zuständen<br />
ein Ende zu setzen.<br />
Das Wasser des Lebens oder<br />
Die geschichte von Nanna und elisabeth<br />
2 D - 1 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Würzburg, 1986<br />
Nanna und Elisabeth sind zwei Mädchen mit<br />
unterschiedlichen Temperamenten. Die eine ist<br />
behutsam und bedächtig, die andere heftig und<br />
ungestüm. Auf diese beiden trifft nun ein Junge,<br />
der beide Wesenszüge in sich trägt. Die drei ziehen<br />
zusammen los, um das Wasser des Lebens zu<br />
finden. Denn wer dieses Wasser trinkt, der wird<br />
nicht älter.<br />
Ein Stück über die Möglichkeiten, das Leben auf<br />
viele verschiedene Weisen zu gestalten.<br />
Der verborgene Schatz<br />
Ein Märchen <strong>für</strong> 1 D - 2 H; ab 6 Jahren, frei<br />
zur UA; auch in einer Fassung <strong>für</strong> Amatuere<br />
erhältlich<br />
Der kleine Muhar hat einen sehnlichen Wunsch:<br />
Er möchte Jasmina heiraten, die schöne und stolze<br />
Tochter des reichsten Kaufmanns. Doch Muhar<br />
heißt nicht ohne Grund „der kleine Muhar“, er<br />
ist nur ein kleiner Händler mit einem kleinen Geschäft.<br />
Das einzige, was er Jasmina schenken kann,<br />
ist sein schönes Flötenspiel. Doch Jasmina lacht<br />
ihn nur aus. Verzweifelt macht sich der kleine<br />
Muhar am nächsten Tag auf, um einen Schatz zu<br />
suchen, der ihn endlich reich genug <strong>für</strong> die Hochzeit<br />
machen soll.<br />
Ein Märchen über die Suche nach dem Glück, das<br />
nicht mit Gold und Silber aufzuwiegen ist.<br />
PAuL MAAR/MAuRO guINDANI<br />
Die Reise durch das Schweigen<br />
3 D - 4 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.; ab 8 Jahren;<br />
UA: Württembergische landesbühne,<br />
Esslingen, 1983<br />
Die weiße Königin wird vor den Augen ihres<br />
kleinen Sohnes von der bösen Fee in einen tiefen<br />
Brunnen gezogen. Die Fee nimmt als Schwarze<br />
Königin den Platz neben dem König ein und<br />
raubt dem Prinzen die Sprache, damit er sie nicht<br />
verrät: Er soll nie sprechen und keinen Namen<br />
haben. An seinem vierzehnten Geburtstag macht<br />
sich der Prinz auf die Suche nach seiner Stimme.<br />
Es wird eine lange Reise voller Abenteuer.<br />
geRT RIchTeR<br />
Dornröschen<br />
Märchen in 7 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />
4 D - 7 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />
UA: Schleswig Holsteinisches landestheater,<br />
Rendsburg, 1981<br />
Der fliegende Teppich<br />
Märchen in 6 Bildern nach den geschichten<br />
aus 1001 nacht; 2 D - 5 H - 6 Dek - 2 Std.;<br />
ab 6 Jahren<br />
Der gestiefelte Kater<br />
Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />
3 D - 6 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
UA: Bühnen der landeshauptstadt Kiel<br />
Das Märchen vom Kalif Storch<br />
Märchen in 4 Bildern nach Wilhelm Hauff;<br />
2 D - 3 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Hildesheim<br />
„Bist Du denn auch wirklich satt?“ (Tischlein deck dich)<br />
Der kleine Muck<br />
Märchen in 5 Bildern nach Wilhelm Hauff;<br />
2 D - 7 H - 4 Dek - 1 3 / 4 Std.; ab 5 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Hildesheim<br />
Schneeweißchen und Rosenrot<br />
Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />
neufassung: 1981; 4 D - 5 H - 4 Dek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 5 Jahren<br />
Das tapfere Schneiderlein<br />
Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />
2 D - 7 H - 3 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 4 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Hildesheim<br />
Tischlein deck dich<br />
Märchen in 3 Bildern nach den Brüdern grimm;<br />
3 D - 4 H - 1 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 6 Jahren<br />
STeFAN SchROeDeR<br />
Aladin und die Wunderlampe<br />
nach den geschichten aus 1001 nacht;<br />
2 D - 6 H - 4 Dek - 1 1 / 2 Std.; ab 7 Jahren;<br />
UA: Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater, 1999<br />
„Theaterzauber im besten Sinne.“<br />
(WESTDEUTScHE ZEITUng)<br />
Die Schöne und das Tier<br />
frei nach Jeanne-Marie leprince de Beaumont;<br />
Märchen; 4 D - 5 H - Simdek - 1 1 / 2 Std.;<br />
ab 6 Jahren; UA: Wuppertaler Kinder-<br />
und Jugendtheater, 1998<br />
Diese neue Bearbeitung besticht besonders durch<br />
ihre witzige, an die Commedia dell’ Arte angelehnte<br />
temporeiche Rahmenhandlung.<br />
TheATeR PFüTZe<br />
Bremer Stadtmusik – live!<br />
Valerie laubenheimer, christoph gottwald<br />
und Ensemble Theater Pfütze nach den Brüdern<br />
grimm; 2 D - 2 H; 4 Instrumente; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Pfütze 2007<br />
Der Esel stinkt ein wenig. Der Hund hat eine Tasche<br />
voller Mokkabomboms – oder etwa nicht?!<br />
Die Katze spricht ein wenig holprig und sehr<br />
laaa-angsam. Und Frau Hahn ist von Kopf bis<br />
Fuß ganz Diva. Alle sind ihren Bauern und dem<br />
sicheren Tod nur knapp entronnen und tun sich<br />
nun zusammen. Zu einer wilden Combo mit<br />
rhythmischer Begleitung (Hund), harmonischer<br />
Begleitung (Katze), melodischer Begleitung (Frau<br />
Hahn) und mit einem Instrument, das tropft<br />
(Esel). Wenn nur der Hunger nicht so groß wäre!<br />
So groß, dass sie sogar eine Räuberbande vom<br />
gedeckten Tisch verjagen. Und sich wegen der<br />
vermeintlichen Leckerei in Hunds Tasche ganz<br />
ordentlich streiten. Am Ende aber gibt es endlich<br />
„Tango, zwoa, drei!“.<br />
51
Das Märchen vom Kalif Storch: Theater erfurt © Lutz edelhoff<br />
es ist ein elch entsprungen: Theater Junge generation Dresden<br />
Aufführungsrechte<br />
Die Aufführungsrechte der in diesem<br />
Katalog angezeigten Werke liegen beim<br />
<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
Weitendorf gmbh<br />
Max-Brauer-Allee 34<br />
D - 22765 hamburg<br />
Tel.: 0049 (0)40/607 909-916<br />
Fax: 0049 (0)40/607 909-616<br />
e-Mail: kindertheater@vgo-kindertheater.de<br />
www.kindertheater.de<br />
www.schultheaterverlag.de<br />
Bitte schicken Sie uns Ihre Textbuchbestellungen<br />
per e-Mail oder per Fax.<br />
Vielen Dank!<br />
Im internen Bereich unserer Homepage<br />
stehen die Texte zur Ansicht und zum<br />
Ausdruck zur Verfügung.<br />
Aufführungen eines Werkes sind nur nach<br />
vorheriger Genehmigung gestattet.<br />
Aufführungsrechte und Impressum<br />
Aufführungsrechte und Impressum<br />
Abbildungen<br />
Die Rechte an den Fotos liegen bei den<br />
Theatern, den Fotografinnen und Fotografen,<br />
den <strong>Verlag</strong>en und den Autorinnen und Autoren.<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen,<br />
die uns Bilder zur Verfügung gestellt haben!<br />
Titelbild: „Mein innerer Elvis“ von Jana<br />
Scheerer, Junges Schauspiel am DT Göttingen,<br />
2011 © Isabel Winarsch<br />
Vertretung <strong>für</strong> die Schweiz<br />
Theaterverlag Marabu<br />
Sempacherstrasse 12<br />
CH - 8032 Zürich<br />
Tel.: 00 41/44/382 24 27<br />
Fax: 00 41/44/382 06 96<br />
e-Mail: marabu-verlag@bluewin.ch<br />
Impressum<br />
geschäftsführerin:<br />
Juliane Lachenmayer (-914), Julia Bielenberg,<br />
j.lachenmayer@vgo-kindertheater.de<br />
Lektorat und Schultheater:<br />
Nina Grunwald (-944)<br />
n.grunwald@vgo-kindertheater.de<br />
Sekretariat:<br />
Verena Dosch (-916)<br />
v.dosch@vgo-kindertheater.de<br />
Redaktion<br />
Juliane Lachenmayer<br />
grafisches Konzept & gestaltung<br />
Ursula Peters, Hamburg<br />
uschi.peters@upgraphics.de<br />
NEW!<br />
You will find a list of available<br />
international rights on<br />
www.kindertheater/foreignrights.de
54<br />
Uraufführungen 2012<br />
03.September 2012<br />
Finn-Ole Heinrich: Frerk, du Zwerg –<br />
mit Musik von Knut Jensen<br />
Uraufführung der neuköllner Oper im Haus der Berliner Festspiele<br />
(Regie: Roscha A. Saidow)<br />
22.September 2012<br />
Salah Naoura: Matti und Sami und die drei<br />
größten Fehler des Universiums<br />
Uraufführung am Jungen Staatstheater Karlsruhe<br />
(Regie: Ulrike Stöck)<br />
06.Oktober 2012<br />
Guus Kuijer: Ein himmlischer Platz<br />
österreichische Erstaufführung am Theater der Jugend, Wien<br />
(Regie: Thomas Birkmeir)<br />
26.Oktober 2012<br />
Paul Maar: Sams im Glück<br />
Uraufführung am Jungen Theater Bonn<br />
(Bearbeitung: Rainer Bielfeldt, Regie: lajos Wenzel)<br />
31.Oktober 2012<br />
Cornelia Funke: Reckless. Lebendige Schatten<br />
Uraufführung am Staatsschauspiel Dresden<br />
(Bearbeitung: Robert Koall, Regie: Sandra Strunz)<br />
02.November 2012<br />
Cornelia Funke: Geisterritter<br />
Uraufführung am Thalia Theater Hamburg<br />
(Bearbeitung und Regie: christina Rast)<br />
04.November 2012<br />
Martin Baltscheit: Die Geschichte vom Löwen,<br />
der nicht bis drei zählen konnte<br />
Uraufführung am nationaltheater Weimar<br />
(Regie: Stefan Behrendt)<br />
01.Dezember 2012<br />
Barbara Robinson: Hilfe, die Herdmanns kommen<br />
Für die Bühne neu bearbeitet von David gieselmann<br />
Uraufführung am Schauspiel Hannover (Regie: Hanna Müller)<br />
06. Dezember 2012<br />
Daniel Napp: Dr. Brumm kommt in Fahrt<br />
Für die Bühne bearbeitet von Thomas Klischke<br />
und Sophie linnenbaum<br />
Uraufführung Theater Mundwerk, graz<br />
16. Februar 2013<br />
Reihaneh Youzbashi Dizaji: Hasenland<br />
Uraufführung an der comedia Köln<br />
(Regie: Manuel Moser)<br />
17. März 2013<br />
Martin Baltscheit: Nur ein Ei<br />
Uraufführung am Jungen Staatstheater Kassel<br />
(Regie: Dieter Klinge)<br />
Arold, Marliese ................................................................................. 7, 21<br />
Bach, Tamara .........................................................................................46<br />
Baeten, Lieve .........................................................................................17<br />
Baltscheit, Martin ..............................................................4, 17, 21, 46<br />
Beagley, Lee ...................................................................................... 4, 43<br />
Beer, Hans de .........................................................................................17<br />
Boie, Kirsten ..................................................................................... 5, 21<br />
Burgess, Melvin ....................................................................................46<br />
carroll, Lewis ..................................................................................43, 44<br />
catley, Mark ...........................................................................................22<br />
cervantes de, Miguel .........................................................................43<br />
chimo .......................................................................................................46<br />
collodi, Carlo .........................................................................................44<br />
Dahimène, Adelheid ...........................................................................17<br />
Dayre, Valérie ........................................................................................47<br />
Drvenkar, Zoran ...................................................................17, 22, 47f.<br />
Docampo, Valeria .................................................................................11<br />
Durian, Wolf ............................................................................................3<br />
eipp, Max ............................................................................................ 6, 43<br />
ende, Michael .............................................................................. 17f., 22<br />
Fessel, Karen-Susan .............................................................................22<br />
Freund, Wieland ...................................................................................22<br />
Friedrich, Joachim ................................................................................23<br />
Fontane, Theodor ................................................................................45<br />
Funke, Cornelia ..............................................................6f., 18, 23f., 25<br />
grahame, Kenneth ..............................................................................39<br />
guindani, Mauro........................................................................ 25f., 51<br />
hach, Lena ..............................................................................................26<br />
hawemann, Horst ..............................................................................26<br />
held, Kurt ................................................................................................27<br />
hensel, Katja ...........................................................................26, 43, 48<br />
heiniger, Sibylle ...................................................................................30<br />
heinrich, Finn-Ole .................................................................................8<br />
hertwig, Rainer....................................................................................27<br />
hirth, Hannes ........................................................................................43<br />
hoffmann, E.T.A. .................................................................................45<br />
hugo, Victor ...........................................................................................45<br />
Jaramillo, Ann .......................................................................................48<br />
Jelden, Carolin .......................................................................................27<br />
Jensen, Julius ...........................................................................................8<br />
Kandel, Katja .........................................................................................51<br />
Kästner, Erich .................................................................................8, 27f.<br />
Kipling, Rudyard ...........................................................................18, 28<br />
Kirkegaard, Ole Lund .................................................................... 9, 10<br />
Knister .....................................................................................................33<br />
Könnecke, Ole .......................................................................................19<br />
Köhler, Karen ..................................................................................10, 28<br />
Kohl, Walter............................................................................................49<br />
Kolloch, Brigitte ....................................................................................50<br />
Krüss, James ....................................................................................28, 51<br />
Kuijer, Guus ......................................................................................... 29f.<br />
Kulot, Daniela ........................................................................................10<br />
Lagerlöf, Selma .....................................................................................43<br />
Leuenberger, Kathrin .........................................................................30<br />
Lestrade, Agnès de...............................................................................11<br />
Leudesdorff, Inge ................................................................................51<br />
Limmer, Ulrich ......................................................................................33<br />
Lindgren, Astrid .........................................................................19, 30ff.<br />
Lindgren-enskog, Barbro .................................................................19<br />
Lornsen, Boy ..........................................................................................32<br />
Ludwig, Volker ........................................................................................8<br />
Maar, Paul ......................................................................11, 19, 32ff., 51<br />
Maar, Nele ..............................................................................................33<br />
Manow, Jona ..........................................................................................49<br />
Matter, Maritgen ..................................................................................34<br />
Mensing, Stefan ...................................................................................34<br />
Michels, Tilde ........................................................................................19<br />
Monheim, Mark .....................................................................................6<br />
Munck, Hedwig ....................................................................................19<br />
Napp, Daniel ..........................................................................................19<br />
Naoura, Salah ........................................................................................12<br />
Neff, Jürgen ............................................................................................43<br />
Nilsson, Per ....................................................................................... 7, 49<br />
Nöstlinger, Christine ...................................................................20, 34<br />
Nola, Jürgen ...........................................................................................44<br />
Nordqvist, Sven....................................................................................20<br />
Opel-götz, Susann ..............................................................................35<br />
Pelgrom, Els ...........................................................................................35<br />
Penquitt, Ulrich....................................................................................35<br />
Perski, Kerstin .......................................................................................49<br />
Popig, Jürgen ..................................................................................14, 44<br />
Pressler, Miriam ...................................................................................35<br />
Preußler, Otfried .........................................................................8, 36ff.<br />
Quadflieg, Alice ............................................................................12, 39<br />
Rassmus, Jens ........................................................................................20<br />
Reuter, Bjarne ........................................................................................39<br />
Richers, Christiane ...............................................................................13<br />
Richter, Gert ...........................................................................................51<br />
Robinson, Barbara ...............................................................................39<br />
Rosoff, Meg .............................................................................................50<br />
Autorenregister<br />
Rostand, Edmond ................................................................................50<br />
Rüggeberg, Timo ...................................................................................7<br />
Ruge, Simon und Desi ........................................................................39<br />
Scheerer, Jana ........................................................................................13<br />
Schidlowsky, Christian ......................................................11, 33f., 44<br />
Schroeder, Stefan ..................................................... 14, 21, 32, 45, 51<br />
Seibert, Moritz ........................................................................................7<br />
Shakespeare, William ................................................................44, 45<br />
Siegrot, Anna ................................................................................... 4, 43<br />
Steinhöfel, Andreas ............................................................................39<br />
Stüting, Eva Maria ..............................................................................40<br />
Tetzner, Lisa ...........................................................................................40<br />
Theater Pfütze ..............................................................................26, 51<br />
Tornquist, Marit ...................................................................................40<br />
Twain, Mark ...................................................................................... 3, 43<br />
Vendel, Edward van de ................................................................... 40f.<br />
Verne, Jules ............................................................................................14<br />
Wieslander, Jujja und Tomas ...........................................................20<br />
Wilrodt, Thorsten .................................................................................50<br />
Wolfradt, Jörg .......................................................................................20<br />
youzbashi Dizaji, Reihaneh ......................................................15, 41<br />
Zöller, Elisabeth ....................................................................................50<br />
Der Löwe, der nicht schreiben konnte: Landesbühne Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven<br />
55
<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
Weitendorf GmbH<br />
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