5.2.4.1 Wegweisungssysteme für den Fußverkehr - Institut für ...
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<strong>5.2.4.1</strong> <strong>Wegweisungssysteme</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong><br />
Dipl.-Geogr. Arne Blase, Dipl.-Ing. Dirk Bräuer, Dr.-Ing. Carola Mennicken<br />
1 Einführung<br />
Die Wegweisung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kraftfahrzeugverkehr ist zu einer Selbstverständlichkeit gewor<strong>den</strong>,<br />
deren Grundsätze detailliert durch Richtlinien – wie z. B. die Richtlinien <strong>für</strong> die wegweisende<br />
Beschilderung außerhalb von Autobahnen (RWB 2000) - festgeschrieben sind. Die Notwendigkeit<br />
und Bedeutung einer Wegweisung <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> wurde dagegen bisher nur von wenigen<br />
Städten erkannt, obwohl die Entwicklung der Wegweisung eine Geschichte der Fußgängerwegweisung<br />
ist. Zudem stellt der <strong>Fußverkehr</strong> bei Betrachtung aller zurückgelegten Wege mit<br />
einem Anteil von über 70 % die bedeutendste Fortbewegungsart in <strong>den</strong> Städten dar. Allein aus<br />
dieser hervorgehobenen Stellung heraus hätte der <strong>Fußverkehr</strong> einen Anspruch auf ein mindestens<br />
ebenso so gut aufgebautes Leit- und Informationssystem wie der Kraftfahrzeugverkehr. Hinzu<br />
kommt, dass Fußgänger kein geringeres Orientierungsbedürfnis als Kraftfahrer verspüren. Ganz<br />
im Gegenteil, viele <strong>für</strong> die Orientierung des Fußgängers wichtigen Umweltmerkmale (z. B. Alleen,<br />
Stadtmauern) wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> letzten Jahrzehnten beseitigt. An ihre Stelle rückten meist Orientierungsmerkmale<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Kraftfahrzeugverkehr (z. B. Ringstraßen). Komplexe, sich stetig<br />
verändernde Strukturen der Städte und spezifische Bedürfnisse und Eigenschaften des <strong>Fußverkehr</strong>s<br />
(z. B. Netzdichte, Quellen und Ziele, Entfernungsstrukturen, Wegewahl) machen <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Fußverkehr</strong> eigenständige Leit- und Informationssysteme notwendig.<br />
Ziel- und routenorientierte <strong>Wegweisungssysteme</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> sind nicht nur als gewöhnliche<br />
Orientierungshilfen zu verstehen. Bei einer entsprechen<strong>den</strong> Planung sind von ihnen auch<br />
wirtschaftliche Effekte <strong>für</strong> die Städte, <strong>für</strong> deren innerstädtische Einzelhandelsbereiche und <strong>für</strong><br />
die lokalen Verkehrsbetriebe zu erwarten. Städte und Kommunen können mit Hilfe von Fußgängerleit-<br />
und Informationssystemen ihr Image verbessern. Das Ansehen bei auswärtigen Besuchern<br />
wird durch eine Bereitstellung von Orientierungs- und Informationshilfen gefördert, die<br />
unnötige Umwege oder eine oftmals komplizierte Informationsermittlung ersparen. Die Besucher<br />
fühlen sich als umsorgte Gäste in der Stadt aufgenommen, wodurch die Grundlage <strong>für</strong> einen<br />
angenehmen Aufenthalt gegeben ist. Die Systeme dienen aber auch als Kommunikationsmedien,<br />
die die Besonderheiten der Stadt darlegen. Diese Funktionen von <strong>Wegweisungssysteme</strong>n vermitteln<br />
somit ein attraktives Bild von der Stadt. Zufrie<strong>den</strong>e Gäste kommen gern wieder und verbreiten<br />
ihr Bild von der Stadt. Gleichfalls können die <strong>Wegweisungssysteme</strong> die I<strong>den</strong>tifikation der<br />
Einwohner mit ihrer Stadt stärken.<br />
1
2 Eigenschaften der Fußgänger<br />
Im Gegensatz zu <strong>den</strong> anderen Verkehrsmitteln betrifft die Fortbewegung zu Fuß alle Menschen.<br />
Es ist die einzige Verkehrsart, an der jeder – egal ob männlich oder weiblich, alt oder jung, reich<br />
oder arm - regelmäßig teilnimmt. Da auf die Bedürfnisse der verschie<strong>den</strong>sten Gruppen eingegangen<br />
wer<strong>den</strong> muss, wird die Planung <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> so komplex und vielseitig in ihren<br />
Ausführungen. Hinzu kommt, dass das Verhalten des Fußgängers - wie bei keinem anderen Verkehrsmittel<br />
- durch dessen Eigenschaften, durch Randbedingungen der Bewegung und des Verkehrsweges<br />
bestimmt wird. Die Bedürfnisse und Eigenschaften der Fußgänger wer<strong>den</strong> hauptsächlich<br />
durch Geschlecht, Alter, Größe, Gesundheit und eine eventuelle Belastung (z. B. Gepäck)<br />
bestimmt. Die zentralen Randbedingungen der Bewegung setzen sich aus Verkehrszweck,<br />
Tageszeit, Witterung, Verkehrsdichte und Weglänge zusammen. Die Ausbildung und der Zustand<br />
der Infrastruktur <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong>, die Topographie, die Umgebung und deren Attraktivität<br />
lassen sich <strong>den</strong> Randbedingungen des Verkehrsweges zuordnen. Diese unterschiedlichen<br />
Einflussgrößen machen sich auf verschie<strong>den</strong>e Art und Weise bemerkbar, überlagern und ergänzen<br />
sich. Dabei haben die physischen Eigenschaften der Fußgänger und die genannten Randbedingungen<br />
einen elementaren Einfluss auf <strong>den</strong> Körperenergieverbrauch und auf die Geschwindigkeit<br />
1 der Fußgänger. Der Mensch tendiert zur Minimierung seiner Körperenergie. Dieses<br />
Bemühen um Energiereduktion macht <strong>den</strong> Fußgänger beispielsweise empfindlich <strong>für</strong> Steigungen<br />
(z. B. Topographie, Über-/Unterführungen). Fußgänger definieren <strong>für</strong> sich daher eine „Schwelle“.<br />
Diese Schwelle wird zudem durch Umwege aufgrund einer undetaillierten Ortskenntnis oder<br />
einem nicht an <strong>den</strong> Fußgänger angepassten Straßenraum erhöht. Beeinflussen lässt sich diese<br />
erschwerte Ausgangsbasis <strong>für</strong> das zu Fuß gehen, indem <strong>den</strong> Menschen Informationen bereitgestellt<br />
wer<strong>den</strong>. Positive Außenreize wie eine fußgängergerechte Gestaltung des Straßenraumes<br />
gehören hier ebenso dazu wie Informationen über die Lage und Entfernung von Zielen und Wegen<br />
im Stadtraum.<br />
3 Grundlagen <strong>für</strong> <strong>Wegweisungssysteme</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong><br />
3.1 Anforderungen an <strong>Wegweisungssysteme</strong><br />
Damit <strong>Wegweisungssysteme</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> ihre gesamten potenziellen Wirkungen ausspielen<br />
können, bedarf deren Planung allgemeine Anforderungen und Grundsätze.<br />
1<br />
Für die Geschwindigkeit des <strong>Fußverkehr</strong>s lässt sich nur schwer ein Durchschnittswert angeben, da sie stark von<br />
<strong>den</strong> Einflussgrößen abhängig ist. Die auftreten<strong>den</strong> Geschwindigkeiten liegen zwischen 0,6 und 2,0 m/s. Die meisten<br />
Angaben in der Literatur liegen jedoch zwischen 0,8 und 1,4 m/s.<br />
2
Grundsätze<br />
Die Wegweisung <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> dient der Orientierung, der Ortsbestimmung, dem richtigen<br />
und sicheren Auffin<strong>den</strong> eines Zieles auf (möglichst) umwegfreien Routen und muss entsprechend<br />
leicht verständlich, begreifbar, gut erkennbar und lesbar sein. Nach <strong>den</strong> Richtlinien <strong>für</strong> die<br />
wegweisende Beschilderung (6) gelten Grundregeln, die im Folgen<strong>den</strong> benannt bzw. <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Fußverkehr</strong> modifiziert und um Erfahrungen ergänzt sind.<br />
1. Einheitlichkeitsregel<br />
Die Beschilderung muss nach Aufbau und Inhalt im gesamten Planungsgebiet einheitlich sein,<br />
um bereits aus der äußeren Gestaltung eine Wiedererkennbarkeit zu gewährleisten.<br />
2. Wahrnehmbarkeitsregel<br />
Die Wegweisung ist so auszuführen und aufzustellen, dass sie stets sichtbar ist und bei Tag und<br />
bei Nacht rechtzeitig wahrgenommen und gelesen wer<strong>den</strong> kann.<br />
3. Lesbarkeitsregel<br />
Die Kriterien der Lesbarkeit müssen an Bedürfnisse von Menschen ohne und vor allem mit Sehschwäche<br />
angepasst sein. Dies betrifft ganz allgemein <strong>den</strong> Komfort und die Übersichtlichkeit<br />
und im Speziellen <strong>den</strong> Schrifttyp, die Schriftgröße, <strong>den</strong> Kontrast (Farbauswahl), die Leuchtdichte<br />
und einen Mindestsehwinkel (abhängig von der Annäherungsmöglichkeit). In besonderen Fällen,<br />
beispielsweise wenn Fußgänger sich auf Zuwegungen zu Haltestellen des öffentlichen Verkehrs<br />
befin<strong>den</strong> und gegebenenfalls in Eile sind, sollte auch die Lesezeit beachtet wer<strong>den</strong>.<br />
4. Anordnungsregel<br />
Eine Wegweisung sollte sowohl in vertikaler (Anordnung der Fern- und Nahziele) als auch in<br />
horizontaler (Anordnung der Schriften und Piktogramme) Richtung systematisch aufgebaut sein.<br />
Bei der Wegweisung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fahrverkehr hat sich die Umklappregel bewährt, bei der das weiter<br />
entfernte Ziel immer oben steht.<br />
5. Kontinuitätsregel<br />
Ein einmal in die Beschilderung aufgenommenes Ziel muss in jeder folgen<strong>den</strong> Wegweisung bis<br />
zum Erreichen des Zieles wiederholt wer<strong>den</strong>.<br />
6. Pfeilregel (besonders bei Tabellenwegweisern)<br />
Pfeilsymbole haben in der Wegweisung eine ganz bestimmte Bedeutung und sind zum einheitlichen<br />
Verständnis auch entsprechend zu verwen<strong>den</strong>: Ein senkrecht nach oben gerichteter Geradeauspfeil<br />
weist auf die in dieser Richtung zu erreichen<strong>den</strong> Ziele hin. Ein waagerechter Querpfeil<br />
befindet sich an solchen Stellen, wo in unmittelbarer Nähe „abgebogen“ wird.<br />
3
Damit die Wegweisung insgesamt wahrgenommen und beachtet wird, sollen die Schilder nur<br />
dort angebracht wer<strong>den</strong>, wo sie erforderlich sind. Es gilt also allgemein: So wenig wie möglich,<br />
so viel wie nötig!<br />
Ziele und Entfernungen<br />
Die Zielauswahl <strong>für</strong> einen Planungsraum sollte auf wichtige Ziele konzentriert wer<strong>den</strong>, um eine<br />
Überfrachtung der Wegweisung zu vermei<strong>den</strong>. Folgende Ziele können in die Auswahl aufgenommen<br />
wer<strong>den</strong>:<br />
• Größere Ortslage und Stadtteile (z. B. Zentrum, Altstadt), Fußgängerbereiche,<br />
• Freizeitziele und Freizeiteinrichtungen, wie Sehenswürdigkeiten, Grünflächen, Parkanlagen,<br />
Spielplätze und Sporteinrichtungen,<br />
• Ämter und Behör<strong>den</strong>, wie z. B. Rathaus, Finanzamt, Einwohnermeldeamt,<br />
• Bahnhöfe, ÖV-Haltestellen, Radstation, Parkhäuser, car-sharing-Stationen,<br />
• ausgewählte öffentliche Einrichtungen, wie z. B. Theater, Kino, Museen, Büchereien,<br />
Einkaufszentren, Notfalldienste/Krankenhäuser und Toiletten,<br />
• ausgewählte Arbeitsplatzschwerpunkte und Bildungseinrichtungen.<br />
In einer Zielhierarchie können Ziele von<br />
• großer Reichweite (Fernziele),<br />
• mittlerer Reichweite (Zwischenziele) und<br />
• geringerer Reichweite (Nahziele)<br />
unterschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Die Zielangaben müssen kontinuierlich geführt wer<strong>den</strong> und ein logischer<br />
Aufbau der Zielführung nach möglichst einfachen Gesichtspunkten sollte selbstverständlich sein.<br />
Die Erstellung der Wegweisung richtet sich nach <strong>den</strong> Zielgruppen und sollte mittels Zielspinnen<br />
und Wunschliniennetz erfolgen.<br />
3.2 Formen von <strong>Wegweisungssysteme</strong>n<br />
<strong>Wegweisungssysteme</strong> können verschie<strong>den</strong>artig aufgebaut sein. Die unterschiedlichen Ausführungen<br />
hängen davon ab, welche Zielgruppen angesprochen wer<strong>den</strong> sollen. Prinzipiell gibt es<br />
zwei Grundformen der Wegweisung, die differenziert wer<strong>den</strong> müssen, da sie verschie<strong>den</strong>en<br />
Zwecken dienen und somit auch unterschiedliche Zielgruppen ansprechen: die zielorientierte<br />
Wegweisung, die konkrete Ziele ausweist und die routenorientierte Wegweisung, die Fußgänger<br />
nacheinander zu ausgewählten Zielen führt (vgl. Abb. 1).<br />
4
Abb. 1: Beispiele <strong>für</strong> ziel- und routenorientierte Wegweiser (links: Bremen, mittig: Esslingen<br />
a. N., rechts: Basel; eigene Aufnahmen)<br />
Die zielorientierte Wegweisung ist vielfältig und flexibel einsetzbar. Bei dieser Form der Wegweisung<br />
wird jedes einzelne Ziel ab einem bestimmten Startpunkt individuell ausgewiesen. Dabei<br />
orientiert sich die Wegweisung an einem Hauptwegenetz des <strong>Fußverkehr</strong>s. Aufgrund der<br />
potenziell großen Auswahl von unterschiedlichen Zielen ist diese Form der Wegweisung ebenso<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Alltagsverkehr wie <strong>für</strong> <strong>den</strong> Freizeitverkehr von Touristen und Einheimischen von Bedeutung.<br />
Da die Ziele in der Regel radial aus verschie<strong>den</strong>en Richtungen ausgewiesen wer<strong>den</strong>, fin<strong>den</strong><br />
die Hin- und Rückwege zumeist auf der gleichen Wegstrecke statt. Dadurch lassen sich auch<br />
dichte Netze eindeutig und nachvollziehbar ausschildern. Individuelle Routen lassen sich vom<br />
Benutzer relativ einfach zusammenstellen, jedoch sollte eine grobe Kenntnis über die Lage der<br />
Ziele im Raum vorhan<strong>den</strong> sein. Dies ist besonders dann wichtig, wenn bei <strong>den</strong> Rückwegen eine<br />
andere Wegewahl getroffen wer<strong>den</strong> soll.<br />
Die zielorientierte Wegweisung bietet die Möglichkeit einer differenzierten Ausweisung von<br />
unterschiedlichen Wegen an. Hierbei spielen vor allem Informationen über die Beschaffenheit<br />
der Strecke eine große Rolle. Diese streckenbezogenen Hinweise können insbesondere Menschen<br />
nutzen, deren Mobilität eingeschränkt ist (z. B. Eltern mit Kinderwagen, ältere Menschen<br />
mit Gehstöcken, Rollstuhlfahrer). Notwendig kann die Ausweisung mobilitätsbehindertengerechter<br />
Routen bzw. die Ausweisung von Barrieren <strong>für</strong> Mobilitätsbehinderte sein. Bei der Berücksichtigung<br />
spezieller Bedürfnisse einzelner Gruppen ist auch an Routen zu <strong>den</strong>ken, die die subjektive<br />
Sicherheit positiv beeinflussen (z. B. Meidung von Unterführungen, Gewerbegebiete,<br />
Parkanlagen). Diesbezüglich sind als „Vorreiter“ beispielsweise die Frauenparkplätze in Parkhäusern<br />
zu nennen. Im Allgemeinen muss darauf geachtet wer<strong>den</strong>, dass alle ausgewiesenen Verbindungen<br />
eine einla<strong>den</strong>de, nachvollziehbare und einleuchtende Wegeführung ergeben.<br />
5
Die routenorientierte Wegweisung dient vor allem Touristen. Bei dieser Form wer<strong>den</strong> keine<br />
einzelnen Ziele aufgeführt. Die ausgewiesenen Routen fassen Ziele (v. a. Sehenswürdigkeiten<br />
und kulturelle Einrichtungen) themenbezogen zusammen, die nacheinander abgegangen wer<strong>den</strong><br />
können. Bekannte Beispiele hier<strong>für</strong> sind Museumsrouten, Geschichtspfade oder personenbezogene<br />
Routen. Aufgrund dieser Form der Wegführung können nur wenige Routen innerhalb eines<br />
Stadtgebietes angeboten wer<strong>den</strong>, weil ansonsten die Beschilderung eines dichten Routennetzes<br />
zu aufwändig wäre und die Vielzahl verschie<strong>den</strong>er Routenkürzel und Symbole eine Unübersichtlichkeit<br />
erzeugen würde. Die Benutzer können sich im vorhinein über die verschie<strong>den</strong>en Ziele<br />
der unterschiedlichen Routen z. B. über Reiseführer oder Faltblätter informieren. Darüber hinaus<br />
nehmen Tagestouristen, die nur eine begrenzte Zeit <strong>für</strong> <strong>den</strong> Besuch einer Stadt mitbringen, touristische<br />
Routen gern an, da sie <strong>den</strong> Besucher ohne große Vorbereitung durch die Stadt führen.<br />
Eine individuelle Abwandlung einer Route ist allerdings ohne weitere Hilfsmittel wie z. B. einen<br />
Stadtplan nur bedingt möglich. Die Führung der Besucher erfolgt in der Regel über Rundrouten.<br />
Beide Systeme haben je nach verfolgtem Zweck ihre Vorteile. Die zielorientierte Wegweisung<br />
ist vielfältiger und kann nahezu immer und in jeder Stadt angewendet wer<strong>den</strong> (vgl. Tab. 1). Die<br />
Kombination beider Systeme bietet allen Zielgruppen gleichermaßen ein gutes Fußgängerleitsystem,<br />
<strong>den</strong>n es wird darauf hingewirkt, ein möglichst breites Angebot zu schaffen.<br />
Tab. 1: Einsatz zielorientierter und routenorientierter <strong>Wegweisungssysteme</strong> (eigene Darstellung)<br />
Merkmale<br />
6<br />
Wegweisung<br />
zielorientiert routenorientiert<br />
Alltagsverkehr ++ --<br />
Freizeit/Tourismus + +<br />
großer, unübersichtlicher Stadtraum ++ +/-<br />
kleiner, übersichtlicher Stadtraum +/- +<br />
Lage der Ziele verstreut ++ --<br />
Lage der Ziele entlang einer Route -- ++<br />
Thematisch verschie<strong>den</strong>e Ziele ++ --<br />
Thematisch einheitliche Ziele - +<br />
Einbindung des ÖV ++ -<br />
Einbindung des Handels + --<br />
++ sehr gut geeignet / + gut geeignet / +/- geeignet / - schlecht geeignet / -- sehr schlecht geeignet
3.3 Konzeption und Gestaltung von <strong>Wegweisungssysteme</strong>n<br />
Konzeption<br />
Mit Beginn der konzeptionellen Planungsphase muss man sich zuerst verdeutlichen, welche<br />
Zielgruppen angesprochen wer<strong>den</strong> sollen und ob im Hinblick darauf ein ziel- und/oder ein routenorientiertes<br />
Wegweisungssystem geplant wer<strong>den</strong> soll. Bei <strong>den</strong> Zielgruppen sollten neben<br />
Ortsfrem<strong>den</strong> (v. a. Touristen) auch die einheimische, städtische und regionale Bevölkerung angesprochen<br />
wer<strong>den</strong>. Ebenso muss festgelegt wer<strong>den</strong>, welcher (städtische) Bereich in die Wegweisung<br />
einbezogen wer<strong>den</strong> soll. Bei einer Eingrenzung auf die Kernstadt sollte die Möglichkeit<br />
einer Einbeziehung der Stadtteile bereits angedacht und Ausbaustufen des Systems festgelegt<br />
wer<strong>den</strong>. Die Auswahl der Zielgruppen hat direkte Konsequenzen auf die Auswahl der Ziele. Dabei<br />
sollten in einem ersten Schritt alle potenziell <strong>für</strong> die Wegweisung infrage kommen<strong>den</strong> Ziele<br />
aufgelistet wer<strong>den</strong>, die verschie<strong>den</strong>e Funktionen besitzen und mehrere Kriterien erfüllen sollten.<br />
Wurde bereits <strong>für</strong> die Planung eines Fußwegenetzes eine Zielauswahl getroffen, die sich aus <strong>den</strong><br />
Ausgangs- und Zielpunkten des <strong>Fußverkehr</strong>s ergibt, so kann diese <strong>für</strong> das Leitsystem übernommen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Bei einer zu großen Anzahl räumlich konzentrierter Ziele muss eine Selektion stattfin<strong>den</strong>. Weniger<br />
wichtige Ziele sollten gestrichen wer<strong>den</strong>. Selektierte Ziele könnten <strong>den</strong>noch auf Informationstafeln<br />
oder Stadtplänen vermerkt wer<strong>den</strong>. Im Hinblick auf eine Informationsreduktion kann<br />
auch eine Zielbündelung infrage kommen. Hierbei wird ein eindeutiger Sammelbegriff (z. B.<br />
Zentrum, Innenstadt, Name eines Stadtteils) <strong>für</strong> mehrere Einzelziele eingesetzt und erst in der<br />
Nähe eines Zieles wird das Einzelziel differenziert ausgewiesen. Eine weitere Möglichkeit der<br />
Zielreduktion besteht darin, einzelne Ziele nur als Piktogramme in die Wegweisung aufzunehmen.<br />
Dabei wird einem Ziel oder Zielbereich (z. B. ein Platz) ein bestimmtes Piktogramm, z. B.<br />
„i“ <strong>für</strong> Informationsstelle“, vorweg gestellt. Das bedeutet, dass eine Informationsstelle nicht direkt<br />
ausgewiesen wird, aber erkennbar bleibt, wo eine solche zu fin<strong>den</strong> ist. Nach der Festlegung<br />
einer selektierten Zielliste müssen deren Ziele nach ihrer Priorität hierarchisch geordnet wer<strong>den</strong>.<br />
Dabei sollten vorher festgelegte Hauptzielbereiche (z. B. die Innenstadt) und Hauptziele (z. B.<br />
Bahnhof) eine höhere Priorität erhalten. Im Gegensatz zu <strong>den</strong> anders eingeteilten Zielen, die nur<br />
im Nahbereich ausgewiesen wer<strong>den</strong>, müssen die Hauptziele bereits aus einer größeren Entfernung<br />
vom Ziel in die Wegweisung aufgenommen wer<strong>den</strong>. Sie sollten als Ankerpunkte eine zentrale<br />
Schnittstelle des Systems darstellen und Standorte von weitergehen<strong>den</strong> Informationen <strong>für</strong><br />
Fußgänger (z. B Übersichtskarten, elektronischen Medien) sein.<br />
Nachdem eine hierarchisch gegliederte Zielliste vorliegt, kann ein idealisiertes Wunschliniennetz<br />
zur Verknüpfung der Hauptzielbereiche entwickelt wer<strong>den</strong>. Dabei wer<strong>den</strong> die Hauptzielbe-<br />
7
eiche durch Luftlinien miteinander verbun<strong>den</strong>. Aus der Umlegung der Wunschlinien auf die<br />
Straßen und Wege ergibt sich ein Hauptrouten- oder Hauptwegenetz. Diese Hauptwege wer<strong>den</strong><br />
anschließend durch Wegeverbindungen, Abzweigungen und Parallelrouten, die der Vervollständigung<br />
der Zielverknüpfungen dienen, ergänzt. Die Wegeverbindungen sollten so gewählt wer<strong>den</strong>,<br />
dass sie folgende Kriterien erfüllen:<br />
• Verbindung aller ausgewählten Ziele untereinander<br />
• Auswahl von kurzen, bequemen und/oder angenehmen Wegen<br />
• Orientierung der Wegewahl an <strong>den</strong> dominieren<strong>den</strong> Fußwegebeziehungen.<br />
Im nächsten Arbeitsschritt muss (<strong>für</strong> die zielorientierte Wegweisung) festgelegt wer<strong>den</strong>, ab welchem<br />
Punkt ein Ziel in die Wegweisung aufgenommen wer<strong>den</strong> soll. Da<strong>für</strong> wer<strong>den</strong> <strong>für</strong> jedes Ziel<br />
sogenannte Zielspinnen erstellt, die <strong>den</strong> Einzugsbereich eines Zieles aufzeigen. Von <strong>den</strong> Startpunkten<br />
der Wegweisung bis zum Erreichen des Zieles wer<strong>den</strong> entlang des Wegenetzes Linien<br />
gezogen, die sternförmig bzw. in der Art eines Spinnennetzes auf das jeweilige Ziel zulaufen<br />
(vgl. Abb. 2). Dabei sollten sich die Startpunkte hauptsächlich an <strong>den</strong> Quellen des <strong>Fußverkehr</strong>s<br />
(z. B. Haltestellen, Parkhäuser, Stadtteile) orientieren. Die Zielspinnen garantieren, dass die<br />
Kontinuitätsregel eingehalten wird, da die Führung eines Zieles im Wegenetz bis zum Erreichen<br />
des Zieles eindeutig dargestellt wird.<br />
Abb. 2: Beispiel <strong>für</strong> eine Zielspinne (eigene Darstellung)<br />
Bahnhof<br />
Auf Basis des Wegenetzes und der Zielspinnen wer<strong>den</strong> die Wegweiserstandorte festgelegt.<br />
Hierbei richtet sich die Anzahl und Dichte der Standorte nach der Kompliziertheit der Führung<br />
und der Wegenetzdichte. Auf je<strong>den</strong> Fall müssen die Wegweiserstandorte ein lückenloses Leitsystem<br />
gewährleisten. Bei der Auswahl der Standorte muss darauf geachtet wer<strong>den</strong>, dass die<br />
Wegweiser gut sichtbar und deren Inhalte gut lesbar sind. Wer<strong>den</strong> an einem Knoten mehrere<br />
Ziele in verschie<strong>den</strong>e Richtungen gewiesen, so sind die Angaben wenn möglich an einem einzi-<br />
8
gen Standort zusammenzufassen. Die exakte Festlegung eines Standortes sollte vor Ort erfolgen<br />
und möglichst eindeutig auf Lageplänen und Fotos festgehalten wer<strong>den</strong>.<br />
Ein weiterer Arbeitsschritt in der konzeptionellen Phase besteht in der Festlegung von Entfernungsangaben<br />
und in der Auswahl von Piktogrammen (vgl. Abschnitt über Gestaltung).<br />
Einer der wichtigsten Punkte eines Wegweisungssystems besteht in dessen Wartung. Eine<br />
Wegweisung, die in der städtischen Verwaltung vergessen wird, kann schon nach kurzer Zeit<br />
unbrauchbar sein. Bereits das Fehlen oder Verdrehen einzelner Schilder kann das ganze Leitsystem<br />
entwerten. Damit wird erkennbar, dass ein – möglichst EDV-gestütztes – Wegweisungskataster<br />
nützlich sein kann. Dieses Kataster leistet nicht nur bei der Pflege sondern auch bereits bei<br />
der Aufstellung der Wegweiser große Dienste.<br />
Gestaltung<br />
Neben der Konzeption ist die Gestaltung ein wesentliches Element <strong>für</strong> ein gutes Leitsystem.<br />
Hierbei sollte bedacht wer<strong>den</strong>, dass Form und Funktion gleichermaßen berücksichtigt wer<strong>den</strong>. Es<br />
muss ein Kompromiss zwischen Einbindung in das Stadtbild, Erkennbarkeit und Lesbarkeit sowie<br />
einer wartungsarmen, flexiblen Gestaltung <strong>für</strong> alle Zielgruppen gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Die Wegweiser sollten eindeutig sein und demnach bei <strong>den</strong> Nutzern keine Irritationen über die<br />
Richtung des Zieles hervorrufen. Dies wird gewährleistet, wenn das Schild durch seine Ausrichtung<br />
die Gehrichtung anzeigt. Zusätzlich wird die Richtungsangabe durch eine geformte Spitze<br />
am Schild hervorgehoben. Diese Pfeilwegweiser sind anderen Wegweiserformen vorzuziehen.<br />
Eine Eindeutigkeit wird auch dann gewährleistet, wenn ein Wegweiserstandort eine überschaubare<br />
Anzahl von Schildern aufweist. Eine eingeschränkte Anzahl der Ziele pro Richtung sollte<br />
auch aufgrund der einzuhalten<strong>den</strong> lichten Höhe von 2,25 m (Unterkante) beachtet wer<strong>den</strong>, da die<br />
Schilder ansonsten in zu großer Höhe befestigt wer<strong>den</strong> müssten. Diese Vorgaben machen es<br />
notwendig, ein Befestigungssystem zu wählen, das es gestattet, mehrere Schilder in derselben<br />
Höhe anzubringen.<br />
Die Wegweiser sollten so flexibel gestaltet wer<strong>den</strong>, dass Änderungen in der Zielauswahl, ein<br />
Austausch der Schilder und eventuell das Hinzufügen temporär angebrachter Schilder (z. B.<br />
Hinweise auf ein Stadtfest) ohne Probleme vollzogen wer<strong>den</strong> können.<br />
Die Wegweiser müssen erkennbar sein. In einer Umgebung mit schon vorhan<strong>den</strong>er hoher Informationsdichte<br />
müssen sie wahrnehmbar sein, dürfen aber das städtebauliche Umfeld nicht<br />
negativ beeinträchtigen. Die Abhebung gegenüber dem Umfeld sollte also z. B. nicht durch eine<br />
aufdringliche Farbgebung, sondern eher durch spezielle Merkmale der Wegweiser erfolgen.<br />
Maßnahmen in dieser Hinsicht sind eine besondere Gestaltung der Pfosten (z. B. Stadtwappen<br />
9
oder Fußgänger-Figur auf dem Pfosten) und der Einsatz einer so genannten Lichtkante (Umrandung)<br />
auf <strong>den</strong> Schildern, die <strong>den</strong> Kontrast zum Hintergrund hervorhebt. Das Design und die<br />
Farbgebung der Wegweiser sollte an die städtische Corporate I<strong>den</strong>tity angepasst wer<strong>den</strong>, um ein<br />
Wiedererkennungsmoment im städtischen Raum zu erreichen. Eine Orti<strong>den</strong>tität kann aufgebaut<br />
oder gefestigt wer<strong>den</strong>, indem beispielsweise der Stadtteilname an <strong>den</strong> Wegweisern angebracht<br />
wird. Diese Maßnahme würde auch eine Übertragbarkeit in andere Stadtteile gestatten.<br />
Die Schildergröße trägt auch zur Wahrnehmbarkeit bei. Sie richtet sich vor allem nach der<br />
Schriftgröße der Inhalte.<br />
Die Gestaltung der Schilder muss <strong>den</strong> Ansprüchen von Menschen ohne und vor allem mit einer<br />
Sehbehinderung genügen. Eine besondere Bedeutung <strong>für</strong> die Lesbarkeit besitzen hierbei die<br />
Schrift und die Farbkombination hinsichtlich des Kontrastes. Bei dem Schrifttyp muss eine klare,<br />
serifenlose Schrift gewählt wer<strong>den</strong>. Die Schriftgröße kann z. B. bei einzeiligen Zielangaben<br />
70 mm bei einem vorgegebenem Sehwinkel von 1,0° betragen. Somit können auch Menschen<br />
mit einer Sehbehinderung die Angaben noch aus einer Entfernung von ca. 4,0 m lesen. Bei doppelzeiligen<br />
Angaben gewährt eine Schriftgröße von 49 mm eine Lesbarkeit aus ca. 2,75 m. Neben<br />
der Schrift besitzen <strong>für</strong> die visuelle Wahrnehmbarkeit die Farbkombination bzw. der Kontrast<br />
und die Leuchtdichte eine hervorgehobene Bedeutung. Nach dem Handbuch zur „Verbesserung<br />
von visuellen Informationen“ sollte ein mittlerer Wert der Leuchtdichte und des Kontrastes<br />
gewählt wer<strong>den</strong> (Priorität 2) (5). Um die Schilder vor dem meist dunkleren, städtischen Umfeld<br />
besser abzuheben, wird eine dunkle Schrift vor einem hellen Hintergrund empfohlen. Die bereits<br />
erwähnte Lichtkante verbessert diesen Hintergrundkontrast deutlich. Der Hintergrund bzw. das<br />
Schildermaterial sollte nicht reflektierend sein, weil Sehbehinderte ansonsten durch mögliche<br />
Blendeffekte die Zielangaben nicht mehr lesen können.<br />
Neben der Zielangabe können einzelne Schilder auch Ziel- und Streckenpiktogramme sowie Entfernungsangaben<br />
enthalten. Piktogramme stellen eine eigene Zeichensprache dar und verstehen<br />
sich somit nicht alleine. Daher sollten nur solche Piktogramme <strong>für</strong> Ziele oder Streckenbeschaffenheiten<br />
verwendet wer<strong>den</strong>, deren Bedeutung eindeutig und allgemein bekannt ist (u. a. die bereits<br />
in der StVO vorliegen<strong>den</strong> Piktogramme). Bei bestimmten Zielangaben und größeren Entfernungen<br />
ist es <strong>für</strong> Fußgänger sinnvoll, Entfernungen in Metern oder Gehminuten anzugeben.<br />
Für das zu Fuß gehen einla<strong>den</strong>der wirken hierbei - insbesondere bei längeren Wegeabschnitten –<br />
Minutenangaben. Bei der Annahme einer (durchschnittlichen) Gehgeschwindigkeit von 1 m/s<br />
kann die angegebene Zeit <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fußweg von ca. 85 % aller Fußgänger eingehalten wer<strong>den</strong>.<br />
Für die Anordnung der Inhalte gibt es keine besonderen Vorgaben. Dabei sollten <strong>den</strong> einzelnen<br />
Elementen aber feste Felder auf <strong>den</strong> Schildern zugewiesen wer<strong>den</strong>, um ein einheitliches Bild zu<br />
10
gewährleisten. Es gibt dabei zwei Möglichkeiten der Anordnung: in Lese- oder Pfeilrichtung.<br />
Empfohlen wird eine Anordnung in Pfeilrichtung bei der folgende Reihenfolge immer vom Pfosten<br />
als Mittelpunkt ausgehend gilt: Zielpiktogramm – Zielangabe – Streckenpiktogramm – Entfernungsangabe.<br />
(vgl. Abb. 3)<br />
Abb. 3: Gestaltungsvorlage <strong>für</strong> einen Pfeilwegweiser (eigene Darstellung)<br />
Zielpiktogramm<br />
Marktplatz<br />
Zielangabe<br />
(Schrift 70 mm)<br />
Streckenpiktogramm<br />
10 min<br />
Entfernungsangabe<br />
Gemäß der allgemeinen Wegweisung ist die Pfeilwegweisung die älteste, aber auch die einfachste<br />
Schilderart mit einer auffälligen, prägnanten Form. Sie eignen sich <strong>für</strong> einfache Beschilderungsfälle<br />
und haben eine einheitliche Form. Der tabellarisch aufgebaute Wegweiser mit<br />
vertikaler Gliederung stellt eine kompakte Beschilderungsart dar. Der Tabellenwegweiser kann<br />
in mehrere Felder gegliedert wer<strong>den</strong>, wobei jedem Tabellenfeld eine Richtung und damit ein<br />
Richtungspfeil zugewiesen wird. Entsprechend der Umklappregel aus dem Fahrverkehr wird<br />
eine einheitliche Reihenfolge der Richtungsfelder von oben nach unten empfohlen (z. B. oberes<br />
Richtungsfeld = geradeaus, mittleres Richtungsfeld = nach links, unteres Richtungsfeld = nach<br />
rechts) (vgl. Tab. 2).<br />
Tab. 2: Merkmale von Pfeilwegweisern und Tabellenwegweisern (eigene Darstellung)<br />
Pfeilwegweiser<br />
positiv<br />
negativ<br />
Tabellenwegweiser<br />
positiv<br />
negativ<br />
- Anzeige der exakten Gehrichtung<br />
- Pro Ziel und Richtung nur ein Schild (Hinweis) notwendig<br />
- Abzweigungen deutlich erkennbar<br />
- Zielhinweise in Gehrichtung schlecht erkennbar<br />
- Überlagerungen der Schilder<br />
- Erfassung aller Ziele mit einem Blick<br />
- bessere Annäherungsmöglichkeit (Augenhöhe)<br />
- Ausweisung von mehr Zielen<br />
- Ziele müssen mehrfach ausgewiesen wer<strong>den</strong> (aus verschie<strong>den</strong>en Richtungen)<br />
- großer Platzbedarf bei Aufstellung<br />
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- schlechter Hinweis auf Ziele im Rücken des Betrachters<br />
- evtl. undeutliche Richtungsweisung<br />
4 Beispiele von <strong>Wegweisungssysteme</strong>n 2<br />
Eine Befragung von 16 Städten (1)ergab, dass Städte durch die Einrichtung von Fußgängerwegweisungssystemen<br />
insbesondere mit einem Imagegewinn rechnen und dass <strong>den</strong> Systemen allgemein<br />
eine hohe Bedeutung als wichtiges Infrastrukturelement beigemessen wird. Dennoch ist<br />
bisher nur in wenigen Städten ein separat <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> eingerichtetes Leitsystem vorzufin<strong>den</strong>.<br />
Die Stadtgröße gemessen an der Einwohnerzahl hat dabei keinen Einfluss auf das Vorhan<strong>den</strong>sein<br />
einer Wegweisung. Unabhängig hiervon decken die Wegweisungsnetze aber meist<br />
nur <strong>den</strong> Bereich der City oder historischen Altstadt ab. Kaum eine Stadt versucht eine Verknüpfung<br />
der städtischen Kernbereiche mit <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Stadtteilen herzustellen. Entsprechend<br />
dieser Konzentration auf einen kleinen Stadtraum sollen mit <strong>den</strong> Wegwesungssystemen vor allem<br />
auswärtige Besucher wie Touristen, Menschen aus der Region und Geschäftsreisende und<br />
weniger die einheimische Bevölkerung angesprochen wer<strong>den</strong>. Die Zielauswahl beschränkt sich<br />
somit größtenteils auf touristische Sehenswürdigkeiten und kulturelle Einrichtungen. Einige Systeme<br />
fördern aber eine intermodale Verflechtung des <strong>Fußverkehr</strong>s mit dem öffentlichen Verkehr,<br />
indem Haltestellen des öffentlichen Verkehrs als Ziele berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />
Das bestimmende gestalterische und konzeptionelle Unterscheidungsmerkmal der vorhan<strong>den</strong>en<br />
<strong>Wegweisungssysteme</strong> besteht in der Differenzierung in einen ziel- oder routenorientierten Aufbau.<br />
Beispiele <strong>für</strong> eine routenorientierte Wegweisung, die hauptsächlich Funktionen <strong>für</strong> touristische<br />
Besucher erfüllen, fin<strong>den</strong> sich in Hannover („Roter Fa<strong>den</strong>“) und in Hameln („Auf <strong>den</strong><br />
Spuren des Rattenfängers in der Stadt Hameln“). Bo<strong>den</strong>markierungen weisen hierbei <strong>den</strong> Weg<br />
entlang festgelegter Routen. In Hameln sind dies beispielsweise auf das Pflaster aufgetragene<br />
Rattensymbole, die <strong>den</strong> Besucher entlang von Informationssäulen durch <strong>den</strong> historischen Kern<br />
der Stadt führen (vgl. www.hameln.de/stadtrundgang/). Die zielorientierten Systeme wer<strong>den</strong><br />
dagegen meist mit einer Beschilderung ausgeführt. Dabei gelangen neben der klassischen Form<br />
von Pfeilwegweisern auch vermehrt Tabellenwegweiser als Stelen zum Einsatz. Ein Beispiel<br />
eines kombinierten strukturellen Aufbaus der Wegweisung findet man in Basel. Hier sind ver-<br />
2<br />
Die Ausführungen über bestehende <strong>Wegweisungssysteme</strong> basieren auf praktischen Erfahrungen der Autoren sowie<br />
auf einer Städteumfrage aus (1), bei der die folgen<strong>den</strong> Städte einbezogen waren: Aachen, Angermünde, Bamberg,<br />
Bremen, Dessau, Duisburg, Esslingen a. N., Göppingen, Göttingen, Ludwigsburg, Lüneburg, Oberhausen, Schwerin,<br />
Trier, Viernheim, Wernigerode.<br />
12
schie<strong>den</strong>e Altstadtrundgänge in die beschilderte, zielorientierte Wegweisung integriert (vgl.<br />
Abb. 4).<br />
Abb. 4: Beispiel einer kombinierten ziel- und routenorientierten Wegweisung (Basel; eigene Aufnahme)<br />
Bei <strong>den</strong> untersuchten Beispielen in <strong>den</strong> jeweiligen Städten ist der Trend hin zu einer qualitativ<br />
wertvollen Stadtgestaltung erkennbar, das auch dem Design der Wegweiser zu Recht eine hohe<br />
Priorität einräumt. Es ist jedoch zu konstatieren, dass die dabei leider oftmals unzureichende<br />
Beachtung von Grundregeln der visuellen Wahrnehmung bei Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung<br />
zu einer Einschränkung der Nutzbarkeit dieser Systeme führt.<br />
Eine ausreichende Lesbarkeit von Informationen wird nur teilweise bei <strong>den</strong> bestehen<strong>den</strong> <strong>Wegweisungssysteme</strong>n<br />
erfüllt. Zu kleine Schriftgrößen sind vor allem bei hoch angebrachten Wegweisern<br />
nicht nur <strong>für</strong> Fußgänger ohne, sondern vor allem mit Sehschwäche sehr problematisch<br />
(vgl. Abb. 5 links). Bei stelenartigen Tabellenwegweisern kann der Betrachtungsabstand durch<br />
Annäherung meist minimiert wer<strong>den</strong>. Hier führen klein ausgeführte Schriften <strong>den</strong>noch zu erheblichen<br />
Komforteinbußen bei der Nutzung, da eine schnelle Orientierung nicht mehr gegeben ist<br />
(vgl. Abb. 5 rechts). Verstärkt wird dieser Effekt durch eine erschwerte oder gar unmögliche<br />
Annäherung an die Stelen aufgrund von davor stehender Möblierung oder Fahrrädern. Kritisch<br />
wird es in <strong>den</strong> Fällen, in <strong>den</strong>en neben einer kleinen Schrift zusätzlich ein unzureichender Farbund<br />
Helligkeitskontrast zwischen Schrift und Schild besteht.<br />
13
Abb. 5: Problem in der Lesbarkeit aufgrund zu kleiner Schrift und erschwerter Annäherungsmöglichkeit<br />
(eigene Aufnahme)<br />
Neben der Lesbarkeit der Informationen ist in <strong>den</strong> reizüberfluteten Städten die Erkennbarkeit<br />
der Wegweiser wichtig, damit diese im städtischen Raum wahrgenommen wer<strong>den</strong> können. Stärker<br />
heben sich solche Systeme vom Umfeld ab, <strong>für</strong> die ein spezielles Design entwickelt wurde<br />
(vgl. Abb. 6 links) oder die zusätzliche Designmerkmale als Wiedererkennungsmerkmal aufweisen<br />
(vgl. Abb. 6 mittig und rechts). Wichtig hier<strong>für</strong> ist, dass auch ein ausreichender Kontrast<br />
zwischen dem Schild und seiner räumlichen Umwelt aus verschie<strong>den</strong>en Blickwinkeln gegeben<br />
ist. Kontraststreifen, wie sie z. B in mehreren niederländischen Städten verwendet wer<strong>den</strong>, stellen<br />
eine praktikable Lösung <strong>für</strong> alle einsetzbaren helleren oder dunkleren Farben dar (vgl. Abb. 6<br />
rechts).<br />
Abb. 6: Pfeilwegweiser mit hohem Wiedererkennungswert (links: Esslingen a.N., mittig: Dortmund,<br />
rechts: Rotterdam; eigene Aufnahmen)<br />
14
Damit die Wegweiser nicht in der Informationsflut unserer Städte untergehen, ist das Anbringen<br />
der Wegweisungsschilder in Kombination mit anderen Informationen oder Verkehrszeichen an<br />
bestehen<strong>den</strong> Pfosten zu vermei<strong>den</strong> (vgl. Abb. 7).<br />
Abb. 7: Ungünstige Kombination von Straßennamensschildern und Wegweisern (eigene Aufnahme)<br />
Fußgänger besitzen gegenüber Kraftfahrern <strong>den</strong> Vorteil, dass sie aufgrund ihrer Geschwindigkeit<br />
mehr Zeit zur Verfügung haben, Wegweiserinhalte zu lesen. Dennoch sollten Grundregeln der<br />
Systematik Berücksichtigung fin<strong>den</strong>. So wird oftmals keine Begrenzung der Informationsmenge<br />
vorgenommen. Diese sich hieraus ergebende unübersichtliche Situation hat zur Folge, dass die<br />
Fußgängerwegweisung bei <strong>den</strong> Nutzern an Akzeptanz verliert. Verstärken kann sich dieser Akzeptanzverlust<br />
durch die Verwendung unterschiedlicher Bezeichnungen eines Zieles oder verschie<strong>den</strong><br />
ausgeführter Schilder.<br />
Eine einheitliche Anordnung der Wegweiserinhalte wird bei dem Großteil der befragten Städte<br />
durchgehalten. Keine einheitlichen Platzhalter <strong>für</strong> Piktogramme gehören zu <strong>den</strong> kleineren Unregelmäßigkeiten,<br />
sie sollten <strong>den</strong>noch vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Die Verwendung von Piktogrammen<br />
(vgl. Abb. 8) erfolgt bei der Wegweisung <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> unerwarteterweise relativ selten.<br />
Eingesetzt wer<strong>den</strong> hauptsächlich Zielpiktogramme. Streckenpiktogramme, die z. B auf die Erfordernisse<br />
mobilitätsbehinderter Menschen eingehen, in dem auf Barrieren entlang der Strecke<br />
hingewiesen oder rollstuhlfahrergerechte Alternativrouten aufgezeigt wer<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> seltener<br />
benutzt (vgl. Abb. 3).<br />
Damit der graphisch dargestellte Inhalt verstan<strong>den</strong> wird, sollten allgemein nur solche Piktogramme<br />
verwendet wer<strong>den</strong> (vgl. Abb. 8), die eindeutig und allgemein verständlich sind. In wenigen<br />
Beispielstädten fin<strong>den</strong> sich eigens entworfene Piktogramme, die keine allgemein verständliche<br />
Zuordnung zu einem Inhalt besitzen und somit zu unübersichtlichen Systemen beitragen.<br />
15
Abb. 8: Anwendung von Piktogrammen (links: Aachen, mittig: Wernigerode, rechts: Worpswede;<br />
eigene Aufnahmen)<br />
Die Entfernung stellt neben <strong>den</strong> Piktogrammen eine weitere wichtige Zusatzinformation dar,<br />
die aber bei <strong>den</strong> bestehen<strong>den</strong> Leitsystemen eher selten angegeben ist. Wenn hierzu Aussagen<br />
getroffen wer<strong>den</strong>, dann fast immer als räumliche Entfernung ausgedrückt in Metern oder Kilometern.<br />
Zeitliche Fußwegeentfernungen in Minuten fin<strong>den</strong> kaum Anwendung (vgl. Abb. 9).<br />
Abb. 9: Anwendung verschie<strong>den</strong>er Entfernungsangaben (links: Trier, mittig: Duisburg, rechts:<br />
Basel; eigene Aufnahmen)<br />
Eine kontinuierliche Pflege der Wegweisung ist unerlässlich. Verbogene, verdrehte, überklebte<br />
oder übermalte Schilder gehören zu <strong>den</strong> Ereignissen, die nicht verhindert wer<strong>den</strong> können. Diese<br />
müssen aber beseitigt wer<strong>den</strong>, um die Systeme funktionsfähig zu erhalten. (vgl. Abb. 10).<br />
16
Abb. 10: Funktionsbeeinträchtigung durch verbogene und verklebte Schilder (eigene Aufnahmen)<br />
Die Auswertung vorhan<strong>den</strong>er <strong>Wegweisungssysteme</strong> in <strong>den</strong> untersuchten Städten hat eine große<br />
Vielzahl verschie<strong>den</strong>er Formen aufgezeigt, die auch davon zeugen, wie viel eine Stadt in eine<br />
Aufwertung ihrer <strong>Fußverkehr</strong>sinfrastruktur investieren kann oder will. Ist in dem konzeptionellen<br />
Aufbau bei dem Großteil der Städte ein klares Übergewicht bei einer zielorientierten, touristisch<br />
ausgerichteten Wegweisung zu fin<strong>den</strong>, so gibt es starke Differenzen in der gestalterischen<br />
Ausprägung. Von Schildern, die Straßennamenschildern ähneln über Katalogware bis zu einer<br />
speziell entworfenen und hergestellten Beschilderung lassen sich alle Nuancen der Gestaltung<br />
auffin<strong>den</strong>. Entsprechend hierzu hat die Befragung eindeutig hervorgebracht, dass die Städte sich<br />
diese Freiheit nicht nehmen lassen wollen und bundesweit einheitliche Grundsätze ablehnen. Die<br />
Untersuchung hat aber auch deutlich gemacht, dass alle Systeme Schwächen in der visuellen<br />
Wahrnehmung aufweisen. Folglich wäre es angebracht, <strong>den</strong> Städten einen konzeptionellen und<br />
gestalterischen Handlungsleitfa<strong>den</strong> - ähnlich dem Merkblatt zur Fahrradwegweisung, aber ohne<br />
Vorgabe einer detaillierten Gestaltung – zur Verfügung zu stellen, der Mindestanforderungen<br />
benennt, ohne jedoch in die wichtige stadtgestalterische Freiheit einzugreifen und damit der Uniformität<br />
der Städte weiter Vorschub leistet.<br />
5 Stadtpläne und Fußgängerkarten<br />
Stadtpläne und Karten sind verbreitete Hilfsmittel zur Orientierung. Sie können auf Informationstafeln<br />
an zentralen Orten angebracht sein oder in gedruckter Form vorliegen. Gedruckte Karten<br />
können mitgenommen und jederzeit individuell genutzt wer<strong>den</strong>. Stadtpläne können Fußgängern<br />
dann eine besondere Hilfe sein, wenn sie in Inhalt und Darstellung deren Bedürfnisse tatsächlich<br />
berücksichtigen. Dies kann auf „allgemeinen“ Stadtplänen erfolgen, es gibt aber auch<br />
erste Karten und Stadtpläne speziell <strong>für</strong> Fußgänger, beispielsweise in Zürich, Hannoversch Mün<strong>den</strong>,<br />
Esslingen (noch unveröffentlicht) oder Bielefeld (vgl. Abb. 11). Weit verbreitet sind auch<br />
17
Innenstadtpläne, die sich an Touristen und Besucher wen<strong>den</strong>. Gerade auf diesen Plänen wer<strong>den</strong><br />
aber häufig die Belange von Fußgängern nur unzureichend berücksichtigt. Spezielle Fußgängerkarten<br />
können <strong>den</strong> Netzzusammenhang <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> verdeutlichen und komfortabel nutzbare<br />
Fußwegeachsen darstellen. Sie werben bei Einwohnern als auch bei Touristen <strong>für</strong> das Zu-<br />
Fuß-Gehen. Zu <strong>den</strong> speziellen Informationen <strong>für</strong> Fußgänger, die in „normalen“ Stadtplänen nicht<br />
immer zu fin<strong>den</strong> sind, gehören:<br />
• Netzdurchlässigkeit <strong>für</strong> Fußgänger (Passagen und Durchgänge),<br />
• Abfolge von Hausnummern an Straßen (zur Einschätzung des Zeit- und Energieaufwandes),<br />
• witterungsgeschützte Routen (Arka<strong>den</strong>, dicht bewachsene Alleen),<br />
• Spiel- und Ruheplätze sowie schöne Ausblicke,<br />
• Grünwegeverbindungen (Wege in Parks und Grünanlagen) und Uferwege,<br />
• besondere Steigungen und Umgehungsmöglichkeiten von Treppen,<br />
• öffentliche Toiletten (Eignung <strong>für</strong> Behinderte, Öffnungszeiten) und<br />
• Fußgänger-Querungsmöglichkeiten über Straßen höherer Kategorie.<br />
Für die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln ist es sinnvoll, wichtige Fahrradabstellanlagen,<br />
Parkplätze, Taxistände und Haltestellen des öffentlichen Verkehrs darzustellen. Auch die<br />
Linienführung des öffentlichen Verkehrs kann einbezogen wer<strong>den</strong>, wobei die Übersichtlichkeit<br />
des Planes erkennbar gewährleistet bleiben muss. Aus wahrnehmungspsychologischen Aspekten<br />
wird es meist sinnvoll sein, einen stilisierten Netzplan gesondert, zum Beispiel auf der Rückseite<br />
eines Stadtplanes, dazustellen und sich innerhalb des topographischen Planes auf die Kennzeichnung<br />
der Haltestellen zu beschränken.<br />
Fußgängerstadtpläne müssen die Belange von Menschen mit Mobilitätsbehinderung integrieren,<br />
insbesondere von Rollstuhlfahrern. Dies erfordert die Kennzeichnung von Barrieren (z. B. Unterund<br />
Überführungen, steile und lange Treppenaufgänge) und von Möglichkeiten zu deren Überwindung<br />
bzw. Umgehung. Bei starken Steigungen hilft die Angabe des Steigungsgrades <strong>für</strong> die<br />
Routenplanung. Im Vordergrund sollte natürlich der generelle Abbau solcher Barrieren stehen,<br />
insbesondere auf Hauptwegeachsen. Die Kennzeichnung öffentlicher Toiletten und insbesondere<br />
ihrer Eignung <strong>für</strong> Rollstuhlfahrer ist in Fußgängerstadtplänen immer zu empfehlen und stellt eine<br />
wichtige Information <strong>für</strong> die Nutzer dar.<br />
Eine Darstellung von Telefonzellen scheint nicht mehr zeitgemäß zu sein. Die zunehmende individuelle<br />
Verfügbarkeit über ein Mobiltelefon führt dazu, dass öffentliche Telefone abgebaut<br />
18
wer<strong>den</strong>. Somit kann die Darstellung von Telefonzellen relativ schnell veralten und <strong>den</strong> Nutzern<br />
falsche Informationen vermitteln.<br />
Abb. 11: Unterschiedlich gestaltete Fußgängerstadtpläne (oben: Esslingen a.N. (16), mittig:<br />
Bielefeld (15), unten: Zürich (17))<br />
19
Nicht alle Menschen können Karten gut lesen und sich damit vor Ort zurechtzufin<strong>den</strong>. Ein Grund<br />
da<strong>für</strong> ist, dass Informationen auf Karten reduziert und bestimmte Charakteristika von Räumen<br />
oder Objekten hervorgehoben wer<strong>den</strong> müssen. Karten spiegeln somit nicht unmittelbar die reale<br />
Situation vor Ort wider. Um eine zweidimensionale Karte in <strong>den</strong> realen Raum umzusetzen, muss<br />
man abstrakt <strong>den</strong>ken können, was nicht allen Menschen leicht fällt. Diese Schwierigkeit beim<br />
Kartenlesen wird <strong>für</strong> Fußgänger verstärkt, wenn die Informationen auf der Karte die Belange von<br />
Fußgängern nur unzureichend berücksichtigen. Es ist in allgemeinen Stadtplänen üblich, Straßen<br />
nach ihrer Bedeutung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kraftfahrzeugverkehr darzustellen. Breite und Farbe von Straßen<br />
orientiert sich oft an der Anzahl der Fahrstreifen und an deren Einstufung als Hauptverkehrsoder<br />
Erschließungsstraßen. Für Fußgänger sind diese Informationen nicht besonders wichtig,<br />
auch wenn der Verlauf einer Hauptverkehrsstraße im realen Stadtraum eine Orientierungshilfe<br />
sein kann. Wer<strong>den</strong> Hauptverkehrsstraßen unmaßstäblich breit dargestellt und ist die reale Situation<br />
somit verzerrt, kann das Fußgänger eher irritieren. Wichtig ist, dass auf dem Plan die Fußwegeachsen<br />
gut erkennbar und möglichst in ihrer Bedeutung farblich differenziert dargestellt<br />
sind. Unterschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> können z. B. Haupt- und Alternativrouten, angenehme Wege <strong>für</strong><br />
Freizeit und Erholung sowie spezielle Nachtrouten. Während Fußgänger entlang der Hauptwegeverbindungen<br />
ohne Umwege schnell, sicher und bequem zu ihren Zielen gelangen müssen,<br />
können Alternativrouten auch einen Umweg darstellen, wenn diese Führungen ruhiger und sicherer<br />
sind, oder ein besonders attraktives Umfeld aufweisen. Wer<strong>den</strong> Freizeit- und Erholungsrouten<br />
ausgewiesen, sollten speziell Wege mit einer hohen Aufenthaltsqualität und möglichst<br />
geringen Beeinträchtigungen durch andere Verkehrsarten dargestellt sein. Dazu gehören z. B.<br />
Fußgängerbereiche, Spielplätze sowie Grünflächen, Grünwegeverbindungen und Uferwege.<br />
Nachtrouten sind Wegeverbindungen, die eine besonders hohe (subjektive) Sicherheit im öffentlichen<br />
Raum gewährleisten, also beleuchtet und bis in die Nachtstun<strong>den</strong> hinein erfahrungsgemäß<br />
noch relativ belebt sind.<br />
Damit Fußgänger Entfernungen abschätzen und sich vorab ein gutes Bild der zu erwarten<strong>den</strong><br />
Situation machen können, sollten diese in der Karte dargestellt sein. Besonders hilfreich ist eine<br />
Darstellung der benötigten Gehminuten, die aus einer durchschnittlichen Geschwindigkeit (z. B.<br />
1 m/s) berechnet wer<strong>den</strong> kann. Dies kann über einen Maßstab auf der Karte erfolgen, sinnvoll ist<br />
aber auch eine Übersicht zu <strong>den</strong> Gehentfernungen zwischen wichtigen Zielen der Stadt.<br />
Bildpläne, bei <strong>den</strong>en die Gebäude isometrisch dargestellt wer<strong>den</strong> (vgl. Abb. 12), ermöglichen<br />
eine bessere Umsetzung der Pläne im Kopf. Um <strong>den</strong> Herstellungsaufwand zu reduzieren, können<br />
20
in vereinfachter Form nur einzelne markante Gebäude und Orientierungspunkte in einer dreidimensionalen<br />
Ansicht oder als Symbol dargestellt wer<strong>den</strong>. Schon das ermöglicht es dem Fußgänger,<br />
das wahrgenommene Bild, z. B. eines bestimmten Gebäudes, mit seinem Plan zu vergleichen,<br />
um daraus seinen Standort abzuleiten. Da die markanten Gebäude einer Stadt zum Großteil<br />
auch touristische Sehenswürdigkeiten darstellen, hat ein Ortsfremder mit einer solchen Karte<br />
„auf einen Blick“ die Möglichkeit, seinen individuellen Routenplan zu entwerfen.<br />
Abb. 12: Bildpläne in isometrischer Darstellungsform (links: Trier (18), rechts: Ludwigsburg<br />
(14))<br />
Bei Plänen auf Informationstafeln besteht ein Problem darin, dass diese meist nach Nor<strong>den</strong> orientiert<br />
sind. Die Nordung der Karten verlangt von <strong>den</strong> Nutzern unter Umstän<strong>den</strong>, dass sie eine<br />
abstrakte Darstellung noch zusätzlich im „Kopf umdrehen“ müssen und sich erst dann orientieren<br />
können. Es kann <strong>den</strong> Nutzern von Stadt- und Umgebungsplänen helfen, diese entsprechend<br />
der Lage der Informationstafel und der Blickrichtung auszurichten. Allerdings kann dies <strong>für</strong> die<br />
Herstellung von Plänen mit einem Mehraufwand verbun<strong>den</strong> sein.<br />
In der Zukunft wer<strong>den</strong> sicherlich auch <strong>für</strong> Fußgänger mobile, individuelle Navigationssysteme<br />
entwickelt, die ihre Informationen auf speziellen Geräten oder auch auf Mobiltelefonen darstellen.<br />
Bisher „kranken“ solche Systeme oft daran, dass das Wegenetz <strong>für</strong> Fußgänger bei weitem<br />
nicht realitätsgetreu dargestellt wird. Es fehlen Wege durch Grünanlagen, einzelne Unterführungen<br />
oder auch Abkürzungen durch Blockinnenbereiche, die in der Realität vorhan<strong>den</strong> und öffentlich<br />
nutzbar sind. Ein solches Navigationssystem kann zwar helfen, irgendeinen Weg zu einem<br />
Ziel zu fin<strong>den</strong>, es ist aber nicht gewährleistet, dass dieser Weg tatsächlich <strong>für</strong> <strong>den</strong> zu Fuß Gehen<strong>den</strong><br />
attraktiv ist. Die generellen Anforderungen an fußgängergerechte Stadt- und Orientierungspläne<br />
sind auf solche elektronischen Navigationssysteme übertragbar. Diese können durch die<br />
große Informationsvielfalt und die gute Aktualisierbarkeit von Informationen auch <strong>für</strong> Fußgän-<br />
21
ger in der Zukunft durchaus eine reizvolle und hilfreiche Orientierungshilfe sein. Denkbar ist<br />
auch, dass Informationssysteme im Internet soweit ausgebaut wer<strong>den</strong>, dass spezielle Informationen<br />
<strong>für</strong> Fußgänger nutzbar und abrufbar sind. Im Bereich der barrierefreien Zugänglichkeit von<br />
öffentlichen und privaten Einrichtungen gibt es hier erste Anwendungen, zum Beispiel die<br />
Kommunikations- und Orientierungshilfen <strong>für</strong> mobilitätsbehinderte Menschen (KOMM-System;<br />
vgl. www.komm-network.de).<br />
6 Zusammenfassung und Ausblick<br />
Die Wegweisung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kraftfahrzeugverkehr ist selbstverständlich und detailliert geregelt,<br />
auch die Zahl der Leitsysteme <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fahrradverkehr nimmt ständig zu. Anders stellt sich die<br />
Situation <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> dar: Bisher haben es nur wenige Städte geschafft, eine anspruchsvolle,<br />
nutzergerechte und systematische Wegweisung <strong>für</strong> Menschen, die zu Fuß unterwegs sind,<br />
aufzubauen. Dabei bedürfen auch Fußgänger zunehmend solcher Informations- und Leitsysteme,<br />
nachdem über lange Zeit Straßenräume an <strong>den</strong> Bedürfnissen des Kraftfahrzeugverkehrs ausgerichtet<br />
wur<strong>den</strong> und dabei <strong>für</strong> Fußgänger wichtige, ihrer Wahrnehmung gemäße Merkmale <strong>für</strong> die<br />
Orientierung in der Stadt verschwun<strong>den</strong> sind. Und <strong>Wegweisungssysteme</strong> <strong>für</strong> Fußgänger sind<br />
mehr als reine Orientierungshilfen. Sie können das Image der Stadt bei Besuchern als auch bei<br />
Einheimischen verbessern, auf Besonderheiten der Stadt hinweisen und dazu einla<strong>den</strong>, <strong>den</strong> städtischen<br />
Raum zu Fuß zu erkun<strong>den</strong>. <strong>Wegweisungssysteme</strong> können das Stadtbild somit nachhaltig<br />
bereichern.<br />
Damit <strong>Wegweisungssysteme</strong> <strong>für</strong> Fußgänger ihre positiven Wirkungen zur Geltung bringen können,<br />
sollten bei deren Planung bestimmte Anforderungen und Gestaltungsgrundsätze eingehalten<br />
wer<strong>den</strong>. Die Wegweisung muss tatsächlich ihren Zweck erfüllen, Hilfen bei der Orientierung<br />
und Ortsbestimmung zu geben und das Auffin<strong>den</strong> der Ziele auf möglichst angenehm und gut zu<br />
begehen<strong>den</strong> Routen zu ermöglichen. Wichtig ist, dass sie – bei allem Anspruch an „modernes“<br />
Design – verständlich, gut erkennbar und wirklich lesbar ist, auch <strong>für</strong> Menschen, deren Sehfähigkeit<br />
eingeschränkt ist. Das stellt hohe Anforderungen an Schrifttyp und –größe und an <strong>den</strong><br />
Kontrast der Schilder. Darüber hinaus ist eine Reihe von Regeln zu beachten, die auch <strong>für</strong> andere<br />
Verkehrsarten gelten. Insbesondere gilt auch <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong>, dass die Zahl der Schilder, wie<br />
auch die Zahl der ausgewiesenen Ziele begrenzt wer<strong>den</strong> muss, um eine Überfrachtung zu vermei<strong>den</strong>.<br />
Zu unterschei<strong>den</strong> sind zielorientierte und routenorientierte Systeme, beide haben Vor- und<br />
Nachteile. Eine zielorientierte Wegweisung ist flexibler und vielfältiger <strong>für</strong> <strong>den</strong> Stadtverkehr,<br />
routenorientierte Systeme eigenen sich vor allem <strong>für</strong> eine touristische Wegweisung. Bei der Pla-<br />
22
nung von <strong>Wegweisungssysteme</strong>n sind Form und Funktion gleichermaßen zu berücksichtigen.<br />
Die Zahl der Piktogramme ist zu begrenzen und es sollen nur Symbole verwendet wer<strong>den</strong>, die<br />
allgemein bekannt und verständlich sind. Die Angabe der Entfernungen kann, im Unterschied zu<br />
anderen Verkehrsarten, <strong>für</strong> Fußgänger auch in Gehminuten angeben wer<strong>den</strong>. Bei der Form der<br />
Wegweisung sind Pfeil- und Tabellenwegweiser zu unterschei<strong>den</strong>. Auf Tabellenwegweiser lassen<br />
sich mehr Ziele unterbringen, sie erfordern aber auch mehr Platz, als die Anordnung von<br />
Pfeilwegweisern und sind nur aus einer Richtung lesbar.<br />
Auch Stadtpläne und Karten können Fußgängern bei der Orientierung helfen. Um diese Aufgabe<br />
zu erfüllen, müssen auch sie in Inhalt und Darstellung die spezifischen Belange von Fußgängern<br />
berücksichtigen. Wichtig ist unter anderem, dass Hausnummern an Straßen angeben sind. Dargestellt<br />
wer<strong>den</strong> sollten angenehm begehbare Verbindungen, z. B. in der Verknüpfung von Grünund<br />
Uferwegen. Damit Entfernungen abgeschätzt wer<strong>den</strong> können, empfiehlt sich in Analogie zu<br />
der Wegweisung auch bei Stadtplänen die Angabe eines Maßstabes in Gehminuten. Auch wenn<br />
Hauptverkehrsstraßen im Stadtraum der Orientierung dienen, sollten diese auf Plänen <strong>für</strong> Fußgänger<br />
kartographisch nicht überhöht dargestellt wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n zum Gehen la<strong>den</strong> sie häufig gerade<br />
nicht ein. Wichtiger ist die differenzierte Kennzeichnung von Hauptfußwegeachsen, von Haltestellen<br />
des öffentlichen Verkehrs und markanten Gebäu<strong>den</strong>. Wer<strong>den</strong> diese isometrisch dargestellt,<br />
können sich gerade Ortsfremde „auf einen Blick“ orientieren. Auch die Angabe von Steigungen<br />
und die Kennzeichnung von Barrieren und Möglichkeiten zu deren Umgehung helfen<br />
Fußgängern bei der Routenwahl.<br />
Fußgänger brauchen Orientierungshilfen, auch und gerade in der Stadt. <strong>Wegweisungssysteme</strong>,<br />
spezielle Stadtpläne und fußgängergerechte Informationstafeln können das Gehen erleichtern<br />
und dazu einla<strong>den</strong>, die Stadt zu Fuß zu erkun<strong>den</strong>. Wichtig ist, dass solche Informationssysteme<br />
in Inhalt und Gestaltung tatsächlich an <strong>den</strong> Belangen von Fußgängern orientiert sind. Es ist zu<br />
hoffen, dass sich immer mehr Städte dieser Herausforderung stellen und Wegweiser <strong>für</strong> Fußgänger<br />
zunehmend selbstverständlicher Teil des Stadtbildes wer<strong>den</strong>.<br />
7 Weiterführende Literatur- und Quellenhinweise<br />
(1) BLASE, Arne (2000): Leit- und Informationssysteme <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fußgängerverkehr. – Diplomarbeit<br />
an der Universität Trier, Fachbereich Angewandte Geographie/Raumentwicklung (unveröffentlicht)<br />
23
(2) BOLTE, Thorsten (1999): <strong>Wegweisungssysteme</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Fußverkehr</strong> – Studienarbeit am <strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau der Universität Hannover (unveröffentlicht)<br />
(3) Bundesamt <strong>für</strong> Forstwesen und Landschaftsschutz (Hrsg. 1988): Wegleitung und Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Planung und Realisierung von Fusswegnetzen. – Bern<br />
(4) Bundesanstalt <strong>für</strong> Straßenwesen (Hrsg. 1981): Grundlagen zur Wegweisung. - (Unfall- und<br />
Sicherheitsforschung Straßenverkehr; 30), Köln<br />
(5) Bundesministerium <strong>für</strong> Gesundheit (Hrsg. 1996): Verbesserung von visuellen Informationen<br />
im öffentlichen Raum. Handbuch <strong>für</strong> Planer und Praktiker zur bürgerfreundlichen und behindertengerechten<br />
Gestaltung des Kontrasts, der Helligkeit, der Farbe und der Form von optischen<br />
Zeichen und Markierungen in Verkehrsräumen und in Gebäu<strong>den</strong>. – Bonn<br />
(6) Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Hrsg. 2000): RWB 2000. Richtlinien<br />
<strong>für</strong> die wegweisende Beschilderung außerhalb von Autobahnen. – Bonn<br />
(7) Centrum voor Regelgeving en Onderzoek in de Grond-, Water- en Wegenbouw en de<br />
Verkeerstechniek (Hrsg. 1994): Wegwijzers maken voetgangers wegwijs. Stappenplan voor<br />
voetgangersbewegwijzering. - (publicatie; 89), Ede<br />
(8) ELLINGHAUS, Dieter / WELBERS, Martin (1980): Suche mit Hindernissen. Eine Untersuchung<br />
über Orientierungsprobleme in der Großstadt. – (Uniroyal-Verkehrsuntersuchung; 7),<br />
Köln<br />
(9) Forschungsgesellschaft <strong>für</strong> Strassen- und Verkehrswesen:<br />
• (Hrsg. 1988): Hinweise <strong>für</strong> die Anwendung von Symbolen und Piktogrammen im Straßenverkehr<br />
außerhalb der Autobahnen. - Köln<br />
• (Hrsg. 1998): Merkblatt zur wegweisen<strong>den</strong> Beschilderung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Radverkehr. - Köln<br />
• (Hrsg. 2002): Empfehlungen <strong>für</strong> Fußgängerverkehrsanlagen (EFA). - Köln<br />
(10) HERZOG-SCHLAGK, Bernd (1999): Wegenetze machen Wegweiser notwendig. – In: Informationsdienst<br />
Verkehr 19, H. 59, S. 53-55<br />
24
(11) KEESE, Tatjana (2000): <strong>Wegweisungssysteme</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fußgängerverkehr am Beispiel der<br />
Stadt Wolfsburg – Diplomarbeit am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau<br />
der Universität Hannover (unveröffentlicht)<br />
(12) KLAR, Daniela (1996): Gezielte Lenkung von Städtetouristen als Instrument der kommunalen<br />
Imageplanung - dargestellt am Beispiel der Stadt Bremen. – Diplomarbeit an der Universität<br />
Trier, Fachbereich Angewandte Geographie/Frem<strong>den</strong>verkehrsgeographie (unveröffentlicht)<br />
(13) VOGTS, Gesine (2000): Die Bedeutung von Fernwanderwegen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fußgänger- und<br />
Radverkehr am Beispiel des Wanderweges Weser, Studienarbeit am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrswirtschaft,<br />
Straßenwesen und Städtebau der Universität Hannover (unveröffentlicht)<br />
Stadtpläne und Fußgängerkarten<br />
(14) Bollman-Bildkarten-Verlag (Hrsg. 1999): Ludwigsburg. Bildplan und Stadtplan<br />
(15) Stadt Bielefeld (Hrsg.): Schritt <strong>für</strong> Schritt <strong>für</strong> Bielefeld. Tips und Informationen <strong>für</strong> Fußgänger<br />
(Fußgängerstadtplan)<br />
(16) Stadt Esslingen am Neckar (Hrsg.): ES geht! Esslingen zu Fuß. Die Fußgängerkarte mit <strong>den</strong><br />
schönsten, bequemsten und sichersten Wegen (unveröffentlicht)<br />
(17) Stadt Zürich (Hrsg.): Mobil in Zürich. Stadtplan <strong>für</strong> Fusswege, Velorouten, öffentliche Verkehrsmittel<br />
(Tram-, Bahn- und Busnetz)<br />
(18) Tourist-Information Trier, Stadt und Land e.V. (Hrsg. o.J.): Stadtplan Trier. Plan der Region<br />
25