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Detailkonzept - Öffentliche Statistik Kanton St.Gallen

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einen enthielt. Dies bedeutet für den Kodierer ein besseres Verständnis<br />

der klinischen Begriffe. Die seit dem Erscheinen der ICD-9 anerkannten<br />

Leiden sind nun Bestandteil der ICD-10 (Beispiele: Erworbenes<br />

Immundefektsyndrom (Aids), Lyme-Krankheit).<br />

Neu eingeführt wird in der Schweiz die Anwendung des Kreuz-<strong>St</strong>ern-<br />

Systems. Dies ermöglicht die gleichzeitige Dokumentation einer<br />

Krankheit und ihrer Manifestation. Der Kreuzkode (+) geht immer vor,<br />

ist also z.B. Hauptdiagnose. Der <strong>St</strong>ernkode ( * ) ist dann unter "Zusatz<br />

zur Hauptdiagnose" anzugeben.<br />

8.1.1. ICD-10 Kodierungsregeln<br />

An dieser <strong>St</strong>elle wird besonders auf die Benützung des Kreuz-<strong>St</strong>ern-<br />

Systems und die Verschlüsselung von Verdachtsdiagnosen sowie nichtkrankhaften<br />

Zuständen hingewiesen.<br />

a. Sofern anwendbar, sollen zur Verschlüsselung der Hauptdiagnose<br />

sowohl Kreuz(+)- als auch <strong>St</strong>ern(*)- Kodes benützt werden, denn<br />

sie bezeichnen zwei unterschiedliche Sichtweisen eines einzelnen<br />

Krankheitszustands. Der Kreuzkode ist dabei als Hauptdiagnose<br />

und der <strong>St</strong>ernkode im Merkmal "Zusatz zur Hauptdiagnose" einzutragen,<br />

z.B. Tuberkulöse Perikarditis: Hauptdiagnose=A18.8 (+),<br />

Zusatz zur Hauptdiagnose=I32.0 (*).<br />

b. Ist am Behandlungsende (d.h. Austritt) die Hauptdiagnose weiterhin<br />

als "Verdacht auf", fraglich, usw. ausgewiesen und liegen<br />

keine weiteren Informationen vor, so ist die Verdachtsdiagnose zu<br />

verschlüsseln, als ob sie bestätigt wäre, z.B. V.a. akute Cholezystitis:<br />

Hauptdiagnose=K81.0.<br />

Sofern eine Verdachtsdiagnose durch die Untersuchungen ausgeschlossen<br />

werden konnte, kann die Kategorie Z03.- (ärztliche Beobachtung<br />

und Beurteilung von Verdachtsfällen) angewendet werden, z.B. V.a.<br />

Cervixcarcinom, Neubildung der Cervix uteri ausgeschlossen, Hauptdiagnose=<br />

Z03.1.<br />

Beispiel für die Verschlüsselung der Haupt- und Nebendiagnosen:<br />

Ein Arbeiter stürzt von einem Gerüst und zieht sich dabei eine Iumbale<br />

Wirbelfraktur mit Paraplegie ab L2 sowie neurogener Blasen- und Sexualfunktionsstörung<br />

zu.<br />

Diese Diagnosen werden wie folgt erfasst:<br />

Hauptdiagnose Lumbale Wirbelfraktur S32.0<br />

Zusatz zu Hauptdiagnose <strong>St</strong>urz von Gerüst W12.6<br />

1. Nebendiagnose Paraplegie ab L2 G82.2<br />

2. Nebendiagnose Blasen- und Sexualfunktionsstörung<br />

G83.4<br />

Medizinische <strong><strong>St</strong>atistik</strong> der Krankenhäuser BFS / GES / 12.12.2005 / Seite 42

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