Detailkonzept - Ãffentliche Statistik Kanton St.Gallen
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3.3. Nutzen der Medizinischen <strong><strong>St</strong>atistik</strong> der Krankenhäuser<br />
Die patientenbezogene Erfassung aller Diagnosen und Operationen in<br />
den Schweizer Spitälern dient nicht nur den Bedürfnissen der <strong><strong>St</strong>atistik</strong><br />
des Bundes, sondern auch den vielfältigen Informationsbedürfnissen<br />
der behandelnden Aerzte, der Epidemiologen, der Spitäler und der Gesundheitsbehörden.<br />
Interessen der öffentlichen Gesundheit und der Epidemiologie<br />
Die statistische Beobachtung ist insbesondere in einem heterogen strukturierten<br />
Gesundheitswesen von grosser Bedeutung. Eine zentrale Rolle<br />
nehmen dabei die Morbiditätsdaten der Krankenhäuser ein, da sie einerseits<br />
die Häufigkeit und die Entwicklungstendenzen der zur Hospitalisation<br />
führenden Krankheiten und andererseits die Aktivitäten des<br />
Krankenhaussektors, der für den grössten Anteil der Gesundheitskosten<br />
verantwortlich ist, messen.<br />
Epidemiologische Fragestellungen betreffen beispielsweise die Entwicklung<br />
der Inzidenz von Asthma, Herzinfarkt oder Schenkelhalsfrakturen.<br />
Solche Information dienen der Planung von präventiven oder kurativen<br />
Massnahmen auf regionaler oder nationaler Ebene. Die Angaben<br />
über die operativen Eingriffe werden benutzt, um die Angemessenheit<br />
der Indikationsstellung, die Resultate unterschiedlicher Behandlungsmethoden<br />
oder die Qualität der Versorgung zu beurteilen.<br />
Interessen der behandelnden Ärzte<br />
Für die behandelnden Ärzte ergibt sich ein dreifacher Nutzen. Erstens<br />
kann die eigene Aktivität in Form der von ihnen vorgenommenen Behandlungen<br />
und Operationen mit einheitlichen internationalen Instrumenten<br />
systematisch dokumentiert werden und es lassen sich mit Hilfe<br />
der entsprechenden Auswertungsinstrumente auf effiziente Weise persönliche<br />
<strong><strong>St</strong>atistik</strong>en erstellen. Zweitens bilden diese Daten eine Grundlage<br />
für ein Qualitätssicherungssystem. Einerseits können Abweichungen<br />
von Norm- resp. <strong>St</strong>andardwerten angezeigt oder eigene Ergebnisse<br />
mit vergleichbaren Erfahrungsdaten verglichen werden. Drittens ermöglichen<br />
die Informationen Hinweise auf den Case-mix und ausgehend<br />
davon auf den Ressourcenbedarf, Budget- oder Tarifverhandlungen<br />
und das Marketing.<br />
Interessen der Spitäler<br />
Für die Spitäler kann die Medizinische <strong><strong>St</strong>atistik</strong> ein wichtiges <strong>St</strong>euerungsinstrument<br />
der Betriebsführung sein. Vergleiche der betriebseigenen<br />
Daten mit denjenigen vergleichbarer Regionen oder mit nationalen<br />
Daten ergeben Informationen zu Funktion und Marktstellung bezüglich<br />
die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich. Es ergeben<br />
sich Daten für die administrative Planung, die Zuweisung der Mittel,<br />
die Förderung der Qualität und die Effizienzsteigerung. Die Erkenntnisse<br />
liefern Argumentationsgrundlagen bei Verhandlungen mit den Behörden<br />
und den Versicherern.<br />
Medizinische <strong><strong>St</strong>atistik</strong> der Krankenhäuser BFS / GES / 12.12.2005 / Seite 15