Musicalgala Waltrop: Gemeinsam für den guten Zweck - Kevin Tarte
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<strong>Musicalgala</strong> <strong>Waltrop</strong>: <strong>Gemeinsam</strong> für <strong>den</strong> <strong>guten</strong> <strong>Zweck</strong><br />
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<strong>Musicalgala</strong> <strong>Waltrop</strong>: <strong>Gemeinsam</strong> für <strong>den</strong> <strong>guten</strong> <strong>Zweck</strong><br />
Mittwoch, 10. November 2010<br />
Es war das Motto „Helfen heißt handeln“, das sowohl Künstler als auch zahlreiche Zuschauer<br />
vorgestern Abend in die Stadthalle <strong>Waltrop</strong> führte. Dort veranstaltete die Fördergesellschaft des<br />
Lions-Clubs Datteln-<strong>Waltrop</strong> e.V. zugunsten von Inter-Educare e.V. und lokaler Kinderund<br />
Jugendprojekte eine Musical-Benefizgala mit bunt gemischtem, rund dreistündigem Programm.<br />
Mit Beatrix Reiterer, Maricel, Jeanne Marie Nigl, Christian Stadlhofer, <strong>Kevin</strong> Köhler und <strong>Kevin</strong> <strong>Tarte</strong><br />
hatte man eine reizvolle Mischung aus vielversprechen<strong>den</strong> Newcomern und alten Hasen<br />
des Musicalgeschäfts gewinnen können. Die sechs Künstler, die neben Stücken aus Musicalklassikern<br />
wie etwa „Phantom der Oper“, „Miss Saigon“ oder „Starlight Express“ auch Titel aus<br />
neueren Produktionen (u.a. „Camelot“, „Jeanne D’Arc“ oder „Love never dies“) ausgesucht hatten, traten allesamt für <strong>den</strong><br />
<strong>guten</strong> <strong>Zweck</strong> und ohne Gage auf.<br />
Durch das vielseitige Programm führte mit viel Charme und Wortwitz der Österreicher<br />
Christian Stadlhofer, der derzeit als Erstbesetzung Professor Abronsius in Stuttgart auf der Bühne<br />
steht. Doch nicht nur durch seine humorvollen Moderationen, auch mit seiner Stückauswahl konnte er<br />
die Sympathien der Zuschauer gewinnen. Sein Schwerpunkt lag dabei auf <strong>den</strong> makabren, mit<br />
einem Augenzwinkern zu verstehen<strong>den</strong> Chansons von G. Kreisler („Geben Sie Acht“ und<br />
„Tauben vergiften im Park“). Einen äußerst gelungenen Vorgeschmack auf sein Cole<br />
Porter-Soloprogramm „Don’t fence me in“ gab er außerdem mit „In the still of the night“.<br />
Seine Kollegin Jeanne Marie Nigl (derzeit „Rebecca“ in „Tanz der Vampire“, Stuttgart) war an diesem Abend die<br />
Personifikation von Frauenpower und Humor. Sie stach neben Stadlhofer am meisten bezüglich ungewöhnlicher<br />
Songauswahl hervor und sang neben „The Girl in 14 G“ und „Unexpected Song“ auch „Es wird nie mehr sein, wie’s<br />
einmal war.“ Zusätzlich gab es noch ein erotisch-provokantes „Mein Herr“ (Cabaret).<br />
Beatrix Reiterer, <strong>den</strong> Zuschauern im Ruhrgebiet noch als Christine (aus „Phantom der Oper“) bekannt, war hingegen die<br />
Frau fürs Klassische. Nach ihrem „I feel pretty“ („West Side Story“) steigerte sie sich kontinuierlich und durfte neben<br />
dem obligatorischen „Phantom der Oper“ (Duett mit <strong>Kevin</strong> <strong>Tarte</strong>) auch „Love never dies“ aus der gleichnamigen Lloyd<br />
Webber-Sequel interpretieren. Obwohl dies sicherlich ein Höhepunkt der Gala war, wurde dabei aber auch deutlich, dass es<br />
nicht leicht ist, an das Niveau einer Sierra Boggess (Christine in der Uraufführung von „Love never dies“ am Londoner West<br />
End) heranzureichen. Schlussendlich machte Reiterer als Elisabeth mit dem Pflichtprogramm-Solo „Ich gehör nur mir“<br />
eine ausnahmslos gute Figur.<br />
Mit <strong>Kevin</strong> Köhler (z.Z. Rusty in „Starlight Express“) sah das Publikum einen vielversprechen<strong>den</strong><br />
jungen Künstler, der mit verschie<strong>den</strong>sten Nummern (u.a. „Was für ein grausames Leben“, „Why<br />
God why“ und „I want to break free“) sein breites Repertoire zeigte. Auch mit kleinen Patzern konnte<br />
er souverän und charmant umgehen, was ihn mit zu einem der Publikumslieblinge an diesem<br />
Abend machte. Seine Darbietungen machten deutlich, dass Köhler auf je<strong>den</strong> Fall<br />
Entwicklungspotential hat, was hoffen lässt, dass man in <strong>den</strong> nächsten Jahren weiterhin von ihm<br />
http://www.musical-total.com/index.php/component/content/article/50-moulin-rouge/3583-musicalgala-waltrop-gemeinsam-fuer-<strong>den</strong>-<strong>guten</strong>-zweck (1 of 2) [15.11.2010 10:19:02]
<strong>Musicalgala</strong> <strong>Waltrop</strong>: <strong>Gemeinsam</strong> für <strong>den</strong> <strong>guten</strong> <strong>Zweck</strong><br />
hören wird.<br />
An jenem Abend fast ein Heimspiel hatte Maricel, die derzeit am Stadttheater Hagen als Lucy in „Jekyll<br />
& Hyde“ zu sehen ist. Selbstverständlich durfte da „Dangerous Game“ (im Duett mit <strong>Kevin</strong> <strong>Tarte</strong>)<br />
nicht fehlen. Neben einem gerockten „Somebody to love“ sang sie weiterhin aus dem von ihr<br />
selbst komponierten Musical „Jeanne D’Arc“ <strong>den</strong> bewegen<strong>den</strong> Song „Große Mädchen weinen<br />
nicht“, welcher Lust auf eine intensivere Beschäftigung mit diesem neuen Werk machte. Den<br />
Houston-Klassiker „I will always love you“ präsentierte sie durchaus souverän; am meisten<br />
punkten konnte sie jedoch mit einem wunderschönen „Angel“ (aus „City of Angels“), welches sie<br />
ihrer Mutter widmete.<br />
Last but certainly not least ist der Mann zu erwähnen, der für seine Zugabe „You raise me up“<br />
begeisterte Standing Ovations erhielt: Einmal mehr bewies der Amerikaner <strong>Kevin</strong> <strong>Tarte</strong>, dass er zurecht zu<br />
<strong>den</strong> ganz Großen im Musicalbusiness gehört. Mühelos und sehr beeindruckend rief er im Verlauf des<br />
Abends die ganze Bandbreite seines Könnens ab. Während man „Engel aus Kristall“ (aus „3 Musketiere“)<br />
oder „Phantom der Oper“ schon öfter von ihm gehört hat, zeigte auch er bei der Titelauswahl <strong>den</strong> Mut,<br />
<strong>den</strong> Zuschauern Neues zu Gehör zu bringen. Mit einem gefühlvollen „If ever I would leave<br />
you“ (aus „Camelot“) stellte er sich der <strong>Waltrop</strong>er Stadthalle vor, drückte dann Leonard Cohens „I am<br />
your man“ seinen ganz eigenen Stempel auf und konnte auch mit dem Sinatra Swing-Klassiker „Let me<br />
try again“ durchweg überzeugen. Mit „I feel good“ gab es dann wenig später ein weiteres Lied von seiner<br />
CD „Jump“, die im übrigen sehr zu empfehlen ist.<br />
Die einzigen Minuspunkte gibt es für Ton und Licht. Gerade zu Beginn der Gala war der Sound dumpf und übersteuert; und<br />
auch wenn er später nicht optimal war, war man ob der sechs engagierten Künstler und dem interessanten Programm<br />
doch gerne bereit, darüber hinwegzusehen. Fazit: Ein durchaus gelungener Abend, der wünschen lässt, dass Künstler öfter<br />
<strong>den</strong> Mut fän<strong>den</strong>, aus gewohnten Strukturen auszubrechen und Neues auszuprobieren. (mil)<br />
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