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PRAKTIKUMSBERICHT - Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick ...

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<strong>PRAKTIKUMSBERICHT</strong><br />

Von:<br />

An:<br />

Thema:<br />

Patricia Rojas Caro<br />

InWEnt - Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH<br />

Abschlussbericht Praktikum<br />

Datum: Freiberg, 24. Juni 2005<br />

Ich bin so freundlich, Sie zu grüßen und Ihnen zugleich den Bericht meines von April bis Juni 2005 bei<br />

der DMT-Deutsche Montan Technologie GmbH in Freiberg – Sachsen absolvierten Praktikums zu<br />

übergeben.<br />

EINLEITUNG<br />

Institutioneller Rahmen: Städtepartnerschaft Berlin, <strong>Treptow</strong>-Köpenick und Cajamarca/Peru unter<br />

Beteiligung von GRUFIDES – Nichtregierungsorganisation (Grupo de Formación e Intervención para el<br />

Desarrollo Sostenible)<br />

Im Januar 2005 teilte mir die Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH mit, mich für die<br />

Teilnahme an einem Kurzprogramm des BMZ zur beruflichen Qualifizierung „Die Prinzipien der Agenda<br />

21 und ihre praktische Umsetzung: Nachhaltige urbane und unternehmensbezogene Entwicklung“<br />

ausgewählt zu haben.<br />

Das Praktikum dauerte drei Monate, vom 30. März bis zum 27. Juni dieses Jahres und fand mit der<br />

Unterstützung der DMT - Deutsche Montan Technologie GmbH in Freiberg Sachsen statt.<br />

ERWARTUNGEN AN DAS PRAKTIKUM<br />

Die Erwartungen, mit denen ich mein Praktikum begann, waren mit der Aneignung von Wissen und<br />

Erfahrungen verbunden, um meine Kenntnisse und meine Argument bei der Suche nach einer<br />

gerechteren Gesellschaft für meine Region zu verbessern.<br />

Nachfolgend eine ausführliche Beschreibung der Punkte:<br />

• Verbesserung meiner Kenntnisse bei der Bearbeitung hydrologischer Probleme bei<br />

Bergbauprozessen.<br />

• Erlernen der Anwendung von Geografischen Informationssystemen zum Bergbau<br />

• Kennenlernen der deutschen Erfahrungen im Umgang mit den Folgen des Bergbaus, bei der<br />

Schließung von Minen und der Renaturierung (insbesondere Boden und Wasser)<br />

• Kennenlernen der Politik der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union in Bezug auf<br />

bergbauliche Projekte und die Beteiligung der Zivilgesellschaft an diesen<br />

PRAKTIKUMSINHALT<br />

Hauptziel meines Praktikums war es, meine beruflichen Kenntnisse zu verbessern. Meine Arbeit in<br />

Deutschland hatte auch Bezug zur Kooperation zwischen Peru und deutschen Organisationen, die sich<br />

für die Bergbauproblematik meiner Region interessieren.<br />

Es ist so, dass ich zum Ende meiner Praktikumsphase meine Arbeit und erworbene Erfahrungen in drei<br />

Punkte gliedern kann:


2<br />

1. Fachliche Inhalte<br />

Meine Unterweisung gliederte sich in drei Schwerpunkte:<br />

• Bergbau, alter, historischer Bergbau und Methoden des Schutzes der Umwelt.<br />

• Anwendung von Geografischen Informationssystemen bei Bergbau- und Umweltprojekten<br />

• Wasser. Behandlung von durch Bergbau und Industrie kontaminiertem Wasser. Entwicklung von<br />

Modellen zum Schutz der Umwelt<br />

Für weitere fachliche Details des Praktikums wird auf die ausführliche spanische Version dieses Berichts<br />

auf der Homepage der Städtepartnerschaft www.staepa-cajamarca.de verwiesen.<br />

2. Kooperation mit der Kampagne „Bergwerk Peru – Reichtum geht, Armut bleibt“,<br />

unterstützt von der Infostelle Peru<br />

Während meines Aufenthaltes in Deutschland habe ich mit der Infostelle Peru zusammengearbeitet. Ich<br />

konnte Informationen zur Bergbauproblematik in Cajamarca verbreiten und Aktionen der<br />

Zusammenarbeit zwischen GRUFIDES- Cajamarca und der Infostelle Peru koordinieren.<br />

Die Infostelle Peru (http://www.infostelle-peru.de/) funktioniert als Informationszentrum über Peru in<br />

Deutschland und koordiniert eine Vielzahl von Solidaritätsgruppen, Institutionen und Privatpersonen, die<br />

zum Thema Peru arbeiten. Diese Arbeit hat verschiedene Schwerpunkte: Schulden und Entschuldung,<br />

Menschenrechte, Kampagnen dazu in Deutschland, Lobbyarbeit mit der Peruanischen und der<br />

Deutschen Regierung usw..<br />

Im Falle des Bergbaus realisiert die Infostelle Peru eine Kampagne „Bergbau in Peru – Reichtum geht,<br />

Armut bleibt“. Die Ziele der Kampagne sind: Verbreitung von Information über die Situation des<br />

Bergbaus in Peru, Sensibilisierung der deutschen Bevölkerung für die Problematik des Bergbaus in Peru<br />

und seine Verflechtungen mit dem Verbrauch dieser Primärressourcen durch die Länder des Nordens.<br />

Darüber hinaus identifiziert die Infostelle Vorgänge, bei denen deutsche Institutionen und/oder<br />

Institutionen der Europäischen Union die Entwicklung von Bergbau mit negativen Einflüssen auf die<br />

Gesellschaft und/oder die natürliche Umwelt unterstützten oder unterstützen (z.B. durch finanzielle oder<br />

technische Förderung) und verbreitet diese Informationen darüber.<br />

Des weiteren ist es interessant hervorzuheben, dass die Kampagne versucht, Projekte zu identifizieren,<br />

die durch Steuermittel finanziert und von deutschen Institutionen in der Vergangenheit in Peru<br />

durchgeführt wurden, die jedoch durch die Entwicklung des Bergbaus in Gefahr geraten könnten.<br />

Vom 1. bis 3. April 2005 fand in Köln das Jahrestreffen der Infostelle statt, bei dem es hauptsächlich um<br />

Probleme des Bergbaus in Peru ging. Bei diesem Treffen nahm ich an einer Präsentation zum aktuellen<br />

Stand des Bergbaus in der Region Cajamarca teil. Außerdem analysierten wir die aktuelle Situation des<br />

Bergbaus und die damit verbundenen Konflikte in Peru. Diese Arbeit diente als Ausgangspunkt für das<br />

weitere Vorgehen innerhalb der Kampagne während dieses Jahres.<br />

Um die Arbeit für die nächste Periode festzulegen, fand am 10. Juni in Mainz ein Treffen mit den<br />

Mitgliedern der Infostelle, den an der Bergbaukampagne teilnehmenden Institutionen und anderen<br />

interessierten Personen statt.<br />

Am 15. und 16. Juli besuchte ich Bamberg. Bei diesem Besuch realisierte ich an der Universität Bamberg<br />

vor Studenten der Soziologie eine Präsentation zur Bergbauproblematik in Cajamarca. Die Sudenten<br />

zeigten großes Interesse am Thema und einige beschlossen Berufspraktika in Cajamarca zu absolvieren.<br />

Außerdem hatte ich bei diesem Besuch ein Treffen mit einer Gruppe der Katholischen Kirche aus<br />

Herzogenaurach, die eine Pfarrei in Bambamarca – Cajamarca unterstützt. Diese Gruppe verfolgt die<br />

Bergbauproblematik in Peru und unterstützt die Kampagne.


3. Unterstützung bei der Erarbeitung des Projektes der Zusammenarbeit zwischen<br />

Institutionen aus Deutschland und Cajamarca – Peru<br />

Aktuell haben sich in Peru die von den bergbaulichen Aktivitäten verursachten sozialen Konflikte<br />

zugespitzt. Cajamarca, eine Region mit reichen Goldvorkommen, ist der Ort, an dem in der letzten Zeit<br />

die meisten Konflikte auftraten.<br />

3<br />

Diese Konflikte führen dazu, dass die Unternehmen und die Bevölkerung in einem Klima der ständigen<br />

Anspannung leben. Die Besorgnisse der Bevölkerung drücken sich vor allem in der Angst aus, dass das<br />

Wasser als erste Voraussetzung für die Landwirtschaft, welche Haupteinnahmequelle der meisten im<br />

Gebiet lebenden Bauern ist, von den Aktivitäten der Mine Schaden nehmen könnte.<br />

Bei dem Versuch, die Bedürfnisse der cajamarquinischen Bevölkerung und die Lösung der Konflikte zu<br />

unterstützen, wurde ein partizipativer und dezentraler Projektentwurf für ein soziales und<br />

umweltbezogenes Monitoring im Gebiet von Cajamarca erarbeitet. Dabei sollen die DMT und die<br />

Universität Bamberg direkt in das Projekt eingebunden werden. Außerdem kann mit der Unterstützung<br />

der AG Städtepartnerschaft <strong>Treptow</strong>-Köpenick – Cajamarca gerechnet werden. Auf peruanischer Seite<br />

werden wohl der peruanische Staat in Zusammenarbeit mit der ONG GRUFIDES das Projekt<br />

durchführen.<br />

Da ich die cajamarquinischen Probleme tiefgründig kenne und direkt mit diesen zu tun habe, bestand<br />

meine Arbeit darin, die Ausarbeitung des Monitoring-Projektvorschlages zu unterstützen (vom<br />

Spanischen ins Englische zu übersetzen) und die Kommunikation zwischen GRUFIDES- Cajamarca und<br />

beiden deutschen Institutionen herzustellen. Am 25. Mai kamen wir mit dem stellvertretenen<br />

peruanischen Botschafter zusammen, um den Projektentwurf vorzustellen. Die Ergebnisse waren bislang<br />

positiv und wir hoffen, dass in den nächsten Monaten die peruanische Regierung, das<br />

Bergbauunternehmen und die lokalen Organisationen das Projekt überprüfen und auf den Weg bringen.<br />

SONSTIGES<br />

Über das gesagte hinaus konnte ich meinen Aufenthalt in Freiberg, einer Stadt mit einer weitreichenden<br />

Bergbautradition, für die Realisierung einer Studie über die Geschichte des Bergbaus und seinen Einfluss<br />

auf die Gesellschaft nutzen.<br />

Diese Untersuchung wird mir erlauben, durch eine kurze Präsentation vor den vom Bergbau betroffenen<br />

Comunidades Campesinas, und der cajamarquinischen Bevölkerung konkret zu zeigen, wie der<br />

Umweltzustand, die ökonomische und soziale Situation Freibergs nach Hunderten von Jahren<br />

bergbaulicher Aktivitäten heute aussehen und welche Investitionen für eine Renaturierung nötig sind.<br />

Außerdem lässt sich zeigen, welche aktuelle Bedeutung der Bergbau für die Bevölkerung Freibergs und<br />

ihre Identifizierung mit diesem hat.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />

Berufliche Zukunft<br />

Die Praktikumsphase erlaubte mir:<br />

• Verbesserung meiner Kenntnisse im Umgang mit den Umweltaspekten Wasser und Boden durch<br />

Erfahrungen aus verschiedenen in Deutschland entwickelten Methoden<br />

• Kennenlernen der Anwendung der Methoden Geografischer Informationssysteme im<br />

Informationsmanagement und bei der Modellierung von Zukunftsszenarien


4<br />

• Kennenlernen eines Teils des Modells, welches bei der Prognose von Problemen im Zusammenhang<br />

mit dem Niveau des Grundwasserspiegels während der Renaturierung des Flusses Emscher<br />

Anwendung findet.<br />

• Kennenlernen eines Teiles der deutschen Bergbaugeschichte, ihrer sozialen- und/oder<br />

Umweltprobleme und der Politik der Renaturierung, die seitens des Staates betrieben wird.<br />

• Kennenlernen der Rolle des Staates und der deutschen Zivilgesellschaft bei Investitionsprojekten, die<br />

Umweltbelastungen verursachen könnten. Über die Umweltpolitik und Mitwirkung der Gesellschaft<br />

der Europäischen Union.<br />

• Kennenlernen der Freiberger Geschichte, des Bergbaus und seiner Beziehung zu sozialem Wandel<br />

(Betrachtung des Falls der Mauer 1989 als wichtigen Einschnitt)<br />

In Cajamarca-Peru<br />

• Die erworbenen Kenntnisse werden mir erlauben, meine Arbeit bei GRUFIDES – Cajamarca<br />

effizienter zu gestalten und damit zu einer Lösung der Umweltkonflikte zwischen<br />

Bergbauunternehmen, der Bevölkerung und dem Peruanischen Staat beizutragen<br />

• Durch meinen Aufenthalt in diesem Land konnte ich mich bei der Entwicklung einer Kooperation zur<br />

Realisierung eines sozialen Umwelt-Monitoringprojektes zwischen Cajamarca-Peru, DMT und der<br />

Universität Bamberg in Cajamarca einbringen. Man hofft, dieses Projekt finde Akzeptanz bei allen<br />

beteiligten Seiten und es beginne seine Durchführung<br />

• Weiterhin kooperierte ich mit der Infostelle Peru, um die in Deutschland realisierten<br />

Informationskampagnen im Sinne der Entwicklung eines verantwortungsvollen Bergbaus in Peru zu<br />

verbessern.<br />

Persönlich<br />

• Es war sehr interessant, einen Teil der deutschen Kultur sowie Bräuche und den Charakter der<br />

Bevölkerung kennenzulernen<br />

• Mit den neuen Kenntnissen habe ich zukünftig vor, meine Studien zu vertiefen und ein höheres<br />

Spezialisierungsniveau innerhalb dieses Themas zu erreichen<br />

Damit verbundene Aufgaben<br />

• Das Gelernte mit den Schlüsselakteuren in Cajamarca zusammenbringen<br />

• Verbreitung von einigen Erfahrungen der Renaturierung von Bergbaufolgen in Deutschland unter die<br />

Bevölkerung auf dem Land und in Cajamarca mit dem Ziel angewendete Methoden, die Höhe der<br />

erforderlichen Investitionen und die Rolle des Staates bzw. der Zivilgesellschaft aufzuzeigen.<br />

• Erarbeitung eines Vergleichs zwischen Europäischer und Peruanischer Umweltpolitik um auf der<br />

Suche nach Veränderungen, die die Entwicklung eines verantwortungsvollen Bergbaus in Peru<br />

ermöglichen, einen Beitrag zu leisten.<br />

Patricia Rojas Caro<br />

Übersetzung: Dany Schmalz

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