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2003 – Bilanz eines Stäpajahres - Städtepartnerschaft Treptow ...

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Städtepartnerschaft<br />

<strong>Treptow</strong>-Köpenick - Cajamarca<br />

01/2004<br />

www.staepa-cajamarca.de<br />

1


Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

in dieser Broschüre lesen Sie einen Rückblick auf der ereignisreiche Jahr <strong>2003</strong> und einen kurzen Vorschau<br />

auf das jetzige Jahr.<br />

Hauptaktivitäten im letzten Jahr waren der einmonatige Besuch der Kindergärtnerinnen aus Cajamarca,<br />

das dreimonatige Praktikum der Praktikanten im Rahmen des Einjahresprogrammes zur städtischen<br />

Infrastruktur im Rahmen der Lokalen Agenda 21 von inWent, die Fertigstellung <strong>eines</strong> virtuellen Reiseführers<br />

Cajamarca sowie verschiedene Aktivitäten im Rahmen des Goldabbaus. Zu all diesen Themen<br />

lesen Sie etwas in dieser Broschüre.<br />

Laufende Informationen zur Arbeit der Städtepartnerschaft erhalten Sie auf unserer Homepage<br />

http://www.staepa-cajamarca.de .<br />

Diese Broschüre erscheint nun im 3. Jahr. Wir hoffen, dass diese Broschüre Ihnen weiterhin gefällt und<br />

freuen uns über Ihre Rückmeldung!<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Die Redaktion<br />

Herausgeber:<br />

Förderverein Lokale Agenda 21 <strong>Treptow</strong>-Köpenick e. V. und<br />

Forum Umwelt & Entwicklung Köpenick,<br />

AG Städtepartnerschaft <strong>Treptow</strong>-Köpenick – Cajamarca<br />

Alt-Köpenick 12, 12555 Berlin<br />

Homepage: http://www.staepa-cajamarca.de<br />

Redaktion: Michael A. Schrick, Mathias Hohmann, Dr. Manfred Marz, Uwe Bauer<br />

Stand: Januar 2004<br />

Seit einiger Zeit gibt es ihn – den Peru-Webring.<br />

Peru-Webring<br />

In einem Webring sind verschiedene Homepages zu einem bestimmten Thema zusammengeschlossen. In<br />

diesem Fall sind es Homepages, die sich mit Peru beschäftigen, egal ob diese Seiten zu Tourismus, Städtepartnerschaften,<br />

kirchliche Partnerschaften oder andere thematische Peru-Homepage sind.<br />

Weitere Informationen sind zu finden unter www.staepa-cajamarca.de/webring/alle.php.<br />

Dort finden Sie als Besucher die Teilnehmer an diesem Webring. Natürlich können Sie dort auch Ihre eigene<br />

Peru-Homepage anmelden.<br />

Uwe Bauer<br />

2


<strong>2003</strong> – <strong>Bilanz</strong> <strong>eines</strong> Stäpajahres<br />

Rückschau und Ausblick<br />

Wieder ist ein Jahr zu Ende gegangen, diesmal ein<br />

für die Städtepartnerschaft besonders aktives.<br />

Gleich Anfang Januar begann ein Einjahreskurs<br />

bei inWent (der ehemaligen Carl-Duisberg-<br />

Gesellschaft) zur städtischen Infrastruktur im<br />

Rahmen der Lokalen Agenda 21, und von den<br />

(natürlich!) 21 Teilnehmer/innen aus Lateinamerika<br />

und Südafrika kamen allein drei aus unserer<br />

Partnerstadt Cajamarca in Peru. Die ersten Monate<br />

hatten sie einen Deutschkurs in Saarbrücken,<br />

dann einen fachbezogenen Aufbaukurs in<br />

Köln, und von September bis November waren<br />

sie drei Monate bei uns in Berlin, um ihre Praktika<br />

zu absolvieren. Über das Praktikum berichtet<br />

Manfred Marz an anderer Stelle in dieser Broschüre.<br />

Auch im abgelaufenen Jahr konnte ich wieder für<br />

knapp zwei Wochen nach Peru reisen, wo ich<br />

den neuen Provinzbürgermeister Emilio Horna<br />

Pereyra kennenlernte, mitten in einen Lehrer/innenstreik<br />

geriet, viele Freundinnen und<br />

Freunde wiedertraf und zum Abschluss im Rahmen<br />

einer Feier zur fünfjährigen Unterzeichnung<br />

des Partnerschaftsvertrags noch zum „illustren<br />

Besucher“ Cajamarcas ernannt wurde.<br />

Etwas schmerzhaft hingegen verlief für mich die<br />

Begegnung mit einem – eigentlich als befreundet<br />

geltenden – Hund, der es sich nicht nehmen<br />

ließ, zur Begrüßung einmal heftig zuzuschnappen.<br />

Glücklicherweise waren Besucher und<br />

Hund beide geimpft, so dass außer einer kleinen<br />

Narbe nichts zurückblieb. Ein kurzer Bericht von<br />

meiner Reise findet sich in der letzten Ausgabe<br />

der Stäpa-Broschüre vom Mai <strong>2003</strong>.<br />

Für knapp vier Wochen hatten wir im Sommer<br />

die beiden Leiterinnen der Partnerkindergärten<br />

aus Cajamarca zu Gast. Nach Einschätzung aller<br />

Beteiligten, die sich auch in den Berichten niederschlägt,<br />

war der Besuch von Nancy Ortiz und<br />

Mariza Paredes ausgesprochen erfolgreich.<br />

Fachlich kam es zu einem wichtigen und wertvollen<br />

Informationsaustausch. Durch den Besuch<br />

konnten die Bindungen zwischen den Partnerstädten<br />

und den handelnden Akteurinnen in<br />

den Partnereinrichtungen intensiviert werden.<br />

Darüber hinaus haben die beiden Köpenicker<br />

Kindergärten eine größere Menge an Spielzeugspenden<br />

erhalten, die jetzt auf Kosten des Bezirksamts<br />

in die Partnereinrichtungen nach Cajamarca<br />

geschickt werden. Für 2004 wollen uns<br />

bemühen, den Gegenbesuch der Kindergartenleiterinnen<br />

Marina Ebeling und Ramona Herzberg<br />

in Cajamarca in die Tat umzusetzen.<br />

Nachdem ich dem Personal, den Kindern, Eltern,<br />

Freunden und Familienangehörigen von meinen<br />

Erlebnissen in Ihrem Land, das ich als<br />

„Schmuckstück mit Geschichte“ bezeichne, erzählt<br />

habe, denke ich, dass diese Besuche für<br />

die Dozentinnen ein sehr wertvolles Instrument<br />

sind, um voneinander zu lernen, und ich denke<br />

dass dieser Austausch weitergeführt werden<br />

sollte, damit nicht nur die Leiterin diese wichtige<br />

Gelegenheit hat, sondern auch die Gruppenerzieherinnen<br />

Besuche in anderen Bildungseinrichtungen<br />

wahrnehmen können. Dazu ist die<br />

Unterstützung sowohl staatlicher Institutionen als<br />

auch die von NGOs zu suchen, um die damit<br />

verbundenen Kosten zu decken.<br />

Damit sich unsere Kommunikationsfähigkeit von<br />

Mal zu Mal bessert, müssen wir die jeweilige<br />

Sprache des anderen lernen, damit Sprachbarrieren<br />

kein Hindernis bilden. Dazu schlage ich<br />

vor, jeweilige Muttersprachler vor Ort zu nutzen,<br />

um die Sprache des anderen zu lernen.<br />

Wichtige Erfahrungen in der Erziehungsarbeit,<br />

neue Methoden und Bildungsinhalte, die unsere<br />

Kenntnisse als Dozenten erweitern, sollten auch<br />

über das Internet ausgetauscht werden.<br />

Der Wunsch, die Städtepartnerschaft täglich zu<br />

bereichern, Freundschaften zu vertiefen und die<br />

gemeinsamen Ziele zu erreichen, sollte in einem<br />

Klima der Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und dem<br />

gemeinsamen Wunsch zum Wohle unserer Kinder<br />

zu arbeiten, aktiv vorangetrieben werden.<br />

Ich bedanke mich nochmals für die hervorragende<br />

Betreuung durch alle Mitglieder unserer<br />

Städtepartnerschaft.<br />

Aus dem Bericht von Nancy Ortiz über ihre Reise,<br />

Übersetzung: Rita Möbus<br />

Während der drei Praktikumsmonate von Mery,<br />

Tulio und Duvaly gab es noch eine Reihe anderer<br />

Ereignisse: So kam der Provinzbürgermeis-<br />

3


ter Cajamarcas, Emilio Horna Pereyra, mit einer<br />

vierköpfigen Delegation, darunter der Stäpa-Koordinatorin<br />

Ina Silva Martos, für eine<br />

Woche Ende September nach <strong>Treptow</strong>-<br />

Köpenick. Als Höhepunkt dieser Woche hatten<br />

wir eine Festveranstaltung zum „Zehnjährigen“<br />

der Lokalen Agenda 21 im Bezirk Köpenick und<br />

zu fünf Jahren Städtepartnerschaft.<br />

Bei allen Erfolgsmeldungen, die fünf Jahre Städtepartnerschaft<br />

hervorgebracht haben, gibt es<br />

immer noch viel zu verbessern. Die personelle<br />

Decke unserer ehrenamtlichen Arbeitsgruppe<br />

ist eigentlich zu dünn für die vielen Aufgaben,<br />

auch wenn wir mittlerweile Unterstützung durch<br />

eine ABM-Kraft im Agenda-21-Büro haben. (...)<br />

Aber ich denke, wir haben es geschafft, mit den<br />

uns zur Verfügung stehenden Mitteln zumindest<br />

einen Anfang zu wagen und erste Erfolge zu<br />

erzielen. Und dafür möchte ich mich bei allen<br />

bedanken, die sich in den letzten acht Jahren für<br />

die Umsetzung der Verpflichtung von Rio zur<br />

Nord-Süd-Zusammenarbeit eingesetzt haben,<br />

bei den Mitgliedern unserer Arbeitsgruppe, bei<br />

unseren nicht minder aktiven Partnerinnen und<br />

Partnern in Cajamarca, bei den beiden Bürgermeistern<br />

und den Verwaltungen in <strong>Treptow</strong>-<br />

Köpenick und Cajamarca, bei den beteiligten<br />

Schulen, Kindergärten und anderen Einrichtungen,<br />

bei allen Mitstreiterinnen und Mitstreiterinnen<br />

im Agenda-Prozess und im Förderverein,<br />

bei allen Partnern in Berlin, Deutschland, Cajamarca<br />

und Peru und natürlich bei allen Geldgebern<br />

und Spendern.<br />

Aus der Ansprache von Michael A. Schrick auf der<br />

Festveranstaltung am 27.9.<strong>2003</strong><br />

In mehreren Gesprächen hatten die beiden<br />

Amtsbrüder Klaus Ulbricht und Emilio Horna<br />

Gelegenheit, sich kennen und schätzen zu lernen.<br />

Eine von Emilio Horna ausgesprochene<br />

Einladung zu einem Gegenbesuch in Cajamarca<br />

wurde von Klaus Ulbricht angenommen.<br />

Im Oktober konnten wir die Regisseurin und<br />

den Regisseur des Videofilms „Choropampa –<br />

Der Preis des Goldes“ im Oktober in Berlin<br />

begrüßen. In einer gut besuchten Veranstaltung<br />

in ihrer Anwesenheit im Ibero-Amerikanischen<br />

Institut wurde das Video über den schlimmen<br />

LKW-Unfall im Juni 2000, bei dem 150 Kilogramm<br />

Quecksilber auf den Straßen zurückblieben,<br />

und über die Defizite im Umgang mit der<br />

sozialen Verantwortung des weit und breit größten<br />

Unternehmens gezeigt und diskutiert.<br />

Mittlerweile sind die inWent-TeilnehmerInnen<br />

Mery, Tulio und Duvaly wieder nach Cajamarca<br />

zurückgekehrt. Wir hoffen, dass sie nach ihrer<br />

Rückkehr Gelegenheit haben werden, ihre in<br />

Deutschland erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen<br />

sinnvoll in die Arbeit einzubringen. Dass<br />

sie sich für die Stärkung der Städtepartnerschaft<br />

einsetzen und in der Stäpa-Gruppe in Cajamarca<br />

mitarbeiten werden, haben sie uns schon<br />

versprochen.<br />

Mitglieder der AG Städtepartnerschaft sowie<br />

Mery und Tulio waren im vergangenen Jahr<br />

auch hinsichtlich der deutschlandweiten Vernetzung<br />

der Arbeit der Peru- und Cajamarcagruppen<br />

aktiv. So nahmen wir an den Jahrestreffen<br />

der Informationsstelle Peru e.V. in Köln und der<br />

Koordination der (überwiegend kirchlichen) Cajamarca-Gruppen<br />

in Ulm teil. Seit dem letzten<br />

Jahr sind wir auch offiziell Mitglied der Informationsstelle<br />

Peru.<br />

Kurz vor Jahresende erreichte uns dann noch<br />

die Nachricht, dass die Stäpa-Koordinatorin Ina<br />

Silva Martos zum Jahresende aus persönlichen<br />

Gründen bei der Provinzverwaltung Cajamarca<br />

gekündigt hat und daher auch für die Stäpa-<br />

Koordination wohl nicht mehr zur Verfügung<br />

stehen wird. Wir bedauern diesen Schritt sehr,<br />

nicht zuletzt, weil Ina Silva im April 1997 die<br />

erste „Botschafterin“ aus Cajamarca in Köpenick<br />

war und über alle Jahre die Städtepartnerschaft<br />

engagiert und kenntnisreich begleitet hat.<br />

Das Jahr 2004 wird allem Anschein nach hinsichtlich<br />

der Besuchsaktivitäten für die Städtepartnerschaft<br />

etwas ruhiger verlaufen als das<br />

letzte. Aber auch ohne Besuche sehe ich die<br />

Städtepartnerschaft auf dem richtigen Weg: die<br />

allermeisten unserer Gäste in den letzten Jahren<br />

haben sich gut in den Prozess in Cajamarca<br />

integriert, und es gibt viele regelmäßige Kontakte<br />

auf allen Ebenen. Natürlich ist immer noch<br />

viel zu verbessern, so sind wir in der Frage des<br />

Ausbaus des Angebots an Deutschkursen in<br />

Cajamarca noch nicht entscheidend<br />

weitergekommen.<br />

Auf der Projektebene gibt es weiterhin viel zu<br />

tun, hier weitere Beispiele:<br />

- Die Kooperation der Kindergärten hat sich<br />

intensiviert, was sich nicht nur in umfangreichen<br />

Spielzeugspenden für die Kindergärten in<br />

Cajamarca niederschlägt; wir wollen versuchen,<br />

die Anregungen aus dem Austausch<br />

dieses Sommers (siehe oben in diesem Artikel)<br />

umzusetzen und außerdem in diesem<br />

Sommer den Gegenbesuch der Kindergärtnerinnen<br />

aus <strong>Treptow</strong>-Köpenick in Cajamarca zu<br />

realisieren.<br />

4


- Als Konsequenz der verschiedenen Besuche<br />

aus der Partnerstadt im Nelly-Sachs-<br />

Gymnasium besteht dort ein verstärktes Interesse<br />

an direkten Kontakten mit Oberstufenklassen<br />

weiterführender Schulen in Cajamarca.<br />

Mery Mendo hat diesen Wunsch mit nach<br />

Cajamarca genommen.<br />

- Weitergehen wird auch der Informationsfluss<br />

bezüglich des Goldbergbaus in der Mine Yanacocha,<br />

der größten Mine Lateinamerikas. So<br />

fand im September <strong>2003</strong> in Cajamarca ein Internationales<br />

Forum zum Goldbergbau statt.<br />

Mit den Goldnachrichten auf der Stäpa-<br />

Homepage<br />

(http://www.staepacajamarca.de/ticker_uebersicht.php?id=5)<br />

und<br />

der neuen Homepage zum Goldbergbau<br />

(http://www.oro.mh-red.de) wollen wir die Informationen<br />

aus Cajamarca auch in Deutschland<br />

bekannt machen.<br />

Michael A. Schrick<br />

Eine gesunde Umwelt ist unser bester Nachlass für künftige Generationen<br />

Am Mittwoch, dem 26.11.<strong>2003</strong>, tagte die Arbeitsgruppe<br />

Städtepartnerschaft <strong>Treptow</strong>-<br />

Köpenick mit Cajamarca und wertete den Praktikumsaufenthalt<br />

von<br />

- Maria Mendo Cabrera,<br />

- Duvaly Mostacero Pumayalla und<br />

- Tulio Guillén Sheen<br />

aus, der im Rahmen des inWent–Programms<br />

„Lokale Infrastruktur“ in Berlin stattfand.<br />

Von Maria Mendo wurde ein zwölfseitiger Bericht<br />

über ihren Einsatz im Bezirksamt <strong>Treptow</strong>-<br />

Köpenick vorgelegt, den sie unter Beteiligung<br />

von Duvaly und Tulio angefertigt hatte, und in<br />

dem sie auch die seit 5 Jahren bestehende<br />

Städtepartnerschaft evaluierte.<br />

Der unter der Überschrift „Un Medioambiente<br />

sano es nuestra mejor herencia para futuras<br />

Generaciones“ (Übersetzung siehe Überschrift)<br />

stehende Bericht gliedert sich in acht Abschnitte,<br />

wobei in den ersten beiden in allgemeiner<br />

Form die Forderungen und Ziele einer nachhaltigen<br />

Entwicklung behandelt werden. Im dritten<br />

Abschnitt wird der Agenda 21-Prozeß sowohl in<br />

<strong>Treptow</strong>-Köpenick als auch in Cajamarca analysiert.<br />

Dabei kommt zum Ausdruck, dass es in<br />

<strong>Treptow</strong>-Köpenick eine Konzeption zur Erarbeitung<br />

und Umsetzung einer Lokalen Agenda 21<br />

gibt, die sich u.a. an die Bewusstseinsbildung<br />

der Akteure richtet. Jedoch ist die Städtepartnerschaft<br />

in diesem Prozess nicht ausreichend<br />

wirksam. In Bezug auf Cajamarca werden in<br />

diesem Bericht wesentliche Zielstellungen, wie<br />

Kampf gegen die Armut, Umweltbildung auf<br />

jeder Ebene, Umweltkontrolle unter Teilnahme<br />

der Zivilbevölkerung, Wiederbelebung der Runden<br />

Tische, benannt.<br />

Der vierte Abschnitt in dem von Maria Mendo<br />

vorgelegten und verteidigten Bericht legt die<br />

Erfahrungen und Erlebnisse während des Praktikums<br />

in Berlin dar und beinhaltet die Unterpunkte:<br />

Kenntnisstand und Ausbildung, Erneuerbare<br />

Energien, Internationales Handeln und<br />

gerechter Preis, Information und Kommunikation<br />

und Wasserver- und -entsorgung. Ohne auf<br />

Einzelheiten einzugehen, sollen folgende wesentliche<br />

Aussagen thesenhaft hervorgehoben<br />

werden:<br />

1. Es ist erfreulich zu beobachten, wie sich in<br />

Deutschland die Menschen weiterbilden und<br />

spezialisieren.<br />

2. Um die Zerstörung der menschlichen Gesellschaft<br />

zu verhindern, muss sich das Konsumverhalten<br />

der Bevölkerung in den industrialisierten<br />

Ländern verändern.<br />

3. Die Nutzung erneuerbarer Energien, im Bezirk<br />

<strong>Treptow</strong>-Köpenick ein wichtiges Anliegen,<br />

ist zu fördern.<br />

4. Wir glauben, dass Verpackungsmaterial nur<br />

an den Orten und in dem Ausmaß produziert<br />

werden darf, wo eine Wiederverwendung<br />

oder -verwertung möglich ist.<br />

5. Der Identitätsverlust des Individuums in der<br />

Großstadt kann durch die Übernahme von<br />

Verantwortung auf lokaler Ebene aufgehoben<br />

werden.<br />

6. Durch die gleichberechtigte Behandlung<br />

aller Menschen beim Zugang zu den Ressourcen<br />

kann erreicht werden, dass sich die<br />

Bevölkerung in ihrer Gesamtheit als Teil <strong>eines</strong><br />

Systems fühlt.<br />

In den weiteren Kapiteln des Berichtes werden<br />

Perspektiven für die Arbeit in Cajamarca und für<br />

die Städtepartnerschaft aufgezeigt. Drei Vorschläge<br />

für Projekte werden erörtert. Ein Recyclingprojekt<br />

sieht den Einsatz wiederverwertbarer<br />

Materialien im Kunsthandwerk und in der Floristik<br />

vor. Ferner sollte in Cajamarca ein Zentrum<br />

für Umweltschutz und Bildung sowie ein „Call<br />

Center“ des Wasserwerks SEDACAJ eingerichtet<br />

werden. Letzteres soll nach dem Vorbild der<br />

Berliner Wasserbetriebe geschehen, wo Duvaly<br />

Mostacero während ihres Praktikums Erfahrungen<br />

sammeln konnte. In diesem „Call Center"<br />

5


können Fragen beantwortet und Kunden zufriedengestellt<br />

werden, was zur Glaubhaftigkeit des<br />

Unternehmens beiträgt. Gerade diese ist bei der<br />

Trinkwasserversorgung in Cajamarca nicht gegeben,<br />

da man mit Kontaminationen durch die<br />

Goldmine rechnet und den dortigen Untersuchungen<br />

der Wasserqualität nicht traut.<br />

Überhaupt war es für die peruanischen Gäste,<br />

die in den Anden beheimatet sind, eine Überraschung,<br />

dass bei uns in <strong>Treptow</strong>-Köpenick das<br />

Trinkwasser aus Grundwasser bzw. Uferfiltrat<br />

gewonnen wird und nicht wie bei ihnen aus<br />

Flusswasser. Auch der hohe Reinheitsgrad der<br />

gereinigten Abwässer und die damit verbundenen<br />

Techniken waren für sie neu. In Cajamarca<br />

wird zwar auch das Abwasser gesammelt, aber<br />

im wesentlichen nur mechanisch gereinigt, bevor<br />

es in die Flüsse geleitet wird. Unangenehm<br />

aufgefallen ist der Duvaly allerdings, dass wir zu<br />

viel „Müll“ ins Abwasser geben, deren Entfernung<br />

den Berliner Wasserbetrieben hohe Kosten<br />

bereitet. Aufgefallen ist ihr auch, dass die Lokale<br />

Agenda 21 in ihrer Einsatzstelle nicht bekannt<br />

war und somit keine Rolle spielen konnte. Ihrer<br />

Meinung nach sollten die Betriebe in den Agenda-Prozess<br />

stärker einbezogen werden.<br />

Zusammenfassend wurde in dem Bericht betont,<br />

dass der Agenda 21-Prozess in Cajamarca<br />

weiterzuführen ist, um die Lebensbedingungen<br />

zu verbessern. Die Armutsbekämpfung, die Gestaltung<br />

des städtischen Raums, die Umweltund<br />

Gesundheitserziehung, die Wasserver- und<br />

Abwasserentsorgung und das Ausweisen von<br />

Schutzgebieten sind die vorrangigen Themen,<br />

denen man sich widmen muss.<br />

Nach den persönlichen Eindrücken befragt, äußerten<br />

die drei Praktikanten, dass die deutsche<br />

Sprache eine schwierige Sprache sei, sie aber<br />

dennoch viele Kenntnisse erworben hätten. Sie<br />

haben außerdem viel von Deutschland und vom<br />

Bezirk gesehen und neben den Berliner Wasserbetrieben<br />

auch viele Ämter des Bezirksamtes<br />

kennengelernt.<br />

Maria Mendo sagte weiterhin, dass sie den A-<br />

genda 21-Prozess nach ihrem Praktikumsaufenthalt<br />

besser als vorher versteht. Insbesondere<br />

die Umweltbildung auf dem Kaniswall war für<br />

sie beeindruckend. Der Weg dorthin, über die<br />

Gosener Wiesen, war ihr allerdings beschwerlich,<br />

ansonsten lag ihr die Arbeit im Grünen<br />

Lernort und mit den Kindern sehr. Das Sezieren<br />

von Fischen und die anschließende mikroskopische<br />

Untersuchung hinterließen bei Maria einen<br />

bleibenden Eindruck. Sie sah immer wieder die<br />

getöteten Fische und äußerte vor Ort auf dem<br />

Kaniswall: „In Peru ist das ein Mittagessen.“ Die<br />

Mitarbeiter des Kaniswall lachten zunächst darüber,<br />

gaben ihr aber am darauffolgenden Tag<br />

einen gebratenen Fisch, den sie in ihrem Quartier<br />

in der Südostallee gemeinsam mit Duvaly<br />

und Tulio verspeiste.<br />

Bei ihrer Arbeit im Gesundheitsamt bekamen die<br />

peruanischen Praktikanten bei einer Ortsbesichtigung<br />

einen obdachlosen Alkoholiker zu Gesicht.<br />

Damit zerbrach bei ihnen das Idealbild<br />

von Deutschland. Sie hatten vordem nicht gedacht,<br />

dass es solche Sozialfälle bei uns geben<br />

könnte.<br />

In der Sitzung der Arbeitsgruppe wurde auch die<br />

Frage behandelt, was bei der Praktikumsbetreuung<br />

falsch und in Zukunft anders gemacht werden<br />

müsste. Die ungenügende Hinführung auf<br />

den Agenda 21-Prozeß und eine fehlende kontinuierliche<br />

Rückkopplung, etwa in Form wöchentlicher<br />

Treffen, wurde bemängelt. Interessenkonflikte<br />

zwischen den verschiedenen Einsatzstellen<br />

sollten vermieden werden. Günstig wäre es für<br />

uns in <strong>Treptow</strong>-Köpenick, wenn nach Auswertung<br />

des Praktikums in Cajamarca Forderungen<br />

erarbeitet werden, die dann zukünftige Praktikanten<br />

am Beginn ihres Einsatzes bei uns stellen<br />

können.<br />

In ihren Schlussworten betonten die Cajamarquinos,<br />

dass sie in Deutschland viel gelernt hätten<br />

und die Erkenntnisse zum Wohle der Städtepartnerschaft<br />

einsetzen werden. Vom Bezirksamt<br />

wurde den drei Peruanern dafür gedankt, dass<br />

sie die Städtepartnerschaft bereichert und dafür<br />

sogar einen langen Auslandaufenthalt auf sich<br />

genommen hätten. Den Praktikanten wurde aufgetragen,<br />

dem Bürgermeister von Cajamarca<br />

mitzuteilen, dass es auf Bürgermeisterebene in<br />

<strong>Treptow</strong>-Köpenick den Wunsch nach weiteren<br />

Kontakten gibt. Mir persönlich werden die verabschiedeten,<br />

freundlichen Menschen aus Südamerika<br />

fehlen. Ich höre nun nicht mehr: „Eine Frage,<br />

bitte!“ Eine Redewendung, die in ihrer Ausdrucksform<br />

und Betonung sowohl von Wissbegierde<br />

als auch von Herzlichkeit zeugte.<br />

Dr. Manfred Marz<br />

6


Bericht der Direktorin des staatlichen Kindergartens No.105 „Pachacútec“,<br />

Cajamarca / Perú<br />

Während m<strong>eines</strong> Aufenthaltes vom 26. Juni bis<br />

22. Juli <strong>2003</strong> in Köpenick, der dank der Finanzierung<br />

durch einige Institutionen zustande kam,<br />

haben sich sowohl meine Erwartungen über den<br />

kulturellen Austausch als auch die des Austausches<br />

pädagogischer Erwartungen erfüllt, insbesondere<br />

im Hinblick auf Ökologie und Umwelt,<br />

wie sie in der entwickelten Agenda aufgeführt<br />

sind, mit folgenden Ergebnissen:<br />

1. Aktivitäten / Arbeit in den Kindergärten<br />

Adlergestell 573 und Grüne Trift<br />

138 und Besuch des Integrationszentrums<br />

„Salvador Allende“<br />

- Auffinden von Parallelen zwischen den Kindergärten<br />

und Aufnahme bzw. Wiederaufnahme<br />

von Aspekten, die in der jeweiligen<br />

Situation der Kindergärten realisierbar sind<br />

wie z.B. die Nutzung der Freiflächen, die<br />

Weiterführung der Verbesserung der landwirtschaftlichen<br />

Bodenqualität durch Humuserde,<br />

die Nutzung von natürlichen Rohstoffen<br />

(Pflanzen, Trockenpflanzen, Gehölze<br />

etc.) für die Innen- und Außendekoration<br />

sowie die Herstellung von Lehrmaterial;<br />

- Objektiver pädagogischer Erfahrungsaustausch<br />

durch Gespräche und Hospitationen<br />

der täglichen Arbeit der Erzieherinnen mit<br />

den Kindern.<br />

eine aktive Beteiligung am Umweltschutz<br />

und der Verbesserung des Naturschutzes<br />

nahe zu bringen.<br />

3. Versammlungen in der Büros der Bezirksverwaltung<br />

für Kindertagesstätten,<br />

Solarforum, des Stadtbezirks<br />

<strong>Treptow</strong>-Köpenick u.a.<br />

- Einsicht in die Organisation und Funktionsweise<br />

<strong>eines</strong> Kindergartens<br />

- Kennenlernen der sozialen Projektionen<br />

dieser Institutionen im Rahmen der Städtepartnerschaft<br />

- Kultureller Austausch über Arbeit und Alltag<br />

der Partnerkindergärten<br />

Schlussfolgerungen:<br />

Mein Aufenthalt in <strong>Treptow</strong>-Köpenick war sehr<br />

nützlich, denn ich hatte die Gelegenheit, ein<br />

strukturiertes, gebildetes Land mit<br />

Wertvorstellungen und einer am Bürger<br />

orientierten Bildung unter Einbeziehung des<br />

Umweltschutzes kennen zu lernen, wobei die<br />

geistigen und entwicklungsspezifischen Prozesse<br />

des Kindes berücksichtigt werden, was mich<br />

dazu bringt, verschiedene Aspekte in unserer<br />

Arbeit sowohl in Bezug auf die Arbeit mit den<br />

Kindern als auch hinsichtlich infrastruktureller<br />

Aspekte zu verändern.<br />

Empfehlungen:<br />

2. Besuch des Naturschutzzentrums Ö-<br />

kowerk Berlin, des Freiluftlabors Kaniswall,<br />

des Naturschutzmuseums, des<br />

Tierparks Berlin und des FEZ Wuhlheide<br />

(Ökologisches Inselfest)<br />

- Verdeutlichung der Bedeutung von Naturund<br />

Umweltschutz<br />

- Organisation von Aktivitäten der Umwelterziehung,<br />

die darauf ausgerichtet sind, nicht<br />

nur Kindern, sondern auch Erwachsenen<br />

Die Zusammenarbeit zwischen <strong>Treptow</strong>-<br />

Köpenick und Cajamarca kann durch die Auswahl<br />

von geeignetem und konstant arbeitendem<br />

Personal von Seiten Cajamarcas noch intensiviert<br />

werden. Der kulturelle Austausch, Kenntnisse<br />

und Vorstellungen, die im Rahmen der<br />

Partnerschaft entstehen, könnten so zielgerechtet<br />

zum Nutzen der Einwohner Cajamarcas angewandt<br />

werden.<br />

Schwierigkeiten:<br />

Die fehlenden Sprachkenntnisse, die es mir<br />

nicht gestatteten, fließend mit dem Personenkreis<br />

der Städtepartnerschaft zu kommunizieren.<br />

Mariza Paredes Lozano<br />

7


Choropampa – der fortgesetzte Fluch des Goldes<br />

Erinnerung an die Kontamination einer peruanischen Gemeinde mit Quecksilber<br />

Choropampa ist ein kl<strong>eines</strong> Dorf in den nördlichen<br />

peruanischen Anden, gelegen entlang der<br />

Straße, die aus dem Hochland von Cajamarca an<br />

die Küste Perus führt. Vom Goldbergbau, der<br />

nördlich von Cajamarca auf einer Fläche von 250<br />

km² in einer Höhenlage von 4000 m durch die<br />

Minengesellschaft Minera Yanacocha (Mehrheitseigner<br />

ist die US-amerikanische Newmont Corporation;<br />

5% der Anteile hält die Weltbank) äußerst<br />

rentabel praktiziert wird, ganze Berge aus der<br />

Landschaft räumt und Flächen vernichtet, schien<br />

Choropampa im Alltag nicht unmittelbar betroffen.<br />

Dies änderte sich mit dem 2. Juni 2000.<br />

Bis zu diesem Tag wussten nur die Betreiber der<br />

Goldmine, dass bei der Goldgewinnung Quecksilber<br />

anfällt, das gewonnen und zur Vermarktung<br />

nach Lima transportiert wird. Alle Transporte zur<br />

und von der Mine passieren Choropampa. Am 2.<br />

Juni 2000 beförderte ein im Auftrag von Minera<br />

Yanacocha fahrender<br />

© Friends of the Earth International<br />

Transporter mehrere Behältnisse mit anorganischem<br />

Quecksilber. Die Ladung wurde auf einer<br />

offenen Ladefläche transportiert, war schlecht<br />

befestigt und es fehlte eine Gefahrgutkennzeichnung.<br />

Eines der neun Gefäße brach während<br />

der Fahrt und über eine Strecke von 40 km<br />

ergossen sich ca. 150 kg Quecksilber.<br />

Die Situation in Choropampa am 2. Juni 2000<br />

und die Entwicklungen in der Gemeinde in den<br />

darauffolgenden zwei Jahren werden durch den<br />

Dokumentarfilm „Choropampa – Der Preis des<br />

Goldes“ in Bildern festgehalten. Gedreht wurde<br />

er von der peruanischen NGO Guarango<br />

(www.guarango.org). Zu sehen ist, wie die Einwohner<br />

mit bloßen Händen und ohne Schutzausrüstung<br />

das Quecksilber einsammeln. Sie wurden<br />

von der Mine für diese Tätigkeiten bezahlt. Es<br />

bestand kein Notfallplan für eine derartige Situation.<br />

Die akuten und chronischen Gefahren wurden<br />

grob unterschätzt bzw. sie wurden von Vertretern<br />

der Mine, staatlichen Organisationen,<br />

Ärzten und auch NGOs (CARE Peru) bewusst<br />

klein geredet und falsch dargestellt. Die Einwohner<br />

bewahrten gesammeltes Quecksilber in ihren<br />

Häusern auf, vielfach im Glauben, es handele<br />

sich um ein Heilmittel. Am 14. Juni 2000 lagen<br />

die Ergebnisse der ersten Blut- und Urinuntersuchungen<br />

vor und belegten die massive Kontamination<br />

der Menschen durch Quecksilber. 114<br />

Häuser mussten wegen unzulässig hoher Quecksilberkonzentrationen<br />

in der Raumluft saniert<br />

werden. Insgesamt waren und sind ca. 1000<br />

Menschen in unterschiedlichem Ausmaß betroffen.<br />

Mehr als drei Jahre sind seit dem Unfall vergangen.<br />

Chronische gesundheitliche Belastungen<br />

bestehen fort. Die Mine will keinen Zusammenhang<br />

mit dem damaligen Unfall mehr erkennen.<br />

Es gab individuelle Regelungen mit Betroffenen,<br />

die gering finanziell entschädigt wurden. Im Gegenzug<br />

verpflichteten sie sich, keine weiteren<br />

juristischen Schritte vorzunehmen. Die Gemeinde<br />

Choropampa erhielt Mittel für Infrastrukturprojekte,<br />

die in fraglicher Qualität ausgeführt wurden.<br />

Offiziell erkennt die Mine eine Schuld nicht<br />

an.<br />

Es fehlt nach wie vor an einer unabhängigen<br />

Gesundheitsstudie, welche die chronischen gesundheitlichen<br />

Beschwerden untersucht. Dies<br />

wurde vom Bürgermeister Lot Saavedra während<br />

s<strong>eines</strong> Aufenthaltes beim Menschenrechtsfilmfestival<br />

in Barcelona nochmals gefordert. Der<br />

Kampf in Choropampa, auch angesichts fortbestehender<br />

Drohungen und Einschüchterungen<br />

seitens der Minengesellschaft, geht weiter.<br />

Mathias Hohmann<br />

Weitere Informationen zum Goldbergbau in Cajamarca<br />

und zum Dokumentarfilm:<br />

Mathias Hohmann, fon: 7407 8475;<br />

mathias@mh-red.de<br />

8


Cajamarca<br />

Immer eine Reise wert<br />

Die Stadt Cajamarca im Norden Perus auf einer<br />

Höhe von 2750 m ist nicht nur eine historische<br />

Stadt, sondern auch eine landschaftlich schöne<br />

Stadt.<br />

Die Anreise erfolgt entweder mit dem Flugzeug<br />

ab Lima oder mit dem Bus an der Küste entlang<br />

und dann in die Berge.<br />

In der Stadt Cajamarca wurde der letzte Inkakönig<br />

Inka-Herrscher Atahuallpa durch Francisco<br />

Pizarro gefangen genommen. Nach der Gefangennahme<br />

wurde er für 8 Monate gefangen<br />

gehalten. In dieser Zeit erpresste Pizaro "das<br />

größte Lösegeld in der Geschichte" (Diamond)<br />

gegen das Versprechen, den Inka-Herrscher<br />

freizulassen. Dieses Lösegeldzimmer, auch<br />

"cuarto de rescate" genannt, ist in der Nähe der<br />

Plaza de Armas zu besichtigen. In der Nähe<br />

befinden sich auch die anderen städtischen Sehenswürdigkeiten,<br />

wie die Kathedrale, die Iglesia<br />

Belén – eine mit Steinmetzarbeiten reich<br />

verzierte Kirchenfassade, das Museum für religiöse<br />

und koloniale Kunst.<br />

Nicht nur die Stadt ist sehenswert. Auch das<br />

Umland hat viel zu bieten. Ganz in der Nähe<br />

befinden sich die alten Inkabäder (Banos del<br />

Inca). Das warme Wasser wird jeden Abend in<br />

die Bäder eingelassen und kühlt dann bis zum<br />

Morgen angenehm ab.<br />

Im Umland Cajamarcas befinden sich die präinkaischen<br />

Grabstätten der Ventanillas de Otuzco.<br />

Der Ort trägt den Namen auf Grund der in die<br />

Felsen gehauenen Nischen. Es wird angenommen,<br />

dass in diesen Nischen vor 1400 Jahren<br />

die Toten bestattet wurden. Die Anreise zu diesen<br />

Sehenswürdigkeiten kann mit den Mikrobussen<br />

erfolgen.<br />

Zu dem 20 km entfernten archäologischen Zone<br />

von Cumbemayo (3500 m) fährt leider kein<br />

Mikrobus. In diesem Gebiet sind ein präinkaischer<br />

Kanal aus dem Jahr 1500-1200 vor Christi<br />

mit einer Länge von 9 km, einem heiligen Felsen,<br />

einem Opferstein und einige Höhlen mit<br />

Zeichnungen im Chavín-Stil zu sehen.<br />

Unterkünfte finden Sie in Cajamarca in jeder<br />

Preislage. Zu empfehlen ist die Hospedaje Los<br />

Jazmines. Diese Unterkunft gehört zur deutschperuanischen<br />

Behindertenwerkstatt, die von<br />

Christa Stark geleitet wird. Hospedajes sind<br />

kleine Unterkünfte. Für den Status Hotels sind<br />

eine bestimmte Anzahl von Betten notwendig.<br />

Weitere Informationen zu den beschriebenen<br />

und weiteren Sehenswürdigkeiten, zu Unterkunftsmöglichkeiten<br />

und zur Geschichte der<br />

Stadt und der Umgebung finden Sie im virtuellen<br />

Reiseführer Cajamarca<br />

(http://www.reisefuehrer-cajamarca.de).<br />

Natürlich gibt es auch geführte Gruppenreisen<br />

nach Cajamarca. Eine Auswahl finden Sie natürlich<br />

auch auf der oben genannten Homepage.<br />

Uwe Bauer<br />

Inschrift in einen Felsen in Cumbemayo<br />

Ventanillas de Otuzco<br />

9


Sehenswürdigkeiten in und um Cajamarca<br />

Cumbemayo<br />

Ventanillas de Otuzco<br />

Baños del Inca<br />

Plaza de Armas<br />

Ausführliche Informationen zu Sehenswürdigkeiten in und um Cajamarca finden Sie in dieser<br />

Städtepartnerschaftsbroschüre oder im virtuellen Reiseführer Cajamarca<br />

http://www.reisefuehrer-cajamarca.de<br />

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