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strukturelle veränderungen in der berliner energiewirtschaft - SNPC

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Kurzgutachten zur <strong>strukturelle</strong>n Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Energiewirtschaft<br />

2<br />

BEDEUTUNG DER BERLINER STROM- UND GASVERTEILNETZE<br />

Bei den Netzen, über <strong>der</strong>en künftigen Betreiber das Land Berl<strong>in</strong> entscheiden kann, handelt<br />

es sich um sogenannte Verteilnetze. Die Endkunden beziehen über diese Netze ihren Strom<br />

bzw. ihr Gas. Neben zentral erzeugtem Strom wird ebenso dezentral erzeugter Strom o<strong>der</strong><br />

dezentral erzeugtes Gas <strong>in</strong> die Verteilnetze e<strong>in</strong>gespeist. Auf Grund des erwarteten Anstiegs<br />

dezentraler Energieerzeugung und <strong>der</strong> wachsenden Bedeutung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>telligenten Steuerung<br />

des Energieverbrauchs werden hohe Investitionen <strong>in</strong> die Verteilnetze erfor<strong>der</strong>lich.<br />

2.1 FUNKTION UND TECHNISCHE GRUNDLAGEN DER NETZE<br />

Strom und Gas s<strong>in</strong>d sogenannte „leitungsgebundene Energieträger“, <strong>der</strong>en zuverlässige und<br />

kostengünstige Verfügbarkeit von fundamentaler wirtschaftlicher und schlussendlich sozialer<br />

Bedeutung für Berl<strong>in</strong> ist (Dienstleistungen <strong>der</strong> sogenannten „Dase<strong>in</strong>svorsorge“). Die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Leitungsnetze s<strong>in</strong>d somit als kritische Infrastrukturen zu betrachten, die höchsten Ansprüchen an<br />

die Versorgungssicherheit und die Verlässlichkeit sowie an die Verfügbarkeit genügen müssen.<br />

Gleichzeitig stellen die Leitungsnetze „natürliche Monopole“ dar, <strong>der</strong>en Nutzung diskrim<strong>in</strong>ierungsfrei<br />

allen Energiemarkt-Teilnehmern zu ermöglichen ist. Die Leitungsnetzte haben vergleichbare<br />

Funktionen wie Straßen und Autobahnen.<br />

Die Aufgabe <strong>der</strong> Strom- und Gasnetze besteht e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Übertragung <strong>der</strong> Energieträger Strom<br />

o<strong>der</strong> Gas über längere Distanzen, beispielsweise von Strom aus e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>dpark <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ostsee o<strong>der</strong><br />

von Gas aus Russland, zu den Verbrauchern <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Solche Netze von überregio-naler Reichweite<br />

werden als Übertragungs- bzw. Transportnetze bezeichnet. An<strong>der</strong>erseits gibt es Verteilnetze<br />

von regionaler Reichweite, die <strong>der</strong> Anb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> städtischen Endkunden (o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> dezentralen<br />

Energieerzeuger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt) <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Versorgungsgebiets dienen. Während z.B. die<br />

deutschen Strom-Übertragungsnetze von vier überregionalen Unternehmen betrieben werden –<br />

Berl<strong>in</strong> liegt im Netzgebiet <strong>der</strong> 50Hertz Transmission GmbH (ehem. Vattenfall) –, schließen die Kommunen<br />

<strong>in</strong> eigener Verantwortung Konzessionsverträge (vgl. Kapitel 3) mit Energieversorgungsunternehmen<br />

ab, die den Betrieb <strong>der</strong> Verteilnetze übernehmen.<br />

2.2 STRUKTUR UND ZUSTAND DER BERLINER VERTEILNETZE<br />

Das Berl<strong>in</strong>er Gasverteilnetz 1 erstreckt sich über e<strong>in</strong>e Gesamtlänge von 6.974 Kilometer (km). Es ist<br />

<strong>in</strong> drei Druckebenen geglie<strong>der</strong>t – Hochdrucknetz (11 % <strong>der</strong> gesamten Leitungslänge), Mitteldrucknetz<br />

(9 %) und Nie<strong>der</strong>drucknetz (80 %) – und versorgt über die verschiedenen Druckebenen rund<br />

160.000 Ausspeisepunkte (Entnahmestellen). Im Jahr 2010 wurde e<strong>in</strong>e Energiemenge von 30.940<br />

Gigawattstunden (GWh), entsprechend 2.787 Mio. Normkubikmeter (m n<br />

³) Gas, über das Netz zum<br />

Endverbraucher transportiert, bei e<strong>in</strong>er Jahreshöchstlast von 10,18 Gigawatt (GW).<br />

1<br />

Sofern nicht an<strong>der</strong>s gekennzeichnet, stammen alle folgenden Daten aus Angaben <strong>der</strong> Gasag bzw. ihrer Netztochter<br />

NBB, veröffentlicht auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>der</strong> Senatsverwaltung für F<strong>in</strong>anzen.<br />

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